KÄTHE SCHÖNLE NEW WORK / EXHIBITION VIEWS
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
We are not gonna take it, 2020 oil, acrylic, charcoal on canvas, 50 x 40cm I like to see you Series, 2020 pencil, collage on paper, 40 x 30 cm
Nothing Less! Austrian Culture Forum London, 2019 Käthe Schönle’s drawings show elegantly outlined or brutally transformed figures, which testify to humor and sarcasm as well as to melancholy and powerlessness through their gestures and attached comments. The works reflect Schönles observation of the fragile human existence, in particular the current situation of women and points out the mental abyss into which one may slip. Her protagonists are exposed to ambivalent situ- ations, which have to be decoded and judged individually. In “Grand Turn” we see a figure bent back- wards, crouched, its expression seemingly in agony. It can be read as a female figure excruciatingly trying to reach the ceiling. Women have been challenged to break the metaphorical glass ceiling in order to compete with men in the workplace and achieve equality. Respectively, Schönle’s painting is a poignant comment on this contemporary challenge. Schönle’s use of irony questions the clichées of womanhood, gender, and the art world as well as the powers that constitute them. Julia Hartmann Artists _ Bernadette ANZENGRUBER (AT); Renate BERTLMANN (AT); VALIE EXPORT (AT); Caren GARFEN (UK); Johnny GOLDING (US/UK); Noemi LAKMAIER (AT/UK); Monica ROSS (UK); Fiona RUKSCHCIO (AT); Käthe SCHÖNLE (DE/ AT); Stefanie SEIBOLD (DE/AT); Jo SPENCE (UK); Suzanne TREISTER (UK); YE Hui (CN/AT)
I like to see you Series, 2020 pencil, collage on paper, 40 x 30 cm she / her, 2020 oil, acrylic, charcoal on canvas, 50 x 40cm
just the bang and the clatter, 2019 oil, acrylic, collage on canvas, 160 x 140cm
#MAX Vienna Mural (21,5 x 13m) MAX BROWN Hotel 7th District, Vienna Käthe Schönle / Sebastian Schager Das großformatige Mural (21,5m x 13m) wurde 2019 für das Hotel MAX BROWN Wien entworfen und ist als permanentes Wand- bild im öffentlich zugänglichen Aussenbereich zu sehen. Ausgangspunkt für das Wandmotiv sind Collagen von Käthe Schönle, die bekannte und weniger bekannte Ausschnitte aus dem Wiener Stadtbild und Leben zeigen. In Zusammenarbeit mit Sebastian Schager wurde die Geamtkomposition entwickelt und das Mural in Handarbeit realisiert. /// The large format mural (21.5 mx 13 m) was created in 2019 for MAX BROWN Hotel 7th District and is a permanent wall painting in the publicly accessible outdoor area. The work is based on a collage series by Käthe Schönle, showing well and less well-known places of Vienna‘s cityscape and fragments of the City life. The overall composition was developed in collaboration with Sebastian Schager, the mural was painted by hand.
Studio View _ silence, 2019 oil, acrylic, charcoal on canvas, 130 x 120cm Tired Mary acrylic, pencil, oilpastel on plate 30 x 21cm
Begegnungen / encounter Summer Exhibition Sammlung URBAN, Lower Austria 2019
Sicht - und Denkweise Galerie Gans, Vienna 2018/19 DUO Exhibition Käthe Schönle / Christoph Rode
Group Show 15 Jahre Dr. Wolfgang-Zippel-Stiftung Fridericianum, Kunstverein Kassel, Germany
Splendid Formations Städtische Galerie Weingarten, 2016 Vernissagerede von Kuratorin Kirsten Helfrich Seit über zehn Jahren verfolge ich das künst- Gedanken eingebrannt und führten zu einer Bewusstsein, werden die Kulturen der Welt der 50er bis 70er Jahre, verbinden sich zu ei- lerische Werk von Käthe Schönle, das mich Auseinandersetzung mit Fragen nach verschie- miteinander in Kontakt gebracht, verändern ner abstrakten Komposition und verraten nur besonders fasziniert durch die kontinuierli- denen Kulturen, Identitäten und der Verände- sich in ihrem Austausch, was häufig zu ab- beim genauen Hinsehen ihre Ursprünge. che, sich formal und inhaltlich treu bleibende rung dieser Zusammenhänge in vergangenen wendbaren Zusammenstößen, erbarmungslo- Arbeitsweise, die gleichsam in Ihrer Entwick- Zeiten, aber auch ganz aktuell. Über diese sen Kriegen führt […] In Weingarten zeigt Käthe Schönle zum ersten lung nie stagniert. Es entstehen immer neue Fragen und das Bild der „Insel“ und des „Ar- Kreolisierung bedeutet, daß die in Kontakt Mal auch Collagen in dreidimensionaler Form. Gedanken und Formen die sich in den Medien chipels“ stieß Käthe Schönle auf den französi- gebrachten kulturellen Elemente unbedingt als In den Holzkästen verbinden sich die Schich- Zeichnung und Malerei, sowie in Objekten schen Schriftsteller, Dichter und Philosophen ›gleichrangig‹ gelten müssen, sonst kann die tungen der farbigen Formen mit dem einfal- manifestieren. Edouard Glissant. Kreolisierung nicht wirklich stattfinden […] lenden Tageslicht zu einem geheimnisvollen Ursprünglich aus der Figuration kommend, löst Die Kreolisierung verlangt die wechselseitige Neuen. Ausgangspunkt für diese Farben und die Künstlerin diese seit einigen Jahren immer Glissant, der von der Insel Martinique