K AI ROS Mitteilungen - 39Frühling 2019 - Rudolf Steiner Schule Lüneburg

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K AI ROS Mitteilungen - 39Frühling 2019 - Rudolf Steiner Schule Lüneburg
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39    Frühling 2019

                      K AI ROS

Mitteilungen

Rudolf Steiner Schule
Hort
Waldorfkindergarten
Hofschule Wendisch Evern
K AI ROS Mitteilungen - 39Frühling 2019 - Rudolf Steiner Schule Lüneburg
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INHALT

    IMPRESSUM

    Redaktion:                               INHALT / IMPRESSUM                       2   ELTERN
    K. Hanfland, S. Harms, A. Patzelt,                                                    - ... und sie bewegt sich doch!        20
    I. Wallat                                EDITORIAL                                3
    Gestaltung: A. Patzelt                                                                KINDERGARTEN
    Für den Inhalt der Beiträge tragen die   SCHULE                                       - Der Second Hand-Markt                22
    Autor*innen die Verantwortung.           - Bienen machen Schule                   4   - ... wir brauchen Kindergärten, wir
    Auflage: 750 Stück                                                                      brauchen Kindergärten ...            22
    Anschrift der Redaktion:                 WALDORF 100
    Rudolf Steiner Schule Lüneburg,          - 100 Jahre Waldorfpädagogik, 2. Teil    6   CIRCUS TABASCO
    Kairos-Redaktion,                                                                     - 39. Varieté-Show                     26
    Walter-Bötcher-Straße 6,                 SCHÜLER*INNEN
    21337 Lüneburg,                          - Die Tandemtagung in Altleiningen      11   HOFSCHULE
    Tel. 04131 86100                         - Orchesterfahrt nach Norwegen          12   - „Die kleine Apokalypse“              26
    E-Mail:                                                                               - 5. Lüneburger Schülerfirmenmesse     28
    info@waldorf-lueneburg.de                TERMINE                                 16
                                                                                          DIES & DAS                             29
                                             SCHÜLER*INNEN
                                             - „Wohin geht ein Mensch, ...“          18   ANZEIGEN                               29
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E                                                                                                         EDITORIAL
                                            Nun birgt aber die Entwicklung zur Frei-
                                            heit, die sich ja auch die Waldorfschulen
                                            auf ihre Fahne schreiben, große Gefah-
                                            ren. Freiheit wird mit Willkür und Egois-
                                            mus verwechselt und der Einzelne oder
                                            ganze Menschengruppen leben zu Las-          Licht ist Liebe… Sonnen-Weben
                                            ten anderer Menschen und der Natur.          Liebes-Strahlung einer Welt
                                            Überall herrschen Ungleichgewichte in        schöpferischer Wesenheiten-
                                            der Verteilung der Güter und unsere Le-
Liebe Leserinnen und Leser,                 bensgrundlage drohen wir uns selbst zu       die durch unerhörte Zeiten
                                            zerstören.                                   uns an ihrem Herzen hält,
                                            Der Weg zur Freiheit kann auch in die Irre   und die uns zuletzt gegeben
die Waldorfschule wurzelt in der „Weis-     führen und Tod und Untergang bringen,
heit vom Menschen“ – aber was ist damit     ja ein weiteres Bewohnen der Erde ganz       ihren höchsten Geist in eines
gemeint? Sind wir Menschen höher ent-       unmöglich machen. Die Freitag-Demos          Menschen Hülle während dreier
wickelte Tiere? Oder haben wir die Mög-     der SchülerInnen für den Umweltschutz        Jahre: da ER kam in Seines
lichkeit, uns zu Engelwesen zu entwi-       zeigen: So geht es nicht weiter!
ckeln? Gibt es einen göttlichen Funken in                                                Vaters Erbteil- nun der Erde
uns, der es uns ermöglicht, unsere eigene   Auf dem Weg, der zur Erfahrung des           innerlichstes Himmelsfeuer:
Entwicklung in die Hand zu nehmen und       freien Zukunftsmenschen in uns führen        daß auch sie einst Sonne werde.
uns umzubilden zu freien, selbstbestimm-    kann, gilt es, viele Gefahren zu bestehen
ten Menschen, die das Wohl der Anderen      und Gegenkräfte zu überwinden. Wir se-       Möge jeder etwas Hoffnungschenkendes
gleichfalls achten und befördern? In sei-   hen die stärkste Gegenkraft heute in dem     für sich entdecken!
ner „Philosophie der Freiheit“ beschreibt   Hass, der die Menschen gegeneinander
Rudolf Steiner dieses Ideal so:             aufwiegelt und sie unter ihr menschliches
                                            Niveau herunterzieht. Denn was ist das       Ihre Kirsten Hanfland
„Leben in der Liebe zum Handeln und         Ziel der Erdenentwicklung? Die Entwick-
Lebenlassen im Verständnisse des frem-      lung der Liebe-Kräfte!

