KATH. KIRCHE DORTMUND-NORDOST - FRANZISKUS-GEMEINDE, SCHARNHORST
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2 VORWORT Alle Jahre wieder - oder doch nicht? „Alle Jahre wieder“, so heißt mit uns den Weg des Lebens. es in einem bekannten Weih- Wir müssen ihn aber auch in nachtslied. Aber können wir unser Leben lassen. Diese Ent- das dieses Jahr überhaupt sin- scheidung liegt ganz bei uns. gen? So wie in all den Jahren Will ich Gott in mein Leben wird Weihnachten nicht wer- lassen, muss ich mich für ihn den. Das große Familienfest öffnen. Dann kann ich in man- mit Großeltern, Tanten und chem Augenblick seine Nähe, Onkeln wird wohl nicht so üp- seine Begleitung oder auch sei- pig und ausgelassen ausfallen nen Rat spüren und entdecken. wie sonst. Die Weihnachts- Das ist das größte Geschenk, märkte finden auch nicht das wir Weihnachten bekom- statt. Dieses Jahr wird einmal men. Gott schenkt uns sich alles anders. Auch in der Kir- selbst, macht sich klein, damit che. Da fallen auch liebgewon- wir ihm begegnen können. nene Traditionen weg und die Vielleicht hat es sogar etwas Gottesdienste müssen auf Ab- Gutes, dass dieses Jahr der stand gefeiert werden. Ist das ganze Weihnachtstrubel aus- denn weihnachtlich? Ja, das setzt, der uns zwar lieb ist, ist es! Auch wenn viele Traditi- aber auch manchen Stress mit onen nicht möglich sind, ist ei- sich bringt. Vielleicht können nes gewiss: „Alle Jahre wieder wir dadurch das große Ge- kommt das Christuskind.“ Egal schenk Gottes viel besser ob wir ausgelassen feiern oder wahrnehmen und wertschät- nicht - an dem Wunder von zen. Jesus ist auch in der Stil- Weihnachten ändert sich le des Stalls geboren und nicht nichts. Es will Weihnachten in auf einem umtriebigen und lau- unserer Welt werden, jetzt ten Marktplatz. Das ganz Gro- vielleicht noch mehr als sonst. ße und Kostbare geschieht im Gott wird Mensch und geht Stillen.
VORWORT 3 Hoffentlich finden Sie in die- Im Namen des Pastoralteams sem Jahr einen guten Weg, wünsche ich Ihnen eine besinn- Weihnachten zu feiern und liche und ruhige Adventszeit Weihnachten in ihrem Leben und frohe und gesegnete ankommen zu lassen. Sehen Sie Weihnachtstage. nicht nur all das, worauf wir verzichten müssen. Versuchen Alexander Steinhausen und Sie, auch wenn es vielleicht die Mitglieder des Pastoralteams schwerfällt, die Chance zu se- Reinhard Bürger hen, Weihnachten einmal an- Johannes Brägelmann ders zu erleben als sonst. Stephanie Diekmann Auch wenn etwas aus der Not Julia Kettler geboren ist, so kann auch dar- Manfred Morfeld aus etwas Gutes erwachsen. Gregor Orlowski Und wer weiß vielleicht werden Hans-Dieter Schwilski in diesem Jahr ganz neue Manfred Wacker Weihnachtstraditionen ge- Stefan Wallek gründet.
4 AUS DEM PASTORALEN RAUM Gottesdienste zu Weihnachten „Bis Weihnachten, bis Weihnachten ist nicht mehr weit“, so singen wir es in einem Ad- ventslied. Zeit also, Vorbereitungen zu treffen. Wir haben das im Pastoralen Raum be- reits getan. Das Wichtigste im Überblick: • Der Platz in den Kirchen ist auch an Weihnachten begrenzt. • Es werden daher mehr Gottesdienste als üblich angeboten. • Für die Weihnachtsgottesdienste ist unbedingt eine vorherige Anmeldung erfor- derlich. • Zusagen werden nicht verschickt. Sollte bei einem Gottesdienst bereits die maxi- male Besucherzahl erreicht sein, wird ein Hinweis auf Gottesdienste mit freien Plätzen gegeben. • Alle Gottesdienste an den Tagen 24.-27.12.2020 sind gleichwertige Weihnachts- gottesdienste. • Die Wortgottesdienste sind besonders für Familien und Kinder gestaltet. • Stimmen Sie sich in den Familien ab, wenn sie gemeinschaftlich Gottesdienste besuchen wollen, melden sich aber nach Haushalten getrennt möglichst zeitgleich an. Liebe Mitchristen, Weihnachten zu feiern wird in diesem Jahr, selbst wenn die Corona-Zahlen wieder zu- rückgehen sollten, zu einer echten Herausforderung – in den Familien, aber auch in den Gemeinden. Gerade als Kirchengemeinden wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und halten daher die Hygiene- und Abstands- und Maskenregeln ein. Das bedeutet aber, dass der Platz in unseren Kirchen weiterhin begrenzt ist. Wir weiten daher an Weihnachten das Gottesdienstangebot aus, einschließlich der Feier eines Open Air-Gottesdienstes (s. dazu Plan auf den folgenden Seiten). In einigen Gemeinden wird die Möglichkeit bestehen, eine Anmeldung nach den Gottes- diensten am 1. Advent vorzunehmen. Ansonsten melden Sie sich bitte (empfohlen) ab dem 30. November über die Internetseite https://www.kirche-dortmund-nordost.de/ weihnachtsgottesdienste an. Bitte melden sie alle Teilnehmer aus einem Haushalt zu- sammen an. Wenden Sie sich ggf. auch persönlich an eines der Gemeindebüros.
