KINDERTAGESSTÄTTE FÜR STUDENTENKINDER OLSHAUSENSTRASSE - Kindertagesstätte für Studentenkinder Olshausenstraße 64b 24118 Kiel
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KINDERTAGESSTÄTTE FÜR STUDENTENKINDER OLSHAUSENSTRASSE Kindertagesstätte für Studentenkinder Olshausenstraße 64b 24118 Kiel
INHALTSVERZEICHNIS VORWORT........................................................................................................................................... 4 UNSERE KINDERTAGESSTÄTTE FÜR STUDENTENKINDER OLSHAUSENSTRASSE STELLT SICH VOR.... 4 TRÄGER.......................................................................................................................................... 4 ANSPRECHPERSON UND ANSCHRIFT/ ERREICHBARKEIT............................................................ 4 SPRECHZEITEN/ INFORMATIONSMÖGLICHKEITEN........................................................................ 4 LAGE UND SOZIALES UMFELD....................................................................................................... 5 STRUKTUR DER GRUPPEN............................................................................................................. 5 RÄUME UND AUSSENGELÄNDE..................................................................................................... 5 MITARBEITENDE............................................................................................................................. 6 PRINZIPIEN UND GRUNDSÄTZE UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT.............................................. 6 BETREUUNG, BILDUNG UND ERZIEHUNG...................................................................................... 6 UNSER BILD VOM KIND...................................................................................................................7 UNSERE ROLLE ALS PÄDAGOGISCHE FACHKRAFT........................................................................7 ZIELE UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT........................................................................................ 8 studentenwerk.sh 2
BEWEGUNGSFÖRDERUNG ALS SCHWERPUNKT UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT.................... 8 UMSETZUNG DER BILDUNGSLEITLINIEN IN UNSERER KINDERTAGESSTÄTTE.................................. 9 DIE BILDUNGSLEITLINIEN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN.................................................. 9 NATURWISSENSCHAFT, TECHNIK UND MATHEMATIK .................................................................. 9 KÖRPER, BEWEGUNG UND GESUNDHEIT.....................................................................................10 SPRACHE, ZEICHEN/SCHRIFT UND KOMMUNIKATION..................................................................11 RELIGION, PHILOSOPHIE UND ETHIK............................................................................................ 12 KULTUR, GESELLSCHAFT UND POLITIK........................................................................................ 12 MUSISCH-ÄSTHETISCHE BILDUNG UND MEDIEN......................................................................... 13 QUERSCHNITTSDIMENSIONEN ......................................................................................................... 14 INHALTLICHE EINZELFRAGEN............................................................................................................ 14 AUFNAHME UND EINGEWÖHNUNG NEUER KINDER..................................................................... 14 UNSER TAGESABLAUF................................................................................................................... 15 GRUPPENÖFFNUNG...................................................................................................................... 15 ERNÄHRUNG ................................................................................................................................. 15 ALLTAGSINTEGRIERTE SPRACHBILDUNG/SPRACHFÖRDERUNG................................................. 16 INKLUSION..................................................................................................................................... 17 PARTIZIPATION UND BESCHWERDEMÖGLICHKEITEN.................................................................. 17 KINDERSCHUTZ............................................................................................................................. 19 PRÄVENTIONSKONZEPT DES STUDENTENWERKS SH.................................................................. 19 DOKUMENTATION KINDLICHER ENTWICKLUNGSPROZESSE....................................................... 20 QUALITÄTSMANAGEMENT UND FORTBILDUNG............................................................................ 21 KOOPERATION MIT ELTERN...............................................................................................................22 ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN...................................................................................................22 KOMMUNIKATION MIT ELTERN.................................................................................................... 23 ZUSAMMENARBEIT IM TEAM ........................................................................................................... 23 ZUSAMMENARBEIT DER PÄDAGOGISCHEN FACHKRÄFTE.......................................................... 23 DIENSTBESPRECHUNG UND TEAMTAGE...................................................................................... 24 KONTAKT ZU ANDEREN INSTITUTIONEN......................................................................................... 24 ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN KITAS UND SCHULEN........................................................... 24 KONTAKTE ZU ANDEREN INSTITUTIONEN................................................................................... 24 ANLAGEN.......................................................................................................................................... 25 KONZEPT ZUM SCHUTZ DER INTIMSPHÄRE BEIM WICKELN IN DER TIGER-GRUPPE (ANLAGE 1)...... 25 KONZEPT SCHLAFEN IN DER TIGER-GRUPPE (ANLAGE 2)................................................................ 25 LITERATURVERZEICHNIS:................................................................................................................. 26 IMPRESSUM...................................................................................................................................... 26 3 studentenwerk.sh
