Knorr-Bremse Global Care e.V - Ingenieure ohne Grenzen e.V.: Innovationspreis 2015

 
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Knorr-Bremse Global Care e.V - Ingenieure ohne Grenzen e.V.: Innovationspreis 2015
Knorr-Bremse Global Care e.V. – Ingenieure ohne Grenzen e.V.:

                              Innovationspreis 2015

Idee des Innovationspreises

Viele Menschen in Entwicklungsländern kämpfen täglich um ihre Existenzgrundlage. Sie
kommen dabei zum großen Teil ohne technische Hilfsmittel aus, etwa wenn sie sich Wasser
beschaffen, Nahrung zubereiten oder Gebäude errichten.

Die Hilfsorganisation Ingenieure ohne Grenzen e.V. hat jahrelange Erfahrung in der
technischen Entwicklungszusammenarbeit und bereits mehr als 100 Projekte in über 35
Ländern durchgeführt, zum Beispiel haben sie Dörfer unterstützt beim effizienten Sammeln
von Regenwasser, bei der Verwendung von Biogas als Energiequelle, als auch bei der
Verbesserung der sanitären Versorgung.

Der gemeinnützige Verein des Knorr-Bremse Konzerns Knorr-Bremse Global Care e.V.
fördert Hilfsprojekte in den Bereichen Soziale Infrastruktur, Bildung und Erziehung sowie
Soforthilfe. Der Verein unterstützt lokale und internationale NGOs finanziell und
organisatorisch. Mit dem Einsatz von 12,5 Millionen Euro sind seit der Vereinsgründung
2005 170 Projekte in 50 Ländern realisiert.

Zum zehnjährigen Jubiläum schreibt Knorr-Bremse Global Care e.V. gemeinsam mit
Ingenieure ohne Grenzen e.V. einen Wettbewerb aus, der technologische Innovationen in
der Entwicklungszusammenarbeit fördert und mit dessen Resultat sich die
Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessern sollen.

Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule München, der Technischen Hochschule
Deggendorf, der Technischen Universität München und der Technischen Universität in
Dresden, die in einem Wettbewerb um die besten Ideen konkurrieren, wollen die beiden
Organisationen eine neue Technologie entwickeln, die in diversen Entwicklungsländern den
Mangel an geeigneten Maschinen zum Bau von Infrastruktur beseitigt und dem Anspruch
gerecht wird, vor Ort von den Menschen verwendet und akzeptiert zu werden. Diese
Innovation soll von den Studierenden gemeinsam mit Ingenieure ohne Grenzen e.V. in
einem Einsatzland implementiert werden.
Teilnahmebedingungen und Ablauf
Teilnahmeberechtigt sind alle Studierenden der folgenden Einrichtungen:

TU München, TU Dresden, HS München und TH Deggendorf.

Die Aufgabe kann sowohl von Einzelpersonen als auch von Teams bearbeitet werden. Ein
Team darf aus maximal fünf Personen bestehen. Alle Teammitglieder müssen Studierende
einer der oben genannten Einrichtungen sein.

Die Aufgabenstellung steht Studierenden aller Studiengänge offen. Aufgrund der
Fragestellung ist aber ein ingenieurswissenschaftliches Verständnis notwendig, um die
Aufgabe bearbeiten zu können.

Lehrpersonal steht es frei, die Ausschreibung in ihre Lehrveranstaltungen zu integrieren.

Ablauf des Wettbewerbes

Der Wettbewerb ist in zwei Abschnitte unterteilt.

In der ersten Runde (01.04.2015 bis 31.07.2015) wird ein grobes Konzept erarbeitet und
eingereicht. Bestandteile sind eine Konstruktionsskizze, eine Überschlagsrechnung, eine
Funktionsbeschreibung der Konstruktion, ein grob geschätztes Budget für die Konstruktion
sowie weitere Fragen zur Einsetzbarkeit in einem Entwicklungsland.

Die Teams präsentieren ihre Konzept einer Fachjury, die die besten Konzepte auswählt.
Diese Teams werden zur zweiten Runde zugelassen.