AUS DEM PASTORALEN RAUM 5 Mit den Anmeldungen behalten wir den Überblick über die Auslastung der Gottesdienste, die an allen Tagen gleichwertig sind. Für die Open Air-Gottesdienste sind keine Anmeldungen erforderlich. Zusagen werden wir wegen des damit verbundenen Aufwandes nicht verschicken kön- nen. Falls ein Gottesdienst „ausgebucht“ ist, werden wir uns aber auf jeden Fall mit ei- nem Hinweis auf Gottesdienste mit freien Plätzen melden. Kommt kein Hinweis, waren genügend Plätze frei. Fragen beantworten Ihnen gerne die Mitglieder des Gesamtpfarrgemeinderates, das Pastoralteam, die Mitglieder der Gemeindeausschüsse sowie die Gemeindebüros. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Gemeinsam schaf- fen wir das. Für den Gesamtpfarrgemeinderat: Georg Heßbrügge
GOTTESDIENSTE 6 St. Bonifatius Franziskus-Gemeinde Hl. Abend 16.00 Uhr 14.30 Uhr Wortgottesdienst Wortgottesdienst 18.00 Uhr 16.00 Uhr Christmette Wortgottesdienst mit Krippenspiel 17.00 Uhr Ökumenische Andacht auf dem Kirchenplatz 22.30 Uhr Christmette 1. Weihnachtstag 9.30 Uhr 11.00 Uhr Gottesdienst Gottesdienst 2. Weihnachtstag 9.30 Uhr 11.00 Uhr Gottesdienst Gottesdienst Sonntag, 27,.12 9.30 Uhr 11.00 Uhr Gottesdienst Gottesdienst 15.00 Uhr Kindersegnung Sylvester 17.00 Uhr 18.30 Uhr Jahresschlussmesse Jahresschlussmesse Neujahr 11.00 Uhr Gottesdienst Hl. Drei Könige 19.30 Uhr 18.30 Uhr Gottesdienst Gottesdienst Bußgottesdienst und 18.12., 18.00 Uhr 19.12, 17.30 Uhr Beichtgelegenheit Beichtgelegenheit Bußgottesdienst 20.12., 18.00 Uhr; 21.12., 18.30 Uhr Bußgottesdienste
GOTTESDIENSTE 7 St. Immaculata St. Johannes St. Michael St. Petrus Baptista Canisius 16.00 Uhr 15.00 Uhr 15.30 Uhr 15.00 Uhr Wortgottesdienst Christmette Wortgottesdienst Wortgottesdienst 18.00 Uhr 17.00 Uhr 17.00 Uhr 16.30 Uhr Christmette Christmette Wortgottesdienst Christmette 22.00 Uhr 22.00 Uhr 18.30 Uhr Christmette Christmette Christmette 11.00 Uhr 9.30 Uhr 11.00 Uhr 9.30 Uhr Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst 11.00 Uhr 9.30 Uhr 11.00 Uhr 9.30 Uhr Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst 11.00 Uhr 9.30 Uhr 11.00 Uhr 9.30 Uhr Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst 17.00 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 16.30 Uhr Jahresschlussmesse Jahresschlussmesse Jahresschlussmesse Jahresschlussmesse 17.00 Uhr Gottesdienst 15.00 Uhr 8.30 Uhr 18.00 Uhr 8.30 Uhr Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst 15.12., 19.00 Uhr in Husen in Husen 19.12., 17.00 Uhr Bußgottesdienst Beichtgelegenheit 22.12., 17-18 Uhr Beichtgelegenheit für Kinder u. Jugendliche 18.12., 18.00 Uhr Bußgottesdienst, anschl. Beichte
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AUS DEM PASTORALEN RAUM 13 Adveniat Aufruf der deutschen Bischöfe ten. Die Kirche lebt die frohe Botschaft Je- su mit den Armen und für sie. Liebe Schwestern und Brüder, seit 1961 Mit der Kollekte am Weihnachtsfest kön- schlägt die Weihnachtskollekte eine Brü- nen wir ein Zeichen der Verbundenheit cke der Geschwisterlichkeit und Ermuti- setzen. Wir bitten Sie: Bleiben Sie den gung nach Lateinamerika und in die Kari- Menschen in Lateinamerika und der Kari- bik. Sie hilft dort, wo die Not am größten ist bik verbunden, nicht zuletzt im Gebet. und Menschen dringend auf Unterstützung Fulda, den 24. September 2020 angewiesen sind. Für das Erzbistum Paderborn Die Corona-Pandemie trifft die Armen in Hans-Josef Becker, Erzbischof Lateinamerika mit großer Härte. Durch das Zusammenleben in engen Hütten sind Abstandsregeln nicht einzuhal- ten. Hygienemaßnahmen sind kaum umsetzbar. Viele Menschen haben ih- ren Broterwerb verloren. Hunderttau- sende leiden Hunger. Selten war die Weihnachtskollekte von Adveniat so wichtig wie in diesem Jahr! Unter dem Motto „ÜberLeben“ stellt die Adveniat-Aktion Menschen in den Mittelpunkt, die in ländlichen Gebieten besonders von der Pandemie betrof- fen sind. Die kirchlichen Partner vor Ort sind oft die einzigen, die an ihrer Seite bleiben und die Bedürftigen un- terstützen. Sie helfen in akuter Not, schenken Kranken und Trauernden Beistand, schaffen Existenzgrundla- gen und eröffnen Bildungsmöglichkei-
14 AUS DEM PASTORALEN RAUM Advent 2020 Die Gruppe „Geprägte Zeiten“ aus der Ge- net werden, teilweise begleitet durch Live- meinde St. Johannes Baptista und der Musik. Franziskus-Gemeinde möchte auch in die- Mit diesen Aktionen und Angeboten hofft sem Jahr die Adventszeit besonders ge- die Gruppe, dass der Advent gerade in stalten. Unter dem Thema „Licht-Blicke“ diesem Jahr zu einem Lichtblick für viel gibt es Impulse in den Gottesdiensten und Menschen wird. Gemeindenachrichten sowie auf Insta- Für die Gruppe „Geprägte Zeiten“: gram. Weiterhin wird es ein entsprechen- Manfred Morfeld des Altarbild geben, und die Kirchen in Kurl und Scharnhorst-Ost werden an den Adventssonnta- gen von 16. bis 18. Uhr zum stillen Gebet geöff- ©: pfarrbriefservice.de
AUS DEM PASTORALEN RAUM 15 Weihnachtliches Schattenspiel Hochdeutsch übersetzt und den uri- gen Charme weitgehendst erhalten. Begleitet wird die Geschichte von Klaviermusik und Weihnachtsliedern. Seien Sie und vor allem Ihre Kinder bei dieser ungewöhnlichen und schö- nen Inszenierung dabei. Anmeldun- gen unter buero@kirche-dortmund- nordost.de oder Tel. 0157/58241989. Eine Anmeldung ist wegen der einge- schränkten Platzzahl (Corona) unbe- dingt notwendig. Der Eintritt ist frei! Spenden für die Winterhilfe am „U“ Weihnachten im Coronajahr wird anders und den Jordan-Treff werden erbeten. als sonst werden. Nicht alle werden einen Weitere Infos und ein Anmeldeformular Gottesdienst an den Feiertagen (s. S. 6 finden Sie auf unserer Webseite unter: und 7) mitfeiern können oder wollen. Da- www.kirche-dortmund-nordost.de/offene- rum bieten wir in diesem Jahr noch ein angebote/jugend-junge -menschen/ besonderes Highlight vor allem für Kinder weihnachtliches-schattenspiel. und Familien an: „Das Wegg‘taler Kripple“. Manfred Morfeld Am Dienstag, 22. Dezember, gastiert das „Theater der Dämmerung“ in unserem Pastoralen Raum. Am Nachmittag um 15.00 Uhr, um 16.30 Uhr und um 18.00 Uhr wird die Weihnachtsgeschichte als Schattenspiel in der Turnhalle der Paul- Dohrmann-Schule, Sanderoth/Flug- hafenstraße dargeboten. In mehreren Szenen wird die Geschichte von damals in Schattenbildern lebendig. Der Erzähler Friedrich Raad hat die schwäbische Geschichte liebevoll auf