VORWORT Schleswig-Holstein erarbeitet. Der Hauskonzeption übergeordnet ist die Rahmenkonzeption für Kinder- Die Tagesstätte für Studentenkinder Olshausenstraße tageseinrichtungen des Studentenwerks SH. Diese legt ist die zweite Kindertagesstätte des Studentenwerkes für alle Einrichtungen des Studentenwerks SH die Schleswig-Holstein in Kiel. Sie wurde am 01.04.1994 in Grundrichtlinien fest. Betrieb genommen. Es stehen in unserer Einrichtung 57 Ganztagsplätze für Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt zur Verfügung. Die 57 Plätze un- terteilen sich in 25 Plätze für Kinder unter drei Jahren UNSERE KINDERTAGESSTÄTTE FÜR (Krippenkinder) und 32 Plätze für Kinder ab drei Jah- STUDENTENKINDER OLSHAUSEN- ren bis zum Schuleintritt (Elementarkinder). Gesetzliche Grundlage für die Arbeit in Kindertages- STRASSE STELLT SICH VOR stätten sind das SGB VIII (§22) und das Gesetz zur Stär- kung der Qualität in der Kindertagesbetreuung und zur TRÄGER finanziellen Entlastung von Familien und Kommunen (KiTa-Reform-Gesetz). Besonders maßgeblich sind die Träger der Einrichtung ist das Studentenwerk Schles- Ziele, die das KiTa-Reform-Gesetz in § 2 Aufgaben wig-Holstein. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein und Ziele der Kindertagesförderung formuliert: versteht sich als Dienstleistungsangebot für Studie- „Die Förderung in Kindertageseinrichtungen und Kin- rende an allen Hochschulstandorten in Schleswig-Hol- dertagespflege (Kindertagesförderung) erfüllt einen stein. Mit dieser Zielsetzung ist das Studentenwerk eigenständigen alters- und entwicklungsspezifischen auch Träger von Kindertagesstätten. Bildungs- und Erziehungsauftrag. Sie soll die Entwick- Studierende mit Kindern befinden sich in einer beson- lung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und deren Lebens- und Studiensituation. Um im Rahmen gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern, die Er- der Chancengleichheit Bedingungen zu schaffen, die ziehung und Bildung in der Familie unterstützen und es ermöglichen, das Studium fortsetzen und beenden ergänzen und den Eltern dabei helfen, Erwerbstätig- zu können, hat das Studentenwerk SH an den Hoch- keit und Kindererziehung besser miteinander verein- schulstandorten Kiel, Flensburg und Lübeck Kinderta- baren zu können.“ geseinrichtungen geschaffen, und damit für eine ver- Entsprechend dieser Zielformulierung beinhaltet die- lässliche Betreuung der Kinder gesorgt. se Konzeption die Darstellung unserer pädagogischen Arbeit. Sie ist für uns eine verbindliche Arbeitsgrund- ANSPRECHPERSON UND lage und soll neuen Kolleg*innen den Einstieg in die ANSCHRIFT/ ERREICHBARKEIT Arbeit erleichtern. Diese Konzeption ist kein endgül- tiges Werk. Mit sich verändernden Bedingungen und Kindertagesstätte für Studentenkinder neuen Kolleg*innen werden sich Aspekte verändern. Olshausenstraße 64 b, 24118 Kiel Deshalb werden wir die Konzeption regelmäßig über- Tel./Ab. 0431 – 8 33 85 arbeiten. Wir bieten allen Eltern und Interessierten Fax: 0431 – 5 86 90 75 an, diese Konzeption zu lesen, damit sie sich über un- E-Mail: kita.olshausenstrasse@studentenwerk.sh sere Arbeit informieren und durch Ideen, Anregun- Leiterin: Birgit Schröter-Zenz gen und Wünsche unsere Arbeit bereichern können. Zu diesem Zweck wird die jeweils aktuelle Fassung auf Öffnungszeiten Montag-Freitag der Website des Studentenwerks SH veröffentlicht. Kernzeit: 8.00 – 16.00 Uhr Durch äußere Umstände (Pandemie, Personalmangel, Frühdienst: 7.00 – 8.00 Uhr* etc.) bedingt kann es vorkommen, dass einzelne Berei- Spätdienst: 16.00 – 17.00 Uhr* che der Konzeption kurzfristig in ihrer Anwendung (* je nach Verfügbarkeit) den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden müs- sen. In solchen Fällen achten wir darauf, dass wir die SPRECHZEITEN/ Grundideen dieser Konzeption aufrechterhalten und INFORMATIONSMÖGLICHKEITEN den Kindern nur das nötigste Maß an Veränderun- gen zumuten. Leser*innen, die diese Konzeption unter Montag – Freitag: 8.30 – 15.00 Uhr solchen Umständen lesen, bitten wir um Verständnis, wenn sie in den Abläufen der Kita Abweichungen zu Weitere Terminvereinbarungen sind den Formulierungen der Konzeption feststellen. jederzeit möglich. Diese Konzeption hat das gesamte pädagogische Team auf der Basis der Bildungsleitlinien des Landes studentenwerk.sh 4
LAGE UND SOZIALES UMFELD Die Kita Olshausenstraße liegt auf dem Campus der CAU direkt an der Olshausenstraße. Das Außengelän- de der Kita wird durch die Wohngemeinschaften des Studentendorfs begrenzt. Es gibt gute Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr. In unmittelbarer Um- gebung der Kita befinden sich das Nordmarksportfeld, das Uni-Sportforum und der Botanische Garten. Auch das Projensdorfer Gehölz, der Blücherplatz und die In- nenstadt sind gut zu erreichen. STRUKTUR DER GRUPPEN In unserer Einrichtung gibt es die folgende Gruppenstruktur: • eine Elementargruppe für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt • eine altersgemischten Gruppe für Kinder im Alter von ca. zwölf Monaten bis zum Schuleintritt und • zwei Krippengruppen für Kinder im Alter von ca. zwölf Monaten bis drei Jahren Davon stehen zehn Krippenplätze der CAU zur Bele- gung mit Kindern von berufstätigen Eltern an der CAU zur Verfügung. Allen Kindern steht ein Ganztagsplatz zur Verfügung. Eltern, die außerhalb der Kernöffnungszeit aufgrund von Studium oder Berufstätigkeit einen zusätzlichen Betreuungsbedarf haben, können je nach Verfügbar- keit ihre Kinder für den Früh- und/oder Spätdienst anmelden. RÄUME UND AUSSENGELÄNDE Unsere Kindertagesstätte ist ein dreistöckiges Gebäu- de. Jeder Gruppenraum liegt auf einer Etage. Jede Gruppe verfügt über einen Garderobenbereich, über Nebenräume bzw. Nischen, in die sich Kinder zu- rückziehen können. Zum Gruppenbereich jeder Grup- Kinder, sowie über einen Schlafraum und je ein Bad pe gehört ebenfalls ein Schlafraum. Die vorbereitete für die Kinder und pädagogische Fachkräfte. Zur be- Umgebung in den Räumen ist für Kinder so anspre- sonderen Situation des Schlafens und Wickeln in der chend gestaltet, dass der Aufforderungscharakter zum Gruppe vgl. Anlage 1 und 2. Tätig sein und Handeln inspiriert. Im Erdgeschoss ist unsere Halle, die von allen Kindern Zusätzlich verfügt die Kindertagesstätte über zwei Räu- der Einrichtung für diverse Aktivitäten genutzt wer- me für Mitarbeitende, einen Zusatzraum, der für pä- den kann. In einem Nebenraum befinden sich vielfäl- dagogische Angebote genutzt wird, einen gesicherten tige Spiel- und Turnmaterialien. Raum für Reinigungsgeräte und –mittel sowie über Eine Krippengruppe für die Kinder der CAU-Mitarbei- eine Küche mit Lagerraum für die Lebensmittel. ter*innen befindet sich im Bereich des Studentendor- Am Haus liegt das Außengelände, das vielfältige Spiel-, fes in einer nach pädagogischen Gesichtspunkten und Kletter- und Bewegungsmöglichkeiten bietet. Es gibt den Bedürfnissen der Kleinkinder angepassten, umge- ein Klettergerüst mit Rutsche, ein Holzspielhaus, eine bauten Wohngemeinschaft. Die Gruppe verfügt über Schaukel, Sandkisten, eine erhöhte Spielebene und einen Garderobenbereich, einen Gruppenraum, einen Niedrigseilgartenelemente. Darüber hinaus stehen Mehrzweckraum für Angebote und Verpflegung der den Kindern verschiedene Fahrzeuge, Sandspielzeuge 5 studentenwerk.sh
