Journal für Nachhaltigkeit und Geschäftsentwicklung - Stadt Münster: AWM
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Geschäftsbericht 2011 | Stadt und Bürger | 1 Journal für Nachhaltigkeit und Geschäftsentwicklung 2011 Saubere Lösung Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | Editorial | 1 Alles, was wir heute tun, wirkt in die Zukunft. Alles, was wir nicht tun, ebenfalls. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Welche Folgen unser Han- Mit der Kampagne „Große Ziele“ stellen wir unsere Stär- deln hat – für uns als Entsorgungsunternehmen sind solche ken und Visionen als Top-Entsorger und Innovator vor dem Überlegungen mehr als eine Modeerscheinung. Sie sind seit Hintergrund einer verantwortungsvollen und erfolgreichen jeher von zentraler Bedeutung. Dabei geht es uns nicht nur Unternehmenspolitik vor. Daran werden wir in diesem Jahr darum, dass möglichst viele Wertstoffe weiter verwendet weiter anknüpfen. werden können und die Verwertungs- und Aufbereitungs- prozesse hohen ökologischen Anforderungen gerecht wer- Als Thema lässt sich Nachhaltigkeit also nicht von dem tren- den. Nachhaltigkeit betrifft jeden Unternehmensbereich nen, was uns bewegt und was uns auszeichnet. Ein Grund, und spielt bei nahezu allen Entscheidungen eine Rolle. Ob warum Sie gerade nicht etwa zwei Hefte in der Hand halten, ein neues Arbeitszeitmodell für unsere Mitarbeiter und Mit- sondern nur eines: das Journal für Nachhaltigkeit und Ge- arbeiterinnen, das langfristig gesundheitsschonender ist, ob schäftsentwicklung. Mit diesem neuen Medium möchten Initiativen wie „Sauberes Münster 2011“, bei denen die Bür- wir Sie im gewohnt unterhaltsamen Stil über vieles infor- gerinnen und Bürger Mitverantwortung übernehmen, oder mieren, was im Jahr 2011 wichtig war – für die Stadt, die ob neue Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff verbrauchen: das Bürger, unsere Mitarbeiter und die Umwelt. alles ist Nachhaltigkeit. Ratsherr Gerhard Joksch Alfons Reinkemeier Patrick Hasenkamp Vorsitzender des Stadtkämmerer Werkleiter AWM AWM Werksausschusses Saubere Lösung
2011 bei den AWM Januar Februar März April Mai Juni Hello again: Die Münster, Mei- Achtung Putzteu- Willkommen in der Und cheese: das Der nächste AWM haben nungen, Müll: die fel: Aktion Saube- Neuzeit: Umstel- Fotoshooting für Winter kommt den Gelben Sack Abfallwirtschafts- res Münster lung des Arbeits- die neue Kampag- bestimmt: Bür- zurück tage in der Halle zeitmodells ne „Große Ziele“ gersprechstunde Münsterland zum Winterdienst Seite 22 Seite 17 Seite 7 Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | Inhalt | 3 Stadt und Bürger Wirtschaft und Verwaltung AWM Hintergründe AWM Umwelt 4 Große Ziele: 8 Große Ziele 12 Große Ziele 18 Große Ziele In jedem von uns steckt In jedem von uns steckt In jedem von uns steckt In jedem von uns steckt ein Lokalheld ein Servicetalent ein Erfinder ein Umweltschützer 6 AWM im Web 10 Partnerschaft 14 Viel Betrieb im Betrieb 20 Verwertung Von intelligenten Abfuhr- Wie die AWM die Stoffstrommanager Vom Trennen, Sammeln kalendern und mitdenken- Krankenhäuser mit Werner Wöstmann und Weiterverarbeiten den Handys Entsorgung versorgen 15 Neue Technologien mit System 6 Bürgerumfrage 11 Smart Sirius Falck: die Mini- 21 Energie Die AWM sind gut für „Servicetalente“ als flotte Ampel, die Kraftstoff spart Die AWM als die Lebensqualität Flitzer in Münster 15 Fuhrpark Energieproduzent und 7 Winterdienst 11 AWM als Auftraggeber Von Gas bis Elektro: Ökostromkunde Wie sich die AWM auf Lokale Unternehmen Innovatives auf vier Rädern 22 Klimabilanz Bürgerwünsche einstellen bevorzugt! 16 Interview Effekte und Erfolge 7 Wertstofftonne 11 Aktenvernichtung Patrick Hasenkamp, schwarz auf weiß Die orangene kommt! Der Secret Service AWM Werkleiter und 23 Ziele für Münster Vize-Präsident des VKU Die AWM sind ihrer 17 Arbeitgeber AWM Zeit voraus Feste Arbeitszeiten, 24 Impressum Zahlen, Daten und Fakten Juli August September Oktober November Dezember Clever und smart: Ausgezeichnet: Große Motive für Relaunch: Großes Presse- Wieder getoppt: Flitzer im neuen erneut als Entsor- große Ziele: die Mehr Services, gespräch zum Top Nr. 2, die Gewand gungsfachbetrieb neue Kampagne mehr AWM im Winterdienst Mitarbeiterzei- zertifiziert startet Web tung, erscheint Seite 11 Seite 6 Seite 7 Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | Stadt und Bürger | 5 Die AWM sind der Top-Entsorger für Münster. Sommer. Sonne. Stadt. Eben war noch Wochenmarkt. Jetzt ist der Münste raner Domplatz wie leergefegt. Oder besser gesagt: Er ist leergefegt. Denn wenn die Marktbeschicker fahren, sind die AWM Straßenkehrer schon da. Nur ein Beispiel dafür, wie ernst wir das Thema Stadtsauberkeit nehmen. Für uns in Münster ist das eine Selbstverständlichkeit. Genauso wie die zuverlässige Müllabfuhr und der Betrieb unserer Recyclinghöfe. Im Umkreis von 3 km hat jeder Bürger einen Hof in Reichweite. Ein beson- ders dichtes Netz, mit dem wir es allen Münsteranern erleichtern, an der Abfalltrennung und -verwertung mitzuwirken. Für uns in Münster ist das schon gewohnter Alltag, aber vor allem der Vergleich mit anderen Städ- ten zeigt: Im Bürgerservice sind wir ganz weit vorne! So besuchen weit über als 500.000 Münsteraner jährlich unsere Recyclinghöfe. Fast 80% der Befragten bei der Bürgerumfrage geben den AWM die Gesamtnote „sehr gut“ oder „gut“ und halten die Gebühren für angemessen. 631.856 Meter Straßen und Wege haben die AWM 2011 gereinigt – 2.387 Meter mehr als im Vorjahr. Münster wächst! 542 Tonnen leert jeder Mitarbeiter der Abfallabfuhr am Tag (2010: 540 Abfalltonnen) Der 11. Recyclinghof wird 2012 in Münster eröffnet. Das ist Bürgernähe im besten Sinne. Denn unser Ziel ist, dass alle Münsteraner einen Recyclinghof in ihrer Nachbar- schaft finden. 39 Tonnen Müll haben viele fleißige Hände bei der Aktion „Sauberes Münster 2011“ aus Parks und Rabat- ten, von Straßenrändern und Spielplätzen gesammelt. Saubere Lösung
