Wachsen/schrumpfen März bis Juni 2019 Kontakt - Evangelische ...

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Kontakt
    März bis Juni 2019
                                          E v
                                          Kirc
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                                                             inde

Foto: R_K_by_erysipel_pixelio.de
                                   wachsen/schrumpfen
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Willkommen

                                         Weihnachten
                                         geschrumpft
                                          Liebe Leser*innen,
                                          dieses Heft be-
                                          gleitet Sie in die als traumatisierendes Manko für die

                                                                                                         Foto: Thomas Max Müller_pixelio.de
                                          Grillhochsaison. Enkelinnen entpuppte.
                                          Umfrage-Insti-     Das Festessen sollte übersichtlich
                                          tute haben he-     bleiben: saisonal und lokal.
                                          rausgefunden:      Also keine Ingwerknollen (zur Grip-
                  Für immer mehr Deutsche beiderlei          peabwehr) und keine Datteln und
Foto: Egel-Völp

                  Geschlechts ist das ganze Jahr über        Feigen mehr im Obstkorb.
                  Grillsaison, und der Trend geht zum        Das schenkte uns Raum und Zeit,
                  Zweitgrill. Ein Wachstumsmarkt!            um den eigentlichen Sinn von Weih-
                  Ich frage Sie: Haben Sie sich schon        nachten zu leben, es also als Fest des
                  Gedanken über das nächste Weih-            Friedens und der Liebe zu begehen.
                  nachtsfest gemacht? Denn auch das          Doch sollte sich das nicht als erstes in
                  Adventsgebäck wartet schon darauf, der Kommunikation ausdrücken?!
                  in die Supermarktregale zu dürfen!         Bis auf ein paar kleine verbale Spit-
                  Für das vergangene Weihnachtsfest          zen hatten wir ein gelungenes Fest
                  hatte ich mit meinen erwachsenen           mit vielen Wachstumsmöglichkeiten
                  Kindern zum wiederholten Male den in Sachen Toleranz, bei dem es uns
                  Konsum- und Geschenkewahn abge- an nichts Materiellem fehlte.
                  schafft – und dann schlich sich doch Ich wünsche Ihnen eine nachdenk-
                  das eine oder andere kleine Päsent         liche Grillsaison und auch schon mal
                  auf den Tisch, wo Jahre zuvor noch         besinnliche Weihnachten!
                  das „Heiligtum“ (der Tannenbaum)           Christine Keil
                  stand, dessen Fehlen sich diesmal
                                                                              Sommerthema: MUT
                   Impressum                                             Beiträge bis 15.5.2019
                   Gemeindebrief Kontakt der Evangelischen Kirchengemeinde Overath
                   Herausgeberin Martina Palm-Gerhards, Vorsitzende des Presbyteriums
                   Redaktion    Tanja Brüßel, Brigitte Wulff, Rüdiger Goebel, Dr. Dieter Matthias,
                   		                Reinhard Egel-Völp (v.i.S.d.P.)
                   Autoren Jede/r ist eingeladen, etwas zu schreiben, möglichst verständlich und kurz.
                   Korrektur         Ortrud Henssen, Helga Völp Verteilung/Versand Inge Treuge
                   Druck Gemeindebriefdruckerei Auflage 3400 www.evangelisch-overath.de
                   reinhard.egel-voelp@ekir.de; Parkweg 11, 51491 Overath; Telefon 0176 52519777

                                                                        März bis Juni 2019 Kontakt
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Inhalt
                                       Im Blick: Wachsen / Schrumpfen
Deutscher Erdüberlastungstag                                             4
Mein „ökologischer Fußabdruck“                                           5
Wir leben in einer Diktatur der Gegenwart                                6
Soll Europas Wirtschaft schrumpfen statt wachsen?                        9
Schrumpfen oder grün wachsen?                                           10
Der Baum – Bild des Menschen                                            12
Was ich dir wünsche?                                                    14
Im Alter noch wachsen?                                                  15
Meine Seele hat es eilig                                                16
Meinen Trauerweg finden                                                 17
Durch Schrumpfen noch wachsen?                                          18
Hineinwachsen ins Predigtamt                                            19
An(ge)dacht „Du bist aber groß geworden!“                               20
Hineinwachsen in die Gesellschaft                                       21
                                                                  EinBlick
Neues aus dem Presbyterium / 25 Jahre Frauentreff                       22
                                               Kinder- und Jugendarbeit
Blind vor Gier...                                                       24
Jugendtreff Parkweg 11 und Kirchentag Dortmund                          25
Minigottesdienst, Kirche für Kinder, Ferien zu Hause                    26

                                                                 AusBlick
„Kommt, alles ist bereit!“ – Weltgebetstag                              28
Pilgertouren                                                            29
Auf den Spuren des Heiligen Martin 7. – 12. September                   30
„Reisen ohne Koffer“ / Einkehrtage im Ev. KloGnadenthal 27. – 29. Mai   31
Programm Gemeindenachmittag / Busausflug Kommern 6. Juni                32
Freizeit mit Älteren in Bad Pyrmont vom 6. – 14. Juli 2019              33
Ausstellung „MenschKönig“-Skulpturen                                    34

                                                                ÜberBlick
Abendgottesdienstthemen                                                 35
Wochenprogramm im Gemeindetreff Parkweg 11                              36
Getauft – Beerdigt – Getraut                                            37
Sonn- & Feiertagsgottesdienste                                          38
Kontakte                                                                39
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Im Blick

                                                                      Wir lebten ab dem 2. Mai daher auf
                                                                      Kosten kommender Generationen
                                                                      und der Menschen im globalen
                                                                      Süden, die deutlich weniger verbrau-
   Grafiken: germanwatch.org

                                                                      chen, aber stärker von den ökolo-
                                                                      gischen Folgen betroffen sind.
                                                                      Wann wird 2019 dieser Tag sein?
                                                                      Später oder wieder noch früher als
                                                                      im Vorjahr? (Das hängt auch davon
                                                                      ab, wie mild oder streng der Winter
                                                                      war.) Der globale Erdüberlastungstag
                               2018 war am 2. Mai der deutsche        wird im August erwartet.
                               Erdüberlastungstag. Wäre der           Julia Otten von „Germanwatch“
                               Ressourcenverbrauch der Weltbevöl-     sagt: „Der Tag zeigt, dass wir schnell
                               kerung so groß wie in Deutschland,     unseren CO2-Ausstoß verringern
                               dann hätte sie schon bis zu diesem     müssen, der in Deutschland seit 2009
                               Zeitpunkt die regenerierbaren Res-     nicht mehr gesunken ist. Der öko-
                               sourcen verbraucht, die ihr für das    logische Fußabdruck der Menschen
                               gesamte Jahr zur Verfügung stehen.     und der Wirtschaft hierzulande
                               Um einen solchen Verbrauch nach-       muss deutlich kleiner werden.“ Vor
                               haltig zu decken, bräuchten wir drei   allem bei den Emissionen aus der
                               Erden.                                 Energieversorgung und dem Verkehr
                                                                                    bestehe dringender
                                                                                    Handlungsbedarf. Da-
                                                                                    rüber hinaus seien der
                                                                                    enorme Flächenbedarf
                                                                                    für die Fleischproduk-
                                                                                    tion sowie die Überlas-
                                                                                    tung der Böden durch
                                                                                    den Düngemittelein-
                                                                                    satz in der industriellen
                                                                                    Landwirtschaft zentrale
                                                                                    Faktoren, die unseren
                                                                                    Planeten überfordern.
                                                                                    Reinhard Egel-Völp
                                                                                    Vgl. germanwatch.org/
                                                                                    de/overshoot

                                                                               März bis Juni 2019 Kontakt
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Grafik: fussabdruck.de
Mein „ökologischer Fußabdruck“
Ob Lebensmittel, Kleidung, Energie      Im Mobilitätsbereich sind eine
und Baumaterial oder schlicht die       Mäßigung der Mobilitätsansprüche
Luft zum Atmen – unser ganzes           und eine Bevorzugung klimascho-
Leben hängt davon ab, was die Natur     nender Verkehrsmittel die Haupt-
uns zur Verfügung stellt.               ansatzpunkte. Beim Konsum bieten
Aber wie viel können die Ökosys-        Modelle des Teilens und langlebige,
teme uns zur Verfügung stellen? Und     umweltverträgliche Produkte die
wie viel nutzen wir? Was müssen wir     Möglichkeit, den Fußabdruck zu
tun, damit alle Menschen auf dieser     verkleinern.
Erde gut leben können?                  Eine sehr effektive Methode, CO2 zu
Diese Fragen versucht das Modell        sparen und so seinen persönlichen
„ökologischer Fußabdruck“ zu be-        Fußabdruck zu verkleinern, ist der
antworten, indem es nicht nur den       Verzicht aufs Fliegen. Doch das
CO2-Ausstoß, sondern den Flächen-       funktioniert nicht immer – manche
verbrauch angibt.                       Flüge müssen sein und ganz ehrlich:
Wer mag, kann das für sich selber       Manchmal lockt der sonnige Süden
auf der Seite von „Brot für die Welt“   eben doch. Wer mit „gutem Gewis-
fussabdruck.de ausrechnen.              sen“ reisen und etwas für die Umwelt
Das haben wir früher sogar mit          tun möchte, kann das CO2, das er
Konfirmand*innen gemacht.               mit dem Flug verursacht, „kompen-
In Deutschland wird über ein Drittel    sieren“. Wie das geht, steht z.B. auf
des durchschnittlichen Fußabdrucks      klima-kollekte.de.
für Ernährung benötigt. Davon ste-      Unser Presbyterium geht da ja seit
hen rund 80 Prozent für tierische       zwei Jahren mit gutem Beispiel
Lebensmittel. Im Bereich Wohnen ist     voran.
der größte Anteil die Heizenergie.      Reinhard Egel-Völp
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Foto: Tim Reckmann_pixelio.de
Wir leben in einer Diktatur der Gegenwart, obwohl
wir nichts dringender bräuchten als eine Demokratie der Weitsichtigkeit