                                                                                         FRÜHLING 2019
den Wollens ist die Grundmaxime der
freien Menschen.“                           So beschreibt es Christian Morgenstern:
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SCHULE                     Bienen machen Schule –
                           auch in Lüneburg
                                                                          die Bienen noch vier Jahre zu leben. Auch
                                                                          wenn Einstein selbst es so nicht gesagt
                                                                          hatte, die Rechnung an sich stimmt. Und
                           Es grünt und blüht, Bäume und Blumen           sie erschüttert uns zutiefst, denn Mensch
                           tragen die ersten Blütenpollen, so manch       und Biene haben eine Beziehung, die uns
                           einem röten sich die Augen und die Nase        weit über die Nützlichkeit hinaus ergreift
                           läuft. Die Pollen locken auch die Bienen       und fasziniert.
                           aus ihren Stöcken; die lange Winterruhe
                           ist vorüber. Bereits seit den ersten warmen    So ist heute eine neue Imkergeneration
                           Tagen Mitte Februar schauten Bienenhalter      aktiv, die nicht allein den Honig als Ziel
                           gespannt auf die Fluglöcher ihrer Kästen,      hat, sondern sich aus ganzheitlicher Sicht
                           im Fachjargon auch „Beuten“ genannt.           der Fürsorge der Bienen verpflichtet sieht.
                           Wer die Behausungen öffnete, der konnte        Prägend für diesen Wandel war und ist der
                           im Idealfall erfreut sehen, wie trotz kalter   1985 gegründete Verein Mellifera e.V. mit
                           Nächte bereits der erste Nachwuchs in den      der Demeter Lehr- und Versuchsimkerei an
                           Brutzellen heranwächst.                        der Fischermühle in Rosenfeld. Er hat maß-
                                                                          geblich eine neue Gesinnung geprägt und
                           Dass Bienenvölker den Winter gesund            ein breites öffentliches Bewusstsein für die
                           überstehen, ist jedoch keine Selbstver-        Bedeutung der Bienen geschaffen. Man
                           ständlichkeit. Parasiten, Krankheiten und      sehe sich den Film More than Honey aus
                           die Blütenarmut unserer modernen Kultur-       dem Jahre 2012 an und es wird deutlich,
                           landschaft machen den kleinen Nutztier-        wie Bienen zu gesellschaftlichen und poli-
                           chen zu schaffen, sodass man bereits von       tischen Mitstreitern geworden sind, die so-
                           einer gegenseitigen Abhängigkeit spre-         gar Agrar-Großkonzernen wie Monsanto/
                           chen kann. Ohne die Pflege des Menschen        Bayer die Stirn bieten.
                           haben es Bienenvölker nicht leicht, aber
                           klar ist vor allem: ohne die fleißigen Be-     Mellifera e.V. ist zudem Träger der Initiati-
                           stäuber blieben unsere Teller weitgehend       ve „Bienen machen Schule“, die sich der
                           leer. Albert Einstein wurden die Worte in      Bildungsarbeit mittels Bienen und Wildbie-
    Bienenschwarm am Ast   den Mund gelegt, der Mensch hätte ohne         nen widmet. Anlässlich des 100-jährigen
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                       Jubiläums der Grün-      gesetzt. Gerne berichten wir an dieser Stel-    gäu, Betreuung der Forschungsimkerei an
                       dung der Waldorf-        le weiter davon.                                der Universität Konstanz.
                       schule schafft aktuell
                       das Projekt „Bees &      Wir freuen uns über jegliche Unterstüt-         Weiterführende Weblinks zum Thema:
                       Trees“ zusätzliche An-   zung, dieses Projekt jetzt auf den Weg zu       www.mellifera.de; www.bienen-schule.de;
                       reize, Bienen in den     bringen. Aktuell suchen wir Menschen, die       www.waldorf-100.org/project/bees-trees/;
                       Schulalltag an Wal-      uns zum Beginn der Bienensaison ein ge-         www.de-immen.de;
                       dorfschulen zu inte-     sundes Wirtschaftsvolk oder im weiteren
                       grieren. Zwei Lehrer     Verlaufe einen Bienenschwarm abgeben
                       der Rudolf Steiner       möchten. Bitte haben Sie Verständnis, dass
                       Schule Lüneburg ho-      wir bei Materialien begutachten müssen,
                       len nun eine bereits     ob diese für unseren Zweck an der Schule
Königinnenzelle        existente Projektskiz-   geeignet sind. Treten Sie mit uns in Verbin-
                       ze über eine Schul-      dung, z.B. per E-Mail über
imkerei aus der Schublade, um in diesem         bienen@waldorf-lueneburg.de
Jahr konkret eine Umsetzung anzustoßen.         oder gerne persönlich. Wir möchten au-
Ziel für die anstehende Bienensaison 2019       ßerdem Eltern an dieser Stelle bitten, uns
ist, eigene Bienenvölker an der Lünebur-        über bekannte Bienenallergien ihrer Kinder
ger Rudolf Steiner Schule aufzustellen und      zu informieren.
langfristig zu etablieren.
                                                Vielen Dank sagen:
Dabei sehen wir uns der von Mellifera e.V.
geprägten „wesensgemäße Bienenhal-              Ingo Wallat, Klassenlehrer und Religions-
tung“ verpflichtet. Dieser Begriff fordert,     lehrer: Imker seit 2014, Kurse beim Melli-
„den Bien als Ganzes [zu] sehen und sei-        fera Partner-Verein „De Immen“.
nen natürlichen Anlagen gemäß [zu] hal-         Rüdiger Thomsen, Englischlehrer: Imker
ten“. Diese Haltung wird bei der Wahl           seit 2008, Kurse bei Mellifera e.V., Mitglied
der Bienenbehausung berücksichtigt und          im „Beratungsnetzwerk wesensgemäße              Eine großflächige, bienenfreie Wabe. Brut-
beispielsweise durch Naturwabenbau und          Bienenhaltung“, Gründung einer Bienen-          bereich, Pollen- und Honigkranz sind deut-
Vermehrung über den Schwarmtrieb um-            AG an der Waldorfschule Wangen im All-          lich in ihrer Einheit zu erkennen.
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              Gedanken zu 100 Jahren
WALDORF 100   Waldorfpädagogik – 2. Teil:
              „Diese Waldorfschule muss gelingen!“ –
                                                             ren, die Rudolf Steiner (1861 – 1925) nach
                                                             Kriegsende noch verblieben, erst ihre volle
                                                             Wirkung in der Welt zu entfalten: In die-
              Rudolf Steiner                                 ser kurzen Zeit inaugurierte Rudolf Steiner,
                                                             jeweils auf Bitten verschiedener Menschen
              Im ersten Teil dieser Serie wurde im letzten   hin, eine neue Landwirtschaft (demeter),
              „Kairos“ die Bedeutung des Saeculums,          einen neuen Kultus (die Christengemein-
              des Zeitraumes von 100 Jahren dargestellt.     schaft) – und eine neue Pädagogik: Die
              Durch 3 geteilt ergibt das 33 1/3 Jahre –      Waldorfschule.
              die Dauer einer Generation. Im September
              2019 feiern wir den 100. Geburtstag der        Der Stuttgarter Anthroposoph und Fabri-
              Waldorfschule! Das erste Drittel dieser Zeit   kant Emil Molt (1876 – 1936) – seine Fab-
              dauerte von der Gründung bis Anfang            rik stellte die „Waldorf-Astoria-Zigaretten“
              1953, das zweite bis Frühjahr 1986, das        her – ermöglichte es mit viel Geld aus
              dritte bis heute. Jeder dieser Zeiträume       seiner Firma, aber auch sehr viel privatem
              weist einige charakteristische Merkmale        Vermögen, eine neuartige Schule zu öff-
              auf, die in diesem Artikel als ein Beitrag     nen, für welche die recht liberale Landes-
              zur historischen Entwicklung der Waldorf-      regierung auch ihre Genehmigung gab,
              pädagogik betrachtet werden sollen.            und die zuerst für die Kinder der Fabrik-
                                                             arbeiter gedacht war. In nur zwei Wochen
              1919 – 1953 Gründung, Verbot und               entwarf Rudolf Steiner den von ihm selbst
              Neugründung                                    berufenen Persönlichkeiten, die das Grün-
              Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg erschien      dungskollegium bilden sollten, die neue
              in Deutschland für eine kurze Zeit vieles      „Waldorf-Pädagogik“ – diese Vorträge zur
              möglich; zahlreiche geistige Strömungen,       „Allgemeinen Menschenkunde als Grund-
              die sich im mehr oder minder Verborge-         lage der Pädagogik“ und die dazugehö-
              nen entwickelt hatten, wurden nach dem         rigen Besprechungen bilden einen noch
              Zusammenbruch der alten Welt sichtbar          heute sprudelnden Brunnen, aus dem Wal-
              und wirksam – auch die Anthroposophie          dorflehrer weltweit immer wieder Anre-
              begann in den knapp sieben Lebensjah-          gungen zu ihrer täglichen Arbeit schöpfen

              Rudolf Steiner
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                      können. Im Sep-        der neuen anthroposophischen Pädago-        das Individuelle des Menschen betonende
                      tember 1919 wur-       gik arbeiteten – zuerst 1922 in Hamburg-    Pädagogik. Die wenigen Waldorfschulen,
                      de die neue Wal-       Wandsbek (diese Schule wurde 60 Jahre       die es damals in Deutschland schon gab,
                      dorfschule nur vier    später die Mutterschule der Lüneburger      wurden immer mehr bedrängt, verloren
                      Wochen nach Ver-       Schulgründung). In den ersten Jahren        Schüler und Lehrer und fanden schließ-
                      kündung der Wei-       wurde stets betont, dass die neuen Schu-    lich alle ein Ende – manche schlossen
                      marer Reichsverfas-    len (nur die allererste in Stuttgart hieß   sich selbst, solange es noch möglich war,
                      sung eröffnet.         „Waldorfschule“ – die weiteren Grün-        andere konnten sich eine Zeitlang be-
                                             dungen bekamen neue Namen, so etwa          haupten (wobei man mitunter zu Kom-
                       In den ersten Jah-    „Goetheschule“ in Hamburg-Wandsbek)         promissen bereit war, die uns Heutigen
                       ren wuchs die jun-    anthroposophische Gründungen waren          mit dem Wissen um alles, was damals ge-
                       ge Waldorfschule      und auf dieser Geisteswissenschaft nicht    schah, nicht nachvollziehbar erscheinen).
                       gewaltig an und       nur vage beruhten, sondern alles aus ihr    Auch die organisierte Anthroposophie
                       hatte bald beina-     schöpften – wenngleich sie die Anthro-      konnte nicht helfen: Zum einen drohten
                       he 1000 Schüler –     posophie nicht unterrichteten. Rudolf       Streit und Zank, die 1935 kulminierten,
Emil Molt              allerdings schnell    Steiner betrachtete die Waldorfschule       die Anthroposophische Gesellschaft zu
                       nicht nur Arbeiter-   (oder die Waldorfpädagogik, dürfen wir      zerreißen, zum anderen versuchten auch
sondern auch viele Anthroposophen-           wohl interpretierend ergänzen) als einen    leitende Anthroposophen von der siche-
kinder. Trotz des enormen Zulaufes der       Prüfstein seiner Anthroposophie: „Diese     ren Schweiz aus, sich mit dem Naziregime
Schüler stellte sich allerdings bald her-    Waldorfschule muss gelingen! Dass sie       zu arrangieren, um die Institutionen zu
aus, dass die Schule allein mit Spenden      gelinge, davon wird viel abhängen! Mit      retten. Es war aber alles nicht nur kurz-
aus der Wirtschaft – wie Rudolf Steiner es   ihrem Gelingen wird für manches in der      sichtig, sondern auch vergeblich: 1941
im Sinne der Dreigliederung gewünscht        Geistesentwicklung, das wir vertreten       wurde in Dresden auch die letzte ver-
hatte – nicht zu finanzieren war. Molts      müssen, eine Art Beweis erbracht sein.“     bliebene Waldorfschule in Deutschland
Vermögen war aufgebraucht, und die           (GA 294). Wenige Jahre nach Rudolf          geschlossen. Damit war die Waldorfpäd-
Schule musste um staatliche Unterstüt-       Steiners frühem Tod am 30. März 1925 je-    agogik, die damals noch ein fast rein mit-
zung bitten, die ihr auch gewährt wur-       doch wurde in Deutschland eine totalitäre   teleuropäisches Phänomen war, stark ge-
de (wenngleich in wesentlich geringerem      Gesinnung Staatsideologie. Im Nazismus      schwächt: Nur in der Schweiz, in England
Maße als heute). Auch in anderen Städ-       war kein Platz für eine vom Staat unab-     und den USA konnten einzelne Schulen
ten wurden Schulen gegründet, die mit        hängige, auf Spiritualität beruhende und    den Krieg überdauern.
K AI ROS Mitteilungen - 39Frühling 2019 - Rudolf Steiner Schule Lüneburg
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WALDORF 100                                       nicht mehr darüber. Die Anthroposophie
                                                  wurde nurmehr „intern“ gepflegt; die
                                                  Schulen wollten nicht mehr der öffent-
                                                                                              Bildungssystems; in Deutschland sah man
                                                                                              sie teilweise im Kontext der Überreste der
                                                                                              Reformpädagogik der 20 Jahre neben Sa-
                                                  liche Beweis ihrer Wirksamkeit sein. Der    lem, Louisenlund, der „Schule am Meer“
                                                  Waldorflehrer und Pädagogikforscher Va-     und anderen.
                                                  lentin Wember erklärt dies mit der „Trau-
    Die Vitalität der neuen Pädagogik in ih-      matisierung“ durch das Verbot der Wal-      In das fünfzigste Lebensjahr der Wal-
    rem Ursprungsland zeigte sich unmittelbar     dorfschulen in der Nazizeit. In den 50er    dorfschulbewegung fielen dann die Hö-
    nach Kriegsende, als sich um die zerstörten   und 60er Jahren existierten die wenigen     hepunkte der Studentenunruhen im Jahr
    Schulgebäude ehemalige Lehrer und Schü-       Waldorfschulen in Deutschland und der       1968, die bis heute als eine Chiffre für
    ler zusammenfanden, in Zeiten größter         Welt als wenig beachtete, weitgehend        die gesellschaftlichen Veränderungen der
    Not und Entbehrung die Schulen notdürf-       bürgerliche Schulformen am Rande des        folgenden Jahre und Jahrzehnte gelten.
    tig wieder instand setzten und vielfach vor
    der Gründung der Bundesrepublik noch
    mit Genehmigungen der (westlichen) Be-
    satzungsmächte den Schulbetrieb wieder
    aufnahmen.