ten pädagogische Fachkräfte in Teilzeit mit verschie- denen Stundenkontingenten. Für die Verpflegung der Kinder sorgen zwei hauswirt- schaftliche Fachkräfte in Teilzeit. Ein Hausmeister kommt regelmäßig für Reparaturen, Pflege- und War- tungsarbeiten in die Kita. Wir bieten Auszubildenden Praktikumsplätze für angehende Erzieher*innen, Sozialpädagogische As- sistent*innen und Kindheitspädagog*innen im Zuge ihrer schulischen Ausbildung, bzw. ihres Anerken- nungsjahres an. Zusätzlich bieten wir eine Stelle für die Ableistung eines Freiwilligen Sozialen Jahres bzw. Bundesfreiwilligendienstes an. Im Folgenden werden in dieser Konzeption pädago- gisch handelnde Personen als pädagogische Fachkräfte bezeichnet. PRINZIPIEN UND GRUNDSÄTZE UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT BETREUUNG, BILDUNG UND ERZIEHUNG Der § 22 SGB VIII formuliert den Betreuungs-, Bil- und Materialien für Bewegungs- und Rollenspiele zur dungs- und Erziehungsauftrag für Kindertagesstätten. Verfügung. Im Untergeschoss befindet sich an der Betreuung verstehen wir als unsere beaufsichtigende Krippengruppe eine Terrasse, die für Aktivitäten im und versorgende Tätigkeit, um die Eltern bei der Ver- Freien genutzt werden kann. Sie ist ausgestattet mit ei- einbarkeit von Studium/Beruf und Familie zu unter- ner Sandkiste, Spielzeug und Fahrzeugen. stützen. Die Betreuung schafft den Kindern Schutzzo- Unsere Kitaräume sind gegen den unbefugten Zutritt nen, in denen sie sich in sicherer Umgebung aktiv mit Dritter geschützt. Das Haupthaus können nur Mitar- ihrer Umwelt auseinandersetzen können und bietet ih- beitende und Familien mit Vertrag betreten, die den nen die emotionale Zuwendung sowie die Sorge für das Türcode kennen. Alle kitafremden Personen müssen körperliche und geistige Wohl, als wesentliche Grund- durch Klingeln auf sich aufmerksam machen. Auch lagen für Erziehung und Bildung. die externe Gruppe, die in der umgebauten Wohnge- Bildung verstehen wir immer als Selbstbildung des meinschaft untergebracht ist, verfügt über eine Klin- Kindes. Bildung ist ein lebenslanger Prozess, der mit gel. Alle Räume sind so gestaltet, dass sie den Kindern der Geburt beginnt. Bildungsprozesse sind sehr indi- Rückzugsmöglichkeiten und den Schutz ihrer Intim- viduell und unterschiedlich. Wir verstehen es als un- sphäre bieten (vlg. Anlage 1). Trotzdem sind sie für die sere Aufgabe jedes Kind in seinen Bildungsprozessen pädagogischen Fachkräfte noch so einsehbar, dass das zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Bildung Spiel der Kinder jederzeit beaufsichtigt werden kann. wird erst durch die Erziehung möglich. Als pädagogi- Die Zusatzräume (wie z.B. Schlafräume und Wickel- sche Fachkräfte sind wir uns bewusst, dass wir durch räume) verfügen dazu über Glasfenster in den Türen. unsere Erziehung den Kindern Bildungsmöglichkeiten Ab Anfang 2023 ist auch das Außengelände gegen den eröffnen, aber auch einschränken können. Zutritt von Dritten über die Terrassen der Studieren- Erziehung verstehen wir als unsere gesamte verant- den durch Zäune an den entsprechenden Terrassen wortliche Tätigkeit als pädagogische Fachkräfte, mit geschützt. der Aufforderung und der Anregung der Kinder zu Bildung. Erziehung beinhaltet die Vermittlung und das MITARBEITENDE Vorleben von Normen und Werten der Gesellschaft so- wie die Befähigung der Kinder zum Zusammenleben. Jede Gruppe wird von einer*m Erzieher*in und einer*m Jedes Kind soll unter Berücksichtigung seiner indivi- Sozialpädagogischen Assistent*in Vollzeitanstellung duellen Kompetenzen und Persönlichkeitsentwick- geführt. Als Urlaubs- und Krankheitsvertretung arbei- lung seinen Platz in der Gesellschaft finden. studentenwerk.sh 6
Bildung und Erziehung sind zwei sich bedingende len und gesellschaftlichen Kontext der eigenen Fami- Aspekte unserer Arbeit. Wir schließen uns den For- lie. Aus diesem Bild vom Kind ergibt sich unsere Rolle mulierungen von Laewen/Andres an und betrachten als pädagogische Fachkraft. die Bildung als Selbsttätigkeit des Kindes zur An- eignung der Welt und die Erziehung als die Tätig- UNSERE ROLLE ALS keit des Erwachsenen mit dem Ziel, alle Kräfte PÄDAGOGISCHE FACHKRAFT des Kindes dafür anzuregen. Aus diesen Grundsät- zen entwickeln wir unser Bild vom Kind und unsere Jedes Kind steht mit seinen Bedürfnissen im Mittel- Rolle als pädagogische Fachkraft. punkt unserer Arbeit. Wir schaffen in unserer Kinder- tagesstätte einen Ort, an dem sich alle Kinder geborgen UNSER BILD VOM KIND und wohlfühlen. Wir nehmen sie in ihrer Individuali- tät so an, wie sie kommen, nehmen ihre Wünsche und Ich mag Dich so, wie Du bist. Bedürfnisse wahr und ernst und unterstützen sie in Ich vertraue auf Deine Fähigkeiten. ihrem körperlichen Wohlbefinden. Wir verstehen uns Wenn Du mich brauchst, bin ich da. als verlässliche Bindung- (Bezugs-)personen, die in- Versuch´ es zunächst einmal selbst. dividuelle Bildungsprozesse ermöglichen, in dem wir (Maria Montessori) eine anregende und schutzgebende Umgebung gestal- ten. In einer individuellen Eingewöhnungszeit wird Das Kind kommt mit der Fähigkeit zu lernen und vie- die Bindung zwischen pädagogischer Fachkraft und len positiven Eigenschaften (z.B. Freude, Neugier, Lust Kind aufgebaut und über die Kitazeit gefestigt. Diese zu experimentieren etc.) auf die Welt. Jedes Kind ist Bindung bildet die sichere (emotionale) Grundlage, auf eine eigenständige Persönlichkeit, das die Aneignung der sich das Kind seinen Selbstbildungsprozessen wid- seiner Welt in seinem eigenen Tempo und mit seinen men kann. Methoden vollzieht. Wir erleben die Kinder sehr neu- Durch die verlässliche Struktur des Tages, durch Ri- gierig für alles in ihrer Umgebung, sie sind aktiv, of- tuale und gemeinsam entwickelte Regeln, erleben die fen, unvoreingenommen und begeisterungsfähig. In Kinder Sicherheit und Verlässlichkeit. Durch einen Di- ihrer täglichen Auseinandersetzung mit ihren Selbst- alog auf Augenhöhe, Lob und durch ernsthafte Ausei- bildungsprozessen sind sie dabei meistens fröhlich nandersetzung mit ihren Anliegen, erfahren die Kin- und manchmal auch traurig oder auch mal wütend. der Wertschätzung und fühlen sich angenommen. Bis zum Eintritt in die Kita hat jedes Kind ein Reper- Bildung braucht ebenso eine vorbereitete Umgebung. toire an Bildungserfahrungen gesammelt und bringt Das heißt, dass die Gruppenräume ansprechend ge- seinen individuellen Entwicklungsstand mit. Diese Er- staltet und dekoriert sind und dass alle Materialien den fahrungen sind geprägt durch den sozialen, kulturel- Kindern auf Augenhöhe zur Verfügung stehen. 7 studentenwerk.sh