„Neulich habe ich meiner 6-jährigen    Wie sehr ist unsere Gesellschaft noch
Enkelin versucht zu erklären, warum    in der Lage, über den Tag hinaus zu
ich ihr vor dem ersten Advent keinen   denken?
Lebkuchen kaufe. Das Gespräch mit      Nehmen wir die Diesel-Affäre: Da
ihr hat mich erinnert an den be-       wollte man 100 Euro pro Auto ein-
rühmten Marshmallow-Test, von dem      sparen – soviel hätten wohl laut Pres-
einige von Ihnen vielleicht schon      seberichten die etwas besseren Filter
gehört haben. (Marshmallows, das       gekostet, die die Schadstoffgrenzen
sind diese furchtbar süßen Schaum-     eingehalten hätten. 100 Euro einge-
zuckerteilchen, auf die die Amerika-   spart. Marshmallow gegessen. Der
ner so stehen).                        langfristige Schaden ist nun gigan-
Vorschulkinder wurden vor die          tisch.
Wahl gestellt, entweder sofort ein     Nehmen wir die Geldpolitik: Da
Marshmallow zu essen – oder aber       flutet man mit extrem billigem
ein bisschen damit zu warten, dann     Geld die Märkte, anstatt mit echten
würden sie mit zwei Marshmallows       Reformen die Volkswirtschaften
belohnt werden.                        wettbewerbs- und zukunftsfähig zu
Langzeitstudien haben später ge-       machen: Marshmallow gegessen. Die
zeigt: Die Kinder, die warten konn-    nächste Finanzkrise ist damit schon
ten, waren im späteren Leben sozial    vorprogrammiert.
und schulisch kompetenter, stressre-   Nehmen wir die Interventionen
sistenter und in der Regel beruflich   im Irak, in Libyen: Da wollte man
erfolgreicher.                         schnellen Regime-Change haben,
                                       Terror bekämpfen. Marshmallow ge-
Ich frage mich manchmal, wie           gessen. Und jetzt? Der nahe Osten ist
Verantwortungsträger in Wirtschaft     ein Pulverfass, und es wird vielleicht
und Politik beim Marshmallow-Test      noch schlimmer kommen, bevor es
abschneiden würden.                    besser wird.
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Im Blick
Die armen Länder brauchen
massives Wirtschaftswachstum
Während Europa mit heute etwa ei-
ner halben Milliarde Einwohner eher
schrumpfen wird, werden 2050 allein
auf unserem Nachbarkontinent Afrika     Diese Antwort hat einen Haken,
dann über zwei Milliarden Menschen      einen gewaltigen Haken
leben – doppelt so viele wie heute,
und damit doppelt so viele, eine Mil-   Das Wirtschaftsmodell bei uns, in
liarde mehr, die Ausbildung, Arbeit,    den reichen Ländern, das uns ein
Perspektiven brauchen.                  historisch nie dagewesenes Niveau
Aber schon heute haben 750 Mil-         an Wohlstand beschert hat, geht zur-
lionen Menschen keinen Zugang           zeit damit einher, dass es sich mehr
zu sauberem Wasser; schon heute         nimmt, als ihm zusteht. 20 Prozent
sterben fast 30.000 Kinder unter 5      der Weltbevölkerung verbrauchen
Jahren täglich, die allermeisten an     80 Prozent der Ressourcen. Wenn
vermeidbaren Krankheiten. … Die         alle Menschen so konsumieren und
reichsten 85 Menschen dieser Erde       produzieren würden wie wir in den
besitzen genauso viel Vermögen wie      Industrieländern, dann bräuchten
die ärmste Hälfte (50%!) der Weltbe-    wir mehrere Planeten in Reserve. Die
völkerung. Kann irgendjemand glau-      bittere Wahrheit ist, dass wir unseren
ben, dass eine solche Entwicklung       Wohlstand auf Pump aufgebaut
Bestand haben kann?                     haben – und wir sind eben nicht nur
Allein in Afrika müssten jährlich 18    in ökonomischer, sondern auch in
Millionen Jobs geschaffen werden,       ökologischer Sicht hochverschuldet.
um die wachsende Jugendbevölke-         Die UN rechnet in den nächsten drei
rung auf dem Arbeitsmarkt zu ab-        Jahrzehnten mit bis zu 200 Millionen
sorbieren. … Wenn es nicht gelingt,     Klimaflüchtlingen, die wegen Dürren
diesen Menschen Perspektiven zu         und Überschwemmungen ihre Hei-
bieten, damit sie ihr Leben selbst in   mat verlassen müssen. Wohlgemerkt,
die Hand nehmen können, dann wer-       das ist keine biblische Plage, sondern
den sie die Dinge einfach anders in     das Ergebnis des menschengemach-
die Hand nehmen. Dann müssen wir        ten Klimawandels!
mit großen Migrationsbewegungen         Die Alternative ist eine neue große
rechnen. Der Terror junger Männer       Transformation, deren Ausgangs-
wird nicht zuletzt auch vom Dünger      punkt die Begrenztheit der Ressour-
der Perspektivlosigkeit genährt.        cen auf diesem Planeten sein muss.
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Im Blick

     Die erste Generation,                   Viertens: Ändern wir unsere Han-
     welche die extreme Armut beendet        delspolitik, damit Afrika nicht mehr
                                             nur Rohstofflieferant für die Welt
     und die letzte,
                                             ist, sondern eigenes verarbeitendes
     die vom Klimawandel bedroht ist
                                             Gewerbe entstehen kann. Ändern
                                             wir unsere Agrarpolitik, die es Afrika
     Erstens: … Wir müssen unsere
                                             immer noch schwer macht, seine
     Wirtschaft von der Abhängigkeit von
                                             Nahrungsmittelproduktion auf
     fossilen Ressourcen lösen.
                                             eigene Füße zu stellen. Ändern wir
     Dazu gehören auch Preise, die die
                                             die internationale Steuerpolitik, die
     ökologische Wahrheit sagen, und
                                             noch immer nicht verhindert, dass
     nicht die negativen Kosten einfach
                                             jährlich 50 Milliarden Dollar Kapital
     auf andere Erdteile oder zukünftige
                                             illegal und unversteuert aus Afrika
     Generationen abwälzen.
                                             abfließen…
     Große Transformation, das heißt
     zweitens: …Wir brauchen einen           Heute schon anfangen
     Wandel hin zu einem ehrlichen,          mit einem Leben,
     verantwortlichen Wachstum, also         das die Achtsamkeit sucht
     eines, das wir uns mit den unserer      „Lasst uns menschenwürdig leben,
     Generation zur Verfügung stehenden      dann ist auch unsere Zeit gut. Wie wir
     finanziellen und natürlichen Ressour-   sind, so ist die Zeit“ schrieb Augusti-
     cen wirklich leisten können. …          nus schon um das Jahr 400, und es
     Daraus folgt, drittens: Wir müssen      gibt mir Hoffnung, dass in diesem
     unseren Lebensstil ändern. Dabei        neuen Jahrtausend viele Menschen
     geht es nicht um einen „ökolo-          entschlossen sind, im ganz persön-
     gischen Calvinismus“, wie Peter         lichen Umfeld zu einer menschen-
     Sloterdijk einmal spottete. Es geht     würdigen Gegenwart und Zukunft
     vielmehr um die Frage, ob wir mög-      beizutragen, eine neue Empathie zu
     licherweise Lebensqualität dadurch      entwickeln für das globale Gemein-
     gewinnen können, dass wir unser         wohl. Ich bin zutiefst davon über-
     Glück weniger von materiellen Din-      zeugt, dass es möglich ist, eine Welt
     gen abhängig machen und indem           zu schaffen, in der alle Menschen
     wir dem Hamsterrad der fortwäh-         in Würde leben können, in der kein
     renden Konsumsteigerung entkom-         Kind mehr an Durchfall sterben muss,
     men. … dies wäre eine Chance, den       und dass diese Welt die natürlichen
     ökologischen Raum für das dringend      Grenzen des Planeten respektieren
     benötigte Wachstum und die Inve-        kann.“
     stitionen in den heute noch armen       aus einer Rede von Bundespräsident
     Ländern zu erweitern.                   a.D. Horst Köhler am 19.11.2015