    1953 – 1986 Konsolidierung und Aus-
    breitung
    Die erste Hälfte des zweiten Drittels war
    für die Waldorfschulen eine ruhige Zeit:
    In den wenigen Waldorfschulen, die es
    in der Bundesrepublik damals gab, konn-
    ten die Lehrer, die vielfach noch Rudolf
    Steiner selbst erlebt hatten, ihren Unter-
    richt ganz aus dem anthroposophischen
    Geiste der Waldorfpädagogik für eine
    größtenteils anthroposophisch orientierte
    Elternschaft erteilen. Nur: Sie sprachen

    Werkunterricht in Stuttgart um 1950
    mit Max Wolffhügel
K AI ROS Mitteilungen - 39Frühling 2019 - Rudolf Steiner Schule Lüneburg
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Die Studenten, die sich nach der Über-      1986 – 2019 Waldorf weltweit                  se an freier Pädagogik, und besonders die
windung hierarchischer Verhältnisse und     In den 1980er Jahren begannen in Deutsch-     spirituell geprägte Waldorfpädagogik wurde
zukunftsfähigen Idealen sehnten, entwi-     land, aber auch in den anderen Ländern der    in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas
ckelten zum Teil großes Interesse für die   westlichen Welt – und nur in diesen gab es    begeistert aufgenommen. So wurde in vie-
Waldorfschulen: Vor allem hinsichtlich      damals Waldorfschulen – die „Neuen So-        len verschiedenen Ländern gleichzeitig die
der kollegialen Schulführung erschienen     zialen Bewegungen“, die aus der Studen-       Waldorfpädagogik auf- und ausgebaut, und
die Schulen manchen der Studenten, die      tenbewegung von 1968 hervorgegangen           auch im östlichen Teil des wiedervereinig-
bald auch junge Eltern wurden, wie der      waren, ihre gesellschaftliche Wirkung voll    ten Deutschlands entstanden in kurzer Zeit
Igel im Märchen, der immer schon „Ik bün    zu entfalten. Für die Waldorfpädagogik be-    sehr viele neue Waldorfschulen. Spätestens
all dor!“ rufen konnte über die Verände-    deutete das, dass immer mehr Menschen         mit der Ausbreitung in die ehemalige DDR
rungen, nach denen die jungen Leute sich    sich für ihre Kinder eine Waldorfschule       wurde der Waldorfschulbewegung dann
sehnten. Ein neuerlicher Zustrom zu den     wünschten, aber nicht unbedingt, weil die     vielfach mehr Aufmerksamkeit zuteil, als ihr
Waldorfschulen begann, sodass 1973          anthroposophischen Grundlagen der Päda-       lieb war und als sie verkraften konnte: Für
ein sogenannter „Gründungsstopp“ ver-       gogik sie anzogen, sondern weil die Wal-      eine fundierte Auseinandersetzung mit der
hängt wurde, da man sah, dass es nicht      dorfschule einem bestimmten Lebensmo-         akademischen Erziehungswissenschaft fehl-
genug Waldorflehrer gab, welche die         dell und bestimmten Werten am ehesten         ten solide theoretische Grundlagen, da man
Ausbreitung der Schulbewegung hätten        zu entsprechen schien, teilweise sogar mit    eine solche Auseinandersetzung nie gesucht
tragen können, ohne dass die Pädagogik      manchen Milieus verschmolz: Friedens- und     hatte – jetzt wurde sie unvermeidbar und
sich immer mehr von ihren Grundlagen        Umweltbewegung ließen die Waldorfschu-        erforderte viel Arbeit. Immer öfter übernah-
entfernt hätte. Neue Lehrerseminare wur-    len noch einmal enorm anwachsen.              men öffentliche Schulen in der praktischen
den gegründet, die großen Zustrom von                                                     Umsetzung Elemente der Waldorfpädago-
jungen Menschen hatten, welche sich als     In den ersten Jahren dieses jüngsten Drit-    gik, lehnten aber deren geistigen Grund-
Waldorflehrer in den Dienst der Kinder,     tels der Waldorfpädagogik fiel die Mauer,     lagen ab. Auch die nach fast 100 Jahren
aber auch der Entwicklung der Gesell-       die nicht nur Berlin, sondern als Grenze      nötige historische Auseinandersetzung mit
schaft stellen wollten. Trotz des Stopps    zwischen den Formen des menschlichen          den geistigen Grundlagen und dem Grün-
gab es weitere Gründungen, und 1985,        Zusammenlebens die ganze Welt trennte.        der wurde bedauerlicherweise nicht von
am Ende des zweiten Drittels der 100 Jah-   In den Ländern, die zum kommunistischen       den Waldorflehrern oder den Anthropo-
re, existierten weltweit knapp über 300     Herrschaftsbereich gehört hatten, in denen    sophen selbst geleistet: Es bedurfte eines
Waldorfschulen.                             die Schule stark staatsideologisch geprägt    katholischen Theologen und Historikers,
                                            war, bestand ein außerordentliches Interes-   um eine Geschichte der Anthroposophie
K AI ROS Mitteilungen - 39Frühling 2019 - Rudolf Steiner Schule Lüneburg
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WALDORF 100                             in Deutschland und eine Biographie Rudolf
                                        Steiners vorzulegen, die wissenschaftlichem
                                        Anspruch genügte und sich hagiographi-
                                                                                      ab den späten 1990er Jahren die Frage nach
                                                                                      Akkreditierung und Modularisierung ihrer
                                                                                      Studiengänge, die Waldorfschule wurde
                                        scher Momente enthielt. Die waldorfpäda-      ein pädagogisches Modell unter vielen in
                                        gogischen Ausbildungsstätten stellten sich    einer Zeit, in der sich – trotz der allgemein
                                                                                      bekannten und verbreiteten Vorurteile über
                                                                                      Waldorfschüler („Ich kann meinen Namen
                                                                                      tanzen“ ist geradezu eine Art urban legend
                                                                                      geworden und wird skrupellos auch von
                                                                                      Waldorfschülern und -schulen verwendet)
                                                                                      immer mehr Menschen für ihre Kinder eine
                                                                                      Schule in freier Trägerschaft wünschen –
                                                                                      der Anteil Schüler, die eine solche Schule
                                                                                      besuchen, war in Deutschland noch nie so
                                                                                      hoch wie heute. Unmittelbar vor ihrem 100.
                                                                                      Geburtstag ist die Waldorfschulbewegung
                                                                                      heute die weltweit erfolgreichste freie Schul-
                                                                                      bewegung mit über 1100 Schulen weltweit.

                                                                                      Im nächsten Teil dieser Serie soll ausführ-
                                                                                      lich auf diese heutige Situation geblickt
                                                                                      werden und auf die Herausforderungen,
                                                                                      welche die Gegenwart und Zukunft für
                                                                                      unsere Schulbewegung bereithalten. Ver-
                                                                                      bunden damit wollen wir bedenken, was
                                                                                      das „Gelingen“ der Waldorfschule, von
                                                                                      dem Rudolf Steiner sprach, wohl bedeuten
                                                                                      kann – und ob sie gelungen ist …?

