JOURNAL - WAS IST NEU? ALS BILDUNGSBERATERIN BRAUCHT MAN SERVICEMENTALITÄT STADT, LAND, 18PLUS
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Schuljahr 2021/22 18plus Ausgabe N° 05 / September 2021 Berufs- und Studienchecker JOURNAL SCHULJAH R 2021/22 WAS IST NEU? ALS BILDUNGSBERATERIN BRAUCHT MAN SERVICEMENTALITÄT STADT, LAND, 18PLUS
2 18plus – Berufs- und Studienchecker // 2021/22 „ Editorial“ Das letzte Schuljahr hat pandemiebedingt den Im letzten Schuljahr hat sich vieles verändert und Lehrer/innen und den Schüler/innen viel abver- dynamisiert; die Digitalisierung hat in raschem langt. Vor allem die Schüler- und Bildungsbera- Tempo Einzug in die Schulen gehalten. Dass ter/innen, die einerseits das Programm 18plus auch Online-Beratung reüssieren konnte, ist den umsetzen und andererseits als Berater/innen in notwendigen Veränderungen während dieser Zeit schulisch oder psychosozial herausfordernden geschuldet. Situationen fungieren, mussten sich neuartigen Challenges stellen. Kaum vorhandene Präsenz- Diese Ausgabe stellt neben Neuigkeiten und stunden für die Durchführung des Programms aktuellen Zahlen in Bezug auf 18plus die Her- 18plus oder der Umstieg auf die Online-Beratung angehensweisen und Beratungsansätze einiger waren einige dieser Herausforderungen. Bildungs- ausgewählter Schüler- und Bildungsberater/in- und Berufsorientierung wie gewohnt durchzufüh- nen vor. Eines ist allen gemeinsam: Engagement ren, bedurfte sowohl in der Unter- als auch in der in der Bildungs- und Studienberatung zählt und Oberstufe kreativer Lösungen und neuer Ansätze. zahlt sich aus! Und: Das digitale Zeitalter hat im Erfahrene, aber auch jüngst ausgebildete Schü- Unterricht und in der Beratung inzwischen erfolg- ler- und Bildungsberater/innen – wie in den nach- reich Einzug gehalten und lässt sich nicht mehr folgenden Beiträgen nachlesbar wird – nutzten aufhalten. ihre Kreativität sowie ihre digitalen Kompetenzen, um die Bildungs- und Studienberatung trotz allem gut durchzuführen. So wurden z.B. Arbeitsma- terialien für 18plus digitalisiert und Anregungen dazu auch dem 18plus-Team im Programmbüro vorgestellt. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen des 18plus-Journals! Dr. Gerhard Krötzl Dr. Paul Wilkens Dr.in Mag.a Marion Kern Dr.in Andrea Fraundorfer PROGRAMMLEITUNG PROGRAMMLEITUNG LEITUNG PROGRAMMBÜRO 18plus
2021/22 // 18plus – Berufs- und Studienchecker 3 WAS IST NEU? SCHULJAHR 2021/22 #YOURFUTURE MAPPE: Design für OPTIMIERT: Papier kommt, Gebrauchswert Mehr Berufe, Kunststoff geht neue Bilder Nach Jahren intensiver Weiterentwicklung sind die Inhal- Auch die #yourfuture-Testung hat in den vergangenen Dank hundertprozentiger Wiederverwertbarkeit war die te von 18plus nun so stimmig, dass in naher Zukunft kei- Monaten drei mehr oder weniger sichtbare Aktualisie- Ökobilanz der 18plus-Mappen aus Kunststoff bereits bis- ne großen Veränderungen mehr zu erwarten sind. Daher rungen erfahren. Die erste sticht Kenner/innen des Tests her gut. Nun wird sie noch besser. Denn wir stellen auf galt das Augenmerk nun stärker der äußeren Form. Und rasch ins Auge: Die Fragen sind frisch bebildert und illus- Mappen aus reinem Karton mit Nachhaltigkeitszertifikat damit der Frage, wie die Inhalte