stamm- Wertschätzung der heterogenen Elemente, Muster sind gefunden Bilder aus geologischen mehr zu Gunsten der Abstraktion auf. te, prägte in seinen Schriften die These der die zueinander in Beziehung gesetzt werden, Sachbüchern. Die Werke werden formal so reduziert, dass ‚Kreolisierung der Welt‘. das heißt, dass in Austausch und Mischung das nur ihr Inhalt maximal zu spüren ist und Der Großteil der Bevölkerung der dicht be- Sein weder von innen noch von außen herab- Die großformatigen Malereien Schönles tragen gleichzeitig interessante Kompositionen ent- siedelten Karibik besteht aus Nachfahren von gesetzt oder missachtet wird. Warum spreche abstrakte Titel und zeigen auch formal keine stehen. Sklaven aus Afrika. Glissant forschte nach den ich von Kreolisierung und nicht von Vermi- Figuration. Aber sie tragen die Spuren von Die gestisch expressive Malerei wird immer Wurzeln und Spuren dieser Sklaven, belebte schung? Weil die Kreolisierung unvorhersehbar geballter Energie und zusammenprallenden wieder durchbrochen von ruhigen Farbflä- alte Mythen und Sagen neu. Daraus resultierte ist, während man das Ergebnis einer Mischung Farbformen. Fast wie Farbexplosionen kämp- chen. Die parallel dazu entstehenden Papier- die Erkenntnis, dass die Identität der Mittel- absehen könnte.“ fen die Elemente um ihren Platz auf der Lein- arbeiten und Collagen werden ebenfalls zu- europäer aus einer Wurzel entspringt, die der (Éduard Glissant „Kultur und Identität“, Wunderhorn 2005) wand. Aus diesem scheinbaren Chaos formt nehmend flächiger und abstrakter. Bei genau- Karibikbewohner jedoch aus einem ganzen die Künstlerin harmonische Kompositionen. em Hinsehen tauchen darin aber auch immer Wurzelgeflecht, einem Rhizom. Er verwendet In den Arbeiten, die in der Ausstellung „Splen- wieder menschlichen Silhouetten auf. das Bild einer Landschaft – die des karibischen did Formations“ in der Kornhausgalerie Wein- Ein Werk fällt, auch durch seine Größe und Archipel – bestehend aus verschiedenen garten gezeigt werden, geht es Käthe Schönle exponierte Platzierung, heraus. Es trägt den Inhaltlich beschäftigt sich Käthe Schönle, Inselgruppen, die jede für sich eine eigene ebenfalls um Vermischung und Zusammenfüh- Titel Untitled (Grand White Formation) und auch in ihren früheren figurativen Werken und Identität besitzt, jedoch zusammen etwas voll- rung zur Schaffung von Neuem. zeigt zarte, fast verschwindende Farbspuren Illustrationen, mit existenziellen Fragen der kommen Neues entstehen lässt. auf einer weißen Leinwand. Beim genauen Menschheit und des Menschseins. Glissants Theorie besagt, dass es in der Natur In ihren neuen Collagen wird diese Vermi- Betrachten erkennt man, das die Basis dieses der Dinge liegt, das Vermischungen gesche- schung wörtlich genommen. Hier begeg- Werkes eine andere war. Käthe Schönle hat die Durch die Abstraktion taucht nun plötzlich hen, sei es in der Evolution oder der Kultur. nen sich zum Beispiel der Erzengel Gabriel Leinwand immer und immer wieder übermalt, das Motiv der ‚Insel’ in den Malereien auf. Ein Daraus entsteht oft zuerst ein unüberblick- dargestellt in einer Verkündigungsszene mit und dann die Schichten mit verschiedenen symbolträchtiges Bild – das aktuell stark in bares Chaos, welches Angst macht. Aber aus Teilnehmern einer japanischen Teezeremonie chemischen Mitteln teilweise wieder abge- Verbindung mit Fluchtgeschichten assoziiert diesem schmerzhaften Prozess wird am Ende oder ein europäischer Tänzer erhält einen löst. Sie hat sich auf diesen Prozess bewusst wird. Die Künstlerin arbeitet in Wien in einem etwas Positives entspringen. afrikanischen Kopf und wird Teil eines traditio- eingelassen – ein nicht steuern können der Atelier in direkter Nähe zum Westbahnhof und nellen griechischen Volksfestes. Ergebnisse. Durch die vielen Schichten ist das beim täglichen Weg in den Arbeitsraum, Dazu folgendes Zitat von Glissant: Die Bestandteile der verschiedenen Kulturen, Gemälde physisch schwer, wirkt aber durch besonders im Herbst 2015, haben sich die „Ich behaupte also, dass die Welt sich ausgewählt und sorgfältig ausgeschnitten aus die helle Farbe leicht und schwebend. Bilder der geflüchteten Menschen in ihre kreolisiert. Schlagartig und dabei in vollem anthropologischen Büchern und Chroniken
Und auch der ‚Kampf‘ der Farben – wie auf den anderen Malereien – scheint sich in eine ruhige und positive Komposition aufgelöst zu haben. Ganz wie nach der Theorie von Glis- sant: nach der Vermischung, dem Chaos und dem Kampf entsteht etwas Neues, Harmoni- sches. Der Titel der Ausstellung ‚Splendid Formations‘ spielt auf die ständige Neuanordnung der Dinge – die Formation – an. Dies stellt ein immer wiederkehrendes Thema in der Kunst dar, aber auch in unserer Gesellschaft kommt es immer wieder zur Vermischung und Neuge- staltung. Wichtig ist die Angst davor zu über- winden und offen zu sein um dadurch etwas Positives entstehen zu lassen. Nur dadurch kann sich eine Gesellschaft weiterentwickeln und verharrt nicht in Stag- nation. Diese Entwicklung kann durchaus mit ‚splendid‘ - übersetzt als ‚großartig‘ oder auch ‚wunderbar‘ beschrieben werden. Kirsten Helfrich M.A. Kuratorin, Leitung Kunstvermittlung Kunsthaus Bregenz