                                                                                      Mischa W. Weggen

     Werkunterricht in Lüneburg heute
11

Die Tandemtagung
in Altleiningen
vom 30.1.19 - 1.2.19
                                                                                                 SCHÜLER*INNEN
Auch in diesem Jahr machten sich fünf an-
gehende Schülermediator*innen aus der
10.Klasse und vier Schüler*innen aus der
9.Klasse in Begleitung von Anne Harten
auf den Weg nach Altleiningen in der Pfalz.
Dort findet seit mehreren Jahren eine ge-
meinsame (Tandem) Veranstaltung mit
Mediator*innen und Schüler*innen statt.
Die Schüler*innen befinden sich entweder in
der Ausbildung zu Schülermediator*innen
oder sie interessieren sich dafür. Außer den
Lüneburgern waren noch Schüler*innen
der Waldorfschulen Dortmund, Ulm,
Herne, Überlingen und Krefeld vor Ort.

Wir wurden in verschiedene Gruppen ein-
geteilt, wobei es wichtig war, dass eine
gute Mischung der Schulen entstand. Jede       Am Donnerstag haben wir in Gruppen mit         Rückblickend können wir im Namen al-
Gruppe von etwa 12 Personen wurde von          Hilfe einiger Rollenspiele Situationen, die    ler Mitreisenden sagen, dass es eine sehr
ausgebildeten Mediator*innen geleitet          in Konflikten auftreten können, dargestellt    schöne, lehrreiche, aber viel zu kurze,
und gemeinsam wurde an verschiedenen           und bearbeitet. Wir haben sehr viel prak-      Fahrt war. Wir konnten viele neue Kon-
Themen und Konflikten gearbeitet.              tisch gearbeitet, um uns besser in die Situ-   takte knüpfen.
                                               ation anderer hineinversetzen zu können .
Jeden Abend trafen wir uns im Plenum, um                                                      Sibel, Beke, Nuria und Lynn
uns über die Erfahrungen des Tages auszu-      Diese Tagung war ein Baustein unserer
tauschen.                                      Ausbildung zu Schülermediator*innen.
12

                Orchesterfahrt
SCHÜLER*INNEN   nach Norwegen

                Unsere Orchesterfahrt nach Norwegen
                startete an einem Montag. Nachdem wir
                geprobt und Pizza gegessen hatten, fuhren
                wir gegen Mitternacht von unserer Schu-
                le in Richtung Dänemark. Auf der Fahrt
                mussten wir leider unsere Handys abge-
                ben, was dazu führte, dass der halbe Bus
                vor Aufregung die halbe Nacht wach war.

                Am nächsten Morgen wachten wir an ei-
                nem Strand in Dänemark auf. Nachdem wir        Unser nächstes Ziel war ein populäres Tal
                etwas gefrühstückt hatten, fuhren wir zu ei-   namens Røldal. In Røldal steht eine berühm-
                nem Meeresmuseum, dem Ozeaneum. Da-            te Stabkirche. Dort hatte unser Orchester in
                nach ging es auf die Fähre nach Norwegen.      einer kleinen Besetzung ein mehr oder weni-
                                                               ger spontanes Konzert, bei dem die Einwoh-
                In Norwegen angekommen, fuhren wir mit         ner Røldals, unser Campingplatzwart Alf so-
                unserem überaus lustigen Busfahrer Klaus,      wie ein paar Touristen zugehört haben. Auf
                der uns auch ein dänisches Volkslied bei-      dem Campingplatz waren wir in für Norwe-
                gebracht hat, weiter zu einem Landwirt-        gen typischen Hütten untergebracht. Wäh-
                schaftsbetrieb in Fokhol. Dort hatten wir      rend unserer Freizeit haben drei unbekannte
                unsere ersten Proben und unsere ersten         Schüler einen heimlichen Aufstieg auf den
                Eindrücke von Norwegen. Der Hof lag ne-        benachbarten Berg gemacht.
                ben dem größten Binnensee Norwegens.
                Unser erstes Konzert hatten wir am dritten     Unsere nächste Tourneestation war die
                Tag in der Waldorfschule in Hedemarken,        Stadt Haugesund an der Westküste des Lan-
                in der Nähe unseres ersten Quartiers.          des. Um dorthin zu kommen, mussten wir
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                                              guter Fußballplatz, auf dem wir viel Fuß-
                                              ball gespielt haben. Zu diesem Zeitpunkt
                                              hatten wir schon die meisten Konzerte hin-
                                              ter uns und die Orchesterstücke liefen wie
                                              geschmiert. Die Stimmung bei den Proben
                                              war immer sehr entspannt und die Proben
                                              haben viel Spaß gemacht.

                                              Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Sta-
                                              vanger. Dort waren wir wieder in einem Hüt-
                                              tendorf untergebracht. Diese waren aller-
                                              dings nicht mit den vorigen zu vergleichen,
                                              um es freundlich auszudrücken. Wir über-
                                              nachteten dort zwei Mal. In der Zimmerkon-
etwa 10 Stunden mit unserem Bus fahren.       stellation, in der wir untergebracht waren,    Spaß gemacht. Anschließend wurden wir
Wir kamen nachmittags direkt an der Küste     gab es immer ein erstklassiges Essen: von      noch mit Kürbissuppe und Brot verpflegt.
von Haugesund an. Dort hatten wir einen       Nudeln mit Bolognese bis hin zu Lachsfilets.   Wir konnten sogar ein paar Minuten lang ei-
Aufenthalt an der felsigen Meeresküste des    Außerdem hat unser Zimmer pro Morgen           nen Einblick in den Unterricht nehmen und
Atlantiks. Wir hatten zwei Stunden Zeit,      um die zwei Laibe Brot gegessen. Den nächs-    uns mit der Deutschlehrerin unterhalten.
um die Region zu erkunden. Dabei sind         ten Auftritt hatten wir an der Waldorfschule
sehr witzige Fotos entstanden, weil wir von   von Stavanger. Die Schule dort war eine der    Diese hat uns viel über das Staatssystem
den riesigen Wellen überrascht wurden.        größten Waldorfschulen, die wir je gesehen     in Norwegen erzählt. Nach diesem Kon-
Nach dem Spaziergang an der Küste, sind       haben. Sie hatte sogar ein unterirdisches      zert durften wir uns einige Stunden in der
wir zu der Waldorfschule in Haugesund ge-     Bunker-Tunnelsystem. Generell waren die        Innenstadt von Stavanger vergnügen. Wir
fahren. Am nächsten Tag hatten wir schon      Schulen in Norwegen größer als in Deutsch-     konnten Souvenirs kaufen und etwas shop-
früh morgens einen Auftritt in der Schule,    land. Nach dem Konzert in Stavanger haben      pen gehen. Der Aufenthalt dort war sehr
in der wir auch übernachtet haben. Nach       die Schüler, die ein Blasinstrument spielen,   witzig und eindrucksvoll, denn wir hatten
dem Konzert haben wir zusammen mit den        den Schülern der dortigen 7. Klasse ihre       auch die Möglichkeit, ein Ölmuseum zu
Schülern dieser Schule Sport gemacht. Auf     Instrumente vorgestellt. Das war sehr gesel-   besichtigen. Das war eine tolle Erfahrung,
dem Schulgelände lag außerdem noch ein        lig und hat uns und den anderen Schülern       da es hochmodern und interessant war.
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SCHÜLER*INNEN                                   ein riesiges Plateau, dessen Kante 604
                                                Meter tief in einen Fjord abfällt. Der Aus-
                                                flug dorthin war das krasseste Event, das
                                                                                              weil die Schlafplätze schlecht waren und
                                                                                              die Luft ein wenig raus war. Außerdem
                                                                                              waren die Koffer schon sehr stinkig und
                                                wir gemacht haben. Auch dort sind eine        die Konzertkleidung leicht verknittert. Das
     Am nächsten Morgen mussten wir um          Menge toller Fotos entstanden. Die Ex-        Konzert in Vidaråsen war zum Ende hin
     fünf Uhr aufstehen um den berühmten        pedition dauerte ungefähr fünf Stunden        jedoch noch einmal ein sehr schöner Ab-
     Felsen Prejkestolen („Mission Impossi-     und wir sind 604 Höhenmeter aufgestie-        schluss. Der Applaus dort war mit Abstand
     ble“) zu besteigen. Der Prejkestolen ist   gen. Das war sehr anstrengend.                der größte und herzlichste im Vergleich zu

