Klimaneutral bis 2050? - Dr. Anna Braune I DGNB I 12.11.2020

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Klimaneutral bis 2050? - Dr. Anna Braune I DGNB I 12.11.2020
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Klimaneutral bis 2050?
Dr. Anna Braune I DGNB I 12.11.2020
Klimaneutral bis 2050? - Dr. Anna Braune I DGNB I 12.11.2020
Ihre Referentin
und Ihr Kontakt
bei der DGNB

                  Dr. Anna Braune
                  Abteilungsleiterin DGNB Forschung und Entwicklung
                  Tel: +49 711 722322-67
                  a.braune@dgnb.de

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Klimaneutral bis 2050? - Dr. Anna Braune I DGNB I 12.11.2020
Europäischer Grüner Deal: EU wird 2050 klimaneutral sein

                              „Der Grüne Deal ist unsere neue Wachstumsstrategie.
                              Das ist Europas ‚Mann auf dem Mond‘-Moment.“
                              Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen
                              Kommission

                              Das ist die am 11.12.2019 unterzeichnete Vereinbarung:
                              •    EU-Klimaneutralität bis 2050
                              •    50% Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis
                                   2030 gegenüber dem Niveau von 1990,
                                   d.h. konkret: 28% Reduktion im Vergleich zu 2018.
                              •    Vorschlag für ein CO2-Grenzausgleichssystem 2021
                              •    Mobilisierung von mindestens 1 Billion EUR an
                                   nachhaltigen Investitionen in den nächsten zehn Jahren
                              Quellen:
 © European Union, 2020       https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de
                              https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_20_17

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Renovation Wave

14.10.2020: Ankündigung einer
„Renovierungswelle“ mit 8 Aktionsgebieten
(Lead Actions)

Überarbeitung relevanter Richtlinien in 2021:

- EU Gebäuderichtlinie (EPBD),

- EU Erneuerbaren Energien Richtlinie (RES)

- Energieeffizienzrichtlinie (EED)

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Die 8 Aktionsgebiete der Renovierungswelle

                             Umfassende &
       Information und                                          CO2-armes Heizen
                               integrierte       Finanzierung
           Anreize                                                und Kühlen
                           Renovierungsansätze

                               Technische        Europäisches     Nachhaltiger
  Sozialpolitische Ziele
                              Unterstützung        Bauhaus         Bausektor

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Gebäude tragen stark zur nationalen Treibhausgas-Bilanz bei

35 %
der CO 2-Emissionen in
Deutschland aus der
Gebäudeenergie

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima -
energie/energiesparen/energiesparende-gebaeude#eigentuemer

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Klimaneutral bis 2050? - Dr. Anna Braune I DGNB I 12.11.2020
Die Relevanz des Gebäudesektors:
die nackten Zahlen.
Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist…

▪ ein Job-Motor
  18 Mio. Beschäftigte (in der EU) – 885 Tsd. in Deutschland allein

▪ ein Wirtschaftsmotor
  Rund 9% des BIP (EU) – 6% in Deutschland                                     Modernisierungsquote
                                                                                       ~1%
aber Gebäude sind auch…

▪ die „größten Kunden der Energiewirtschaft“
  Gebäude machen rund 40% des Endenergieverbrauchs aus (EU). In Deutschland sind
  allein die privaten Haushalte für rund 26% des Endenergieverbrauchs verantwortlich

▪ die effektivsten Hebel im Kampf gegen die Klimakrise
  Gebäude sind für ca. 35% der CO 2 Emission verantwortlich (EU & Deutschland)
                                                                 Quellen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-
                                                                 Inlandsprodukt/_inhalt.html#sprg227266
                                                                 https://ec.europa.eu/docsroom/documents/15866/attachments/1/translations/en/renditions/native
7 | © DGNB                                                       https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-nach-energietraegern-sektoren
                                                                 https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2019/dena-GEBAEUDEREPORT_KOMPAKT_2019.pdf
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https://www.mcc-berlin.net/fileadmin/
data/clock/carbon_clock.htm

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Klimaneutrales Deutschland 2050 ist möglich

9 | © DGNB    Agora Energiewende 2020: https://www.agora-energiewende.de/veroeffentlichungen/klimaneutrales-deutschland/
Klimaneutral bis 2050? - Dr. Anna Braune I DGNB I 12.11.2020
Wissenschaftlicher Konsens: Das Treibhausgas-
Emissionsbudget ist endlich und bald aufgebraucht

                                                                               Fazit:
                                                                               Reduktion jetzt und stetig!