6 | AWM-Journal 2011 | Stadt und Bürger Wenn das Handy an die Müllabfuhr denkt… Die neue AWM Webseite ist online Ist morgen das Altpapier Intelligente Abfuhrkalender oder die braune Tonne dran? Auf der AWM-Seite können Sie jetzt den Abfuhrkalender Fragen wie diese lassen sich als pdf herunterladen und ausdrucken. Aber wäre es nicht jetzt jederzeit ganz einfach noch schöner, wenn Sie gar nicht mehr an die Abfuhr denken beantworten: online. Denn müssten, sondern wir Sie erinnern? Aber gerne. Dann machen der neue Webauftritt der Sie es doch wie bereits 400 Münsteraner heute: Laden Sie den AWM bietet neben vielen i-calendar auf den PC oder das Handy und lassen sich per Mail nützlichen Informationen oder SMS daran erinnern, welche Tonnen Sie morgen früh an auch einige spannende die Straße stellen sollten. Natürlich kostenlos und spamfrei. digitale Services. Direkt bestellen oder downloaden Was alles in dem neuen Inter- Online lässt sich manches sofort regeln, ob Containerbestel- netauftritt der AWM steckt, lung oder Anmeldung von Elektrogroßgeräten für die Abfuhr. wollten bereits zur Premiere am 4. Oktober 2011 über 1.000 Zudem stehen viele Formulare wie ein Antrag für die Nach- Menschen wissen. Bis zum Ende des Monats klickten 15.000 barschaftstonne und Faltblätter zum Herunterladen bereit. Besucher sich in die AWM-Welt ein. Kein Wunder, denn es gibt gute Gründe für einen virtuellen Abstecher zu den AWM. Neue Ideen Unsere Webseite wird ständig aktualisiert. Gerade planen Übersichtlich geordnet und so gut strukturiert, dass jeder wir eine online-Tauschbörse für Gebrauchtes und lassen schnell das findet, was er sucht. Von der aktuellen Nach- eine Karte mit allen Standorten für Glascontainer und richt bis zur vertiefenden Information, ob für Bürger oder Altkleidercontainer erstellen. Also, schauen Sie einfach mal Gewebekunden. herein auf www.awm.muenster.de Zuverlässig und nachhaltig – was Bürgern wichtig ist! Ergebnisse der Bürgerumfrage 2011 Jährlich befragt die Forschungsgruppe BEMA des Instituts für Soziologie der WWU Münsteraner zur AWM. Wir sagen allen Befragten vielen Dank für das Feedback und freuen uns über Kritik, Lob und Zukunftswünsche. Hier die wichtigsten Fakten: - Zuverlässigkeit, Umweltbewusstsein, Qualität und Service – - Das wollen die das bescheinigen die Befragten den AWM. Insgesamt werden meisten Befrag- wir als gut für die Lebensqualität in Münster wahrgenommen. ten: Abfallent- - Das ist allen wieder wichtig: Stadtsauberkeit, zuverlässige sorgung und Abholung des Mülls und auch seine nachhaltige und umwelt- Straßenreini- gerechte Entsorgung. gung weiterhin - Was machen die AWM alles, welche Entsorgungsverfahren in städtischer Hand. und Beratungsangebote haben sie? Da gibt es noch Informati- - Kritik und Verständnis gibt es zum Thema Winterdienst: onsbedarf. Der Großteil der Münsteraner fühlt sich durch die nicht geräum- - Mehr als 80% halten die Müllgebühren für angemessen – mehr ten Straßen und Bürgersteige beeinträchtigt, nicht jedoch durch als im Vorjahr. Gleich hoch geblieben ist der Wert bei den Stra- stehen gelassenen Müll. Doch trotz allen Unmuts zeigen sich die ßenreinigungsgebühren. Auch hier akzeptieren 80% die Kosten. Münsteraner/innen überwiegend verständnisvoll. - Wünsche an die AWM: Winter- und Straßenreinigung verstär- - Schlussendlich: Fast 80 % der Befragten geben den AWM die ken, alte Sperrmüllregelung beibehalten, Elektroschrott und Gesamtnote „sehr gut“ oder „gut“; die gute Note der Vorjahres- Sondermüll leichter entsorgen. befragung wird damit wieder bestätigt.
AWM-Journal 2011 | Stadt und Bürger | 7 Winterdienst-Wunscherfüller AWM. AWM stellen sich auf die Bedürfnisse der Bürger ein Gut gerüstet für Schnee und Eis: Kaum ein Thema erregte im Winter 2010/2011 in Münster - kostenfreie Winterdienst-Hotline für Bürgerinnen so die Gemüter wie der Winterdienst. Wie viele geräum- und Bürger te Straßen und Wege müssen es sein? An diesem Punkt - Winter-Info-Portal im Internet wurde lebhaft und konstruktiv diskutiert. Wir von den - erweiterte Fahrzeugflotte mit drei zusätzlichen großen AWM haben uns der Diskussion gestellt, die Wünsche der Streu- und Räumfahrzeugen (gesamt 22), 19 neuen „hand- Bürgerinnen und Bürger zum geführten“ motorbetriebenen Räumgeräten für Gehwege großen Teil angenommen sowie zusätzlichen Schneeschildern und Anbau-Streuern für Kleinfahrzeuge und unseren Winterdienst - mehr Personal: vier neue Stellen (Einsatz außerhalb der neu aufgestellt. Für den Wintersaison in der Straßenreinigung) letzten Winter gingen wir also - erhöhter städtischer Winterdienst-Etat mit anderen Voraussetzungen (2 statt 1,3 Millionen Euro) in die kalte Jahreszeit – und - deutlich aufgestockte Streusalz- und Streumittelvorräte die zeigte sich dann von ihrer - neu im Internet: Räum- und Streuplan, auf dem alle gnädigen Seite. Schneemas- betroffenen Straßen und Radwege verzeichnet sind sen wie 2010 blieben Ende - Informationsflyer „Der Winter kann kommen“ mit Tipps 2011 aus. zu Streumitteln, Verhalten bei Eis und Schnee etc. Quietschorange mit grünen Hintergedanken! Pilotprojekt „Wertstofftonne“ auf die Abfallwirt- Ab Herbst 2012 planen die AWM die Durchführung eines schaft beantwor- Modellversuches zur Einführung einer Wertstofftonne in tet. Erst dann kann zwei Untersuchungsgebieten der Stadt Münster. Testweise über eine flächen- werden hierfür in den betroffenen Gebieten die Gelben deckende Einfüh- Säcke durch eine Wertstofftonne mit orangefarbigem rung in Münster Deckel ersetzt. nachgedacht werden. Hinein sollen neben den bisherigen Leichtverpackungen (Verpackungsabfälle) zusätzlich sogenannte stoffgleiche Mit der Durch- Nichtverpackungen. Hierzu zählen insbesondere Materia führung des lien aus Kunststoff und Metall wie z.B. Plastikspielzeug, Modellversuches Schüsseln, Eimer, Blumentöpfe, Bratpfannen, Werkzeug, setzen die AWM Schrauben und Gartengeräte. Zusätzlich beabsichtigen die die bereits in den AWM im Rahmen des Modellversuches, Elektrokleingeräte vergangenen Jahren begonnene Politik der Steigerung der in einem 10-l-Sack über die Wertstofftonne mit zu erfassen. Wertstoffmengen für eine hochwertige Verwertung von Abfällen weiter konsequent um. Dies geschieht auch im Mit dem Modellversuch, der bis Ende 2013 abgeschlossen Hinblick auf die zukünftigen Anforderungen des am 1. Juni sein wird, werden offene Fragen über die Auswirkungen 2012 in Kraft tretenden neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | Wirtschaft und Verwaltung | 9 Warum die AWM ein TOP- Dienstleister sind und was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Jetzt ein Kaffee! Gerade als Sie das denken, stellt die Kellnerin Ihnen zu Ihrer Überraschung freundlich lächelnd eine duftende Tasse auf den Tisch. Das ist Service! Um genau das zu leisten, was der Kunde sich wünscht, muss man kein Hellseher sein. Die beste Voraussetzung: die Bedürfnisse des Kunden genau zu kennen und die eigenen Leistungen darauf abzustimmen. Das kann einfach der richtige Sammelcontainer zur rechten Zeit am rechten Ort sein, ein schneller telefonischer Tipp zur Abfallentsorgung oder auch ein umfassendes Entsorgungskonzept für Gewerbebetriebe, das weit über die Tonne hinausdenkt. Sie hätten da noch einen Wunsch? Wir sind ganz Ohr! Rund 9 Mio. € Auftragsvolumen ging an die münster- schen Unternehmen. Damit sind sie für uns die wich- tigsten Auftragnehmer. Das Stärken der münsterschen Wirtschaft ist uns als lokal eingebundenem Unterneh- men besonders wichtig. 62.207 Münsteranern haben wir im Jahr 2011 über unsere Kunden-Hotline weitergeholfen. 13.000 Besucherinnen und Besucher informieren sich durchschnittlich Monat für Monat auf unserer neuen Website. Natürlich barrierefrei. 50 Apfelbäume stehen mittlerweile auf der Streuobst- wiese für unser Projekt „Baumpatenschaften“ mit dem NABU. Übrigens: Gewerbekunden, die uns mit der Papierentsorgung beauftragen, können weiterhin Baumpate werden! Saubere Lösung