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Foto: degrowth.info/de
Soll Europas Wirtschaft                 Contra
schrumpfen statt wachsen?               Den Wachstumsskeptikern schweben
Pro                                     viele gute und erstrebenswerte Din-
Im Herbst 2018 haben 200 Wissen-        ge vor. Doch es sind komischerweise
schaftler einen von über 80.000         genau die Dinge, die bislang durch
Menschen unterschriebenen offenen Wachstum erreicht wurden. Vor 200
Brief an die EU übergeben: „Um die      Jahren lebten über 90 Prozent der
sozialen Probleme in den europä-        Menschen in extremer Armut, heute
ischen Ländern zu lösen, brauchen       sind es weniger als 10 Prozent. Wir
wir heute kein weiteres Wachstum.       arbeiten weniger, und unsere Jobs
Was wir brauchen, ist eine gerechtere sind weniger hart als früher. Und
Verteilung der Einkommen und des        in Ländern mit hohem Wachstum
Reichtums, den wir bereits haben.“      erfolgen all diese Verbesserungen
Gründe dafür: Wachstum stehe „in        schneller als in solchen mit geringem
permanenter Konkurrenz zu den           Wachstum. Mit wachsendem Wohl-
Zielen von Natur-, Tier- und Um-        stand geht überall auf der Welt mehr
weltschutzpolitik.“ Produktivitätszu- Umwelt- und Naturschutz einher.
wächse nähmen ab, die Märkte seien Der Motor des Wachstums ist techno-
gesättigt und die Umwelt geschä-        logischer Fortschritt. Deshalb sollte
digt.                                   Wachstum in erster Linie technolo-
Der Brandbrief kritisiert, die EU halte gischer Fortschritt und Produktivi-
weiter am Wachstumsideal fest und       tätssteigerung bedeuten.
propagiere lediglich „nachhaltiges“,    Reinhard Egel-Völp
„grünes“ oder „inklusives“ Wachstum. Vgl. Schrumpfen statt wachsen? ruhrbarone.de
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                                                                                    Fotos: wiki.commons
     Schrumpfen oder grün wachsen?
     Der 92-jährige Ökovordenker und         Mehrheiten, Gesetze, Regularien,
     ehem. Entwicklungshilfeminister         politische Gestaltung. Der Wandel,
     Erhard Eppler und der 58-jährige        den ich für notwendig halte, ist ja
     Ökonomie-Prof. Dr. Nico Paech in        schon im Werden: in Projekten von
     einem Streitgespräch. Beide sind        Menschen, die gegen den Strom
     Wachstumskritiker und bekämpfen         schwimmen.
     den Klimawandel. In Niko Paechs         Eppler: Ich bin mir absolut sicher,
     Vision einer schrumpfenden Wirtschaft   Herr Paech, auch dank meiner Erfah-
     arbeiten Bürger künftig nur noch 20     rung aus den siebziger Jahren, dass
     Stunden pro Woche und versorgen sich    es niemals den Beschluss eines Par-
     teilweise, indem sie Lebensmittel und   lamentes geben wird, ob in Deutsch-
     Produkte selbst erzeugen.               land oder anderswo, der so, wie Sie
                                             das wünschen, offiziell erklärt: Wir
     Eppler: Mich fasziniert die Radikalität verzichten auf Wachstum….
     Ihres Wirtschaftskonzeptes – und zu- Paech: Die Politik hat die ökolo-
     gleich macht sie mir erhebliche Kopf- gischen Probleme heute durchaus
     schmerzen. Aus meiner Perspektive       erkannt. Sie behauptet jedoch, sie
     erscheint es als völlig unrealistisch,  seien durch technischen Wandel und
     eine solche Lebensweise in unserer      unter dem Vorbehalt zu lösen, dass
     Gesellschaft großflächig einzuführen. niemandem spürbare Reduktionslei-
     Paech: Auch mir ist natürlich klar,     stungen zuzumuten seien. Das damit
     dass die Postwachstumsökonomie          angestimmte grüne Wachstum wer-
     nur Schritt für Schritt vorankommt.     de sogar noch mehr Arbeitsplätze
     Aber Sie als Politiker denken an        und Wohlstand erzeugen, heißt es.
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Aber würde die Bundesregierung            herausgekommen wäre. Und die
wenigstens mit dem Zwei-Grad-Kli-         Naturgüter sind heute sehr viel wert-
maschutz ernst machen, hieße dies,        voller als früher. Je höher das Niveau
dass wir in Europa statt elf Tonnen       der Zerstörung auf diesem Planeten
CO2 pro Person und Jahr nur mehr          ist, desto knapper ist die Ressource
2,7 Tonnen emittieren dürfen. Dann        Umwelt….
könnte die Wirtschaft nur schrump-        Eppler: Die Energiewende durchzu-
fen – und das hätte erhebliche Kon-       setzen, hat immerhin 44 Jahre erfor-
sequenzen für das Einkommen, die          dert, und viele Narben. Dass Sie diese
Versorgung mit Gütern, die Mobilität      Errungenschaft jetzt wieder infrage
und somit für die Verteilungspolitik.     stellen – das kann ich nicht nachvoll-
Wenn der Klimaschutz hingegen             ziehen. Ich möchte diejenigen, die
unter den Vorbehalt eines längst          sie jetzt stemmen und fossile Quel-
absurden, prassenden Wohlstands           len durch Sonne, Wind oder Wasser
gestellt wird, kann er nur scheitern      ersetzen, doch nicht entmutigen…
oder ist nur zum Preis anderer Um-        Paech: Wir müssen aber mit einer
weltschäden zu haben. Ich meine,          Reduktion unserer Ansprüche den
dass wir so ehrlich sein müssen, das      Möglichkeiten einer ökologischen
den Menschen auch zu sagen, statt         Nutzung der erneuerbaren Energien
eine Lebenslüge zu verbreiten.            entgegenkommen. Sonst dient die
Eppler: Ich habe in den 70er Jahren       Energiewende dazu, ein maßloses
schon gesagt: Man muss darüber            System zu erhalten.
nachdenken und entscheiden, was           Eppler: Manchmal, wenn ich meinen
wachsen soll. Ein Beispiel sind die er-   Urenkel krabbeln sehe, ergreift mich
neuerbaren Energien, weil bei deren       dieser Gedanke: Eigentlich reden
Förderung zugleich ein bedeutender        wir in der Ökologie darüber, ob das
politischer Zweck erfüllt wird. Und       Experiment Mensch gelingen wird
deshalb verschaffen mir auch 0,7          oder ob es misslingt. Es gibt uns nun
Prozent Wirtschaftswachstum, die          schon seit vielen Hunderttausend
am Anfang aus dieser Umstellung           Jahren, aber ich glaube, in den näch-
resultieren, überhaupt keine schlaf-      sten hundert Jahren wird die Ent-
losen Nächte.                             scheidung fallen, ob die Menschheit
Paech: Mir schon! Denn 0,7 Prozent        mit den Möglichkeiten dieses Globus
Wachstum entsprechen angesichts           zurechtkommt – oder nicht.
des heutigen Niveaus an materiellem       Auszug aus dem Buch „Was Sie da
Wohlstand einem Vielfachen des ab-        vorhaben, wäre ja eine Revolution… Ein
soluten Zuwachses, der etwa in den        Streitgespräch über Wachstum, Politik
fünfziger Jahren durch 0,7 Prozent        und eine Ethik des Genug“ oekom Verlag

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Im Blick

                                        Der Baum  –
                                        Bild des Menschen                       Was sind diese Gemeinsamkeiten
                                                                                zwischen Mensch und Baum?
                                        Bäume sind Symbole für das Leben,        – Bäume und Menschen
                                        die Zeit und die Welt. Bäume ver-                stehen aufrecht
                                        binden als sinnbildliche Weltachse       – Bäume und Menschen
                                        Himmel und Erde. In der Bibel und                streben nach oben
                                        der christlichen Überlieferung spie-     – Bäume wie Menschen
                                        len sie eine bedeutende Rolle. Nur               brauchen zum Wachsen und
                                        das Wasser hat eine vergleichbare                Leben feste Wurzeln,
                                        Bedeutung. Immer wieder werden                   einen festen Stand,
                                        Bäume und Wasser auch miteinander                etwas, was beide erdet.
                                        verbunden.                              Ein Baum muss Wurzeln schlagen, da-
                                        Der Baum steht in der Symbolik          mit er beim Wachsen Halt, Festigkeit
                                        für den Menschen als Ganzes. Mit
   Foto: Matthias Koranzki_pixelio.de