                                                                               1,5°C-Grenze:
                                                                               Klimaneutralität bis 2035
                                                                               erreichen!

                    Quelle: Wuppertal Institut (2020).CO2-neutral bis 2035:Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der1,5-°C-Grenze.
10 | © DGNB         Bericht. Wuppertal.
Weitere Hilfsmittel & Informationen: DGNB Toolbox
Online-Toolbox auf der
DGNB Website
▪ Über das vom Umweltbundesamt und
  Bundesministerium für Umwelt,
  Naturschutz und nukleare Sicherheit
  geförderte Projekt "Wissenstransfer Bau“
  hat die DGNB auf ihrer Website eine
  eigene Toolbox zum Thema
  veröffentlicht.

▪ Tipps zur detaillierten Anwendung des
  Rahmenwerks, Instrumente zur
  CO2-Bilanzierung sowie für die Erstellung
  von Klimaschutzfahrplänen,
  Empfehlungen an Politik und
  Finanzwirtschaft – und vieles mehr.

12 | © DGNB
Online-Toolbox „Klimaneutrales Bauen“

13 | © DGNB
▪ Die Broschüre „Klimapositiv: Jetzt!“ basiert auf
                über zwölf Jahren Erfahrung und mehr als 5.000
                Zertifizierungen in fast 30 Ländern.

              ▪ Sie soll alle Akteure motivieren, die
                notwendige Transformation der Bau- und
                Immobilienwirtschaft aktiv mitzugestalten.

              ▪ Sie soll Hilfestellung geben, um eine
                pragmatische und praxisorientierte
                Umsetzung von Klimaschutz im
                Gebäudebereich zu ermöglichen.

              ▪ Weg vom ständigen „Ja, aber“, hin zu einem
                überzeugten Handeln auf Grundlage einer
                fundierten, ambitionierten Definition für
                „klimaneutrales Bauen und Betreiben“!
14 | © DGNB
Handlungsfelder zur Optimierung des Betriebs
und der Konstruktion

                                       …für eine CO 2-arme Konstruktion
…für einen CO 2-neutralen Betrieb

15 | © DGNB
Elemente einer
Klimaschutzstrategie

aus dem Rahmenwerk für
klimaneutrale Gebäude und Standorte

16 | © DGNB
Anreize setzen: Die neue DGNB Auszeichnung „Klimapositiv“

17 | © DGNB
© BANKW ITZ beraten planen bauen GmbH           Als Energiequelle und Speichermasse dient das Erdreich.

                                        Eisbärhaus Bauteil A + B
                                        Kirchheim unter Teck
                                        Mischnutzung
© Rory Gardiner

 net-zero energy Gebäude in den Tropen. Das
 fünfstöckige Gebäude beherbergt Labore,
 Designstudios und Werkstätten für die Schulen für
 Architektur und Design. Eine optimierte
 Gebäudekonstruktion ermöglicht eine effiziente
 Querbelüftung und eine gute Tageslichteinwirkung.

                          School of Design and Environment - SDE4
                          Singapore
                          Bildungsbau
© www.peters-fotodesign.com                                PV-Anlage mit 150 % bilanzieller Autarkie
                                                           und reale Stromautarkie von bis zu 80 %

                              Elobau Betriebsgebäude mit
                              Produktionshalle und Büros
                              Probstzella
Das neue „Rahmenwerk für klimaneutrale
Gebäude und Standorte“ (März 2020) und unser
Ein gemeinsamer Rahmen
zum erfolgreichen Handeln
▪ Das „Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude
  und Standorte“ liefert eine konkrete Definition
  von CO 2-Neutralität sowie die dazugehörigen
  Erläuterungen bzgl. Vorgehensweisen und
  Strategien.

▪ Ziel des Rahmenwerk: Klarheit im Markt
  schaffen und Aufklären aller Akteure zu
  effektiven Optimierungsansätzen zur Reduktion
  der Treibhausgasemissionen in allen Bereichen

▪ Anwendbar für Bestand und Neubau durch
  differenzierte Betrachtung von Emissionen des
  Betriebs und der Konstruktion (Material).