10 | AWM-Journal 2011 | Wirtschaft und Verwaltung Operation Entsorgung. Die AWM als Partner der Münsteraner Krankenhäuser In der Ambulanz entfernt die Krankenschwester Schwanken die Abfall- gerade einen Gips, auf mengen stark? der Inneren werden die Ja. Die Restabfallmenge Tabletts vom Mittagessen ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, etwa da- eingesammelt, vor dem von, wie viele Patienten im Haus sind oder wie viel Einweg- OP streift sich der Chirurg material wir einsetzen. Außerdem sind einige Abfallarten, die Einweghandschuhe wie z.B. der Grünabfall, selbstverständlich saisonal verschie- ab. In Krankenhäusern den. Das Gleiche gilt für die Bauschuttmengen. Sie hängen gibt es täglich Tausende von der Intensität unserer Bautätigkeiten ab. von Situationen, in denen Abfall aufkommt. Abfall, Wie ist die Abfuhr geregelt? um den sich die AWM kümmern. Denn sie sind der Entsor- Unser Restabfall wird im gungspartner aller Krankenhäuser in Münster. Insgesamt Klinikum entweder zentral in geht es dabei um eine Kapazität von 4.000 Betten und um Presscontainern oder dezentral insgesamt 3,5 Tausend Tonnen Krankenhausabfälle im Jahr. in einem Presswagen auf dem Wie funktioniert diese Entsorgung im Krankenhaus? Gelände gesammelt. Von da Wir haben mit Silvia Hermes gesprochen, die Abfallbeauf- geht er weiter zur Umschlag- tragte des Universitätsklinikums Münster ist und damit die halle der AWM. Entsorgung des größten Krankenhauses in Münster managt. Was ist nach Ihrer Einschätzung Fr. Hermes, wie viele verschie die größte Herausforderung dene Abfallarten kommen im bei der Abfallentsorgung im Universitätsklinikum Münster Krankenhaus? (UKM) vor? Das Universitätsklinikum Münster ist räumlich sehr groß Im UKM kommen wir auf etwa und beschäftigt eine Vielzahl von Mitarbeitern. Da ist eine 35 verschiedene Abfallarten: nachhaltige Beratung und Information über die korrekte Ab- angefangen von Restabfall fallentsorgung sicherlich eine große Herausforderung. Auch über Wertstoffe, die Abfälle der Betrieb einer reibungslosen innerbetrieblichen Entsor- aus den Werkstätten bis hin zu gungslogistik für die Massenabfälle und die Entwicklung sämtlichen Sonderabfällen wie von Speziallösungen für besondere oder einmalig anfallen- Chemikalien. de Abfälle erfordert klare Strukturen und Ideenreichtum. Wie kann man sich das Sortieren im Alltag vorstellen? Gibt Seit wann arbeiten Sie mit den AWM zusammen? es bei jedem OP verschiedene Mülltonnen? Für den Restabfall sind die AWM schon laut Satzung der Im gesamten Haus werden die Wertstoffe getrennt ge- Stadt Münster unser Partner. Für den Bereich Papierentsor- sammelt. Dafür stehen in den Funktionsräumen, in den gung haben wir uns 2005 für die AWM entschieden. Und den Büros, tatsächlich auch z. B. in den OP-Sälen verschiedene Elektroschrott entsorgt das UKM seit 2006 über die AWM. Sammelsysteme zur Verfügung. Die getrennte Sammlung und Entsorgung ist mit der Reinigungsfirma vertraglich Warum haben Sie sich für die AWM entschieden? vereinbart. Darüber hinaus gibt es klinikintern auch noch Die AWM sind ein sehr zuverlässiger Partner, der auch in die verschiedensten Sammlungen für die Chemikalien Notfällen sehr zeitnah Speziallösungen anbieten kann. Und und die Werkstattabfälle wie Bauschutt, Elektroschrott wenn Probleme auftauchen, wird immer eine einvernehmli- oder Metalle. che Lösung gefunden. Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | Wirtschaft und Verwaltung | 11 Der persönliche Geheimdienst. Aktenvernichtung: diskret, sicher und zuverlässig Sensible Daten von Geschäfts- partnern, vertrauliche Infor- mationen über Mitarbeiter, Smart unterwegs. firmeninterne Schreiben zu Vertriebs-Service-Fahrzeug in neuem Gewand Transaktionen – in jedem Unternehmen gibt es Akten, die Dass die Vertriebsmitarbeiter der AWM ihr Handwerk nicht in falsche Hände geraten verstehen und immer und überall schnell vor Ort sind, dürfen. Die Vernichtung dieser ist längst bekannt. Seit dem vergangenen Jahr sind sie Dokumente ist daher eine ver- dazu auch noch smarter als bisher unterwegs. Und das im antwortungsvolle Angelegen- wörtlichen Sinne: Der Smart unserer Kundenberater wur- heit. Schließlich geht es darum, de mit einer aufmerksamkeitsstarken Fahrzeugbeklebung Informationen unkenntlich zu versehen. Jetzt ziert machen und das Papier sachge- das Kampagnenmo- recht dem Recycling-Kreislauf zuzuführen. tiv „Servicetalent“ die Karosserie des Die AWM sorgen für eine diskrete, sichere und zuverlässige Fahrzeuges. Damit Vernichtung von Akten. Der Service umfasst im Einzelnen: wird die Beratungs - Kostenlose Bereitstellung von Datenschutzbehältern kompetenz der - Abholung der Datenschutzbehälter AWM nun auf den - Vernichtung in Sicherheitsstufe 3 der DIN 32757 ersten Blick sichtbar. - Einhaltung der Richtlinien der BDSG Achten Sie doch ein- - Auf Wunsch: Erstellung eines Vernichtungsprotokolls mal darauf, wo Sie den flotten Flitzer in der Stadt sehen. Unsere Stärke: starke Auftragnehmer. Die AWM fühlen sich der Stadt Münster eng verbunden. Wir Schnelle Reaktionszeiten, kurze Wege engagieren uns für die Menschen, die hier leben, und für die Münsteraner Unternehmen zu beauftragen hat viele Umwelt, in der sie leben. Wir sind bestrebt, das Miteinander Vorteile: Wer vor Ort ist, kann im Notfall schnell reagieren. der Bürgerinnen und Bürger sowie die Lebensqualität in der Die Bevölkerung kann sich also jederzeit auf ihre AWM Stadt kontinuierlich zu verbessern. Wir sorgen dafür, dass verlassen. Ein weiterer, wesentlicher Aspekt: Indem wir mit die Abfallentsorgung in Münster auf lange Jahre nachhal- lokalen Auftragnehmern zusammenarbeiten, stärken wir tig gesichert ist. Und wir arbeiten an Konzepten, die dabei die heimische Wirtschaft, sichern Arbeitsplätze und tragen helfen, dass Abfälle nicht zu Altlasten werden. sogar bestenfalls dazu bei, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Lokale Partner für saubere Erfolge „Wir arbeiten seit 2005 für Der Erfolg der AWM ist dabei aber nicht nur hausgemacht. die Abfallwirtschaftsbetriebe Ohne unsere Auftragnehmer, die gemeinsam mit uns unse- Münster. Mittlerweile kennen re Visionen verwirklichen und sicherstellen, dass „der Laden wir die Besonderheiten der läuft“, wären wir nicht so erfolgreich. Dabei freuen sich die Anlagen nahezu aus dem Effeff. AWM über jedes Unternehmen, das seinen Sitz in Münster Und auch die Menschen, die dort hat – zum Beispiel Hersteller von Autozubehör, Elektro- einen tollen Job machen, werden technik, Sanitäranlagen, Bürobedarf, Photovoltaikanlagen, einem vertraut.“ Unternehmen für Sicherheits- und Schlüsselsysteme sowie Bernhard Hautmann Ingenieurbüros, Umweltlabore, Fahrschulen und Druckereien. von der Firma Elektro Heikes Saubere Lösung
12 | AWM-Journal 2011 | AWM-Hintergründe Saubere Saubere Lösung Lösung