ZIELE UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT Unser Bild vom Kind und das Verständnis unserer ei- genen Rolle bilden das Grundverständnis unserer päd- agogischen Arbeit. Es ist uns wichtig, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu begleiten. Kern- ziele für die Persönlichkeitsentwicklung sind: • Selbstständigkeit • Selbstvertrauen • Verantwortungsbewusstsein • Wertschätzung im Umgang mit sich selbst, Mitmenschen, Natur • Entscheidungsfähigkeit und Mitbestimmung • Selbstwirksamkeit erleben • Wissenserwerb in allen Bereichen • Erwerb von Sozialkompetenzen (Gestaltung des Zusammenlebens und Beteiligung, Konfliktlösun- gen) und Selbstkompetenzen (Fähigkeit zum Fühlen, Denken, Werten und Handeln) • Neugier und Ausprobieren • … Diese Ziele begleiten die Kinder und uns pädagogi- schen Fachkräfte durch alle Bereiche des täglichen Zu- sammenlebens im Alltag der Kindertagesstätte. Aktu- elle Themen der Kinder greifen wir auf und schaffen Zeit und Raum für die akuten Anliegen der Kinder. BEWEGUNGSFÖRDERUNG ALS SCHWERPUNKT UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT „Besonders im sehr frühen Alter organisieren die Kin- der ihre Beziehungen zur Welt über Bewegungen. Die ersten „Begriffe“ von der Welt, die sie sich machen, sind noch sehr handlungsnah und bestehen eher aus Unsere Aufgabe ist es, jedem Kind seine Umgebung zu Bewegungs- und Handlungsmustern als sie von geisti- schaffen und entsprechend der kindlichen Themen ger Natur wären. Das können sie erst werden, wenn durch sich verändernde Materialien und Angebote zu die Wahrnehmungen und Erfahrungen, die Kinder erweitern und zu verändern. Durch aktives Zuhören machen, in Bilder und später in Symbole umgesetzt und gezielte Beobachtungen erfahren wir die aktuel- werden können, mit denen Kinder dann ebenso wie len Themen des Kindes und können durch das Ange- Erwachsene „denken“ können. Zunächst aber hängt bot von vielfältigen Sinneserfahrungen, Experimen- ihr „Denken“ noch eng mit dem Handeln zusammen. ten, Bildungsangeboten und Materialien dem Kind Man könnte vereinfacht sagen, dass insbesondere Kin- ermöglichen, sich seinen Interessen und Themen in der im Krippenalter denken, indem sie handeln.“ (Lae- einem selbstgewählten Umfang zu widmen. Es ist uns wen; Andres 2002, S. 47) ein wichtiges Anliegen, den Kindern in ihren Selbst- Bewegung ist für Kinder ein Grundbedürfnis und der bildungsprozessen keine komplexen Antworten vor- Antrieb für ihre Entwicklung. Kinder sind immer in zugeben, sondern sie anzuregen und zu ermutigen, Bewegung. Dabei entdecken sie ihren eigenen Kör- selbsttätig Antworten und Lösungen zu finden. Bei per, ihre Fähigkeiten und ihre Grenzen und erweitern diesen Prozessen stehen wir ihnen unterstützend zur diese. Durch Bewegung geben Kinder ihren Gefühlen Verfügung. Ausdruck, nehmen Kontakt zu anderen Kindern und studentenwerk.sh 8
Erwachsenen auf und erschließen sich ihre Welt. Ler- wohl offene Bewegungsangebote, als auch angeleitete nen im Kindesalter erfolgt über Bewegung und Wahr- und geplante Bewegungssituationen wie Bewegungs- nehmung. Somit ist Bewegung eine grundlegende Vor- landschaften, Bewegungs- und Geschicklichkeitsspie- aussetzung des Lebens. le. Vielfältige Bewegungserlebnisse fördern das Selbst- Bewegung ist der wichtigste Reiz zur Vernetzung der vertrauen und schulen die Selbsteinschätzung. Das Nervenzellen. Kinder sammeln über die Bewegung Unfallrisiko minimiert sich bei „bewegten Kindern“. komplexe Erfahrungen für den Körper, die Sinne, die Ein zusätzlicher positiver Effekt ist der Erhalt und Muskeln sowie deren Koordination und sie trainieren die Förderung der gesamten Gesundheit, (Stärkung das emotionale und soziale Bewusstsein. Bewegungser- der Muskulatur für eine gute Haltung, ein niedri- lebnisse sind echte, selbst gemachte Erfahrungen, die geres Risiko auf Übergewicht sowie die Stärkung des den praktischen Erfahrungsschatz und den Wissens- Immunsystems). schatz erweitern. Ein Mehr an Fähigkeiten und Fertig- keiten bedeutet auch ein Mehr an Möglichkeiten und damit eine Erweiterung der individuellen Freiheit. Mit diesem Wissen hat sich unsere Kita den Schwer- UMSETZUNG DER punkt „Bewegung“ gewählt, um den Kindern gute Vo- BILDUNGSLEITLINIEN IN raussetzungen für ihre ganzheitliche Entwicklung zu schaffen. UNSERER KINDERTAGESSTÄTTE Hierfür haben wir in der gesamten Kita ein motivie- rendes Bewegungsangebot, das erlebnisorientiert ist, DIE BILDUNGSLEITLINIEN DES Möglichkeiten zur individuellen Erprobung und auch LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN neue Herausforderungen für jedes Kind bietet. In der Bewegungshalle befindet sich an den Wänden ein Das Land Schleswig-Holstein hat 2004 Bildungsleitli- Schienensystem zur Befestigung verschiedener beweg- nien für die Arbeit in Kindertagesstätten formuliert licher Komponenten. Außerdem haben wir einen Fun- und überarbeitet sie stetig. Diese sind auch für unsere dus an Geräten und Materialien zur flexiblen Nutzung Kita bindende Grundlage für die pädagogische Arbeit. sowohl für den Innenbereich als auch für die Außen- anlage. Im Außenbereich befinden sich zusätzlich fest NATURWISSENSCHAFT, TECHNIK installierte Geräte, wie z. B. eine Schaukel, Rutsche, UND MATHEMATIK Niedrigseilgarten und mehr. So können die Kinder an- hand verschiedener Möglichkeiten Bewegungserfah- Die Kinder besitzen ein natürliches Interesse an ver- rungen sammeln beim: Klettern, Hangeln, Schaukeln, schiedensten Formen der belebten und unbelebten Na- Rutschen, Balancieren, Kriechen, Springen/Hüpfen, tur. Den Forscherdrang und die Entdeckungsfreude Transportieren, ... fördern wir durch die Schaffung vielfältiger Möglich- Mittels dieser Tätigkeiten werden Koordination, Gleich- keiten zum Beobachten und Experimentieren (z.B. das gewicht, Kraft, Kondition, Schnelligkeit, Geschicklich- Hantieren und Spielen mit Wasser zum Kennenler- keit, Tiefenwahrnehmung sowie Raum-Lage-Gefühl nen von Volumen und Ausdehnungen in dem man das angeregt und gefördert. Durch die Bewegung werden Wasser