22 | © DGNB
Ziele ohne Pläne sind nur
Wünsche – daher konkret
Das Rahmenwerk

- bietet einheitliche Rahmenbedingungen
  und erleichtert so den Dialog

- ermöglicht die Vergleichbarkeit und
  Zielverfolgung von Maßnahmen

- adressiert alle Akteure durch die
  Betrachtung der Emissionen im
  Lebenszyklus

- liefert konkrete Ansatzpunkte für
  Verbesserungen auf allen Stufen

- erlaubt ein klares Risikomanagement

23 | © DGNB
Klimaneutral betrieben bedeutet…

„Die Differenz der ausgestoßenen CO 2-Emissionen
und den CO 2-Emissionen, die durch Produktion und
Bereitstellung nach extern von CO 2-freier Energie
eingespart werden, ist auf ein Jahr hin betrachtet
null oder kleiner als null.“

24 | © DGNB
„Klimaneutral bis XY erreicht“: geplante Klimaneutralität
gemäß einem Klimaschutzfahrplan

25 | © DGNB
Elemente einer
Klimaschutzstrategie

aus dem Rahmenwerk für
klimaneutrale Gebäude und Standorte

26 | © DGNB
RAHMENWERK TEIL 1:
              CO2-BILANZIERUNG ZUR
              ZUSTANDSERMITTLUNG
              Auf Grundlage der gemessenen Verbrauchsdaten ist jährlich die gebäude-
              spezifische CO 2-Bilanz zu ermitteln.
              Diese ermöglicht eine Bewertung, ob der Gebäudebetrieb wie geplant
              umgesetzt wurde bzw. ob und wo Handlungsbedarf besteht.

27 | © DGNB
Rahmenwerk Teil1: „Klimaneutral betriebene Gebäude“
Grundelemente der DGNB Definition
▪ Null CO 2-Emissionen
  Ziel ist eine Bilanz mit ≤0 Treibhausgasemissionen für alle Gebäudetypen

▪ Komplette Energiebilanz als Basis
  Gebäudeenergie und Nutzerenergie sind gemeinsam zu betrachten

▪ Tatsächliche CO 2-Intensität
  Alle Energieträger werden mit tatsächlich verursachten CO 2-Emissionen
  berücksichtigt

▪ CO2-Vermeidung aus eigener Kraft
  Auf dem Grundstück generierte überschüssige Energie geht als Gutschrift
  ein, CO 2-Zertifikate sind nicht ansetzbar

28 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 1: CO 2-Bilanzierung: Bilanzrahmen Betrieb

29 | © DGNB
Teil 1: CO2-Bilanzierung: Bilanzrahmen Betrieb

                                            Indirekte                Direkte                    Vermiedene
              Absolute
              Treibhausgasemissionen*   =   CO2-Emissionen*      +   CO2-Emissionen*        -   CO2-Emissionen*
                                            gelieferte Energie       der Energieerzeugung       durch exportierte Energie

                                                                                                       * jeweils bezogen auf ein Betrachtungsjahr

30 | © DGNB
Indirekte            Anrechenbarkeit
 CO2-Emissionen*
 gelieferte Energie   erneuerbarer
                      Energie
Spezifische CO2-Emissionsfaktoren für
erneuerbare Energieträger können genutzt
werden, wenn

- auf dem Grundstück erzeugt wird (1)
  oder die Produktion dem Eigentümer
  gehört (2)

- am Standort generierte Energie
  eingekauft wird (3) oder standortfern
  produziert und direkt geliefert wird (4)

- standortfern erzeugt wird, aber
  Ausschließlichkeit und Energiewende-
  Beitrag garantiert wird (5)
31 | © DGNB
Vermiedene
  CO2-Emissionen*
                              Gutschriften durch Energieexport
  durch exportierte Energie

Nach Abzug der Menge Energie, die am Standort selbst genutzt werden
kann, kann exportierter Strom oder exportierte Wärme negativ in der Bilanz
angerechnet werden.

