Ankäufe 2020: Hangquellmoor in Rottenbuch Umweltbildung in Zeiten von Corona Informationen aus den Ortsgruppen - 2021 KREISGRUPPE WEILHEIM-SCHONGAU
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2021 INFORMATIONEN UND PROGRAMM DER KREISGRUPPE WEILHEIM-SCHONGAU Ankäufe 2020: Hangquellmoor in Rottenbuch Umweltbildung in Zeiten von Corona Informationen aus den Ortsgruppen Hangquellmoor Rottenbuch: überrieselte Tufffläche
AKTUELLES AUS DER KREISGRUPPE AKTUELLES AUS DER KREISGRUPPE Liebe Mitglieder, Förder*in- Gedanken zur Akzeptanz von gewiesen oder unvollständig beantwortet. Die dringend notwendige Einhaltung der Global denken – lokal handeln nen und Freund*innen, Natur- und Umweltschutz Abschusspläne zum Erhalt unserer Wälder Im Dialog mit den Landratskandidat*innen zu Klimawandel, vergangenes Jahr war auch für uns in den vielen „roten“ Waldrevieren wird Energiewende und Mobilität schwierig. Während des ersten Lock- Wie sieht es aus nach dem Volksbegehren Naturschützer ein. Wer glaubt, hierfür von politischer Seite sabotiert. Und die downs durften wir nur mit Ausnahme- Artenvielfalt im Jahr 2019 in Bayern? Respekt oder Anerkennung zu bekom- neue Devise zur Thema Biber lautet „ver- Unter diesem Titel stand unsere Veranstaltung am 4.2.2020 in der Stadthalle Weil- genehmigung die Amphibienrettungs- Gut – sollte man meinen, nach den vielen men, irrt. Ganz im Gegenteil: in Zeitalter stärkter Abschuss“ – obwohl wir den heim, die anlässlich der Kommunalwahlen am 15.3.2020 zusammen mit 24 Koopera- aktion weiterführen. Auch die folgenden Ankündigungen und neuen (Gummi-) der sozialen Medien sinken die Hemm- Biber dringend für einen funktionieren- tionspartnern aus dem ganzen Landkreis durchgeführt wurde. Themen des Abends Biotoppflegeaktionen waren durch Ver- Paragrafen. Mindestens so „gut“ wie beim schwellen, die Profiteure agieren un- den Biotopverbund bräuchten, der sogar waren der Klimawandel, die Energie- und die Mobilitätswende im Landkreis. unsicherung unserer engagierten Helfer Thema Energiewende, Klimawandel, geniert. Der Naturschützer ist und bleibt im Volksbegehren beschlossen wurde. Unser Kreisvorsitzender Dr. Helmut Her- geprägt. Die Schulklassen, die lang- Flächenfraß, Plastikflut oder bei der Mas- ein Verhinderer, Wachstumsbremse, kalter Um es klar zu sagen: Unsere Landrätin mann begrüßte alle Landratskandidat*in- jährige Biotoppatenschaften unserer sentierhaltung. Zumindest einige kleine Enteigner, kompromissloser Spaßver- lässt oft genug den nötigen Vorbildcharak- nen, die Fachreferenten, den Moderator Flächen betreuten, durften nicht mehr Reförmchen zum Vorzeigen wurden be- derber – also eine unerwünschte, eine ter für eine enkeltaugliche ökologische und die rund 750 Besucher und ging an- kommen – diese Arbeit mussten wir schlossen – Optimisten sehen seit 20 Jah- „Persona non grata“, mit der man besser Zukunft vermissen und handelt dabei schließend auf den Stand des Klimaschut- zusätzlich mit unseren eigenen Helfern ren die Zielerreichung näherrücken, nichts zu tun haben will und die man nicht selten gegen den Mehrheitswillen zes im Landkreis ein. Mit dem Beitritt des stemmen. Die Kommunikation mit Realisten müssen verzweifeln. Zeit und auch öffentlich verunglimpfen darf. Ver- der Bevölkerung. Hilfe von dieser Seite ist Landkreises zur Bürgerstiftung Energie- unseren Orts- und Kreisgruppen war er- Naturgesetze sind nicht verhandelbar. suchen Sie doch mal, gegen das Wachs- kaum zu erwarten. wende Oberland hat sich der Kreistag vor schwert, Ortstermine mit Behörden noch Aber schauen wir konkret im Landkreis tumscredo der Wirtschaft zu opponieren, Ich vermisse den Respekt gegenüber den 7 Jahren das Ziel gesetzt, den Landkreis schwieriger. Die Haus- und Straßen- vor der eigenen Haustüre. Haben Sie obwohl jeder weiß, dass es kein grenzen- Menschen, auch der Fridays for Future bis zum Jahr 2035 zu 100 % mit erneuer- sammlung musste komplett entfallen, ge- die Veränderungen zum Besseren schon loses Wachstum geben kann. Generation, die sich mit Sachverstand für baren Energien zu versorgen. Die bishe- nauso unsere Jahreshauptversammlung bemerkt? Großflächige Blütenwiesen, Zudem hat es sich bei einigen unserer Ent- die Erhaltung unserer Natur und unserer rige Politik des Landkreises habe sich im Der Abend war begleitet von einem „Markt und unser 50-jähriges Jubiläum. Ackerrandstreifen aller Orten, giftfreie scheidungsträger im Landkreis eingebür- Lebensgrundlagen einsetzen. Solange Wesentlichen auf die Optimierung der der Möglichkeiten“, zu dem ein Teil der Aufgrund geänderter Postbedingungen Landwirtschaft zum Wohle der Insekten- gert, bei möglichen Gesetzeskonflikten zu dieser Zustand anhält und der Wähler landkreiseigenen Liegenschaften konzen- Kooperationspartner die Besucher*innen zu wird die Korrespondenz mit unseren und Artenvielfalt, Moore, Bäche und Lasten der Natur gleich dem Minister- nicht oder unzureichend umgesetzte triert. Helmut Hermann mahnte an, dass Gesprächen einlud, um sich mit ihnen über Mitgliedern sowie die Zustellung der Flüsse renaturiert, Tiere wieder auf der präsidenten bzw. den Minister*innen eine Wahlversprechen unser Politiker toleriert, die Anstrengungen weit über die formalen Aktivitäten rund um den Klimaschutz Einladung zur Jahreshauptversamm- Weide, überall Photovoltaik auf Dächern, Audienz für eine Ausnahmegenehmigung werden wir die sehr weitreichende und Zuständigkeiten eines Landrats hinausge- auszutauschen. Foto: Christian Klein lung der Kreis- und Ortsgruppen extrem Wärmedämmung an Häusern, sichere abzustatten. Beispiele gefällig: Radweg dringend notwendige ökologische Trans- hen müssten, um die rund 135.000 Bür- teuer. Wir möchten deshalb vermehrt auf Radwege oder ein passables