Stella Polaris Installation aus beduckten Acrylglasplatten / Installation with printed acrylic glass Kunstkasten Winterthur, CH, 2016 Käthe Schönle / Olga Titus Mit der Ausstellung „Stella Polaris“ im unterbewusstem Bildspeicher und medialer dealing with sociocultural contexts, as well as Kunstkasten Winterthur realisieren die Künst- Reizüberflutung oszilliert. Die real in den Raum reflecting on artwork as such. Furthermore, lerinnen Olga Titus und Käthe Schönle ihre geschichtete Collage nimmt Bezug auf they raise questions about the artist’s identity and about gender, and their relevance and vierte Kollaboration, eine mehrdimensionale Prozesse der Persönlichkeitsbildung und die representation in the artistic context. Multimedia-Installation. Entstehung von Identitäten, die letztendlich auch eine Art Schichtung von Erlebnissen Among other things, it is the collage tech- Die Schweizer Künstlerin Olga Titus darstellt. nique that can be regarded as a technically beschäftigt sich in ihren Videoarbeiten und Gleichzeitig kann die vermeintliche Seelen- formal intersection, which both Titus and Installationen als kulturelle Grenzgängerin landschaft auch als äussere Landschaft Schönle partly use analogously, partly digitally. mit Fragen nach Identität, Kulturentwicklung betrachtet werden. „Stella Polaris“, auch For the Kunstkasten, the two reach deep into their respective visual art treasure to create und visueller Sozialisation. Polar- und Nordstern genannt, galt a collage of multidimensional, multilayered Die aus Deutschland stammende, in Wien vielen Kulturen als fixer Orientierungspunkt tableau consisting of shapes, colors, figures, lebende Künstlerin Käthe Schönle setzt sich bei Reisen. Diese Aufgabe übernehmen and of abstraction. in Zeichnungen, Collagen, Malerei und heute hochpräzise technische Instrumente, The artists thus build a kind of dreamlike installativen Arbeiten mit existentiellen gleichwohl ist die schiere Notwendigkeit landscape that oscillates between menschlichen Fragen und den Möglichkeiten sich auf archaische Weise auf den Weg subconscious memory and medial over- einer künstlerischen Abbildung auseinander. in bessere Welten zu machen für Millionen stimulation. This collage, which is layered in space, refers to processes of personality Von besonderem Interesse sind für beide Menschen eine unausweichliche Realität. formation and the emergence of identities, die Auseinandersetzung mit soziokulturellen which in the end also represents a kind of Zusammenhängen, ebenso auch kunst- stratification of experiences. reflexive Themen, Fragen nach künstlerischer /// The exhibition „Stella Polaris“ is a mutli- And yet, this supposed landscape of modern dimensional multimedia-installation and the man’s soul can, at the same time, be looked Identität, Gender und deren Relevanz und fourth collaboration of artists Olga Titus on as an external landscape, too. Darstellbarkeit im künstlerischen Kontext. and Käthe Schönle. „Stella Polaris“, also referred to as Pole or North Star, served many cultures as point of Als technisch formale Schnittmenge kann The Winterthur artist Olga Titus is a cultural orientation when traveling. Today high- bei den KünstlerInnen unter anderem die border-crosser who deals with questions precision tools handle this task; and still, for Collagetechnik gesehen werden, die beide of identity, cultural development and visual millions of people, it is a sheer necessity teils analog, teils digital anwenden. socialization in her video works and art and inevitable reality to find ways to get to installations. The artist Käthe Schönle, born better worlds in an archaic way. Für den Kunstkasten greifen Schönle und in Germany and now living in Vienna, Titus tief in ihren jeweiligen visuellen Fundus explores existential human issues and the und collagieren ein mehrdimensionales, different possibilities of representing vielschichtiges Tableau aus Form, Farbe, Figur them in an artistic context. For her work, und Abstraktion. Schönle uses the media of drawing, collage, Die Künstlerinnen erschaffen so eine Art painting and installation. traumhafte Landschaft die zwischen The two artists share a particular interest in
Archipelago Hollerei Galerie Vienna, 2016 „Ich behaupte also, dass die Welt sich kreolisiert. Schlagartig und dabei in vollem Bewusstsein werden die Kulturen der Welt miteinander in Kontakt gebracht, verändern sich in ihrem Austausch, was häufig zu unabwendbaren Zusammen- stößen, erbarmungslosen Kriegen führt, aber es sind auch Vorposten des Bewusst- seins und der Hoffnung erkennbar.“ „Es scheint mir, als könnte nur eine Poetik der Beziehung, also etwas in der Vorstellung, im Imaginären Befindliches, diese Phasen und Verwicklungen verstehen helfen, in denen sich die Völker in der heutigen Welt befinden.“ „Im gegenwärtigen Szenario der Welt stellt sich folgende Frage: Wie kann ich selber sein, ohne mich für den Anderen zu verschließen, und wie kann ich mich für den Anderen öffnen, ohne mich selbst zu verlieren?“ (Éduard Glissant „Kultur und Identität“, Wunderhorn 2005)