AWM-Journal 2011 | AWM Hintergründe | 13 Innovation auf ganzer Linie – und Wegbereiter für andere. Wer aus einer Bananenschale Strom macht, muss schon ein wenig Erfin- dungsgeist mitbringen. Doch nicht nur mit der Biovergärung hatten die AWM seinerzeit die Nase vorn. Genauso komplex wie der Name „mechanisch-biologische Restab- fallbehandlungsanlage“ war auch die Einführung dieses Müllverwer- tungssystems. Anfangs ernteten wir dafür nur ein müdes Lächeln – heute wertvolle Rohstoffe. Doch Innovation sehen wir nicht nur technisch. So haben wir z.B. die Akkord-Arbeitszeiten unserer Müllwerker gegen Festarbeitszeit eingetauscht – für das Wohl unserer Mitarbeiter. Denn Innovation zeigt sich vor allem in einem: mutigen Ideen. 20% weniger Energie verbrauchen wir schon heute dank neuer Heiz- und Regeltechnik in unserer Firmen- zentrale Rösnerstraße – wenn alles fertig ist, sollen es 40% sein. 43% an Wertstoffen filtert unsere mechanisch-biologi sche Restabfallbehandlungsanlage (MBRA) aus dem Restmüll. 1.180 Tonnen Elektronikschrott haben wir im letzten Jahr bei der gemeinnützigen BüRe aufbereiten lassen. Damit sichern wir acht Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen und verhindern zudem Giftmüll- exporte ins Ausland. 9,47 € pro Einwohner investierten die AWM 2011 in die Abdichtung der alten Deponie und in die Rekulti- vierung. Der Müllberg wurde an den Seiten mit Mut- terboden profiliert, damit dort Bäume und Sträucher anwachsen können. Saubere Lösung
14 | AWM-Journal 2011 | AWM Hintergründe Viel Betrieb im Betrieb – Ökologie und Ökonomie im Fluss. Im Gespräch mit AWM-Stoffstrommanager Werner Wöstmann Werner Wöstmann ist Bauinge- Marktpreise und die Potenziale nieur und arbeitet seit 1995 bei der einzelnen Wertstoffe ken- den AWM. Er war unter ande- nen, um die passenden Angebo- rem leitender Projekt-Ingenieur te und Partner für die Übernah- für die MBRA. Heute ist er Leiter me und Verwertung zu finden. des Vertriebs bei den AWM und außerdem zuständig für das Können Sie uns ein konkretes Beispiel geben? „Stoffstrommanagement“. Zu Ja, Folien aus der getrennten Wertstofferfassung. Hierbei ist diesem spannenden Thema die Qualität der Folien entscheidend für die Absetzbarkeit stand uns Herr Wöstmann Rede und die Art der Verwertung. Dabei geht es immer um eine und Antwort. höchstmögliche Ver- wertung – stofflich und Herr Wöstmann, „Stoffstrommanagement“– das klingt sehr energetisch. ominös. Was steckt dahinter? Tatsächlich hätte ich mir vor meiner Tätigkeit in diesem Abfall wird also selbst zur Bereich auch wenig darunter vorstellen können. Wenn Ressource? man den Begriff auseinandernimmt, steckt darin das Wort Genau! Das ist der Stoff, es meint in unserem Fall den einzelnen Wertstoff. Die Paradigmenwechsel, der Ströme sind die Wege, die jeder Stoff durchläuft, bei uns in den letzten Jahren die etwa von der Sammlung bis zur Wiederverwertung. Und Abfallwirtschaft stark Management heißt, diese Stoffströme nachzuvollziehen, sie geprägt hat und der in getrennt zu betrachten und bewusst zu steuern. Zukunft immer wichtiger werden wird. Die Ver- Wohin zu steuern, was ist das Ziel? bindung von Ökologie und Ökonomie – was bereits in der Beim Stoffstrommanagement gilt: Wiederverwertung Vergangenheit bei den AWM gelebt wurde, bewahrheitet kommt vor Beseitigung. Wir bei den AWM wollen natürlich sich jetzt. Die AWM waren da ihrer Zeit voraus. Die klassische die Verwertungsquote zugunsten der Umwelt und des Ge- Deponierung ist durch die MBRA seit dem 1.6.2005 vorbei. dankens der Nachhaltigkeit immer weiter optimieren – und Die Recyclingwirtschaft tritt immer mehr in den Vordergrund. dabei auch die Wirtschaftlichkeit und Effizienz steigern. Mit dem Stoffstrommanagement tragen wir dem Rechnung. Das muss immer Hand in Hand gehen. Ganz konkret bedeutet das z. B. die Entscheidung zu treffen, welche Danke Herr Wöstmann für diesen spannenden Einblick. Wertstoffe in welchem Umfang getrennt gesammelt oder abgeholt werden. Aber auch darauf zu achten, dass tech- nische Anlagen optimal ausgelastet sind und alle Prozesse Aktuelle Projekte im Stoffstromma- nagement: reibungslos laufen. Das hat neben der maximalen Ver- - Verwertung von Hartkunststoffen wertung auch viele weitere wertvolle Effekte. So führt das (getrenntes Sammeln derzeit als häufig zu einer verbesserten Logistik, was dann wiederum Versuch auf zwei Recyclinghöfen) Fahrzeiten einspart etc. - Aufstellen eines neuen Abfallwirt- schaftskonzepts 2012 Was gehört noch zu Ihren Auf- - Getrennte Erfassung von Altholz gaben als Stoffstrommanager? (ca. 3.500 t/a) aus Sperrmüll, Planung Eine meiner wichtigsten Auf- für den Zeitraum ab 2015 gaben ist, den Markt genau zu - Neue Behandlungskonzepte für die verfolgen. Ich muss die aktuellen Massenströme (Bioabfälle, Grünab- fälle, Restabfälle) Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | AWM Hintergründe | 15 Sprit sparen mit einer Mini-Ampel! Bis zu zwölf Prozent Sprit sparen – was für jeden Autobesitzer wie ein Traum klingt, ist für die AWM durchaus realistisch. Seit einiger Zeit setzt das Unternehmen auf ein Eco- Drive-System des Münste- raner Telematik-Anbieters Sirius Falck. Hinter dem Namen steckt ein cleveres Prinzip der Fahrerassistenz und der Fahrverhaltensanalyse. Viel Power, wenig Durst: Unterwegs alles im grünen Bereich In den Fahrzeugen wurden kleine Fahrerampeln installiert. unser Fuhrpark. Sie befinden sich in der Nähe des Lenkrads und somit im Wo ist der Tank? Bei man- Blickfeld des Fahrers. Über bestimmte Lichtsignale erhält chem Fahrzeug im AWM- dieser damit Rückmeldung über Fuhrpark sucht man den - Bremsungen vergebens. Schon heute - Kurvenverhalten rauscht der Leichtmüll- - Beschleunigung Sauger Glutton per Akku - Leerlauf durch Münsters Straßen. - Geschwindigkeitsüberschreitungen Auch für die geplante - bei Kehrmaschinen: Arbeiten mit zu hohen Motordrehzahlen Neuanschaffung braucht es statt der Zapfsäule eine Ist seine Fahrweise in Ordnung, wird dies durch ein blaues Steckdose: Ein Elektro- bzw. grünes Lichtsignal angezeigt. Ist er jedoch weniger Smart soll künftig für Dienstfahrten innerhalb Münsters effizient unterwegs, wechselt die Anzeige auf Gelb, Oran- eingesetzt werden. Um die Reihe der alternativen Treibstof- ge oder sogar Rot. Für den Fahrer das Zeichen, einen Gang fe fortzusetzen: Natürlich haben die AWM auch Erdgas- herunterzuschalten. All das geschieht in Echtzeit, sodass fahrzeuge in Betrieb. Neben dem Wagen von Werkleiter er unmittelbar seine Fahrweise anpassen kann. Auf diese Patrick Hasenkamp werden noch ein Papierkorbwagen und Weise können nicht nur der Spritverbrauch und der Schad- der Caddy des Kontrolleurs per Erdgas angetrieben. Doch stoffausstoß gesenkt werden, was zu einer verminderten auch bei allen anderen Fahrzeugen treten die AWM auf die Umweltbelastung führt. Gleichzeitig wird dem Verschleiß Schadstoff- und Verbrauchsbremse. Neufahrzeuge schaffen der Fahrzeug- sie nicht nur nach der Euro-Norm 5 an, sondern legen noch teile entgegen- eine Klasse drauf: nämlich nach EEV-Schadstoffklasse. Diese Sirius Falck – unser Freund und Helfer gewirkt, die EU-Norm ist noch strenger und tritt erst 2013/2014 in Kraft. Das Eco-Drive-System vom Sirius Falck Fahrer können wird über GPS gesteuert. Das Gerät ist so Doch stehen heute bereits fünf dieser modernen Fahrzeuge vorausschauen- groß wie eine Zigarettenschachtel und ar- auf dem AWM-Hof. der fahren, sie beitet wie eine Blackbox. Diese Blackbox Auch daran sieht man, dass bei den AWM eines bei jeder werden merklich wird in das Fahrzeug eingebaut und mit Investition in Fuhrpark wichtig ist: die Balance zwischen entlastet und einer GPS-Antenne versehen. Die Daten Ökologie und Ökonomie. gehen entspann- für den Fahrer stammen u.a. aus der vor- ter nach Hause. handenen Elektronik der Fahrzeuge. Die Ob Benzin, Gas, Strom oder Fahrtraining – bei allen Fragen Rückmeldungen werden in verschiedenen rund um die Mobilität steht bei den AWM immer das Um- Farbstufen angezeigt. Befindet sich das weltbewusstsein und die Energieeinsparung an vorderster Fahrzeug längere Zeit im Leerlauf, ertönt Stelle. Und das rechnet sich auch wirtschaftlich. ein Tonsignal. Fährt der Fahrer zu schnell, wird dies ebenfalls akustisch mitgeteilt. Saubere Lösung