ÖPNV-Ange- entlang der Birkenallee von Fischen nach formation unseres Verhaltens und der ger*innen mitzunehmen. Auch die 34 Ge- maschutz-Maßnahmen, ihre Perspektiven E-Mail-Versand umstellen, wofür wir bot? Die Aufzählung ließe sich beliebig Diessen, Hotelanlage am Haarsee oder Wirtschaft nicht hinbekommen. Oft ge- meinden seien diesem Ziel verpflichtet, für den Landkreis und wo sie nach 6 Jah- Ihre E-Mail-Adresse benötigen. verlängern, ist aber wenig zielführend, großflächige Gewerbegebiete. Bei der Um- nug werden unsere guten Argumente bei weshalb ein gemeinsames politisches „Wir ren Amtszeit den Landkreis sehen wollen. Wir hoffen, Ihnen mit vorliegender BN- da sich bei vielen Lesern bereits hier eine setzung gesetzlich vorgeschriebener Aus- politischen Entscheidungen ohne weitere machen alle mit“ von allen politischen Einig waren sich alle, dass ein Struktur- Info wieder einen guten Überblick über Abwehrhaltung aufbaut. „So schlimm ist gleichsflächen können sich die Verant- Diskussion lediglich „zur Kenntnis ge- und gesellschaftlichen Seiten dringend wandel bevorstehte und noch viel ange- unsere vielfältigen Aktivitäten geben es ja auch wieder nicht, etwas Geduld wortlichen dank lascher Gesetze beruhigt nommen“, bei Ortsterminen und Bespre- geboten sei. Er betonte, dass der Umstieg packt werden müsse. zu können und möchten Sie zum Mit- haben, alle mitnehmen“ – das sind die zurücklehnen. Anfragen des BN bei der chungen die Vertreter des Naturschutzes auf erneuerbare Energien im Landkreis Nach einer kurzen Pause lieferte Norbert machen auffordern – die Akzeptanz Mechanismen, die die Evolution bisher Stadt Weilheim zur Einsichtnahme in „vergessen“ oder bewusst nicht eingeladen. machbar sei. Dazu könne jedoch die Moy (Pro Bahn) Basisinformationen zur des Natur- und Umweltschutzes muss begünstigt hat. Der Mensch glaubt an das Pflege- und Entwicklungspläne werden Machen wir doch aus all den Menschen, Wasserkraft keine nennenswerte Beiträge Nutzung der Bahn und plädierte für einen erheblich steigen. Gute im Menschen und zeigt Nachsicht. seit einem dreiviertel Jahr wegen fehlender die sich für eine intakte Umwelt, Klima- liefern, und aus Sicht des Naturschutzes Ausbau der Bahnlinien als wichtigen Viel Freude und gute Ideen beim In einer Welt mit begrenzten Ressourcen Zuständigkeiten nicht beantwortet. An- und Naturschutz einsetzen, „Personae dürften die vielfach bedrohten Wasser- Schritt zur Mobilitätswende. Er forderte Lesen wünscht Euer Vorsitzender und Kapazitäten müssen aber Entschei- fragen des BN laut Umweltinformations- respectio“, also Menschen, denen wir mit lebensräume keinem weiteren Nutzungs- eine Gesamtbetrachtung des ÖPNV, der Helmut Hermann dungen für eine enkeltaugliche Zukunft gesetz bei unserer Naturschutzbehörde Respekt, Akzeptanz und offenen Ohren ausbau preisgegeben werden. Aufgrund in den vergangenen Jahrzehnten gegen- jetzt getroffen werden. Die fordern wir werden aus fadenscheinigen Gründen ab- gegenübertreten und deren Wissen und der geografischen Gegebenheiten werde in über dem Straßenbau stark vernachlässigt Engagement zum Wohle von Mensch unserem Landkreis der Fokus der erneuer- worden sei. In der Diskussion der Land- und Natur genutzt werden. Leider weit baren Energien auf Solarenergie und ober- ratskandidat*innen war man sich einig, gefehlt, die Anzahl an Bürgermeistern, flächennaher Geothermie liegen. dass der ÖPNV in Zukunft ausgebaut Räten, und Verwaltungen, die mit uns Im ersten Kurzvortrag stellte Prof. Dr. und dafür mehr politischer Druck auf die kooperieren, ist sehr überschaubar. Stefan Emeis (KIT) den Klimawandel als Bahn ausgeübt werden müsse. In der an- Ach ja, was ist eigentlich aus dem Volksbe- globales Problem mit starken regionalen schließenden Fragerunde kam neben der gehren Artenvielfalt geworden? Von den Auswirkungen dar, dem bisher viel zu we- Gemeinwohlökonomie die Entwicklung meisten Gesetzen, die eh nur „Soll- und nig Beachtung geschenkt werde und das der Kreisumlage zur Sprache, die alle Kann-Vorschriften enthalten, war und konsequentes und vor allem rasches Han- Kandidaten bis auf Andrea Jochner-Weiß ist nicht viel zu erwarten. Nur einige für deln erfordere. Andreas Scharli (Energie- als zu hoch ansahen. die Artenvielfalt fast wertlose Blühstreifen wende Oberland) referierte zur Energie- Das Schlusswort lag bei Hannelore Jaresch, wurden gesät und die Beleuchtungen der wende im Landkreis, wobei er das hohe die allen Beteiligten dankte und daran Kirchen wurde abgestellt. Im Fall von Potential der Nutzung von Sonnenenergie appellierte, dass beim Klimaschutz jede*r Weilheim aber auch erst Monate später und Holz für unsere Region hervorhob Bürger*in aufgefordert sei, mitzumachen. aufgrund eines Hinweises an die Stadt zur und einen großen Gestaltungsspielraum Die Resonanz zu diesem Abend war sehr geltenden Gesetzeslage. für eine*n zukünftigen Klimamanager*in erfreulich: Fast 160 schriftliche Besucher- Helmut Hermann einforderte. Anschließend diskutierten die rückmeldungen bestätigten uns einen ge- 9 Landratskandidat*innen mit Moderator lungenen Abend und über 80 % ein hohes Dr. Georg Bayerle ihre persönlichen Kli- Maß an Information. Maria Hermann 2 Schongau, Siechenhalde im Juli 3