PLASTICITY - Die Stadt als Plastik FLUC, Vienna, 2015 PLASTICITY versammelt KünstlerInnen, die öffentlichen Raum als modellierbaren, plastischen Ort begreifen. Urbaner Raum wird von ihnen, meist ungefragt, durch oft einfache gestalterische Mittel verändert. Charakteristisch ist der spielerische, jedoch nicht unkritische Umgang mit stä- dtischen Elementen und Strukturen. Ihre Eingriffe bilden fantastische Welten, kleine Erzählungen mit oft klugen Pointen, entführen mal sanft und charmant, mal gewaltig und radikal aus dem Alltag. Aufmerksamen BewohnerInnen der urbanen Landschaft geben die Interventionen Anstoß, einen alternativen Blick auf die Stadt als architektonisches aber auch gesellschaftliches Gefüge zu gewinnen. So tritt die plastische Arbeit sowohl als Artefakt als auch soziale Plastik hervor. group show _ Paul Busk / Deep Inc. / Marlene Hausegger / Markus Oberndorfer / Käthe Schönle kuratiert von Liddy Scheffknecht
Beyond Mimesis _ Käthe Schönle Solo mo.ë Vienna, 2015 About Käthe Schönle‘s work (Christian Bazant-Hegemark) Extending the Gestural It might be because of her emotional yet aspect: it seems to have significance about ly creates: visually, as well as semantically. Käthe Schönle is an artist balancing the various smart approach towards these formal pola- her will towards the artistic process. Balancing Highlighting things by not showing them, by medial challenges and possibilities of painting rities that Schönle’s work manages to find a a life between a variety of economic realities, leaving them out of focus, even out of the and drawing. With both of these offering balance between what could end up feeling she doesn’t accept production breaks, instead actual physical canvas space - in a strategy different complexities and dynamics, her work straight-forward illustrative. For some reason, switching process and format, in a welcoming that doesn‘t feel like denial, but more like a includes the clear-cut, precise identities of her work doesn’t at all; rather, it convincingly attitude of proactivity. The will to reflect, to strategy of conscious decoupling of visualities. focused lines, as well as featuring the more manages manifesting a tightrope walk along an express, to manifest - art and its production Which ultimately leads to each form, each vi- open, at times poetic renderings of ambiguous existential, yet playful approach to life. as space for thought and individuality beyond suality having the potential for its own rhythm, gradients and surface areas. circumstance. cosmos and gravity - without the need to Visually, Schönle’s work is recurringly It’s this kind of natural blending of purported compete with neighboring ciphers. defined by two predominant arenas: the opposites that might be remembered as our Through all of this, Schönle’s work puts its There’s self-confidence in this, the kind gestural, as well as her intimate trademark use times’ specialities: the inclusive extension of weight on spacing and composition, creating that emerges out of intimacy and openness - of figuration which, because of their gestural formalistic means. a kind of collage arena for both figurative and what more could we look for. ciphers, could be understood to reference scribbles and painted surfaces - [nbsp]without Abstract Expressionism or contemporary Flip Intimacy and Openness getting into the vicinity of the overly predefi- Art dynamics. Ultimately though, Schönle’s In conversation, Schönle mentions an atmos- ned or symbolic. It’s figuration that an alter- work seems to be about individual matters, phere of sentimentality back when still a child: nate Schiele might have looked for, with its rather than feeling like the reprocessing of art about the constant, progressing loss of time. potential for a certain contemporary fragility historic references. Schönle’s work might best be understood by mixed with sensitive safety. considering its roots not in the extensive range When confronted with Schönle’s work from of sketch books kept in her studio (which are The poles of abstraction, figuration, spacing, the last decade, one can understand a strong insanely beautiful, perfect objects of desire flatness, colors and lines are inflated in a way figurative oscillation - one that doesn’t ever - but which Schönle doesn’t exhibit, and are that apparently diminish them entirely, beco- focus or implement the truly mimetic, but rarely shown to visitors), but in the even less ming smooth gradients of one and the same rather swings between erratic, open outlines, public, and probably long gone diaries of thing - manifestations of the