16 AUS DEM PASTORALEN RAUM Zeitlose Betreuen und beschützen Weihnachtsgeschenke will uns die Zuneigung Beschenken und berühren Gottes, der abgelehnt wird. will uns der Reichtum Bewahren und begleiten des arm gewordenen will uns die Freundschaft Gottes. des fürsorglichen Gottes. Besuchen und be(un)ruhigen Begaben und begnadigen will uns die Großmut jenes will uns die Großzügigkeit Gottes, der sich klein macht. Gottes, der liebevoll ist. Betreffen und bewegen Beherbergen und bergen will uns das Mitgefühl will uns das Heimweh des verwundbaren Gottes. des sehnsüchtigen Gottes. Paul Weismantel Dank an Hauptamtliche und GPGR-Vorstand In den Gemeindenachrichten Nr. 21 stand ben gesucht und auch gefunden haben. ein DANKE an die ehrenamtlichen Mitarbei- Immer unter Einbeziehung der Gremien. ter der Gemeinden, die auch in diesen Pan- Sie haben in dieser schwierigen und her- demiezeiten verantwortungsvoll und gewis- ausfordernden Situation besonnen und ak- senhaft ihren Dienst versehen. Tut gut, dastuell gehandelt. Und sie haben versucht, auf zu lesen. vielen Kommunikationswegen die Gemein- Aber ich denke, es ist auch an der Zeit, demitglieder mit auf den Weg zu nehmen, diesen Dank zurückzugeben. dabei auch immer Verständnis für diejeni- gen gezeigt, die sich aus guten Gründen Danke an die Verantwortlichen der Gemein- zurückgezogen haben. den, vor allem an die Hauptamtlichen und den GPGR-Vorstand, die in vielen Treffen, Keine leichte Aufgabe, aber gut gemacht. ob persönlich oder auf anderen Wegen, DANKE!!! Möglichkeiten für ein weiteres Gemeindele- Susanne Neumann
RÜCKBLICK 17 Gesamtpfarrgemeinderat Das Jahr 2020 im Vorstand des pandemi- Gesamtpfarrgemeinderates - schen Krise oder: Von der Partizipation an Wert daraufgelegt, dass die Gremien in Krisenzeiten der Pastoralen Mitverantwortung einbezo- Es gibt in unserem Pastoralen Raum eine gen wurden. Und da das mit dem gesam- Kooperationsvereinbarung unserer sechs ten Gremium wegen der Kontaktbeschrän- Gemeinden. Die umzusetzen ist eine der kungen und -verbote nicht möglich war, Aufgaben des Gesamtpfarrgemeinderates wurden die beiden ehrenamtlichen GPGR- und damit seines Vorstandes. Allein das Vorstände einbezogen und haben mitbera- ist schon ein nicht leichtes Unterfangen. ten, wie Kirche und Gemeinde unter den Aber: Es gelingt immer mehr, immer wie- Pandemiebedingungen gehen kann. der, immer breiter und tiefer. Die Pastoral Auch zusammen haben wir sicher nicht in unserer Kooperation mitzuverantworten alles richtig gemacht, aber, wie wir mei- ist die Kernaufgabe des Gesamtpfarrge- nen, doch eine ganze Menge angescho- meinderates. ben, soweit das krisenbedingt möglich 2020 war ein Jahr mit ganz besonderen war: offene Kirchen, spirituelle Impulse, Herausforderungen: Das Management einen Instagram-Kanal, Sonderausgaben einer Corona-Pandemie auf unserer Welt von Gemeindenachrichten, Predigten onli- und damit auch in unserem Pastoralen ne nachlesbar, Durchführungskonzepte für Raum und unseren Gemeinden - darauf Gottesdienste unter Corona-Bedingungen war niemand vorbereitet. Das hatte noch und vieles andere mehr. niemand geübt. Gremienarbeit in Zeiten Wie oben erwähnt, war diese Einbezie- von Kontaktverboten - unbekanntes Ter- hung der Pastoralen Mitverantwortung rain. nicht allerorten üblich. Scheinbar sind wir Aus anderen Pastoralen Räumen wissen da schon etwas weiter. Und dafür sind wir wir, dass während der Krisen-Hoch-Zeit dankbar. Pastoralteams oder Pfarrer das Heft des Allen Mitchristen in unserer Kirche- Handelns völlig an sich gezogen haben. Dortmund-Nordost wünschen wir trotz Partizipation, Beteiligung: wenn nicht Fehl- Corona ein frohes, gesegnetes Weih- anzeige, dann doch deutlich untergewich- nachtsfest und einen guten Rutsch in ein tet. hoffentlich anderes 2021. In unserem Pastoralen Raum haben Pfar- Martina Rohrbeck und Georg Heßbrügge rer und Pastoralteam vom ersten Tag der
18 RÜCKBLICK Das (Corona-)Jahr 2020 im Pastoralen Raum Ein alles andere als gewöhnliches Jahr unserer Kirchen sehr gut angenommen geht langsam zu Ende. Vieles war anders werden. Dann kam der Lockdown. Keine 2020, als wir es gedacht und geplant hat- Gottesdienste mehr, auch keine vom For- ten. Aber nicht alles fiel aus, nicht alles mat „Benedicat“. Erfreulich, dass im Juni, war schwierig oder schlecht in diesem als wir wieder starten konnten, die Benedi- Jahr. cat-Gottesdienste gut besucht wurden, besonders wieder die, die an anderen Orten und draußen stattfanden, wie im Juli in Grevel auf dem Dorfplatz oder im Sep- tember an der Paul-Dohrmann-Schule. Benedicat - auch im Coronajahr 2020 eine Es begann ganz normal und wie geplant mit den Benedicat- Gottesdiensten, die z.B. im Januar St. Michael, Februar 2020 im Kurler Krankenhaus und im März im Wohn- und Pflegezentrum in Derne stattfanden. Und auch hier zeigte sich, dass die Orte außerhalb gesegnete Zeit für viele aus unseren Gemeinden. Geplantes wie der Tag der Gremien oder die Wallfahrt im Mai mussten coronabe- Grevel Juli 2020 dingt leider ausfallen. Ostern konnten wir keine Gottes-
RÜCKBLICK 19 dienste feiern, doch es zeigte sich, dass tag mit Aktionen rund um das Thema Fa- die angebotenen Öffnungen der Kirchen milie und für sie, z.B. mit einer Kinder- und die angebotenen Ri tual e Mitmach-Oper. Das alles gab es nicht und (Palmzweige, Osterkerzen, ökumenische wird vielleicht im nächsten Jahr stattfin- Oster- und Pfingstgrüße, offene Kirchen, den. Unter dem Motto „Kleiner Funke Hoff- Hausgottesdienste etc.) sehr gut ange- nung“ trafen sich am 13. September auf nommen und von den Menschen in unse- dem Gelände der Paul-Dohrmann-Schule rem Pastoralen Raum gesucht wurden. (an dieser Stelle ein herzliches Danke- Die Erstkommunion im Jahr 2020 konnte schön für die sehr Jahren gute Kooperati- erst im August und September und unter on) etwa 80 Mitglieder unserer Gemeinden ungewohnten Umständen gefeiert werden zu Gottesdienst, Mittagessen, Gespräch - was für viele nicht unbedingt ein Nachteil und Kaffee. Es war ein sehr gelungener war, sondern oft als sehr schön und wür- und im Sinne des Themas Mut machender dig empfunden wurde. Tag. Der Tag des Pastoralen Raumes hinge- Nachdem die Wallfahrt im Mai nach Werl gen konnte stattfinden, wenn auch anders schon ausfallen musste, hatte der Ge- als geplant. Gedacht war er als Familien- samtpfarrgemeinderat (GPGR) beschlos- Tag des PR 2020, Paul-Dohrmann-Schule
20 RÜCKBLICK sen, die für Oktober geplante Wall- fahrt nach Kevelaer nicht gänzlich zu Wallfahrt Oktober 2020 streichen. Statt einer Fahrt an den Wallfahrtsort sollte es eine Wallfahrt daheim geben. Ziel war das Schöp- fungskreuz im Naturschutzgebiet „Alte Körne“. Auf zwei Wegen mach- ten sich am 10. Oktober die Wallfah- rer auf den Weg. Unterwegs gab es an drei Stationen Impulse zum Nach- denken, zum Besinnen und zum Ge- spräch. Zum Gottesdienst waren es schränkungen und Unsicherheiten im dann gut 30 Personen, die unter freiem Vorfeld Firmung feiern. 32 junge Men- Himmel Gottesdienst feierten unter dem schen aus unseren Gemeinden hatten Leitgedanken „Wir sind zusammen un- sich seit dem Ende der Sommerferien terwegs“. Nach dieser ersten Wallfahrt kurz, aber intensiv auf den Empfang daheim waren sich alle einige, dass es dieses Sakramentes vorbereitet. Am 30 sich lohnen würde, so etwas zu wieder- Oktober war es dann soweit: Weihbi- holen. schof Dominicus Meier aus der Abtei Ebenfalls im Oktober konnten wir in un- Königsmünster bei Meschede spendete serem Pastoralen Raum trotz aller Ein- in zwei Gottesdiensten in St. Johannes Baptista und in der Franziskus- Gemeinde das Sakrament. Erstmalig wurde die Firmung in einem Wortgottesdienst ge- spendet. Für viele war dies kein Nachteil, sondern es wurde eher als Gewinn empfunden: Reduktion auf das Wesentliche. Die Atmosphäre war sehr ruhig und feierlich, was nicht nur an der Art des Weihbischofs und der guten musikalischen Be-
