Klima SAAR: Anpassung an den Klimawandel im Saarland unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und des Strukturwandels - Synergetisch ...
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Klima SAAR: Anpassung an den Klimawandel im Saarland unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und des Strukturwandels – Synergetisch. Aktiv. Akteursbezogen. Regional. Förderkennzeichen: 03DAS075A Teilbericht: Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen, Stand 28. Februar 2019
Impressum Projektleitung IZES gGmbH Altenkesseler Straße 17, Gebäude A1/ B4, 66115 Saarbrücken www.izes.de Kontakt: Prof. Frank Baur Tel.: 0681/ 844972-59, E-Mail: baur@izes.de Erarbeitung Teilbericht agl Hartz • Saad • Wendl Landschafts-, Stadt- und Raumplanung Großherzog-Friedrich-Straße 16-18, 66111 Saarbrücken www.agl-online.de Bearbeitung: Sascha Saad, Andrea Hartz, Stephanie Bächle Kartographie: Beate Manderla, Svenja-Sarah Dörrenbächer Kontakt: Sascha Saad Tel.: 0681/ 96025-11, E-Mail: saschasaad@agl-online.de Projektpartner Regionalverband Saarbrücken FD 60 – Regionalentwicklung und Planung Schlossplatz, 66119 Saarbrücken Kontakt: Thomas Unold Tel.: 0681/ 506-6000, E-Mail: thomas.unold@rvsbr.de Saarpfalz-Kreis Geschäftsbereich 5 – Regionalentwicklung, Biosphäre Bliesgau Am Forum 1, 66424 Homburg Kontakt: Dr. Gerhard Mörsch Tel.: 06841/ 104-8402, E-Mail: gerhard.moersch@saarpfalz-kreis.de Projektförderung Förderkennzeichen: 03DAS075A Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen i
Inhaltsverzeichnis Impressum ............................................................................................................................ i Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................... ii Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................................iv Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................vi Tabellenverzeichnis ...........................................................................................................vii 1 Aufgabenstellung und Aufgabenverständnis ............................................................... 1 2 Methodik und Vorgehensweise der Klimafolgenanalyse ............................................. 3 2.1 Grundansatz der Klimafolgenanalyse ......................................................................... 3 2.2 Abgrenzung des Untersuchungsgegenstands ............................................................ 4 2.2.1 Betrachtete Klimawandelfolgen ......................................................................... 4 2.2.2 Betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen............................................ 6 2.3 Indikatoren für die Klimasignale ................................................................................10 2.4 Bestimmung der Sensitivität ......................................................................................13 2.5 Betroffenheits- bzw. Klimafolgenanalyse ...................................................................16 3 Verwendete Klimasignale ..............................................................................................18 4 Der Betroffenheitsanalyse zugrunde gelegte sensitive und Kritische Infrastrukturen........................................................................23 4.1 Sektoren Energie sowie Informationstechnik und Telekommunikation ......................23 4.2 Sektor Wasser ..........................................................................................................25 4.3 Sektor Gesundheit ....................................................................................................27 4.4 Sektor Transport und Verkehr ...................................................................................28 4.5 Sektor Staat und Verwaltung.....................................................................................30 4.6 Sektor Medien und Kultur ..........................................................................................31 4.7 Sektor Ernährung ......................................................................................................33 4.8 Sektor Finanz- und Versicherungswesen ..................................................................33 4.9 Gefährdende Infrastrukturen .....................................................................................34 Klima SAAR ii Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
5 Klimawandelfolgen ........................................................................................................36 5.1 Thermische Belastung ..............................................................................................36 5.1.1 Betroffenheit von Infrastrukturen der Sektoren Energie sowie Informations- technik und Telekommunikation gegenüber thermischer Belastung .................37 5.1.2 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Wasser gegenüber thermischer Belastung ...................................................................39 5.1.3 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Gesundheit gegenüber thermischer Belastung ...................................................................40 5.1.4 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Transport und Verkehr gegenüber thermischer Belastung ...................................................................41 5.1.5 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Staat und Verwaltung gegenüber thermischer Belastung ...................................................................43 5.1.6 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Medien und Kultur gegenüber thermischer Belastung ...................................................................45 5.1.7 Betroffenheit von Infrastrukturen der Sektoren Ernährung sowie Finanz- und Versicherungswesen gegenüber thermischer Belastung ..............46 5.1.8 Betroffenheit von gefährdenden Infrastrukturen gegenüber thermischer Belastung ...................................................................46 5.2 Flusshochwasser ......................................................................................................48 5.2.1 Betroffenheit von Infrastrukturen der Sektoren Energie sowie Informations- technik und Telekommunikation gegenüber Flusshochwasser .........................49 