same idea, the and the lose uncontours of surfaces without her teen days: not because of some alleged same vocabulary. It‘s an oeuvre that lets isms semantics other than their most obvious cha- potential, latent nostalgia in her current work, feel outdated, wandering freely between what racteristic: color. Through this, she reaches an but rather because of a volatile, saturating could and can be done, between what is and unexpected and welcoming proximity between intimacy that feels to flow through her current might be; creating its own rhythm in a non- content and form, which in the strongest pie- work - whether it’s a small drawing or a pain- chalant way that feels attractive because it ces feel to complement each other - a figure’s ting twice one’s size. is free but committed. Schönle could well be line becoming their story, mood or attitude; a described as an artist whose inherent attitude latent narrative phrase feeling it’s way into a It feels shallow to mention an artist’s ability is the one of appropriation. splash of color. to work in extremely differing formats, but Narratively, this goes together nicely with the in Schönle’s case it could be an important kind of negative spaces Schönle continuous-
A Kaleidoscope of Systems Kunstverein Celle, 2013 Zweifelnde Körper durch sprechende Gesten (Auszüge aus einem Text von Ursula Maria Probst) Momente einer durch eine Existenz am Limit In ihrer aktuellen Malerei und in ihren Zeich- Existenz. Ihre Malerei beruht auf einer exzel- und dekonstruktivistisch sein kann. In ihrer zunehmenden medialen, mentalen, psychi- nungen begibt sich Käthe Schönle auf ein lenten Technik dafür, wie sie Farben, Farb- skeptischen Auseinandersetzung mit Systemen schen und körperlichen Gewalt bilden den Themenfeld, das die Gegensätze und den schichten, das Transluzide, die Verfremdung, verschreibt sich Käthe Schönle nicht der An- Inhalt von Käthe Schönles Bildern. In ihren permanenten gegenwärtigen Wandel von sozi- die Fragmentierung, die gerade-noch-nicht- eignung von Medienbildern, sondern wendet Zeichnungen und in ihrer Malerei thematisiert alen Beziehungen und Beziehungsnetzwerken Auflösung von Wiedererkennbarkeit einsetzt. sich den ureigentlichsten Mitteln der Malerei sie, wie sich unsere Beziehungen zum anderen aufgreift. In ihren Bildern setzt Käthe Schönle Sie verwendet Acryl- und Ölfarben, trägt sie und Zeichnung zu. und zur Umwelt gestalten. In seiner “Actor die Gefahren der Jetztzeit, deren innere in figuralen und geometrischen Formen, Farb- Network Theory” (1996) geht der französische Konflikte und Ängste in Beziehung zu einer flächen, Flecken, Schlieren, Tropfspuren und Soziologe Bruno Latour davon aus, dass die figuralen, expressiven Darstellung von Szenen, kräftigen Pinselstrichen auf. Technik und die Natur sowie das Soziale sich in deren ProtagonistInnen als Stellvertreter für Im Kontrast zur Sattheit des Schwarz, das einem Netzwerk wechselseitiger Eigenschaften symptomatische Phänomene existentieller das Bild an markanten Stellen durchtränkt, und Handlungspotentiale befinden. Bruno La- Ausnahmezustände fungieren. finden sich schrille, leuchtende Farben mit tour setzt sich dabei mit den Folgen von Wis- verschiedenen medialen oder popkulturellen senschaft und Technologien für die mensch- Die Sujets der Bilder und deren an die Konnotationen. Manche Farben verweisen auf liche Gesellschaft unter einem soziologischen BetrachterInnen appellierende, geradezu at- Gebrauchsbilder, ebenso wie das Einbeziehen Aspekt auseinander. Das Soziale wird dabei tackierende Wirkung sind von einem figuralen von collageartigen Fragmenten von Repro- nicht bloß als reine Interaktionen zwischen Neo-Expressionismus geprägt und inspiriert duktionsverfahren. Damit thematisiert Käthe Menschen verstanden. Die darauf einwirkenden von der exzentrischen Sprache des Graffitis Schönle wie sich unser visuelles Gedächtnis Systeme und Netzwerkbildungen werden eben- und der Street Art. Mit dem Unterschied, dass heute aus vielfältigen Bilderfahrungen speist. so berücksichtigt, wie das Verhältnis zwischen sich mit dem Subtilerwerden des zeichneri- Gesellschaft und Natur, um deren soziopoli- schen Striches und des Farbauftrages eine Abstrakte, expressive Malerei trifft hier auf tisch nach wie vor ins Spiel gebrachte Dualis- zunehmende Körperlichkeit abzeichnet. eine Neubewertung figuraler Malerei und men aufzubrechen. Angesichts der unaufhalt- konstruktivistischer Elemente durch das samen Steigerung dessen, was der italienische Dem Entzug von Leben durch maskenhafte Einbeziehen geometrischer Formen wie des Philosoph Giorgio Agamben 2004 als “welt- fratzenartige Grimassen ein Gesicht gebend, Dreiecks oder räumlicher Strukturierungen weiten Bürgerkrieg” bezeichnete, droht der zielt Käthe Schönle auf existentielle Momente im Bild durch ein Zueinander-in-Beziehung- Ausnahmezustand zur Regel zu werden, drohen der Erfahrung ab, die innere Konflikte, die Setzen von Geraden, die in