Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau 2017 2020

 
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Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau 2017 2020
Departement für Finanzen und Soziales

Konzept Psychische Gesundheit
                Kanton Thurgau          2017 – 2020
Inhalt

                                                                  4       Vorwort

                                                                  5   1   Grundlagen
                                                                  5       1.1   Ausgangslage
                                                                  5       1.2   Gesetzliche und konzeptionelle Grundlagen
                                                                  6       1.3   Zweck des Konzepts
                                                                  7       1.4   Übergeordnete Ziele des Konzepts
                                                                  7       1.5   Herangehensweise
                                                                  8       1.6   Begriffsklärungen

                                                                 11   2   Ziele und Massnahmen
                                                                 11       2.1   Zielgruppen und Settings
                                                                 12       2.2   Handlungsfelder
                                                                 12       2.3   Übersicht Ziele und Massnahmen
                                                                 13       2.3.1 Handlungsfeld 1: Information und Bekanntmachung des Angebots
                                                                 14       2.3.2 Handlungsfeld 2: Sensibilisierung, Aufklärung und Wissensvermittlung zu
                                                                      		        psychischer Gesundheit und Krankheit
                                                                 17       2.3.3 Handlungsfeld 3: Niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote
                                                                 20       2.3.4 Handlungsfeld 4: Vernetzung der Fachpersonen und Koordination der
                                                                      		        Angebote

                                                                 21   3   Massnahmenplan

                                                                 24   4   Anhang
                                                                 24       4.1   Auswahl weiterer (kantonaler) Angebote
                                                                 25       4.2   Projektbeteiligte
                                                                 27       4.3   Glossar
                                                                 28       4.4   Ideenspeicher
                                                                 29       4.5   Abkürzungsverzeichnis

2 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                  Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 3
Vorwort                                                                                              1               Grundlagen

                              Auf nationaler und internationaler Ebene gewinnt das Thema psychische Gesundheit an Bedeu-           1.1             Ausgangslage
                              tung. Denn psychische Erkrankungen betreffen in hohem Mass den Arbeitsmarkt und die Sozial-
                              politik. Die Kosten psychischer Erkrankungen sind für die Betroffenen, den Arbeitgeber und die       Ò Knapp 17 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an einer oder mehreren psychischen Er-
                              Gesellschaft als Ganzes enorm und in allen OECD-Ländern seit Jahren ansteigend. Besonders                  krankungen.1
                              junge Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen haben es schwer, im Arbeitsleben Fuss zu           Ò Psychische Erkrankungen können über die gesamte Lebensspanne auftreten und führen oft
                              fassen oder dort zu verbleiben.                                                                            zu Beeinträchtigungen im Beruf und Privatleben. Dies hat zum einen einschneidende Auswir-
                                                                                                                                         kungen auf die Lebensqualität und eine verminderte Erwerbs- und Arbeitsfähigkeit zur Folge.
                              Mit Massnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit kann ein Beitrag zur Prävention und                Zum anderen führt dies auch zu Belastungen für die Angehörigen.
                              Verminderung psychischer Erkrankungen geleistet werden. Die Bevölkerung braucht Wissen über          Ò Psychische Erkrankungen und die damit verbundenen Folgekosten machen einen erheblichen
                              psychische Gesundheit und Krankheit sowie Behandlungsmöglichkeiten. Dies erleichtert Betrof-               Anteil der Krankheitslast aus (schätzungsweise 7 Milliarden Franken jährlich).2
                              fenen und Angehörigen das Aufsuchen und Annehmen von Hilfe. Denn wenn Menschen mit psy-              Ò Derzeit erfolgen rund 43 % der IV-Berentungen aus psychischen Gründen, die somit die häu-
                              chosozialen Belastungen frühe und angemessene Unterstützung erhalten, kann individuelles Leid              figste Invaliditätsursache darstellen. Besonders auffällig ist die hohe Zahl der Neuberentungen
                              vermindert werden und es hilft, die volkswirtschaftlichen Kosten einzudämmen.                              unter den 18- bis 24-Jährigen, unter anderem auch derjenigen mit psychischen Erkrankun-
                                                                                                                                         gen.3
                              In der Strategie «Gesundheit 2020» des Bundesrates ist die «Förderung der psychischen Gesund-        Ò Der Anteil der Langzeitklientinnen und -klienten in der Sozialhilfe, die eine psychische Erkran-
                              heit und Verbesserung der Vorbeugung und Früherkennung psychischer Krankheiten, um die Zahl                kung haben, beträgt mehr als 40 % der gesundheitlich Beeinträchtigten.4
                              der Erkrankungen zu reduzieren», Bestandteil des Handlungsfelds «Lebensqualität sichern». Das        Ò Obwohl psychische Erkrankungen relativ häufig sind, sind sie wesentlich stärker stigmatisiert
                              Bundesamt für Gesundheit hat im Jahr 2015 im Auftrag des Dialogs Nationale Gesundheitspoli-                als somatische Erkrankungen. Dies führt nicht nur zu Ausgrenzung von Menschen mit psychi-
                              tik den Bericht «Psychische Gesundheit in der Schweiz. Bestandsaufnahme und Handlungsfelder»               schen Problemen, sondern auch dazu, dass sich (potentiell) betroffene Menschen aus Angst
                              veröffentlicht. Im Ressort Gesundheitsförderung, Prävention und Sucht des Amtes für Gesund-                und Scham nicht frühzeitig Hilfe holen, wodurch der Genesungsprozess verlangsamt wird.
                              heit nimmt das Thema psychische Gesundheit ebenfalls einen grossen Stellenwert ein. Das vor-
                              liegende Konzept dient als Planungs- und Steuerungsinstrument für diesen Bereich. Es benennt
                              Ziele und Massnahmen für unterschiedliche Zielgruppen für die Jahre 2017 – 2020. Im Fokus ste-       1.2             Gesetzliche und konzeptionelle Grundlagen
                              hen rasches Erkennen psychosozialer Belastungen und niederschwellige Unterstützungsangebote.
                              Im Erarbeitungsprozess des Konzepts wurde eine Vielzahl von Personen miteinbezogen. Der Fach-        Die rechtlichen Grundlagen für die Gesundheitsförderung und Prävention sind:
                              beirat mit Vertretungen der Kommission Gesundheitsförderung, Prävention und Sucht und der            Ò Gemäss § 3, Absatz 2, Ziffer 5 des Gesetzes über das Gesundheitswesen (Gesundheitsgesetz;
                              Psychiatriekommission hat die Projektleitung begleitet. Es wurden Experteninterviews und Gesprä-           GG; RB 810.1) ist der Kanton für «die übergeordnete Planung, Koordination und Aufsicht der
                              che mit Schlüsselakteuren geführt und vor der Fertigstellung hat eine schriftliche Umfrage bei den         Gesundheitsvorsorge» zuständig.
                              Kooperationspartnern stattgefunden.                                                                  Ò Gemäss § 7, Absatz 1, Ziffer 2 sind die Gemeinden für «die Mütter- und Väterberatung, Klein-
                                                                                                                                         kinderberatung, Familien- und Erziehungsberatung, Jugendberatung, Paar- und Erwachsenen-
                              Die Prävention psychischer Erkrankungen ist eine Herausforderung, die eine intensive Zusam-                beratung, Suchtberatung sowie das Angebot weiterer vom Gesetz oder durch Leistungsverein-
                              menarbeit aller Akteure verlangt – innerhalb und ausserhalb des Gesundheitswesens. Die aus-                barungen mit dem Kanton vorgesehener Beratungsstellen» zuständig.
                              geprägte Kooperationsbereitschaft und das Interesse an Fragen der psychischen Gesundheit, die
                              sich bereits im Erarbeitungsprozess gezeigt haben, motivieren uns, die Herausforderung anzuneh-
                              men und institutionenübergreifend anzugehen.