RÜCKBLICK 21 gleitung lag. Insgesamt eine ein- drucksvolle Erfahrung für die Firm- bewerber und die Gemeinden. Im Jahr 2020 konnten auch Projekte wie die neu gestaltete gemeinsame Homepage (www.kirche-dortmund- nordost.de) vorangebracht bzw. um- gesetzt werden. Aus der Not gebo- ren, gab es zu Ostern erstmals einen gemeinsamen Osterbrief, der sehr gut ankam und im Jahr 2021 wieder in dieser Form erscheinen soll. Auch die ständlich geworden sind, und die - zumin- Gemeindenachrichten passten sich vo- dest in der Zeit vor der Krise - stattgefun- rübergehend in der Gestaltung der unge- den haben: unsere Willkommenscafés wohnten Situation an. Und es sind neue und -essen oder die Einkehrtage mit den Kanäle entdeckt und entwickelt worden, Schulen sowie die Gestaltung der Ge- den Menschen in unserem Gemeinde na- prägten Zeiten im Kirchenjahr. All dies he zu sein und Impulse für ihren Glauben zeigt, dass unser Pastoraler Raum leben- und ihr Leben zu geben. Unter anderem dig ist und für die Menschen in unserem gibt es jetzt auch einen Instagram- Umfeld wirkt. Account unseres Pastoralen Raumes Das Jahr 2020 hat uns gezeigt: Nicht alles (https://www.instagram.com/kirche_dort- ist schlecht. So wird zwar der Gesang im mund_nordost/?hl=de), auf dem spirituelle Gottesdienst nach wie vor vermisst, aber Impulse zu finden sind, die nicht nur von die gefundenen Formen, die Gläubigen den Seelsorger*innen kommen, sondern am Geschehen weiter zu beteiligen, finden auch von Menschen aus unseren Gemein- auch Anklang. Ebenso der vielerorts sehr den. viel ruhiger verlaufende Kommunionemp- Vieles andere musste und muss leider in fang. Auch hat sich trotz mancher Proble- ausfallen: Prozessionen, Gemeindefeste, me das Gefühl breit gemacht: Wir lassen Martinsmarkt und Martinszüge, Stunde der uns nicht unterkriegen und wir sind alle Kirchenmusik, Weihnachtsbasare… zusammen unterwegs. Nicht unerwähnt bleiben sollen in diesem Manfred Morfeld Rückblick Dinge, die schon fast selbstver-
22 AUS DER GEMEINDE Tipps aus der Gemeinde-Bücherei „Wenn das Schicksal anklopft, mach auf“ – ein bisschen kitschig lautet so der Titel eines Buches, das die Bücherei kürzlich ange- schafft hat. Hauptpersonen sind eine junge Frau mit Tourette-Syndrom und eine ältere Dame mit allerlei Zwangsstörungen, die sich kennen und mögen lernen. Und die Ge- schichte ist gar nicht kitschig, sondern wird unterhaltsam so erzählt, dass man sich beide während der Lektüre lebhaft vorstellen und über ihre Unzulänglichkeiten schmunzeln kann. „Die langen Abende“ – auch ein im Sommer erworbenes Buch, stand ein paar Wochen auf der Spiegel-Bestseller- Liste und ist die Fortsetzung des viel gelesenen Buches „Mit Blick aufs Meer“ (auch im Bestand der Bücherei). Beide erzählen einzelne Geschichte aus dem Leben der Einwohner eines englischen Dorfes. Man muss das erste Buch nicht lesen, um das zweite zu genießen, aber bestimmt möchte man mehr über diese Menschen wie du und ich erfahren, wenn man ein Buch kennt. „Der Gesang der Flusskrebse“ ist eins unserer Bücher, das in der Bestseller-Liste schon monatelang geführt wird. Wer das Buch (oder den Film) „Ein Mann namens Ove“ kennt, wird sicher auch den Roman „Stadt der großen Träume“ vom selben Schriftsteller mögen. Oder besteht größeres Interesse an Roman-Bibliografien z.B. von Coco Chanel oder Edith Piaf? So weit nur eine kleine Auswahl aus unserem Bestand. Dieses eklige Virus Corona ver- schafft einem doch wenigstens Zeit zum Lesen- oder auch zum Vorlesen. Denn Kinderbü- cher und gerade Bilderbücher haben wir auch eine ganze Menge im Frühjahr neu ange- schafft. Gesellschaftsspiele wären ebenso eine Möglichkeit, dem Virus mit guter Laune zu trotzen. Wir hoffen, dass wir die Bücherei (unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen natürlich) zu den üblichen Zeiten geöffnet halten können: dienstags von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 10.30 bis 12.30 Uhr. Wir sehen uns dann! Für das Bücherei-Team: Ingrid Gausmann
AUS DER GEMEINDE 23 Caritas Kein Waffelduft begleitet durch Gesang zog und in den letzten Wochen durch die Ge- meinde. Geburtstagskinder bekamen kein Ständchen im Brunnen. Die Gottesdienste mit Krankensalbung konnten leider auch nicht gefeiert werden. Das Motto „Wer mitmacht, erlebt Gemeinde“ konnte einfach nicht stattfinden. Nur einmal konnten sich die Caritas- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem gemütlichen Gedankenaustausch treffen. Und wie es mit der Caritasarbeit in der Gemeinde weitergehen kann, ist noch ungewiss. Wir hoffen auf ein frohes Wiedersehen im Jahr 2021. Bleiben Sie alle geduldig und gesund! C orona hält uns in Atem A lle Termine abgesagt R ichtig schade I rgendwann wird es wieder besser T rotzen wir mit Abstand, Maske und Verzicht A ber hoffen wir, dass es 2021 besser wird S chutzengel mögen uns begleiten Für die Caritas: Marlies Reyer © Deutscher Caritasverband
24 AUS DER GEMEINDE 30 Jahre Kommunionhelferkreis In einer kleinen Gruppe von Frauen in unserer Gemeinde entstand 1990 der Wunsch, auch bei uns einen Kommunionhelferdienst einzurichten, den es zu der Zeit schon in vielen anderen Gemeinden gab. Ihr Anliegen war es, dass auch Frauen einen Dienst am Altar ausüben dürfen. Der Kreis war aber selbstverständlich von Anfang an offen auch für Männer, die diesen Dienst übernehmen wollten. Nach vielen Gesprächen mit der Gemeindeleitung startete im Advent 1990 unser Dienst mit dem Vikar Andreas Westerbarkei, vor nun genau 30 Jahren. Zum anfänglichen Kommunionhelferkreis gehörten: Bärbel Kate, Mechthild Veit, Christa Mallmann, Gertrud Menke (Sonnhalter), Christa Fromme, Erna Janetzki, Christa Blome, Brunhilde Meisterernst, Rosemarie Düdder und Agnes Schmitz. Kurze Zeit später kamen Paul Wobbe, Manfred Trojanowski und Martin Wienke dazu. Christa Fromme und Erna Janetzki erklärten sich bereit, zusätzlich die Krankenkommuni- on in die Wohnungen zu bringen. Brunhilde Meisterernst ist leider schon nach wenigen Jahren verstorben. Das Besondere war, dass sich diese Gruppe regelmäßig alle zwei Monate traf und von einem Vikar der Gemeinde begleitet wurde. Sie hat sich mit Fragen bezüglich des Diens- tes und mit seinem spirituellen Hintergrund auseinandergesetzt. Zusätzlich zu den regel- mäßigen Treffen gehörten Gruppengottesdienste und Einkehrtage, an denen wir über die Bedeutung der Eucharistie im Zusammenhang mit unserem Dienst gesprochen haben. Auch Glaubensfragen kamen zur Sprache. Wir waren zu Gast bei den Kleinen Schwes- tern in Lütgendortmund, bei den Franziska- nern in Herne und zweimal zu einem Semi- nar unter der Leitung von Andreas Wester- barkei im Kloster Ohrbeck. Später, als die Begleitung durch einen Vikar in unserer Gemeinde wegfiel, haben wir die Treffen reihum in Eigenregie vorbereitet.