AKTUELLES AUS DER KREISGRUPPE AKTUELLES AUS DER KREISGRUPPE Ankäufe 2020 Grundstückspflege Erfreulicherweise konnten wir auch in 2020 wieder 2 Grundstücke mit einer Gesamtgröße von 2,60 ha erwerben. Das Arbeitspensum der Kreisgruppe sowie mancher Ortsgruppe ist in diesem Bereich riesig. Unsere mittlerweile 122 eigenen Grundstücke sowie über 30 Pflege- und Pachtgrundstücke wollen sachgemäß ge- pflegt und betreut werden. Das Geld für die Pflege erwirtschaften wir uns mit unseren VNP-Flächen. Mit diesem bayerischen Förderprogramm (Vertragsnaturschutz) werden hochwer- tige Streuwiesen und Magerrasen erhalten. In 2020 haben wir 39 Flächen mit knapp 22 Hektar mit Balkenmäher oder unserem Terratrak gemäht und oft händisch abge- recht. Landwirte haben uns das Mähgut gerne abgenommen. Dazu kommen dann noch die Flächen, für die das VNP-Pro- Amphibienrettung gramm nicht angewendet werden kann und wir deshalb selbst finanzieren müssen In 2020 haben wir 9 Amphibienschutz- – das waren nochmals 17 Flächen mit Wald mit Hangquellmoor bei Rottenbuch anlagen mit insgesamt 6.500 m Länge rund 3,5 Hektar. (Flur-Nr. 161/10), Größe 2,5049 ha betreut. Hierbei konnten 8.610 Tiere vor Weitere Spezialeinsätze erfolgen dann Streuwiese mit kleinem Wäld- Mit diesem Grundstück mussten wir uns schutzbehörde zeigten sich machtlos. dem sicheren Verkehrstod gerettet wer- noch wegen Springkraut, Räumung auf chen bei Fischen bereits zu Beginn der 2000er Jahre be- Unser damaliger Landrat Braun hat das den. Rund 90 Helfer waren bei Regen und Grünland gefallener Bäume /Äste, Bor- (Flur-Nr. 966/5), Größe 958 m2 schäftigen. Oberhalb gibt es Quellen, die alles genehmigt und zugelassen. Als Wind zu nächtlichen Unzeiten im Ein- kenkäfer-Beseitigung, Verkehrssicherung bei der Frauenbrünnerl-Kapelle am Hang „Kompromiss“ wurde verfügt, den Graben Dieses Grundstück bekamen wir im Zuge satz, um diese Aufgabe zu stemmen. entlang unser Grundstücke an Straßen, Richtung Ammermühle gefasst und auf wieder bis auf eine Höhe von 30 cm Säcke Müll eingesammelt und etwa 500 m einer testamentarischen Verfügung vererbt Während sich an vielen Strecken die Auslichtungsarbeiten in Mooren … unser Grundstück geleitet werden. Dort unter Flur aufzufüllen. Was sind das für verrosteter Stacheldraht entfernt. und haben es gerne angenommen. Bestände mit jährlichen Schwankungen Die vielen Hundert Helferstunden, die hat sich im Laufe der Jahrtausende ein Kompromisse? Das Wasser floss immer Leider wütet auch dort das Eschentrieb- Auch dieses Grundstück hat eine Vorge- halten, brechen die Amphibienzahlen am hierfür bei den Kreis- und Ortsgruppen großes Hangquellmoor gebildet. Dieses noch in dem Graben ab, das Hangquell- sterben. So mussten wir bereits 40 Bäume schichte: In den 1960er Jahren sollte süd- Zellsee zusammen. Im Jahr 2011 waren anfallen, habe ich nicht recherchiert. Mein entsteht durch Kalktuffbildung mit darauf moor war immer noch trocken, die Pflan- entlang der Straße fällen, um die Verkehrs- lich von Fischen ein großer Yachthafen es dort noch knapp 9500 Tiere, in 2020 Dank an dieser Stelle an alle engagierten siedelnden, sehr seltenen Pflanzen wie u. a. zen darauf waren vertrocknet. Zeit und sicherheit nicht zu gefährden. Mit fünf samt Freizeitgelände – mitten im heutigen nur noch bescheidene 1200 Tiere. Die und praktischen Naturschützer, die uns das Starknervmoos. Obwohl dieses Biotop Engagement waren für uns Naturschützer mutigen Baumsteigern gleichzeitig und Naturschutzgebiet – erstellt werden. Ursachen hierfür liegen im Dunkeln, es hier unterstützt haben. Wir können stolz auch damals schon nach FFH-Richtlinie – mal wieder – völlig umsonst. weiteren 5 BN-Helfern als „Bodenperso- Unser Landesverband (die Kreisgruppe gibt viele Faktoren direkt vor Ort, die die auf uns sein, vielen sehr seltenen Arten das geschützt war, wurde dort mit einem Nun bot sich die Gelegenheit, das Grund- nal“ wurden die Bäume zwischen Leit- gab es damals noch nicht) hat nach Kennt- Population beeinflussen. Es gibt jedoch Überleben zu sichern, z. B. Feuerlilie, Spezialbagger ein 1 m tiefer und ca. 50 m stück über ein Vorkaufsrecht zu erwerben. planke und Hangquellmoor Stück für nisnahme sofort gehandelt und ein ange- Evidenzen, dass immer dort, wo die Tiere Frauenschuh, Tarant, Sommer- und langer Graben mittendurch gebaggert, Da mussten wir nicht lange überlegen Stück abgetragen. Niels Ondraschek und botenes Sperrgrundstück erworben. Auch über Intensiv-Wiesen anwandern, die Herbst-Drehwurz, Zwergbirke, um nur das gesamte Hangquellmoor fiel trocken und haben sofort zugegriffen, zumal dort seinen Kletterern sei für diesen nicht un- wenn die ganze Anlage noch realisierbar Bestände abnehmen. Wir beobachten einige zu nennen. Reden, Schreiben, Kar- und war damit zerstört. Nun könnte man auch noch ein alter Wald stockt, der sich gefährlichen Einsatz nochmals herzlich gewesen wäre, hat die Diskussion hierüber dort sehr häufig, dass genau zu den Haupt- tieren oder Lamentieren rettet all diese meinen, wir haben ein effizientes Natur- nun zu Urwald entwickeln darf. Durch ge- gedankt. die Initiatoren zum Einlenken bewegt, wandertagen Ende März mit Regen auch Arten leider nicht, nur durch aktives Tun schutzgesetz. Weit gefehlt: die höhere Na- schicktes Umleiten des Wassers können Das Grundstück hat rund 40.000 € gekos- obwohl die ganzen „Freizeitgrundstücke“ die Gülle der Landwirte ausgebracht wird. kann die auch von der Politik so viel be- turschutzbehörde bei der Regierung von wir sogar die überrieselte Tufffläche ver- tet, wurde aber zu 90 % vom Bayerischen schon abgemessen und verkauft waren. Die Wanderung stoppt hierauf abrupt. schworene Artenvielfalt erhalten werden. Oberbayern sowie unsere Untere Natur- größern. Es wurden dort bereits mehrere Naturschutzfonds gefördert. Heute dürften auch die Eigentümer froh Gülle verätzt die Tiere mitunter tödlich, Helmut Hermann über diese Entscheidung sein, weil die die schweren Maschinen zerquetschen ständige Verlandung der Fischener Bucht die nur leicht eingegrabenen Tiere. Der Helfer der Ortsgruppe Penzberg beim sowie Einschwemmung großer Mengen Hinweis an die Behörden wurde mit Reparieren von Fahrspuren auf der Streu- Ammer Treibholz einen Yachthafen unmöglich einem Achselzucken beantwortet. wiese am Wiesleitenweiher macht – teilweise ist die Wassertiefe nur noch weniger als einen Meter. Auch die Pflege des Grundstücks ist be- reits gesichert. Die Schutzgemeinschaft Ammersee entbuschte die durch die Nut- zungsaufgabe verbrachten Flächen und mähte sie regelmäßig – darunter auch das nun uns überlassene Grundstück. Die Schutzgemeinschaft wird sich auch weiter- hin um die Artenvielfalt auf dem Streu- wiesengrundstück kümmern. Helmut Hermann 4