16 | AWM-Journal 2011 | AWM Hintergründe „Ein Gewinn für Kreislauf- wirtschaft und Umwelt!“ Im Gespräch mit Patrick Hasenkamp als Vize-Präsident des VKU Patrick Hasenkamp, Werkleiter der AWM, über die Entwick- Im letzten Jahr sind Sie Vorsitzender des Leitausschusses lung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei den AWM, Abfallwirtschaft und Stadtreinigung und Vize-Präsident des die Herausforderungen der kommunalen Abfallwirtschaft Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) geworden. und die Bedeutung seiner neuen Funktion als Vize-Präsident Was hat die Mitglieder bewogen, Sie mit diesem wichtigen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Amt zu betrauen? Seit rund 20 Jahren habe ich mich neben meiner alltäglichen Herr Hasenkamp, Um- Arbeit in Bottrop, Duisburg und Münster im VKS und VKU weltschutz ist im Trend. engagiert – zunächst auf Landes- , später auch auf Bundes- Kaum ein Unternehmen ebene. Neben den fachlichen Erfahrungen, die ich gesammelt setzt nicht darauf. Was habe, konnte ich auch starke kollegiale Netzwerke knüpfen. bedeutet Umweltschutz Dieses Vertrauen meiner vielen Kolleginnen und Kollegen aus für Sie? den Mitgliedsunternehmen bildet letztlich das Fundament Umweltschutz ist für uns für meine jetzige Funktion im Verband. Und wahrscheinlich alles andere als ein Trend, haben viele meiner Kollegen über die Jahre auch die positive- er ist für die AWM ele- Entwicklung der AWM und der Abfallwirtschaft in Münster mentar – und das schon wahrgenommen. Sie hat gezeigt, dass nicht nur große Unter- seit beinahe 20 Jahren. nehmen und Großstädte in der Lage sind, Maßstäbe in der Heute nehmen unsere Entwicklung der Abfallwirtschaft zu setzen. mehr als 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Ar- beit „an Besen und Abfalltonne“ tagein, tagaus ökologische Welche Themen treibt der VKU Verantwortung wahr. momentan besonders voran? Ressourcen- und Energieeffi- Welche konkreten Maßnahmem haben sich aus dieser Ver- zienz ist das zentrale Thema. antwortung für die Umwelt entwickelt? Aktuell geht es da auch um das Vor 1990 war das allgemeine Motto der Branche noch „vergra Kreislaufwirtschaftsgesetz und ben-verbrennen-vergessen!“ Heute funktioniert die Abfall die Verpackungsentsorgung. wirtschaft in Münster nach dem Prinzip „Vermeiden-verwer- Unsere kommunalen Unterneh- ten-sicher entsorgen!“ Als ich 1995 zu den AWM kam, haben men befinden sich im Span- wir Zug um Zug die getrennte Sammlung und Verwertung nungsfeld zwischen Bürger- und eingeführt. Heute wird bei uns aus Bioabfällen Kompost und Kundenansprüchen, wirtschaft- – mithilfe von Vergärungstechnologie – Strom und Wärme. lichen Herausforderungen Grünabfall wird zu wertvollem Dünger, altes zu neuem Papier, und gesellschaftspolitischen Erwartungen an Klimaschutz und selbst aus dem Restmüll gewinnen wir mechanisch-bio und Ressourceneffizienz. Hier sollen sie die Vorreiterrolle logisch Rohstoffe zurück und erzeugen Energie. übernehmen. Darum brauchen wir weitere praktikable und komfortable Systeme zum Erfassen und Verwerten. Die Und die Erfolge der Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen? Themen Wertstofftonne und Bioabfallerfassung werden Im Jahr 2002 wurden in Münster erstmals mehr Siedlungs- ebenso bearbeitet wie die Weiterentwicklung intelligen- abfälle verwertet als beseitigt – Tendenz steigend. Ein gro- ter Sortierungs- und Verwertungstechnologien und der ßer Gewinn für die Kreislaufwirtschaft und unsere Umwelt! Einsatz abgasarmer und treibstoffsparender Fahrzeuge und Und ganz wichtig: Die AWM gewinnen nicht nur Rohstoffe innovativer Logistikkonzepte. Dafür braucht es ein hohes zurück, sondern sparen massiv CO2 zugunsten der Klima- Maß an Innovationsfreude und Erfahrung – und dass unsere schutzziele in Münster. Mehr als 210.000 Tonnen CO2 seit Unternehmen diese mitbringen, werden wir in diesem Jahr 1990 – der beste Beweis, dass wir nicht irgendeinem Trend noch deutlicher dokumentieren. Denn 2012 feiert unser nachlaufen, sondern Nachhaltigkeit vorleben! traditionsreicher Verband sein 100-jähriges Bestehen. Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | AWM Hintergründe | 17 VKU: der Spitzenverband der kommunalen Wirtschaft Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) ist die Interes- senvertretung der kommunalen Versorgungs- und Entsorgungs- wirtschaft in Deutschland mit Sitz in Berlin. Auch in Brüssel ist der Verband mit einem Büro vertreten, in den Bundesländern mit Gute Zeiten, feste Zeiten. Landesgeschäftsstellen. Die im VKU organisierten 1.400 Mitgliedsunternehmen sind vor Festarbeitszeit für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen allem in der Energieversorgung, der Wasser- und Abwasserwirt- der Abfallabfuhr schaft sowie der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung tätig. Der Bisher haben die Mitarbeiter in der Abfallabfuhr auf Zeit- VKU bündelt ihre Interessen und beteiligt sich aktiv in der politi- akkord gearbeitet. In der Straßenreinigung wurde dieses schen Willensbildung und der Gesetzgebung. Er ist Vordenker der Modell schon länger umgestellt. Die AWM sind sich der kommunalen Wirtschaft und unterstützt seine Mitglieder mit Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem umfangreichen Dienstleistungsangebot. bewusst – sie machen den Erfolg unseres Unternehmens Kommunale Unternehmen verfolgen nicht primär privatwirt- aus. Daher haben wir im vergangenen Jahr auch für die schaftliche Zwecke, sondern sind dem Gemeinwohl verpflichtet. Mitarbeiter von der Abfallabfuhr die Festarbeitszeit einge- Sie dienen dem Citizen Value, den Bedürfnissen der örtlichen führt. Für die AWM ist das die logische Konsequenz unserer Gemeinschaft. Sie bilden und sichern ein gemeinschaftlich sozialen Verantwortung und somit ein klares Statement orientiertes Vermögen. In einer wettbewerbsorientierten Wirt- schaftsordnung gewährleisten sie im Interesse der Bürgerinnen zugunsten der Gesundheit körperlich schwer arbeitender und Bürger eine