                                                                                und Nahrung gewinnt. Die Wurzeln
                                        ihm vergleicht uns die Bibel, z.B. in   sind meistens unsichtbar. Sie sind aber
                                        Jeremia 17,7 – 8 und (sehr ähnlich)     bestimmend für sein Überleben. Auch
                                        in Psalm 1,3: „Der Mensch ist wie ein   jeder Mensch braucht Halt und feste
                                        Baum, am Wasser gepflanzt, der sei-     Wurzeln, um das Leben zu stemmen,
                                        ne Wurzeln zum Bach hinstreckt....“     und das, worin er verwurzelt ist, wo-
                                        oder im Psalm 92,13: „Der Gerechte      her er seine Lebenskraft holt, ist auch
                                        wird grünen wie ein Palmbaum; er        nicht immer offensichtlich.
                                        wird wachsen wie eine Zeder auf         Der Baumstamm, aus vielen Wurzeln
                                        dem Libanon...“.                        zu einem geworden, teilt sich beim
                                                                                Wachsen wieder. Er bildet Äste und
                                                                                Zweige. Sie strecken sich nach oben,
                                                                                dem Licht entgegen.
                                                                                Wie der Baum wächst auch der
                                                                                Mensch. Und das nicht nur in seiner
                                                                                Körpergröße. Auch der Mensch streckt
                                                                                sich, er will Neues erfahren, seinen
                                                                                Horizont erweitern, entdecken, lernen,
                                                                                über sich hinauswachsen. Er will nicht
                                                                                stehen bleiben, sondern weiterkom-
                                                                                men, er hat Wünsche, Ideen und
                                                                                Träume, für die er leben und arbeiten
                                                                                möchte. Um das alles zu erreichen,
                                                                                braucht er Kraft und festen Halt.
                                         12                                               März bis Juni 2019 Kontakt
Jedes Jahr bringt der Baum neue           Laufe seines Lebens verschiedene,
                               Blätter hervor, die Licht und Luft auf-   teils überraschende Fähigkeiten und
                               nehmen und umwandeln. Sie versor-         Begabungen.
                               gen den Baum mit „Lebensmitteln“          Wir wissen inzwischen: Bäume helfen
                               und uns Menschen mit Sauerstoff.          einander, achten aufeinander, auch
                               Was wir Menschen im Laufe unseres         wenn sie ganz verschiedene Wurzeln
                               Lebens in uns aufnehmen, was wir          haben. Genauso kann und soll auch
                               lernen und begreifen, macht uns           der Mensch agieren: mit Achtsamkeit
                               klüger, erfahrener, stärker, lässt uns    und Fürsorge.
                               wachsen und reifen. Wie die Blät-         Die Krone eines gewachsenen
                               ter des Baumes uns Menschen mit           Baumes bietet Deckung und Schutz
                               dem lebensnotwendigen Sauerstoff          für andere Lebewesen und sorgt für
                               versorgen, sollen auch wir nicht          ein gutes Klima auf der Erde.
                               nur für uns selbst sorgen, sondern        Vögel nisten in den Zweigen des
                               unsere Erfahrungen, unser Wissen          Baumes, Menschen suchen Schutz
                               mit anderen teilen. Dadurch entsteht      bei Regen oder lassen sich in seinem
                               Gemeinschaft.                             Schatten nieder.
                               Nicht nur Blätter oder Nadeln wach-       Wie ein Baum können und sollen
                               sen an den Bäumen. Es entwickeln          auch wir gewachsenen, erwachsenen
                               sich auch Blüten und Früchte.             Menschen, ganz nach unseren Mög-
                               Genauso entwickelt sich auch der          lichkeiten und Fähigkeiten, anderen
                               Mensch weiter und entfaltet im            Schutz und Hilfe geben.
                                                                         Brigitte Wulff
Foto: Angelina S._pixelio.de

                         Kontakt März bis Juni 2019                                                      13
Was ich dir
                                                         wünsche
     					                            Nicht,
        				                           dass du
     					                            der schönste
     					                              Baum bist,
        				                               der auf
     					                               dieser Erde
     					                               steht. Nicht,
     					                              dass du jahraus,
     					                            jahrein leuchtest
     					                            von Blüten an
     				                            jedem Zweig.

     				                         Aber dass dann
     				                         und wann an
     				                     irgendeinem Ast
     			                  eine Blüte aufbricht,
     			               dass dann und wann
     			                 etwas Schönes
     			             gelingt, irgendwann
     		    ein Wort der Liebe ein Herz
     		  findet, das wünsche ich dir.

                     Ich wünsche dir nicht, dass du
                    ein Mensch seist, rechtwinklig
                     an Leib und Seele, glatt und
                    senkrecht wie eine Pappel
                  oder elegant wie eine Zypresse.

               Aber das wünsche ich dir, dass du
              mit allem, was krumm ist an dir
             an einem guten Platz leben darfst
                und im Licht des Himmels,
              dass auch,was nicht gedeihen
            konnte, gelten darf, und auch das
           Knorrige und das Unfertige an dir und
          deinem Werk in der Gnade Gottes
          Schutz finden. 		              Jörg Zink

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Im Alter noch wachsen?
                                ER „Das menschliche Leben zerfällt in
                                zwei Hälften, in der ersten wünscht
                                man sich die zweite herbei, und in
                                der zweiten wünscht man sich die
                                erste zurück“, hat einmal Sigmund
                                Freud gesagt. Lustig, nicht wahr?
                                SIE Wo ist denn da der Witz? Und au-
                                ßerdem: Das stimmt für mich jeden-        ER Doch, ja. Ich denke an die Seni-

                                                                                                                   Foto: knipseline_pixelio.de
                                falls nicht. Eckart von Hirschhausen      orengruppe im diesjährigen Köln-
                                hat im Fernsehen auch gesagt, dass        Marathon. Auch einen 82-jährigen
                                heutzutage die meisten ihre zweite        Wanderführer in Südtirol werde ich
                                Lebenshälfte für glücklicher halten       nie vergessen. Noch bemerkens-
                                als die erste.                            werter als seine Ausdauer erschie-
                                ER Und ich habe auf apotheken.            nen mir seine geistige und soziale
                                de gelesen: „Betrachtet man den           Kompetenz, Sicherheit und wache
                                Menschen als ganzheitliches, d. h.        Beredsamkeit. So, wie er uns das
                                nicht nur körperliches, sondern auch      Wachstum der Kräuter und ihrer
                                seelisches und soziales Wesen, so         Standorte erklärte und dabei Paral-
                                finden im Alter neben Verlusten auch      lelen zu unserem Leben und Sterben
                                Wachstumsprozesse statt.“                 herstellen konnte, verriet er enormes
                                SIE Ich merke nur, dass meine Kräfte      Wissen über Natur und Menschheit,
                                schwinden wie auch mein Hör- und          aber auch warmherzige Freude an
                                Sehvermögen und dass sich die üb-         unserem Interesse und Dankbarkeit
                                lichen Zipperlein bei mir immer öfter     vor Gott für dieses Leben.
                                melden. Die Folge: Hier und da ist        SIE Du schwärmst ja richtig für ihn!
                                man plötzlich ausgeschlossen, weil        ER Ja, ich habe ihn damals gefragt,
                                man nicht mehr mithalten kann.            wie er zu alledem gekommen sei. Er
                                ER Ich kenn da noch so einen Spruch:      erzählte uns von seinem mühevollen
                                „Es ist nicht wichtig, wie alt wir wer-   Leben, seinen Kindern und dem
                                den, sondern wie wir alt werden.“         frühen Tod seiner Frau. „Der Zusam-
                                SIE Wir tun und unterlassen Vieles        menhalt in der restlichen Familie, die
                                für bzw. gegen unsere gesunde             Hilfe der Nachbarn, unsere gemein-
                                Entwicklung. Und so unterschiedlich       samen Gottesdienstbesuche und
                                verbringen wir eben auch unsere           besonders die Wanderungen mit Kin-
Foto: Rainer Sturm_pixelio.de

                                letzten Lebensjahre. Aber glaubst         dern und Freunden haben mir Kraft
                                du wirklich, dass wir im Alter unsere     gegeben. So bin ich Gott dankbar für
                                Leistungsfähigkeit noch steigern          dieses Leben.“
                                können?                                   Rüdiger Goebel
                                Kontakt März bis Juni 2019                                                 15
Im Blick