z. B. in unterschiedliche Gefäße füllt; Auspro- im Kind intensive Gefühle ausgelöst. Diese sind z. B. bieren des Mischens von Farben). Gemeinsam begeben Spaß, Neugier, Hoffnung, Zuversicht, Freude, Stolz und wir uns mit den Kindern auf „Entdeckungsreise“, z.B. Zufriedenheit, aber auch Frust und Ärger! wie gelangt das Wasser in die Leitung usw. Diese starken Gefühle fördern die Aufmerksamkeit Die Kinder empfinden Spaß am Umgang mit Zahlen, und die Merkfähigkeit der Kinder und die Vernetzung Mengen, Größen, Maßeinheiten und geometrischen sämtlicher Informationen im Gehirn. „Nicht beweg- Formen. Dafür befinden sich im Gruppenraum Bau- tes Wissen“ hingegen kann sich leicht verflüchtigen. materialien in unterschiedlichen Formen und Beschaf- Die kognitive Entwicklung wie Gedächtnisleistung, fenheit. Außerdem stehen den Kindern u. a. Magnete, die Aufmerksamkeit, die Konzentration, das Erinne- Gewichte, eine Waage, Würfelspiele zur Verfügung. rungsvermögen und auch die sprachliche Entwick- Kinder interessieren sich für andere Lebewesen ihrer lung werden durch Bewegungsimpulse angeregt und Umwelt (Pflanzen, Tiere). So können sich die Kinder z. gesteigert. B. einen Käfer in einem Beobachtungsglas anschauen, Uns ist es wichtig, Kinder nicht zu Aktivitäten zu drän- um ihn danach in seinen natürlichen Lebensraum zu gen oder sie zu bremsen, sondern ihnen Freude an Be- bringen. wegung zu ermöglichen, sie anzuregen und zu unter- Im gesamten Tagesablauf schaffen wir Möglichkeiten, stützen, selbständig Hindernisse zu bewältigen und dass die Kinder vielfältigen mathematischen Erfah- sich weiterzuentwickeln. Wir bieten den Kindern so- rungsmöglichkeiten begegnen, z.B. Wie viele Teller 9 studentenwerk.sh
und Tassen benötigen wir? Entsprechend der kind- Bewegungsförderung). Wir schaffen die Rahmenbe- lichen Themen stellen wir den Kindern Material zur dingungen und geben den Kindern Zeit und Raum, Verfügung und gestalten anregende Angebote, die den damit sie ihre Bewegungsaktionen selbst organisieren Forschergeist der Kinder erweitern. können. Bewegungserfahrungen können die Kinder Gemeinsam mit den Kindern werden Überlegungen in der Halle mit unterschiedlichen Sportgeräten oder und Thesen aufgestellt und an Hand der Resultate auch im Gruppenraum erleben. Handlungsstrategien reflektiert (z.B. Der Lichtschal- Beim Aufenthalt im Freien nutzen die Kinder die ver- ter hat zwei Positionen: Position 1: Licht an; Position schiedenen Bewegungsmöglichkeiten wie z.B. den 2: Licht aus). Niedrigseilgarten und andere Gerätschaften. Auch bei Ausflügen und Spaziergängen mit festge- legten Zielen werden Gegebenheiten der Umwelt und Natur zur Bewegung mit einbezogen, z.B. können die Kinder Unebenheiten zum Klettern nutzen, oder Tiere und Pflanzen beobachten. Kinder erforschen ihre Umwelt mit allen Sinnen, des- halb bieten unsere Räumlichkeiten vielfältige Mög- lichkeiten, um „sinnliche“ Erfahrungen zu sammeln. Dazu gehören folgende Systeme: • das taktile System (fühlen), z. B. Hantieren mit Matsch, Kleister, Rasierschaum • das optische System (sehen), z. B. Bilderbuchbe- trachtungen, Beobachtungen • das olfaktorische System (Riechen an Speisen oder an Pflanzen auf dem Spielplatz) • das gustatorische System (Schmecken) und das • kinästhetische System (Gleichgewicht) z. B. Balancieren über einen Balken. Diese Sinneserfahrungen und Körpererlebnisse sind unerlässlich für Kinder, um ihren Körper bewusst zu erfahren bzw. das eigene Körperbewusstsein zu ver- tiefen. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit seinem Kör- per und der Gesundheit auseinander zu setzen. Hierzu gehört auch die gesunde Entwicklung der kindlichen Sexualität. Die Kinder lernen unterschiedliche Ge- schlechter kennen, sie dürfen sich anfassen und be- trachten. Wir unterstützten sie darin, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen, diese mitzuteilen und vor dem Übergriff durch andere zu schützen sowie die Grenzen der anderen zu akzeptieren. Ein weiteres wichtiges Grundbedürfnis ist das Bedürf- nis nach Ruhe, Rückzug und Schlaf. Das Schlafbedürf- nis von Kindern unterscheidet sich je nach Alter und Um ihrem Forschergeist nachgehen zu können, finden Entwicklungsstand in Intensität und Dauer. In den die Kinder in den Gruppen die verschiedensten Mate- Gruppen stehen den Kindern deshalb Rückzugsmög- rialien wie z. B.: Würfelspiele, Magneten, Waage, Ge- lichkeiten und/oder Schlafräume zur Verfügung. Jedes wichte, Lupengläser, Bücher, Schlösser, Schlüssel, Ma- Kind hat ein eigenes Bett, das es eigenständig besteigen terialien für Wasserspiele, das Modell eines Torsos etc. und verlassen kann. Die Schlafräume werden so abge- dunkelt, dass die Kinder gut schlafen können, sie aber KÖRPER, BEWEGUNG UND GESUNDHEIT beim Aufwachen in der Lage sind, sich im Raum orien- tieren zu können. Beim Einschlafen werden die Kin- Kinder erschließen sich ihre Welt u. a. über Bewegung der von pädagogischen Fachkräften begleitet. Wäh- und deshalb schaffen wir in unserer Kita verschiede- rend des Schlafes werden die Kinder per Babyphone ne Bewegungsmöglichkeiten als Anreiz für körperli- und Sichtkontrolle durch die Fachkräfte überwacht. che und geistige Entwicklung und unterstützen so den Ruhe und Schlaf dienen der physischen und psychi- natürlichen Bewegungsdrang der Kinder (vgl. Kapitel schen Regeneration des kindlichen Organismus. Im studentenwerk.sh 10
Schlaf wird Erlerntes verarbeitet und gefestigt, in den SPRACHE, ZEICHEN/SCHRIFT Tiefschlafphasen werden die meisten Wachstumshor- UND KOMMUNIKATION mone ausgeschüttet. Ausreichender Schlaf hält Psyche und Gefühle im Gleichgewicht und stärkt das Immun- Sprache ist für Kinder ein wichtiger Zugang zur Welt. system. Wir achten darauf, dass es im Alltag einen Um die Kinder in ihrer Sprachentwicklung zu unter- Wechsel von anregenden Aktivitäten und Ruhephasen stützen und zu fördern, schaffen wir im Alltag mög- gibt. lichst viele Sprechanlässe, z.B. durch die persönliche Kinder können sich jederzeit nach ihrem eigenen Begrüßung am Morgen, durch die Begleitung unserer Empfinden zum Ausruhen oder Schlafen zurückzie- Handlungen mit Sprache, durch Bilderbuchbetrach- hen. In den Krippen gibt es zusätzlich nach dem Mit- tungen, durch Gespräche, durch Fingerspiele, Lieder, tagessen eine feste Mittagsschlafzeit. Die Kinder erhal- Geschichten etc. Hierbei steht die Freude am mitein- ten die Möglichkeit, diese zu nutzen. Oft erleben wir, ander Sprechen im Vordergrund. Das bedeutet für uns dass die Kinder vor dem Übergang in die Elementar- pädagogische Fachkräfte, die individuelle Art der Mit- gruppe nicht mehr einschlafen. Sie erhalten dann die teilung der Kinder