In der zweiten Runde (September 2015 – Januar 2016) werden die besten Konzepte
ausführlicher mit Hilfe eines CAD-Programmes bearbeitet und spezifiziert. Ziel ist es, aus
dem besten Konzept einen Prototyp entstehen zu lassen. Informationen zum genauen Ablauf
dieser Runde erhalten die ausgewählten Teams rechtzeitig vor Beginn der zweiten Runde.
Was gibt es zu gewinnen?

            Die Gewinnergruppe erhält ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro

Weiterhin unternimmt die Gewinnergruppe einen einwöchigen, von Ingenieure ohne
Grenzen e.V. begleiteten Einsatz im Projektland (dabei handelt es sich um ein Land in der
Region Sub-Sahara Afrika). Für fünf Personen werden die Kosten der Flüge, der Versorgung
vor Ort, für Visa, für die Unterbringung sowie Transport und sonstige Kosten von Knorr-
Bremse Global Care e.V. übernommen. Ziel der Reise ist die Implementierung der
Innovation vor Ort.

Ingenieure ohne Grenzen e.V. wird eine betreute Reise innerhalb von 24 Monaten nach
Abschluss des Wettbewerbes (Februar 2016) anbieten, sofern die Qualität der Konstruktion
dies zulässt. Sollte die Innovation schon von vorab aus Gründen der Qualität,
Handhabbarkeit, Herstellungsmöglichkeiten, eventuell auch der Preis zur Fertigung im
Zielland, nicht geeignet erscheinen, bisher verwendete Technologien zu ersetzen, ist diese
Konstruktion für eine weitere Implementierung nicht geeignet und somit eine Reise nicht
möglich.

Die Aufgabenstellung
Hintergrundinformationen: Die Ausgangslage im Land, in dem die Innovation
verwendet werden soll – wozu dient die Technologie?

Im Mittelpunkt stehen Menschen in den Partnerländern von Ingenieure ohne Grenzen
(aktuell Tansania oder Burundi), die vornehmlich in ländlichen Gegenden leben. Ihnen soll
durch die technische Innovation ein Werkzeug zur Verfügung stehen, welches unwesentlich
die Gewohnheiten und Eigenmotivation zum Bau beeinträchtigt, jedoch den Einsatz von Holz
als wertvollem Rohstoff vermindert.

Erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit bedeutet für beide Organisationen, in
gemeinsamen Projekten mit lokalen Partnern praktische und professionelle Lösungen zu
erarbeiten und umzusetzen. Wirksame Unterstützung heißt, dass ein Projekt erst dann
erfolgreich abgeschlossen ist, wenn es Menschen vor Ort selbstständig weiterführen können.

Das bedeutet, dass die Jury das Siegerteam nicht ausschließlich auf Basis technischer
Eigenschaften kürt. Ein wesentlicher Punkt liegt im Gesamtkonzept, das die technologische
Innovation ummantelt. Das heißt, neben den technischen Aspekten spielen Gedanken zur
Nachhaltigkeit und Verwendbarkeit in Entwicklungsländern eine zentrale Rolle in der
Bewertung. Eine erfolgreiche Einreichung muss mehr liefern als nur ein technisch
einwandfreies Produkt, sie muss sich durch hohe Sensibilität für die Verwendbarkeit in einem
Entwicklungsland auszeichnen und eine Idee liefern, wie die Technologie verbreitet werden
kann und das (Konstruktions-)wissen dokumentiert wird.
Fragestellung

Wie kann ein Baustoffgemisch aus sandhaltiger Erde, Zement (5 – 8%) und Wasser (5 %)
formvariabel zur Herstellung verschiedener Formgebungen verdichtet werden?