Für die Gutschriften sind folgende Emissionsfaktoren zu verwenden:

■ Für Strom: der Strom-Mix bezogen auf das Land des Standorts für das
entsprechende Bezugsjahr

■ Für Wärme: der spezifische CO2-Emissionsfaktor des aufnehmenden
(substituierten) Fern- oder Nahwärmenetzes bzw. der CO2-Emissionsfaktor
der substituierten Wärmeversorgungsart des tatsächlichen Nutzers

32 | © DGNB
Indirekte             Direkte
 CO2-Emissionen*       CO2-Emissionen*
 gelieferte Energie    der Energieerzeugung

CO2-Emissionsfaktoren
(Auszug)
Ökobau.dat ist die Referenzdatenbank und
sollen in der Berechnung verwendet werden

Nutzung weiterer Datenquellen ist zulässig

33 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 1: CO 2-Bilanz des Betriebs berechnen

                                             CO2-Bilanzrechner
                                             bei der DGNB
                                             erhältlich.

                                             Benötigte Daten:
                                             Energieverbräuche,
                                             Energieträger,
                                             Energieproduktion.

                                             Ggfs. Flächen für
                                             Kennwertbildung

34 | © DGNB
Beispielrechnung „AB20“ Bilanzrahmen Betrieb                                                  AB20

Ausgangslage (Eingabe in „Zustandsermittlung“):

- 10.000 kWh/a Grüner Superstrom (ermittelter CO 2-Faktor)

- 5.000 kWh/a Erdgas

- 3.000 kWh/a Produktion PV-Strom auf dem Dach

- 1.000 kWh/a Export ins Stromnetz
                                     THG-Bilanz Betrieb

                                     THG-Emissionen aus
                                                                   [kgCO2eq/a]        1.623
Resultierende THG-Bilanz:            zugeführter Endenergie

                                     THG-Emissionen aus
                                                                   [kgCO2eq/a]        561
                                     bereitgestellter Endenergie

                                     Bilanz der THG-Emissionen     [kgCO2eq/a]        1.063

                                     Bilanz der THG-Emissionen
                                                                    [kgCO2eq/a*NRF]    2,1
                                     (flächenspezifisch)
35 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 1: CO 2-Bilanzierung des
Bilanzrahmens Konstruktion

36 | © DGNB
Treibhausgasemissionen (GWP) des
Bilanzrahmens „Konstruktion“ gemäß Rahmenwerk

37 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 1: CO 2-Bilanzierung des Bilanzrahmens
„Betrieb + Konstruktion“

38 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 1: „Klimaneutrales Gebäude“: Kompensation
der konstruktionsbedingten CO 2-Emissionen im Betrieb bis 2050

39 | © DGNB
NEU-
Beispielrechnung Neubau Betrieb und Konstruktion   BAU

40 | © DGNB
RAHMENWERK TEIL 2:
              KLIMASCHUTZFAHRPLAN
              Klimaschutz muss geplant werden. Nur wer klare Ziele für seine Gebäude
              definiert, diese nachhält und damit auch Maßnahmen zukunftsorientiert
              umsetzt, kann Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit optimal zusammen-
              bringen.

41 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 2: Klimaschutzfahrplan – Grundlage

42 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 2: Vorgehensweise zur
Erstellung eines Klimaschutzfahrplans
Der Klimaschutzfahrplan ist ein
Werkzeug, das dabei hilft,
Gebäuden systematisch zur
Klimaneutralität zu führen.

Es ist die Basis für ein
effektives, risikoarmes
Klimaschutzmanagement von
Immobilien.

43 | © DGNB
Handlungsfelder zur Optimierung des Betriebs

                                                                          5 Erneuerbare Energie
                                                                          Optimierter Versorgungsmix aus
                                                                          regenerativen Energiequellen mit
                                                                          Grundprinzip einer möglichst gebäudenahen
                                                                          Erzeugung und Nutzung

                                                                          4 Versorgungssysteme
                                                                          Optimale Versorgungssysteme für einen
                                                                          geringen Energiebedarf:
                                                                          Umwandlungssystem, Temperaturniveau,
                                                                          CO2-Emissionsfaktor