Dienstleistungsstruktur, die Marktkonzentratio- Menschen. nen entgegenwirkt, und sind integraler Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft. Klares Ziel: Mitarbeiterschutz Die Fluktuation im Bereich Abfallabfuhr ist gering. Die AWM beziehen daher einen klaren Standpunkt: Wer auf Was können Sie auf EU- oder Bundesebene für den Umwelt- eine langjährige Berufserfahrung zurückblickt und die schutz tun? vierzig oder fünfzig bereits überschritten hat, soll nicht Wenn nachhaltige Abfallwirtschaft gelingen soll, brau- jeden Tag im Akkord schwere Abfalltonnen ziehen und im chen wir geeignete Quoten für die Wiederverwendung Stechschritt einem Lkw hinterherlaufen. und Verwertung in der EU. Sie sollten sich nicht nur an den Vielmehr sollen die Arbeitnehmer entlastet werden und Sammelmengen, sondern auch an der Produktions- und verantwortungsvoll mit ihren Kräften haushalten. So kann Absatzmenge von Stoffen und Produkten messen lassen. auch das Unfallrisiko gesenkt werden. Eines soll aber nicht Betrachtet man allein die Mengen, liegen viele deutsche verschwiegen werden: Für die Mitarbeiter war die Umstel- Städte und Landkreise mit über 80% bereits über den im lung ein außerordentlich harter Schnitt. Schließlich dürfen Kreislaufwirtschaftsgesetz vorgegebenen Recyclingquoten sie jetzt erst zwei Stunden später als gewohnt gehen. bei Siedlungsabfällen. Einige deutsche Regionen, vor allem aber die meisten EU-Mitgliedsstaaten, sind von diesem Ziel jedoch noch weit entfernt. Hier können wir mit unseren nationalen Erfahrungen und Fortschritten helfen. Und was Die AWM als Arbeitgeber: Zahlen und Fakten die Rohstoffpolitik angeht: Für das Erfassen rohstoffrelevan- Die AWM tragen Sorge für das Wohlbefinden ihrer Mitarbei- ter Abfälle und Stoffe sehe ich die rechtssichere Einbindung terinnen und Mitarbeiter, haben aber auch das Gemeinwohl der öffentlichen Entsorgungsträger als richtigen Weg an. Sie in der Stadt Münster im Blick. Wir wollen dazu beitragen, die können als Garanten für eine geeignete Stoffstromkontrolle Lebensqualität in Münster stetig zu verbessern. Als Arbeitgeber stehen. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass uns Markt- für 325 Menschen können wir da schon einiges bewirken: protektionismus dauerhaft nicht weiterhilft. Ich würde eher Null Unterschied gibt es bei der Bezahlung unserer Mitar- auf zeitlich begrenzte staatliche Anreizsysteme vertrauen. beiterinnen und Mitarbeiter. Die Entlohnung für Frauen und Männer ist gleich und erfolgt nach Tarif – vom Lader auf dem Und was hat das mit Münster zu tun? Profitieren wir hier Müllauto bis zur Sachbearbeiterin in der Controllingabteilung. vor Ort am Ende auch davon? 13 Auszubildende waren 2011 bei den AWM beschäftigt. Wir bilden Kfz-Mechatroniker aus, Fachkräfte für Kreislauf- und Natürlich! In jedem kollegialen Austausch, in jedem Dialog Abfallwirtschaft und Berufskraftfahrer. mit der Politik in Bund und Ländern repräsentiere ich auto- 14 unterschiedliche Nationalitäten bereichern unser Mitein- matisch auch ein Stück Münster und bekomme im Gegen- ander im Betrieb. Die größte nicht-deutsche Gruppe stellen zug wertvolle Erfahrungen aus anderen Regionen und Un- übrigens die Inseleuropäer (Schotten und Iren). ternehmen mit. Das kann ich in meiner täglichen Arbeit an 18 sogenannte „leistungsgeminderte“ Mitarbeiterinnen und meinem Schreibtisch in der Rösnerstraße berücksichtigen. Mitarbeiter arbeiten bei uns. im Rahmen ihrer Möglichkeiten leisten sie Großes für uns und die Stadt. Saubere Lösung
18 | AWM-Journal 2011 | AWM und Umwelt
AWM-Journal 2011 | AWM Umwelt | 19 Die AWM: einer der umweltfreundlichsten Entsorger bundesweit. Was haben Möwen mit Umwelt- schutz zu tun? Für die AWM eine Menge. Denn seit wir immer mehr Wertstoffe aus unserem Restmüll filtern, landet immer weniger auf den Deponien. Für die hungrigen Möwen gibt es nichts mehr zu holen, sie bleiben weg. Hier kann man Umwelt- schutz sehen und hören. Schwieriger ist es da natürlich beim unsichtbaren CO2. Jedes Jahr ersparen wir unserer Atmosphäre wieder etwas mehr von diesem Klimakiller. Wie? Durch das noch effektivere Trennen und Verwer- ten. So machen wir z.B. Kunststoffe zu Brennstoffen für die Industrie und schonen die Öl- und Gasressourcen. Doch wie in jedem Haushalt fängt auch bei den AWM Umweltschutz vor der eigenen Haustür an. Energie sparen durch neue Heiztechnik, Sprit sparen durch Fahrtrainings und Energie selbst produzieren statt nur verbrauchen, etwa durch unsere Solaranlage. Sie sehen: Umweltschutz steckt bei uns wirklich überall. 81,4 Prozent aller Abfälle werden in Münster verwertet – das ist Spitze! 82.460 Tonnen weniger CO2 – die haben wir der Atmos phäre durch die sinnvolle Verwertung von Abfällen erspart. 310 Tonnen Problemabfälle aus Haushalten von der Lackdose bis zum Ölrest haben wir 2011 an den zehn Recyclinghöfen angenommen und ordnungsgemäß entsorgt. Mit Beginn 2012 wird das gesamte Unternehmen AWM Ökostrom der Stadtwerke Münster beziehen. Gemeinsam mit den Stadtwerken betreiben wir die größte Photovoltaikanlage in Münster. 17.912 Tonnen Kompost und 3.855 Tonnen Bioboden haben wir letztes Jahr aus 22.172 Tonnen Grünabfällen sowie 6.800 Tonnen Gärrückständen aus der Bioabfallver- gärung hergestellt. Saubere Lösung
20 | AWM-Journal 2011 | AWM Umwelt Saubere Sache: Abfallentsorgung mit System. Jeder weiß: Abfälle sind Stoffe mit Mehrwert. Darum müssen sie sachgerecht gesammelt und sauber getrennt werden. Denn nur so lassen sie sich optimal recyceln und wiederverarbeiten, um die Umwelt zu entlasten. Natürlich ist die getrennte Erfassung von Abfällen eine komplexe Angelegenheit, die nicht ohne bestimmte Voraussetzungen und ausgeklügelte Verfahren gelingt. Im Laufe der Zeit ha- ben die AMW für die Münsteranerinnen und Münsteraner verschiedene ergänzende Systeme eingerichtet. Holz, Metalle, Altglas –> Hier ein Überblick über Mengen, Sammelsysteme und Abfälle und Wertstoffe getrennte Erfassung –> Wiederverwertung durch die entsprechende Entsorgung: Verpackungen mit Grünem aus Haushalten Punkt –> Gelber Sack –> Recyclingfirmen Altglas wird in Depotcontai- Entsorgung durch DSD Der Gelbe Sack für Verpackun- nern erfasst. Metalle und Holz gen aus Metall, Kunststoff werden auf den Recyclinghö- und Verbundstoff wurde 1993 fen und bei der Abfuhr von eingeführt. Elektrogeräten erfasst. 