                              Regierungsrat Dr. Jakob Stark
                              Chef Departement für Finanzen und Soziales                                                           1
                                                                                                                                       Bundesamt für Gesundheit (2015): Faktenblatt «Stärkung der Prävention, Gesundheitsförderung und Früherkennung psychischer
                                                                                                                                       Krankheiten».
                                                                                                                                   2
                                                                                                                                       ebd.
                                                                                                                                   3
                                                                                                                                       Bundesamt für Gesundheit (2015): Psychische Gesundheit in der Schweiz. Bestandsaufnahme und Handlungsfelder. Bericht im
                                                                                                                                       Auftrag des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik.
                                                                                                                                   4
                                                                                                                                       Städteinitiative Sozialpolitik (2015): Kennzahlenvergleich zur Sozialhilfe in Schweizer Städten Berichtsjahr 2014, 13 Städte im Ver-
                                                                                                                                       gleich.

4 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                                                         Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 5
Der Grundsatz der Gesundheitsvorsorge ist in § 39 des Gesundheitsgesetzes folgendermassen            1.4             Übergeordnete Ziele des Konzepts
                              geregelt:
                              Ò 1 Kanton und Gemeinden treffen Massnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention, Früher-            Mit der Umsetzung des Konzepts wird ein Beitrag geleistet zur:
                                     kennung und Frühintervention bei Krankheiten und Sucht. Sie finanzieren diese gemeinsam,      Ò Förderung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung,
                                     in der Regel je zur Hälfte.                                                                   Ò Prävention und Verminderung psychischer Erkrankungen und Jugendsuizidalität,
                              Ò 2 Der Kanton sorgt für die übergeordnete Planung, Koordination und Aufsicht sowie in ausge-        Ò Reduktion der Folgekosten psychischer Erkrankungen.5
                                     wählten Bereichen für die statistische Datenerfassung.
                              Ò Die in der Gesundheitsvorsorge tätigen Institutionen, die Organe der Sozialversicherungen so-
                                 3
                                                                                                                                   Die übergeordneten Ziele der Massnahmen und Angebote lauten:
                                     wie die Leistungserbringer stellen dem Kanton die für die Statistiken notwendigen Daten zur   Ò Der Wissensstand der Bevölkerung und der Fachleute bezüglich psychischer Gesundheit und
                                     Verfügung. Vorbehalten bleiben bundesrechtliche Vorschriften.                                       Krankheit ist erhöht.
                              Ò Die Gemeinden unterstützen den Kanton und sorgen für die Durchführung von Massnahmen
                                 4
                                                                                                                                   Ò Belastungen resp. Belastungsfaktoren werden früh erkannt und es wird früh interveniert.
                                     und Projekten auf ihrem Gemeindegebiet.                                                       Ò Soziale, schulische und berufliche Ausgrenzung wird verhindert.
                              Ò Der Kanton kann im Rahmen des Voranschlages Beiträge ausrichten an Institutionen, die sich
                                 5

                                     auf dem Gebiet der Gesundheitsvorsorge betätigen. Sie können an die Bedingung geknüpft
                                     werden, dass auch die Gemeinden entsprechende Beiträge leisten.                               1.5             Herangehensweise
                              Ò Der Kanton kann weitere Tätigkeiten von Gemeinden oder Privaten im Gesundheitswesen durch
                                 6