1 Kontext                              2 Gebäudeenergie                   3 Nutzerenergie
Nutzung von Tageslicht, Solarenergie   Optimierung der Gebäudehülle;      Energiebedarf für Nutzerstrom senken:
und natürlicher Lüftung über           Energieverbrauch von               Energieeffiziente Computer, Monitore,
räumliche Strukturen, solare           Lüftungsanlagen, Beleuchtung,      Drucker, Telefone, Router, Switches, Spül-
Ausrichtung, Verschattung, Bauhöhen,   Gebäudeautomation, hydraulischen   und Waschmaschinen, Kühl-
Fassadenorientierungen, Vegetation,    Pumpensystemen senken;             /Gefrierschränke, Rolltreppen, Aufzüge, IT-
Ausrichtung zur Windrichtung           Anwendung des Suffizienzprinzips   Rechenzentren

44 | © DGNB
© ABG Frankfurt Holding / Herbert Kratzel

 Auf der leicht gefalteten
 Südfassade sind
 Photovoltaikmodule mit einer
 Gesamtleistung von 118 kWp
 integriert

                                            AKTIV-STADTHAUS Speicherstrasse
                                            Frankfurt
                                            Wohngebäude
© HGEsch, Hennef

 Europaweit größtes
 Plusenergiegebäude:
 Grundwassernutzung mit Wärmepumpe
 für den Heizbetrieb und einem
 Plattenwärmetauscher für den
 Kühlbetrieb. Das Dach und
 sonnenbeschienene Bereiche der
 Fassade sind mit hocheffektiven
 Photovoltaikkollektoren ausgestattet,
 die zugleich einen Sonnenschutz
 bieten.

                         Rathaus Freiburg
                         Freiburg
                         Büro- und Verwaltungsgebäude
© Stefan Müller-Naumann   Bauphysikalische Faktoren wie Raumluftqualität, Akustik
                          und Tages-/ Kunstlichtversorgung, sowie ein flexibles
                          Raumkonzept zur möglichen Anpassung an sich
                          wandelnde pädagogische Ansätze, insbesondere die
                          Realisierung von Lernlandschaften, waren maßgebliche
                          Themen im Planungs- und Umsetzungsprozess

                                  Schmuttertal Gymnasium Diedorf
                                  Diedorf
                                  Bildungsbauten
© Rainer Retzlaff
                                         Die Nutzung von Tageslicht wurde optimiert: Die
                                         Verglasungen im Sheddach der Halle sind nach Norden
                                         orientiert und nachführbare Lamellen der Raffstoren vor
                                         den Verglasungen verschatten bei Bedarf die Büro- und
                                         Hallenbereiche.

                    Elobau Logistikzentrum
                    Leutkirch
                    Logistikgebäude
Handlungsfelder zur Optimierung der Konstruktion

                                                                        5 Niedriger CO2-Fußabdruck der Materialien
                                                                        Auswahl der Baumaterialien und -
                                                                        produkten nach CO2-Intensität mit Hilfe von
                                                                        Ökobilanz-Daten und Umweltprodukt-
                                                                        Deklarationen (EPDs)

                                                                        4 Geringer Materialverbrauch
                                                                        Mit weniger Materialeinsatz den gleichen
                                                                        Nutzen erzielen; Vor- und Nachteile leichter
                                                                        Konstruktionen gegeneinander
                                                                        abwiegen

1 Hohe Flächensuffizienz               2 Kreislauffähige Konstruktion   3 Flexible Nutzung
Evaluation ganz am Anfang der          Umbau- und rückbaufreundliche    Im „Großen“ Umnutzbarkeit des Gebäudes
Planung um möglichst hohe              Konstruktion, die auf die        und Teilflächen vorbereiten; im „Kleinen“
Ausnutzung der bereitgestellten und    Wiederverwendung und             Nutzungsdauern von Bauteilen an
konditionierten Flächen zu erreichen   Verwertung von Produkten und     die geplante Nutzungsdauer des Gebäudes
                                       Materialien ausgelegt ist,       anpassen über z.B. flexible Innenwand-
                                       spart heute und in Zukunft       systeme, Raum-in-Raum-Konzepte, Einsatz
                                       Rohstoffe und Energie ein        von lose verlegten Teppichfliesen
49 | © DGNB
© Stefan Müller-Naumann

Elektrisches Last- und Quellenmanagement steuert
automatisch Holz-Kraft-Anlage (HKA), Solarstromanlage
(PV), Stromspeicher (EES) und die eingeschränkten
Verbrauchsbereiche. Das Hofgut ist dann eine
„energetische Insel".