5.2.2 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Wasser gegenüber Flusshochwasser ...........................................................................51 5.2.3 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Gesundheit gegenüber Flusshochwasser ...........................................................................52 5.2.4 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Transport und Verkehr gegenüber Flusshochwasser ...........................................................................54 5.2.5 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Staat und Verwaltung gegenüber Flusshochwasser ...........................................................................56 5.2.6 Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Medien und Kultur gegenüber Flusshochwasser ...........................................................................58 5.2.7 Betroffenheit von Infrastrukturen der Sektoren Ernährung sowie Finanz- und Versicherungswesen gegenüber Flusshochwasser ......................59 Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen iii
5.2.8 Betroffenheit von gefährdenden Infrastrukturen gegenüber Flusshochwasser ...........................................................................59 5.3 Ubiquitäre Gefährdungen ..........................................................................................61 5.3.1 Starkregen .......................................................................................................62 5.3.2 Stürme .............................................................................................................64 5.3.3 Eis- und Schneelasten .....................................................................................66 5.4 Die Klimawandelfolgen für das Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen im Überblick ..................................................67 6 Fazit und Ausblick .........................................................................................................71 7 Literaturverzeichnis .......................................................................................................73 Abkürzungsverzeichnis Abs. Absatz BAB Bundesautobahn BBK Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BMI Bundesministerium des Inneren BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMUB Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSIG Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik DWD Deutscher Wetterdienst EG Europäische Gemeinschaft EU Europäische Union ICE InterCityExpress IE-Betrieb Betrieb, der unter die Industrieemissions-Richtlinie fällt IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change IT Informationstechnik Klima SAAR iv Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
km Kilometer KRITIS Kritische Infrastrukturen l Liter LUA Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz des Saarlandes Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz LUBW Baden-Württemberg LVGL Landesamt für Vermessung, Geoinformation und Landesentwicklung m Meter m2 Quadratmeter Mio. Million(en) mm Millimeter MfU Ministerium für Umwelt des Saarlandes MUEV Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes PIK Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung RCP Representative Concentration Pathways RL Richtlinie RVS Regionalverband Saarbrücken RWTH Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen SRES Special Report on Emissions Scenarios STARS STAtistical Resampling Scheme TEN-V Transeuropäisches Verkehrsnetz THW Technisches Hilfswerk UBA Umweltbundesamt UN United Nations UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization u.a. unter anderem v.a. vor allem z.B. zum Beispiel ZKE Zentraler Kommunaler Entsorgungsbetrieb Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen v
Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Systemkomponenten des Grundkonzeptes zur Klimafolgenbewertung in der räumlichen Planung ....................................................................................... 3 Abb. 2: Zentrale Begriffe des Grundkonzeptes zur Klimafolgenbewertung in der räumlichen Planung ....................................................................................... 3 Abb. 3: Anzahl der Heißen Tage im Untersuchungsbereich (Zeitraum 1981-2010, bezogen auf Kalenderjahre) ................................................19 Abb. 4: Anzahl der Sommertage im Untersuchungsbereich (Zeitraum 1981-2010, bezogen auf Kalenderjahre) ................................................20 Abb. 5: Hochwassergefährdete Bereiche (HQ100, HQextrem) im Untersuchungsbereich ........21 Abb. 6: In den Sektoren Energie sowie Informationstechnik und Telekommunikation betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen ..................24 Abb. 7: Im Sektor Wasser betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen ....................26 Abb. 8: Im Sektor Gesundheit betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen ..............28 Abb. 9: Im Sektor Transport und Verkehr betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen ....................................................................29 Abb. 10: Im Sektor Staat und Verwaltung betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen ....................................................................31 Abb. 11: Im Sektor Medien und Kultur betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen ....32 Abb. 12: In der Klimafolgenanalyse betrachtete gefährdende Infrastrukturen .......................35 Abb. 13: Betroffenheit von Infrastrukturen der Sektoren Energie sowie Informations- technik und Telekommunikation gegenüber thermischer Belastung .......................38 Abb. 14: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Wasser gegenüber thermischer Belastung ..........................................................................39 Abb. 15: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Gesundheit gegenüber thermischer Belastung ..........................................................................41 Abb. 16: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Transport und Verkehr gegenüber thermischer Belastung ..........................................................................42 Abb. 17: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Staat und Verwaltung gegenüber thermischer Belastung ..........................................................................44 Abb. 18: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Medien und Kultur gegenüber thermischer Belastung ..........................................................................45 Abb. 19: Betroffenheit von gefährdenden Infrastrukturen gegenüber thermischer Belastung ..........................................................................47 Abb. 20: Betroffenheit von Infrastrukturen der Sektoren Energie sowie Informations- technik und Telekommunikation gegenüber Flusshochwasser ...............................50 Klima SAAR vi Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