                                     Beiträge unterstützen.                                                                        Um die psychische Gesundheit zu verbessern, müssen verschiedene Bevölkerungsgruppen in unter-
                                                                                                                                   schiedlicher Weise mit Informationen, Angeboten und Massnahmen erreicht werden. Auf der Ebene
                              Die wichtigsten konzeptionellen Grundlagen des Konzepts sind:                                        der Interventionen sind die Lebensphasen und ihre Übergänge sowie kritische Lebensereignisse
                              Ò Bundesamt für Gesundheit (2015): Psychische Gesundheit in der Schweiz. Bestandsaufnahme            (z. B. Tod einer nahestehenden Person oder längere Arbeitslosigkeit) besonders zu beachten. Die
                                     und Handlungsfelder. Bericht im Auftrag des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik.             zentralen Settings sind Familie, Schule, Arbeitsplatz (Betrieb) sowie öffentliches Umfeld6 und Freizeit.
                              Ò Kanton Thurgau (2009): Konzept Gesundheitsförderung Thurgau.
                              Ò Departement für Finanzen und Soziales (2011): Bericht zur Psychiatrieplanung 2012.                 Neben der Schule kommt dem Arbeitsplatz als Setting für Interventionen eine grosse Bedeutung
                              Ò Müller, Brigitte und Renate Gutmann (2011): Bericht zum Workshop vom 14. Juni 2011: Evalua-        zu, sowohl in Hinblick auf die Erhaltung der psychischen Gesundheit als auch auf die Entstehung
                                     tion des Thurgauer Bündnisses gegen Depression und Strategieentwicklung Psychische Ge-        und Bewältigung psychischer Erkrankungen. Verschiedene staatliche und nichtstaatliche Akteure
                                     sundheit. Fachhochschule Nordwestschweiz. Hochschule für Soziale Arbeit.                      nehmen in all diesen Feldern Aufgaben wahr, die für die psychische Gesundheit relevant sind und
                              Ò Borst, Ulrike und Brigitte Engeli (2011): Thurgauer Bündnis gegen Depression 2008 – 2011.          die es zu vernetzten und zu koordinieren gilt.7
                                     Abschlussbericht. Kanton Thurgau.
                              Ò Gesundheitsförderung Schweiz (2016): Rahmenbedingungen für ein Kantonales Aktionspro-              Besonderes Augenmerk gilt den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gemäss einer Studie
                                     gramm.                                                                                        der Jacobs Foundation sind Leistungsdruck und Stress Teil des Alltags vieler Jugendlicher. Fast
                                                                                                                                   die Hälfte der Jugendlichen in der Schweiz zeigen häufig bis sehr häufig Stresssymptome und
                                                                                                                                   über die Hälfte der Jugendlichen leidet bei ihrer Ausbildung oder Erwerbstätigkeit häufig bis sehr
                              1.3           Zweck des Konzepts                                                                     häufig unter Leistungsdruck. Das macht die Notwendigkeit deutlich, die Resilienz der Jugendli-
                                                                                                                                   chen zu stärken und Eltern, Lehrpersonen, Arbeitgeber sowie Bezugspersonen im Freizeitbereich
                              Das Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau dient als Planungsinstrument für das Amt            dafür zu sensibilisieren. Diese Bewältigungsstrategien, deren Fundament bereits in den frühen
                              für Gesundheit, Ressort Gesundheitsförderung, Prävention und Sucht. Es werden Schwerpunkte           Kindheitsjahren gelegt werden muss, werden zur wichtigen Kompetenz, um dauerhaft im privaten
                              und Massnahmen für die nächsten vier Jahre (2017 – 2020) festgelegt. Für den nächsten Pla-           und beruflichen Leben bestehen zu können.8 Auch aus entwicklungspsychologischer Sicht sollten
                              nungszyklus wird das vorliegende Konzept ausgewertet und aktualisiert.                               diejenigen Ressourcen gefördert werden, die es Kindern wie auch Erwachsenen ermöglichen,
                                                                                                                                   herausfordernde, schwierige und auch unerwartete Situationen zu meistern.9

                                                                                                                                   5
                                                                                                                                       Siehe auch: Kanton Thurgau (2009): Konzept Gesundheitsförderung Thurgau. (Ziel 3)
                                                                                                                                   6
                                                                                                                                       Der Begriff «öffentliches Umfeld» umfasst Kindertagesstätten, Spielgruppen, verschiedene Vereinsangebote, Jugendtreffs, Spiel-
                                                                                                                                       plätze und vieles mehr.
                                                                                                                                   7
                                                                                                                                       In Anlehnung an: BAG (2015): Psychische Gesundheit in der Schweiz. Bestandsaufnahme und Handlungsfelder. Bericht im Auf-
                                                                                                                                       trag des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik. S. 6.
                                                                                                                                   8
                                                                                                                                       Quelle: Jacobs Foundation (2015): Zuviel Stress – zuviel Druck! Wie Schweizer Jugendliche mit Stress und Leistungsdruck umgehen.
                                                                                                                                   9
                                                                                                                                       Quelle: BAG (2015): Psychische Gesundheit in der Schweiz. Bestandsaufnahme und Handlungsfelder. Bericht im Auftrag des
                                                                                                                                       Dialogs Nationale Gesundheitspolitik. S. 6.

6 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                                                      Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 7
1.6       Begriffsklärungen                                                                       Psychische Gesundheit umfasst Aspekte wie Alltagsbewältigung, Arbeitsfähigkeit, Selbstbewusst-
                                                                                                                                                  sein, Beziehungsfähigkeit sowie Wohlbefinden und Zufriedenheit. Psychisch gesund fühlt sich eine
                                                Eine salutogenetische Haltung fokussiert darauf, was Menschen gesund hält, obwohl sie Risiken     Person, wenn sie ihre intellektuellen und emotionalen Fähigkeiten ausschöpfen, die alltäglichen
                                                und Belastungen ausgesetzt sind. Gemäss dem Modell der Salutogenese gibt es personenbezo-         Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten, sich zugehörig fühlen und in der Gemeinschaft
                                                gene und soziale Schutzfaktoren, welche es den Menschen erlauben, die Folgen von Risiken zu       einen Beitrag leisten kann.
                                                mindern. Die personalen Schutzfaktoren sind dann gegeben, wenn Menschen die Vorgänge in ihrem
                                                Leben verstehen, sie gestalten können und in ihnen einen Sinn erkennen können (Kohärenzgefühl).   Psychische Gesundheit wird durch ein stabiles Selbstwertgefühl, eine gefestigte Identität bezüg-
                                                                                                                                                  lich der verschiedenen Rollen in der Gesellschaft sowie das Gefühl von Selbstwirksamkeit und
                                                Psychische Gesundheit (im Englischen «Mental Health») ermöglicht es Menschen, ihre Fähigkei-      Handlungskontrolle gefördert. Um sich psychisch gesund zu fühlen, müssen diese Eigenschaf-
                                                ten auszuschöpfen und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft zu leisten. Nach dem heute gängigen     ten und Emotionen nicht alle und zu jeder Zeit vorhanden sein. Laut der WHO ist psychische
                                                biopsychosozialen Modell wird die psychische Gesundheit durch ein komplexes System biologi-       Gesundheit das Resultat komplexer dynamischer Interaktionen zwischen biologischen, psycholo-
                                                scher, psychologischer und sozialer Faktoren bedingt.                                             gischen und sozialen Faktoren. Psychische Gesundheit ist demzufolge nicht bloss die Abwesen-
                                                                                                                                                  heit einer psychischen Erkrankung.

