KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN

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KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
KiTa
 Kosten
 Vergleich
 Untersuchung exemplarischer
 Bauten und baulicher
 Konzepte

www.gebäudemanagement-aachen.de
KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
Kita Passstraße Aachen

    KiTa
    Kosten
    Vergleich

    Kosten. Qualitäten. Nachhaltigkeit.Wirtschaft-
    lichkeit. Nutzungsqualitäten. Kindgerechtheit.
    Regelkonformität. Vergaberecht. Entwurf. Ener-
    gieeffizienz. Schadensfreiheit. Nachnutzung.
    Nutzungsdauer

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KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
Der Bau
von Kindertagesstätten
Eine vergleichbare
Bauaufgabe?

Eine Kostenvoruntersuchung
am Beispiel Frankfurt, Bielefeld
und Aachen

                                   3
KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
KiTa-Kosten-Vergleich
    Inhalt
    Abildungs- und Anlagenverzeichnis 								 5

    Zusammenfassung									 6

    Vorbemerkung										 8

    1. Grundlagen des Kindertagesstättenbaus in Aachen 					10
    1.1      Die gesetzliche Grundlage und der daraus abgeleitete Auftrag				                    10
    1.2      Kommunale Grundlagen - Wie bauen wir in Aachen?					                                10
    1.2.1    „Aachener Planungsbausteine“ – Leitlinien zum nachhaltigen Bauen kommunaler Gebäude 10
    1.2.2    Der „Aachener Standard“ – Übergeordnete Rahmenbedingungen und Wirtschaftlichkeit		  11
    1.2.3    „Kindertagesstätten – Leitfaden und Ausstattung“					                               12
    1.3      Fragen und Antworten								13

    2. Die Methodik des Kostenvergleichs und Problemstellung					14
    2.       Einführung in die Methodik des Kostenvergleichs und Problemstellung			 14
    2.1.     Der Vergleich von Kostenkennwerten – methodischer Ansatz 				          16
    2.2      Der BKI-Standard - Eine Einordnung							17
    22.1     Definition 									17
    2.2.2    Vergleichswertbestimmung								18

    3. Die Kindertagesstätten anderer Kommunen – ein Vergleich ähnlicher Standards			        20
    3.1       Das Frankfurter Modell – ein mehrstufiges Einsparkonzept? 				                 20
    3.1.1     Die Reduzierung von Flächen und Raumprogrammen					                            20
    3.1.2     Die Optimierung von Bau- und Energiestandards.					                            21
    3.1.3     Einsparung durch Wiederholungsfaktoren						21
    3.1.4     Ausblick und Schlussfolgerungen 							22
    3.2       Das Bielefelder Modell – eine “Zukunfts-KiTa“?						                           23
    3.2.1     Bauherr und Bauaufgabe								23
    3.2.2     Baukonzept									23
    3.2.3     Bauweise										23
    3.2.4     Energetischer Standard								24
    3.2.6     Kostenvergleich in den Kostengruppen der DIN 276					                          24
    3.2.7     Zusammenfassende Bewertung des Vergleichs KiTa Stadt AC - Bielefelder Modell		 26

    4. DIe KiTa‘s der Stadt Aachen – ein direkter Objektvergleich    				28
    4.1       Vorgehen bei der Vergleichsbetrachtung						28
    4.2       Vergleichsbetrachtung - Kostenblöcke und Ihre Bewertung					    28
    4.2.1     Unternehmereinsatzform (Einzelvergabe versus Gesamtvergabe)				 30
    4.2.1.1 Allgemeine Vorbemerkungen								30
    4.2.1.2 Vergleichsversuch									30
    4.2.2     Grundstück - Größe, Erschließung, Topografie						              30
    4.2.3     Außenanlagen 									32
    4.2.4     Energetischer Standard 								33
    4.2.5     Materielle Qualitäten 								33
    4.2.6     Gestalterische Qualitäten 								35
    4.2.7     Baunebenkosten 									35

    Übersicht Kosten Analyse									38

    5. Schlussbetrachtung und Bewertung       						40

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Anlagenverzeichnis:

Anlage 1a:       Unternehmereinsatzform: Einzelvergabe versus Gesamtvergabe
		               (z.B. Generalunternehmer) - Vergaberechtliche Betrachtung 			    42
Anlage 1b:       Unternehmereinsatzform: Einzelvergabe versust Gesamtvergabe
		               (z.B. Generalunternehmer) - Wirtschaftlichkeits-Betrachtung			   43
Anlage 2:        Bauweise – Anmerkungen zu System- und Modulbauten 				           44
Anlage 3:        Übersicht der Möglichkeiten zur Kostenoptimierung im KiTa-Bau			 45

Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Die kommunale Zukunft - Plusenergie- KiTa‘s,		                    		  5
Abbildung 2: Kostengruppen nach DIN 276, 1. Ebene						                           14
Abbildung 3: DIN 276, 2. Ebene								15
Abbildung 4: BKI-Kostenkennwert 2014 KiTa, nicht unterkellert, hoher Standard			  18
Abbildung 5: Reformmaßnahmen Frankfurt 2014 und Vergleich Aachen				              22
Abbildung 6: Bild aus Werbeflyer der „Zukunftskita“ der BGW 2015					             23
Abbildung 7: Vergleich KiTa Stadt AC - „Zukunftskita“ BGW Bielefeld				           26
Abbildung 8: KG 700 Baunebenkosten gem. DIN 276, z.T. 3. Ebene					               36
Fotos Aachener Kitas: Jörg Hempel, Aachen

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KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
Kita Johannstraße, Aachen