UMWELTBILDUNG AUS DEN ORTSGRUPPEN 2020: Umweltbildung in Zeiten von Corona HOHENPEISSENBERG Im Jahr 2020 hatten sich die Umweltpäda- Teilnehmergruppen zu realisieren, wobei gog*innen der Weilheim-Schongauer die Hygieneauflagen mit den Kindern Rückblick 2020 Natur-Erlebnistouren das Thema Kleintiere besonders herausfordernd waren. Klein- Zu Beginn des Jahres nahm unsere Orts- vorgenommen: alles, was kreucht und tiere auf Wiesen, in der Hecke, im Wald gruppe an einem Wildkatzenmonitoring fleucht kennenzulernen. Tiere, die viele und im Wasser wurden erforscht, ihr des Landesverbandes teil. Könnte es doch Menschen verängstigen (z. B. Spinnen), Lebensraum und ihre Bedeutung in der sein, dass Wildkatzen von Westen her die viele Menschen stören (Mücken usw.), Nahrungskette kennengelernt. Viele allmählich in unsere Gegend einwandern! die für uns Menschen lebenswichtig sind Kinder beschäftigten sich erstmals mit Phantasievoll wurden mit Naturmaterialien Voraussetzungen hierfür wären gegeben, (z. B. Bienen). Diese Tiere und ihre Umge- kleinen Tieren wie Spinnen, Käfern, Kleintiere wie Schnecken, Hummeln und da es doch noch wilde, relativ unbeein- bung erkundeten und erlebten wir mit den Asseln und Tausendfüßlern. Das eigen- Libellen nachgebaut. Foto: Annalena Michel trächtigte Wald- und Moorgebiete bei uns Teilnehmenden das ganze Jahr. Altersge- ständige Fangen der Tiere mit Becher- gibt und evtl. der Klimawandel, d. h. die recht vermittelten wir ihre Dimensionen lupen war eine Herausforderung an ihre fall des Schulunterrichts entgegen. In den Erwärmung, eine Einwanderung beför- und ihre Bedeutung für die Biodiversität Geduld und Achtsamkeit. Mit der be- Sommermonaten waren für Schulklassen dern würde. Die Einführung dazu in Mur- werden, damit sie nicht undicht werden, Hermann Weckerle dokumentiert ständig und was mit der Kraft einer (Lebens-)Ge- wussten Konzentration auf die kleinen keine Exkursionen erlaubt. Aber immer- nau besuchten Susanne, Sepp und Conny. Zwergbirkenbereiche bedürfen der beson- Flora und Fauna unserer Moorgegend. meinschaft einer oder mehrerer Arten mög- Tiere lernten die Kinder Rücksicht und hin nahmen zu Beginn des Schuljahres Das entsprechende Material wie Baldrian- deren Pflege. An dieser Stelle vielen Dank Nach Corona freuen wir uns schon auf lich ist, wie etwa bei den Ameisen. Spiele- Respekt zu üben und manche anfängliche 2020/21 noch insgesamt 7 Schulklassen spray und Eintragungslisten wurde dort an die Mitglieder unserer Rentnercrew, einen fantastischen Vortrag von ihm! risch konnten die Kinder Ekelgefühle und Scheu und Vorurteile zu überwinden. teil und begeisterten sich für den Lech auch gleich ausgegeben. 4 Lockstöcke Sepp, Klaus, Günther, Hermann und Her- Kornelia Schneider Vorurteile überwinden und lernten Begriffe Das Sommercamp im Hardt zu Beginn bzw. die Ammer. wurden von uns installiert und über 4 Wo- mann, Katharina, Manfred und Alfons. wie Ungeziefer und Schädling neu zu be- der Sommerferien konnte mit entspre- Auch unsere Biotoppatenschaften mit chen regelmäßig kontrolliert. Leider erga- Ebenso möchte ich Helga und Susanne für werten. Die Beschäftigung mit der Meta- chenden Hygienevorkehrungen stattfin- Schulen am Lech waren vom Lockdown ben sich keine Treffer. Was aber letztend- die äußerst mühsame Entfernung des indi- Kindergruppe “Die Biber” morphose und den Anpassungsleistungen den. Die 22 Kinder im Grundschulalter betroffen. Die alljährlichen Forschungsak- lich nicht heißt, dass es keine Wildkatzen schen Springkrauts entlang des Schwarz- Da wir heuer leider coronabedingt wenig bei den Kleintieren konnte als Grundlage zeigten sich offen für jegliche Anregun- tionen im Frühsommer konnten nicht gibt oder sie in Zukunft nicht noch zu- laichbaches danken. Ohne ihren Einsatz Gruppentreffen hatten, freuten wir uns zur Entwicklung von Resilienz bei den Teil- gen, waren aber auch froh, einfach nur bei stattfinden. Aber wir waren hocherfreut, wandern werden. Problem dürfte sein, dass wären spezifische Stauden wie Baldrian, umsomehr auf die Waldweihnacht im nehmenden beitragen. der großen Buche schaukeln zu dürfen dass jeweils eine Grundschulklasse in die Katzen hierbei nicht nur Dorf-, son- Mädesüß, Blutweiderich, Alpengreiskraut, Schwarzlaichmoor. Als dann klar wurde, oder mit Naturmaterialien zu basteln. Burggen und in Hohenfurch ihre Paten- dern auch Umgehungsstraßen und sogar einige Minzarten usw. in diesem Bereich dass sie nicht stattfinden konnte, dachte Das Wetter meinte es gut mit der Gruppe, schaftsflächen im Herbst besuchten, um Autobahnen überqueren müssen. schon längst vom Springkraut verdrängt ich mir eine Alternative aus. Am Tag des so dass auch die Übernachtung unter die Flächen zu erkunden und uns bei den worden. geplanten Treffens lachte am Vormittag freiem Himmel möglich war. Dieses High- Pflegearbeiten tatkräftig zu unterstützen. Die alljährliche Entbuschungsaktion im die Sonne vom Himmel und ich machte light konnte auch die Kindergruppe im Ein herzliches Dankeschön dafür an die Peitinger Bereich des Schwarzlaichmoores mich auf ins Schwarzlaichmoor. Dort be- Lernort Bernried gegen Ende der Ferien Schulen! durch die Lehrlinge der Herzogsägmühler gann ich auf dem Boden mit Sternen und genießen, die Kreuzspinne und Stein- Viele Bereiche unseres Lebens haben mit Gärtnerei fand ebenfalls wieder im No- Kostbarkeiten des Waldes eine Weih- hummel erkundeten. der Corona-Pandemie einen großen vember statt. nachtsspirale zu legen. Im Laufe des Tages Erstmals waren auch in Iffeldorf Kinder Schub in der Digitalisierung erfahren. Unsere zahlreichen Vogelnistkästen so- kamen die Biberkinder – die Familien na- zu einem Sommercamp eingeladen, drei Auch unser Netzwerk der Umweltpäda- wohl im Bereich des Hohenpeißenbergs türlich einzeln – und gestalteten weiter. Tage mit „Schmetterling & Co.