Abb. 21: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Wasser gegenüber Flusshochwasser ..................................................................................52 Abb. 22: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Gesundheit gegenüber Flusshochwasser ..................................................................................53 Abb. 23: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Transport und Verkehr gegenüber Flusshochwasser ..................................................................................56 Abb. 24: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Staat und Verwaltung gegenüber Flusshochwasser ..................................................................................57 Abb. 25: Betroffenheit von Infrastrukturen des Sektors Medien und Kultur gegenüber Flusshochwasser ..................................................................................58 Abb. 26: Betroffenheit von gefährdenden Infrastrukturen gegenüber Flusshochwasser........60 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Verwendete Indikatoren für die Klimasignale ..........................................................11 Tab. 2: Überblick über die im Rahmen der Klimafolgenanalyse betrachteten sensitiven und Kritischen Infrastrukturen, differenziert nach Sektoren ....................14 Tab. 3: Schwerpunkte der vorliegenden Klimafolgen- bzw. Betroffenheitsanalyse .............17 Tab. 4: Datenbestand zu verschiedenen Überschwemmungsszenarien (HQ) für Fließgewässer im Saarland, im Regionalverband Saarbrücken und im Saarpfalz-Kreis ...........................................................................................21 Tab. 5: Mögliche Auswirkungen von Starkniederschlägen ..................................................62 Tab. 6: Anfälligkeitskriterien für Gewerbeflächen und -betriebe gegenüber Windlasten......65 Tab. 7: Anfälligkeitskriterien für Gewerbeflächen und -betriebe gegenüber Schneelasten ..66 Tab. 8: Übersicht über die maßgeblichen potenziellen Betroffenheiten sensitiver und Kritischer Infrastrukturen im Regionalverband Saarbrücken und im Saarpfalz-Kreis gegenüber Klimawandelfolgen ...........................................67 Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen vii
1 Aufgabenstellung und Aufgabenverständnis Das Klima ändert sich – selbst wenn das ambitionierte Ziel der UN-Klimakonferenz (2015), den „Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich unter 2 °C über dem vorindustriel- len Niveau“ zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, „um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“ 1, stellen die Folgen des Klimawandels Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Die Auswirkungen des Klimawandels weisen dabei große regionale Unterschiede auf. Deshalb erfordern sie maßgeschneiderte regionale und lokale Anpassungsmaßnahmen und die Ko- operation aller Akteure auf allen Handlungsebenen. Klimamodellierungen liefern zentrale Da- tengrundlagen für die Erarbeitung teilräumlicher Anpassungskonzepte. Diese „projizieren be- lastbare Unterschiede regionaler Klimaeigenschaften zwischen heutigen Bedingungen und ei- ner globalen Erwärmung […]. Zu diesen Unterschieden gehören Zunahmen von: der Mittel- temperatur in den meisten Land‐ und Ozeangebieten […], Hitzeextremen in den meisten be- wohnten Regionen […], Starkniederschlägen in mehreren Regionen […] und der Wahrschein- lichkeit für Dürre und Niederschlagsdefizite in manchen Regionen […].“ 2 Neben dem Klimawandel stellen auch andere Wandlungsprozesse – vor allem der demogra- phische und der wirtschaftliche Wandel – die Kommunen in Deutschland vor große Aufgaben. Um die Zukunftsfähigkeit der Kommunen zu sichern und dabei nachhaltige, sinnvolle und fi- nanzierbare Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, müssen diese drei Wandlungsprozesse und ihr Zusammenwirken betrachtet werden. In diesem Kontext spielen Stadt-Umland-Beziehungen eine wichtige Rolle. Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) ge- förderte Forschungsvorhaben „Klima SAAR“ analysiert die Folgen von Klimawandel, demo- graphischem Wandel und Struktur- bzw. wirtschaftlichem Wandel im Saarland am Beispiel von zwei Landkreisen – dem Saarpfalz-Kreis und dem Regionalverband Saarbrücken. Ziel ist es, Anpassungsstrategien und -maßnahmen zu entwickeln und auf den Weg zu bringen. Diese sollen dazu geeignet sein, im Sinne einer Upscaling-Strategie auf die Landesebene, aber auch auf andere Landkreise und Kommunen, übertragen zu werden. 1 Website BMU – Übereinkommen von Paris 2015 2 IPCC 2018:12; B.1 Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld Siedlungswesen und Verkehr 1
Der vorliegende Teilbericht gibt einen Überblick über die Auswirkungen des Klimawandels auf das Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen. Er baut inhaltlich auf dem Teilbericht zum Handlungsfeld Siedlungswesen und Verkehr 3 auf und legt den Fokus auf standortbezo- gene Aspekte sensitiver und Kritischer Infrastrukturen. Der Teilbericht betrachtet die Gefährdungen sensitiver und Kritischer Infrastrukturen durch thermische Belastung, Flusshochwasser, Starkregen und Stürme sowie Trockenheit und Eis- bzw. Schneelasten: Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Methodik und Vorgehensweise der Klimafolgenanalyse einschließlich einer Erläuterung, welche Klimawandelfolgen und welche sensitiven bzw. Kritischen Infrastrukturen betrachtet wurden. Kapitel 3 betrachtet die im Rah- men der Betroffenheitsanalyse verwendeten Klimasignale, Kapitel 4 die der Betroffenheitsana- lyse zugrunde gelegten sensitiven und Kritischen Infrastrukturen. Die Klimawandelfolgen, dif- ferenziert nach der Betroffenheit durch thermische Belastung, Flusshochwasser, Starkregen und Stürme sowie Trockenheit und Eis- bzw. Schneelasten werden in Kapitel 5 für die Gegen- wart (Status quo) und in geringerem Detaillierungsgrad für die nahe (2021-2050) und ferne Zukunft (2071-2100) dargestellt. Kapitel 6 reflektiert die Qualität der Klimafolgenanalyse vor dem Hintergrund der verfügbaren Datenbasis und die daraus ableitbaren Konsequenzen. 3 agl 2019b Klima SAAR 2 Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