                            KiTa-Kosten-Vergleich
                            Zusammenfassung
                            Die Vorlage stellt einen Diskussionsbeitrag zum Thema     D.h.: eine identische KiTa kann auf einem Grundstück, das
                            „Kostenvergleiche von Bauvorhaben“ dar – hier speziell    aufgrund seiner nichttragenden Bodenbeschaffenheit eine
                            von Kindertagesstätten.                                   Pfahlgründung erfordert, mehrere 100 TEUR mehr kosten,
                                                                                      als an einem anderen Standort.
                            Für diese vergleichende Untersuchung                      Zusätzlich erfordern komplexere Rahmenbedingungen
                            wurden die aktuell bundesweit beach-                      die Einschaltung zahlreicher weiterer Sonderfachleu-
                            teten Reformmodelle beim KiTa-Bau in                      te (Baugrund-Gutachter, Statiker u.ä.). Damit werden
Verlässlicher Vergleich:    Frankfurt und Bielefeld und deren kos-                    weitere Honorare fällig (KG 700 Baunebenkosten), die die
Unterschiedliche Projekte   tenrelevanten Maßnahmen und Auswir-                       Gesamtkosten erhöhen (BNK-Anteil von 25% und höher).
müssen zuerst auf eine      kungen betrachtet und zusätzlich auch
vergleichbare Ebene         der Handlungsansatz der Städteregion,                     Diese bauwerkskostenfremden Bestand-
heruntergebrochen werden.   die stark mit Gesamtvergaben arbeitet,                    teile der Gesamtkosten reduzieren die
                            kurz beleuchtet.                                          Aussagekraft direkter Vergleiche erheb-
                                                                                      lich und machen einer Vergleich für
                            Dabei wird deutlich, wie komplex eine seriöse Kostenbe-   Nicht-Fachleute kaum möglich.
                            trachtung in Wahrheit ist:
                                                                                      Ein anerkannt verlässlicher Vergleich kann nur über die
                            Da Bauvorhaben grundsätzlich Unikate sind, werden         direkten sog. „Bauwerkskosten“ der Kostengruppen
                            hohe Kostenanteile durch spezifische Besonderheiten       „Baukonstruktion“ (KG 300) und „Technische Anlagen“
                            von Grundstück, Gelände- und Baugrund (= Kostengrup-      (KG 400) hergeleitet werden. Das Baukosteninformati-
                            pen 100 und 200) einerseits und von Anforderungen des     onszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) als
Defintion:
                            Nutzers/ Bedarfsträgers und der Aufgaben- und Konzep-     fachkundiger Hinweisgeber weiß dies und stellt für den
Welche Kosten stecken in
                            tausrichtung (Kostengruppen 500 und 600) andererseits     professionellen Kostenvergleich die reinen Bauwerkskos-
welcher Summe?
                            bestimmt.                                                 ten mehrerer Tausend real abgerechneter Bauvorhaben
6
KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
- auch KiTa’s - zur Kostenplanung in Objektdatenbanken                    dort nicht erkennbar.
zur Verfügung.
                                                                          >        Die hohe Regelungsdichte öffentlicher Bauvor-
Bei städtischen Bauvorhaben nutzt E26 in seiner Funktion                  haben2 erzeugt sowohl bei öffentlichen Bauherrn und                  BKI:
als Bauherr und Auftraggeber regelhaft die Objektdaten-                   Auftraggebern, als auch bei Auftragnehmern hohe Auf-                 Baukostenindex:
dank des BKI zum Abgleich der von den externen Architek-                  wände und führt nicht grundsätzlich zu höherer Qualität.             Abgleich mit Kosten vieler
ten und Ingenieuren vorgelegten Kostenplanungen.                          Die Beherrschbarkeit nimmt ab, die Risiken, z.B. gegen               Bauprojekte – Aachener
Die Betrachtung alleine der Baukosten als Investition wäh-                Vergaberegularien zu verstoßen nehmen zu. Auch die                   Kitas sind im Mittel.
rend der Errichtungsphase des Gebäudes greift allerdings                  Risikoanalysen zu Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswir-
zu kurz:                                                                  kung von potenziell möglichen (schadensersatzträchtigen)
                                                                          Vergabebeschwerden z.B. hinsichtlich der Unternehmer-
Nach gegenwärtig vorherrschender Mei-                                     einsatzformen (Einzelvergaben > < Gesamtvergabe/ GU)
nung misst sich die Wirtschaftlichkeit an                                 können sich bei den Vergaberechtsspezialisten unterschei-
den sog. „Lebenszykluskosten“. Nur etwa                                   den (Beispiel: Stadt AC > < Städteregion).
15% der Gesamtkosten eines Gebäudes
machen die Investitionskosten in der                                      >       Alternative Bauweisen wie z.B. Modul- oder
Errichtungsphase aus. 85% der Kosten                                      Systembauten gelten allgemein als instandhaltungsauf-
fallen während der Betriebs- und Nut-                                     wändig und nur dann als wirtschaftlich, wenn
zungsphase an.                                                            >       kurze Nutzungszeiten erwünscht sind (Interims-
                                                                                                                                               Betrachtung:
                                                                                  bauten, max. Nutzungsdauer: 5-10 Jahre),
                                                                                                                                               Lebenszykluskosten bestim-
D.h.: Wirtschaftlichkeit muss Bau- und Nutzungskosten                     >       vor Ort annähernd gleiche Nutzer- und Bedarfs-
                                                                                                                                               men Wirtschaftlichkeit, nicht
berücksichtigen. Neben den Instandhaltungs- und Reini-                            träger-Konzepte gelten,
                                                                                                                                               nur Investitionskosten.
gungskosten spielen in Zukunft insbesondere die Energie-                  >       wenig bis keine Anpassungen/ Flexibilisierungen
kosten die entscheidende Rolle. Die Kosten für Energie aus                        erforderlich werden, oder
nicht erneuerbaren Quellen steigen stetig. Damit werden                   >       so viele Grundstücke annähernd gleicher
                                                                                                                                               Lebenszykluskosten=
Ausgaben für die Einsparung an Energie langfristig immer                          Beschaffenheit, Ausrichtung, Größe und Boden-
                                                                                                                                               15 % Investionskosten +
wirtschaftlicher.                                                                 verhältnisse zur Verfügung gestellt werden kön-
                                                                                                                                               85% Betriebs- und
                                                                                  nen, dass nicht kostenintensiv umgeplant
                                                                                                                                               Nutzungskosten.
Die Untersuchungsergebnisse dieser Vorlage belegen                                werden muss und der Planungskosten (Honora
und stellen dar:                                                                  re) sparende „Wiederholungsfaktor“ tatsächlich
                                                                                  eintritt (kritische Anzahl: 5).
>        Die städtischen KiTa-Bauten bewegen sich in
den Bauwerkskosten innerhalb des vom BKI vorgegebenen                     Hierbei ist auf die gesetzlichen Stan-
Kostenkennwert-Spektrums. In Aachen wird im bundes-                       dards und die Lebenszykluskosten (z.B.
weiten kommunalen Vergleich nicht zu „teuer“ gebaut                       Instandhaltungskosten) zu achten.
– trotz „Aachener Standard“ und trotz architektonischem
Anspruch!                                                                 >          Öffentliches Bauen ist komplexer geworden: die
                                                                          Ausdifferenzierung von geforderten Spezialaufgaben führt
>         Die Diskussion um den „Aachener Standard“ ist                  zu zunehmender honorarwirksamer Beauftragung externer                Parameter:
eine Vergangenheitsdiskussion: 			                                        Sonderfachleute (Statik, Brandschutz, Bauphysik, Akustik,            Politischer Wille und Vorga-
Ab dem 01.01.2016 tritt die EnEV 2014 in Kraft und fordert                Gesundheitsverträglichkeit, Altlasten, Gutachter usw.).              ben bestimmen Kosten mit.
um 25% verbesserte Energieeinsparungswerte. Zusätzlich                    Der Kostenanteil der Baunebenkosten (KG 700) an den
sind alle öffentlichen Gebäude ab dem 01.01.2019 - also in                Gesamtkosten steigt stetig und liegt bereits bei rd. 25%,
knapp 3 ½ Jahren - als Niedrigst-, Null- oder Plusenergie-                in Einzelfällen bei 30%.
Gebäude (NN+E) zu errichten. 			                                          Damit rückt die Frage in den Vordergrund, ob - außerhalb
Städte und Kommunen bereiten sich darauf vor; Plusener-                   dieser Sonderaufgaben - bei kleinen, überschaubaren Bau-
gie-KiTa’s und -schulen sind woanders längst Realität!                    vorhaben der Einsatz eigenen Personals Wirtschaftlich-
Auch Aachen muss sich nach diesem neuen Standard                          keitsvorteile generiert. Bei Instandhaltungen, die ebenfalls
ausrichten.                                                               zunehmend extern vergeben werden müssen, hat E26 dies
                                                                          bereits nachgewiesen. 3
>        Durch moderat erhöhte Baukosten (8-12%, mit
stark sinkender Tendenz) für „energieeffiziente“ Ge-
bäude kann der kommunale Haushalt langfristig entlastet
und gleichzeitig das finanzielle Risiko im Zuge steigender
Energiepreise weitgehend reduziert werden.1

>       Die Flächen- und Raumempfehlungen des LVR
haben sich bewährt. Diese gelten im Vergleich kei-
neswegs als „überzogen“. Kostentreibende Faktoren sind
                                                                          2             Nach einer Untersuchung von Rödl & Partner gibt z.B.
                                                                          i.R.d. Betreiberverantwortung rund 2.000 Vorschriften, von de-
                                                                          nen sich etwa 500 jährlich ändern und angepasst werden!