zu verstehen, geduldig zuzuhören, Möglichkeit, sich auszuruhen und können danach wei- ggfs. nachzufragen, Gespräche anzuregen und aktiv terspielen. Kinder, die eingeschlafen sind, bestimmen daran teilzunehmen. ihr Aufwachen selbst. Durch Gesprächskreise, Tischsprüche, Lieder etc. Darüber hinaus führen wir die Kinder an weitere Be- motivieren wir die Kinder, am Sprechen teilzuneh- standteile der gesunden Lebensweise heran: men. Gemeinsam mit den Kindern entwickeln wir Dazu gehören u.a.: Gesprächsregeln, so dass jedes Kind die Möglichkeit • Hygiene (Händewaschen, Toilettengang, erfährt, gehört zu werden. Sie lernen einander zuzu- Übergang Windel zur Toilette) hören, andere Meinungen zu respektieren und nach- • Zahnpflege, Zähne putzen, jährliches Projekt zufragen. Dadurch wird der Wortschatz erweitert und zur Zahnpflege und Zusammenarbeit mit der Merkfähigkeit und Konzentration werden ausgebaut. Jugend-Zahn-Station Auch die Beziehung der pädagogischen Fachkräfte zu • Körperliche Bedürfnisse: Wir unterstützen die den Kindern wird durch die gemeinsame Kommunika- Kinder dabei, die Signale ihres Körpers nach tion weiter gefestigt. Nahrung, Wärme, Kälte, Ruhe/Schlaf, Die spielerische Begegnung mit Schriftzeichen, Bil- Zuneigung, Bewegung, Aktivität usw. dern und Symbolen ist ein wichtiger Schritt, um sich wahrzunehmen und darauf zu reagieren. für den weiteren Schrifterwerb zu erproben und Spaß am Umgang mit Buchstaben und Zeichen zu haben. Dies geschieht u.a. durch Vorlesen, oder im persönli- chen Austausch mit den Kindern wenn sie Fragen zu den Buchstaben stellen. Die Kinder haben Freude, ihre Namen wiederzuerkennen und am ersten Schreiben ihres eigenen Namens, anderer Namen sowie einfa- 11 studentenwerk.sh
cher Wörter. Die Kinder lernen ebenfalls, dass ihre ge- erhält. Diese Fächer/Portfolios sind ohne die Erlaubnis schriebenen Worte erhalten bleiben und von anderen des Eigentümers für anderen Personen tabu. gelesen werden können. Regeln, Grenzen und Absprachen stellen wir gemein- In unserer Einrichtung begegnen die Kinder vielen sam mit den Kindern auf und achten gemeinsam auf Sprachen, da ca. 1/3 der Kinder mit einer anderen Mut- deren Einhaltung. tersprache aufwächst. Durch das Hören der Gespräche Großen Wert legen wir auf ein freundliches wert- der Kinder mit Ihren Eltern werden die Kinder für die schätzendes Miteinander. Wir leben die Höflichkeits- anderen Sprachen sensibilisiert und haben Spaß dar- formen wie z.B. „Bitte“ und „Danke“, Begrüßung und an, sich gegenseitig Wörter zu übersetzen. Die Kinder Verabschiedung vor, um somit das Bewusstsein fürein- finden eigene „Kommunikationswege“, wenn nicht ander zu vermitteln. alle eine Sprache sprechen. Im Gruppenalltag philosophieren wir mit den Kindern gemeinsam über verschiedene Themen wie z.B.: „Was Bei all diesen Tätigkeiten werden die Kinder durch pä- passiert nach dem Tod?, Gibt es den Weihnachtsmann dagogische Fachkräfte unterstützt und begleitet. Unse- wirklich?“ usw. Dadurch regen wir zum Nachdenken re pädagogischen Fachkräfte sind/werden im Bereich und Kommunizieren an. Die Kinder haben die Mög- der alltagsintegrieten Sprachbildung geschult. Wir lichkeit, ihren Gedanken freien Lauf zu lassen und er- verstehen uns sehr bewusst als wichtige Vorbilder für kennen, dass es kein richtig oder falsch gibt. Sie lernen die Sprachentwicklung und achten im Umgang sehr selbständig Lösungswege bzw. Antworten für sich zu auf eine korrekte Aussprache, richtige Bezeichnung finden. Wir übernehmen dabei die Rolle des Zuhörers von Gegenständen, korrektives Feedback (Wiederho- und geben weitere Impulse, wenn diese erwünscht lung eines Satzes grammatikalisch korrekt), nutzen sind oder benötigt werden. keine Umgangssprache, und passen unsere Sprache Unsere Kindertagesstätte ist weltanschaulich nicht ge- dem Alter des Kindes an, in dem wir uns möglichst bunden. In unserer Einrichtung begegnen wir unter- einfach ausdrücken, damit die Kinder uns gut verste- schiedlichen Kulturen und Religionen. Die Kinder ler- hen können. nen diese kennen und entwickeln eine Akzeptanz für neue Anschauungen. Die Kinder bringen uns ihre Kul- RELIGION, PHILOSOPHIE UND ETHIK tur/Religion näher, in dem sie z.B. Fotos, Bilderbücher oder Gegenstände aus ihrer Heimat mitbringen. Wir Bildung sehen wir als einen ganzheitlichen und le- pädagogischen Fachkräfte reflektieren fortlaufend bensbegleitenden Prozess der Entwicklung und Entfal- unsere eigenen Einstellungen und begegnen anderen tung einer eigenständigen Persönlichkeit mit eigener Einstellungen offen und wertschätzend. Identität an. Somit gehört auch die Auseinanderset- In Gesprächskreisen werden aufkommende Fragen zung mit philosophischen und religiösen Themen zum geklärt oder erläutert. Die Kinder erzählen von sich Bildungsauftrag in unserer Kita. aus interessante Geschichten über ihre Heimat, deren Die Vermittlung von Werten und Normen nimmt für Bräuche und Rituale sowie über kulturelle und religi- uns einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmens- öse Feste und Feiern. Über Landkarten, einen Globus werte des Studentenwerk SH, an denen die Mitarbei- und verschiedene Bücher und Spiele können die Kin- tenden sich orientieren, fließen auch in die pädago- der erfahren, wo sich die anderen Länder befinden. gische Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern ein. Der gegenseitige Respekt, die Achtung und Toleranz KULTUR, GESELLSCHAFT UND POLITIK gegenüber Personen und (Spiel-) Material sind uns sehr wichtig. Die Wertschätzung und Loyalität unter- In unserer Einrichtung können Kinder ihre kulturel- einander und allem gegenüber, die Lebensfreude im len, gesellschaftlichen und politischen Erfahrungen Umgang mit den Mitmenschen und bei der Arbeit und einbringen und im Umgang miteinander erweitern die Leidenschaft mit der wir unsere Arbeit erfüllen und festigen. und die Sinnhaftigkeit, die wir dabei empfinden, sind den Kindern ein Vorbild im Umgang mit einan- Kultur: Kinder kommen mit einem familiären, kul- der und mit allen Dingen in ihrem Umfeld. Verläss- turellen Hintergrund in unsere Einrichtung. Hier be- lichkeit, Vertrauen und Verbundenheit bilden die gegnen sie einer Vielfalt kultureller Lebensformen. Basis für die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Sie begegnen anderen Kindern und auch Erwachsenen Transparenz in unserem Handeln ermöglicht allen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen und er- Beteiligten im Kita-Umfeld unsere Entscheidungen zu halten Einblicke in unterschiedliche Gebräuche, Feste, verstehen, zu hinterfragen und mit zu tragen. Sprachen, Handlungsweisen und Werte. Wir betrach- Wir achten z.B. darauf, dass jedes Kind einen privaten ten diese Vielfältigkeit als Bereicherung und Bildungs- Bereich in Form von z. B. Eigentumsfächern/Portfolio chance für alle. studentenwerk.sh 12