12% 7% 28% 20% 8% 25% Hausmüll Sperrmüll Organische Abfälle –> Braune Grün- und Bioabfälle Papier Biotonne –> Verwertung in der Papier/Pappe –> Blaue Papiertonne –> Verpackungen Glas, Holz, Metalle etc. Recycling zu Altpapier Biogasanlage Die blaue Papiertonne für Papier, Pappe Die Biotonne wurde 1998 eben- und Kartonagen ist seit 1998 flächen- falls flächendeckend eingeführt deckend im Einsatz. Sie wird alle 14 und wird für organische Abfälle Tage geleert und ist für Privathaushalte genutzt. Diese werden in einer Bio- kostenfrei. abfallvergärungsanlage zu Biogas und in der Kompostierungsanlage zu Kompost weiterverarbeitet. Abfallbilanz 2011 Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | AWM Umwelt | 21 Die Zeichen stehen auf grün Wie die AWM Energie erzeugen – und sparen Die AWM übernehmen mit ganzer Leidenschaft und aus vollem Herzen die Funktion des „Saubermanns“ in Münster. Da liegt es nahe, dass wir auch gerne als gutes Vorbild vorangehen. Wenn es zum Beispiel darum geht, Energie einzusparen oder selber umweltfreundliche Energie zu erzeugen. Auf diese Weise setzen wir uns bereits heute nachhaltig für kommende Generationen ein. Sonnenenergie aus eigener Herstellung Seit 2009 läuft unsere Photovoltaikanlage in der Rösnerstraße mit voller Leistung. Bis zum Jahr 2010 war sie die größte Anlage zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie in ganz Münster. 2011 wurde sie von der neuen Anlage auf dem Südhang der rekulti- vierten Deponie II in Coerde abgelöst, die wir gemeinsam mit den Stadtwerken Münster gebaut haben und betreiben. Auf etwa 8.000 m2 fangen 4.525 Photovoltaik-Module die Sonne ein, damit sie in nutzbare Energie umgewandelt werden kann. Restmüll –> Graue Restabfalltonne Insgesamt wurden 2011 auf den Geländen der AWM 12.490.000 oder Restmüllsack –> Aufbereitung Millionen kwh Strom mithilfe von Photovoltaik und dem Block- in der MBRA heizkraftwerk erzeugt. Zusätzlich fallen noch 16.000 kwh für In die Restmülltonne gehören alle Fernwärme an. Die AWM verbrauchen jedoch lediglich 1,9 Mil- Abfälle, die den anderen Systemen lionen kwh Strom, was also deutlich weniger ist als die Menge, nicht zugeordnet werden können, die mit den Anlagen produziert wird. Allein die neue Anlage wird wie z.B. Asche, Backpapier, Hygie- dazu beitragen, dass die AWM in den projektierten 20 Jahren neartikel, Katzenstreu oder auch Nutzungsdauer 12.000 Tonnen klimaschädliches CO2 vermeiden. Staubsaugerbeutel. Voll und ganz auf Ökostrom eingestellt Wir reden selbstverständlich nicht nur von ökologischer Verant- wortung – wir leben sie auch. Seit Beginn des Jahres 2012 sind wir auf 100% Ökostrom der Stadtwerke Münster umgestiegen. Da die Stadtwerke durch ihre Zertifizierung der „Grüner Strom Label e. V.“ dazu verpflichtet sind, den Anteil an regenerativen Energien weiter auszubauen, war der Wechsel zum Ökostrom ein logischer Schritt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir bereits mit unseren Elektrofahrzeugen seit Längerem auf grünen Strom „abfahren“. Übrigens: Die Mehrkosten für den Ökostrom sind verglichen zum Gesamtvolumen so gering, dass dies für die AWM aus ökonomischer Hinsicht durchaus vertretbar ist. Sperrgut –> gesonderte Abfuhr –> Entsorgung durch die MBRA Mit neuer Technik auf Sparkurs Sperrgut wird in Münster einmal Last but not least haben wir auch in die Erneuerung unserer im Monat abgeholt. Für Privathaus- technischen Anlagen investiert. So wurde zum Beispiel die Heiz- halte ist dieser Service kostenlos. und Regeltechnik in unserer Firmenzentrale in der Rösnerstraße Grünabfälle –> gesonderte Abführ modernisiert. Mit dem Ergebnis, dass wir dort 20% Energie oder Anlieferung an Recyclinghö- einsparen konnten. Zudem sorgt eine Solaranlage für warmes fen –> Verarbeitung zu verschiede- nen Produkten Brauchwasser, und für die Belüftung wurde ein Kreuzstrom- Grünabfälle werden in der Kompos- Wärmetauscher mit einem 80%igen Wirkungsgrad eingebaut. tierungsanlage zu Kompost, Biobo- Wenn die Umbauarbeiten vollendet sind, erwarten wir Einspa- den oder Holzhäksel verarbeitet. rungen von insgesamt 40%. Saubere Lösung
22 | AWM-Journal 2011 | AWM Umwelt Mit der Umwelt rechnen. Die erste Klimabilanz der AWM Beispielhaft: Münster im Zeichen des Mülls: Am 15. und 16. Februar 2011 fanden im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland die 12. Abfallwirtschaftstage statt. Zwei Tage lang drehte sich Grünabfall CO2 als Maßstab Anhand der Treibhausgase lassen sich jetzt die Auswirkun- gen auf das Klima abschätzen bzw. darstellen. Dazu zählen bei den Experten aus Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Die Behörden alles um aktuelle Themen der Abfallwirtschaft. Zu Berechnung erfolgt in Form von CO2-Äquivalenten, da die dem Motto „Intelligente Konzepte zur Ressourcensicherung“ einzelnen Gase unterschiedliche Wirkungen auf das Klima passte es, dass die AWM hier ihre neue Klimabilanz vorstell- Ergebnisse haben. Soder Klimaschutzbilanz belastet der Ausstoßanhand von 1 kgeines Einzelbeispiels: Lachgas (N2O) das Grünabfall ten. Vorweg eine kleine Betrachtung der Methode. Klima um den Faktor 300 stärker als der Ausstoß der glei- chen Menge CO2. Die Ergebnisse der Grünabfallkompostierung in 2007 und der stoffstrom- Klimabilanz – diesen Titel hört man im Gegensatz zur Öko- spezifischen Grünabfallbehandlung in 2020 zeigt die Abbildung. bilanz eher selten. Im Grunde wollen beide dasselbe, nur in Beispiel Grünabfall einer anderen Form. Denn eine Klimabilanz ist eine kleine Ökobilanz. Sie betrachtet nur die treibhauswirksamen Grünabfall Klimagase – eine Einschränkung, die in der Fachwelt akzep- [kg CO2 /MG] tiert ist. Schließlich weiß man, dass eine Reduzierung von 50 Treibhausgasemissionen [THGE] auch zu Verbesserungen 2,1 - 217,6 bei anderen Umweltkriterien führt. Und noch eine Beson- 0 derheit macht die Klimabilanz für die AWM aus: Üblicher- - 50 weise werden die Auswirkungen der Stoff- und Energieströ- - 100 Kompost me auf das Klima während des gesamten Lebensweges von - 150 ungen Produkten erfasst. In der Abfallwirtschaft betrachtet man nur einen Ausschnitt, nämlich ab dem Zeitpunkt der Bereit- - 200 stellung bis zur endgültigen Entsorgung bzw. Verwertung. - 250 Kompostierung/ Vergärung/ Verbrennung Belastung minus Entlastung ist gleich Klimaeffekt 2007 2020 r unter Klimabilanz Summe 2,1 -217,6 energetische - 15,4 - 7,7 Verwertung Siebrückstände Holzverbrennung netto - 185,8 mfang GTS Strom/Wärme - 35,2 limagasen. GTS Kompost - 43,8 - 30,3 eiß, dass Emissionen 33,9 19,5 BIO Verbesse- Betriebsmittel 19,3 13,0 Abtransport 2,0 1,5 Aufbereitung (Sieben) 1,5 Belastungen Entlastungen Grünabfallsammlung 6,0 6,0 der Stoff- sweges von bfallströme Abbildung: Spezifische Ergebnisse der Grünabfallbehandlung gung bzw. In der Klimabilanz der AWM rechnen die Experten mit der Am Grünabfall zeigt sich, wie die Methode funktioniert – sogenannnten „Gutschriftenmethode“. Das heißt, Belastun- und wie Durch die sich eine deutliche Einführung Entlastung des Klimas einer stoffstromspezifischen erzielen Grünabfallbehandlung gen und Entlastungen für das Klima werden gegenüberge- kann lässt.die Diegeringe GrafikBelastung macht esder Kompostierung anschaulich: in eine Durch deutliche Entlastung die Einfüh- stellt und verrechnet. gewandelt rung einerwerden. Dies wird durch die stoffstromspezifischen deutliche Gutschrift aus der Grünabfallbehandlung d von Zunächst werden die Belastungen für das Klima ermittelt. energetischen kann die geringeVerwertung Belastungder der Grobfraktion und diein Kompostierung Verwertung eine deut-einer oder durch gegenüber Das betrifft etwa Betriebsmittel und Energieverbräuche Teilmenge in der Vergärung liche Entlastung erreicht. umgewandelt Ein ähnlich werden. Dazugutes Ergebnis tragen vor könnte ägern (Öl durch Transport, Aufbereitung und Behandlung von Ab- durch allemeine die vollständige energetischeoder weitgehende Verwertung derVerwertung Grobfraktion desund Kompostes die als B. fällen. Dem gegenüber stehen Gutschriften. Dazu zählen Torfersatz Vergärung erreicht werden bei. Ein ähnlich(Gottschall/Kranert 2007). Es gutes Ergebnis könnte ist zueine durch ken zur das Ersetzen von Primärenergieträgern (Öl und Gas) durch berücksichtigen, vollständige oder dassweitgehende zu der Dünge-Verwertung und Torfgutschrift [GTS Kompost] auch des Kompostes die in der Grünabfallkompostierung nachgerotteten Gärreste mit einem aufbereitete Abfälle in z.B. Kraftwerken. als Torfersatz erreicht werden (Gottschall/Kranert 2007). Prozentsatz von ca. 20 % beitragen. z somit ituierung berechnet. und N2O darstellen. Saubere Lösung