1           Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und            3           Siehe Positionspapier der Betriebsleitung 04/2014:
Reaktorsicherheit: „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“, Januar 2014, S. 56   die dazu notwendigen Stellen wurden E26 nicht bewilligt.
                                                                                                                                                                              7
KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
KiTa-Kosten-Vergleich
                                Vorbemerkung
                                Der Neu-, Um- und Erweiterungsbau sowie die Sanierung        Welche Kosten werden dem Bauvorhaben zugeschlagen
                                von Kindertagesstätten bleiben aktuelle Themen, die          und dargestellt?
                                sowohl die Kommunen, deren Bauherren-Organisationen          Wo werden Kosten verdeckt oder verschoben oder tau-
                                und städtische Haushalte, als auch die befassten externen    chen nicht auf?
                                Architekten, Ingenieure und Sonderfachleute vor große
                                Herausforderungen stellen.                                   Hier gibt es - trotz DIN 276 (Kosten im Hochbau) - im
                                                                                             kommunalen Vergleich und bei einzelnen Bauvorhaben
                                Kindertagesstätten sollen für Kinder gute, lernfördernde     erhebliche Unterschiede, die die Maßstäbe verzerren und
                                Bedingungen bieten, flexibel in der Raumnutzung sein,        dem Nichtfachmann die Möglichkeit erschweren, tatsäch-
                                höchste Kriterien der Gesundheitsverträglichkeit, Hygiene    lich in den direkten Vergleich zu treten.
                                und Unfallverhütung erfüllen, an Zielen der Energieef-       Kostentransparenz sieht anders aus:
                                fizienz beispielgebend ausgerichtet sein, die neuesten
                                baulichen und pädagogischen Standards berücksichtigen,       Grundlage jeglicher Vergleichbarkeit ist
                                kostenmindernd zu bewirtschaften sein und hohe gestal-       die Vollständigkeit einer Kostendarstel-
                                terische Maßstäbe als Ausdruck städtischer „Baukultur“       lung!
                                setzen – und zukünftig auch „inklusiv“ sein.
                                                                                             Aus diesem Grunde erhebt das Baukosteninformationszen-
                                                                                             trum der deutschen Architektenkammern (BKI) in erster
                                Dies alles ist nicht ohne den Einsatz der entsprechenden
                                                                                             Linie nur die direkt vergleichbaren sog. „Bauwerkskosten“
                                finanziellen Mittel umzusetzen!
                                                                                             der Kostengruppen 300 (Baukonstruktion – Hochbau) und
                                                                                             400 (Baukonstruktion – Technische Gebäudeausrüstung)
                                Zwar ist die besondere kommunale Bauaufgabe der
                                                                                             und setzt damit auch fachlich Maßstäbe zur Vergleichbar-
                                Erstellung von Kindertagesstätten weit weg von der Kom-
                                                                                             keit, die es zu beachten gilt.
                                plexität öffentlicher Großbauvorhaben, dennoch ist die
                                Diskussion um die Kostenentwicklung auch beim KiTa-Bau
                                                                                             Zudem setzt sich endlich die Erkenntnis durch, dass die
                                berechtigt:
                                                                                             reinen Baukosten eines Bauvorhabens oft weniger als 15
                                                                                             % der Gesamtkosten – unter Einbezug der Nutzungs-/
                                Bundesweit wird nach Wegen gesucht, wie mit gleichem
                                                                                             Betriebskosten über den gesamten Lebenszyklus eines
                                Mitteleinsatz ein „Mehr“ an KiTa errichtet werden kann
                                                                                             Gebäudes – darstellen. Das heißt:
                                oder für eine bestimmte Anzahl an Betreuungsplätzen
                                weniger Finanzmittel verbraucht werden müssen:
Verantwortung:                                                                               Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einer Baumaß-
Kosteneinsparung , aber                                                                      nahme muss die Gesamtperspektive der Bau- und der
                                Das sog. „Bielefelder Modell“ und das „Reformmodell
gleichzeitig für „Orte, die                                                                  Betriebskosten über die gesamte Nutzungsdauer eines
                                Frankfurt“ sind dabei im Blickpunkt.
Menschen früh prägen“.                                                                       Gebäudes zwingend in den Vordergrund rücken. Dabei
                                                                                             werden durch die stetige Verteuerung fossiler Energieträ-
                                Im Schwerpunkt der Bemühungen um Kosten-
                                                                                             ger Investitionen in Energieeinspartechnik zum entschei-
                                reduzierung stehen:
                                                                                             denden Faktor.
                                1.        die Reduzierung von Flächen- und
                                                                                             Die Diskussion um die Wirtschaftlichkeit einer Baumaß-
                                          Raumstandards und baulichen Qualitäten,
                                                                                             nahme steht zusätzlich bei Kindertagesstätten unter
                                2.        die Überprüfung der kommunalen
                                                                                             einem besonderen Fokus und starker Beobachtung:
                                          Energiestandards,
                                3.        die Bauweise (modulare und Wiederholungs-
                                          Bauten, „Baukasten-Systeme“),
                                                                                             KiTa‘s gelten als „Wiege der Demokratie“,
                                4.        die Unternehmereinsatzform (Einzelvergabe
                                                                                             als „Orte, die Menschen früh prägen“
                                          versus Generalunternehmer),
                                                                                             und als „Dritter Pädagoge“.
                                5.        Möglichkeiten der Reduzierung der
                                                                                             Dies stellt sofort klar, dass bei allem Willen zu Einsparun-
                                          Baunebenkosten,
                                                                                             gen gerade hier spezielle Verantwortungskriterien gelten.
                                6.        Möglichkeiten der Reduzierung der Regelungs
                                                                                             Zu Recht wird auf die Wechselwirkung von Pädagogik und
                                          dichte (Bürokratieabbau und „schlankere“
                                                                                             Architektur verwiesen.
                                          Verfahren).
Kostentransparenz:              Der Einstieg in eine baumaßnahmenspezifische, verglei-
                                                                                             Das städtische Gebäudemanagement trägt als Nachfrager
Ein brauchbarer Vergleich ist   chende Kostenuntersuchung führt bei den Baufachleuten
                                                                                             von Bauleistungen eine große Verantwortung. Gerade
eine komplexe Aufgabe.          schnell zu der Erkenntnis, dass ein genauer Blick und eine
                                                                                             im Zuge immer knapper werdender öffentlicher Kassen
                                „saubere Methodik“ Not tun:
8                                                                                            müssen Steuergelder zielgerichtet und zukunftsfest einge-
KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
setzt werden. Dies beinhaltet auch die Gewähr, dass die       nicht unerheblichen volkswirtschaftli-
öffentlichen Ausschreibungsverfahren richtig angewandt        chen Schaden verursachen.
werden sowie Angebotsbewertung, Überwachung und
Abwicklung des Bauablaufs fachgerecht erfolgen.               Gerade deshalb sehen sich E26 und B03 gemeinsam als          Vergabe:
                                                              Garanten für die Einhaltung der öffentlich-rechtlichen       Fülle an Formalitäten und
Hier arbeitet E26 vertrauensvoll mit der von den operati-     Vorschriften!                                                Veranwortung.
ven Baudienststellen abgesetzten Zentralen Vergabestelle
der Bauverwaltung (B03) zusammen. Zusätzlich werden           All dies ist Anlass genug für das städtische Gebäudema-
die Verfahren vom FB 14 Rechnungsprüfung als unabhän-         nagement Aachen, die eigene Position beim Thema „Kita-
gige Prüfinstanz konstruktiv-kritisch begleitet.              Bauten“ zu überprüfen und kritische Fragen zu stellen - in
                                                              der Gewissheit, dass Haushaltsspielräume – auch über die
Allerdings führen die Fülle an Formalitäten, zu erbrin-       Wahlperiode hinaus für künftige Generationen - nur durch
genden Erklärungen, Nachweisen, Bescheinigungen und           die starke Beachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlich-
Referenzen sowie unvollständige, fehlerhafte oder unklar      keit und Sparsamkeit in der Langfristbetrachtung erhalten
formulierte Vergabeunterlagen fast zwangsläufig zu            bleiben.
erheblichen Aufwänden für Auftraggeber und Auftrag-
nehmer. Selbst ein „fachkundiger Bauherr“ verzweifelt         Mit vorliegendem Bericht leistet E26 einen Beitrag zum ak-
oft an der kaum überschaubaren Regelungsdichte der            tuellen Stand der Baukosten-Diskussion bei der Errichtung
                                                                                                                           KiTa-Bericht:
Gesetzgeber. Die nicht abreißende Fachdiskussion um die       von Kindertagesstätten, stellt sich in den kommunalen
                                                                                                                           Grundlage für die Bewertung
„Binnenmarktrelevanz“ und die Anwendung baufremder,           Vergleich, zieht Erkenntnisse aus den Untersuchungser-
                                                                                                                           Aachener KiTas und für die
z.B. sozialer Kriterien bei Ausschreibungen für Bauleistun-   gebnissen und wirbt darum, die notwendige Seriosität der
                                                                                                                           Zukunft.
gen nach „Tariftreue- und Vergabegesetz“ haben diese          Bewertung von „Baukosten“ über fachlich berechtigte,
Verzweiflung eher verstärkt.                                  anerkannte Bewertungs-Kriterien und –Methoden zu
                                                              sichern
Neben der Gefährdung der Bauqualität
können Fehler im Vergabeverfahren bei                         – letztlich um „Äpfel mit Äpfel“ zu
berechtigten Vergabebeschwerden einen                         vergleichen.