durch optimierte Dar- triert. Die zweite erfordert einen genaueren Blick: Dank um, die noch dazu wesentlich dünner sind – und tragen so stellung schneller, besser und einfacher erfassbar werden verbesserter Ergebnisauswertung wirft der Test nun eine dem Digitalisierungsschub Rechnung: Die Schüler/innen könnten. Die Antwort besteht in einem aufgeräumten breitere Palette an Berufsvorschlägen aus. Die dritte be- von heute sammeln keine umfangreichen Papierkonvolu- Design mit kleiner portionierten Informationseinheiten, merkt man im Idealfall gar nicht. Denn der Test ist jetzt te mehr, sondern recherchieren und arbeiten vorwiegend reduzierter Typografie-Vielfalt und weniger unterschied- für alle Endgeräte vom Standrechner über das Tablet bis online. Was da noch an Papier anfällt, findet auch in einer lichen Schriftgrößen. Das Ergebnis: Mehr Usability = hö- zum Smartphone optimiert. schlankeren Mappe locker Platz. herer Gebrauchswert.
4 18plus – Berufs- und Studienchecker // 2021/22 ALS BILDUNGS- BERATERIN BRAUCHT MAN SERVICE- MENTALITÄT An der Wiener Handelsakademie der Vienna Business School in der Akademiestraße hat Karin Dittrich die Pandemie dazu genutzt, ihre Bildungsberatung weiter zu digitalisieren und zu individualisieren. Die Handelsakademie in der Akademiestraße im ersten dene Arten von Lernenden hat: Als Lehrerin unterstützt Wiener Gemeindebezirk ist keine Schule wie jede andere: sie die Viert- und Fünftklässler und -klässlerinnen der Zu Kaiser Franz Josephs Zeiten 1857 gegründet, ist sie die Akademiestraße bei ihrer Orientierung für die Zeit nach erste Handelsakademie im deutschen Sprachraum. Gene- der Matura; als Ausbildnerin an der PH Wien vermittelt rationen von Schülerinnen und Schülern haben sich hier sie Lehrerinnen und Lehrer das Handwerkszeug für die auf ihr Berufsleben in der Wirtschaft vorbereitet. Weil Bildungsberatung. schon ihre ersten Absolventinnen und Absolventen des Hauses aus allen Kronländern der Monarchie stammten, An ihrer Schule ist das eine spannende Aufgabe, allein ist das Haus in der Akademiestraße seit jeher internatio- schon aufgrund der Heterogenität der Klassen, mit denen nal ausgerichtet. Jahrzehntelang war es damit allein auf Dittrich arbeitet: „Wir haben Schülerinnen und Schü- weiter Flur: Erst nach dem ersten Weltkrieg eröffneten am lern, die aus hochintellektuellen Familien kommen und Hamerlingplatz und in der Schönborngasse die nächsten sehr viel mitbringen genauso wie Dropouts, die schon an Handelsakademien. Alle drei wurden nach dem nächsten mehreren Schulen gescheitert sind und in einer Privat- Weltkrieg in den Fonds der Wiener Kaufmannschaft ein- schule wie der unseren ihre letzte Hoffnung sehen.“ Auch gebracht, der sie heute unter dem Markendach der Vienna kulturell ist für Diversität gesorgt: Dittrichs Schützlinge Karin Dittrich Business School zusammen mit drei weiteren Wirtschafts- kommen zu einem guten Teil aus Einwandererfamilien – schulen in Wien und Mödling betreibt. wobei die Bildungsberaterin betont, dass auch die Klas- senbesten oft junge Migrantinnen und Migranten seien. TOPTALENTE UND DROPOUTS widerwillig ausfüllt, wird er nicht sonderlich aussagekräf- Dass sich die HAK Akademiestraße noch heute von an- FAIRNESS UNTER KOLLEGEN