                           Langes Haus
                           Bad Heilbrunn
                           Versammlungsstätten
© Rudolf Uhrig                                  Mit einem low-tech Klimakonzept ist ein
                                                klimapositiver Gebäudebetrieb möglich

                 Filiale Kirchheimbolanden
                 Kirchheimbolanden
                 Büro- und Verwaltungsgebäude
© Zedler Institut
                                                  Hoher Holzanteil in der
                                                  Konstruktion ermöglicht
                                                  eine sehr gute Ökobilanz.

                    Zedler Institut Fahrradwelt
                    Ludwigsburg
                    Mischnutzung
BE-
Rahmenwerk Teil 2: Klimaschutzfahrplan –                                                      STAND

Fiktives Beispiel
                                    Zustand:
                                    7.200 kg CO2e/a
                                    Handlungsfelder auf Status 1974

                                    Maßnahmenpaket 1, 2021: - 27 % CO2e
                                    Energiemanagement., Fenstertausch, Keller-, Dach-Dämmung,
                                    Nutzerverhalten

                                    Maßnahmenpaket 2, 2028: - 42 % CO2e
                                    PV Anlage, Wärme aus erneuerbaren Energie, energieeffiziente
                                    Nutzerausstattung, Fassadendämmung

                                    Maßnahmenpaket 3, 2035: - 31 % CO2e
                                    Dachüberstände, automatische Fensterlüftung, Aktivierung der
                                    Fassade, Nutzerverhalten ++

                                    Ziel: Klimaneutral bis 2035
        2019   2025   2030   2035

53 | © DGNB
Beispielrechnung „AB20“ Bilanzrahmen Betrieb   AB20

Mögliche Maßnahmen

- 2021:
  Fenstertausch, LEDs,
  Nutzersensibilisierung

- 2023:
  Austausch Gastherme –
  Holzpelletheizung

54 | © DGNB
Beispielrechnung Bilanzrahmen Betrieb   AB20

2021:
Fenstertausch,
LEDs, Nutzer-
sensibilisierung

2023:
Austausch
Gastherme –
Holzpelletheizung

 55 | © DGNB
Beispiel: Bilanzrahmen Betrieb und Konstruktion   AB20

                         Budget aus
                         Vermeidung

                       Emissionen durch
                         Maßnahmen
56 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 2: CO 2-Bilanzrechner zur
Unterstützung Klimaschutzfahrplan
▪ Unterstützt bei der Entwicklung und
  Darstellung gebäudeindividueller
  Klimaschutzfahrpläne

▪ Bildet die Grundlage zur jährlichen
  Überprüfung der CO 2-Bilanz und Ziele.

▪ Im Rahmen der DGNB Zertifizierung für
  Gebäude im Betrieb für die Nachweise zur
  CO2-Bilanz einsetzbar.

     Download: https://www.dgnb.de/de/themen/klimaschutz/klimaneutrale -gebaeude-und-quartiere/#toolbox-4

57 | © DGNB
RAHMENWERK TEIL 3:
              CO2-BERICHTERSTATTUNG
              Unternehmen stehen in der Verantwortung, ihre Aktivitäten und
              Entscheidungen im Kontext von Nachhaltigkeit und Klimaschutz
              offenzulegen. Eine transparente Kommunikation der tatsächlichen
              CO2-Emissionen, die aus den eigenen Aktivitäten resultieren, inkl. der
              Verbräuche der eigenen Gebäude, ist unbedingt wünschenswert.