 Kita Laurensberg, Aachen
                                                                                                                                                        9
KITA KOSTEN VERGLEICH - UNTERSUCHUNG EXEMPLARISCHER BAUTEN UND BAULICHER KONZEPTE - STADT AACHEN
1. Grundlagen des Kinder-
                                tagesstättenbaus in Aachen
                                1.1                                                                              optimieren,
                                Die gesetzliche Grundlage und der dar-                                >          den Ressourcen-Einsatz zu minimieren und
                                aus abgeleitete Auftrag                                               >          bereits am Anfang einer Projektierung, also
                                                                                                                 im Bauablauf dort, wo am einfachsten und mit
                                Seit dem 01.08.2013 haben Kinder ab Vollendung des ers-                          größtem Erfolg „gespart“ werden kann,
                                ten bis zum dritten Lebensjahr gem. § 24 SGB VIII einen                          Wirkung zu erzielen,
                                einklagbaren Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung
                                in einer Tageseinrichtung oder in der Kindertagespflege.              sind die Kommunen dazu übergegangen, klare Leitlinien
                                Zur Erfüllung dieses Anspruches hat die Stadt Aachen                  und Handlungsanweisungen für die Bedarfsermittlung,
                                frühzeitig ein umfangreiches Bauprogramm von Neu-,                    die Planung und Ausführung und für die baulichen und
                                Um- und Erweiterungsbauten (NUE-Bauten) von Kinderta-                 energetischen Standards vorab zu definieren und den
                                gestätten aufgelegt.                                                  externen Architekten, Ingenieuren und Sonderfachleute
                                                                                                      bereit zu stellen.
                                Auf Grundlage des Beschlusses des Kinder- und Jugend-
                                ausschusses vom 29.11.2011 wurde das städtische Ge-                   Aachen tat dies 20102 mit Einführung der „Planungs-
                                bäudemanagement vom Bedarfsträger, dem Fachbereich                    anweisungen für städtische Gebäude – Neubauten,
                                Kinder, Jugend, Schule (FB 45) beauftragt, im Rahmen von              Sa-nierungen und Erweiterungen, die den sog. „Aachener
                                „Machbarkeitsstudien“ die Möglichkeiten zu klären, den                Standard“ für Neu-, Um- und Erweiterungsbauten, sowie
                                Betreuungsmehrbedarf durch NUE-Bauten (Neu,- Um- und                  für große Sanierungsbauvorhaben vorgaben.
                                Erweiterungs-Bauten) auf städtischen Grundstücken zu                  Aktualisiert wurden diese Planungsanweisungen 2013 als
Basis eines guten Projektes:    decken und dazu im Vorfelde die notwendigen Vorunter-                 „Aachener Planungsbausteine – Leitlinien zum nachhalti-
Frühe und hochwertige           suchungen durchzuführen.                                              gen Bauen kommunaler Gebäude“.
Erarbeitung der Grundlagen,                                                                           Ergänzung fanden diese Grundlagen speziell für den Bau
Definition der Bedarfe, klare   Das daraus erwachsene „U3-Programm“1 umfasst insge-                   von Kindertagesstätten mit der Planungshilfe „Kinderta-
Leitlinien und Handlungsan-     samt 21 Bauvorhaben mit einem Gesamtvolumen i.H.v. ca.                gesstätten – Leitfaden und Ausstattung“ aus 04/2012 im
weisungem                       20 Mio. EUR, im Zeitraum 2012-2016, davon:                            Rahmen der Vorbereitungen zum U3-Programm.
                                >         4 Neubauten,
                                >         3 größere Erweiterungsbauvorhaben und
                                >         14 Umbaumaßnahmen.                                          1.2.1
                                Dabei ist es gelungen, diverse Förder- und Sonderpro-                 „Aachener Planungsbausteine“ – Leit-
                                gramme von Bund und Land zum U-3-Ausbau i.H.v. 1,9                    linien zum nachhaltigen Bauen kommu-
                                Mio. € einzubinden.                                                   naler Gebäude
                                Um dem stetig wachsenden Bedarf an U3 Plätzen gerecht                 Ziel der „Aachener Planungsbausteine“ (Stand: 2013)
                                zu werden, müssen auch in den kommenden Jahren wei-                   ist die Definition und Vorgabe verbindlicher Qualitäts-
                                tere KiTa-Neubauten errichtet und der Bestand erweitert               kriterien, sowohl für Neubau- als auch für Umbau- und
                                und umgebaut werden.                                                  Sanierungsmaßnahmen. Sie dienen als Unterstützung für
                                                                                                      alle am Bauprozess städtischer Gebäude Beteiligten sowie
                                                                                                      vor allem zur Entwicklung eines an Wirtschaftlichkeit und
                                1.2                                                                   Nachhaltigkeit orientierten Gebäudebestandes. Die drei
                                Kommunale Grundlagen - Wie bauen wir                                  Säulen wirtschaftlichen und nachhaltigen Bauens sind die
                                in Aachen?                                                            >          Ökonomie
                                                                                                      >          Ökologie und
                                Projekte werden am Anfang gewonnen: um                                >          soziale und kulturelle Belange.
                                >         Planungs- und Abstimmungsprozesse zu
                                          beschleunigen,                                              Die Planungsbausteine stellen zur Errichtung nachhaltiger
                                >         verbindliche bauliche oder energetische                     kommunaler Gebäude folgende Planungsgrundsätze in
                                          Qualitätskriterien zu sichern,                              den Vordergrund:
                                >         die Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligter zu

                                                                                                      2           Vorlage E26/0011/WP16 „Planungsanweisungen für
                                                                                                      städtische Gebäude – Neubauten, Sanierungen und Erweiterungen“,
                                1           Das U3-Programm ist es auf der Internetseite des städ-    zur Kenntnis genommen im UmA am 03.03.2010, im BAG am 27.04.2010,
                                tischen Gebäudemanagements als Broschüre abrufbar: http://www.        Beschluss im PLA am 25.03.2010: „Der Planungsausschuss nimmt
                                aachen.de/de/stadt_buerger/planen_bauen/gebaeudemanagement/           den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt die Vorgaben
                                BAU_PROJEKTE/2_baustellen/u3-programm-2012_16.html                    entsprechend des „Aachener Standards“ und beauftragt die Ver-
                                Dort wird auch über den aktuellen Stand der Bauvorhaben informiert.   waltung, diese Vorgaben bei künftigen Vorhaben umzusetzen“.
10
>        Bedarfsklärung und -hinterfragung,                    Zur Erinnerung:
>        Optimierung des Raumprogrammes,                       Der öffentliche Hochbau ist auf dem Weg zum Niedrigst-,
>        Beachtung der Auswirkungen des Grundstücks,           Null- oder Plusenergiegebäude!
>        Optimierung des Gebäudeentwurfs,                      Auch kommunale Gebäude werden über die gesetzlichen                           Grundaspekte Planung:
>        Nutzungsdauern von Bauwerken,                         Neuregelungen in Zukunft „klimaneutral“ geplant und                           Funktion , Technik, Gestal-
>        Dauerhaftigkeit von Baustoffen und Bauteilen,         gebaut.                                                                       tung mit Ökonomie, Ökolo-
>        Optimierung der Bauteilgeometrie,                                                                                                   gie, sozialen und kulturellen
>        Einsatz gesundheitsverträgliche Baustoffe.            Erste gesetzliche Grundlagen sind                                             Belangen vereinen.
>        geringe Schadstoffbelastung der Baustoffe/ 		         geschaffen:
         -teile,
Hinzu kommen weitere Grundsätze, die zu beachten sind:         Die neugefasste Europäische Gebäuderichtlinie 2010 for-
>        die Erfüllung der funktionellen Anforderungen 		      dert von den Mitgliedsstaaten die Gewährleistung, dass
         und                                                   >         ab 2021 alle privatwirtschaftlichen Neubauten
>        die architektonische Gestaltung als Grundlage 		                sowie
         einer positiven Identifikation der Nutzer und des     >         ab 2019 alle neu erbauten öffentlichen Gebäude
                                                                                                                                             Gesetzliche Pflicht:
         Umfelds mit dem Gebäude.                                        als Niedrigstenergie-Gebäude errichtet werden.4
                                                                                                                                             Europäischen Gebäuderichtli-
                                                                                                                                             ne = ab 1.1.2019 müssen alle
Zugegeben: Nicht immer können alle Planungsgrundsätze          Mit der am 03.07.2013 in Kraft getretenen vierten Än-
                                                                                                                                             öffentlichen Neubauten als
gleichzeitig oder mit gleicher Gewichtung eingehalten          derung des Energie-Einspar-Gesetzes (EnEG) wurde die
                                                                                                                                             Niedrigstenergie-Gebäude
werden - insbesondere dann nicht, wenn Grundstück und          EU-Richtlinie in geltendes nationales Recht umgesetzt.5
                                                                                                                                             errichtet werden.
Baugrund dies nicht zulassen. Bauen heißt auch Schwer-
punkte setzen und Kompromisse schließen.                       Die daraus abgeleitete Novellierung der Energie-Einspar-
                                                               Verordnung (EnEV) hat die Änderungen aufgenommen und
Wichtig jedoch bleibt: Das städtische                          konkretisiert und trat am 01.05.2014 in Kraft:
Gebäudemanagement E26 als sog.                                 Neubauten müssen nun bereits ab 01.01.2016 den energe-
„Fachkundiger Bauherr“ bleibt in der                           tischen Standard der EnEV 2009 um 25% unterschreiten.
Funktion und sieht sich aktiv in der Rolle
des Garanten für den wirtschaftlichen
Mitteleinsatz!

1.2.2 Der „Aachener Standard“ – Über-
geordnete Rahmenbedingungen und
Wirtschaftlichkeit

Mit Beschlüssen des Ausschusses für Umwelt und
Klimaschutz und des Planungsausschusses von 03/2010,
sowie des Betriebsausschusses Gebäudemanagement von
04/2010 die Planungsanweisungen für städtische Gebäude
einschl. des sog. „Aachener Standards“ bei allen NUE-
und großen Sanierungs-Bauvorhaben zu berücksichtigen,
trägt die Stadt Aachen ihren Teil der Verantwortung auf
kommunaler Ebene im Bemühen, die politisch beschlosse-
nen nationalen Klimaschutzziele zu erreichen.