                          Meine Seele hat es eilig
                          Ich zählte meine Jahre und entdeckte, dass mir weniger Lebenszeit
                          bleibt als die, die ich bereits durchlebte.
                          Ich fühle mich wie jenes Kind, das eine Packung Süßigkeiten bekam:
                          Die ersten aß es mit Vergnügen, doch als es merkte, dass nur noch
                          wenige übrig waren, begann es, sie wirklich zu genießen.
                          Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen,
                          die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind.
                          Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.
                          Ich will nicht in Gremien sein, wo aufgeblähte Egos aufmarschieren.
                          Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.
                          Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen,
                          um sich ihrer Stellen, Talente und Erfolge zu bemächtigen.
                          Die Menschen, die keine Inhalte diskutieren,
                          sondern nur noch Überschriften. Ich will das Wesentliche,
                          denn meine Seele hat nicht mehr viele Süßigkeiten in der Packung.
                          Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind.
                          Die über ihre Fehler lachen können.
                          Die sich auf ihre Erfolge nichts einbilden.
                          Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen.
                          Die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen.
                          Die die menschliche Würde verteidigen.
                          Und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit
                          gehen möchten. Es ist das, was das Leben lebenswert macht.
                          Ich möchte mich mit Menschen umgeben,
                          die es verstehen, das Herz anderer zu berühren.
                          Menschen, die durch die harten Stöße des Lebens lernten,
                          mit sanften Berührungen der Seele zu wachsen.
                          Ja, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben,
                          die nur die Reife geben kann.
                          Ich versuche, keine der Süßigkeiten zu verschwenden,
                          die mir noch bleiben. Ich bin sicher, dass sie köstlicher
                          sein werden als die, die ich bereits gegessen habe.
                          Mein Ziel ist, das Ende zufrieden zu erreichen
                           – in Frieden mit mir, meinen Liebsten und meinem Gewissen.
                          Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt,
                          wenn du merkst, dass du nur eines hast.
                          Mario de Andrade (1893 – 1945)
Foto: wilhei_pixelio.de
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Meinen Trauerweg finden
Mein Mann ist tot. Tot. Unfassbar!      Es wird immer klarer, dass es meinen
Alles ist schwarz um mich her. Ich      Trauerweg gibt und dass dieser für
habe Angst vor der Beerdigung, die      mich der richtige ist.
in einem Monat sein wird.               In dem ganzen Unglück habe ich
Eine Bekannte weist mich auf die        großes Glück gehabt, solch eine Be-
Trauerbegleitung der Evangelischen      gleitung zu finden. Ich kann jedem,
Kirche hin und gibt mir die Nummer      der in dieser Not ist, nur dazu raten.
von Sabine Fröhlich. Sie hat schnell    Stefanie Lambertz
einen Termin für mich, noch vor
der Beerdigung. Aus unserer ersten
Sitzung gehe ich gestärkt hervor.
Es galt, etwas zu finden, an dem ich
mich festhalten konnte.
Im weiteren Verlauf wurde die Trau-
erbegleitung zu einer unschätzbaren
Unterstützung für mich.
Mir wurde zuteil: eine außerordent-
liche Aufmerksamkeit. Liebevolle
Anteilnahme. Das Gefühl: Hier bin ich

                                                                                 Foto: privat
aufgehoben. Hier hat meine Trau-
er allen Platz, den sie braucht. Alle
Gedanken sind erlaubt und ich kann
sie, wenn ich will, aussprechen. Und
wenn die Gedanken noch nicht klar       Sabine Fröhlich
sind, hakt sie etwas nach.              bietet im Auftrag unserer Kirchenge-
Auch die Themen rund um die             meinde Gespräche und Unterstüt-
Trauer: Einsamkeit, Reaktionen          zung für Trauernde in einem sicheren
von Freunden und Bekannten, die         und vertrauensvollen Umfeld an. Die
manchmal wirkliches Verständnis         angebotene Hilfe ist an keine Konfes-
vermissen lassen, Angst vor der Zu-     sion gebunden und kann kostenfrei
kunft und natürlich die ganz großen     in Anspruch genommen werden. Im
Fragen können zur Sprache kommen:       Anschluss können Sie mit einer Spen-
Wo ist mein Mann jetzt? Was kommt       de dieses professionelle Angebot
nach dem Tod? Wo ist Gott in dieser     unterstützen.
Zeit?                                   Sabine Fröhlich
Und es gibt keine ungebetenen Rat-      02206 9191640 (AB)
schläge und Beurteilungen!              trauerbegleitung-overath@web.de
Kontakt März bis Juni 2019                                                 17
Ein Christ kratzt sich am Kopf
       Durch Schrumpfen
       noch wachsen?
       Finden wir doch in der Bibel die
       Überzeugung der Urgemeinde: Gott
       sorgt dafür, dass seine Kirche wächst,
       an Zahl und an Glauben und Ge-

                                                                                         Foto: knipseline_pixelio.de
       rechtigkeit, wie es z.B. Paulus an die
       Korinther schreibt (2. Kor. 9,10). Gott
       macht seine Kirche eigenhändig grö-
       ßer: „Der Herr aber fügte täglich zur
       Gemeinde hinzu, die gerettet wur-
       den.“ (Apg. 2,47) Dass die Anzahl der
       Gläubigen und deren Glaube wächst,
       war also Ziel der Kirche von Anfang
       an (Eph. 4,15 f).                         den eigenen Glauben Rechenschaft
       Heute erleben wir eine „schrump-          abzulegen.“ Die Kirchen müssen
       fende Kirche“. Die beiden großen          inzwischen ihre Abnehmer auf einem
       christlichen Kirchen in Deutschland       „Markt religiöser Optionen“ umwer-
       haben 2017 zusammen etwa 660.000          ben in Konkurrenz zu „weltlichen
       Mitglieder verloren.                      Beerdigungsunternehmern“ oder
       Der Anfang des Kirchen-Schrump-           „esoterischen Wellnesstempeln“ zum
       fens erfolgte in Ostdeutschland           Krafttanken.
       schon im 19. Jahrhundert. Die athe-       Herbst ruft uns auf, die Krise als
       istische Ideologie der DDR trug ihren     Wendepunkt zu sehen: Gott lässt
       Teil dazu bei. Konfessionslosigkeit       vielleicht nur ein bestimmtes, längst
       wurde schnell zum Normalfall.             überholtes Kirchentum schrumpfen
       Im Westen stellt die Kirche schon         oder gar sterben, aber die Kirche
       lange kein religiöses Monopol einer       Christi neu aufblühen. Verstehen wir
       Volkskirche mehr dar, sondern findet      die Krise als Wendepunkt, „als nöti-
       sich wieder auf dem Markt der An-         gen Wandel“ und „Anbahnung eines
       bieter von „Sinn, Trost, Wahrheit und     neuen Wachstums“! Resignation oder
       religiösem Erlebnis.“                     eine Flucht in Träume wäre deshalb
       Der Greifswalder Theologe Michael         ganz verkehrt. Was uns weiterhilft,
       Herbst beschreibt in seinem Buch          ist „eine Mission, die aus der Vision
       „Wachsende Kirche“ (2009) die „Emi-       kommt“, aus neuer „Orientierung an
       gration aus der Kirche, mindestens        der Bibel.“ Bischof Noack aus Bran-
       in die Halbdistanz“. Und die Verblei-     denburg fordert: „Wir müssen lernen,
       benden verlieren die „Fähigkeit über      fröhlich kleiner zu werden und dabei
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wieder wachsen wollen.“ Abbau und       Es müsste in den Kirchen „Neues
               Aufbau sind zeitgleich zu organisie-    entstehen, das sich die Schönheiten
               ren, und zwar weg von einer Volks-      anderer Kulturen aneignet und ihren
               kirche, hin zu einer „missionarischen   Gottlosigkeiten widerspricht.“
               Kirche“.                                Nach einer Untersuchung der angli-
               Unsere „protestantische Kirchendi-      kanischen Kirche, wie Erwachsene
               stanz ist unhaltbar“, weil Glaube die   heute zum Glauben finden, sind
               „stützenden Strukturen der Gemein-      am wichtigsten menschliche Bezie-
               schaft und des Gesprächs“ braucht.      hungen (Ehepartner, Nachbar, Kolle-
               Unser Wohnort ist immer noch Be-        ge), nicht Medien oder große Events.
               zugspunkt allen kirchlichen Lebens.     Der Glaubende braucht „geistliche
               Dabei orientieren wir uns sonst an      Begleiter“: Mutter, Lehrer, Gruppen-
               Interessengebieten, Netzwerken          leiter, Pastor usw..
               oder anderen Beziehungsformen.          Dieter Matthias

               Hineinwachsen ins Predigtamt
                                                       Nachdem das Presbyterium im
                                                       Sommer letzten Jahres den Beschluss
                                                       gefasst hat, mich als Prädikantin an-
                                                       zumelden, werde ich im Laufe diesen
                                                       Jahres die Ausbildung mit einem Ein-
                                                       führungskurs beginnen. Insgesamt
                                                       werden die Vorbereitungskurse zwei
                                                       Jahre dauern.
                                                       Neben Bibelkunde sind Glaubensleh-
                                                       re und auch die Konzeption und der
                                                       Aufbau von Predigten Schwerpunkte
Foto: privat

                                                       der Ausbildung.
                                                       Am Ende steht dann die Ordination.
                                                       Auch schon während der Vorbe-
               Heute möchte ich mich der Gemein-       reitung werde ich Gottesdienste in
               de in einer anderen Rolle vorstellen:   unserer Gemeinde leiten.
               als Anwärterin zur Prädikantin. Dies    Ich freue mich schon sehr auf diese
               ist ein ehrenamtlicher Dienst an Wort   neue Aufgabe und darauf, mit Ihnen
               und Sakrament und in der Seelsorge.     ins Gespräch zu kommen.
                                                       Regina Zaeske
          Kontakt März bis Juni 2019                                                   19
An(ge)dacht