tig sein“, macht sich Dittrich keine Illusionen – und setzt deren Schulen des Typus HAK unterscheidet, liegt nicht Angesichts dieser Heterogenität verwahrt sich Dittrich in der Beratung zunehmend auf Freiwilligkeit und Indi- nur an ihrer Verfasstheit als Privatschule, sondern auch am dagegen, alle in der Klasse über einen Kamm zu scheren. vidualität. Letzteres ist eine Folge der Pandemie, die auch Engagement des gesamten Lehrerteams, die Schüler/innen Das gebietet sowohl das Berufsethos einer Psychologieleh- an der HAK in der Akademiestraße für ein Neudenken individuell fördern und unterstützen. Über ihre Pflichtfä- rerin als auch die bewusste Kenntnisnahme der Realität: des Unterrichts samt der Berufs- und Studienorientierung cher Bewegung und Sport sowie Persönlichkeitsbildung „Faktum ist, dass zahlreiche Schülerinnen und Schüler von gesorgt hat, wie Dittrich erzählt: „Es gab so wenig Prä- und Soziale Kompetenz hinaus bietet Karin Dittrich bei- der ersten Klasse an ganz genau wissen, was sie beruflich senzstunden, dass es unmöglich war, den Kolleginnen und spielsweise auch Psychologie, Philosophie sowie Sport machen werden“, sagt Dittrich. „Die kommen bereits mit Kollegen Stunden für die Arbeit mit 18plus wegzuneh- und Gesundheit als Freifächer an – und verschafft ihren einem Karriereplan an die Schule und brauchen schlicht men.“ Schüler/innen damit Möglichkeiten, sich intensiv mit der und einfach keine Berufs- und Studienorientierung.“ eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen. ERREICHBAR AUCH NACH FEIERABEND Andere wiederum würden hartnäckig Widerstand leisten Stattdessen beraumte Dittrich zum Einstieg einen On- Auch die Studien- und Berufsberatung gehört zu ihren und die Notwendigkeit einer Beratung nicht einsehen. line-Kurs auf Microsoft Teams an und teilte die Arbeits- Agenden, wobei die erfahrene Pädagogin zwei verschie- „Wenn man einen Persönlichkeitstest desinteressiert und blätter elektronisch aus: „Meiner Meinung nach ist es an
2021/22 // 18plus – Berufs- und Studienchecker 5 der Zeit, diese elektronisch bearbeitbar zu machen“, sagt an der Universität: „Auch wenn sie noch soviel darüber Dittrich, die selbst Hand anlegte und die Digitalisierung hören, können sich die Meisten nicht wirklich vorstellen, der Arbeitsblätter für ihre Schule in Eigenregie besorg- wie Studieren wirklich funktioniert und hegen die Illusi- te. Den Rest der Übung vollbrachten ihre Schülerinnen on, im Studium würde sie dann alles interessieren, weil sie und Schüler selbstständig. Ihre Bildungsberaterin stand sich das selber ausgesucht haben. Viele brechen das Stu- ihnen währenddessen online mit Rat und Tat zur Seite: dium dann schnell ab und wechseln auf eine FH, weil sie Auf Wunsch und zu vorher vereinbarten Terminen, wo- mit der Selbstverantwortung nicht zurecht kommen und bei Dittrich mitunter auch am Wochenende und nach sich nicht ausreichend motivieren können, sich auch mit Schulschluss ordinierte: „Ich weiß, dass es Kolleginnen trockeneren und schwierigen Studieninhalten auseinan- und Kollegen gibt, die das nicht machen würden, aber derzusetzen.“ für mich passt das so, weil ich ohnehin nicht extra irgend- wohin gehen muss, sondern daheim bleiben kann. Als DAS DRITTEL, AUF DAS ES ANKOMMT Bildungsberaterin braucht man auch eine gewisse Servi- Dittrich tut, was in ihrer Macht steht, um das zu verän- cementalität.