2 Methodik und Vorgehensweise der Klimafolgenanalyse 2.1 Grundansatz der Klimafolgenanalyse Die Beschreibung der Folgen des Klimawandels für das Handlungsfeld Siedlungswesen und Verkehr basiert auf dem methodischen Vorgehen zur Betroffenheitsanalyse analog dem „Me- thodenhandbuch zur regionalen Klimafolgenbewertung in der räumlichen Planung“ 4. Abgelei- tet aus der Klimafolgenanalyse des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) 5 be- ruht die Klimafolgenanalyse auf der Verknüpfung von Klimasignalen und sensitiven Nutzungen zur Ermittlung der Betroffenheit bzw. Klimawirkfolge. Abb. 1: Systemkomponenten des Grundkonzeptes zur Klimafolgenbewertung in der räumlichen Planung (Quelle: BMVBS 2013: 41) Auf den Begriff der Vulnerabilität bzw. Verwundbarkeit wird in diesem Kontext verzichtet, da hierfür neben der Exposition gegenüber dem Klimasignal und der Sensitivität auch die Anpas- sungskapazität als Teilkomponenten bestimmt werden müssten. Die Anpassungskapazität als Fähigkeit eines Systems, sich an den Klimawandel anzupassen und potenziellen Schaden zu mindern, ist methodisch jedoch schwer zu fassen: Die vom Umweltbundesamt (UBA) in Auf- trag gegebene Studie „Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel“ 6 bezieht die Anpassungskapazität immer auf die Zukunft; bereits umgesetzte Anpassungsmaßnahmen flie- ßen in die Sensitivität mit ein. Diese Unterscheidung ist in der vorliegenden Studie nicht leist- bar; folglich wird in der vorliegenden Analyse von Klimafolgen- oder von Betroffenheitsanaly- sen gesprochen. Abb. 2: Zentrale Begriffe des Grundkonzeptes zur Klimafolgenbewertung in der räumlichen Planung (Quelle: agl 2019 auf Basis von BMVBS 2013: 38, 41) Der Begriff „Klimasignal“ beschreibt den Reiz des heutigen Klimas (t0) bzw. des Klimas zum Zeitpunkt t1. Das Delta zwischen t0 und t1 beschreibt die Klimaveränderungen, wie steigende Temperaturen, Veränderungen im Niederschlagsregime oder Veränderungen von Wetterextremen. 4 BMVBS/BBSR 2013 5 Parry et al. 2007 6 adelphi/PRC/EURAC 2015: 37ff Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen 3
Hinweis: Im Deutschen wird der Begriff „exposure“ in der Regel als „Exposition“ übersetzt. Exposition bedeutet im Deutschen eher „Exponiertsein“, was rückübersetzt „exposed ele- ments“ wären. Dieses Systemelement ist bei der Vulnerabilitätsabschätzung jedoch Be- standteil von Sensitivität. Daher sollte anstelle von „Exposition“ vom „Klimasignal“ bzw. ver- änderten Klimasignal gesprochen werden, gegenüber dem bzw. dessen Veränderung ver- schiedene Raumnutzungen und -funktionen sensitiv sind. Der Begriff „Sensitivität“ beschreibt, in welchem Maße ein bestehendes System (Sektor, Bevölkerungsgruppe, Region) bereits heute (t0) auf einen definierten Reiz (Klimasignal t0) reagiert. Die Sensitivität zum Zeitpunkt t0 ist damit abhängig vom Status quo des Systems zum jetzigen Zeitpunkt, während die Sensitivität zum Zeitpunkt t1 die Reaktion des zukünf- tigen Systems auf ein Klima in der Zukunft beschreibt. Das Delta aus der Sensitivität t0 und t1 beschreibt die Veränderung des Systems. Der Begriff „Betroffenheit“ beschreibt zum Zeitpunkt t0 die Wirkung des heutigen Klimas auf das heutige System bzw. zum Zeitpunkt t1 die Wirkung des zukünftigen Klimas auf ein zukünftiges System. Aus dem Delta aus der Betroffenheit t0 und t1 lässt sich die potenzielle Wirkung des Klimawandels, aber auch anderer Veränderungsprozesse, ablesen. 2.2 Abgrenzung des Untersuchungsgegenstands 2.2.1 Betrachtete Klimawandelfolgen Die Deutsche Anpassungsstrategie 7 gibt auf Bundesebene einen Rahmen für die Entwicklung maßgeschneiderter Anpassungsmaßnahmen auf allen Ebenen räumlicher Planung vor 8. Dif- ferenziert nach Sektoren werden die erwarteten Folgen des Klimawandels sowie mögliche Handlungsansätze aufgezeigt. Ein zentrales Erfordernis wird in der Erarbeitung regionalisier- ter Datengrundlagen gesehen. Diesem Handlungsauftrag ist die saarländische Landesplanung frühzeitig nachgekommen: Im Rahmen des INTERREG IVB-Projekts „C-Change – Changing Climate, Changing Lives“ wur- den die auf Basis der SRES-Szenarien entwickelten regionalisierten Klimamodelle für das Saarland analysiert 9. Ziel war es, die Exposition und Sensitivität verschiedener Sektoren, die Anpassungskapazitäten vorhandener Raumnutzungen und -strukturen sowie deren Vulnera- bilität aufzuzeigen 10. Im Ergebnis wurde für das Saarland u.a. eine steigende thermische Be- lastung im Sommer festgestellt. In Verbindung mit abnehmenden Sommerniederschlägen ist dabei mit häufigeren bzw. länger anhaltenden Trockenperioden zu rechnen. Darüber hinaus wird mit einer Zunahme an Starkniederschlägen und steigenden Winterniederschlägen und in der Konsequenz mit einer verstärkten Hochwassergefahr gerechnet, während laut Gutachten 7 BMU 2009 8 BMU 2009: 8 9 MUEV 2011 10 MUEV 2011: Einführung Klima SAAR 4 Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