                                                                      Unsere letzte Sta-
                                                                      tion lag von dort
                                                                      eine sehr lange Au-
                                                                      tofahrt     entfernt:
                                                                      Vidaråsen. Das ist
                                                                      eine große Einrich-
                                                                      tung für Menschen
                                                                      mit Behinderungen.
                                                                      Die Anlage des
                                                                      Camphilldorfes be-
                                                                      steht aus ungefähr
                                                                      fünfzehn Häusern,
                                                                      die alle selbst von     unseren vorherigen Konzerten. Nach dem
                                                                      den       Bewohnern     Konzert gab es noch einen Rundgang auf
                                                                      errichtet   wurden.     dem Betrieb. Den konnten die meisten lei-
                                                                      Wir wurden dort         der nicht sehr genießen, da wir sehr, sehr
                                                                      herzlich empfangen      hungrig waren. Nach dem ersehnten Essen
                                                                      und verpflegt. Die      gab es noch eine Rede und eine Danksa-
                                                                      Stimmung zu die-        gung an alle Lehrer und unseren Sponsor
                                                                      sem Zeitpunkt war       Helmut Kühl. Natürlich bedankten wir uns
                                                                      nicht mehr so gut,      auch bei unserem Busfahrer Klaus.
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Auf der Rückfahrt gab es noch eine Über-    Fahrt vorbei war. Wir sind morgens gegen      gerne wieder dabei. Vielen Dank an die
raschung. An einer Raststätte nahe eines    sechs Uhr in Lüneburg angekommen.             Lehrer, die das organisiert haben und na-
Waldes gab es ein Lagerfeuer, an dem wir                                                  türlich den Busfahrer Klaus und an Barbara
uns Stockbrot braten konnten. Das war       Unser Fazit fällt sehr positiv aus, denn es   und Helmut Kühl.
eine nette Geste zum Abschluss unserer      hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht.
Fahrt. Der Rest der Autofahrt war nicht     Die Atmosphäre war immer sehr ent-            Marius und Anton Maximilian
sehr aufregend, da wir eigentlich nur ge-   spannt und es gab keine Konflikte oder
schlafen und getrauert haben, dass die      Streits. Bei einer erneuten Fahrt wären wir
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TERMINE                                   Sa. 15.06.
                                             Sommerfest
                                          Sa. 29.06.
                                                                             Do. 30.05.
                                                                                Himmelfahrt
                                                                             Fr. 31.05.
                                             Präsenztag                          kein Kiga
     Termine Schule                       04. Juli – 14. August 2019         Sa. 01.06. – 9.30-11.30 Uhr
                                             Sommerferien                       Eltern-Kind-Kreis
     Immer Donnerstags – 07.50 Uhr        Do. 15.08.			                      Di. 04.06. – 20.00 Uhr
        Kinderhandlung im EU 1               1. Schultag                        Elternabend „neue Eltern“ Krippe
     Sa. 11.05. – 10.00 Uhr			            Mi. 21.08.			                      09.06.2019 – 11.06.2019
        Monatsfeier                          Einschulung                        Pfingsten
     13.05. – 24.05.                      Fr. 13.09.                         Mo.17.06. – 20.00 Uhr
        Landbaupraktikum                     Jahresarbeiten der 12. Klasse      Elternabend „neue Eltern“ Gruppe 4
     Fr. 24.05. – 20.00 Uhr               Sa. 21.09.			                      Di. 18.06. – 19.00 Uhr
        39. Varieté-Show Circus Tabasco      Präsenztag                         Elternabend Gruppe 4
        „Die Platte mit dem Zeitsprung“   Sa. 28.09.			                      Di. 18.06. – 20.00 Uhr
     Sa. 25.05. – 20.00 Uhr                  Monatsfeier & Fest                 Elternabend „neue Eltern“
        39. Varieté-Show Circus Tabasco      100 Jahre Waldorfpädagogik         Gruppen 1 & 2 & 3
        „Die Platte mit dem Zeitsprung“   04. Oktober – 18. Oktober 2019     Do. 20.06. – 19.00 Uhr
     Mo.27.05.                               Herbstferien                       Gesamtkonferenz
        Redaktionsschluss Kairos 40                                          Sa. 22.06. – 10.30-13.00 Uhr
     Do. 30.05.                           Termine Kindergarten                  Sommerfest Gruppen 1 & 2
        Himmelfahrt                                                          So. 23.06. – 10.30-13.00 Uhr
     Fr. 31.05.                           Do. 25.04. – 20.00 Uhr                Sommerfest Gruppen 3 & 4
        schulfrei                            Elternabend Gruppe 3            Di. 25.06. – 20.00 Uhr
     09.06.2019 – 11.06.2019              Di. 07.05. – 20.00 Uhr                Elternabend Krippe
        Pfingsten                             Elternabend Gruppe 2           Sa. 29.06.
     Do. 13.06.                           Di. 14.05. – 20.00 Uhr                Bau-und Gartentag
        mündliches Abitur - Ausflugstag       Elternabend Gruppe 1           04.07.2019 – 14.08.2019
     Fr. 14.06.                           Fr. 17.05. – 8.00-12.00 Uhr           Sommerferien
        mündliches Abitur - schulfrei        Second Hand-Markt
Öffentliche Veranstaltungen
                                                                                                 sind farblich hinterlegt
                                                                                                                                         17

Termine                                       Die Christengemeinschaft                       Freitag, 14.06. - 20.00 Uhr
Hofschule Wendisch Evern                      Lüneburg, Walter-Bötcher-Str. 2 im Rudolf      Russland und das Sendschreiben zu Phila-
                                              Steiner Haus                                   delphia;
So. 28.04. - 12.00 Uhr                                                                       Vortrag Gerhard Ertlmaier
    Jugendfeier der 7./8. Klasse              Gottesdienste in Lüneburg:
04. - 07.06.                                  Die Sonntagshandlung für die Kinder 9.30 Uhr   Freitag, 28.06. - 20.00 Uhr
    Zirkusprojektwoche                        Die Menschenweihehandlung 10.00 Uhr            Der Herr der Himmelskräfte auf Erden –
Fr. 14.06. - 17.00 Uhr                        findet statt:                                  Christus und die Elemente;
    Präsentation Jahresarbeiten der 12. Kl.                                                  Betrachtung Tarik Özkök
Mi. 19.06.                                    Karsamstag, 20.04.
    Olympische Spiele                         Ostermontag, 22.04.                            Sonntag, 07.07. - 11.30 Uhr
Fr. 17.08. - 10.00 Uhr                        Sonnabend, 25.05.                              Die Krankheit der Seele und das Zustande-
    Einschulung                               Sonntag, 26.05. Konfirmation (keine            kommen ihrer geistigen Schönheit;
Sa. 14.09.                                    Kinderhandlung!)                               Gespräch G. Ertlmaier
    Hofschulfest                              Donnerstag, 30.05. Himmelfahrt
Mi. 02.10.                                    Pfingstmontag, 10.06.
    Spendenlauf                               Sonntag, 07.07.
04. Oktober – 18. Oktober 2019
    Herbstferien                              Veranstaltungen:
Fr. 25.10. - 17.00 Uhr                        Freitag, 10.05. - 20.00 Uhr

                                                                                             2
    Monatsfeier                               Christsein für die Welt – Paulus und seine
                                              religiösen Erneuerungsideen;
Ferientermine                                 Vortrag Ulrich Meier

04. Juli – 14. August 2019                    Sonnabend, 25.05. - 18.00 Uhr
    Sommerferien                              Was können Religion und Kultus den Ju-
04. Oktober – 18. Oktober 2019                gendlichen heute noch geben?
    Herbstferien                              Vortrag Tarik Özkök
19. Dezember 2019 – 06. Januar 2020
    Weihnachtsferien
18