“ dern. Im vergangenen Schuljahr hat sie für ihre Schüle- rinnen und Schülern einen Online-Infotag organisiert, DIE 24/7-MENTALITÄT UND IHRE FOLGEN an dem sich im Stundentakt verschiedene Universitäten, Vienna Business School Mit Terminzusagen hat die Lehrerin überhaupt so ihre Fachhochschulen und Studiengänge präsentiert haben: www.vbs.ac.at Erfahrungen gemacht: „Einige Schülerinnen und Schüler „Im analogen Schulbetrieb hätten wir nicht so viel anbie- stornieren vereinbarte Termine im letzten Moment oder ten können“, freut sich die bekennende Digitalisierungs- melden sich überhaupt nicht“, bedauert Dittrich, die seit Befürworterin, die auch sonst mit dem Beratungserfolg 25 Jahren an der HAK Akademiestraße unterrichtet, „vor unter den Vorzeichen der Pandemie zufrieden ist: Knapp allem, wenn sie draufkommen, dass eine kleine Unan- 40 der 110 Maturantinnen und Maturanten des Jahr- nehmlichkeit oder Anstrengung auf sie warten könnte.“ gangs 2020/21 haben an 18plus teilgenommen: „Das war ziemlich genau das eine Drittel, von dem man aus der Bil- Hier sieht Dittrich eine Entwicklung, die nach ihrer Beob- dungsforschung weiß, dass es Beratung braucht und diese achtung eine Folgeerscheinung des Onlinezeitalters ist, in auch in Anspruch nimmt. Das zweite Drittel braucht kei- dem immer alles verfügbar ist und spontan das ausgewählt ne Beratung, und das dritte Drittel lehnt die Beratung ab, wird, wonach der Sinn gerade steht. Überaus kritisch sieht obwohl es beratungsbedürftig wäre – egal, wie sehr man Dittrich auch die Tendenz, bei der ersten kleinen Frus- es dazu drängt.“ tration sofort alles hinzuschmeißen. Das rächt sich oft // ENDE
6 18plus – Berufs- und Studienchecker // 2021/22 GRAZ – MITTERSILL STADT, LAND, 18PLUS Im BRG Kepler Graz und am BORG Mittersill sind mit Moritz Radner und Julia Nindl frisch- gebackene Schüler- und Bildungsberater/innen aus der jungen Generation am Werk. Julia Nindl Einerseits Mittersill: Etwas mehr als 5.500 Menschen le- konkurrieren. In diesem Wettbewerb hat das BRG Kep- Kolleg/innen geerbt. Beide stehen noch ziemlich am Be- ben in der kleinen Stadt im Salzburger Pinzgau, die viele ler aufgrund seiner doppelten Spezialisierung auf IT und ginn ihrer diesbezüglichen Laufbahn und arbeiten auch nur vom Vorbeifahren kennen. Von hier aus geht es auf Science wie auch dank seines jungen und ehrgeizigen Kol- erst dementsprechend kurz mit 18plus. Und beide gehö- der einen Seite über den Felbertauern nach Osttirol, auf legiums gute Karten. ren zur jüngeren Generation der Pädagog/innen, die noch der anderen Seite nach Nordtirol und Innsbruck. Die Uni- ziemlich nahe an der Lebenswelt und -realität ihrer Schü- versitätsstadt am Inn ist ebenso zwei Fahrstunden entfernt GEMEINSAM GESCHULT ler/innen dran sind. wie die Landeshauptstadt mit der Universtität Salzburg, Der Kontrast zwischen Mittersill und Graz ist offensicht- Mozarteum und Co. Es ist keine Selbstverständlichkeit, lich. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten zwischen dem Diese relative Nähe war es auch, die die Weiche auf Julia dass man die Matura hier am Land am Heimatort ma- Grazer Keplergymnasium und dem Mittersiller BORG: Nindls Weg zur Bildungsberaterin stellte: „In Mittersill le- chen kann. In Mittersill aber geht das: Mit seinem BORG Die Bildungsberater/innen der beiden Schulen kennen gen wir großen Wert auf individuelle Lernbegleitung. Als verfügt der Ort über eine Bildungsstätte, die von großer und schätzen einander von der Bildungsberatungs-Aus- frisch von der Uni gekommene Lehrerin bin ich von den Bedeutung für die ganze Region ist. bildung, die sie ab 2018 gemeinsam in Strobl am Wolf- Schülerinnen und Schüler oft nach meinen Studienerfah- gangsee, Spital am Phyrn und in Linz absolviert haben. rungen und nach der Uni selbst gefragt worden“, erzählt Andererseits Graz: In Österreichs zweitgrößter Stadt gibt Über diese Gemeinsamkeit hinaus verbindet die Pinzgau- die Biologie- und Chemielehrerin, die als Vertrauensper- es praktisch alles, wonach dem Mensch der Bildungssinn erin Julia Nindl und den Wahlgrazer Moritz Radner noch son ihrer Schüler/innen zunächst also ganz informell als steht – Universitäten, Fachhochschulen, Kollegs und etwas Anderes: Beide haben ihren schulischen Zweitjob Bildungsberaterin tätig war. zahlreiche Schulen, die miteinander um Schüler/innen als Bildungsberater/in von inzwischen pensionierten
2021/22 // 18plus – Berufs- und Studienchecker 7 Moritz Radner BORG Mittersill www.borg-mittersill.salzburg.at Bundesrealgymnasium Keplerstraße Graz www.brgkepler.at ERBSTÜCK BILDUNGSBERATUNG ÜBER ALTERNATIVEN REDEN tung durch die Psychologische Studierendenberatung, für Ihr Grazer Kollege Moritz Radner hingegen kommt aus Im ersten Anlauf mit 18plus hat Radner mit den siebten die es bisher noch jedes Jahr sehr gutes Feedback gegeben der Schüler/innenberatung und hat sich in Zusammenar- Klassen die ersten zwei 18plus-Module durchgenommen hat. Auch von der PSB, die Nindls gediegene Vorberei- beit mit Jugendcoaches und Schulpsychologie vorwiegend und anschließend viele Einzelgespräche mit beratungsbe- tung zu schätzen weiß. um Streitschlichtungen angenommen, bevor er in die dürftigen Schüler/innen geführt – mit einer deutlichen Bildungsberatung eingestiegen ist. „Konfliktlösungen in Parallele zu Mittersill, wie Julias Nindl berichtet: „In der VIRTUELL IN WIEN SCHNUPPERN Klassen sind da ein häufiges Thema“, sagt der Geografie- achten Klasse drehen sich fast alle Gespräche ums Studie- Großer Beliebtheit erfreut sich das Studieren probieren und Geschichtelehrer Radner, der im Schuljahr 2021/22 ren. Nur wenige entscheiden sich für eine Lehre.“ – in Mittersill wie in Graz, was für die angehenden Stu- eine achte Klasse als Vorstand zur Matura begleitet. Die dierenden in der steirischen Landeshauptstadt natürlich Bildungsberatung übernahm er zusammen mit einer Kol- So wie in Graz ist auch im Pinzgau die Mehrheit der ein Heimspiel mit einschlägigem Vorteil ist. „Viele Schü- legin so wie Nindl auch, weil die bisherigen Amtsinhabe- Schüler/innen ihrer Studiensache sicher. Das ist sowohl lerinnen und Schüler machen im Rahmen ihrer Wahl- rinnen in Pension gingen. am BORG Mittersill als auch am Keplergymnasium pflichtfächer bereits Exkursionen an die Universität“, be- der schulischen Schwerpunktsetzung geschuldet: Die richtet Radner aus Graz, wo