zumindest in den nächsten 50 Jahren nicht mit signifikant steigenden Sturmgefahren zu rech- nen ist 11. Im Rahmen des Klima SAAR-Projekts wurden die auf Basis des regionalen Klimamodells STARS beruhenden aktuellen Modellrechnungen für das RCP 8.5-Szenario des Internet-Por- tals KlimafolgenOnline analysiert 12. Im Ergebnis werden die Aussagen der SRES-Szenarien überwiegend bestätigt, wobei die Modellrechnungen für das RCP 8.5-Szenario teilräumlich differenziertere Aussagen ermöglichen. Dabei zeigen sich für den Regionalverband Saarbrü- cken und den Saarpfalz-Kreis in Bezug auf die Jahresmitteltemperatur und die Sonnenschein- dauer nahezu identische Anstiege wie im gesamten Saarland. „Im Regionalverband Saarbrü- cken ist, verglichen mit dem Saarpfalz-Kreis und dem saarländischen Mittel, bis zum Ende des Jahrhunderts ein stärkerer Rückgang an Frosttagen zu erwarten. Die Jahresniederschlags- summen gehen im Saarpfalz-Kreis und im Regionalverband Saarbrücken etwas stärker zurück als im gesamten Saarland, wobei deren Verteilung auf die meteorologischen Jahreszeiten in allen Betrachtungsräumen nahezu gleich ist. Die Wahrscheinlichkeit für Starkregen, die in den beiden Landkreisen bereits im Referenzzeitraum geringer war als im saarländischen Mittel, geht vor allem im Regionalverband Saarbrücken, aber auch im Saarpfalz-Kreis, stärker zurück als im gesamten Saarland.“ 13 Dennoch zeigen die in den vergangenen Jahren zahlreichen Sturm- und Starkregenereignisse im Saarland, dass die Landkreise auch hier Anpassungs- maßnahmen vorsehen sollten. So geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) „nach Auswertung verschiedener Quellen von Mölter et al. (2016) [von] eine[r] Zunahme der Häufigkeit und In- tensität von Stürmen über West- und Mitteleuropa“ aus 14. Auch die Studie „Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel“ geht nach Auswertung aktueller Klimamodelle davon aus, dass Extremwetterereignisse bis zum Ende des Jahrhunderts häufiger auftreten werden, wenn die Treibhausgasemissionen weiterhin ansteigen 15. Für die Operationalisierung der Klimawandelfolgen für die nahe und ferne Zukunft liegen für den Untersuchungsbereich keine kleinräumig aufgelösten Daten zu den Klimasignalen bzw. daraus ableitbarer Wirkfolgen vor, die eine gute räumliche Differenzierung erlauben. Die Sze- narien des DWD zu den Klimasignalen liefern mit einer räumlichen Auflösung von 10 x 10 km nur sehr grobe Angaben; diese lassen eher Aussagen zu generellen Trends als zu einer räum- lich differenzierten Entwicklung der Klimasignale zu. Gleiches gilt für kleinräumige Szenarien zur Sensitivität einzelner Flächennutzungen und Infrastrukturen. Belastbare Szenarien etwa 11 MUEV 2011: 19 12 agl 2019a 13 agl 2019a: 39 14 Website DWD – Analyse des Orkantiefs Friederike 15 adelphi/PRC/EURAC 2015: 27 Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen 5
zur zukünftigen Siedlungsflächenentwicklung liegen nicht vor. Der Schwerpunkt der Klimafol- genanalyse nimmt daher die Betrachtung der Gegenwart (Status quo) ein. 2.2.2 Betrachtete sensitive und Kritische Infrastrukturen Der vorliegende Teilbericht widmet sich standortbezogenen Aussagen zu sensitiven und Kriti- schen Infrastrukturen und baut inhaltlich wie methodisch auf dem Teilbericht zum Handlungs- feld Siedlungswesen und Verkehr 16 auf: Während der Teilbericht zum Handlungsfeld Sied- lungswesen und Verkehr auf eine flächenhafte Analyse von Siedlungsbereichen und Gewer- beflächen abzielt, geht es in diesem Kapitel um standortbezogene Aussagen zu (1) sensitiven Infrastrukturen, darunter soziale Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen, sowie zu (2) systemrelevanten Kritischen Infrastrukturen, z.B. Kraftwerke oder Krankenhäuser. Sensitive Infrastrukturen sind Einrichtungen, die gegenüber einer Gefahr besonders emp- findlich sind. Der Betriff leitet sich aus der Umweltgesetzgebung ab und wird im Kontext der (ökologischen) Risikoanalyse verwendet. Als „Risiko“ wird dabei das Maß für die Eintrittswahr- scheinlichkeit eines bestimmten Schadens an einem Schutzgut bezeichnet, wobei das poten- zielle Schadensausmaß (u.a. abhängig von der Empfindlichkeit) ebenfalls berücksichtigt wird. Im Gegensatz zu Kritischen Infrastrukturen gibt es keine einheitliche oder allgemein gültige Begriffsdefinition. Zu den sensitiven Infrastrukturen gehören „Einrichtungen und Organisatio- nen, die aufgrund ihrer Nutzung und Bedeutung für die Gemeinschaft einen hohen finanziellen oder gesellschaftlichen Wert und ein ähnlich hohes Schutzbedürfnis wie Kritische Infrastruk- turen aufweisen“ 17. Der Ausfall oder die Beeinträchtigung sensitiver Infrastrukturen hat – an- ders als der von Kritischen Infrastrukturen – jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf andere Infrastrukturen. 18 Zu den sensitiven Infrastrukturen gehören u.a. soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Schu- len oder Pflegeheime. Diese sind durch einen besonders hohen Anteil sensibler Bevölkerungs- gruppen gekennzeichnet, die im Eintrittsfall besondere Hilfe und Fürsorge benötigen. Darüber hinaus sind öffentliche Einrichtungen, beispielsweise Bibliotheken, Hochschulen oder For- schungseinrichtungen aufgrund der Anzahl ihrer Besucher*innen bzw. dort Beschäftigten als sensitiv einzustufen. 16 agl 2019b 17 Scheid 2018: 34 18 Scheid 2018: 34 Klima SAAR 6 Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen oder Einrichtungen „mit wichtiger Be- deutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder an- dere dramatische Folgen eintreten würden“ 19. Die Definition schließt damit nicht nur Sachgüter – Schutzgüter im Sinne der Umweltprüfung –, sondern auch systemrelevante Strukturen ein, die für das Funktionieren des Gemeinwesens eine entscheidende Rolle besitzen. In Deutsch- land werden folgende Sektoren (und Branchen) den Kritischen Infrastrukturen zugeordnet 20: • Energie (Elektrizität, Mineralöl, Gas) • Transport und Verkehr (Luftfahrt, See- und Binnenschifffahrt, Straßen- und Schienenverkehr, Logistik) • Informationstechnik und Telekommunikation • Wasser (öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung) • Ernährung (Ernährungswirtschaft, Lebensmittelhandel) • Gesundheit (medizinische Versorgung, Arzneimittel und Impfstoffe, Labore) • Staat und Verwaltung (Regierung und Verwaltung, Parlament, Justizeinrichtungen, Notfall- und Rettungswesen einschließlich Katastrophenschutz) • Finanz- und Versicherungswesen (Banken, Börsen, Versicherungen, Finanzdienstleister) • Medien und Kultur (Rundfunk (Fernsehen und Radio), gedruckte und elektronische Presse, Kulturgut, symbolträchtige Bauwerke) Kritische Infrastrukturen haben besondere Eigenschaften und sind branchenintern wie auch branchenübergreifend vernetzt 21: • Brancheninterne Vernetzung: Viele Infrastrukturen, beispielsweise Energienetze, weisen sehr große und komplexe Netzstrukturen auf. Innerhalb dieses Systems sind die Netzkno- ten neuralgische Punkte, an denen Störungen zu erheblichen, weitreichenden Ausfällen führen können. • Branchenübergreifende Vernetzung: Aufgrund der vielfältigen Abhängigkeiten und dem hohen Grad wechselseitiger Vernetzung kann sich die Beeinträchtigung eines Systems in kaskadenartigen Ausfällen auswirken. Oftmals reichen dabei kleinere Zwischenfälle aus, um komplexe Systeme erheblich zu stören. 19 BMI 2009: 4 20 BMI 2009 21 agl/prc 2015: 56, vgl. BMI 2009: 10 Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen 7