Auch der Arbeitskreis Energieeinsparung des Deutschen
Städtetages (jetzt: AK Energiemanagement) empfahl
damals (06/2010) in seinen „Hinweisen zum kommunalen
Energiemanagement“:
   „Oberster Planungsgrundsatz bei allen kommunalen
   Bauvorhaben ist es, die Summe aus Investitions-,
   Betriebs- und Folgekosten über die Lebensdauer der
   Gebäude zu minimieren.
   Ein einheitliches, an den Zielen „Energieeinsparung“        Abbildung 1: Die kommunale Zukunft - Plusenergie- KiTa‘s, in zahlreichen
   und „Energieeffizienz“ orientiertes Verwaltungshan-         Städten bereits Realität
   deln kann durch Energieleitlinien ermöglicht werden.
   … Ein Beschluss im Rat oder der Stadtverordnetenver-
   sammlung der Kommune unterstreicht die Bedeutung
   dieses Regelwerkes.“ 3                                      4            Die Richtlinie 2010/31/EU des Europäischen Parlaments und
                                                               des Rates vom 19. Mai 2010 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäu-
                                                               den wurde als Neufassung am 16. Juni 2010 im Amtsblatt der Europäischen
                                                               Union verkündet. Sie ist bereits seit dem 7. Juli 2010 in Kraft. Artikel 9,
                                                               Absatz 1, formuliert die Forderung nach Niedrigstenergie-Gebäuden.
3            Deutscher Städtetages, Arbeitskreis Energieein-
sparung, „Hinweise zum kommunalen Energiemanagement“,          5          Energie-Einspar-Gesetz (EnEG), Art 1, §
06/2010, S. 1, Ener-gieleitlinien – Planungsanweisungen        2a: Neubauten als Niedrigstenergie-Gebäude.
                                                                                                                                                                           11
Damit nähert sich der gesetzlich vorgeschriebene energe-                  Forschungen verschiedener Institute gestützt.7
                              tische Standard dem „Aachener Standard“ an und senkt
                              diesen dann annähernd in die bauliche Normalität.                         Für die notwendige „Neuausrichtung“
                                                                                                        hat die Stadt Aachen keine 3 ½ Jahre
                              Um es deutlich zu sagen: die Diskussion um die Not-                       Zeit!
Handlungsbedarf:              wendigkeit des „Aachener Standards“ ist nach hinten
Modell-Bauvorhaben jetzt      gewandt und verkennt die eigentliche Herausforderung                      Die Betriebsleitung des E26 sieht den dringenden Hand-
planen und bauen, um          der Zukunft!                                                              lungsbedarf, den Aachener Standard auf die zukünftigen
zukünftige gesetzliche                                                                                  gesetzlichen Notwendigkeiten neu auszurichten und
Notwendigkeiten               Aachen verliert am 01.01.2016 seine Vorreiterrolle und                    erste Modell-Bauvorhaben mit den zukünftigen NN+E-
bis 2019 erfüllen zu können   Vorbildfunktion, während andere Städte vorbeiziehen und                   Standards „jetzt“ zu planen und zu errichten, will die
                              längst die Planung und Errichtung von Niedrigst-, Null-                   Stadt Aachen nicht von der allgemeinen baulichen und
                              oder Plusenergie-KiTa‘s (NN+E-Bauten) noch vor dem                        energetischen Entwicklung abgehängt werden.
                              01.01.2019 vorantreiben – um jetzt das fachliche Know-
                              How zu sichern!
                                                                                                        1.2.3   „Kindertagesstätten – Leitfa-
                              Gleichzeitig erwächst daraus für das städtische Gebäude-                  den und Ausstattung“
                              management in seiner Rolle als fachkundiger öffentlicher
                              Bauherr die Notwendigkeit, endlich erste Erfahrungen                      Im Sinne einer umweltfreundlichen, nachhaltigen und
                              und Fachkunde mit den die Zukunft prägenden NN+E-                         energieeffizienten Errichtung oder Sanierung von Kin-
                              Standard zu sammeln.                                                      dertagesstätten wurden alle in diesem Zusammenhang
                              Dafür ist E26 auch gut aufgestellt und steht „in den                      notwendigen Informationen, Vorgaben, Bindungen und
                              Startlöchern“.                                                            Bestimmungen in dem Raumbuch „Kindertagesstätten
                                                                                                        – Leitfaden + Ausstattung“ (Stand April 2012) zusammen-
                              Auch wirtschaftlich ist dies nicht nur vertretbar, sondern                gefasst:
                              aus der Lebenszyklusbetrachtung die zwingende Konse-                      >         Definition Kindertagesstätte,
                              quenz:                                                                    >         Allgemeine Anforderungen,
                                                                                                        >         Bauelemente,
                              Der neue NN+E-Standard führt nach                                         >         Raumausstattung/ feste Einrichtung
                              neuesten Forschungsstudien zu 8-12 %                                      >         Ausstattung Außenanlagen.
                              mehr Kosten – mit sinkender Tendenz.

                              Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und                                                                                                .LQGHUWD
                                                                                                                                                                                    

                              Reaktorsicherheit führt in 01/2014 nach Untersuchungen                                                                                                
                                                                                                                                                                                    ,QKDOW
                              zu „nachhaltig“ erbauten Unterrichtsgebäuden (Schulen)                                                                                                
                                                                                                                                                                                    
                                                                                                                                                                                    
                              aus:

                                 „Ein nach den Anforderungen der EnEV ausgeführ-                                                                                                    
                                                                                                                                                                                    
                                 tes Referenzgebäude („Standardvariante“) ist in der                                                                                                

                                 Herstellung etwa 10% günstiger, als die tatsächlich
                                 ausgeführte Variante mit erhöhten Anforderungen an                                                                                                 
                                                                                                                                                                                        
                                 ein Plusenergiegebäude.
                                 Die laufenden Betriebskosten sind dagegen in der
                                 Standard-Variante um 66 % höher.
                                                                                                                                                                                    
                                 Auf den Lebenszyklus bezogen muss bei der Stan-                                                                                                    
                                                                                                                                                                                    
                                 dardvariante von etwa 21% höheren Gesamt-kosten
                                 ausgegangen werden.
                                 So wird durch moderat erhöhte Baukosten der kom-
                                 munale Haushalt langfristig entlastet und gleichzeitig
                                 das finanzielle Risiko im Zuge steigender Energiepreise                                                                                            

                                 weitgehend reduziert.                                                                                                                              
                                                                                                                                                                                         

                                 Auch ökologisch lohnt sich die Investition in mehr
                                 Qualität. In der Gesamtbilanz der Indikatoren wird die
                                 negative Umweltwirkung im Vergleich zur Standard-
                                 Variante halbiert, die Reduktion der CO2-Emissionen
                                 beträgt 77 %.“ 6                                                                                                                                   

                              Diese Ergebnisse werden durch zahlreiche baubegleitende
                                                                                                        7             Z.B.: 1. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung:
                                                                                                        „Energieeffizienter Neubau von Nichtwohngebäuden kommunaler und
                                                                                                        sozialer Einrichtungen“, April 2015, 2. Zahlreiche Veröffentlichungen
                                                                                                        der Energieagentur NRW, 3. EnOB-Publikationen 2014/15 (Forschung für
                              6           Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und            energieoptimiertes Bauen): „Wirtschaftlichkeit von energieoptimierten Ge-
                              Reaktorsicherheit: „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“, Januar 2014, S. 56   bäuden“ und „Baukosten von energetisch optimierten Büro-Neubauten“
12
Insofern stellt dieser Leitfaden eine spezifizierte Ergän-   (hier aufgrund der Datenverfügbarkeit konkret die KiTa
zung der Aachener Planungsbausteine dar. Er soll Archi-      Mariastraße).
tekten und Ingenieure beim Bau und bei der Sanierung
von Kindertagesstätten frühzeitig durch verbindliche         Diese Untersuchungen und Vergleiche sollen Antworten
Vorgaben und Qualitätskriterien unterstützen und Hilfe-      auf die Fragen geben….
stellung bei der Lösung der Aufgabe sein.                    >         wie die Kosten der KiTa‘s der Stadt Aachen im
                                                                       Vergleich zu anderen Kommunen, die unter
                                                                       gleichen oder ähnlichen Voraussetzungen
1.3       Fragen und Antworten                                         arbeiten liegen,
                                                             >         ob als GU-Modell errichtete Kitas (wie z.B.
Die bisher fertiggestellten Kitas wer-                                 Städteregion) eine wirtschaftliche Handlungs-
den aufgrund ihrer hohen Qualitäten,                                   option für die Stadt Aachen sein können,
Gebrauchsfähigkeiten und insbesondere                        >         wo die Unterschiede in den baulichen,
                                                                                                                            Langzeiterfolg:
der räumlichen und kindgerechten Kon-                                  technischen sowie energetischen Qualitäten
                                                                                                                            Hochwertige, energieef-
zeptionen beim Bedarfsträger und den                                   liegen,
                                                                                                                            fiziente, im Lebenszyklus
Nutzern sehr positiv aufgenommen.                            >         welche Kriterien in Aachen „Wirtschaftlichkeit“
                                                                                                                            wirtschaftliche und auch
Auch E26 als Betreiber und Eigentümer                                  bestimmen (sollen) und
                                                                                                                            städtebaulich „wertvolle“
ist aufgrund der Langzeit-Wirtschaftlich-                    >         welche Vergleichsmaßstäbe in der Kosten-
                                                                                                                            Architektur dient dem
keit, der geringen Ressourcenverbräuche                                betrachtung gelten (sollen).
                                                                                                                            Menschen, der Umwelt und
und der Instandhaltungsfreundlichkeit                                                                                       dem städtischen Haushalt
von den Neu-, Um- und Erweiterungs-                                                                                         langfristig am meisten.
bauten baufachlich überzeugt.