Gesellschaft: In unserer Einrichtung erleben die Kin- lichkeiten, mit Klang und Rhythmus zu expe- der verschiedene gesellschaftliche Formen, wie Grup- rimentieren. Sowohl im Kita-Alltag als auch bei pe, Kleingruppe, gruppenübergreifende Angebote und pädagogischen Angeboten geben wir den Kindern Interessengemeinschaften. Wir unterstützen die Kin- vielfältige Gelegenheiten, Rhythmen durch Be- der dabei, folgende Fertigkeiten zu erwerben und zu wegung nachzuempfinden (z. B. Bewegungsspiele, festigen: Fingerspiele, Turnen und Tanzen, Musikhören). • Einfluss zu nehmen auf Entscheidungen • Verantwortung für sich und auch für andere zu In regelmäßigen Abständen treffen wir uns in den übernehmen Gruppen und in der Halle, um gemeinsam mit- • Kompromissbereitschaft, Rücksichtnahme zu einander zu singen. Wir bieten den Kindern die üben und zu erfahren Möglichkeit zum Begegnen und Experimentieren • Auseinandersetzung mit und Lösungen finden mit unterschiedlichen Orff- und Percussions Ins- für Konflikte usw. trumenten (z.B. Bongo, Casas, Klanghölzer, Cajon; Triangel usw.) Die Kinder erhalten die Möglich- Politik: In der Kita lernen die Kinder oft das erste Mal keit, sowohl klassische als auch moderne Musik, eine Gemeinschaft mit anderen Kindern und anderen altes und neues Liedgut kennen zu lernen. Erwachsenen außerhalb ihrer Familie kennen. Sie er- fahren, wie Entscheidungen getroffen werden, aber Medien: Kinder wachsen in der heutigen Welt mit auch wie sie selbst mitwirken können. Politik wird in einer Vielzahl von Medien auf. In unserer Einrich- unserer Einrichtung in Form von Partizipation gelebt. tung werden Bücher, Spiele und CDs als Medien ein- Wir nehmen die Anliegen der Kinder ernst und schaf- gesetzt. Wir verzichten bewusst auf den Einsatz von fen ihnen verlässliche Möglichkeiten, um Ihre eigene Fernseher, PC und Spielkonsolen als Spielgeräte, um Interessen, und Wünsche einzubringen (vgl. Kapitel in unserer Einrichtung den Schwerpunkt auf die zwi- Partizipation). schenmenschlichen Kontakte und die Kommunikati- on untereinander zu legen. Dabei erleben die Kinder MUSISCH-ÄSTHETISCHE BILDUNG aber trotzdem, dass wir uns gemeinsam Fragen beant- UND MEDIEN worten können, durch eine Recherche im Internet, dass wir interne Telefone nutzen, um die Kommuni- Kinder kommunizieren nicht nur über die Sprache, kation unter den Gruppen zu ermöglichen. Dabei dür- sondern nutzen dazu unterschiedliche Ausdrucksmög- fen sich die Kinder auch ausprobieren, indem sie in an- lichkeiten. Durch die Gestaltung der Räume und durch deren Gruppen anrufen dürfen, um sich mit anderen vielfältige Materialien und Angebote, die den Kindern Kindern zu verabreden. Da die Kinder sehr früh auch frei zugänglich zur Verfügung stehen, ermöglichen über ihre Eltern und ihr gesamtes Umfeld in Kontakt wir ihnen im musisch-ästhetischen Bereich vielfältige mit den verschiedensten Medien kommen, setzen wir Ausdrucksformen des Gestaltens, um ihren Gedanken uns regelmäßig mit unserer Haltung zu diesen Me- und Gefühlen Ausdruck verleihen zu können: dien und ihrem Einsatz in der pädagogischen Arbeit • Malen und Gestalten: mit unterschiedlichen auseinander. Materialien z.B. Sand, Kleister, Ton, Farben, Pappmache, Knete sowie Bunt-, Wachs-, Gel- und Filzstiften • Rollenspiel und Theater: Den Kindern wird die Möglichkeit geboten, sich in unserem Haus zu ver- kleiden bzw. sich in andere Rollen hineinzuverset- zen. Dadurch können sie Alltagssituationen und Erlebtes verarbeiten und/oder ihr Ausdrucks- und Handlungsrepertoire erweitern und sich auch vor anderen darzustellen. (z.B. Puppen- und Verklei- dungsecke, Theaterstück der künftigen Schulkin- der zur Weihnachtszeit). Sich in eine andere Rolle hineinzuversetzen erfordert, Kreativität, Phanta- sie und auch viel Selbstvertrauen und Selbstsicher- heit, diese Rolle vor anderen aufzuführen und zu vertreten. • Singen und Musizieren: Kinder erleben vielfäl- tige Erfahrungen mit Musik. Sie haben die Mög- 13 studentenwerk.sh
QUERSCHNITTSDIMENSIONEN • Entwicklungsbesonderheiten • Liste mit Utensilien, die in der Durch alle Bildungsbereiche ziehen sich folgende Kita benötigt werden Querschnittsdimensionen: Es ist uns wichtig, die Familie kennenzulernen und • Genderorientierung (Wahrnehmung der indivi- auf Fragen und Sorgen der Eltern einzugehen. Wir duellen geschlechtsspezifischen Erfahrungen von sind uns bewusst, dass in den ersten Gesprächen die Jungen und Mädchen; Männern und Frauen; Grundlage für eine offene und vertrauensvolle Zusam- Entwicklung von Geschlechtsidentität) menarbeit gelegt werden. • Partizipation (Beteiligung der Kinder an Entscheidungen für ihr eigenes Leben und das Eingewöhnung der Gemeinschaft) Jedes Kind kommt mit unterschiedlichen Vorerfah- • Interkulturelle Orientierung (Einbeziehung rungen in die Gruppe. Einige haben schon eine Krab- der kulturellen Erfahrungen und Lebensbedin- belgruppe besucht oder wurden von Verwandten oder gungen in die pädagogische Arbeit) einer Tagesmutter betreut. Andere Kinder trennen • Inklusion (Förderung und Integration von sich zum ersten Mal von ihren Eltern. In der Einge- Kindern mit besonderen Bedürfnissen; Unterstüt- wöhnungszeit werden die Grundlagen für eine gut ge- zung aller Kinder in ihrer individuellen Bildung) lingende Kitazeit gelegt. Es ist uns daher wichtig, den • Sozialraumorientierung (Berücksichtigung des Kindern und Eltern eine individuelle und behutsame sozialen Lebensraums in der pädagogischen Eingewöhnungszeit zu ermöglichen. Arbeit) In der Eingewöhnungszeit stehen drei Ziele im Vorder- • Lebenslageorientierung (Ausgangspunkt der grund, die einander bedingen: pädagogischen Arbeit ist die konkrete Lebenswelt Zum einen lernen die Kinder: des einzelnen Kindes und seiner Familie) • sich für eine gewisse Zeit von ihren Eltern zu lösen • eine vertrauensvolle Bindung zu den pädagogi- schen Fachkräften aufzubauen, die ihnen die INHALTLICHE EINZELFRAGEN Sicherheit gibt, die Eltern gehen lassen zu können • zum anderen sollen die Eltern die Sicherheit AUFNAHME UND EINGEWÖHNUNG gewinnen, dass ihr Kind von wertschätzenden NEUER KINDER Bindungspersonen betreut wird, damit sie loslas- sen können Aufnahme eines neuen Kindes Jede Familie soll diesen Prozess in ihrem eigenen Tem- Vor dem ersten Tag eines Kindes im Kindergarten fin- po vollziehen. Wir bemessen pro Kind erfahrungsge- den folgende Gespräche statt: mäß eine Eingewöhnungszeit von ca. 4-6 Wochen. Da- 1. K ontaktaufnahme mit