“ zu gog*innen hat sich dazu Gedanken ge- als auch in Buchschorn und dem Schwarz- Auch der Nikolaus hatte die Kinder nicht verbringen. Dabei waren die Kinder mit macht und zu Beginn des ersten Lock- laichmoor werden in vorbildlicher Weise vergessen und es wartete für jedes Kind ein Margret und Kathi Hütt zwei Tage rund downs diskutiert, inwieweit wir Umwelt- durch Herrn Nussbaum mit Frau jährlich Geschenk. Ebenso dachten wir an die um die Osterseen unterwegs, am letzten bildungsaktionen mit digitalen Methoden gesäubert, defekte Kästen repariert oder Waldbewohner und schmückten unseren Tag ging es zum Laingrabenwasserfall durchführen wollen. Letztlich haben wir erneuert. Ein herzliches Dankeschön da- Weihnachtsbaum vor dem “Hexenhäusle” Gemeinsame Brotzeit mit Hygieneabstand, bei Kochel. Sie beschäftigten sich mit den uns entschieden, die Begegnung mit der für an diese unermüdlichen Vogelfreunde! mit Äpfeln, Nuss- und Rosinenketten. So nur Geschwister sitzen zusammen! Lebensbedingungen von Bodentieren, Natur weiterhin nur draußen, vor der Ende des Jahres meldete sich Hans war unsere Waldweihnacht nicht ganz aus- Foto: Margret Hütt aber auch mit Biber und Specht. Haustüre, anzubieten – dies vor allem im Pichlmaier aus Wielenbach bei uns und gefallen und wir hatten alle viel Spaß. Einige weitere Aktionen konnten im Hinblick auf unsere Gruppen, die vor Die Corona-Pandemie verhinderte so- bot an, für uns Nistkästen nicht nur für Susanne Zuber Gleich zu Jahresbeginn führte Ute Jahn Herbst noch folgen. Aber die Waldweih- allem aus jüngeren Kindern bestehen. wohl die Jahresversammlung als auch Singvögel, sondern auch für Fledermäuse ein paar Ausflüge mit Kindergarten- nacht, die für viele Kindergärten einen Im Jahr 2021 werden die Umweltbildungs- einige Moor-Führungen sowie einen und Waldkäuzchen zu bauen. Bereits noch Gruppen durch, bei denen die Über- Höhepunkt in der Adventszeit darstellt, aktionen den Fokus auf Klimawandel und speziellen Lichtbildervortrag über das vor Weihnachten wurden 2 große Wald- lebensstrategien der Kleintiere (Schutz vor war schon wieder nicht mehr möglich. Konsum haben. Die Teilnehmenden Murnauer Moos. kauzkästen aufgehängt. Dies deshalb noch Kälte, Austrocknung, …) thematisiert Insgesamt gesehen sind wir, was die Aktio- werden sich altersgerecht und spielerisch Was sie aber nicht verhindern konnte, im alten Jahr, da die Käuzchen bereits im wurden. Mit der Corona-Pandemie und nen im Rahmen des vom Bayerischen mit den spürbaren Auswirkungen des waren die ständigen Pflege- und Ent- Januar nach evtl. Brutmöglichkeiten Aus- dem ersten Lockdown entfielen zunächst Umweltministerium geförderten Projekts Klimawandels beschäftigen, wie ressour- buschungs-Aktionen durch unsere rührige schau halten und schon ab Februar brüten alle geplanten Aktionen. Erst im Juni war betrifft, noch ganz gut hingekommen. cenorientierter Konsum aussehen kann Rentnercrew. Besonderes Augenmerk können. Einige Singvögel- und Fleder- es wieder möglich, mit einem individuel- Die Schulklassenaktionen „Expedition ins und worin schon die Kleinsten Hand- wird zur Zeit auf die natürliche Verjün- mausbehausungen sind ebenfalls schon len Hygienekonzept in Kleinstgruppen Blaue“, die innerhalb des vom Bundesamt lungsspielräume zu umweltbewusstem gung auf Windwurfflächen der Fichte in angebracht. weiterzuarbeiten. Damit waren Weiterbil- für Naturschutz und Bayerischen Natur- Verhalten haben. Maria Hermann den Randbereichen des Schwarzlaich- Wer Bedarf an Nistkästen – auch für den dungen für Mitarbeiterinnen in Kinder- schutzfonds geförderten Hotspot-Projekts Moores gelegt, wobei auch unter Umstän- privaten Gebrauch im Garten – hat, kann gärten durchführbar. „Alpenflusslandschaften von Ammersee 5MWELTBILDUNG den ein Verbiss-Schutz von Laubholz gegen einen Unkostenbeitrag bei Hans Erst ab Juli war es uns wieder erlaubt, un- bis Zugspitze“ in ihrem letzten Jahr durch- "AYERN nötig ist. Die Anstaudämme müssen von bestellen. Seine Telefonnummer lautet: ser diesjähriges Thema mit den geplanten geführt werden sollten, standen dem Aus- Baum- und Strauchaufwuchs freigehalten 0881 9276729. 6 7
AUS DEN ORTSGRUPPEN AUS DEN ORTSGRUPPEN PENZBERG BERNRIED Das Jahr 2020 – Lockdown in der Natur? Die BN-Ortsgruppe Bernried wird sich auch in 2021 für den Erhalt der im Keineswegs. Als die Menschen sich An- Foto: Karl Schöllhorn unseren Wildbienen kaum Nahrung Gemeindegebiet gelegenen Naturschön- fang März letzten Jahres coronabedingt in bieten. Die Ortsgruppe hat deshalb über heiten engagieren. Für das Jahr 2021 sind ihre Häuser zurückzogen, blühte gerade die Presse informiert, wo man Wild- folgende Schwerpunkte geplant: die Natur auf. Die Vögel begannen mit blumensamen aus regionalem, zertifi- ihrem Frühlingsgesang. Zwar fiel unsere ziertem Saatgut bekommt und wie man Im Eichenhain des Bernrieder Parks hat Vogelstimmen-Wanderung aus, aber viele eine Blumenwiese anlegt und pflegt. der Bund Naturschutz im Jahr 2019 Mäh- Menschen lauschten entzückt und unge- Die Anfragen über Wochen hinweg haben gut von den „Hardt-Wiesen“ ausgebracht. stört vom sonst üblichen Verkehrslärm. alle Erwartungen