58 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 3:
CO2-Berichterstattung
Informationen in einem Klimaschutzausweis:

▪ Kurze Beschreibung des Gebäudes

▪ Die Gesamtbilanz der Treibhausgasemissionen
  (Ergebnis einer CO 2-Bilanzierung) mit
  Datenqualitätsangabe

▪ Relative Kennzahlen mithilfe passender
  Bezugsgrößen, z.B. CO 2-Emissionen pro
  Nutzer, pro Flächeneinheit, pro Hotelzimmer

▪ Bei Anwendung eines Klimaschutzfahrplans:
  Einhaltung von Zwischenzielwerten oder
  Abweichungen

59 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 3: Langform „Klimaschutzausweis“

 Allgemeine Informationen
                                CO2-Kennzahlen Konstruktion

                                Kennzahlen Klimaschutzfahrplan

                                                                 Erweiterter Bilanzrahmen

                                Energie-Kennzahlen und weitere
CO2-Kennzahlen Gebäudebetrieb

                                                                 Bezeichnungen gemäß DGNB

60 | © DGNB
RAHMENWERK TEIL 4:
              QUALITÄTSSICHERUNG
              UND VERIFIZIERUNG
              Eine hohe Gebäudequalität sowie die Erfassung der durch das Gebäude
              verursachten CO 2-Emissionen sind wichtige Grundlagen für jede
              Klimaschutzstrategie. Um nachweislich die Wirksamkeit der umgesetzten
              Klimaschutzmaßnahmen prüfen zu können, ist eine unabhängige
              Qualitätssicherung unerlässlich.

61 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 4:
Qualitätssicherung im Rahmenwerk

62 | © DGNB
Datenqualitätsindikator DQI bewertet die
Zuverlässigkeit der CO2-Bilanz

63 | © DGNB
Rahmenwerk Teil 4: Verifizierung mit dem DGNB System

64 | © DGNB
Klimaschutz im Gebäudebetrieb und das DGNB System
DGNB System für Gebäude im Betrieb
                                     35% der Emissionen
                                     in Deutschland!

66 | © DGNB
DGNB System für Gebäude im Betrieb,
Version 2020
Ein Managementinstrument für nachhaltige,
auf Klimaschutz optimierte Immobilien

− führt Ihren Bestand in die Klimaneutralität

− unterstützt bei der Senkung Ihrer Betriebskosten

− fördert Werterhalt und Wertsteigerung Ihrer Immobilien

− optimiert den Umgang mit Ressourcen wie Energie, Wasser
  und Wertstoffen

− sorgt für zufriedene Gebäudenutzer

− schafft Vertrauen bei Mietern und Investoren

67 | © DGNB
Bald inklusive:
                                                „Taxonomy Inside“
Neun Kriterien für eine
bessere Performance in
Ökologie, Ökonomie
und sozialen Aspekten

DGNB Akademie
„Bestandsgebäude zukunftsfähig machen“
Termin: 20. und 21.10.2020
Online je 10 – 11:30 und 14 – 15:30 Uhr
300.- € Mitglieder / 440.- € Nicht-Mitglieder

68 | © DGNB
DGNB System für Gebäude im Betrieb ist die
Grundlage für die DGNB Auszeichnung
„Klimapositiv“

69 | © DGNB
&
Eine Initiative für Städte und Gemeinden
für Nachhaltigkeit und Klimaschutz
DGNB Leitfaden „Ihr Weg zum klimaneutralen Gebäude“
Weblink: https://www.dgnb.de/toolbox//#toolbox-3
CO 2-Bilanzierung zur Zustandsermittlung
              Schritt 1: Energiebilanz ermitteln
              Schritt 2: Energieart und CO 2-Intensität identifizieren
              Schritt 3: CO 2-Bilanz mit Hilfe von Tools berechnen
              Schritt 4: Berechnung dokumentieren

              Einen Klimaschutzfahrplan für Ihr Gebäude erstellen
              Schritt 5: Zustand des Gebäudes in allen Handlungsfeldern ermitteln
              Schritt 6: Klimaschutzpotenziale aufzeigen und Ziel setzen
              Schritt 7: Mögliche Klimaschutzmaßnahmen und deren Kosten bewerten
              Schritt 8: Klimaschutzmaßnahmen zeitlich planen und Zeitpunkt der Klimaneutralität festlegen
              Schritt 9: Berechnungen und Ergebnisse der Potenzialanalyse dokumentieren

              Die Klimaschutzmaßnahmen umsetzen
              und einen Klimaschutzausweis erstellen
              Schritt 10: Klimaschutzmanagement etablieren und geplante Maßnahmen umsetzen
              Schritt 11: CO 2-Bilanz regelmäßig ermitteln und für internes und externes Reporting nutzen