Dahinter steht die bisher vom Bedarfsträger und der Po-      Die zentrale Frage aber ist:
litik mitgetragene Überzeugung, dass hochwertige, ener-      „Können und sollen die Erkenntnisse
gieeffiziente, im Lebenszyklus wirtschaftliche und auch      und eingeleiteten Maßnahmen aus den
städtebaulich „wertvolle“ Architektur dem Menschen,          untersuchten „Reformmodellen“ auf die
der Umwelt und dem städtischen Haushalt langfristig          Stadt Aachen übertragen werden?“
am meisten dient. Gute Gebrauchsarchitektur muss nicht
„teuer“ sein!                                                Hierauf kann E26 in seiner Funktion
                                                             „nur“ baufachlich und gebäudewirt-
Mit dieser Position steht Aachen nicht alleine und reiht     schaftlich antworten und die Entschei-
sich ein in die Reihe der Kommunen, die weiterhin im         der beraten.
Schwerpunkt auf die sog. „Architekten-Bauten“ setzen!
                                                                                                                            Kostenoptimierung:
                                                                                                                            Intensiv bearbeiten und pro-
Allerdings müssen immer wieder – auch E26-intern – die
                                                                                                                            fessionalisieren, Vergleiche
Kosten kritisch hinterfragt und in den Vergleich gestellt
                                                                                                                            anstellen, Kosteneinspa-
werden. Dies ist wichtig und führt regelmäßig dazu,
                                                                                                                            rungsmodelle untersuchen,
Kostenoptimierung als Standardaufgabe des „fachkun-
                                                                                                                            Transparenz schaffen und
digen Bauherr“ zu betreiben und weiter zu professiona-
                                                                                                                            Ergebnisse nutzen,
lisieren – auch gegenüber den externen Architekten und
Ingenieuren.
Tatsächlich werden in anderen Kommunen KiTa‘s billiger
erstellt als in der Stadt Aachen (in weiteren Kommunen
aber auch teurer) und somit in der Errichtungsphase weni-
ger Investitionsmittel verbraucht.

Zur Beantwortung der Frage warum dies so ist und welche
Auswirkungen dies hat, wurde innerhalb des Gebäudema-
nagements eine Arbeitsgruppe eingerichtet mit folgendem
Auftrag:

1.         Vergleich Aachener Kitas mit denen anderer
Kommunen mit Hilfe von Durchschnittswerten vergleich-
barer Bauvorhaben.
2.         Untersuchung verschiedener Kosteneinsparungs-
Modelle anderer Kommunen (Frankfurter Modell, Bielefel-
der Modell), deren Vorgehensweise, Lösungsansätze und
Effektivität.
3.         Vergleich eines exemplarischen Aachener
KiTa-Baus mit den von der Städteregion Aachen mit ge-
ringeren Investitionsmitteln errichteten Baesweiler Kitas
                                                                                                                                                        13
KiTa Kalverbenden              KiTa Passstraße          KiTa Reimserstraße                     Schöne Aussicht
                                  Aachen                       Aachen                     Aachen                              Frankfurt

     Inter-                     5-gruppig
                              BGF 1.246 m²
                                                              5-gruppig
                                                            BGF 1105 m²
                                                                                         5-gruppig
                                                                                       BGF 1411 m²
                                                                                                                              5-gruppig
                                                                                                                            BGF 1.548 m²

     kommu-                    3.297.466 €
                             2.646 €/qm BGF
                                                             3.104.000 €
                                                           2.812 €/qm BGF
                                                                                        3.234.972 €
                                                                                      2.293 €/qm BGF
                                                                                                                             3.485.639 €
                                                                                                                           2.252 €/qm BGF

     nal                    529.200 €/Gruppe              562.400 €/Gruppe           646.800 €/Gruppe                     697.128 €/Gruppe

     KiTa Dörferstraße         Kita Neunhof                KiTa Viatisstraße        KiTa Fr.-Bielef.-Str                 Kita Jägersfreunde
         Nürnberg                Nürnberg                      Nürnberg               Gelsenkirchen                         Saarbrücken

         5-gruppig              5-gruppig                     5-gruppig                 5-gruppig                             5-gruppig
       BGF 1.123 m²           BGF 1.179 m²                  BGF 1.270 m²              BGF 1.190 m²                          BGF 1.232 m²
        3.177.947 €            3.382.689 €                   3.677.336 €               3.500.000 €                           3.369.500 €
      2.830 €/qm BGF         2.869 €/qm BGF                2.896 €/qm BGF            2.941 €/qm BGF                        2.735 €/qm BGF
     635.589 €/Gruppe       676.538 €/Gruppe              735.468 €/Gruppe          700.000 €/Gruppe                      673.900 €/Gruppe

                    2. Die Methodik des Kosten-
                    vergleichs und Problemstellung

                   2.   Einführung in die Methodik des                                            Kostengruppen nach DIN 276
                   Kostenvergleichs und Problemstellung
                                                                                 100              Grundstück
                                                                                 200              Herrichten und Erschließen
                   Will man Kosten vergleichen muss man wissen, worüber          300              Bauwerk - Baukonstruktion
                   man spricht!                                                  400              Bauwerk - Technische Anlagen
                                                                                 500              Aussenanlagen
                   Die DIN 276 „Kosten im Bauwesen – Teil 1: Hochbau“ gibt
                   die Systematik der Kostendarstellung wieder.                  600              Ausstattung und Kunstwerke
                                                                                 700              Baunebenkosten
                   Die Norm legt zentrale Begriffe der Kos-                     Abbildung 2: Kostengruppen nach DIN 276, 1. Ebene
                   tenplanung und Unterscheidungsmerk-
                   male der Kosten fest und schafft damit                       Die Kosten der Kostengruppen 300 und 400 bilden die sog.
                   die Voraussetzungen für die Vergleich-                       „Bauwerkskosten“.
                   barkeit der Ergebnisse von Kostenermitt-                     Die der KG 200 bis 600 sind die „Baukosten“ im klassi-
                   lungen.                                                      schen Sinne, nimmt man die KG 100 (Grundstück) dazu
                                                                                spricht man von den „Herstellungskosten“ (= KG 100-
                   Die Ordnungsstruktur, nach der die Gesamtkosten eines
                                                                                600).
                   Bauprojektes nach Kostengruppen unterteilt werden, ist
                                                                                Erst alle Kostengruppen einschl. der Baunebenkosten
                   die sog. „Kostengliederung“.
                                                                                bilden die „Gesamtkosten“ (= KG 100-700)

                   „Kostengruppen“ wiederum sind die Zusammenfassung
                                                                                In dieser ersten Ebene werden mit Kostenkennwerten1
                   einzelner, nach den Kriterien der Planung oder des Projek-
                                                                                der sog. „Kostenrahmen“ (als Ergebnis der Lph 1 HOAI,
                   tablaufes zusammengehörender Kosten.
                                                                                Grundlagenermittlung) oder die „Kostenschätzung“ (als
                                                                                Ergebnis der Lph 2 HOAI, Vorplanung) erstellt.
                   Die Kostengliederung sieht drei Ebenen vor. Diese sind
                   durch dreistellige Ordnungszahlen gekennzeichnet und
                   werden fachinhaltlich immer detaillierter.

                                                                                1            Wert, der das Verhältnis von Kosten zu ei-
                   In der 1. Ebene der Kostengliederung werden die Gesamt-      ner Bezugseinheit darstellt ( z.B.: Grundflächen, Raumin-
                   kosten nach folgenden sieben Kostengruppen gegliedert:       halte, Kostenbereiche, Elemente, Leistungen etc.)
14
Hierzu im Überblick die 2. Ebene der Kostengliederung nach DIN 276:

                                                                                       Kostengruppen nach DIN 276 (2. Ebene)

                                                                                       100 Grundstück

                                                                                                                                          Grundstücks-, Erschließungs- und Gründungs-
                                                                                       110 Grundstückswert

                                                                                                                                          kosten: Standort/ Gelände/ Untergrund
                                                                                       120 Grundstücksnebenkosten
                                                                                       130 Freimachen

                                                                                       200 Herrichten und Erschließen
                                                                                       210    Herrichten
                                                                                       220    Öffentliche Erschließung
                                                                                       230    Nichtöffentliche Erschließung
                                                                                       240    Ausgleichsabgaben

                                                                                       300 Bauwerk - Baukonstruktion
                                                                                       310    Baugrube

                                                                                                                                                                                                 Bauwerkskosten: direkt vergleichbar, BKI-Richtwerte
                                                                                       320    Gründung
                                                                                       330    Außenwände
                                                                                       340    Innenwände
                                                                                       350    Decken
                                                                                       360    Dächer
                                                               Bauwerkskosten

                                                                                       370    Baukonstruktive Einbauten
                                                                                       390    Sonst. Maßnahmen für techn. Anlagen

                                                                                       400 Bauwerk - Technische Anlagen
                                                          Baukosten

                                                                                       410    Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen
                                                                                       420    Wärmeversorgungsanlagen
                                                                                       430    Lufttechnische Anlagen
                                                                                       450    Fernmelde- informationstechnische Anlagen
                                           Gesamtkosten

                                                                                       460    Förderanlagen
                                                                                       470    Nutzungsspezifische Anlagen
                                 Herstellungskosten

                                                                                       480    Gebäudeautomation
                                                                                       490    sonst. Maßnahmen für technische Anlagen

                                                                                       500 Aussenanlagen
                                                                                                                                          Kosten, die stark vom Bedarfs-

                                                                                       510    Geländeflächen
                                                                                       520    Befestigte Flächen
                                                                                                                                          träger definiert werden

                                                                                       530    Baukonstruktion in Außenanlagen
                                                                                       540    Technische Anlagen in Außenanlagen
                                                                                       550    Einbauten in Außenanlagen
                                                                                       590    sonstige Maßnahmen für Außenanlagen

                                                                                       600 Ausstattung und Kunstwerke
                                                                                       610 Ausstattung
                                                                                       620 Kunstwerke