das Studium in der eigenen In Mittersill war die Arbeit mit 18plus bereits eingeführt; Schüler/innen aus dem IT-Zweig zieht es in die digitale Geburtsstadt eine Selbstverständlichkeit ist. Im Gegensatz in Graz entschied sich Radner nach eingehender Unter- Arbeitswelt, die Schüler/innen aus den naturwissenschaft- zu Mittersill, wo Studierengehen zwangsläufig mit einem redung mit seiner Kollegin für die Teilnahme am Pro- lichen Zweigen tendieren zu Medizin, Mahematik, Biolo- Weggehen von daheim verbunden ist. „Wir geben unse- gramm: „18plus deckt vieles von dem ab, was schon bis- gie und technischen Fächern. ren Schülerinnen und Schülern natürlich frei, wenn sie in her in Sachen Berufs- und Studienorientierung an unserer Innsbruck oder Salzburg Uniluft schnuppern“, sagt Nindl. Schule gemacht worden ist, systematisiert das Ganze aber „In vielen meiner Beratungsgespräche geht es um Alter- noch stärker. Außerdem sehen wir mit Hilfe von 18plus nativen“, sagt Moritz Radner, bei dessen Schüler/innen Ausgerechnet Corona hat die Lage entscheidend verbes- deutlicher, wo einzelne Schülerinnen und Schüler noch – ähnlich wie bei denen von Julias Nindl – das Medizin- sert: Da das Probier-Angebot nur virtuell gemacht und Beratungsbedarf haben.“ studium besonders hoch im Kurs steht. Weil aber nur genutzt werden konnte, entfiel die lange Anreise aus dem eine Bruchzahl der Interessierten zum Studium zugelassen Pinzgau – und die Schüler/innen des BORG Mittersill Ähnlich wie Karin Dittrich von der Vienna Business wird, raten Nindl wie Radner zu einem Plan B und ma- konnten plötzlich auch die Schnupperoptionen aus Wien School setzt auch Radner auf das Einzelgespräch – und chen auf artverwandte bzw. fachlich nahe Ausbildungen und anderen Universitätsstädten ziehen, die für eine Ta- ist sehr darauf bedacht, als Bildungsberater möglichst prä- aufmerksam. „Viele sind dann ganz erstaunt, was es alles gesexkursion bisher geografisch außer Reichweite waren. sent und leicht erreichbar zu sein: „Ich habe mich bei den gibt, an das sie noch nicht gedacht haben“, weiß Nindl Elternabenden aller Klassen vorgestellt und bin bemüht, aus ihrer Erfahrung. Sie setzt in der Arbeit mit den Klas- auch für die Schülerinnen und Schüler in den dritten und sen über 18plus hinaus auf die Maturant/innenberatung vierten Klassen da zu sein, die ja auch vor richtungswei- der ÖH und den gemeinsamen Besuch der Bildungsmesse // ENDE senden Laufbahnentscheidungen stehen.“ BeST. Ein Highlight ist die jährliche Kleingruppenbera-
8 18plus – Berufs- und Studienchecker // 2021/22 DIE WELT VON über 18PLUS IN ZAHLEN 22.000 Schüler/innen pro Jahr seit Beginn insgesamt 292 Schulen 510 engagierte 353.126 Schüler/innen * * Stand August 2021 in ganz Österreich Lehrer/innen ca. und rund über 210 1.400 Studienfächer an 2.600 Studienmöglichkeiten Lehrberufe in Österreich Österreichs UNIs an UNI, FH, … insgesamt und 178 AHS 114 BHS nehmen heuer am Programm 18plus teil. www.18plus.at 18plus ist ein Programm vom BMBWF Das Programmbüro erreichen Sie unter: Dr.in Mag.a Marion Kern Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Teinfaltstraße 8, 1010 Wien Tel.: (+43) 1 / 53120-7009 / 18plus@bmbwf.gv.at
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