Kritische Infrastrukturen können jedoch auch eine symbolische Kritikalität besitzen, etwa „wenn aufgrund ihrer kulturellen oder identitätsstiftenden Bedeutung ihre Zerstörung eine Ge- sellschaft emotional erschüttern und psychologisch nachhaltig aus dem Gleichgewicht bringen kann“ 22. Mit dem am 25.07.2015 in Kraft getretenen Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informations- technischer Systeme 23 gibt es zudem erstmalig eine Legaldefinition Kritischer Infrastrukturen, die sich jedoch ausschließlich auf die informationstechnischen Systeme der dort verzeichneten Sektoren bezieht. Als Artikelgesetz wird das IT-Sicherheitsgesetz auch im Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik 24 verankert. § 2 Abs. 10 BSIG führt dabei auf, welche informationstechnischen Systeme den Kritischen Infrastrukturen zuzuordnen sind: „Kritische Infrastrukturen im Sinne dieses Gesetzes sind Einrichtungen, Anlagen oder Teile davon, die 1. den Sektoren Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Gesundheit, Wasser, Ernährung sowie Finanz- und Versicherungswesen ange- hören und 2. von hoher Bedeutung für das Funktionieren des Gemeinwesens sind, weil durch ihren Ausfall oder ihre Beeinträchtigung erhebliche Versorgungsengpässe oder Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit eintreten würden.“ Die konkreten Infrastrukturen werden gem. § 10 Abs. 1 BSIG über Schwellenwerte bestimmt, die je nach Branche, Sektor oder Dienstleistung variieren können. Diese Schwellenwerte sind in der Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen nach dem BSIG 25 branchenspe- zifisch definiert: So liegt der Regelschwellenwert für die Stromversorgung bei 500.000 Bür- ger*innen 26, die im Falle eines Ausfalls nicht mehr versorgt werden könnten. Bei Flughäfen liegt der Regelschwellenwert bei Passagierabfertigungen von 20 Mio. Passagieren/Jahr 27. Entscheidend für die Differenzierung von sensitiven und kritischen Infrastrukturen ist folglich vor allem die Kritikalität „als Maß für die Bedeutsamkeit eines Prozesses in Bezug auf die Konsequenzen, die eine Beeinträchtigung oder ein Ausfall des Prozesses für die Funktionsfä- higkeit einer Einrichtung“ 28 und damit für die Versorgungssicherheit der Gesellschaft mit wich- tigen Gütern und Dienstleistungen hat. 22 BMI 2009: 5 23 IT-Sicherheitsgesetz 24 BSIG 25 BSI-KritisV 26 Anhang 1 Teil 2 Nr. 8 BSI-KritisV 27 Anhang 1 Teil 3 BSI-KritisV 28 agl/prc 2015: 57 Klima SAAR 8 Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
Für eine Beurteilung der Kritikalität bestehender Infrastrukturen im Saarland und den beiden Landkreisen kann die BSI-KritisV jedoch nicht zugrunde gelegt werden, da erforderliche Infor- mationsgrundlagen zur Reichweite bzw. Bedeutsamkeit der vorhandenen Infrastrukturen feh- len. Als Indikator ist daher vor allem der Vernetzungsgrad der Systeme geeignet. Da es sich bei Kritischen Infrastrukturen um ein normatives Konzept handelt, steht hier nicht deren Emp- findlichkeit, sondern deren Schutzwürdigkeit im Vordergrund. Gleichzeitig bilden die aus informationstechnischer Perspektive formulierten Schwellenwerte der BSI-KritisV das Gefährdungspotenzial Kritischer Infrastrukturen in Bezug auf Betroffenhei- ten im Zuge des Klimawandels nicht unbedingt ab: Beispielsweise liegt der Schwellenwert für Tankstellen gemäß Anhang 1, Teil 3 Nr. 3.3.2 BSI-KritisV bei einer umgeschlagenen Kraft- stoffmenge von 420 Mio. Litern pro Jahr. Doch auch kleinere Tankstellen können im Falle eines Hochwasser- oder Starkregenereignisses enormes Schadenspotenzial entfalten. Bei der Betrachtung sensitiver und Kritischer Infrastrukturen müssen zudem Infrastrukturen, von denen im Störungs- oder Versagensfall eine hohe Gefährdung ausgehen kann, berück- sichtigt werden. Hierzu gehören Störfallbetriebe, deren Betriebsbereich unter die Regelungen der Richtlinie 2012/18/EU zur Beherrschung der Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen fällt, sowie besonders umweltrelevante Industrieanlagen, für die die Industrieemissi- ons-Richtlinie 29 Bindungswirkung entfaltet, z.B. Kokereien, Chemiewerke oder Anlagen zur Abfallbehandlung. Die Erfassung und Verifizierung standortbezogener Datensätze zu sensitiven und Kriti- schen Infrastrukturen gestaltete sich insgesamt als sehr aufwändig: • Ein umfangreicher Datensatz wurde vom Landesamt für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung (LVGL) mit Datenstand 2015 zur Verfügung gestellt. Vonseiten der Land- kreise wurden ergänzende Geodaten zur Verfügung gestellt werden. Insagsamt konnten damit jedoch nicht alle Sektoren und Branchen sensitiver und Kritischer Infrastrukturen abgedeckt werden; beispielsweise fehlten Daten zu den Sektoren Ernährung sowie Fi- nanz- und Versicherungswesen oder auch insgesamt zu unterirdischen Leitungsinfrastruk- turen. • Wo möglich, wurden die Datensätze des LVGL und der beiden Landkreise aufgrund neu- erer Hinweise nachdigitalisiert, beispielsweise die Kraftwerksstandorte. Für komplexere Datensätze, z.B. Tankstellen, war diese Nacherhebung im Rahmen des Projekts für den gesamten Untersuchungsbereich nicht möglich. 29 Richtlinie 2010/75/EU Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen 9