AUS DER GEMEINDE 25 Inzwischen werden bei den Treffen nur Termine abgesprochen bzw. Fragen bezüglich des Dienstes erörtert. Heinz Pflug und Ellen Golz, die jahrelang diesen Dienst ausgeübt haben, wohnen inzwi- schen in einem Seniorenheim. In der letzten Zeit verstarben Paul Wobbe und Erna Janetzki. Aktuell gehören zum Kommunionhelferkreis: Christa Blome, Klaudia und Leo Bögershausen, Mairanne Buhl, Bärbel Czarkowski, Bär- bel Kate, Margret Kleff, Petra Kleinz, Günter Klink, Ingrid Löher, Christa Mallmann, Klaus Priebeler, Gertrud Sonnhalter, Maria-Luise Staudinger und Mechthild Veit Herzlichen Dank an alle, die sich jahrelang in diesem Dienst engagiert haben und dies auch weiterhin tun wollen. Gertrud Sonnhalter Gefährliche Erinnerung In der franziskanischen Tradition gibt es eine Geschichte, an die zu erinnern in diesen Corona-Zeiten politisch nicht korrekt scheint: die Begegnung mit dem Aussätzigen. Der lebte vor der Stadt in lebenslanger Quarantäne. Höchstes Infek- tionsrisiko! Franziskus umarmt ihn - ohne Mund-Nasen-Bedeckung. Dabei erfährt er die entscheidende Wende seines Lebens. Diese Erzählung als Handlungsanweisung für heute zu lesen, wäre unverantwortlich. Sie aber plötzlich totzuschweigen, nachdem sie franziskanische Menschen über Jahrhunderte inspiriert hat, ist un- ehrlich. Sie zeigt mir jedenfalls, dass Kontaktverbote, Social Distan- cing und Risikovermeidung um jeden Preis als Koordinaten nicht aus- reichen, um darin christliche Gotteserfahrung einzuzeichnen. Cornelius Bohl ofm, in Franziskaner-Mission 3/20; Auszug aus dem Artikel: Corona, Kirchen und der liebe Gott; mit Genehmigung des Autors
26 AUS DER GEMEINDE Pfadfinder Einander so richtig im echten Leben sehen zu können, ist viel wert. Selbst bei eigentlich so kleinen Dingen wie einer Gruppenstunde. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen lebt vom persönlichen Austausch. Umso schmerzlicher ist es, dass wir uns sehr lange nicht oder nur auf einem Bildschirm gesehen haben. Ich denke, wir müssen nicht zum dreiundzwölfzigsten Mal die Entbehrungen und Verluste beschreiben, die auch wir durchgemacht haben. Nur so viel: Digitale Gruppenstunden sind eine nette Abwechslung, aber kein Ersatz, und Fangen spielen macht mit Mund- schutz und ohne Anschlagen nicht so richtig viel Spaß. Natürlich sind auch alle unsere Aktionen ins Wasser gefallen. Kein Pfingstlager, keine Wochenendfahrt, kein Sommerla- ger. Umso ermutigender ist es, dass in der kurzen Phase seit den Sommerferien wieder Gruppenstunden in Präsenz möglich und alle wieder mit dabei waren! Leider wars das dann jetzt auch erst einmal wieder, mindestens bis Dezember. Als Pfadfinder allzeit be- reit zu sein heißt, sich auch immer neuen Situationen mutig entgegenzustellen und stets das Beste daraus zu machen. „Optimismus ist eine Form des Mutes, die Vertrauen in andere gibt und zum Erfolg führt.“ (Lord Robert Baden-Powell) In diesem Sinne: Achtet aufeinander, vertraut einander, seid allzeit für andere und euch bereit und immer optimistisch bleiben. Eine schöne Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und gut Pfad! Die Pfadfinder der DPSG Stamm Franziskus Dortmund-Scharnhorst Stefan Steinmann
AUS DER GEMEINDE 27 „Am Brunnen“ Ein gutes Jahr ist es jetzt her, dass ich den Betrieb der Gemeinde- Gast-Stätte „Am Brunnen“ übernehmen durfte. Ein Übergang kann holprig sein - und war es natürlich auch - aber der Betrieb blieb mit dem Brunnen-Team gut in Fahrt. Ich fühlte mich gut aufgenommen und fühle mich auch wohl mit dem „Brunnen“ im Franziskus-Zentrum. Dann kam Corona, und auch der Brunnen musste in den Lock-Down. Zweimal. Im Früh- jahr und nun im November noch einmal. Hoffentlich geht es im Dezember weiter. Das ist natürlich auch für einen Betrieb wie den „Brunnen“ ein Überlebenskampf. Gott sei Dank unterstützen mich meine Gäste und auch die Gemeinde sehr. So danke ich allen, die ich mit meinem Team im Jahr 2020 bei den abendlichen Öff- nungszeiten, bei Frühstücken und dem Frühschoppen, bei Familienfeiern und Grillaben- den bewirten durfte. Was die Öffnungszeiten im Dezember und zum Jahreswechsel angeht, achten Sie bitte auf tagesaktuelle Ankündigungen. Ich freue mich darauf, auch 2021 wieder für Sie da zu sein, sofern Corona es möglich macht, und wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Der Brunnen-Wirt: Gert Arnolds
28 AUS DER GEMEINDE Familienzentrum Kindertageseinrichtung Franziskus Unser Jahr 2020 - ein besonderes Jahr für uns alle. Zuversicht „In der Zuversicht des neuen Morgens liegt die Kraft“ (Monika Minder) Gar nicht so einfach: Das Kindergartenjahr war geprägt von langer Schließung für den Großteil der Kinder, es gab abgesperrte Spielbereiche auf dem Außengelände, eingeschränkte Bewegungsfrei- heit in den Räumlichkeiten, weniger soziale Kontakte, Eltern können noch immer nicht ins Haus. Die Elterngespräche mit den neuen Familien fanden im Garten statt. Bei der Eingewöh- nung waren großer Abstand und Maske tragen Pflicht. Traditionelle Veranstaltungen mussten ganz ausfallen oder fanden nur in kleinem Rah- men statt. Seit den Sommerferien gibt es glücklicherweise zumindest für alle Kinder wie- der mehr „Normalität“. Aber uns allen fehlen die gemeinsamen Familienaktionen wie das Kennenlernfest, Got- tesdienste, Eltern- Kind-Basteln, gemeinsame Morgen- und Singkreise, das „Reinkommen“ der Eltern und „mit-dabei-sein“….- wir verstehen uns schon sehr lange als Institution für die ganze Familie, die Kinder und ihre Eltern. Und so haben wir immer versucht, voller Zuversicht das Beste daraus zu machen und die „Highlights im Alltag zu finden. Aktuell: Transparenz der Arbeit: Damit Eltern wissen, was bei uns passiert, gibt es die „Erzählfenster“. Wir hängen dort Fotos, Gemaltes, Gebasteltes und Informationen unse- res Angebots aus. Dieses regt außerdem die Kinder zum Erzählen ihres Alltags an. Im Herbst haben wir uns mit der Geschichte von der Maus Frederick beschäftigt. Fre- derick und seine Freunde nutzen im Herbst die Gelegenheit, Vorräte für den Winter und die dunkle Jahreszeit anzulegen. Frederick sammelt aber nicht nur Früchte, sondern auch bunte Farben und Wörter für den dunklen und kalten Winter. Dies lässt sich auch auf die Corona- Zeit und ihre Einschränkungen übertragen. Wir haben versucht, es Fre- derick gleich zu tun, voller Zuversicht auf einen Frühling und ein Ende der Pandemie.