übertroffen. Ziel der Maßnahme war es, durch Ausfall- Auch die Frösche und Kröten wollten Haben Sie Lust, sich so richtig in der saatgut die Sumpf-Gladiole (in Bayern nicht mehr warten. Mit frischen Informa- Natur auszupowern? Gemeinsam mit an- als stark gefährdete Rote-Liste-Art einge- tionen von der Fachtagung Amphibien- deren Naturfreunden? Und gleichzeitig stuft) anzusiedeln. schutz in Wartaweil und ausgerüstet mit der Natur Gutes zu tun, ein Biotop zu Die Maßnahme steht im Zusammenhang einem Schreiben, dass unseren ehrenamt- pflegen wie den wunderbaren Wiesleiten- mit dem 2016 mit dem Bayerischen lichen Helfern die Betreuung der Am- Mehlschwalben auf Gut Hub weiher, an dem immer wieder Arbeiten Umweltpreis ausgezeichneten Projekt phibienzäune – unter Beachtung der Auf- herrschte – wieder coronabedingt – Ruhe anfallen wie auch im vergangenen Jahr? „Bernrieder Vorsprung – Baumriesen, lagen – erlaubt ist, rückten wir wieder aus vor und hinter dem Gebäude. Die Mehl- Dann geben Sie uns Bescheid! Naturerbe und Artenvielfalt am Starnber- zum Stockweiher, Riederer Weiher und schwalben zogen erfolgreich ihre Brut auf. Zuletzt möchten wir von einer Baum- ger See“. Wir sind gespannt, ob die Kaltwasserweiher. Gerade an letzterem Und unsere Nisthilfen auf der Südseite pflanzung erzählen, die uns besonders am Sumpf-Gladiole, wie erhofft, in Bernried zwischen Habach und Murnau werden waren erstmals alle belegt. Herzen lag. Über viele Jahre hinweg hat heimisch wird und in diesem Jahr zum Die vor einigen Jahren von der Ortsgruppe Alois Baumgartner aus Sindelsdorf die ersten Mal aufblüht. auf Gut Hub gepflanzte Wildrosenhecke Arbeit des Bund Naturschutz bei vielen hat die Attacke von Wühlmäusen bisher praktischen Aktionen und durch Sam- Aktiv beteiligen wird sich die Orts- ganz gut überlebt. Die Unterpflanzung meln von Spenden unterstützt. Die Natur gruppe auch wieder an der Amphibien- mit Katzenminze und Frauenmantel sorgt war ihm Lebenselixier, sein lebenslanger sammlung am Haarsee. Helfer für die optisch für noch mehr Vielfalt und Insek- Einsatz für die Natur in seiner Umgebung „Amphibientransporte“ im Waldgebiet tennahrung, auch wenn die Rosen ab war für ihn alternativlos. Jede Naturzer- bei Magnetsried sind immer willkommen. Trockenmauer am „Lernort Natur“ Ende Juli ihre Blüte hinter sich haben und störung nahm er schmerzlich und manch- Ansprechpartner bei der Ortsgruppe ist ihre hübschen Hagebutten entwickeln. mal wütend wahr. Dabei war er auch sozial Christof Mahler (0174 1692470). Ab und zu muss noch Unkraut entfernt engagiert. Da wo es um den Schutz des werden. Rosenbegeisterte Helfer dürfen Schwachen und der Schwachen ging, war Seit geraumer Zeit pflegt der BN eine Foto: Nicole Oberländer sich gerne bei uns melden. er zur Stelle. Die Idee aus der Ortsgruppe von der Ortsgruppe angelegte Streuobst- heraus, eine Linde an einem seiner Lieb- wiese am sogenannten „Lernort Natur“. So viel Andrang: lingsplätze hoch über Sindelsdorf und mit Die Wiese wird drei Mal im Jahr von uns Bergmolch auf Krötenpärchen Blick auf die Alpen zu pflanzen, konnte gemäht. Die Gemeinde übernimmt den viele Frösche, Kröten und Molche bereits noch in diesem Herbst umgesetzt werden, Abtransport des Mähguts, zuvor muss Ende Februar aus dem sonnenexponierten auch dank der Vermittlung durch den aber das Gras zusammengerecht und auf Waldhang über die Straße zu ihrem Laich- neuen Bürgermeister. einen Hänger verladen werden. Dafür gewässer gelockt und dabei überfahren. brauchen wir dringend helfende Hände. Die Klimaveränderung macht es immer Ein einmaliger Blick auf den See von Foto: Hannelore Jaresch Foto: Hannelore Jaresch schwieriger, den richtigen Zeitpunkt für der als Trockenmauer angelegten Sitz- den Aufbau der Schutzzäune vorherzu- gruppe am Lernort und mitgebrachte sehen. Dieses Jahr konnten wir übrigens Kaltgetränke können für die Mühen ent- „Lernort Natur“ mit Insektenhotel Eichenhain: Verteilung des Mähguts den ersten Nachweis des Kammmolchs am schädigen. Kaltwasserweiher melden. Unser sehr motiviertes Team freut sich über Verstär- Auch sonst gibt es viele Möglichkeiten, kung durch weitere Helfer. um einen Beitrag für mehr Artenvielfalt in Rechtzeitig vor der Ankunft der Mehl- Wildrosenhecke auf Gut Hub Baumpflanzung Bernried zu leisten. Frühere Aktionen wie schwalben brachte die BN-Ortsgruppe Nach dem Volksbegehren zur Rettung der Alle, die Interesse an einer Mitarbeit an Baumpflanzungen und das Anlegen von gemeinsam mit der Stadt und dem Bienen und der Artenvielfalt möchten den Projekten der BN-Ortsgruppe haben, Blühstreifen können jederzeit wiederholt Gartenbauverein im Penzberger Naher- viele Menschen etwas zum Schutz unserer sei es bei Arbeiten in freier Natur, sei es bei werden, aber ohne aktive Mithelfer ist das holungsgebiet auf Gut Hub weitere Insekten beitragen. Die knallbunten Blüh- der Begleitung der Stadtpolitik hinsicht- schwierig. Die BN-Ortsgruppe Bernried Doppelnistkästen an, diesmal hinter dem streifen und Verkehrsinseln in unseren lich Natur- und Klimaschutz, bei Stellung- freut sich daher über engagierte Unter- Wirtschaftsgebäude. Die vielen Partys und Städten finden deshalb immer mehr Nach- nahmen zu Baumaßnahmen oder im digi- stützer jeden Alters. andere Veranstaltungen machten es den ahmer. Doch viele der gängigen Samen- talen Bereich, können sich melden unter: Interessenten melden sich bitte bei Vögeln zunehmend schwer, auf der Süd- tütchen enthalten überwiegend Zucht- bnpenzberg@gmx.de Veronika Bischoff (08158 258048) oder seite zu brüten. Doch siehe da! Dieses Jahr formen oder fremdländische Samen, die Hannelore Jaresch Christof Mahler (0174 1692470). 8 9