einzelnen Sujets die Grenzen zwischen Demokratie und Diktatur Fragmentierung unseres Seins und dessen Wi- durch ihr Aufeinandertreffen die affekthafte zu verschwimmen. Die Aufrechterhaltung von dersprüche an die Oberfläche sickern lassen Besetzung einzelner Bildterritorien markie- Ordnung und “Normalzustand” befinden sich in und so geschlossene Formen figuraler Körper- ren. Der Ursprung des Wortes “markieren” einer prekären Schieflage. Gegenüber diesem lichkeiten zersetzen. Käthe Schönle hat eine ist der Abdruck, den der Fuß auf dem Boden potentiell jederzeit eintretenden Einbruch Malerei der Abgründe entwickelt. Den Anlass hinterlässt. Malereihistorisch betrachtet stellt des Realen gewinnt die Sorge um das Leben in dafür bilden allerdings nicht eigene trau- Käthe Schönle in ihren Bildern gleichzeitig einer Zeit der Ausweitung der Kampfzone neue matische Erfahrungen, sondern ein innerer das Potential des expressiven Ausdrucks zur Dimensionen. Sensor für grundlegende Bedingungen unserer Diskussion und zeigt, dass Malerei kritisch
HUMAN DIRECTIONS Kubus Loisium, Langenlois, 2012
LIMELIGHT flat1, Vienna 2011 Was bestimmt den Menschen und seine Bezieh- ungen zueinander? Prähistorische Gene, Erziehung, Umwelt? Das sind die zentralen Fragen, die der Kunst-Offspace flat1 in seinem Jahresprogramm 2011 sich und seinen BesucherInnen stellt. Bei der Austellung „Limelight“ geht es um den theatralischen Begriff „production“, im Sinne von „sich produzieren - sich inszenieren“. Bei dem gegenwärtigen Trend zur Selbstinszenier- ung, scheitert die Ableitung des modernen Menschen aus seinen prähistorischen Wurzeln. Der Mechanismus, sich selbst als einen Erfüller einer beliebigen gesellschaftlichen Rolle dar zustellen, ist erst durch den Wandel der Gesell- schaft von einer reinen Überlebensgemeinschaft zu einer Lebensgemeinschaft erklärbar. Früher war der Mensch eins mit seiner definierten Stammesfunktion. Erst die moderne Gesellschaft bietet Raum und Gelegenheit für viele Rollen- modelle, die sich dem Sinn und Erfüllung suchen- den Menschen im Wettbewerb untereinander aufdrängen. Damit einhergehend ist auch eine zunehmen Entfremdung der Menschen von sich selbst zu orten. Stimmt das gewählte oder aufgedrängte Rollen- muster mit den natürlichen Veranlagungen nicht überein, wird diese Inszenierung zum Kraftakt, zur Selbstvergewaltigung. Künstler lieben das Spiel mit der Inszenierung und der Entfremdung, mit dem Selbst- und Fremdbild. Sie demaskieren mit ihren Darstellungen und dem Brechen gesellschaftlicher Rollenerwartungen die Kluft zwischen dem, wie sich der Mensch produ- ziert und dem, was er in seinem innersten Wesen wirklich ist. group show _ Lena Braun, / Daniela Löbbert / Käthe Schönle / Herbert Christian Stöger / Sula Zimmerberger / Dominik Zippe / Magda- lena Zyszkowska
a thin red line Städtischen Galerie Tettnang, 2012 Angenommen, das Leben wäre eine Komödie, träfe Hugo von Hofmannsthal ins Schwarze der Kunst von Käthe Schönle. Der schrieb vor genau 100 Jahren zu seinem Libretto für den »Rosenkavalier«: »Fäden laufen hin und wie- der, verwandte Elemente eilen zusammen.« So schuf er anhand seiner weitgehend namenlo- sen Figuren »eine kleine Welt lebender Gestal- ten«. Im kunterbunten Durcheinander kreuzen Liebe und Leiden, Macht und Ohnmacht, Verlust und Zugewinn. Durch die Ausstellung in der städtischen Gale- rie Tettnang, die Zeichnung, Plastik und Instal- lation umfasst, zieht Käthe Schönle einen roten Faden, der mal verbindend und vernetzend, mal intrigierend und verstrickend ein teils komisches, teils tragisches Kaleidoskop des Lebens wirkt: zu Liebe und Leid gesellt sich Hass und Neid, zu Verlust und Gewinn kommt der Kampf ums (Über-)Leben. Ein Spiel allemal, nur auf der Besetzungsliste stehen wir selbst. Dr. Günter Baumann
ad fontes Temporäre Installation in der Barockbibliothek Schloß Salem, 2010 Temporary Installation at the Baroque Libary of Salem Castle, Germany, 2010 Käthe Schönle & Olga Titus Die Schloßbibliothek Salem beherbergt tausende Bücher aus vielen Jahrhunderten; eine große Sammlung an Wissen, Ideen, Geschichten und historischen Dokumenten lagert zwischen Buchdeckeln in den hohen Regalen und Vitrinen. Betritt man den Raum, ist man von einer noblen Ruhe umgeben und blickt beeindruckt über farbige Buchrücken, die sich schweigend aneinanderreihen. Mit der Installation „ad fontes“ der Künstlerinnen Olga Titus und Käthe Schönle wird die Sprengkraft des Buches, die Macht des Wortes, die Schönheit der Poesie und die Unvergesslichkeit einer guten Geschichte thematisiert. Die visuell überraschende, raumfüllende Installation ermöglicht den BetrachterInnen einen neuen Blick auf die Schloßbibliothek und läßt nachdenken darüber, was zwischen zwei Buchdeckeln und durch die Lektüre von Büchern alles passieren kann. Die Arbeit wurde realisiert während des Internationalen Arbeitsstipendiums SALEM2SALEM, zu dem rund 30 europäische und US-amerikanische KünstlerInnen eingeladen waren.