SCHÜLER*INNEN                                      Protagonist des Romans, ein emeritier-
                                                   ter Professor namens Richard, begegnet
                                                   afrikanischen Flüchtlingen vom Oranien-
                                                                                                 sönlichen Probleme nicht für jeden eine
                                                                                                 Identifikationsfigur darstellen, dennoch
                                                                                                 erfüllt er eine besondere Funktion. Mit
                                                   platz. Sie „stecken, am Fluchtpunkt ihrer     seiner besonderen Hilfsbereitschaft ent-
                                                   lebensbedrohlichen Reise angekommen,          wickelt er sich zu einem Vorbild, einer
     „Wohin geht ein Mensch,                       in der Paradoxie der Paragrafen fest“         utopischen Vorstellung für die richtige
     wenn er nicht weiß, wohin er                  (Sibylle Birrer) und warten darauf, end-      Umgangsweise mit der Flüchtlingsthe-
     gehen soll?“                                  lich ein Leben in einem fremden Land          matik. Nicht nur die innere Entwicklung
     Buchrezension einer Lektüre im                beginnen zu können. Er geht der Frage         von Richard von Gleichgültigkeit über Be-
     Leistungskurs Deutsch                         nach, wer diese Menschen sind, woher          troffenheit bis hin zu Hilfeleistungen und
     von Lara Stammwitz                            sie kommen und welche Geschichte              Engagement, auch die philosophische
                                                   sie zu erzählen haben. Es entsteht ein        Erkenntnisfindung von der Unsinnigkeit
     „Ein Mensch, der in Italien oder Grie-        spannendes und berührendes Konstrukt          und Willkürlichkeit von Grenzziehungen
     chenland als Flüchtling anerkannt ist, darf   aus vielen Lebensgeschichten und Ein-         zwischen den Menschen aufgrund von
     nicht wie ein Verbrecher behandelt wer-       zelschicksalen. Die Rahmengeschichten         Hautfarbe und Nationalität werden tief-
     den, nur weil er auf der Suche nach Arbeit    der Flüchtlinge, die stellvertretend für so   gehend in dem Roman beleuchtet. Jenny
     in ein anderes europäisches Land kommt.       viele Menschen stehen, die ein ähnliches      Erpenbeck geht es um das „Um- und In-
     Freizügigkeit in Europa zu verweigern, ist    Schicksal teilen, stehen der Lebenskrise      einanderschichten dieser beiden Welten,
     nicht nur unmenschlich, sondern auch          Richards gegenüber. Richard selbst durch-     unserer und der, der Flüchtlinge“ (Jenny
     kurzsichtig.“ (Jenny Erpenbeck)               lebt nach seiner Pensionierung eine Phase     Erpenbeck). Die Fluchtgeschichten der
                                                   der Veränderung und Neuordnung in             Romanfiguren basieren auf Gesprächen
     Die hochaktuelle und brisante Flücht-         seinem Leben und ist durch seine eigene       mit Flüchtlingen des Oranienplatzes und
     lingsthematik wird von der Autorin Jenny      Biografie mit Umbrüchen vertraut.             auch sie selbst engagierte sich viel rund
     Erpenbeck in ihrem Roman „Gehen,              Als ehemaliger DDR-Bürger entwickelt er       um diese Thematik. So scheint es manch-
     ging, gegangen“ aufgegriffen und the-         eine bestimmte Sensibilität für die Situa-    mal, als sei Richard das Sprachrohr Jenny
     matisiert. Der Roman erschien 2015            tion der Flüchtlinge und somit ein beson-     Erpenbecks, denn auch sein Engage-
     gleich nach den Geschehnissen auf dem         deres Engagement.                             ment weist Parallelen zu Aktivitäten der
     Oranienplatz in Berlin im Jahre 2014, als                                                   Autorin auf. Sie wählt eine besondere
     Hunderte von Flüchtlingen dort campier-       Der Protagonist mag aufgrund seines           Schreibweise, in die man sich vielleicht
     ten und ihr Bleiberecht forderten. Der        Alters, seiner Profession oder seiner per-    erst einmal einlesen muss. Viele Wieder-
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holungen, parataktische Satzgefüge, vie-     müssen, treibt viele in die Verzweiflung.   unsere Welt und vor allem darum, was
le Zitate und Anspielungen auf die antike    Somit macht Jenny Erpenbeck auf diese       man selber tun und wie man sich enga-
Literatur sowie wörtliche Wiedergabe         Zustände aufmerksam: Ihr „gründlich         gieren kann, „denn wenn das Haus dei-
amtlicher Dokumente durchziehen den          recherchierte Tatsachenroman erscheint      nes Nachbarn brennt, geht es auch dich
Roman. Das mag nicht jedermanns Sache        an der Schwelle der dramatischen Aus-       was an.“ (Friedmar Apel)

                                                                                         P
sein, dennoch überzeugt der Roman mit        weitung des Flüchtlingsproblems wie der
seinem Konzept der Montage, welche aus       Auseinandersetzung damit.“ (Friedmar
Rückblenden in Richards Vergangenheit        Apel) Die Thematik ist allgegenwärtig
und aus den Erzählungen der Afrikaner        und Literatur kann diese vermitteln, sie
besteht. Das Geschehen wird weitgehend       kann sich engagieren, Aufsehen erregen
aus Richards Perspektive geschildert und     und die Menschen zum Handeln bewe-
die vielen Fragen, die er sich und anderen   gen. „Gegenwartsromane lichten keine
stellt, zeigen ihn als forschenden Wissen-   wie auch immer gearteten Nebel, sie
schaftler, bewirken jedoch vor allem beim    erzählen vom Laufen darin.“ (Norbert
Leser das Einfühlen in die Geschichten,      Niemann) Genau dies schafft Jenny Er-
das Hinterfragen von Vorurteilen und re-     penbeck mit ihrem Roman, der den Leser
gen ihn zum Nachdenken an. Die vielen        nicht nur über Aktuelles informiert, son-
Fluchtgeschichten und Einzelschicksale       dern ihn berührt und bewegt. Sie trägt
bilden einen berührenden Rahmen des          mit diesem Roman zu dem gesellschaft-
Romans. Auch wenn es schwerfällt, sie        lich bedeutendem Thema bei und bewegt
gut voneinander zu unterscheiden und         die Menschen zum Zuhören und „Zuhö-
als Individuum zu identifizieren, stehen     ren bedeutet, dass man sich mit Respekt
sie für eine Masse und machen dem Leser      begegnet“ (Jenny Erpenbeck).
das Ausmaß der Problematik bewusst.
Viele Flüchtlinge erreichen Deutschland      Nachdem die letzte Seite gelesen und das
nach einer schrecklichen Flucht und war-     Buch schon lange zugeklappt ist, kreisen
ten auf ihr Asylverfahren, warten darauf,    die Gedanken weiter und weiter um die
endlich eine Heimat und Arbeit zu finden.    Fluchtgeschichten, um die Ursachen, um
Dass sie, an diesem Punkt angelangt, noch    Richard in seiner Hilfsbereitschaft, um
so viel kämpfen, aushalten und ertragen      Grenzen, um Flucht und Vertreibung, um
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ELTERN                                             Teil ausführlichen Antworten bei den of-
                                                   fenen Fragen.

                                                   In ganz unterschiedlicher Weise, aber fast
                                                   ausschließlich zielorientiert und konstruk-
     … und sie bewegt sich doch!                   tiv, erfolgten die frei formulierten Antwor-
     Die Vorstellung der Ergebnisse der            ten. Vor allem zu dem Kernanliegen, der
     Elternumfrage                                 nachlassenden Elternarbeit, erhielten wir
                                                   wertvolle Hinweise.
     Liebe Eltern, liebe Schulglemeinschaft!
     Im November 2017 trafen sich Eltern-          Die sich anschließende Auswertung der Um-
     vertreter*innen und interessierte Eltern in   frage mit den vielen offenen Antworten be-
     der Ostheide-Akademie in Barendorf für        deutete für die Arbeitsgruppe mehr Arbeit
     ein Wochenende, um über nachlassendes         als gedacht. Dennoch sind wir froh, dass wir
     Engagement in der Elternarbeit in den         diese Umfrage durchgeführt haben.
     Austausch zu kommen, sowie wiederkeh-
     rende Themen aus den Elternvertreterkon-      Nachfolgend der Bericht über das
     ferenzen klarer in den Blick zu nehmen.       Evaluations-Café:
     Daraus konkretisierte sich die Idee einer
     Elternumfrage. Es bildete sich eine Ar-       Nach langer Vor- und Aufbereitung der
     beitsgruppe, die sich eingehend mit der       vielfältigen Ergebnisse unserer Umfrage
     Ausarbeitung eines Umfragebogens be-          wurden am 16. März die Ergebnisse der          ten für die weitere Elternarbeit folgte ein
     schäftigte. Im Spätsommer 2018 wurde          Elternbefragung der Schulöffentlichkeit        World-Café, in dem sich die Anwesenden
     die Umfrage zum Stellenwert der Eltern-       vorgestellt. Rund zwanzig Eltern, darunter     ausgiebig und intensiv mit der Zukunft der
     mitarbeit in der Elternschaft durchgeführt.   auch ein Mitglied des Vorstands, folgten       Elternarbeit an unserer Schule auseinan-
     Immerhin 129 Eltern nahmen daran teil,        der Einladung. Die geringe Teilnehmerzahl      dersetzten. Kern der vier Leitfragen war
     was uns sehr gefreut hat.                     tat der Veranstaltungen jedoch keinen          die eigene Person, die gestalten kann und
                                                   Abbruch: Nach einer kurzen, erläutern-         nicht „die Schule“, von der etwas erwar-
     Das Mitteilungsbedürfnis unter den El-        den Übersicht über die Ergebnisse und          tet wird, um Gedanken wider die Passivi-
     tern zeigte sich in einer Vielzahl von zum    den sich daraus ergebenden Schwerpunk-         tät zu aktivieren. Nach über drei Stunden
21