AUS DEN ORTSGRUPPEN AUS DEN ORTSGRUPPEN WEILHEIM PEITING-SCHONGAU Stadt im Wandel Gespräch gab es eine deutliche Überein- Über 400 Arbeitsstunden haben die rund Sehr erfreulich ist, dass es zugunsten von stimmung und es kommt jetzt hoffentlich 35 Hefer*innen unserer Ortsgruppe ehren- Artenvielfalt und Klimaschutz eine sicht- Bewegung in die Sache. amtlich für den Naturschutz aufgebracht. bare Änderung im Stadtrat und in der Mit viel Organisationsaufwand, aber auch Stadtverwaltung gibt. Dieser Wandel Ausgleichsflächen viel positiver Resonanz war die Ausstel- hatte schon vor der Wahl eingesetzt und 2020 sind wir auch noch ein anderes, lung „Tatort Garten“ ein voller Erfolg. 27 großformatige Bilder führen die Be- er ist vor allem der Fridays for Future Be- komplexes Thema angegangen. Für Bau- Zu den alljährlichen Arbeitseinsätzen an trachter von der Ödnis steriler Kiesgärten wegung und dem Zeitgeist zu verdanken. maßnahmen gibt es die sogenannten Aus- Blauer Sumpfstern der Siechenhalde, in Hohenfurch und zu kleinen Oasen, die zum Verweilen ein- Es wurde ein Klimaausschuss initiiert gleichsflächen. Teilweise ist dies ein Fei- Buchstäblich eine Sternstunde – zu- am Hangquellmoor kamen dieses Jahr laden und fürs Auge ebenso wohltuend und ein Radlkonzept für Weilheim vorge- genblatt, an anderen Stellen funktioniert mindest für leidenschaftliche Biologen: noch zwei Flächen, die wegen der Corona- sind wie für die Seele. schlagen. Auf Betreiben von Agenda 21, es ziemlich gut. Allerdings hapert es in Der Blaue Sumpfstern (Swertia peren- Auflagen nicht wie sonst üblich von Die Ausstellung möchte den Blick schär- LBV und BN wird Weilheim Mitglied ganz Bayern an der Kontrolle. Eine Studie nis), der mutmaßlich im Hardt „irgend- Schüler*innen abgerecht werden konnten. Jahresauftakt 2020: Müll sammeln nach fen für das, was der Natur vielfach ange- im „Bündnis Biologische Vielfalt in Kom- hat gezeigt, dass nur knapp über die Hälfte wann mal gesichtet wurde“, aber jetzt Erfreulicherweise konnten wir auch wie- Silvester auf unseren Schongauer Flächen. tan wird – ausgerechnet in den Gärten. munen“. der Flächen tatsächlich realisiert und nur endlich bei einer Begehung quasi in der ein paar neue Gesichter in unserem Feuerwerksreste, Flaschen und anderer Gemeinsam mit dem Stadtmuseum ein Viertel sehr gut oder gut umgesetzt flagranti ertappt, d. h. in voller Blüte Aktiven-Kreis begrüßen – so sind wir Müll füllten mehrere Säcke. Die Entsorgung Schongau, das uns die Räume kostenfrei Flurbereinigung Deutenhausen 2 wurde. Teilweise kontrollieren Instanzen nachgewiesen werden konnte. Eine optimistisch, auch 2021 wieder alle von hat freundlicherweise der Bauhof der Stadt zur Verfügung stellte, konnten wir die Zu Beginn der 1990er Jahre gab es ein Flur- sich selbst. Wir haben in Weilheim nach- große Freude für uns alle, die wir seit uns betreuten Flächen pflegen zu können. Schongau übernommen. Ausstellung von 6. Juni bis zum 5. Juli in bereinigungsverfahren. Viele ökologisch geforscht: Nach längeren Verhandlungen vielen Jahren die betreffende Feucht- Schongau präsentieren. Sabine Friesch wertvolle Flächen wurden von BN, AHO zeigt sich die Stadtverwaltung gesprächs- wiese pflegen. und Rainer Engler von der Blumenschule und der Stadt Weilheim erworben. Aller- bereit. Das Thema wird weiter verfolgt. Die Landwirte sind – falls das die Wit- boten während der Dauer der Ausstel- dings gab es einen Riesenunterschied: terung zulässt – bereit, die behördlich lung jeweils donnerstags eine Führung Während BN und AHO einen Plan hatten Ehrenamtliche festgelegten Mahdtermine Anfang Sep- oder einen Vortrag an, die immer sehr gut und fleißig mit Hilfe von vielen Freiwilligen Ein Lob an all die Freiwilligen, die uns tember auf einen späteren Zeitpunkt besucht waren. die Gebiete in Schuss hielten und weiter- vergangenes Jahr mit Rat und Tat beiseite nach dem Verblühen und Aussamen des Konzipiert und zur Verfügung gestellt entwickelten, hat die Stadt ihre Pflegepläne gestanden sind! Sehr schön war, dass es Sumpfsterns zu verschieben und vom wurde die Ausstellung von Heinrich nicht weiter verfolgt, mit dem Resultat, viele, viele neue Gesichter gab. Nur deswe- BN markierte Bereiche auszusparen; Inkoferer, Kreisgruppe Landshut. dass man heute in einem Fichtenwäldchen steht statt in einem Hangquellmoor. Die gen waren wir in der Lage, am heißesten Tag des Jahres einen Großeinsatz mit über wichtige Voraussetzungen für eine nach- haltige Pflege dieses Biotops, aber ein zu- Wirtschaftsgrünland soll Blumenwiese werden Das Werbematerial und der Transport der Ausstellung wurde aus Spenden an Stadt zeigt sich wegen dieser Problematik 25 Freiwilligen (mit gebührendem Ab- sätzlicher Zeitaufwand. Die Firma Hochland möchte gemeinsam von Hochland beauftragter Landwirt. Zur die Ortsgruppe finanziert. gesprächsbereit und wir haben uns im stand) zu organisieren (siehe Foto). Auch Auch wir Aktiven vom BN haben durch mit Landwirten und auf eigenen Flächen Vorbereitung wird die Empfängerfläche November getroffen. Bei dem positiven dafür noch mal herzlichen Dank! die Bekämpfung des Drüsigen Spring- 100.000 m2 Blühflächen anlegen und gemäht und ein- oder mehrfach gestrie- krautes dazu beigetragen, dass sich diese hierbei Saatgutempfehlungen und Tipps gelt, eine Methode, den Boden für Saatgut invasive Art, die in unmittelbarer Nähe des BN berücksichtigen. Für eine Fläche zu öffnen, ohne die Grasnarbe zu zerstö- riesige Bestände entwickelt hat, nicht von 27.500 m2 direkt östlich des Werks ren. Dadurch kann das ausgebrachte Saat- bis zum Standort des Sumpfsterns aus- in Schongau haben wir statt einer Neuaus- gut in den Boden gelangen und keimen, breiten konnte. So können sich in der saat eine Mähgutübertragung von arten- bereits vorhandene Blühpflanzen werden betreffenden