• Bei den Umspannwerken/Transformatoren und Abwasserbeseitigungsanlagen konnten für den Regionalverband Saarbrücken aus den Daten der ZKE weitere Standorte ergänzt wer- den. Die Karten weisen demnach im Regionalverband Saarbrücken eine deutlich höhere Dichte dieser Infrastrukturen auf als im Saarpfalz-Kreis. • Weitere Daten, u.a. zu Schulen oder Baudenkmäler, liegen lediglich als Adresslisten ohne georeferenzierte Verortung vor. Wo möglich und sinnvoll, z.B. bei den Schulen und Kin- dergärten im Saarpfalz-Kreis, wurden vorliegende digitale Datensätze überprüft und aktu- alisiert. • Gerade bei (kleinmaschigen) leitungsgebundenen Infrastrukturen, z.B. Wasser-, Gas- oder Telefonleitungen, werden maßgebliche Datengrundlagen lediglich auf Seiten der Betreiber erfasst; dies gilt auch für Sendemasten des Mobilfunknetzes. Aufgrund der Komplexität dieser Datensätze und der insgesamt geringen Aussagefähigkeit wurde auf eine Darstel- lung verzichtet. • Letztendlich sind es aber gerade die Kritischen Infrastrukturen, bei denen die für eine Be- urteilung der Kritikalität erforderlichen Daten lediglich auf Betreiberseite erfasst werden. o Im Falle von Kraftwerken oder gefährdenden Infrastrukturen werden diese in der Regel aus Datenschutz- oder Sicherheitsgründen nicht herausgegeben; für ein Gefahr- und Sprengstofflager im Saarpfalz-Kreis gilt dies sogar für den genauen Standort – hier ist lediglich bekannt, dass es im Umkreis von Homburg liegt. o Im Falle von Krankenhäusern gibt es auf Betreiberseite Datensätze, wie Bettenzahlen, Anzahl der Fachabteilungen oder medizinische Geräteausstattung, die zur Beurteilung der Kritikalität genutzt werden könnten. Aufgrund der individuellen Erfassungsmetho- den war eine Erhebung und Auswertung dieser Daten im Rahmen des projekts für den gesamten Untersuchungsbereich nicht leistbar. Die Datengrundlagen lassen somit nur eine erste Einschätzung potenzieller Betroffenheit im Sinne eines Screenings zu. Hier zeigt sich erheblicher zukünftiger Forschungsbedarf, um das Thema sensitive und Kritische Infrastrukturen im Rahmen der Klimawandelfolgenabschätzung operationalisieren zu können. 2.3 Indikatoren für die Klimasignale Mit „Klimasignal“ wird der Reiz des heutigen Klimas (t0) bzw. des Klimas zum Zeitpunkt t1 beschrieben. Das Delta zwischen den beiden Zeitschnitten zeigt die erwarteten Klimaverän- derungen auf; dies können steigende Temperaturen, Veränderungen im Niederschlagsregime oder Veränderungen von Wetterextremen sein. Klima SAAR 10 Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
Für die Klimafolgenanalyse wurden als Indikatoren für die jeweiligen Klimasignale räumlich differenzierbare Daten genutzt. Die daraus abgeleitete Exposition, beispielsweise der thermi- schen Belastung, geht dann mit unterschiedlichen Gefährdungen einher. Die nachfolgende Tabelle zeigt in der Übersicht die herangezogenen Indikatoren einschließlich deren Herkunft, Aktualität, Auflösung und räumlichem Umgriff: Tab. 1: Verwendete Indikatoren für die Klimasignale (Quelle: agl 2019) Gefahr Indikator Klimasignal Quelle Stand Auflösung Umgriff Thermische • Heiße Tage DWD 2017 1 x 1 km Saarland Belastung • Sommertage DWD 2017 1 x 1 km Saarland Fluss- • HQ100 LVGL 2016 1:5.000 Saarland (52 Fließgewässer) hochwasser • HQextrem LVGL 2010 1:5.000 Saarland (24 Fließgewässer) LVGL 2018 1:5.000 Saar Starkregen • Abflussbahnen eepi* 2016 DGM 1 Landeshauptstadt • Überflutungshöhe (1 x 1 m) Saarbrücken Stürme • -/-** Schnee-/ • Eistage*** DWD 2017 1 x 1 km Saarland Eislast Trocken- • Klimatische Wasserbilanz Klima- Abruf 1 x 1 km Deutschland heit**** • Grundwasserneubildung folgen- 2018 Online * Die Starkregenkarte für die Landeshauptstadt Saarbrücken fußt auf räumlich differenzierten Daten zu Abfluss- bahnen und Überflutungshöhen infolge von Starkregenereignissen. Die Daten wurden den Bearbeitern zur Verfügung gestellt, um Rückschlüsse für die Klimafolgenanalyse treffen zu können. Aus Datenschutzgründen ist eine kartographische 1:1-Darstellung jedoch nicht möglich. ** Hierzu konnten keine räumlich differenzierten Daten ermittelt werden. *** Auf eine vertiefende Betrachtung der Betroffenheit durch Schnee- und Eislast, insbesondere von Gebäude- und Anlagendächern sowie von Oberleitungen, wurde aufgrund der in der Zukunft stark abnehmenden Klima- wirkung verzichtet. **** Trockenheit kann für einzelne Sektoren und Branchen sensitiver und Kritischer Infrastrukturen zu Beeinträch- tigung führen, z.B. Kühlwassermangel bei Kraftwerken, Niedrigwasser bei der Binnenschifffahrt. Zur Beurteilung der thermischen Belastung wurden die Kenntage „Heiße Tage“ und „Som- mertage“ des DWD für die Analyse herangezogen. Insbesondere die Sommertage lassen ge- genüber den anderen Parametern eine deutliche räumliche Differenzierung im Untersuchungs- bereich erkennen. Sie stellen damit den aussagefähigsten Indikator für die Betrachtung dar und wurden den Kartendarstellungen zugrunde gelegt. Für Flusshochwasser können räumlich differenzierte Aussagen zu Klimasignalen nur über Modellrechnungen generiert werden; die Nutzung von Niederschlagsdaten alleine bildet die Gefährdung nicht ab. Ausgehend von den Informationen der Wasserwirtschaft werden die räumlichen Umgriffe definierter Flusshochwasserereignisse herangezogen und damit unter- schiedliche Gefährdungen dargestellt: HQ100 als Umgriff eines 100-jährlichen Hochwasserer- eignisses und HQextrem für seltenere Ereignisse (an der Saar HQ200, ansonsten HQ500). Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen 11
Extremwetterereignisse wie Starkregen und Stürme können ubiquitär auftreten und sind wit- terungsbedingt meist nur von kurzer Dauer. Eine Gefährdung durch Starkregen lässt sich nur über Modellsimulationen erfassen, indem etwa ein 100-jährliches Niederschlagsereignis für ein Modellgebiet simuliert wird. Flächendeckende Informationen hierzu liegen im Saarland und in den Landkreisen nicht vor. Da die Daten für Saarbrücken nicht kartographisch dargestellt werden dürfen, können hierzu lediglich generalisierte Aussagen getroffen werden. Auch in Be- zug auf Sturmereignisse sind keine räumlich differenzierten Grundlagen verfügbar. Eistage können als Indikator für die Betrachtung von Betroffenheiten durch Schnee- und Eis- last herangezogen werden. Die Klimamodellierungen 30 für den Regionalverband Saarbrücken und den Saarpfalz-Kreis legen allerdings nahe, dass sich die Wirkung dieses Klimasignals in der nahen und fernen Zukunft signifikant abschwächen wird: Ausgehend von ca. 19 Eistagen in der Referenzperiode (1961-1990) wird bereits zur Mitte des Jahrhunderts ein signifikanter Rückgang von rund 60% auf gut sieben Tage und bis zur Ende des Jahrhunderts um gut 90% auf unter zwei Tage erwartet 31; dies wird von den Berechnungen des älteren Emissionssze- narios A1B des Deutschen Wetterdienstes gestützt (85. Perzentil 32). Aufgrund der sinkenden Relevanz wurde auf eine räumliche Darstellung der Betroffenheiten von Infrastrukturen durch Schnee- und Eislast verzichtet. Für die Betroffenheit durch Trockenheit können sowohl die klimatische Wasserbilanz als auch die Grundwasserneubildung als Indikatoren herangezogen werden, für die KlimafolgenOnline