der neuen Familie bei gehen wir nach den folgenden Schritten vor: Eltern erhalten ein Platzangebot, die Möglichkeit die Kita zu besichtigen und Zeit, um ihre Entscheidung zu 1. Ein Besuch im Kindergarten, bevor es richtig treffen. Wenn die Eltern sich für den Platz entschie- losgeht den haben, folgen die nächsten Schritte: Im Rahmen der Aufnahme findet ein Gespräch mit 2. Aufnahmegespräch mit der Leitung der Leiterin und ein Gespräch mit den Gruppenkräf- In diesem Gespräch werden alle formellen Angelegen- ten statt. Zu einem der Gespräche sollten die Eltern ihr heiten der Aufnahme geregelt. Dazu gehören neben Kind mitbringen, um ihrem Kind die Einrichtung zu Betreuungsvertrag, Einverständniserklärungen, Haus- zeigen. Das Kind gewinnt dadurch eine Vorstellung ordnung und Attest auch verschiedene vom Gesetz von dem, was es erwartet. Im Aufnahmegespräch mit vorgeschriebene Belehrungen und die Eltern können den pädagogischen Fachkräften der Gruppe erhalten alle für sie wichtigen Fragen besprechen. die Eltern eine kleine Bilderdokumentation anhand 3. Elterngespräch mit den pädagogischen Fach- derer sie ihre Kinder auf den Kitabesuch vorbereiten kräften der Gruppe können. Es empfiehlt sich auch, dass die Familien eine Dieses Gespräch findet mit jeder einzelnen Familie Bilderdokumentation über bedeutsame Aspekte der statt und soll so nah wie möglich am Aufnahmeter- Familie zur Aufnahme mitbringen. Diese Bilderdo- min liegen, damit alle besprochenen Inhalte am ersten kumentation schafft Anlässe, um mit dem Kind über Kindergartentag des Kindes noch präsent sind. Folgen- seine Familie ins Gespräch zu kommen und kann bei de Themen besprechen wir mit den Eltern: Traurigkeit auch Trost bieten, wenn sich das Kind et- • Eingewöhnung, was sehr Vertrautes anschauen kann. • Tagesablauf studentenwerk.sh 14
2. Die ersten Wochen in der Kita 15.30 – 17.00 Uhr: Spätgruppe mit gemeinschaftlicher Der gesamte Eingewöhnungsprozess dauert, je nach Betreuung aller Kinder aus allen Gruppen von mind. Alter, Entwicklungsstand, der Persönlichkeit und den zwei pädagogischen Fachkräften je nach Verfügbarkeit Vorerfahrungen des Kindes ca. vier bis sechs Wochen. Bei einigen Kindern dauert er länger und kann sich au- GRUPPENÖFFNUNG ßerdem auch durch Unterbrechungen wie Krankheit, Urlaub oder unregelmäßiges Kommen verzögern. Aufgrund der Altersstruktur ist in unserer Kita die „eigene Gruppe“ der Bezugspunkt der Kinder. Hier In den ersten Tagen werden keine Versuche unternom- erleben sie verlässliche Bindungen an das pädagogi- men, das Kind ohne Anwesenheit der Eltern zu betreu- sche Fachpersonal, eine überschaubare Anzahl ande- en. Gemeinsam mit dem Kind lernen die Eltern in den rer Kinder und übersichtliche Räumlichkeiten. Die ersten Tagen täglich zur gleichen Zeit für 1-2 Stunden Kinder können innerhalb ihrer Gruppe je nach ihren die Erwachsenen, die Kinder, die Räumlichkeiten, die Wünschen und Interessen verschiedene offene Ange- Abläufe und Rituale in der Kita kennen. Je nach er- bote nutzen. Darüber hinaus können sich die Kinder kennbarer Belastung für das Kind können auch kür- auch auf eigenen Wunsch in anderen Räumen aufhal- zere oder längere Zeiten sinnvoll sein. Danach finden ten oder an gruppenübergreifenden Aktivitäten teil- erste kurze Trennungen statt, die langsam verlängert nehmen. Mehrmals wöchentlich werden in der Zeit werden. Während dieser Zeiten sollten sich die Eltern von 9.45 – 11.45 Uhr gruppenübergreifende Angebote noch in der Einrichtung aufhalten, um bei Bedarf wie- in unterschiedlichen Räumen angeboten. Die Kinder der für ihr Kind da zu sein. entscheiden selbst, welches Angebot sie wahrnehmen, Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind eine oder wo sie spielen möchten. tragfähige Bindung zu einer pädagogischen Fachkraft Die Gruppenräume sind unterschiedlich gestaltet. So aufgebaut hat. Dies lässt sich daran erkennen, dass es ist es für Kinder interessant und spannend, auch die sich auch in schwierigen Situationen wie z.B. beim Ab- anderen Gruppen unserer Einrichtung zu besuchen. schied von den Eltern oder wenn es sich weh getan hat, Die Spiel-, Beschäftigungs- und Bastelmaterialien ste- von uns beruhigen und trösten lässt, das Gruppenle- hen jederzeit frei zur Verfügung. Die Krippenkinder ben interessiert beobachtet und sich in Spielsituatio- treffen sich zu einer Öffnung in den Räumen der Krip- nen begibt. pengruppen und können auch die Terrasse zum Spie- Erst jetzt können Eltern ihr Kind für mehrere Stunden len mit einbeziehen. auch zum Mittagsschlaf bei uns lassen und bei Bedarf Ergänzend gibt es weitere offene auch gruppenüber- unsere Früh- oder Spätdienste in Anspruch nehmen. greifende Angebote. Je nach Alter und Entwicklungs- Damit die Kinder eine vertrauensvolle Beziehung auf- stand können die Kinder den sicheren Rahmen der bauen können, ist es wichtig, dass klare Absprachen Gruppe verlassen und haben die Wahl offene Angebo- getroffen werden, an die sich alle halten. te nach Absprache zu nutzen z.B.: • Freispiel in der Halle Angelehnt an diese Prinzipien werden auch die Ele- • Freispiel draußen mentarkinder bei uns eingewöhnt. Je mehr positive • Gruppenübergreifende Angebote z. B. Rau- Vorerfahrungen in anderen außerfamiliären Einrich- pen (zukünftige Schulkinder) und tungen die Kinder schon erlebt haben, desto schnel- • Singkreis ler kann die Aufenthaltsdauer in der Kita erweitert Durch die Gruppenöffnung und gruppenübergreifen- und der Prozess der Eingewöhnung verkürzt werden. de Angebote lernen die Kinder andere Spielpartner Wichtig bleibt dabei aber auch, dass das Kind das Tem- kennen, können Bindungen zu anderen Erwachsenen po bestimmt. eingehen und haben ein erweitertes Spiel-, Material- und Raumangebot. UNSER TAGESABLAUF ERNÄHRUNG 7.00 – 8.00 Uhr: Frühgruppe mit gemeinschaftlicher Betreuung aller Kinder aus allen Gruppen von mind. Die Kinder werden in unserer Kita mit sehr unter- zwei pädagogischen Fachkräften je nach Verfügbarkeit schiedlichen Vorerfahrungen im Bereich Ernährung 8.00 – 12.00 Uhr: pädagogische Gruppenarbeit und aufgenommen. Werden Kinder zum Zeitpunkt der gruppenübergreifende Angeboten, Freispielmöglich- Aufnahme noch mit Muttermilch und Beikost ver- keiten sorgt, arbeiten wir im Übergang zur Kita-Ernährung 8.30 – 9.30 Uhr: Frühstücksangebot in den Gruppen eng mit den Eltern zusammen. Anfangs bringen die 12.00 – 15.30 Uhr: Mittagessen, Ruhephase, Freispiel Eltern die vertrauten und gut verträglichen Speisen für in der Gruppe, draußen auf dem Hof oder in der Halle ihr Kind mit. Während der Mahlzeiten in der Gruppe 15 studentenwerk.sh
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