Feuchtwiese nicht nur reichen Flächen vorgeschlagen, da diese aber nicht zerstört. Nach der Ausbringung diese besonders geschützte und gefähr- Fläche bereits seit Jahren nur noch ge- des Saatguts wird dieses mehrfach „gekrei- dete Enzianart, sondern auch der mäht, aber nicht mehr gedüngt wird. So- selt“, damit die Samen ausfallen und ver- Schwalbenwurzenzian, Gilbweiderich, mit ist der Boden bereits weitgehend aus- teilt werden. Im Herbst wird das restliche Blutweiderich oder Weißer Germer gemagert, eine zwingende Voraussetzung Heu dann wieder abgeholt und kann noch weiterhin durchsetzen. zur Anlage von artenreichen Wiesen. als Einstreu verwendet werden. Nach ein Eine Mähgutübertragung bietet den gro- bis zwei Jahren sollten dann auf der Spen- ßen Vorteil, dass tatsächlich nur Saatgut derfläche die ersten übertragenen Arten JBN-Gruppe Besonders bemerkenswert waren die Ge- 7. Geburtstag keine Geschenke, sondern von Pflanzen verwendet wird, die lokal blühen und sich dann hoffentlich auf „Die Waldforscher“ burtstagseinladungen von Georg und Spenden für unsere JBN-Kindergruppe. vorkommen und in diesen Lebensraum, der Fläche von selbst weiter vermehren. Valentin. Georg wollte ein Fest ganz ohne Einfach großartig! Unsere Gruppe ist also die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort, Je nachdem, ob und wie viele Arten über- In unserem 3. Jahr durften wir uns nur 13 x Müll feiern und wünschte sich etwas Ge- inzwischen auf 12 Kinder angewachsen passen. Auf der Fläche bereits natürlich tragen wurden, kann die Mähgutüber- treffen. Wir nutzten die Zeit ganz intensiv brauchtes, wie Bücher, Puzzles oder Werk- (4 Mädchen und 8 Buben) und ganz egal, angesiedelte wertvolle Pflanzen und Tiere tragung auch widerholt werden, durch die und trieben Waldsport, reinigten unsere zeug. Valentin wünschte sich zu seinem wie lange wir uns nicht gesehen haben, wir werden nicht geschädigt, weil die vorhan- Auswahl neuer Spenderflächen können Nistkästen, sammelten viel Müll, bastelten sind sofort wieder ein tolles Team. dene Grasnarbe nicht umgepflügt wird. gezielt auch noch andere Arten angesie- lustige Astzwerge, schliffen hingebungsvoll Im Januar waren wir uns noch ganz nah! Die Warteliste für unsere Kindergruppe Als Spenderflächen für das Saatgut haben delt werden. Nach der diesjährigen Über- Steine, machten eine tolle Fotosafari, ist nun schon auf 8 Kinder angewachsen. wir Flächen am Peitinger Kalvarienberg tragung hoffen wir auf der neuen Fläche in suchten Schwammerl, schnitzen gruselige Falls Sie Lust haben, die Natur mal wieder und an der Schongauer Siechenhalde aus- Zukunft auf die Blüte beispielsweise von Kürbisgesichter, fertigten Kastanien-Vam- mit Kinderaugen zu sehen, Kindergrup- gewählt. Taufrische Mahd und Abrechen Skabiosen-Flockenblume, Schwalben- pire an, bauten an unserem Baumlager wei- penleitung dringend gesucht – macht der Flächen haben wir übernommen, Vor- wurz, Kartäuser-Nelke, Berghaarstrang, ter und spielten oft das von unserer Milena auch Riesenspaß! Bei Interesse gerne mel- bereitung der Empfängerfläche, Abtrans- Salomonsiegel, Silberdistel, Teufelskralle, selbsterfundene Spiel „Hundetraining“. den unter: beate.modl@gmx.net port und Ausbringung des Mähguts ein Großem Wiesenknopf und Ochsenauge. 10 11
Danke! Mit Ihrer Hilfe haben wir schon viel erreicht! Unterstützten Sie uns auch 2021: Ankauf und Pflege wertvoller Biotopflächen im Landkreis Weilheim-Schongau Umweltbildung in Kindergärten und Schulen Spendenkonto: Bund Naturschutz Kreisgruppe Weilheim-Schongau DE64 7035 1030 0000 0049 11 Ein Grundstück von ca. 4,7 ha in Schongau zwischen Heidewiese und Lech konnten wir 2017 mit Spendengeldern erwerben! Aktuelle Informationen über unsere Impressum Arbeit finden Sie im Internet auf Geschäftsstelle: Hofstraße 6, 82362 Weilheim, Telefon 0881/2995, Fax 0881/9278345 weilheim-schongau.bund-naturschutz.de Öffnungszeit: Do. 9.00 – 12.00 Uhr E-Mail: bn.weilheim@t-online.de · Internet: www.weilheim-schongau.bund-naturschutz.de Bankverbindung: IBAN: DE64 7035 1030 0000 0049 11, BIC: BYLADEM1WHM Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auch Redaktion & Layout: Markus Keller · Druck: Uhl Media GmbH, Bad Grönenbach auf unserer Facebook-Seite: Umweltfreundlicher Offsetdruck (klimaneutrale und emissionsarme Produktion, mineralölfreie Ökodruckfarben, Recyclingpapier, VOC-/alkoholfreier Druck mit Ökostrom) www.facebook.com/bn.weilheimschongau ✂ Hinweis für unsere Spender Aufgrund aktueller Änderungen der Vorschriften der Finanzbehörden legen Sie für eine steuerrechtliche Anerkennung Ihrer Spende bis 300 € bitte folgenden Vermerk bei: 1. Wir sind nach dem letzten uns zugestellten Steuerbescheid (Freistellungsbescheid) des Finanzamtes Garmisch-Partenkirchen vom 19.11.2018, St.-Nr. 119/107/30519 wegen Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und nach §5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschafts- steuer befreit. 2. Wir bestätigen, dass wir die Zuwendung nur zu folgenden satzungsgemäßen Zwecken des Naturschutzes verwenden, und zwar zu den als besonders förderungswürdig anerkannten gemeinnützigen Zwecken im Sinne des §52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 8 AO. 3. Wir sind nach § 50 Abs. 2 Buchstabe b EStDV berechtigt, steuerbegünstigte Spenden in Empfang zu nehmen. Der abgestempelte Beleg der Überweisung bzw. die Buchungsbestätigung der Bank reicht bis einschließlich 300,– € zur Vorlage beim Finanzamt aus. Für Beträge über 300,– € erhalten Sie zum Jahresende unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung. BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Weilheim Schongau, Hofstraße 6, 82362 Weilheim i.OB 12
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