konstruktiven Ringens lagen dann auch           - Patenschaften, Eltern abholen                 um ein Kennenlernen von dem, was sonst
konkrete Ergebnisse („Vision 2024“) vor:                                                        im Verborgenen bliebe.
                                                4. Welche Bedeutung hat Elternarbeit
1. Was brauche ich, um aktiv in der                für die Qualität unserer Schule?             Das Gesamtergebnis der Umfrage kann im
   Eltern(mit)arbeit zu sein?                   Vision 2024:                                    Schulsekretariat eingesehen werden
Vision 2024:                                    - Neues Gremium aus Eltern und Kolle-
- FREUDE                                           gium —> Impulse für die Zukunft So           Einen besonderen Dank gilt unserem
- zum Alltag gehörender Austausch über             sind denn alle Eltern eingeladen, die        Hausmeister Lutz Pliester, der für einen rei-
   die „Gruppengrenzen“ hinaus                     alten Wege hinter sich zu lassen und         bungslosen Ablauf sorgte, der Verwaltung,
- Evaluationscafé mit 100 Leuten                   neue zu wagen, erste Wegweiser sind          die Getränke und Verpflegung sponsorte
                                                   nun aufgestellt. Wir zählen auf euch!        und der Cafeteria, die uns die Kaffeema-
2. Welche Art von Austausch möchte                                                              schine zur Verfügung stellte.
   ich mehr an der Schule leben?                Um die Planung in die Tat umzuformen,
Vision 2024:                                    wurde abschließend das Engagement ak-           Es grüßt herzlich die Arbeitsgruppe
- „Haltung“ Wunsch zur Mitarbeit                tiviert: Und siehe, es gibt nun eine Grup-      Asmus Borkenhagen, Andrea Schimpf,
- Klare und verbindliche Strukturen schaffen.   pe, die sich mit einer Neuorganisation der      Sandra Tants, Michael Frais, Ulrike Stöckle
   Der Austausch unter- und miteinander         Elternarbeit unter Berücksichtigung der
   wird von E-L-S als befriedigend erlebt.      veränderten Lebenswelt in den Familien
- gelebte Demokratie                            befassen wird.
- Schüler und Eltern fühlen sich gehört
   und beteiligt Qualitätsbegriff klären:       Unter den Rückmeldungen gab es auch vie-
   gemeinsam!!! System – Unterricht.            le Ideen, die Struktur und Inhalte des Unter-
                                                richtens berühren. Diese sind dem Kollegium
3. Wie können wir neue Eltern (auch             übergeben worden, damit auch diese Ideen
   Quereinsteiger) besser in unserer            gewürdigt werden und zu einem immer bes-
   Schulgemeinschaft willkommen                 seren Verständnis und Verhältnis zwischen
   heißen und informieren?                      Lehrenden und Eltern beitragen können.
Vision 2024:
- mehr Beteiligung                              Dabei geht es nicht um einen Aufgaben-
- mehr Zufriedenheit und Identifikation         katalog, den es abzuarbeiten gilt, sondern
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                                                                                               ... wir brauchen Kindergärten,
KINDERGARTEN                                                                                   wir brauchen Kindergärten ...
                                                                                               Apropos Gedanken zu 100 Jahren
                                                                                               Waldorfpädagogik

     Der Second Hand-Markt                        gischen Qualität, die wir mit Waldorfpäd-
     Liebe Eltern,                                agogik in Verbindung bringen, entspricht.    Vierzehn Vorträge Rudolf Steiners „Allge-
                                                  Wir bitten Sie deshalb, zukünftig auf Her-   meine Menschenkunde als Grundlage der
     der Second Hand-Markt des Kindergartens      renkleidung und Spielwaren in ihren Spen-    Pädagogik“ (GA 293) sind als Vorberei-
     findet 4x im Jahr statt und bietet Kinder-   den zu verzichten!                           tung, als Lehrerbildung der Eröffnung der
     und Damenkleidung an. Die Kleidungs-                                                      ersten Waldorfschule vorausgegangen,
     stücke sind Spenden aus den Elternhäusern    Ein weiteres Anliegen ist es, dass die ab-   vom 21. August bis 5. September 1919!
     des Waldorfkindergartens und der Rudolf      gegebenen Kleidungsstücke sich in einem      Und am 7.September war die Eröffnung
     Steiner Schule. Die Einnahmen kommen         solchen Zustand befinden sollten, der es     der Schule! Das musste genügen, mehr
     dem Kindergarten zugute. Hier an dieser      uns erlaubt, das Sortieren und Sichten der   Zeit gab es nicht zur Vorbereitung!
     Stelle sei Ihnen ganz herzlicher Dank für    Kleidung zügig voranzubringen und da-        Den Vorträgen folgten diejenigen über
     Ihre unermüdlichen Spenden gesagt!           durch auch weniger Ausschuss entsteht.       Methodik und Didaktik des Erziehens und
                                                  Wir bitten also herzlich darum, keine        weitere Seminare. (GA 294,295)
     Die Termine des Verkaufs werden allen        schmutzige, löchrige und unansehliche
     Kindergärten Lüneburgs bekannt gegeben       Kleidung abzugeben, sondern eben sol-        Als nun die Schule in Stuttgart eröffnet
     und dadurch kommen inzwischen viele In-      che, die man selber gerne kaufen würde.      war und ihren Betrieb aufnahm, wur-
     teressierte in unser Haus.                                                                de sie von Rudolf Steiner so oft besucht,
                                                  Wir machen diese Arbeit gerne und sehen      wie es seine Zeit nur zugelassen hat. Er
     In letzter Zeit werden immer häufiger auch   darin unseren Beitrag, den Waldorfkinder-    übernahm die Ausbildung und Beratung
     Spielwaren und Herrenkleidung abgege-        garten zu unterstützen und ihn auch der      des Lehrerkollegiums in allen Bereichen.
     ben. Diese Artikel werden nicht gekauft      Öffentlichkeit auf diesem Wege bekannt       Er hospitierte in den Klassen, er nahm re-
     und deshalb werden wir sie auch nicht        zu machen.                                   gelmäßig an Konferenzen teil, es wurden
     mehr anbieten! Dazu kommt, dass die                                                       Kurse und auch Mitgliederversammlungen
     Spielwaren, die abgegeben werden, in                                                      abgehalten, er hat Ansprachen zu Festen
     den allermeisten Fällen nicht der pädago-    Die Second-Hand-AG                           gehalten, Einschulungen begleitet u.v.m.
23

Als er nach einer Hospitation aus einer        so dass auch die jüngeren Kinder in diesen      und Unterrichten. Es ist wahrhaftig nicht
Klasse auf den Flur trat, so schildert es      Erziehungsgrundsätzen erzogen werden            bloß dasjenige zwischen dem Erzieher und
Elisabeth von Grunelius, murmelte er ver-      könnten – das können wir aus pekuniären         dem Kinde waltend, was eine systemati-
sunken vor sich hin: „... wir brauchen Kin-    Gründen noch nicht. Diejenigen aber, die        sierende Erziehungswissenschaft gelten
dergärten, wir brauchen Kindergärten, wir      an der Stuttgarter Waldorfschule Lehrer         lassen will.“
brauchen Kindergärten ...“ Was mag er          sind, die empfinden es, wie das, was im
wohl an den Kindern wahrgenommen ha-           menschlichen physischen Organismus sich         In der Ansprache am Vorabend des Kur-
ben, was erlebt haben in den Klassen, dass     als Seelisch-Geistiges durch Blick, durch       ses zur „Allgemeinen Menschenkunde“,
er veranlasst war, so zu reagieren?            Physiognomie, durch Wort, durch alles           am 20. August 1919 führt Rudolf Steiner
                                               Mögliche offenbart, sich des Körpers be-        aus, dass es notwendig sei, Kompromisse
Da fällt einem als Waldorfkindergärtnerin      dient – der durchaus nicht vernachlässigt       zu schließen mit dem Staat und dass durch
schon etwas dazu ein, man glaubt eine Ant-     wird – ,wie das heruntergestiegen ist aus       die Kompromisse die Kulturtat Waldorf-
wort darauf zu haben?! ... Vielleicht ist es   göttlich-geistigen Höhen und sich da-           schule beschleunigt werden würde. Man
der Verlust des Staunenkönnens, der Ver-       mit vereinigt hat, was ihm von Vater und        sei noch nicht soweit, eine wirklich freie
lust von Ehrfurchtskräften oder des nicht      Mutter in der Vererbungsströmung durch          Tat allein durch die Eröffnung der Waldorf-
mehr Ertragenkönnens von feierlichen           Empfängnis bzw. durch die Geburt gewor-         schule zu vollbringen.
Momenten oder Stille oder das sich nur         den ist.
schwer Einfügenkönnen in eine größere          Wer mit der Empfindung an das Kind her-         „Schlechte Lehrziele, schlechte Ab-
Kindergartengruppe oder in eine große          antritt: Es ist aus der geistigen Welt zu Dir   schlussziele werden uns vom Staat vor-
Klasse, sei es, dass man sich ganz zurück-     dieses Kind heruntergestiegen, du sollst        geschrieben. Diese Ziele sind die denk-
zieht und nichts von sich preis gibt oder      sein Rätsel lösen von Tag zu Tag, von Stun-     bar schlechtesten und man wird sich das
aber übermäßige Aufmerksamkeit einfor-         de zu Stunde – der hat in seinem Gemüte         Höchste auf sie einbilden. Die Politik,
dert? ... und und und? ... Aber war das        diejenige liebevolle Hingabe an die Ent-        die politische Tätigkeit von jetzt wird
auch schon vor 100 Jahren zu erleben?          wicklung des Kindes, die notwendig ist, um      sich dadurch äußern, dass sie den Men-
                                               dieses Kind durch alle möglichen Imponde-       schen schablonenhaft behandeln wird...“
In einem Vortrag Rudolf Steiners vom           rabilien auf den Lebensweg zu geleiten.
4. November 1922 in Den Haag findet sich       Und um solche Imponderabilien (Unwäg-           Mit „systematisierenden“, „schablonen-
folgende Passage dazu:                         barkeiten) – das heißt dasjenige, was man       haften“ Erziehungs- und Unterrichtsprak-
„Ich bedaure nur, dass wir nicht auch          nicht in der groben Vorstellung fassen          tiken werden wir den aufwachsenden
schon einen Kindergarten haben können,         kann – handelt es sich vielfach im Erziehen     Menschen nicht gerecht.
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KINDERGARTEN                                        Welt, Du bringst schon „ein Leben“ mit,
                                                    Du bist kein „unbeschriebenes unerfah-
                                                    renes Blatt“, wir kennen uns, es ist „kein
                                                                                                 ... und eben als Reproduktion in (fast) allen
                                                                                                 Waldorfkindergärten der Welt.