      „Du bist aber groß geworden!“

      Neulich ertappte ich mich dabei, wie                                       Wachstum kann man nicht sehen.
      ich diesen Satz zu dem Sohn meiner                                         Es ist ein Geheimnis und doch ge-
      Freundin sagte, den ich längere Zeit                                       schieht es. Plötzlich blühen Blumen
      nicht gesehen hatte.                                                       und Kinder sind groß. Und wie ist es
                                                                                 mit dem Glauben? Wenn der Glaube
      Doch kann man Wachstum wirk-                                               wächst, kann ich das nicht sehen.
      lich sehen? Haben Sie schon                                                Jesus erzählt in verschiedenen
      einmal wirklich genau gesehen,                                             Gleichnissen, wie es mit dem Glau-
      wie ein Kind ein Stück in die Höhe                                         ben, mit dem Reich Gottes ist.
      gewachsen ist? Oder haben Sie                                              Er beschreibt, wie er wächst unter
      schon einmal eine Blume oder das                                           den Menschen, z.B. mit diesem
      Gras wachsen gesehen?                                                      Gleichnis:

                                                                                 „Das Himmelreich gleicht einem Senf-
                                                                                 korn, das ein Mensch nahm und auf
                                                                                 seinen Acker säte; das ist das kleinste
                                                                                 unter allen Samenkörnern; wenn es
                                                                                 aber gewachsen ist, so ist es größer
                                                                                 als alle anderen Kräuter und wird ein
                                                                                 Baum, so dass die Vögel unter dem
                                                                                 Himmel kommen und wohnen in sei-
                                                                                 nen Zweigen.“

                                                                                 Dieses Gleichnis zeigt mir, dass
                                                                                 Gott die Macht hat, dass selbst aus
                                                                                 dem kleinsten Anfang wie einem
                                                                                 winzigen Senfkorn etwas Großes
                                             Foto: Karl-Heinz Laube_pixelio.de

                                                                                 wächst. Das Bild von dem Senfkorn
                                                                                 macht mir Mut. Es sagt mir: Es muss
                                                                                 nicht immer sofort groß beginnen.
                                                                                 Auch aus einem kleinen Anfang kann
                                                                                 mit kleinen Schritten etwas Großes
                                                                                 wachsen. Es wächst von ganz allein.
                                                                                 Auch wenn ich das Wachsen an sich
                                                                                 nicht sehen kann – es passiert!
                                                                                 Regina Zaeske
       20                                                                                  März bis Juni 2019 Kontakt
Hineinwachsen in die Gesellschaft
                                Alle Menschen haben moralische          „Wenn die Kinder klein sind, gib
                                Ideale, egal ob Mann oder Frau, jung    ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind,
                                oder alt, arm oder reich. Im Alltag     gib ihnen Flügel“
                                jedoch stoßen moralische Ansprü-        Ursula Neumann
                                che an ihre Grenzen, und man muss       Kinder brauchen das Gefühl, geliebt
                                durchaus auch mal nach Kompro-          zu werden und wichtig zu sein. Ein
                                missen suchen. Ein moralischer          Kind, das weiß, dass es wichtig ist,
                                Mensch zu sein, ist also keine Frage    kann sich leichter auf die Normen
                                der Einstellung, sondern beruht auf     und Werte der Gesellschaft einlas-
                                der Fähigkeit, seine moralischen        sen. Kinder orientieren sich an ihren
                                Idealvorstellungen auch im Alltag       Bezugspersonen und gucken sich
                                zu leben. Der Mensch verfügt mit        Vieles ab. Durch dieses Vorbild und
                                zunehmendem Alter über die Fähig-       durch zunehmende eigene soziale
                                keit, die bestehenden Regeln und        Erfahrungen wird ein Kind die Inte-
                                Normen des Zusammenlebens zu            ressen anderer immer öfter in seine
                                hinterfragen und weiterhin eigene       Entscheidungen mit einbeziehen.
                                Moralvorstellungen zu entwickeln.       Moral wird in diesem Stadium von
                                Wie jede Generation binden auch         außen an das Kind herangetragen,
                                Jugendliche die für sie bedeutsamen     sie entwickelt sich nicht in ihm selbst.
                                Werte in ihre Lebenswelt mit ein.       Erst mit ca. 10 Jahren können Kin-
                                Die „Shell Jugendstudie“ aus dem        der zwischen dem unterscheiden,
                                Jahr 2010 bescheinigt den heutigen      was man tun „sollte“ oder „muss“
                                Jugendlichen eine gute moralische       und was gesellschaftskonform ist.
                                Einstellung. Was heißt das eigentlich   In den Jahren der Pubertät treten
                                und wie erwirbt man sie?                an die Stelle der Eltern zunehmend
                                                                        die Gruppe der Gleichaltrigen, der
                                                                        Freundeskreis und seit einigen Jah-
                                                                        ren auch die sozialen Medien und die
                                                                        Computerspiele. Die Einflussnahme
Foto: Grace Winter_pixelio.de

                                                                        der Eltern begrenzt sich nun dahin-
                                                                        gehend, dass man sein Kind nur noch
                                                                        beobachten (nicht kontrollieren)
                                                                        kann. Die Krux ist, ihm trotzdem die
                                                                        nötige Sicherheit zu geben, dass
                                                                        man ihm die „richtige“ Entscheidung
                                                                        zutraut.
                                                                        Tanja Brüssel
                                Kontakt März bis Juni 2019                                                 21
EinBlick

      Neues aus dem                          wir uns monatlich zu verschiedenen
                                             Themen. Beispielsweise haben wir
      Presbyterium                           uns über theologische Themen wie
      Unser Bau der neuen Kirche geht        Frauen um Jesus, das Buch Ruth, die
      voran. Seit Ende Oktober 2018 sind     weibliche Seite Gottes, Gedanken zur
      Bauarbeiter, und -fahrzeuge fleißig    jeweiligen Jahreslosung, Mission im
      im Einsatz, um das Ziel zu erreichen, Wandel der Zeit, Paulus oder ande-
      unseren Einzug in die neue Kirche      re uns interessierende Themen wie
      und das renovierte Gemeindezen-        „Hotel Mama“, Buchvorstellungen
      trum zu Pfingsten 2020 zu verwirkli- (teilweise mit der Autorin), Besichti-
      chen. Wir sind guten Mutes und wei- gungen des WDR, Führung durch die
      terhin voller Gottvertrauen, dass dies Kölner Synagoge oder das römische
      auch gelingen wird. Am Sonntag,        Köln, Telefonseelsorge und Reisebe-
      dem 14. April 2019 um 12 Uhr, wollen richte ausgetauscht.
      wir den Grundstein zu unserer neuen Auch gemütliches Zusammensein
      Kirche in der Kapellenstraße 17 le-    wie Sommerfeste, Grillabende, Ad-
      gen. Zuvor werden wir um 10.30 Uhr ventsfeiern oder Tagesausflüge nach
      einen Gottesdienst zum Palmsonn-       Linz, zur Wuppertaler Schwebebahn,
      tag in der Vilkerather Kirche feiern.  der Museumsinsel Hombroich, nach
      Danach sind alle Gemeindeglieder       Zons oder mehrtägige Fahrten nach
      herzlich eingeladen, der Grundstein- Hilchenbach und Altenkirchen stan-
      legung beizuwohnen. Ich freue mich den auf dem Programm.
      auf diesen besonderen Anlass.          Wir sind in all den Jahren zusammen-
      Martina Palm-Gerhards,                 gewachsen, haben miteinander ge-
      Vorsitzende des Presbyteriums          feiert und uns gefreut, uns gesorgt,
                                             wenn Krankheit oder anderes uns
                                             bewegte, Abschied genommen, weil
      25 Jahre Frauentreff                   ein persönlicher Weg in eine andere
       Am 7. Juni 1993 trafen sich zum er-   Stadt führte. Leider mussten wir von
      sten Mal neun Frauen (50 +) unserer    einigen Frauen für immer Abschied
      Gemeinde. Wir wollten uns über Din- nehmen, weil der Weg auf dieser
      ge austauschen, die uns bewegten,      Erde zu Ende war.
      interessierten oder Freude machten. Obwohl wir schon so lange zusam-
      Wir vereinbarten, uns ab diesem Zeit- men sind, sind wir kein „eingeschwo-
      punkt jeden ersten Montagabend im rener Verein“, sondern freuen uns,
      Monat zu treffen.                      wenn „neue“ Gesichter unsere Runde
      Inzwischen sind gut 25 Jahre ins Land erweitern.
      gegangen und noch immer treffen        Bärbel Kruse
       22                                             März bis Juni 2019 Kontakt
Grafik: germanwatch.org