                                                      Alltagsbewältigung               Selbstbewusstsein                   Wohlbefinden           Psychische Gesundheit ist nicht ein Zustand, der sich als Folge von persönlicher Disposition
                                                                                                                                                  und individuellem Verhalten manifestiert, sondern ein vielschichtiger Prozess, der neben indivi-
                                                       Arbeitsfähigkeit               Beziehungsfähigkeit                  Zufriedenheit          duellen Aspekten massgeblich von sozioökonomischen, kulturellen und ökologischen Faktoren
                         Individuelle Aspekte

                                                                                                                                                  beeinflusst wird.
                                                                                    Stabiles Selbstwertgefühl
                                                                                                                                                  Die psychische Gesundheit lässt sich durch Parameter psychischen Wohlbefindens, psychischer
                                                                                       Gefestigte Identität                                       Belastungen sowie psychischer Krankheiten beschreiben. Psychische Belastungen unterschei-
                                                                                                                                                  den sich von psychischen Erkrankungen dadurch, dass sie auf der subjektiven Wahrnehmung der
                                                          Gefühl von Selbstwirksamkeit und Handlungskontrolle, Coping-Fähigkeiten                 Betroffenen und nicht zwingend auf einer medizinischen Diagnose beruhen.

                                                          Beeinflusst von sozioökonomischen, kulturellen und ökologischen Faktoren                Damit sind – über die Förderung der psychischen Gesundheit hinaus – im Begriff «psychische
                                                                                                                                                  Gesundheit» auch die Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen sowie die Schnitt-
                                                         Psychische Gesundheit ist das Resultat komplexer dynamischer Interaktionen               stellen zur Gesundheitsversorgung und Betreuung von Personen mit einer psychischen Erkran-
                                                                zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren.                     kung eingeschlossen.10
                                                                 Um sich psychisch gesund zu fühlen, müssen nicht immer alle
                                                            förderlichen Eigenschaften und Emotionen zu jeder Zeit vorhanden sein.

                                                                      Kontinuum Psychischer Gesundheit resp. Krankheit:

                                                  Psychische                           Psychische                    Psychische
                                                  Stabilität                           Belastungen                   Erkrankungen

                                                Grafik 1: Begriffsklärung «Psychische Gesundheit»
                                                Quelle: BAG (2015): Psychische Gesundheit in der Schweiz. Bestandsaufnahme und Handlungs-
                                                felder. Bericht im Auftrag des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik. S. 11 – 12.

                                                                                                                                                  10
                                                                                                                                                       		Quellen: WHO (http://www.who.int) und BAG (2015): Psychische Gesundheit in der Schweiz. Bestandsaufnahme und Handlungs-
                                                                                                                                                         felder. Bericht im Auftrag des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik. S. 11 – 12.

8 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                                                                 Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 9
Gesundheitsvorsorge legt den Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention sowie Früher-                                                                                                                                   2                Ziele und Massnahmen
                              kennung und Frühintervention (Primär- und Sekundärprävention); sie umfasst in der Regel nicht
                              kassenpflichtige Leistungen.
                                                                                                                                                                                                                                                         2.1              Zielgruppen und Settings
                              Gesundheitsversorgung beschreibt die medizinische und psychiatrische Versorgung mit Fokus
                              auf Frühintervention, Behandlung, Therapie und Rehabilitation (Sekundär- und Tertiärprävention);                                                                                                                           Im Sinne einer umfassenden Gesundheitsförderung, welche sich über die gesamte Lebensspanne
                              sie umfasst in der Regel kassenpflichtige Leistungen.                                                                                                                                                                      erstreckt12, werden im vorliegenden Konzept untenstehende Zielgruppen und Settings berück-
                                                                                                                                                                                                                                                         sichtigt:
                              Die drei Ebenen der Intervention sind zielgruppenorientiert :                                         11

                              Ò Universelle Massnahmen und Angebote wenden sich an die gesamte Bevölkerung bzw. Bevöl-
                                                                                                                                                                                                                                                         Zielgruppen                                                                           Settings
                                     kerungsgruppe (z. B. alle Mütter und Väter mit Kleinkindern).
                              Ò Selektive Massnahmen richten sich an definierte Risikogruppen (z. B. Kinder psychisch kran-
                                     ker Eltern).                                                                                                                                                                                                             Säuglinge, Kleinkinder und
                              Ò Indizierte Massnahmen richten sich an Personen mit eindeutigen Problemen oder Krankheiten.                                                                                                                                    Vorschulkinder

                                                                                                                                                                                                                                                              Schülerinnen und Schüler

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Schule
                                                               Sta-

                                                                                                                                                                                                                   Bericht zur Psychiatrieplanung 2012
                                                             tionäre
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Öffentliches
                                                                                                                                                                                                                                                              Junge Erwachsene beim Start
                                                                                            Rehabilitation