AUS DER GEMEINDE 29 St. Martin - ein sehr wichtiges Fest im Herbst: Auch wenn es nicht so sein konnte wie ge- wohnt, bastelte jedes Kind seine individuelle Laterne. Jedes noch so kleine Licht macht das Dunkel hell. Das Thema „Teilen und einander helfen“ ist auch gerade in dieser schweren Zeit mehr als aktuell. Unsere Familien haben die Gemeindeaktion mit Gaben für den „Jordan- Treff“ unterstützt. Advent: Die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest gestaltet sich wie jedes Jahr stim- mungsvoll und voller Vorfreude. Die Erzieher spielen diesmal ein Weihnachtsspiel für die Kinder. Die traditionelle Weihnachtsfeier und der Gottesdienst mit den Familien fallen lei- der aus. Wir planen aber voller Zuversicht eine Krippenfeier am 6. Januar. Wir wünschen allen Menschen unserer Gemeinde viel Gesundheit, Hoffnung und eine gesegnete, besinnliche Weihnachtszeit. Nach vielen schönen Jahren in der Kindertageseinrichtung Franziskus als Erzieherin und Leiterin werde ich am 1. Januar eine neue Herausforderung und Tätigkeit annehmen. Ich fühle mich der Franziskus- Gemeinde sehr verbunden, und es war mir immer eine große Freude, hier zu arbeiten. Ich bedanke mich recht herzlich für die gute Zusammenarbeit, das entgegengebrachte Vertrauen, für jedes nette Wort, den Zusammenhalt…. Regina Herder
30 AUS DER GEMEINDE Kooperation mit der Paul-Dohrmann-Schule Es ist mittlerweile eine gute und bereichernde Tradition geworden, dass Schüler und Leh- rer der Paul-Dohrmann-Schule an Einkehrtagen teilnehmen. Diese werden organisiert und durchgeführt von dem Gemeindereferenten und Gemeindeassistenten in den Räumen der Franziskus-Gemeinde. Auch im letzten Schuljahr waren solche Einkehrtage geplant, dann kam Corona, und eini- ge dieser geplanten Tage mussten ausfallen. Doch in diesem Schuljahr geht es weiter, und alle 12 Klassen haben Termine bekommen. Den Anfang machten am 30.10.2020 unsere Kleinsten, die Klasse 1-2-3, mit dem Thema: Gemeinschaft. Anhand einer Geschichte sowie Spielen und Übungen erfuhren sie, dass eine gute Ge- meinschaft, in der jeder seine eigenen Stärken einbringen kann, stark macht. Am Ende haben alle zusammen eine bunte Gemeinschaftsfahne für den Klassenraum gestaltet. Diese wurde nach der Rückkehr in die Schule sofort im Klassenraum aufge- hängt, unter dem Motto: „Zusammen sind wir stark“. Und auch wenn die Novembertermine nun leider ausfallen mussten, sie sind nur verscho- ben: denn es geht weiter, und darauf freuen wir uns. Susanne Neumann, Konrektorin
AUS DER GEMEINDE 31 Dann feiern wir Advent Wenn unsere Kerze brennt, dann feiern wir Advent. Es sagt das Licht mit seinem Schein: Gott wird stets bei uns sein. Rolf Krenzer Foto: Georg Heßbrügge
32 AUS DER GEMEINDE Nachrichten aus Bacabal/Brasilien GUT, DASS WIR AUF EUCH ZÄHLEN KÖNNEN! Menschenrechte, Umweltschutz und Demokratie haben 2020 in Brasilien unter der Regierung des rechtsextremen Präsidenten Bolsonaro extrem gelitten. Die Folgen sind gravierend - vor allem für Kinder und Jugendliche. Dazu traurige Schlagzeilen über brennende Regenwälder, Gewalt in den Armenvierteln und gegen Minderheiten. Und schließlich der menschenverachtende Umgang des Präsidenten mit der Ausbreitung der Corona-Pandemie und den weit über 150 Tausend Opfern. Umso wichtiger wird in diesen Zeiten die Projektarbeit von VAMOS! in Bacabal. Sie hat das Ziel, Kinder- und Jugendliche zu stärken, damit sie das „gemeinsame Haus“ der Schöpfung schützen und das gute Leben aller unter demokratischen Bedingungen fördern können. Ende Oktober schreiben uns die Projektverantwortlichen: Liebe Freundinnen und Freunde der Franziskus-Gemeinde! Ein Jahr geht dem Ende zu, das für uns alle eine große Herausforderung war. Wie ihr wisst, erle- ben wir in unserem Land eine perverse Politik, die in ihren Folgen durch die Pandemie vor allem für die Ärmsten der Armen noch verstärkt wird. Weit über 150.000 Todesopfer durch Covid-19, noch immer ansteigende Infektionszahlen - damit wachsen auch Unsicherheit und Angst. Heute möchten wir ein paar Schlaglichter auf unsere Arbeit 2020 werfen: • Um die negativen Folgen der Pandemie abzumildern, konnte VAMOS! über 180 besonders betroffene Familien über mehrere Monate hinweg regelmäßig mit Lebensmittel- und Hygiene- paketen versorgen. Dafür haben wir ca. 30.000 € aus einem brasilianischen Hilfsfonds einge- worben. Die Mutter eines Projektkindes meint dazu: „Wir waren in echte Not geraten, weil mein Mann schon vor drei Monaten seine Arbeit verloren hat. Nur die Lebensmittelpakete haben dann unser Überleben gesichert. Darüber bin ich sehr glücklich und dankbar!" • Die Schulen sind seit April bis zum Ende des Jahres geschlossen. Auch die Projekttreffen kön- nen derzeit noch nicht wieder stattfinden. Darum mussten wir unsere Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen buchstäblich neu erfinden. Wir treffen uns jetzt mit den Kindern und Jugend- lichen „online“ und nutzen dazu alle zur Verfügung stehenden sozialen Medien. • Familien, die kein Handy oder Internet zur Verfügung haben, werden über Nachbarn versorgt und von den Projektmitarbeiterinnen einmal wöchentlich besucht - natürlich unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Oder sie kommen in die Projetzentren und holen sich dort regelmäßig Informations- und Aufgabenblätter ab, die die Kinder dann zuhause bearbeiten. • In der „Woche der Umwelt“ wurden die Kinder zum Beispiel angeregt, zuhause einen kleinen Kräutergarten anzulegen und zu pflegen. Zum Thema „Sexuelle Gewalt“ haben die Kinder kurze Aufklärungsvideos für Gleichaltrige produziert und verbreitet.