„Leben, Lieben, Leiden – Frauenbilder junger Künstlerinnen“ Kunstverein Celle / Bomann Museum Celle, 2010 Das Drama einer jeden persönlichen Existenz handelt von jenen Begegnungen und Gesprächen, die die ungewisse Figur des Selbst überprüfen und verändern. Das Vokabular menschlichen Mit- einanders in „Momenten gefrorener Dauer“ (A. R. Penck) gestisch umzusetzen bestimmt die Bilder und Zeichnungen von Käthe Schönle. Käthe Schönle beleuchtet in ihren Arbeiten mit unprätentiös, aber effizient inszenierten Kom- positionen die unerschöpfliche Betrachtbarkeit des Menschlichen, des Umgangs mit dem Selbst wie auch eines Miteinanders in verschiedensten und doch je für sich unmittelbar zugänglichen Situationen. Jede Zeichnung vermittelt mit spontanem und kraftvollem Gestus ein Hinsehen, das emotional beteiligt, ohne einen normativen Anspruch darauf zu erheben, wie die Szenerie letztendlich zu bewerten ist. Dem notizenhaften, spiel- erisch-beiläufigen Charakter entspricht der Eindruck, daß diese Form der zeichenhaften Ver- gegenwärtigung von Begegnungen und Beobachtungen eine Art fortlaufendes Protokoll jenes Prozesses ist, den man oberhalb der persönlichen Geschichte als Existenz bezeichnet – die Auseinandersetzung mit dem, was Menschen untereinander als Möglichkeiten von sich selbst und von- und füreinander wahrnehmen. (Ausschnitt aus einem Text von Gesche Heumann) group show _ Ackermann / Christensen Doepfner / Döscher / Eisfeld / Förster / Hantschel Leischker / Neuhäuser / Otto / Ornowski & Voecks Bianca Patricia / Rafalski / Raupach / Reimann Ruhfus / Rux / Schickedanz / Schönle / Sichling Stephan / Straube / Streng / Tietze / Wiedenhöft Winkler
Ein sehr kalter Winter ist, wenn ein Wolf den andern frisst Kunstraum Winterthur, 2009 Ein Lied vom hungrigen Wolf Text von Christina Peege «Ein sehr harter Winter ist, wenn ein Wolf den Gefühl, eine Beklemmung, die man sich nur Wellness einlullt. Schönles Kunst dagegen andern frisst». Unter dem Titel eines Kinder- schwer erklären kann. Vielleicht sind es die bringt den Betrachter zeitweilig aus dem Lot liedes stellt die Wahlösterreicherin und Artist fast gewalttätig gestisch gesetzten Striche, die und setzt ihn in Bewegung. Immer auch einge- in Residence der Villa Sträuli, Käthe Schönle, rohen Formen ganz ohne Beschönigung. Viel- denk der Tatsache, dass erst der Betrachter neue Werke im Kunstraum Winterthur aus. leicht ist es auch die überall auftauchende rote mit seiner psychischen und intellektuellen Farbe, die als mehr oder minder feine Linie in Reaktion einem Bild Aktualität, Sinn und damit Komponisten von Kinderliedern wie das von den Bildern zu erkennen ist. Nackte verdrehte Vielschichtigkeit verleiht. besagtem kannibalischen Wolf haben es ja Leiber, aufgerissene Münder, rinnende rote faustdick hinter den Ohren, wenn man be- Farbe: Nicht nur Angst, auch Verletzlichkeit ist Sinn sucht der Betrachter übrigens oft auch denkt, was für ein Lebensgefühl mit diesem ein Thema oder auch die Angst davor. Doch unwillkürlich in den Buchstabenkombinationen. vermeintlich so einfach klingenden, vierstimmi- die rote Linie kann auch als «thin red line», Meist sind es kurze in Englisch gehaltene Sätze, gen Kanon vermittelt wird. Karl Gottlieb Hering als Gratwanderung interpretiert werden. Denn aber spiegelverkehrt geschrieben. Die wie (1766–1853) wusste die Angst heraufzube- auch das interessiert die Künstlerin: die dünne absichtslos hingepinselten Buchstaben rufen schwören, so hat er auch den Kanon Linie, die zwischen Gut und Böse verläuft, zwi- die Vorstellung einer verkehrten Welt hervor, «C-a-f-f-e-e» komponiert, dem Türkentrank, schen dem Menschen als mehr oder weniger in der nichts mehr gilt, was einmal wahr und der blass, krank und süchtig macht. harmlosem Herdentier und dem Moment, in richtig war. Auch hier beschwört die Künst- Wie der Komponist, so greift auch die gebür- dem er zum Wolf mutiert und sich gegen seine lerin ein Gefühl der Bedrohung herauf, denn tige Deutsche und Wahlösterreicherin Käthe Artgenossen stellt. Und die Linie ist eigentlich es ist so einfach wie die Überschreitung der Schönle (*1976) in ihren Malereien und Zeich- immer sehr dünn, rasch überschritten. roten Linie, einen Buchstaben wie einen Spiess nungen aktuelle Ängste auf. Wenn ein Wolf umzukehren und ihn gegen den Betrachter den andern frisst – getreu dem Ausstellungs- Fokus auf das Hässliche zu wenden. Doch erinnern die Buchstaben in titel steht ein ausgestopfter Wolf in der Mitte Doch während viele Künstler die Aktualität ihrer krakeligen und verkehrten Art – zuweilen des Kunstraums. Wenn ein Wolf den anderen aufgreifen und sie in irgendeiner Hinsicht begegnen dem Betrachter auch in der Lese- frisst – das löst Angst aus, reine Angst vor einer bewerten, Opfer beklagen, Protagonisten richtung geschriebene Sätze – an Versuche von vollends korrumpierten Moral, einer Gesell- kritisieren, kippt Schönle nie in eine moralisie- Kindern, das gerade erst erlernte Alphabet auf schaft in Auflösung, vor der