                                                           Versorgung                                                                                                                                                                                                                                               Familie                                                 Umfeld
                                                                                                                                                                                                                                                              ins Berufs- und Familienleben

                                                                                                                                                                                         Gesundheitsversorgung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          und Freizeit
                                                            Tages­

                                                                                                                                                                                                                             (vom Mai 2011)
                                                                                                             Behandlung, Therapie

                                                           klinische
                                                          Versorgung                                                                                                                                                                                          Einzelpersonen resp. Familien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Arbeitsplatz
                                                                                                                                                                                                                                                              mit psychosozialen Belastungen
                                                   Ambulante Versorgung
       Indiziert

                                                       (medizinisch,
                                                    sozialpsychiatrisch)                                                                                                                                                                                      Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
                                                                                                                                                                                                                                                              nehmer sowie Arbeitgeber
                                                                                                                                    Frühintervention

                                               Primärversorgung: Hausärzte,
                                                                                                                                    Früherkennung,

                                             Pädiatrie, Gynäkologie, psychologi-
       Selektiv

                                               sche Beratungen, Spitex etc.
                                                                                                                                                       Gesundheitsförderung

                                                                                                                                                                                                                                                              Fachleute und Schlüssel-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Familie            Schule          Arbeitsplatz         Gemeinde
                                                                                                                                                          und Prävention

                                                                                                                                                                                                                 Gesundheit Thurgau
                                                                                                                                                                                                                 Konzept Psychische

                                                                                                                                                                                                                                                              personen
                                                                                                                                                                               Gesundheits­

                                        Mütter- und Väterberatung, Paar-, Familien-
                                                                                                                                                                                 vorsorge

                                         und Jugendberatung, Suchtberatung etc.
                                                                                                                                                                                                                      (2016)
       Universell

                                      Familie, Freunde, Laien, Betroffene, Selbsthilfe,                                                                                                                                                                  Grafik 3: Übersicht Zielgruppen und Settings
                                                    Freiwilligenhilfe etc.

Ebenen der                                                                                                                          Fokus der                                 Konzeptionelle
Intervention                                                                                                                        Intervention                              Grundlagen

                              Grafik 2: Schnittstellen Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsversorgung, Ebenen und Fokus der
                              Intervention

                                                                                                                                                                                                                                                         12
                                                                                                                                                                                                                                                              		Psychische Gesundheit im Alter wird im vorliegenden Konzept nicht explizit erwähnt, sondern im Rahmen der Umsetzung des
                              11
                                   		Die drei Ebenen der Intervention entsprechen in etwa der Risikoeinschätzung («Ampelsystem») des Netzwerkes «Guter Start ins                                                                                                Projekts VIA, Modul psychische Gesundheit, thematisiert (siehe: Departement für Finanzen und Soziales (2016): Geriatrie- und
                                     Kinderleben».                                                                                                                                                                                                              Demenzkonzept Kanton Thurgau, S. 7).

10 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                                                                                                                                                                         Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 11
2.2          Handlungsfelder                                                                     2.3.1     Handlungsfeld 1: Information und Bekanntmachung des Angebots

                              Als Handlungsfelder werden festgelegt:
                                                                                                                                         Massnahmen                              Detailziele                                In Koopera-            Status
                                                                                                                                                                                                                            tion mit
                                                                         Handlungsfeld 1:                                       Ziel 1   Die Bevölkerung ist optimal über das Beratungs- und Unterstützungsangebot im Bereich
                                                           Information und Bekanntmachung des Angebots                                   psychischer Gesundheit informiert.

                                                                                                                                1.1a     Aufbau einer Webseite                   Ò Die Webseite psychische­                 Allen                  Neue
                                                                      Handlungsfeld 2:
                                                                                                                                         psychischegesundheit.tg (Arbeits­         gesundheit.tg (Arbeitstitel) infor-      Leistungs­             Massnahme
                                 Sensibilisierung, Aufklärung und Wissensvermittlung zu psychischer Gesundheit und Krankheit
                                                                                                                                         titel) und regelmässige Bewirt-           miert die Bevölkerung über An-           trägern und
                                                                                                                                         schaftung                                 gebote, Aktivitäten und Projekte         Schnittstellen,
                                                                        Handlungsfeld 3:                                                 Ò Integration der Webseite                im Bereich psychische Gesund-            insbesondere
                                                     Niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote                                  buendnis-gegen-depression.tg.ch       heit des Kantons Thurgau.                mit AAZ (siehe
                                                                                                                                         Ò Verlinkungen zu zentralen Web-        Ò Die Webseite psychische­                 MN 6.1)
                                                                       Handlungsfeld 4:                                                      seiten (sozialnetz.tg (Adressen),     gesundheit.tg ist bekannt und
                                                   Vernetzung der Fachpersonen und Koordination der Angebote                                 feel-ok, Perspektive Thurgau,         wird genutzt.
                                                                                                                                             AV, ABB etc.)                         (Vision: längerfristig Einbindung
                                                                                                                                         Ò Download Informationsmaterial,          in künftiges Gesundheitsportal)
                                                                                                                                             Leitfäden etc.
                              Grafik 4: Übersicht Handlungsfelder
                                                                                                                                1.1b     Bekanntmachung der Webseite
                                                                                                                                         und Kontaktstelle (siehe MN 6.1)

                                                                                                                                1.2      Optimierung der Informationen zu        Ò Die Angebote im Bereich                  DEK, KJF               Optimierung
                              2.3          Übersicht Ziele und Massnahmen                                                                Angeboten im Bereich psychische           psychische Gesundheit sind auf                                  bestehende
                                                                                                                                         Gesundheit auf sozialnetz.tg              der bestehenden Internetplatt-           Allen                  Massnahme
                              Übergeordnete Ziele                                                                                        Ò Neues Register «Psychische              form sozialnetz.tg.ch eindeutig          Anbietern
                              Ò Der Wissensstand der Bevölkerung und der Fachleute bezüglich psychischer Gesundheit                        Gesundheit»                             und besser auffindbar.
                                    und Krankheit ist erhöht.                                                                            Ò Überprüfung und Reduktion
                                                                                                                                           Stichwortzuteilung
                              Ò Belastungen resp. Belastungsfaktoren werden früh erkannt und es wird früh interveniert.
                                                                                                                                         Ò Regelmässige Aktualisierung
                              Ò Soziale, schulische und berufliche Ausgrenzung wird verhindert.