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34 AUS DER GEMEINDE Nachrichten aus Bacabal/Brasilien • Wöchentlich treffen sich die Projektkinder zu gemeinsamen Online-Konferenzen, um sich aus- zutauschen und gemeinsam zu lernen. Auch der Musikunterricht für die Jugendlichen ist jetzt per Handy möglich. • Die regelmäßige Planungs- und Auswertungstreffen der pädagogischen Teams, der Projektko- ordination und der Vereinsleitung von VAMOS! finden „online“ statt. Gleiches gilt für unsere Fortbildungen mit den Sozialerzieherinnen. Der Capoeiralehrer bekennt: „Das war alles neu für mich, weil ich mit Technik nicht sonderlich vertraut war. Heute nehme ich die Capoeirastunden per Handy auf und verteile sie mit konkreten Aufgaben an die Kinder, die dann zuhause damit üben können." • Im Oktober haben die Projektkinder in einer Konferenzschaltung mit Gracinete in Deutschland einen Workshop „Pflanzenfarben“ realisiert und sind jetzt MultiplikatorInnen für diese farbige und kreative Technik. • Wir haben auch externe Angebote für die Projektarbeit genutzt: Die Jugendlichen haben an einem Online-Kurs zum Thema „Umgang mit sozialen Medien“ teilgenommen, das pädagogi- sche Team an verschiedenen Fernkursen zu Bildungs- und Erziehungsfragen, die Projektkoor- dination an Schulungen zu den Themen „Fundraising“ und „Organisationsentwicklung“. Die neue Situation hat unseren Kontakt mit den Familien noch einmal intensiviert. Wir bekommen dadurch auch viele Fälle von häuslicher Gewalt mit. Auch bemerken wir bei vielen Kindern und einigen Müttern Fälle von Depression infolge der Pandemie. Eine Sozialerzieherin dazu: „Wir wer- den vor allem von den Müttern angefordert, um in schwierigen Alltagssituationen zu helfen. Letzten Monat bekam ich die Handy-Nachricht von der Mutter einer Jugendlichen: Sie war besorgt, dass ihre Tochter immer schweigsamer wurde und sich zunehmend isolierte. Ich konnte einen Besuch bei der Familie machen und angesichts der ernsten Situation die Jugendliche in professionelle psychologische Begleitung vermitteln. Durch die sozialen Medien sind wir näher bei den Müttern. Ich habe dadurch viel gelernt." Ihr Lieben, was uns stärkt und weitergehen lässt ist die Gewissheit, dass wir dabei auf euer Gebet und eure Hilfe zählen können. Zusammen mit Euch und der Unterstützung lokaler Förderer können wir den Herausforderungen entgegentreten. Euer Team von VAMOS! in Bacabal Mit großem Dank an alle, die die Arbeit von VAMOS! in Brasilien unterstützen, wünschen wir eine hoffnungsvolle und gesunde Festzeit! VAMOS! Bleiben wir gemeinsam auf dem Weg! Gracinete & Meinolf Schröder
AUS DER GEMEINDE 35 Feliz Natal Foto: Georg Heßbrügge
36 AUS DER GEMEINDE Bau mein Haus wieder auf Schon lange war die Franziskus-Kapelle, der Nebenraum der Kirche der Franziskus- Gemeinde, „baufällig“. Die Fensterfront hatte den Charme eines Abstellraums (was es ja auch mal war), und der Teppichboden war abgewetzt und verschmutzt. Die Zugangstür war ramponiert und klapperig. Hier war dringender Handlungsbedarf, sollte die Kapelle doch weiterhin als Sakralraum erfahrbar bleiben und genutzt werden. Der Raum erinner- te an ein Schlüsselerlebnis des Patrons Franziskus. Der fühlte sich durch den ramponier- ten Zustand der Kirche San Damiano in Assisi herausgefordert: „Franziskus, bau mein Haus wieder auf!“ Bekanntermaßen blieb es aber nicht bei der Renovierung dieser klei- nen Kirche… Inzwischen ist unsere Franziskus-Kapelle fertiggestellt. Das große Glasfenster ist seit einigen Wochen eingesetzt. Es wurde von der Künstlerin Anja Quaschinski aus Düssel- dorf entworfen und von der Glasfirma Peters in Paderborn hergestellt. In seinen Farben stellt es die Sonne dar, und tagsüber, wenn die Sonne darauf scheint, ist tatsächlich et- was zu spüren von der Großartigkeit der Schöpfung. Für Franziskus weist die Sonne hin auf den großartigen Gott, den Schöpfer des Ganzen. Gedeutet wird das Licht der Sonne im Text des Sonnengesangs, dessen erste Strophe an der Stirnwand aufgemalt
AUS DER GEMEINDE 37 ist, zusammen mit dem TAU, dem Segenszeichen des Franziskus. Diese Arbeit wurde von Dietmar Kreutner aus unserer Gemeinde ausgeführt. Da dieses Fenster jetzt ein wunderbarer Blickfang ist, steht die Tür zu Kapelle meistens auf. Die ersten Gottesdiens- te wurden ebenfalls schon in der Kapelle gefeiert, obwohl wegen der Corona- Einschränkungen zurzeit nur begrenzt kleine gottesdienstliche Feiern dort stattfinden können. Für Franziskus war die Renovierung der kleinen Kirchen in der Umgebung von Assisi aber nur ein Anfang. In einer krisengeschüttelten Zeit des Mittelalters brauchte die ganze Kirche frische Impulse und einen geistlichen Neustart. Das wurde dann sein eigentliches großes Anliegen. Und in einer ähnlichen Situation sind wir auch heute: Massiver Vertrau- ensverlust, Reformstau und Missbrauchsskandale erfordern auch heute eine radikale Neuorientierung in unseren Gemeinden und in der ganzen Kirche. Die Neugestaltung der Kirche ist deshalb mit dem Ende der Arbeiten nicht abgeschlossen, sondern fängt gerade
38 AUS DER GEMEINDE Bau mein Haus wieder auf erst an. Das erneuerte Äußere ist ein starker Impuls, auch die Inhalte des kirchlichen Lebens neu zu buchstabieren. Da kommt noch was auf uns zu!!! Erneuert wurde auch die Gebetsecke. Neben einem neuen Anstrich wird jetzt das Bild Hl. Franziskus in einer modernen künstlerisch hochwertigen Glasfassung präsentiert. Die Figur der Maria hat ein neues schlichtes Po- dest aus Glas bekommen und der Ständer für die Gebetslichter ist aus Holz neu gebaut. Durch das neue Glasfenster wird die Gebetsecke in herrliches Licht getaucht. Zukünftig werden dort dann statt der bisherigen Teelichter kleine Kerzen angeboten, die man in Sand einsetzen kann, dazu passende kleine Blumenbank. Der Holzkünstler ist Herbert Gaus- mann aus der Gemeinde. Neu ist ebenfalls der Gedenkort für die Getauften und Verstorbenen. An der Hinterwand der Kirche ist der Regenbogen angebracht, der vor einigen Jahren schon einmal die Glaskrippe geziert hatte. Der Regenbo- gen als Zeichen des Bundes zwischen Gott und Mensch wölbt sich über den Gedenkbüchern mit den Namen der Getauften und der Verstorbenen. In der Span- nung zwischen Geburt und Tod vollzieht sich menschliches Leben im Bund mit Gott. Da- ran möchte diese Installation erinnern. Damit ergibt sich eine konsequente Linie im Got- tesdienstraum von hinten nach vorn: vom Regenbogen ausgehend über den Tisch mit dem Wort Gottes und dem Taufbecken zur Altarinsel, dem Mittelpunkt des Raumes, und zum Tabernakel, dem Ort der bleibenden Gegenwart Gottes. Wir laden ein, immer wieder auch in die Gedenkbücher mit den Namen und Bildern der Getauften und den Namen der Verstorbenen zu schauen. Auch wenn der Weg durch die Kirche etwas weiter ist als bis- her, sind auch die zusätzlichen Schritte ein Teil des Andenkens und des Gebetes. Viele waren an der Neugestaltung beteiligt: vor allem der Liturgieausschuss, der Gemein- deausschuss und der Kirchenvorstand – und natürlich die einzelnen Künstler. Auch viele Gemeindemitglieder haben finanziell dazu beigetragen. Allen ein herzlicher Dank für die geleistete Arbeit. - Zu wünschen ist, dass Kirche immer wieder neugestaltet und damit ansprechend wird - äußerlich und innerlich. Reinhard Bürger
AUS DER GEMEINDE 39 „ER“ kommt Ich will bei euch wohnen. Ihr sollt zuhause sein. Das Leben wird sich lohnen, wenn wir zusammen wohnen. Es wird ein Segen sein. Fritz Baltruweit Krippendarstellung Franziskus-Gemeinde 2019; Foto: Georg Heßbrügge
40 AUS DER GEMEINDE Jahresrückblick aus Sicht des Gemeindeauschusses Wir blicken als Gemeindeausschuss auf ein Jahr zurück, das in keinem Sinne gewöhnlich war und uns an vielen Stellen auch als Gremium immer wieder vor Herausforderungen gestellt hat. Zunächst stand für uns Mitte Februar die alljährliche Klausur an. Bei einer Klausur können wir verschiedene Themen deutlich intensiver in den Blick nehmen als bei den abendlichen Sitzungen, und auch in diesem Jahr war dies wieder einmal ein sehr produktiver Tag zu den Themen Ehrenamt und Pastorale Orte und Gelegenheiten. Das Ergebnis waren viele erste Ideen und Gedanken, welche im laufenden Jahr angegangen werden sollten. Dabei konnte man förmlich den Tatendrang und die Motivation spüren, welche wir aus der Klau- sur mitgenommen hatten. Und dann kam doch alles ganz anders. Bereits vier Wochen später stellte die Corona- Pandemie alles auf den Kopf. Das Osterfest stand vor der Tür, und gleichzeitig konnte die Kommunikation plötzlich fast nur noch digital stattfinden. Eine deutliche Herausforderung für uns als Gremium mit einigen Stolpersteinen, im Rahmen derer vielleicht auch einiges liegengeblieben ist. Aber es zeigte sich auch, dass z. B. das bereits seit Jahren bestehen- de System aus Gruppenansprechpartnern des Gemeindeausschusses zu den einzelnen Gruppen sehr sinnvoll ist, um so zeitnah Informationen in die Gemeinde tragen zu kön- nen. Die Kar- und Ostertage mit dem Angebot der offenen Kir- che, den Zeichen und Ritualen, die angeboten wurden (Palmzweige, Osterkerzen) sowie die teilweise Live-Musik wurden stark angenommen und trugen zusammen mit der ökumenischen Segnung der Osterkerzen dazu bei, dass das Ostern trotzdem ein Fest wurde. Aber es zeigte auch deutlich, was in diesen Tagen vermisst wurde: die ge- meinsame Feier des Osterfestes. Die Wiederaufnahme der Gottesdienste einige Wochen später war dann geprägt von einem neu zu organisieren- den Türdienst, der dafür zu sorgen hatte, dass Abstände eingehalten werden, persönliche Daten der Besucher vor- liegen und die Maximalzahl an Personen nicht überschrit- ten wird. Keine Bedingungen, die man sich für einen Kirchenbesuch als Voraussetzung wünscht.