                                                                                       700 Baunebenkosten
                                                                                                                                                                                        extreme Unterschiede der Darstellung/

                                                                                       710 Bauherrenaufgaben
                                                                                        711    Projektleitung
                                                                            3. Ebene

                                                                                        712    Bedarfsplanung
                                                                                        713    Projektsteuerung
                                                                                                                                                                                                   Intransparenz

                                                                                        719    sonst. Bauherrenaufgaben
                                                                                       720    Vorbereitung der Objektplanung
                                                                                       730    Architekten- und Ingenieurleistungen
                                                                                       740    Gutachten und Beratung
                                                                                       750    Kunst
                                                                                       760    Finanzierung
                                                                                       770    Allgemeine Baunebenkosten
                                                                                       790    sonstige Baunebenkosten

Abbildung 3: DIN 276, 2. Ebene
                                                                                                                                                                                                                                                       15
2.1. Der Vergleich von Kostenkenn-                           (Herrichtung und Erschließung), manchmal in KG 500
                             werten – methodischer Ansatz                                 (Außenanlagen) erfasst, oder auch mehr oder weniger in
                                                                                          die Rohbauarbeiten der KG 300 eingerechnet. Gleiches gilt
                                                                                          auch für andere vorbereitende Maßnahmen, wie Abbrü-
                             In einem ersten Schritt werden die derzeit entstehenden      che, Räumungen, Rodungen, Zwischenunterbringungen,
                             Aachener Kitas mit denen anderer Kommunen verglichen.        etc., die manchmal im Budget in verschiedenen Kosten-
                             Hierzu wurden - wo immer möglich - Daten und Informati-      gruppen erscheinen, manchmal aber auch nicht.
                             onen zu folgenden Themen und Standards abgefragt:
                                                                                          Auch das unterschiedliche Preisgefüge in den verschiede-
                             >        Investitionskosten, gegliedert nach den Kosten-     nen Regionen Deutschlands muss berücksichtigt werden.
                                      gruppen der DIN 276, möglichst bis in die 2.        Eine gewisse Ungenauigkeit liegt also in der begrenzt
                                      Ebene,                                              möglichen Anzahl der zu vergleichenden Objekte begrün-
                             >        Planungskennwerte (Brutto-Grundfläche (BGF),        det, allerdings sind die Ergebnisse ausreichend präzise für
                                      Netto-Grundfläche (NGF), Brutto-Rauminhalt          die gewünschten Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
                                      (BRI),
                             >        Gruppenanzahl, Anzahl der Betreuungsplätze,         Das heißt:
                             >        energetische und qualitative Standards (niedrig,    Im Vergleich der kommunalen Kitas untereinander, die
                                      mittel, hoch), eventuell auch selbstgewählte        unter den gleichen Rahmen- und Vergabebedingungen
                                      über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende.       individuell geplant und errichtet wurden und die glei-
                             >        Erstellungsjahr (Berücksichtigung Baupreis-         che oder ähnliche Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanfor-
                                      indexierung).                                       derungen erfüllen, zeigt sich, dass die sog. „Bauwerks-
                                                                                          kosten“ (KG 300 + 400) insgesamt im gleichen Rahmen
                             Aus den eingegangenen Informationen wurden diejenigen        liegen.
                             ausgewählt, die über ausreichenden Informationsgehalt
                             verfügten und die sich als vergleichbar darstellten.         Die Bauwerkskosten der Aachener Kitas
                                                                                          liegen oft sogar im unteren bis mittleren
Vergleichbarkeit:            Während andernorts oftmals die Kosten je Betreuungs-         Bereich!
Bauprojekte sind immer       platz als Vergleichsmaßstab herangezogen werden, hat
Unikate, ein seriöser        sich das in den Untersuchungen des Gebäudemanage-            Größere Unterschiede resultieren vor allem aus den
Vergleich ist nur über die   ments als nicht zielführend erwiesen: Durch verschie-        Kostengruppen 200, 500 und 600, in denen individuelle
reinen Herstellungskosten    dene U3-Gruppenzahlen und damit unterschiedlichen            Faktoren der jeweiligen Beschaffenheit der Grundstücke,
(300er (Bauwerk) + 400er     Betreuungsplätzen mit gleichem Flächenanteil werden die      Außenanlagen, Erschließungssituationen, aber auch
(Technik) je Quadratmeter    zu beurteilenden Planungsparameter sowie die Kosten          Anforderungen der Bedarfsträger die entscheidende Rolle
BGF möglich.                 verzerrt und nicht mehr vergleichbar.                        spielen.

                             Es wird daher im Wesentlichen die Rela-                      Wirklich entscheidend im Vergleich sind also die Kosten-
                             tion der Herstellungskosten (= Gesamt-                       gruppen 300 (Bauwerk - Baukonstruktionen) sowie 400
                             kosten ohne Grundstück), sowie die der                       (Bauwerk - Technische Anlagen).
                             einzelnen Kostengruppen im Verhältnis
                             zur Brutto-Geschoßfläche (BGF) betrach-                      Hier sind die Übereinstimmungen in den
                             tet und verglichen.                                          Kostenergebnissen noch auffälliger.

                             Dies erhält auch die Möglichkeit, einzelne Kosten mit sta-
                             tistischen Kennwerten, z.B. vom Baukosteninformations-
                             zentrum der deutschen Architektenkammern (BKI) - siehe
Aachener Kitas:              auch Punkt 2.2 - zu vergleichen.
Bauwerkskosten Aachener                                                                   2.2    Der BKI-Standard - Eine Einordnung
Kitas liegen im inter-       Es muss berücksichtigt werden, dass die Vergleichbarkeit
kommunalen Vergleich         immer nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist:            22.1 Definition
im unteren bis mittleren     Nahezu alle betrachteten Objekte sind als Einzelobjekte
Bereich.                     Unikate, mit individuellen Faktoren, wie gerade Grund-       Das Baukosteninformationszentrum deutscher Architek-
                             stücksgröße und -beschaffenheit, Anzahl der Geschosse,       tenkammern (=BKI) wurde 1996 mit Sitz in Stuttgart als
                             energetische oder qualitative Vorgaben, Marktsituation       GmbH gegründet, um aktuelle Objekt- und Baukosten-
                             in der Region etc., die sich kostenmäßig auswirken und       daten bereitzustellen und zielführende Methoden zu der
                             dabei nicht übertragbar sind auf andere Objekte.             Kostenplanung zu entwickeln und zu vermitteln.

                             Ein weiteres Problem bei der Vergleichbarkeit ist oftmals    Hintergrund war folgende Erkenntnis:
                             der nicht DIN-gerechte, unterschiedliche Umgang mit            „Die Planung der Baukosten ist ein wesentlicher
                             einzelnen Kostengruppen:                                       Bestandteil der Architektenleistung und nicht weniger
                                                                                            wichtig als räumliche, gestalterische oder konstruktive
                             So werden bestimmte Kosten, z.B. Erschließungs- oder           Planungen.
                             Entwässerungskosten DIN-widrig manchmal in KG 200              Besonders den Kostenermittlungen in den verschie-
16
Kita Am Höfling, Aachen

  denen Planungsphasen kommt dabei eine besondere           Das BKI beschränkt sich im Wesentlichen auf den Ver-
  Bedeutung zu. Auf ihnen beruhen weitergehende             gleich der Kostengruppen 300 und 400 und stellt von
  Leistungen, wie Kostenvergleiche, Kostenkontrolle und     der Vergleichsmethodik fachlich klar, dass alle anderen
  Kostensteuerung.                                          Kostengruppen der DIN 276 aufgrund der Vielzahl von
  Kostenermittlungen sind meist nur so gut wie die          individuellen Objektspezifika nicht direkt in den Vergleich
  angewendeten Daten und Methoden. (…)                      zu stellen sind.
  Wertvolle Erfahrungswerte liegen in Form von abge-        Auf diese Weise werden Verzerrungen des Vergleichsmaß-
  rechneten Bauleistungen oder Kostenfeststellungen in      stabes ausgeschlossen.
  den Architekturbüros vor. (…)“
                                                            Dies heißt auch:
Diese Erfahrungen qualifiziert zu dokumentieren, um sie     Durch den direkten Vergleich der Werte von Kostenrah-
für Folgeprojekte zu nutzen oder für andere Architekten     men/ Kostenschätzung der Aachener Kita-Bauvorhaben
nutzbar zu machen, erbringt als Dienstleistung das BKI.     in den Kostengruppen 300 und 400 mit den eingestellten
                                                            BKI-Werten und der zusätzlichen Einordnung der Qualität
Das BKI ist mittlerweile die zentrale Service-Einrichtung   des baulichen Standards (hoch, mittel, niedrig) ist bereits
der Architekten in Deutschland.                             ein Optimum an Vergleichbarkeit der Bauwerkskosten
                                                            hergestellt!
Die Objekt- und Baukostendatenbank
des BKI umfasst ganzheitliche, ständig                      E26 wirbt im Rahmen der Diskussion
erweiterte und aktualisierte Doku-                          um Kostenvergleiche dafür, die fachlich
mentationen mehrerer tausend real                           geprägte und in der Fachwelt anerkann-
abgerechneter Projekte zu Neubauten,                        te Position, dass nur die Bauwerkskosten
Altbauten und Freianlagen.                                  (KG 300 und 400) direkt vergleichbar
                                                            sind, nicht außer Acht zu lassen bzw.
Ein Vergleich mit den ausgewerteten Daten des BKI gibt      anzunehmen, um nicht als „kommunale
somit wichtige Aufschlüsse über die Kostenplanung von       Insel“ von der Fachdiskussion abgehängt
Bauprojekten.                                               zu werden.
                                                                                                                          17
2.2.2       Vergleichswertbestimmung