Karten im Status quo sowie Modellierungen für die nahe und ferne Zukunft 33 bereitstellt. Die klimatische Wasserbilanz dabei wird als Subtraktion von täglicher Niederschlagssumme und potenzieller Evapotranspiration gebildet und stellt damit den „Wassergewinn und -verbrauch in einem bestimmten Gebiet für einen festgelegten Zeitraum“ 34 einander gegenüber. Die Aus- sagen zur Grundwasserneubildung wurden aus der Niederschlagsmenge abzüglich Eva- potranspiration, Oberflächenabfluss und Zwischenabfluss errechnet 35. Die Modellierungen le- gen nahe, dass die positive klimatische Wasserbilanz in den beiden Landkreisen bis zum Ende des Jahrhunderts nahezu vollständig verloren geht: Bereits zur Mitte des Jahrhunderts wird ein Rückgang des Wasserüberschusses von ca. 240 mm (Referenzperiode) um knapp 44% auf ca. 135 mm erwartet, bis 2100 geht dieser nahezu gegen Null. Insbesondere im Frühling 30 Klimamodell STARS für das Szenario RCP 8.5 (mittlere Temperaturzunahme), vgl. KlimafolgenOnline 31 agl 2019a: 39f 32 agl 2019a: 16 33 Modellierungen des regionalen Klimamodells STARS für das RCP-Szenario 8.5, mittlere Temperaturzunahme 34 KlimafolgenOnline – Kontext-Info Grundwasserneubildung 35 agl 2019a: 3 Klima SAAR 12 Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
und Sommer muss schon zur Mitte des Jahrhunderts mit einem empfindlichen Rückgang des Wasserüberschusses gerechnet werden 36. In der Konsequenz geht die Grundwasserneubil- dungsrate kontinuierlich zurück – im Regionalverband Saarbrücken „bis 2050 um gut 11%, bis 2100 um 22% (von 127,0 auf 112,6 bzw. 99,1 mm)“ 37, im Saarpfalz-Kreis in den gleichen Zeit- räume um gut 16% bzw. 30% (von 144,0 auf 120,7 bzw. 100,6 mm) 38. In beiden Landkreisen können die Gewinne im Winter die Verluste in den wärmeren Monaten nicht ausgleichen 39. Im Bundesvergleich kommt die Vulnerabilitätsstudie zu dem Ergebnis, dass sich im Saarland für die nahe und ferne Zukunft keine bis allenfalls moderate Änderungen in der Wasserverfüg- barkeit aus Grundwasser wie auch der Trinkwasserverfügbarkeit ergeben. Dennoch muss im Falle längerer Trocken- und/oder Hitzeperioden davon ausgegangen werden, dass der Bedarf an Trinkwasser steigt und damit ggf. Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung einher- gehen können. 40 2.4 Bestimmung der Sensitivität Der Begriff „Sensitivität“ beschreibt Art und Ausmaß der aktuellen Reaktion eines bestehenden Systems (Sektor, Bevölkerungsgruppe, Region) auf einen definierten Reiz (Klimasignal t0). Die Sensitivität zum Zeitpunkt t0 ist damit abhängig vom Status quo des Systems. Zudem beschreibt die Sensitivität zum Zeitpunkt t1 die Reaktion des zukünftigen Systems auf ein Klima in der Zukunft. Die Differenz aus der Sensitivität der Zeitpunkte t0 und t1 beschreibt die Veränderung des Systems. In der Klimafolgenanalyse zum Handlungsfeld sensitive und kritische Infrastrukturen kann – wie auch beim Handlungsfeld Siedlungswesen und Verkehr 41 – die Betroffenheit bzw. Klima- folge lediglich zum aktuellen Zeitpunkt t0 beschrieben werden. Für die Analyse der Klimafolgen zum Zeitpunkt t1 liegen derzeit keine ausreichenden Informationsgrundlagen vor, um die Sen- sitivität räumlich differenziert beschreiben zu können: Objektbezogene Planungen zu sensiti- ven oder Kritischen Infrastrukturen sind lediglich in Einzelfällen bekannt, in Saarbrücken bei- spielsweise die Planungen für die neue Polizeiinspektion in der Mainzer Straße oder die Gas- 36 agl 2019a: 32f, 45ff 37 agl 2019a: 32 38 agl 2019a: 33 39 agl 2019a: 32f 40 adelphi/PRC/EURAC 2015: 337, 345f 41 agl 2019b Klima SAAR Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen 13
kraftwerke am Kraftwerk Römerbrücke. Darüber hinaus fehlen Informationen zur Bedeutsam- keit der Infrastrukturen. Die Bestimmung der Sensitivität muss in der Konsequenz in der Regel einzelfallbezogen und gemeinsam mit den Betreibern vorgenommen werden. Zur Bestimmung, welche sensitiven und Kritischen Infrastrukturen der Klimafolgenanalyse zu- grunde gelegt werden, wurde zunächst eine Differenzierung der vorliegenden Infrastrukturda- ten auf Grundlage der Sektoren- und Brancheneinteilung des Bundesministeriums des Innern für Kritische Infrastrukturen 42 vorgenommen. In einem zweiten Schritt wurde überprüft, welche Infrastrukturen aus Perspektive der BSI-KritisV, aus Perspektive des Bevölkerungsschutzes und der Katastrophenhilfe 43 wie auch aus Sicht der Raumordnung 44 zugrunde gelegt werden sollten. Wo möglich und sinnvoll, wurden dann entsprechende Datengrundlagen generiert (vgl. Kap. 2.2.2). Tab. 2: Überblick über die im Rahmen der Klimafolgenanalyse betrachteten sensitiven und Kritischen Infrastrukturen, differenziert nach Sektoren (Quelle: agl 2019; Datengrundlagen: BMI 2009, BSI-KritisV, Website BBK, Scheid 2018) Sektor/ Branche 45 Vertiefend betrachtete sensitive Weitere Infrastrukturen und Kritische Infrastrukturen Energie: • Hochspannungsnetz ab 65 kV • Ergänzende ober- und unterirdische Leitun- Strom-, Gas-, Kraftstoff- und Heizöl- • Kraftwerke gen zur Versorgung mit Strom, Gas oder sowie Fernwärmeversorgung Fernwärme einschließlich zugehöriger Infra- • Umspannwerke und struktur Transformatoren • Sonstige Leitungen zur Energieversorgung • Fernwärmeanlagen (z.B. Pipelines) • Gasversorgung • Anlagen zur Gasförderung • Tankstellen • Anlagen zur Mineralölförderung, Raffinerien • … Informationstechnik, • Sendeanlagen • Ober- und unterirdische Leitungen, z.B. Te- Telekommunikation: lefon-, Kabel-, Glasfasernetze, einschließlich Sprach- und Datenübertragung, zugehöriger Infrastruktur, z.B. zentrale Kno- Datenspeicherung, -verarbeitung tenpunkte • Rechenzentren und Serverstandorte • Sendemasten, z.B. für das Mobilfunknetz • … Wasser: • Wasserversorgungsanlagen • Ober- und unterirdische Wasserleitungen Trinkwasserversorgung, • Wasserkraftwerke einschließlich zugehöriger Infrastruktur, Abwasserbeseitigung z.B. Hochbehälter, Pumpwerke • Wasserschutzgebiet Zone I (als Proxyindikator für Trink- • Abwasserleitungen und zugehörige Infra- wassergewinnungsanlagen) struktur, z.B. Pumpwerke • Abwasserbeseitigungsanlagen • … 42 BMI 2009 43 BBK 2005, 2013 44 adelphi/PRC/EURAC 2015 45 BMI 2009, vgl. Website BBK, Scheid 2018: 33 Klima SAAR 14 Bericht zum Handlungsfeld sensitive und Kritische Infrastrukturen
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