Tatsache, dass der rende Haltung. Sie will mit ihrer Kunst nichts die Reihe zu kriegen. Unwillkürlich kippen die Mensch nicht davor zurückschreckt, zum Wolf irgendwie Schönes sichtbar machen, son- Bilder damit auch ins Verspielte. Wie lässt doch seiner Artgenossen zu werden. dern lediglich den Blick auf das Hässliche, die der eingangs erwähnte Komponist Karl Gottlieb Abgründe des Menschen lenken, oft in dunkeln Hering sein Wolfslied enden? Genau: Auf ihr Der Wolf als Sinnbild Farben und heftig gemalten Pinselstrichen Kinder, auf und singt, dass das Liedlein hell und Rund um den Wolf gruppieren sich die teils auf den Bildern präsent. Schönle reagiert mit froh zum Himmel dringt! grossformatigen Malereien und Zeichnungen ihren Bildern auch auf die Bilderflut in den der Künstlerin. Noch bevor man einzelne The- Medien, vor allem auf die Werbebilderflut, die men der figürlich arbeitenden Schönle auf den lediglich mit oberflächlichen Reizen operiert Bildern erkennt, beschleicht einen ein ungutes und den Konsumenten in optische und mentale
ERSTE HIEBE Galerie Vujasin Vienna, 2009
Human Behavior Organ Haus Art Space, Chongqing, 2009 Prologue Ni Kun - Curator of Organ Haus Art Space, Chongqing When Käthe came to Chongqing with a curious composition of the image. The characters 认知上,她试图通过图像的叙述及构成图像之语 discoverer’s view, she was facing a totally she creates first of all have an independant 言的表述,以表现性的视觉语言来展开其对于‘ unfamiliar environment, different from her attitude, and then lead us to think about the 人’的境遇及精神世界的讨论。也因此,其笔下 的人物首先是以独立的‘人’的姿态存在的,其 motherland. The strangeness and difference related social context. Such a specific viewing 次才可能出现相关的社会性语境。这种具体的观 brought her two specfic experiences: under the watchful eye of cultural differen- 看在文化差异的注视下,将变得丰富而生动:对 ces will become rich and vivid. For Käthe, the 于Käthe而言,中国经验将是丰富其对于人类行 1. being forced to concentrate on the basic experience in China is one approach to enrich 为之形态的体悟途径之一;而对于我们这些生活 needs of life; her feeling and understanding of the pattern of 在中国的观看者说来,能够以独立人的视角来对 2. in terms of art, a stonger focus on creation human behavior; for us as the viewers living in 人的行为进行重新审视,是值得我们直面和反思 的。 and thinking itself caused by an unfamiliar en- China, it is worth facing and reflecting the work vironment. This situation and experience exists to re-examine human behaviour with the angle 2009年11月4日于黄桷坪 in every person living in foreign countries: dis- of an independent persons view. tance creates strangeness; strangeness makes people focus more on details and differences. 4th, Nov. 2009 in Huangjueping For Käthe who tries to represent and capture human emotions through her drawings and paintings, this experience is not some kind of 写在开始之前 life obstacle, but an exploring journey full of 倪昆 unexpected adventures. 当Käthe带着发现者的目光来到重庆时,她所面对 For me it is no doubt a risk to talk about the 的是一个完全有异于其母体背景的陌生环境,这 emotion and behaviour of an individual in 种陌生感和差异性为她提供了两种具体的体验, China, where the basic unit of society is the 一,将生活还原到最基本的衣食住行;二,陌生 的环境将在事实上让其更加专注于创作及思考本 family. In China the mainstay is family people, 身。这种境遇及体验存在于每一位身处异域的 and there is a precisely lack of the „individual 人:因为距离,所有陌生;因为陌生,反而更加 person“ with an independant will. This is also 关注细节及差异。这对于力图通过绘画来表现及 the reason why we, faced by the same prob- 扑捉人类情感的Käthe说来,这种现实与其说是一 lems in everyday life, will behave and perform 种生活阻碍,毋宁说是一次充满了意外的发现之 旅。 quite different than the westerners who admit 在中国这个以“家庭”为社会基本单位的环境里 Christian ethics as their value system. Käthes 讨论“个体人”的情感和行为,在我看来无疑是 creation is based on such perceptions. She 冒险的。因为在中国,其主体存在的是“家庭 tries to discuss about the situation and mental 人”,缺少的恰恰是具有独立意志的“个体人” condition of the human world with an expressi- ,这也让我们在面临相同的一些现实问题时,我 ve visual language through the narrative and 们的行为及表现将迥异于以基督教伦理作为价值 体系的西方人。 Käthe 的创作就是建立在这样的
All Artworks © Käthe Schönle / Bildrecht Studio Views 2020 Sandra Kosel / www.sandrakosel.com Exhibition Photos, Repros Claudia Larcher, Käthe Schönle ACF London: Saloon Wien KV Celle: Simon Schwinge KÄTHE SCHÖNLE KÄTHE SCHÖNLE Studio studierte an der Kunsthochschule Kassel mit Abschlüssen in Malerei und Illustration. Pelzgasse 20, 1150 Wien, Austria Ihre Arbeiten wurden seither in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen national und international gezeigt und sind in privaten und institutionellen Sammlungen ver- 0043 650 300 60 26 treten. Schönle erhielt mehrere Stipendien und Förderungen, darunter den Kunstpreis kaethe@schoenle.org der Stadt Kassel. Sie lebt und arbeitet in Wien. k.schoenle Käthe Schönle graduated with honours from the Kunsthochschule Kassel, Germany, where she studied Art (Painting) and Visual Communication (Illustration). Her work has been shown in numerous solo and group exhibitions nationally and internationally and can be found in private and institutional art collections. Schönle received several grants and residiences, among the Art Prize of the City of Kassel. She lives and works www.schoenle.org in Vienna, Austria.
Sie können auch lesen