              Qualitätssicherung und Verifizierung
              Ihrer Klimaschutzaktivitäten
              Schritt 12: Klimaschutzaktivitäten von der DGNB zertifizieren und auszeichnen lassen

73 | © DGNB
CO2-Bilanzierung zur
Zustandsermittlung

Schritt 1: Energiebilanz ermitteln

Schritt 2: Energieart und CO 2-Intensität identifizieren

Schritt 3: CO2-Bilanz mit Hilfe von Tools berechnen

Schritt 4: Berechnung dokumentieren

74 | © DGNB
CO 2-Bilanzierung zur Zustandsermittlung                Worauf kommt es an:

Schritt 1: Energiebilanz ermitteln                      Um sinnvolle Maßnahmen abzuleiten, ist es erforderlich,
                                                        dass Sie die gesamte Gebäudeenergie wie Heizen,
                                                        Kühlen, Beleuchtung, Warmwasser, Lüftung sowie die
                                                        gesamte benötigte Energie für die Nutzung Ihres
Wer ist involviert?
                                                        Gebäudes, sprich Geräte, IT, Aufzüge, Anlagen, erfassen.
Eigentümer und / oder Mieter und / oder Betreiber
                                                        Die Daten für den Energieverbrauch und die Erzeugung
                                                        sollen ein gesamtes Jahr abbilden. Für ein bestehendes
Wo finde ich Hilfe, Literatur oder andere Quellen?      Gebäude sind gemessene Daten die bestmögliche Wahl.
Energieversorger: Jahresabrechnungen Strom und Wärme
                                                        Fehlen Ihnen Daten, zum Beispiel von einzelnen
oder Heizkostenabrechnungen vom Energieversorger
                                                        Verbrauchern, Flächen oder Zeiten, können Sie diese
                                                        durch Teilenergiekennwerte plausibel ergänzen, z.B. mit
DGNB CO 2-Bilanzierungsrechner: Annex 3: Teilenergie-   dem „TEK-Tool“ der Institut Wohnen und Umwelt GmbH.
kennwerte bei unvollständigen Daten oder als
Plausibilisierungshilfe:
www.dgnb.de/toolbox/#toolbox-4

IWU Institut Wohnen und Umwelt GmbH, TEK-Tool:
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

75 | © DGNB – Ihr Weg zum klimaneutralen Gebäude
CO 2-Bilanzierung zur Zustandsermittlung

Schritt 1: Energiebilanz ermitteln
                                                            Checkliste:
Wer ist involviert?                                         Vollständige Jahres-Energieverbrauchswerte
Eigentümer und / oder Mieter und / oder Betreiber       ✓ (Energiebilanz)
Wo finde ich Hilfe, Literatur oder andere Quellen?
Energieversorger: Jahresabrechnungen Strom und Wärme    ✓   Jahressumme Energieverbrauch aus Abrechnungen
                                                            für alle Energieträger für ein Jahr vollständig
oder Heizkostenabrechnungen vom Energieversorger

DGNB CO 2-Bilanzierungsrechner: Annex 3: Teilenergie-
kennwerte bei unvollständigen Daten oder als            ✓   Wenn Daten fehlen: Energiebilanz mit Teilenergie-
                                                            kennwerten oder plausiblen Abschätzungen ergänzt
Plausibilisierungshilfe:

                                                        ✓
www.dgnb.de/toolbox/#toolbox-4
                                                            Wenn auf dem Grundstück Energie für den eigenen
IWU Institut Wohnen und Umwelt GmbH, TEK-Tool:              Verbrauch erzeugt wird: Jahressumme der
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden
                                                            Energieerzeugung liegt vor

                                                        ✓   Hilfreich für eine bessere Auswertung: Differenzierte
                                                            Darstellung der Energieverbräuche für bestimmte
                                                            Flächen, Verbraucher, oder vergleichbar

76 | © DGNB – Ihr Weg zum klimaneutralen Gebäude
Zusammenfassung

• Klimapositiver Gebäudebetrieb ist JETZT möglich

• Strukturiertes Vorgehen zum Erreichen von Zielen wird mit einem
  gebäudeindividuellen Klimaschutzfahrplan unterstützt

• Qualitätssicherung über Qualifikation und Verifikation durch DGNB
  macht Planung verlässlich und die Umsetzung risikoarm

77 | © DGNB
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