                          Kontakt März bis Juni 2019   23
Wir wollen mehr: mehr Geld, mehr
                                                                        Produkte, mehr Sicherheit und mehr
                                                                        Wohlstand. Aber wer zahlt für unsere
                                                                        Gier? Andere!
                                                                        Natur, Ressourcen und Menschen in
                                                                        weniger privilegierten Ländern wer-
                                                                        den ausgenutzt und ausgebeutet.
                                                                        Erosionen, fortschreitende Wüs-
                                                                        tenbildung und Naturkatastrophen
                                                                        sind nur ein Teil der Kehrseite vom
                                                                        Wachstum.
                                                                        Im Jahr 2016 erreichte Deutschland
                                                                        den traurigen Rekord im Produzieren
                                                                        des meisten Verpackungsmülls: 18,2
                                                                        Millionen Tonnen, das sind 220 Kilo-
                                                                        gramm pro einzelnen Bürger.
                                                                        Da fragt man sich: Muss wirklich
                                                                        jedes einzelne Bonbon für Kinder in
                                                                        Plastikpapier gewickelt werden?
                                                                        Tut es da nicht auch eine einzige
                                                                        Verpackung?
                                                                        Aber es gibt auch hoffnungsvolle
                                                                        Projekte und Aktionen, die gegen
                               „Blind vor Gier
Foto: Andrea Damm_pixelio.de

                                                                        den Strom des Wachstums schwim-
                               sieht niemand hier, dass jedes           men, Menschen und Unternehmen,
                               Wachstum Grenzen hat“                    die innehalten, z.B.: „Coffee-to-go“
                                                                        gibt‘s günstiger, wenn man seinen
                               So textet die Mittelalter-Rockband       eigenen Becher mitbringt…
                               Saltatio Mortis in ihrem Lied            An dieser Stelle bitte ich Euch darum,
                               „Wachstum über alles“.                   einen Moment innezuhalten und sich
                               Als die Idee zu dem Lied kam, fragte     selber zu fragen: Lebe ich vielleicht
                               sich die Band: Darf man das? Man         zu verschwenderisch? Was kann ich
                               darf es nicht nur, man sollte es auch!   ändern in meinem Leben, um weni-
                               Es geht in unserer Welt viel zu sehr     ger Müll zu produzieren? Manchmal
                               darum, was der Geldbeutel verlangt,      ist weniger mehr, in diesem Fall geht
                               als das, was das Herz verlangt. Die      es um unser gemeinsames Zuhause
                               Menschlichkeit ist inzwischen viel-      – die Erde.
                               mehr der Käuflichkeit gewichen.          Jessica Zimmermann
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AusBlick

 Jugendtreff Parkweg 11                  Freitag, 29. März, 19.30 – 21.30 Uhr
                                         Jugendtreff ab 10 Jahre
 Sonntag, 10. März, 13 Uhr
 Ausflug zur Kletterhalle „Vertikal“     Samstag, 6. April, 14 Uhr
 für 10 bis 16-jährige                   Jugendandacht
 Anmelden wg. begrenzter Plätze!
                                         Freitag, 3. Mai, 19.30 – 21.30 Uhr
 Freitag, 15. März, 19.30 Uhr            Jugendtreff ab 10 Jahre
 Filmnacht ab 10 Jahre
                                         Freitag 17. Mai, 19.30 Uhr
 Samstag, 16. März, 14 Uhr               Jugendtreff Spezial für 13-18-jährige
 Workshop für 13 – 25-jährige
 „Eine gute Präsentation erstellen       Samstag, 18. Mai, 18 Uhr
 – mit und ohne PowerPoint“              Jugendandacht

 Sonntag, 17. März, 13 Uhr               Samstag, 22. Juni
 Ausflug Erlebnismuseum                  Tagesausflug zum
 „Haus der Geschichte“, Bonn             Kirchentag in Dortmund
 für 13-18-jährige                       Anmelden wg. begrenzter Plätze!

Kirchentag Dortmund
vom 19. – 23. Juni 2019
Frühbucher-Vorteil: 98 €
Jugendliche/ermäßigt 54 €
Familien 158 €; Tageskarte ab 16 €
Vielleicht machen wir auch nur eine
gemeinsame Fahrt am 22. Juni mit
dem Gemeindebus. Bitte melden bei:
Reinhard Egel-Völp
oder Jessica Zimmermann
(Teamer*innen erhalten einen Zuschuss)
Kontakt März bis Juni 2019                                                  25
Minigottesdienst
jeden 4. Sonntag im Monat
24. März, 28. April, 26. Mai, 23. Juni
von 9.45 – 10.15 Uhr in der
katholischen Kirche in Vilkerath
für Kinder im Kleinkind- und Kinder-
gartenalter und ihre Begleitpersonen
Regina Zaeske 01590 8174733              Jeden Donnerstag von 10 – 12 Uhr
                                         im Gemeindetreff Parkweg 11
                                         mit Kindern bis 2 Jahre
                                         Wir bieten Raum zum gemeinsamen
                                         Spielen, Singen, Basteln, Tanzen,
                                         Essen und Feiern, also Erfahrungen
                                         für alle Sinne und das Erlebnis des
                                         Miteinanders mit anderen Kindern.
                                         Eltern oder Großeltern bietet die
                                         Gruppe bei einem kleinen Imbiss
                                         darüber hinaus die Gelegenheit zur
                                         Begegnung, zum Austausch und zur
                                         Kontaktpflege. Geschwisterkinder
                                         sind herzlich willkommen.
                                         Vorab bitte melden:
                                         Regina Zaeske 01590 8174733
                                         regina.zaeske@ekir.de

am Samstagnachmittag
25. Mai von 14 bis 17 Uhr
für Kinder von 6  –  12 Jahre            29. Juli  –  2. August 2019
Wir hören und erleben eine biblische     Bitte vormerken! Dieses Jahr bieten
Geschichte, singen, spielen und          wir wieder in Zusammenarbeit mit
basteln. Es gibt auch einen kleinen      der katholischen Jugend eine Wo-
Imbiss. Dafür sind Obst-, Keks- und      che „Ferien zu Hause“ in unseren
Kuchenspenden willkommen.                Gemeindezentren an. Genauere
Gemeindetreff Parkweg 11                 Informationen zum Programm, zur
Anmeldungen erwünscht!                   Anmeldung und den Kosten werden
Regina Zaeske 01590 8174733              rechtzeitig bekannt gegeben.
regina.zaeske@ekir.de                    Regina Zaeske und Jessica Zimmermann
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RückBlick

                                 Ausflug zum
                                 Weihnachtsmarkt
                                 Nach Startschwierigkeiten wegen
                                 leerer Busbatterie fuhren wir zum
                                 Weihnachtsmarkt nach Dortmund.

Geocaching
fiel ins Wasser

Die Vorbereitung hat viel Spaß
gemacht, aber das Wetter war
miserabel.

O.k., wir holen das nach!

                                 Fortbildung „Spiele“
                                 Fünf Teamer*innen haben sich am
                                 vorletzten Tag des Jahres 2018 für
                                 ihren Einsatz in der Konfi-Arbeit fort-
                                 gebildet. Dabei lernten sie nicht nur
                                 Spiele anzuleiten, sondern auch auf
                                 die Gruppenphasen zu achten.
                                                                           Fotos: Zimmermann

                                 Anschließend entwickelten sie ein
                                 Konzept für einen Abend auf der
                                 Konfi-Fahrt.
                                 Jessica Zimmermann
Kontakt März bis Juni 2019                                          27
„Kommt, alles ist bereit!“
                                                        So rufen uns slowenische Frauen be-
                                                        geistert zu. Wir erfahren mehr über
                                                        Land und Leute und diese Bibelstelle.