Vorgegebene Parameter

Es gilt, ein Baustoffgemisch mit den folgenden Randbedingungen zu verdichten:

   -   Max. Abmessungen der Verdichtung (Ziegel): H=135 mm, B= 200 mm, L=365 mm,
       angestrebt wird eine variable Formgebung:
           Halbe Ziegel
           Gerundete Ziegel (z.B. für Gewölbebau oder Zisternen)
           Möglichkeit zum Interlocking, wenn gebraucht
           Möglichkeit zur Produktion von Hohllochziegeln oder Vollziegeln
           Möglichkeit Herstellung mit Putzrillen

   -   Mindestens zu erreichender Druck zur Verdichtung 2 – 4 MPa, idealerweise sogar
       bis 10 MPa (Druck sollte eingestellt werden können) oder mindestens zu erreichende
       Dichte eines äquivalenten Vollziegels von 1.700 – 2.200 kg/m³
   -   Die verfügbaren Konstruktionsmaterialien sind Stahl und Holz
   -   Es steht keine weitere Energiequelle zur Verfügung; vorhanden ist der Mensch und
       seine Muskelkraft
   -   Die Produktionsdauer eines Ziegels (lediglich der Betrieb der Konstruktion, ohne
       Mischen des Baustoffgemischs), darf nicht länger als 45 Sekunden betragen
   -   Die Konstruktion muss so raumsparend wie möglich sein
   -   Die Maximalkosten für die Herstellung der Konstruktion (Stückpreis) im Einsatzland
       darf nicht mehr als 700 Euro betragen
Einzureichende Dokumente

   1. Grobkonzept, das eine Prinzipienskizze/Konstruktionsskizze beinhaltet und eine
      Überschlagsrechnung, die vor allem die Einhaltung der vorgegebenen Parameter
      umfasst. (Umfang: 1 DIN A3 Seite für die Skizze und eine halbe DIN A4 Seite für die
      Rechnung)

   2. Eine Funktionsbeschreibung der Konstruktion (Umfang: 3 DIN A4 Seiten)

   3. Ein geschätztes Budget für die Konstruktion bei Herstellung im Einsatzland
      (Umfang: 1 Excel Sheet)

   4. Ausformulierte Überlegungen zur Handhabbarkeit und Verwendbarkeit in
      Entwicklungsländern, mit besonderem Fokus auf die Faktoren der mobilen
      Einsetzbarkeit, dem Gewicht der Konstruktion und der Tatsache, dass die Innovation
      ohne zusätzliche Energiequellen auskommen muss.
      (Umfang: 2 DIN A4 Seiten)

Alle Angaben zum Umfang sind Maximalwerte. Diese Werte können unterschritten, dürfen
aber nicht überschritten werden.

Die Unterlagen können sowohl in englischer als auch deutscher Sprache eingereicht werden.
Wir bitten Sie, die Unterlagen als Word- oder PDF-Datei einzureichen.

Bei aufkommenden Fragen während der Bearbeitung der Aufgabenstellung steht den
teilnehmenden Studierenden eine Internetplattform zur Kommunikation mit den Betreuern
des Preises zur Verfügung. Sie finden diese Plattform ab dem 13.04 unter
www.innovationspreis.knorr-bremse.com

Abgabeschluss für Konzept-Einsendungen

Freitag, 31.Juli 2015, 16 Uhr, per E-Mail an: innovationspreis@knorr-bremse.com
oder als Upload über die Teilnehmerplattform www.innovationspreis.knorr-bremse.com

Nachträglich oder unvollständig eingereichte Beiträge werden nicht berücksichtigt. Mit der
Absendung der Anmeldung erklären sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unter
Ausschluss des Rechtsweges mit den Teilnahmebedingungen sowie dem Entscheid der Jury
einverstanden.
Kontakt und weitere Informationen

Knorr-Bremse Global Care e.V.
Patrick Ruppenthal
Projektadministration

Moosacher Str. 80,
80809 München

Tel: +49 89 3547-180701
Fax: +49 89 444454 105
www.global-care.knorr-bremse.com
patrick.ruppenthal@knorr-bremse.com

Ingenieure ohne Grenzen e.V.
René Langheinrich
Projektkoordination

Greifswalder Straße 4
10405 Berlin

Tel: +49 (0)30 / 325 328 54
Fax: +49 (0)30 / 325 328 55
www.ingenieure-ohne-grenzen.org
rene.langheinrich@ingenieure-ohne-grenzen.org
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