                              Die Umsetzung des Konzepts leistet ein Beitrag zu («gesellschaftlicher Impact»):                  Ziel 2   Fachpersonen unterschiedlicher Settings kennen das Beratungs- und Unterstützungsangebot im
                                                                                                                                         Bereich psychische Gesundheit.
                              Ò Förderung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung,
                              Ò Prävention und Verminderung psychischer Erkrankungen und Jugendsuizidalität,                    2.1      Für Fachpersonen relevante Infor-       Ò Zentrale Anlaufstellen und Fach-         Sozialamt,             Neue
                              Ò Reduktion der Folgekosten psychischer Erkrankungen.                                                      mationen sind auf der Webseite            leute in den Bereichen Gesund-           AWA, SVZ, AV,          Massnahme
                                                                                                                                         psychischegesundheit.tg verlinkt          heit, Soziales, Bildung und              ABB, AMH
                                                                                                                                         und werden bei Bedarf ergänzt.            Wirtschaft kennen das aktuelle           etc.                   Enthalten in
                                                                                                                                                                                   Angebot im Bereich psychische                                   MN 1.1a,
                                                                                                                                                                                   Gesundheit und können bei                                       1.1b sowie
                                                                                                                                                                                   Anfragen Auskunft über das be­                                  4.5
                                                                                                                                                                                   stehende Angebot geben resp.
                                                                                                                                                                                   triagieren.
                                                                                                                                                                                 Ò Der Bedarf an Hilfsmitteln wird
                                                                                                                                                                                   im Rahmen von Veranstaltungen
                                                                                                                                                                                   erhoben (vgl. Massnahmen 4.5).
                                                                                                                                                                                   Mögliche Hilfsmittel sind bspw.
                                                                                                                                                                                   Weiterentwicklung f&f web oder
                                                                                                                                                                                   Liste Ansprechpersonen für
                                                                                                                                                                                   Arbeitgeber (analog zu SVZ).

12 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                      Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 13
2.3.2        Handlungsfeld 2: Sensibilisierung, Aufklärung und Wissensvermittlung zu psychischer                                      Massnahmen                           Detailziele                              In Koopera-            Status
             Gesundheit und Krankheit                                                                                                                                                                               tion mit