                       Der BKI-Kostenkennwert vergleichbarer Objekte (Stand 2014) liegt bei 1.480 bis 1.910 €/m² BGF für die KG 300 +
                       400. Folgender Auszug aus dem BKI-Katalog macht dies deutlich:

                       Kosten des Bauwerks (DIN 276)

Kita Kalverbenden:
1.750 €/m² BGF

Kita Reimser Straße:
1586 €/m² BGF

Kita Passstraße
2.036 €/m² BGF

                            Abbildung 4: BKI-Kostenkennwert 2014 KiTa, nicht unterkellert, hoher Standard

                            BKI Baukosten 2014

                            > Akutelle Kostenkennwerte
                            > Bsieren auf der Analyse realer, abgerechneter Vergleichsobjekte
                            > Unterschieden nach Gebäudarten und Ausstattungsmerkmalen
                            > Prüfung der Kosten anhangd Vergleichsobjekten auf Plausibilität

                       Von den städtischen Kitas wird die KiTa Kalverbenden als                     schwierigen topografischen Bedingungen und der daraus
                       Vergleichsobjekt gewählt, da diese                                           abgeleiteten Gebäudeform geschuldet.
                       >         als kompletter Neubau entsprechend vergleich
                                 bar ist,                                                           Andere KiTa-Neubauten der Stadt Aachen wie z.B. das Ob-
                       >         den architektonischen Anspruch und quali-                          jekt Reimserstraße liegen mit 1.586 €/m² BGF im unteren
                                 tativen Standard verdeutlicht und                                  Bereich des Spektrums, die KiTa Passstraße als „Erweite-
                       >         im Feld der 3 betrachteten Aachener Kitas                          rungsbau“ mit 2.036 €/m² BGF oberhalb des Spektrums. 1
                                 kostenmäßig in der Mitte liegt.

                       Die KiTa Kalverbenden liegt mit 1.750 €/m² BGF im mittle-
                       ren bis oberen Bereich des BKI Spektrums, dies ist neben                     1          Die Gründe hierfür liegen projektspezifisch in der Bauauf-
                       dem energetischen Standard auch der Ausstattung, den                         gabe begründet (z.B. durch hohe Umbauanteile, kein reiner Neubau)
  18
Folgende Übersicht macht dies deutlich:

Kostenkennwerte kommunaler Kindertagesstätten €(m² Brutto-Geschossfläche:
Vergleich mit dem BKI-Index (BKI)

Wie im vorhergehenden Abschnitt erläutert wurde, sind   Nachfolgend werden daher zwei Konzepte vorgestellt, die
die Bauwerkskosten der KiTa‘s auch in anderen Kommu-    mit unterschiedlichen Ansätzen versuchen, Lösungswege
nen gleich oder ähnlich hoch und natürlich wird auch    zur Kostenersparnis aufzuzeigen und zu beschreiten.
dort intensiv über Mittel und Wege zur Kostensenkung
nachgedacht.

  Kita Johannstraße, Aachen
                                                                                                                  19
3. Die Kindertagesstätten
                             anderer Kommunen – ein
                             Vergleich ähnlicher Standards
                             3.1   Das Frankfurter Modell – ein                          größer ausfielen als in anderen Städten.
                             mehrstufiges Einsparkonzept?
                                                                                         In Frankfurt betrugen die Kosten zur Erstellung 6-grup-
                             Frankfurt ist seit vielen Jahren auf der Suche nach         piger KiTa‘s in der Vergangenheit ca. 4,5 Mio. €, auf 5
                             durchschlagenden Kostenreduzierungs-Möglichkeiten im        Gruppen umgerechnet ergeben sich ca. 3,6 Mio. €.
                             Bereich des KiTa-Baues.                                     Gleichzeitig erstellte der evangelische Regionalverband,
                                                                                         ebenfalls im Raum Frankfurt, mehrere in Größe und
Frankfurt, 1. These:         Bereits im Jahr 2009 hatte die Stadt Frankfurt einen        Ausstattung vergleichbare Kitas für je ca. 3,0 Mio. €. Dies
Serielle Erstellung,         Architektenwettbewerb „Baukastensystem Kinder-              führte in Politik und Verwaltung zu vielfältigen Überlegun-
Baukastenprinzip =           tageseinrichtungen“ ausgelobt. Die Wettbewerbsaufgabe       gen und Diskussionen über weitere, neue Einsparungs-
Planungsrationalisierung,    beinhaltete die Planung eines standardisierten Baukasten-   und Optimierungsansätze.
schnelle Umsetzung und       systems für die Kindertageseinrichtungen in Frankfurt.
Wirtschaftlichkeit.                                                                      Eine neue Arbeitsgruppe „Optimierung des KiTa-Bauma-
> Praxis-Ergebnis:           Formuliert war ein Grundtypus, welcher                      nagement“ wurde im Februar 2014 von der sog. „Reform-
Einsparungen nicht           in seiner seriellen Fortführung in ver-                     kommission“ gebildet mit dem Ziel, möglichst schnell
erreicht.                    schiedenen Gruppierungsvarianten aus-                       neue KiTa-Plätze zu schaffen und hierbei die Balance
                             geführt werden kann und auf mehreren                        zwischen qualitativ hochwertigem und kostengünstigem
                             Grundstücken realisierbar sein sollte.                      Bauen zu wahren.
                                                                                         Die Arbeitsergebnisse sollten einfließen bei der Errichtung
                             Durch dieses Baukastensystem sollte eine Rationalisierung   von 9 weiteren KiTa‘s.
                             in Planung und Bau, eine schnelle Realisierung, Wirt-
                             schaftlichkeit sowie die Anpassung an unterschiedliche
                             örtliche Verhältnisse ermöglicht werden.

                             In den Jahren 2010 – 2014 wurden einige KiTa-Neubauten
                             nach Entwürfen aus diesem Wettbewerb umgesetzt.             3.1.1 Die Reduzierung von Flächen und
                                                                                         Raumprogrammen
                             Die erhofften Kosteneinsparungen
                             traten jedoch nicht ein!                                    In einem ersten Schritt wurde ein verbindliches neues
                                                                                         Raumprogramm entwickelt mit dem Ziel, die Baukosten
                             Die Rahmenbedingungen allerdings erfordern in Frankfurt     einzuschränken, ohne die Funktionalität der Gebäude zu
                             schnellstmögliches Handeln: Laut KiTa-Entwicklungsplan      beeinträchtigen oder die Bewegungsräume der Kinder ein-
                             von Anfang 2014 rechnet die Stadt nun mit einem             zuschränken. Das vorgelegte modifizierte Raumprogramm
Ausgangslage in Frankfurt:   Zuwachs bei den unter Dreijährigen von jährlich 300         macht klare und verbindliche Angaben zu Anzahl und
Vergleichsweise großes       Kindern, bei den über Dreijährigen sogar mit 400 Kindern    Größe der Räume in zukünftigen KiTa-Neubauten.
Flächenprogramm.             pro Jahr.
                                                                                         Einsparungen sollen beispielsweise durch folgende
Neuer Ansatz:                Daher wurde nach weiteren kostensenkenden Faktoren          Maßnahmen erreicht werden:
Flächenreduzierung durch     gesucht. Als maßgeblich für die Höhe der Kosten wurden
Minimierung und Funkti-      ausgemacht:                                                 >        Zusammenfassung von jeweils einem
onszusammenfassung.          >        das „Modellraumprogramm Frankfurt“ von                      Sanitärbereich für zwei Gruppenbereiche
                                      2009,                                                       möglich,
Grenze:                      >        die lange Bauzeit,                                 >        Reduzierung der Gruppenbereiche von 75 auf
Vorgaben des LVR =           >        die Bauweise,                                               70 m²,
Aachener Flächenpro-         >        der hohe bauliche und energetische Standard        >        Reduzierung des Integrations- und Elternraums
gramm.                                als Passivhaus.                                             von 45 auf 25 m² (Doppelnutzung),
                                                                                         >        Reduzierung des Raumes für pädagogisches
                             Auf den Prüfstand kam das alte Konzept aus dem Jahr                  Material von 16 auf 15 m²,
                             2009, nachdem das Revisionsamt 2012 die hohen Gesamt-       >        Neudefinition von Garderobenflächen sowie
                             kosten für neue KiTa‘s angemahnt hatte. Ein Vergleich mit            Raum für Kinderwagen,
                             anderen Bauprojekten in Deutschland hatte ergeben, dass     >        Festlegung der Verkehrsflächen auf max. 35%
                             das Raum- und Flächenprogramm in Frankfurt deutlich                  der Nutzfläche.
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