                                                    Zufall“ dass wir zusammentreffen –, dann     Es zeigt in wunderschöner Weise das He-
                                                    ist diese ehrfürchtige Stimmung dem          runtersteigen des Kindes auf dem Arm
     „Nicht Belehrungen über den Sinn des Da-       werdenden Menschen gegenüber die             der Mutter, aus einer Welt jenseits des
     seins, sondern in der Begegnung erlebte        Grundlage für eine sich frei entwickelnde    Vorhanges, direkt auf den Betrachter zu.
     Sinnhaftigkeit ist die latente Erwartung       Individualität.                              Im Hintergrund die Kinderköpfchen, die
     der Kinder – eine Erwartung, dass der er-      In den Waldorfkindergärten und Waldorf-      hereinschauen. Vorne die berühmten, rät-
     ziehende Erwachsene sein Leben mit Sinn        schulen und allen anthroposophischen         selhaft sich lümmelnden Engelchen, die
     erfüllt. Damit wird der Blick weg vom Kind     Enrichtungen ist die Anerkennung dieser      hl. Barbara und der hl. Sixtus, der den zu
     zum Erzieher/Lehrer gelenkt: Eine moder-       Tatsache die Grundlage unseres pädagogi-     gehenden Weg weist. Mutter und Kind
     ne Erziehung, die den Bedürfnissen der         schen Bemühens.                              schauen mit ernstem Blick auf das, was
     Kinder gerecht werden will, verlangt nicht                                                  sie vor sich sehen – ist dieses Kind ja doch
     den einseitigen Zugriff auf die Kinder,        In den Waldorfkindergärten weltweit – der    auch das Besonderste!
     sondern bezieht die individuelle intime        erste Waldorfkindergarten nahm in unmit-
     Lebensgestaltung des Erziehers mit ein.“       telbarer Nachbarschaft zur Schule im Jahre   Rudolf Steiner beschreibt im Vortrag vom
     (Textstelle aus dem Essay: „Das Kind ist be-   1926 seine Arbeit auf – findet man ein       12. Juni 1919, dass heute alle Kinder mit
     lehrt“, W. Saßmannshausen)                     Bild, die Reproduktion eines Tafelbildes,    einem melancholischen Unterton ins Leben
                                                    das dieses „Heruntersteigen aus der geis-    treten – anders als in allen Kindheitszeiten
     „... Man hat heute nicht mehr die Aufga-       tigen Welt“ ganz wunderbar darstellt.        zuvor – und begründet es damit, dass in der
     be, in das Kind gewissermaßen hineinzu-        „Raffael da Urbino“, italienischer Maler     vorgeburtlichen, geistig gelebten Zeit die
     gießen, was in alten Zeiten in es hinein-      und Architekt lebte und malte um 1500        zur Erde drängenden Kinderindividualitäten
     gegossen werden musste. Man hat heute          und ist u.a. bekannt für seine zahlrei-      den Seelen begegnen, die ihr Erdenleben
     die Aufgabe sich zu sagen: Das Kind ist        chen Madonnendarstellungen. Die wohl         grade hinter sich haben, den Verstorbenen.
     belehrt.“ (R. Steiner, 22.Januar 1921)         berühmteste ist die „Sixtinische Madon-      Diese Begegnung lässt jedes Kind für einen
                                                    na“, die 1512 als Auftragsarbeit für den     Moment davor zurückschrecken, wirklich
     Wenn wir mit der Haltung, mit der              Hochaltar der Klosterkirche in Piacenza      den Weg zur Erde anzutreten. Zunehmend,
     Empfindung die Kinder empfangen: Du            entstand. Heute befindet sie sich in der     durch die materialistische Gesinnung und
     kommst aus einer vorgeburtlich geistigen       „Gemäldegalerie Alte Meister Dresden“        Weltanschauung, ist das seelische Erlebnis
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heute, dass das Erdenleben nicht mehr als
geistig erfüllt erlebt wird.
Das spiegeln uns auch die Kinder wie sie
oben beschrieben sind, mit all ihren Auffäl-
ligkeiten und Herausforderungen.

„Nach 100 Jahren Waldorfpädagogik wa-
ren wir noch nie soweit entfernt vom An-
fangsimpuls“ (Michaela Glöckler) ... Das ist
wohl wahr! ... Gerade deshalb und weil ich
darum weiß, wie notwendig und wichtig
diese Aufgabe ist für eine Erneuerung des
Geisteslebens, bleibe ich dran an dieser Auf-
gabe, Waldorfpädagogik in Lüneburg und
Umgebung zu fördern und zu verankern.

Beate Pliester, 23.03.2019

Raffael da Urbino - Sixtinische Madonna
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CIRCUS TABASCO
                 Liebe Schulgemeinschaft, lassen Sie
                 sich einladen zur 39. Varieté-Show

                 „Die Platte mit dem Zeitsprung“
                 am Freitag, 24. & Samstag, 25. Mai 2019,
                 jeweils um 20 Uhr in der Aula der
                 Rudolf Steiner Schule Lüneburg.

                 Im Rahmen von Waldorf100 ist das ein ge-
                 meinsames Projekt mit dem Circus Radefiz
                 der Freien Waldorfschule Eckernförde, die
                 wir auch als Gäste begrüßen.

                 Mats findet den Musikunterricht an der
                 Waldorfschule viel zu langweilig und muss
                 auch noch ein Referat über Musikgeschichte
                 machen. Zum Glück gibt es Omi. Sie zeigt
                 dem Enkel wie cool Musik sein kann und
                 wie hilfreich der alte Plattenspieler vom
                 Speicher dabei ist.

                 Altersempfehlung: ab 10 Jahren, Karten-
                 vorverkauf, wie immer, im Lädchen und bei
                 der LZ-Kasse in der Stadt.
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                                      HOFSCHULE
„Die kleine Apokalypse“
Das Klassenspiel der 11./12. Klasse

Am 28./29. und 30.11.2018 wurde das Zwölftklassspiel „Die kleine
Apokalypse“ von der 11./12. Klasse der Hofschule aufgeführt.

Das Stück spielt in der Kneipe zum Bärwald. Zu Beginn kommt ein ge-
heimnisvoller Fremder, um den Gewinn eines Preisausschreibens vorbei-
zubringen. Dieser Gewinn ist ein Radio, welches ganz spezielle Sender
hat. Der Sprecher in diesem Radio kündigt ein ganz besonderes Him-
melsphänomen an. Darauf reagieren die Stammgäste in der Kneipe ganz
unterschiedlich. Einige nehmen die Warnung ernst, andere bleiben locker.
Am Schluss des Stückes ist die ganze Welt mit Sternenstaub bedeckt.

Das 1 ½ Stunden lange Stück von Herrn Winfried Paarmann hatte keine
Pause, war aber keine Minute langweilig. Man konnte oft lachen, z.B.
wenn der Opa die Märchen beim Vorlesen verändert hat. Es gab aber
auch ernste und spannende Szenen.

Die Schauspieler sind mit jeder Vorstellung besser geworden und sind
über sich selbst herausgewachsen. Die Kostüme und das Bühnenbild wa-
ren auch sehr gut gestaltet. Eine rundherum gelungene Aufführung!

Sascha, Eli und Malwine
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