                                                                                                                             Ziel 4   Das Wissen über psychische Gesundheit und Krankheit ist erhöht und die Handlungsmöglichkeiten
             Massnahmen                                     Detailziele                          In Koopera-    Status                ausgewählter Zielgruppen sind erweitert.
                                                                                                 tion mit
                                                                                                                             4.1a     Mitarbeit an der Erarbeitung         Ò Den Lehrpersonen stehen Hilfs­         AV                     Neue
  Ziel 3     Die Bevölkerung ist optimal über das Beratungs- und Unterstützungsangebot im Bereich                                     konkreter Umsetzungshilfen für         mittel zur Verfügung, damit sie                               Massnahme
             psychischer Gesundheit informiert.                                                                                       Lehrpersonen für die Ver­mittlung,     die sozialen und personalen
                                                                                                                                      Messung und Dokumentation              Kompetenzen der Schülerinnen
  3.1        Öffentlichkeitsarbeit, z. B. via               Ò Der Bevölkerung wird die           Perspektive    Bestehende
                                                                                                                                      überfachlicher Kompetenzen             und Schüler im Regelunterricht
             Ò Medienberichterstattung                        Bedeutung der psychischen Ge-      Thurgau,       Massnahme
                                                                                                                                      (gemäss Lehr­plan Volksschule          stärken können.
             Ò Kampagne «Wie geht’s dir?»                     sundheit und die Wichtigkeit der   Pro Mente
                                                                                                                                      Thurgau)
             Ò Begleitaktionen zum Welt-                      eigenen Selbst- und Sozialkom-     Sana etc.
                                                                                                                             4.1b     Bekanntmachung der Umset-
               Suizid-Präventionstag, Tag der                 petenzen für die Gesamtgesund-
                                                                                                                                      zungshilfen
               psychischen Gesundheit                         heit und für die Lebensqualität
                                                              des Einzelnen aufgezeigt.
                                                                                                                             4.2a     Bereitstellung des Suizidpräven-     Ò Für die Schulen stehen bei             Perspektive            Neue
                                                                                                                                      tionsprogramms «Youth Aware of         Bedarf zertifizierte YAM-Traine-       Thurgau,               Massnahme
  3.2        Mitfinanzierung Internetplattform              Ò Jugendliche und deren Bezugs-      Schwei-        Bestehende
                                                                                                                                      Mental Health» (YAM)                   rinnen und -Trainer zur Verfü-         Schulen, VTGS
             feel-ok und Bewirtschaftung der                  personen erhalten Informatio-      zerischen      Massnahme
                                                                                                                                                                             gung, um Sekundarschülerinnen
             Kantonsseite                                     nen in jugendgerechten Spra-       Gesundheits­
                                                                                                                                                                             und -schülern Fähigkeiten zur
                                                              che sowie Dienstleistungen über    stiftung
                                                                                                                                                                             Selbsteinschätzung zu vermitteln
                                                              zahlreiche gesundheits- und        RADIX
                                                                                                                                                                             und den Umgang mit schwieri-
                                                              gesellschafts­relevante Themen.
                                                                                                                                                                             gen Situationen aufzubauen.
                                                            Ò Lehrpersonen stehen kostenlose
                                                                                                                             4.2b     Bekanntmachung des Suizid­           Ò Das Suizidpräventionsprogramm
                                                              Unterrichtsunterlagen zu ge-
                                                                                                                                      präventionsprogramms YAM in den        YAM ist in den Schulen bekannt.
                                                              sundheits- und gesellschaftsre-
                                                                                                                                      Schulen                                Vorgehen, Kosten, Nutzen sind
                                                              levanten Themen zur Verfügung.
                                                                                                                                                                             kommuniziert.
  3.3        Thematische Auftritte an beste-                Ò Zur Sensibilisierung der Lernen-   AV, ABB,       Neue
                                                                                                                             4.3      Schulung von Fachpersonen in         Ò Zur Stärkung der psychischen           Verein                 Optimierung
             henden Veranstaltungen, z. B.                    den, Schülerinnen und Schüler      AMH, AWA,      Massnahme
                                                                                                                                      der Kinder- und Jugendarbeit           Gesundheit von Kindern und             PROphyl,               bestehende
             Ò Schulleitungstagungen                          der Sekundarstufe II, Arbeit­      Wirtschafts­
                                                                                                                                      Ò Die Lagerleiterausbildung des        Jugendlichen werden Fach-              Blaues Kreuz           Massnahme
             Ò Thurgauer Lehrlingstag                         geber sowie Arbeitnehmerinnen      verbände,
                                                                                                                                        Vereins PROphyl enthält ein          personen in der Kinder- und            Thurgau, Netz-
             Ò Gemeindeinfotag des AWA                        und Arbeitnehmer wird an be-       Gewerk­
                                                                                                                                        Modul zur psychischen Gesund-        Jugend­arbeit im Bereich Sucht-        werk offene
             Ò Veranstaltungen der Wirt-                      stehenden Veranstaltungen das      schaften
                                                                                                                                        heit.                                prävention und Gesundheitsför-         Kinder- und
               schaftsverbände                                Thema psychische Gesundheit in
                                                                                                                                      Ò Die Leiterinnen des roundabout       derung aus­gebildet.                   Jugendarbeit
             Ò Veranstaltungen der Gewerk-                    geeigneter Form kommuniziert.
                                                                                                                                        sind in psychischer Gesundheit                                              Thurgau
               schaften
                                                                                                                                        geschult.
  3.4        Auswahl, ev. Anpassung und                     Ò Für Einzelpersonen resp. Fami-     Perspektive    Bestehende
                                                                                                                             4.4      Thematisierung psychische            Ò Die sozialen und personalen            Verein                 Optimierung
             Verteilung Informationsmaterial                  lien mit psychosozialen Belas-     Thurgau,       Massnahme
                                                                                                                                      Gesundheit bei geleiteten Frei-        Kompetenzen (wertschätzen-             PROphyl,               bestehende
             (z. B. Flyer «Depression», Check-                tungen steht zu ausgewählten       migesplus,
                                                                                                                                      zeitaktivitäten für Kinder und         der Umgang, Konfliktfähigkeit,         Blaues Kreuz           Massnahme
             liste postpartale Depression,                    Themen Informationsmaterial        anderen
                                                                                                                                      Jugendliche                            Selbstbewusstsein, Eigenverant-        Thurgau, Netz-
             fremdsprachige Broschüren von                    an verschiedenen Auflageorten      Kantonen
                                                                                                                                      Ò Einsatz des Moduls psychische        wortlichkeit) der Jugendlichen         werk offene
             migesplus)                                       zur Verfügung.                     etc.
                                                                                                                                         Gesundheit in Ferienlagern der      werden in Freizeitaktivitäten          Kinder- und
                                                            Ò Sichtung und Auswahl beste-
                                                                                                                                         Jugendvereine                       gestärkt.                              Jugendarbeit
                                                              hender Materialien
                                                                                                                                      Ò Durchführung «roundabout»                                                   Thurgau, tarjv
                                                            Ò Falls nötig: Anpassung für
                                                              Thurgauer Situation / Überset-
                                                              zung von Broschüren
                                                            Ò Anfrage und Bewirtschaftung
                                                              der Auflageorte

14 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                              Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 15
Massnahmen                                     Detailziele                           In Koopera-    Status        2.3.3     Handlungsfeld 3: Niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote
                                                                                                  tion mit