AUS DER GEMEINDE 41 Auch die Gottesdienste selber ohne Gesang und zunächst sogar ohne Eucharistie waren gewöhnungsbedürftig. Hier zeigte sich schnell, wie sehr einzelne Elemente unsere Got- tesdienste prägen und wie sehr man sie vermisst. Umso schöner ist es dann, wenn man zahlreiche Musiker in der Gemeinde hat, die den Gottesdienst mit vielfältiger Musik unter- stützen, oder wenn neue spirituelle Texte eingesetzt werden, die in verschiedenen For- men vorgetragen/gesprochen werden. Auch die ruhige Atmosphäre der Gottesdienste vor allem auch beim Kommunionempfang wurde als wohltuend empfunden. In den Sommermonaten konnte dann wieder mit einzelnen Gruppentreffen begonnen werden, und das Zentrum füllte sich langsam wieder mit Leben. Dies verlief bei allen Gruppen und Diensten in einem sehr unterschiedlichen Tempo, und in vielen Bereichen wurden und werden viele langjährige Mitarbeiter noch vermisst. Aber auch wenn sie schmerzlich vermisst werden, so herrscht in unserer Gemeinde aus meiner Sicht momentan eine Atmo- sphäre der großen Akzeptanz für das individuelle Ver- halten in der aktuellen Situation. Auch die Erstkommunion- und Firmfeiern im August/ September bzw. Oktober fanden unter gänzlich ande- ren Rahmenbedingungen statt, als wir es in unserer Gemeinde gewohnt sind. Dennoch erhielten wir von vielen Seiten die Rückmeldung, dass es sehr schöne und würdige Feiern gewesen sind, wo der Fokus noch einmal stärker auf dem zu spendenden Sakrament lag. Insgesamt zeigen also viele Beispiele, dass wir auch aus diesem ungewohnten Jahr viel für unsere Arbeit in der Gemeinde in den nächsten Jahren mitnehmen können. Vor uns liegt nun eine sicherlich andere Advents- und Weihnachtszeit. So werden wir am ersten Advent schmerzlich unseren Weihnachtsmarkt vermissen, und auch die Weihnachtsgottesdienste selber werden einen anderen Charakter haben. Aber mit den Erfahrungen aus den zurückliegenden Monaten wissen wir, dass dies auch eine Chance ist: Stolpersteine aus dem Weg räumen, Gewohntes nicht als selbstverständlich nehmen, Neues ausprobieren… Für den Gemeindeausschuss: Franziska Wishahi
42 KINDERSEITE Ein König will Gott sehen Im großen Dschungel lebt der König der Tiere, der Lö- we. Er regiert schon sehr lange. Aber irgendwann be- ginnt er, alt und müde zu werden. Er will sterben. Er hat vom Leben genug. „Schaut her“, sagt er. „Ich habe in meinem Leben alles erlebt, was man erfahren kann. Ich habe viel gesehen und gehört. Nur eines habe ich noch nie getan: Ich habe Gott nie gesehen. Er hat uns Tiere gemacht, den Dschungel, das Wasser, den Himmel und die Sonne. Für die Nacht hat er uns all die Sterne geschenkt, die uns durch das Dunkel leuchten. Das sind alles Dinge, die er gemacht hat. Aber ihn selbst habe ich nie erblickt.“ Deshalb befiehlt er allen seinen Untertanen: „Zeigt mir Gott!“ Die Geparden jagen durch den ganzen Dschungel. Sie finden Gott nicht. Die wei- sen Eulen grübeln und denken nach. Aber ihnen fällt kein Ort ein, wo Gott sein könnte. Alle Vögel fliegen in den Himmel und suchen Gott zwischen den Wolken. Auch dort ist er nicht zu finden. Da kommt eine kleine, graue Maus daher. Sie hat den Befehl des Löwen gehört. Sie verbeugt sich vor seiner königlichen Hoheit, dem Löwen: „Erlaube mir, deinen Wunsch zu erfüllen!“, sagt die Maus. „Gib Acht, kleine Maus! Wenn du mir Gott nicht zeigen kannst, bist du meine Vorspeise!“, antwortet der Löwe ihr hochnäsig. Die Maus führt den Löwen auf einen Hügel. „Sieh in die Sonne!“, fordert sie den Löwen auf und deutet mit ihrer Spitznase auf den gelben Ball. Der Löwe blinzelt in das helle Licht. „Willst du mich blind machen? Das Licht ist für mich viel zu hell!“, sagt er. „Siehst du“, meint das Mäuschen. Du schaffst es nicht, in die Sonne zu sehen. Sie ist nur ein kleiner Feuerball. Weißt du, wie viele es in der Weite des Univer- sums gibt? Und du willst in Gottes Gesicht schauen? Du kannst deine Augen
KINDERSEITE 43 nicht einmal ein paar Sekunden in der Sonne offenhalten!“ Der Löwe ist tief beein- druckt und denkt: „Dieses graue Tierlein, wie schlau es doch ist.“ „Eine kleine Frage hätte ich noch“, antwortet der Löwe. „Wie ist Gott?“ „Wenn du das wissen möchtest, dann musst du die Welt durch die Augen von Mäusen betrachten. Du als König der Löwen wirst für eine kurze Zeit das sehen, was wir kleine Tiere gesehen haben.“ Weil das Herz des Königs weich geworden ist, willigt er ein. Das Mäuschen befiehlt dem Löwen: „Schließ deine Augen für einen Moment.“ Der Löwe tut, worum ihn die Maus gebeten hat. Als der Löwe sie wieder aufmacht, sieht er durch die Augen der Maus einen arm- seligen Stall. Eine junge Frau legt ein Neugeborenes in die Futterkrippe. Noch ein zweites Bild kann er sehen. Seine Augen erblicken ein großes, grob gezimmertes Holzkreuz. Ein Mann wird ans Kreuz geschlagen. Neben ihm hängen zwei Verbre- cher. Es ist Jesus, der Sohn Gottes, der unschuldig ans Kreuz genagelt wird. Aus den Augenwinkeln des Löwen purzeln ein paar Tränen. In seinem Herz macht sich ein Glücksgefühl breit. „Jetzt sehe ich Gott!“, sagt er und lächelt. Erzählung: Dagmar Kleewein Der Engel Gabriel sucht einen Stern, der ganz genau so aus- sieht wie der auf seinem Plakat. Kannst du ihm helfen? Christian Badel, www.kikifax.com
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