AWM-Journal 2011 | AWM und Umwelt | 23 Im Vergleich: Münster – Deutsch Ihrer Zeit um Jahre voraus. Zielwerte 2020 – in Münster schon fast erreicht Zielwerte 2020 – in Münster schon fast erreicht Abgleich der Klimaschutzleistungen in Münster im Vergleich zu Wie entwickelt sich die Klimabilanz weiter? Auf wel- durchschnittlichen Werten in Deutschland chem Stand war die Klimabe- und -entlastung 1990, 1990 2005 /2006/2007 2020 wie ist sie heute und wie wird es 2020 aussehen? Die- Hochgerechnet: Basis Ist Einsparung Ziel Einsparung se Szenarien zeigt die Klimabilanz auf – und zeichnet Mg/(E*a) Mg/(E*a) Mg/(E*a) % Mg/(E*a) Mg/(E*a) % Hochgerechnet: ein positives Bild der Entwicklung. Die Zielwerte 2020 Deutschland sind in Münster jedenfalls schon heute fast erreicht. Gesamtemissionen* 15,30 11,91 - 3,40 - 22 9,11 - 6,19 - 40 Abfallbehandlung Abfallbehandlung bis bis 2020 Abfallwirtschaft laut NIR 0,49 0,15 - 0,34 - 69 0 - 0,49 - 100 Abfallwirtschaft Ökobilanzansatz** 0,46 - 0,14 - 0,60 - 130 - 0,34 - 0,80 - 175 2020 Der sehr gute Standard der Siedlungsabfallwirtschaft in Münster sorgt für deutliche CO2-Einsparungen. Münster - Gesamtemissionen*** zzgl. Deponie 8,65 6,30 - 2,35 - 27 5,09 - 3,56 - 41 Gegenüber 1990 lagen diese 2007 bei etwa 213.000 Abfallwirtschaft (Deponieemissionen) 0,55 0 - 0,55 - 100 0 - 0,55 - 100 Tonnen CO2. Noch einmal bis zu 11.000 Tonnen CO2 Abfallwirtschaft Ökobilanzansatz**** 0,48 - 0,29 - 0,77 - 160 - 0,33 - 0,81 - 168 je Jahr könnten bei der Umsetzung der Szenarien für THG-Emissionen und Anteil der Abfallwirtschaft in Deutschland und Münster für die Jahre 1990, 2006 und 2020 sowie erreichte 2020 eingespart werden. Einsparungen je Einwohner und Jahr nach NIR (UBA 2009, Stadt Münster 2007) und dieser Studie Gesamtergebnisse im Überblick * ohne LULUCF (Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft, engl.: Land Use, Land Use Change and Forestry); Bezugsjahr 2006 aus Öko Institut/Ressource Gesamtergebnisse imAbfall, im Überblick Gesamtergebnisse 2010aus der Studie des Überblick ** Bezugsjahr 2006 *** Gesamtemissionen 2005 mit GuD, Deponieemissionen nach ökobilanziellem Ansatz **** Bezugsjahr 2007 aus Öko ÖkoInstitut/Ressource Abfall, Instituts/Ressource 2010 Abfall, 2010 Die folgende Abbildung Die folgende zeigt die Abbildung Gesamtergebnisse zeigt der Abfallbehandlung die Gesamtergebnisse der AWM der für die Jahre 1990, Abfallbehandlung 2007 der und AWM 2020 für (in die drei JahreSzenarien) 1990, Die folgende Abbildung zeigt die Gesamtergebnisse der Abfallbehandlung im Überblick. Je Einwohner war die THGE-Belastung in Münster 1990 mit 480 kg CO2 je 2007 und 2020 (in drei Szenarien) im Überblick. der AWM für die Jahre 1990, 2007 und 2020 (in drei Szenarien) im Überblick. Einwohner Mit und480 kg etwas Jahr CO2 jehöher Einwohner als imund Jahr lagen die Durchschnitt Treibhaus- in Deutschland GWP Gesamtbilanz gas-Emissionen ( THGE) in Münster 1990 etwas höher als im (460 kg CO2 je Einwohner und Jahr). Der Beitrag zur THGE-Einsparung im GWP [MG CO2Gesamtbilanz /a] Bundesdurchschnitt. Ist-Zustand war in Münster 2007 etwa doppelt so hoch (- 290 kg CO2 je 160.000 Demgegenüber war der Beitrag zur THGE-Einsparung in [MG CO2 /a] Einwohner und Jahr) wie im Bundesdurchschnitt (- 140 kg CO je Einwohne 140.000 160.000 Münster 2007 etwa doppelt so hoch (- 290 kg CO2 je2 Ein- 120.000 und Jahr). wohnerOptimierungsvarianten In den (Ziel 2020) liegt Münster knapp und Jahr) wie im Bundesdurchschnitt. 140.000 100.000 hinter dem Bundesdurchschnitt. Dies liegt insbesondere daran, dass in (Öko 120.000 80.000 100.000 Institut/IFEU 2009) In den für 2020 Optimierungsszenarien Optimierungsvarianten (Ziel 2020) liegtunabhängig Münster von der 60.000 80.000 Wahrscheinlichkeit knapp ihrer hinter demUmsetzung, in Münster Bundesdurchschnitt. dagegen Dies liegt konkrete insbe- 40.000 60.000 Umsetzungsszenarien sondere bilanziert daran, dass im wurden. Der Vergleich Bundesdurchschnitt zeigt außerdem, (Öko-Institut/ 20.000 40.000 dass der Ausgangswert IFEU 2009) für 1990 2020 und der Zielwert Optimierungsszenarienfür 2020 der spezifischen unabhängig 0 20.000 CO2-Belastungen bzw. -Einsparungenihrer von der Wahrscheinlichkeit je Einwohner Umsetzung, fürinMünster Münsterund - 20.000 0 dagegen konkrete Umsetzungsszenarien Deutschland auf gleichem Niveau liegen. Im Bundesdurchschnitt bilanziert wurden. bedarf e - 40.000 - 20.000 Der Vergleich zeigt außerdem, dass der Ausgangswert allerdings noch erheblicher Optimierungen, um die Zielwerte für 1990 2020 zu erreichen,und der Zielwert fürdiese 2020Einsparungen der spezifischen CO2-Belastungen - 60.000 - 40.000 während Münster schon fast erreicht hat. - 80.000 - 60.000 bzw. -Einsparungen je Einwohner für Münster und Deutsch- - 100.000 - 80.000 land auf gleichem Niveau liegen. Im Bundesdurchschnitt - 120.000 - 100.000 bedarf es allerdings noch erheblicher Optimierungen, um 1990 2007 2020 I 2020 II 2020 III - 120.000 die Zielwerte für 2020 zu erreichen, während Münster diese 1990 2007 2020 I 2020 II 2020 III Einsparungen schon fast erreicht hat. g Straßenkehricht g Leichtverpackungen [LVP/WST] Straßenkehricht Altholz Leichtverpackungen Altholz behandelt [LVP/WST] Altholz Kühlgeräte Altholz behandelt E-Schrott Kühlgeräte Metalle s E-Schrott Papier, Wel. Metalle Grünabfälle Papier, Wel. Bioabfälle h Grünabfälle Restabfall Bioabfälle HM-Deponie Restabfall HM-Deponie Abbildung: Gesamtbilanz der Treibhausgasemissionen [THGE] der Siedlungsabfall- wirtschaft der AWM Abbildung: Gesamtbilanz der Treibhausgasemissionen [THGE] der Siedlungsabfall- wirtschaft der AWM Es zeigt sich, dass der sehr gute Standard der Siedlungsabfallwirtschaft, der Saubere Lösung 1 Um die Einsparungen in den Jahren zwischen 1990 und 2007 zu ermitteln, muss eine ents in Es Münster zeigt sich,heute schon dass der erreicht sehr ist, gegenüber gute Standard 1990 zu einer Einsparung der Siedlungsabfallwirtschaft, der Jahr erstellt werden. Man kann davon ausgehen, dass die Jahre bis zur Einstellung der Depon
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