                                          Grafik: WGT
                                                        Und wir feiern Gottesdienste.
                                                        Erleben Sie diesen Weltgebetstag
                                                        und kommen auch Sie!
Mit „Dobrodošli“ („herzlich Will-
kommen“ auf Slowenisch) werden                          Weltgebetstags-Gottesdienste 2019
wir in diesem Jahr bei einigen Got-
tesdiensten zum Weltgebetstag                           Freitag, 1. März, 15.00 Uhr
der Frauen begrüßt.                                     kath. Kirche Untereschbach
Vor über 130 Jahren begann die-
se ökumenische Basis-Bewegung                           Freitag, 8. März, 15.30 Uhr
christlicher Frauen, die rund um den                    Kapelle Altenheim Marialinden
Globus in 113 Sprachen über Gebet
und Handeln für Frieden, Gerechtig-                     Freitag, 8. März, 18.30 Uhr
keit, Bewahrung der Schöpfung und                       St. Walburga, anschl. Parkweg 11
Frauenrechte jährlich einen Gottes-
dienst und andere Veranstaltungen                       Freitag, 15. März, 17.00 Uhr
ideenreich vorbereitet.                                 kath. Kirche Immekeppel
Wir freuen uns sehr, wenn Frauen,
Männer und Familien zu den be-
sonderen Gottesdiensten kommen.                         Nach langem Austausch haben wir uns
Denn wenn wir etwas bewirken                            wegen der Karnevalszeit entschlossen,
wollen, müssen wir es gemeinsam                         dieses Jahr ausnahmsweise unter-
tun. Wir geben über den gesamten                        schiedliche Termine anzubieten.
Erdball den Anliegen eine Stimme:
Wir wollen gehört werden und daran                      Mit dem großen Wunsch, dass mög-
mitwirken, dass eine gerechte und                       lichst viele kommen und in der welt-
friedliche Welt für alle Kulturen und                   weiten Bewegung zu notwendigen
Geschlechter entsteht.                                  Themen beten, singen und feiern,
Dieses Jahr beschäftigen wir uns mit                    freuen wir uns auf Sie.
dem kleinen Land Slowenien, einer
jungen Nation mit unglaublich viel                      Alles ist bereit!
Geschichte. Es ist erst 1991 in die Un-
abhängigkeit gekommen und schon                         Nasvidenje! Auf Wiedersehen!
2004 der EU beigetreten.                                Ilona Arnold
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Samstagspilgern
                          auf dem Elisabethpfad
                           von Köln nach Marburg
                           Unsere 2. Etappe: 27. April 2019
                           von Heiligenhaus
                           nach Drabenderhöhe
                           Männer, Frauen und Kinder – alle können mitmachen.
                           Reisesegen, kurzes Innehalten zur vollen Stunde, Wahl
                           zwischen geselliger Wanderung und aufmerksamem
                           Schweigen und ein Abschluss in einer Kirche unter-
                           scheidet unser Pilgern vom Wandern. Die 1. Etappe
                           führte uns von Köln zur Rochuskapelle nach Overath-
                           Heiligenhaus. Hier treffen wir uns mit allen wieder, die
                           diesmal mitlaufen wollen am 27.4. um 9.30 Uhr. Wer
                           mitmachen will, braucht nur Wanderschuhe und eine
            Trinkflasche. Anmeldung ist erwünscht, damit wir ungefähr weitergeben

                                                                                          Foto: evkidra.de
Foto: KLU

            können, wer in Marialinden einen Mittagsimbiss wünscht. Wir pilgern bei je-
            dem Wetter eine Strecke von knapp 18 km. Man kann aber auch schon nach
            der Mittagspause um 13 Uhr mit dem Linienbus zurück nach Overath fahren.
            Ansonsten werden alle um 16 Uhr mit unseren Gemeindebussen abgeholt.
            Fortsetzung: letzter Samstag im August Bernd Karrasch & Reinhard Egel-Völp

            Vom 29. – 30.6.19 mit 12 Männern
            auf dem Lahncamino
            von Nassau nach Diez
            Th ema „Schön h eit “
            Dies ist die landschaftlich schönste
            Etappe, vorbei an Kloster Arnstein mit
            Mittagspause im Weindorf Obernhof,
            Übernachtung im „Haus am Fluss“ in
            Laurenburg und Sonntagmittagessen
            in Balduinstein. Täglich 17 km mit
            schönen Auf- und Abstiegen. Abfahrt
            am Samstag mit unseren Gemeinde-
                                                      Foto: obernhof.net

            bussen um 8.30 Uhr.
            Anmelden bis 27.4.19 mit Überwei-
            sung von 65 € für Ü/Fr. (IBAN s. S. 39)
            Reinhard Egel-Völp
        Kontakt März bis Juni 2019                                                 29
Foto: Zoha Stel, wiki
                           Ökumenisch auf den Spuren
                           des Heiligen Martin
                           Sechs Tage Frankreich
                           vom 7. – 12. Sept. 2019
                           Die Reise führt zu seinen
                           bekanntesten Lebensstationen

                           • Paris: Stadtrundfahrt, Notre Dame,
                             Lichterfahrt auf der Seine
                           • Tours: Basilika Saint Martin, Kathe-
                             drale Saint Gatien, Martinskirche
                           • Poitiers: Notre Dame u. Kathedrale
                           • Kloster in Ligugé
                           • Candes-Saint-Martin: Sterbeort
                           • Fontevraud: Königliche Abtei
                           Im Preis inbegriffen: Fahrten mit Rei-
                           sebus; deutschsprachige Führungen;
                           Lichterfahrt; Mittelklasse-Hotels mit
                           Bad oder Dusche/WC und Halbpension
                           795 € im Doppelzimmer
                           995 € im Einzelzimmer
                           Anmeldung bis 30. 5. Gemeindebüro
                           Karl-Ulrich Büscher
                           und Gereon Bonnacker
     Foto: Tipoune, wiki
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AusBlick
                                   Trage n & Ge trage n w erd e n
                                   Einkehrtage
                                   im Haus der Stille
                                   Ev. Kloster Gnadenthal/Taunus
                                   27. – 29. Mai 2019
                                   Zeiten für Gebet, Meditation,
                                   Kreistanz, Kreativität,
                                   Alleinsein, Gruppengespräche...
                                   10 Uhr Fahrt mit unseren VW-Bussen,
                                   Pause in Idstein (Rückkunft 16 Uhr)
                                   Ab 1. Abend: veget. Vollpension.
                                   Zimmer mit eig. Bad: 160 Euro;
Foto: S. Hofschlaeger_pixelio.de

                                   Zimmer mit Waschbecken –
                                   Bad auf dem Flur: 130 Euro.
                                   Anmeldung bis 25.3.2019 an:
                                   reinhard.egel-voelp@ekir.de
                                   Anzahlung 50% der Teiln.-Gebühr
                                   (Konto s.S.39); diese kann nach dem
                                   25.3. nicht mehr erstattet werden!
                                   Ingiza Uflacker & Reinhard Egel-Völp

                                   26. – 30.8.2019 Seniorenwoche
                                   „Reisen ohne Koffer“
                                   Alle, die mitmachen wollen, werden
                                   zu Hause abgeholt, so dass wir um
                                   11 Uhr im Ev. Gemeindetreff Parkweg
                                   beginnen können. Mittags gibt es ein
                                   3-Gänge-Menü. Nach einer Ruhepau-
                                   se machen wir um 14 Uhr eine
                                                                           Foto: Alexandra H._pixelio.de

                                   „Fahrt ins Blaue“ oder etwas Schönes
                                   vor Ort. Kosten: 50 € für Mittagessen
                                   und die Fahrten. Kaffee und Kuchen
                                   zahlt ggf. jeder selbst.
                                   Inge Treuge, Peter Schättgen
                                   und Reinhard Egel-Völp
                                   Anmeldung im Gemeindebüro: 3466
                                   Kontakt März bis Juni 2019                                              31
AusBlick
      Gemeindenachmittag
      Gemeindetreff Parkweg 11, 51491 Overath, 14.30 bis 16.30 Uhr
      Leitung: Reinhard Egel-Völp und Ingeborg Treuge
      7.3. Märchen – Spiegel unserer Seele
      14.3. Von Zwergen und Scheinriesen – Menschen wahrnehmen
      21.3. Jemanden lieben wie er/sie ist?
      28.3. Tischgottesdienst „Agape“: Vom Weizenkorn
       4.4. Rätsel des Lebens
       2.5. Familien – zerbrochen – geflickt – geheilt?
       9.5. „Buurtzorg“ – neue Modelle der Altenfürsorge
      16.5. Frühlingsfest (Geburtstage): Können Bäume singen?
      23.5. Tischgottesdienst „Agape“: Von den Vögeln unter dem Himmel (Agape)
      13.6. Glaube unterwegs – was lockt auf Pilgerwege?
      27.6. „Den schickt er in die weite Welt“ (Geburtstage)

      Reisebus-AUSFLUG                     wollen wir nachschauen, in welchem
      ins Freilichtmuseum nach Kommern     Milieu sie aufgestellt wurde. Denn
      „Besuch der alten Kirche“            das weckt nicht nur Erinnerungen an
      am 6. Juni 2019, 10 – 17.30 Uhr      schöne und schwere Stunden in der
      Bevor in den Sommerferien die        Kapellenstr., sondern diese Zeit ist in
      Einweihung unserer – nunmehr         vielen von uns als Jugendzeit noch
      schon zwei Jahre „dislozierten“      lebendig. So erhoffen wir uns einen
      – Versöhnungskirche stattfindet,     leichten schönen Frühsommertag,
                                           an dem wir uns in Gemeinschaft am
                                           Leben freuen. Es gibt im Museum
                                           mehrere Möglichkeiten, ein Mit-
                                           tagessen bzw. Kaffee und Kuchen
                                           einzunehmen. Bitte melden Sie sich
                                           bis zum 29. Mai schriftlich (per Email)
                                           im Gemeindebüro an und zahlen am
                                           besten gleich den Beitrag von 25 €
                                           für Busfahrt und Eintritt ein.
                                           Die Abfahrtszeiten des Reisebusses
                                           sind in Overath 10 Uhr, Heiligenhaus
                                           10.10 Uhr und Steinenbrück 10.20
                                           Uhr. Wer zur Haltestelle geholt wer-
                                           den muss, bitte melden!
                                           Reinhard Egel-Völp
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