  4.5        Initiierung regionaler Veranstaltun-           Ò Zur Förderung des gegensei-         AWA,           Neue
                                                                                                                                         Massnahmen                              Detailziele                              In Koopera-            Status
             gen für Ärzteschaft und Arbeitge-                tigen Verständnisses zwischen       Wirtschafts­   Massnahme
                                                                                                                                                                                                                          tion mit
             ber (inkl. KMU) in jedem Bezirk                  Arbeit­geber und Ärzteschaft        verbände,
                                                              finden regionale Veranstaltun-      Ärztegesell-                  Ziel 5   Säuglinge und Vorschulkinder erfahren emotionale Nähe durch ihre Bezugspersonen und wachsen
                                                              gen statt.                          schaften                               in einem entwicklungsfördernden Umfeld auf.
                                                            Ò Klärung Bedarf Arbeitgeberhot-
                                                              line                                                              5.1a     Aufbau und Umsetzung des Haus-          Ò Für alle Gemeinden stehen              Perspektive            Neue
                                                                                                                                         besuchsprogramms «Mit Eltern              bei Bedarf das Programm «Mit           Thurgau,               Massnahme
  4.6        Informationsveranstaltungen und                Ò Fachpersonen in den Bereichen       Perspektive    Ausbau                  lernen» – Aufsuchende Elternar-           Eltern lernen» zur Verfügung,          Gemeinden,
             Weiterbildungen für Fachpersonen                 Soziales, Bildung und Wirtschaft    Thurgau,       bestehende              beit für mittel belastete Familien in     welches zur Unterstützung              VTG,
             z. B. Seminar «Was tun? –                        sind sensibilisiert, verfügen       Psychiatri-    Massnahme               Kooperation mit der MVB                   von Familien in psychosozialen         PAT – Mit
             Umgang mit psychisch belasteten                  über Wissen und Kompetenzen         sche Dienste                                                                     Risikokonstellationen umgesetzt        Eltern Lernen
             Menschen in Schule und Betrieb»                  und kennen das Netz an Fach-        Thurgau,                                                                         werden kann.                           GmbH,
                                                              personen.                           AV,                                                                            Ò Das Hausbesuchsprogramm                Fachstelle KJF
             Umfasst auch: Mitarbeit bei der                Ò Sie üben an konkreten Beispie-      Wirtschafts­                                                                     umfasst Elternbildung und Frühe
             Veranstaltungsreihe für Arbeitge-                len den Umgang mit psychi-          verbände,                                                                        Förderung.
             ber des Sozialversicherungszent-                 schen Gesundheitsproblemen.         SVZ, VTG,                     5.1b     Bekanntmachung des Hausbe-              Ò Das Hausbesuchsprogramm
             rum Thurgau.                                                                         VTGS, TAGEO,                           suchsprogramms »Mit Eltern ler-           MEL ist in den Gemeinden be-
                                                            Mögliche Adressaten: Schullei-        Thurgauer                              nen» in den Gemeinden                     kannt. Vorgehen, Kosten, Nutzen
                                                            tungen, Schulsozialarbeiterin-        Ärzteschaft                                                                      sind geklärt und kommuniziert.
                                                            nen und -arbeiter, Personalver-       etc.
                                                            antwortliche, RAV-Mitarbeitende,                                    5.2      Mütter- und Väterberatung               Ò Eltern werden in der Mütter-           DFS,                   Bestehendes
                                                            Eingliederungsbe­raterinnen und                                                                                        und Väterberatung kompetent            Gemeinde-              Angebot
                                                            -berater der IV, Mitarbeitende                                                                                         beraten und damit in ihrer psy-        zweckverband
                                                            auf Sozialämtern, Fachpersonen                                                                                         chischen Gesundheit sowie              (angeboten
                                                            Elternbildung und offene Jugend-                                                                                       elterlichen Kompetenz gestärkt.        von Perspek-
                                                            arbeit etc.                                                                                                                                                   tive Thurgau
                                                                                                                                5.3      Beratung für Eltern mit Babys           Ò Eltern mit Babys und Klein-            und conex
  4.7        f&f web Früherkennung und                      Ò Für Lehrpersonen der Volks-         Perspektive    Bestehendes             und Kleinkindern                          kindern mit speziellen Heraus­         familia)
             Frühintervention in der Schule                   schule und der Sekundarstufe II     Thurgau        Angebot                                                           forderungen werden kompetent
                                                              steht ein Nachschlagewerk mit                                                                                        beraten und damit in ihrer
                                                              vielen Hilfen im Bereich Auffäl-                                                                                     psychischen Gesundheit sowie
                                                              ligkeiten bei Schülerinnen und                                                                                       elterlichen Kompetenz gestärkt
                                                              Schülern, den entsprechenden                                                                                         (Interaktionsfähigkeit).
                                                              Anlauf- resp. Fachstellen, Vorge-
                                                              hensweisen und wichtige Infor-
                                                              mationen zur Verfügung.

  4.8        Pilotprojekt «Kinder psychisch                 Ò Zur Stärkung der psychischen        Interreg V     Bewilligtes
             kranker Eltern»                                  Gesundheit von Kindern psy-         KIG III        Projekt
                                                              chisch kranker oder süchtiger
                                                              Eltern werden Fachpersonen
                                                              in der Psychia­trie, Kinder- und
                                                              Jugendpsychologie sensibilisiert
                                                              und informiert.

16 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                    Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 17
Massnahmen                                     Detailziele                           In Koopera-     Status               Massnahmen                      Detailziele                                In Koopera-            Status
                                                                                                  tion mit                                                                                                        tion mit

  Ziel 6     Für Menschen mit psychischen Belastungen und deren Angehörige stehen niederschwellige                              6.7a   Selbsthilfe Thurgau             Ò Betroffene und Angehörige er­            Verein                 Bestehendes
             Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung (langfristige strukturelle Verankerung der                                                              halten in Selbsthilfegruppen             Selbsthilfe            Angebot
             Angebote). Die jeweiligen Zielgruppen nutzen das Beratungs- und Unterstützungsangebot und                                                                   Unterstützung und ein soziales           Thurgau
             erhalten möglichst frühzeitig Hilfe.                                                                                                                        Netzwerk.
  6.1        Aufbau und Bekanntmachung ei-                  Ò Personen mit psychosozialen         AAZ             Ausbau
                                                                                                                                6.7b   Aufbau Selbsthilfegruppe für    Ò Zum Austausch von Erfahrun-              Verein                 Neues
             ner Kontaktstelle im AAZ für Infor-              Belastungen, deren Angehörige                       bestehende
                                                                                                                                       Migrantinnen                      gen und Informationen sowie              Selbsthilfe            Angebot
             mation und Triage rund um Fragen                 sowie Arbeitgeber erhalten                          Massnahme
                                                                                                                                                                         Erweiterung des Wissens zu               Thurgau
             zu psychischer Gesundheit und                    konkrete Hinweise, wo sie Hilfe
                                                                                                                                                                         psychischer Gesundheit wird für
             Krankheit                                        erhalten.
                                                                                                                                                                         Migrantinnen eine Selbsthilfe-
                                                                                                                                                                         gruppe aufgebaut.
  6.2        Paar-, Familien- und Jugendbera-               Ò Personen mit psychosozialen         DFS,            Bestehendes
             tung                                             Belastungen werden in der           Gemeinde­       Angebot
                                                                                                                                6.8    Femmes-Tische-Modul zum Thema   Ò Fremdsprachige Mütter (und               Perspektive            Optimierung
                                                              Paar-, Familien- und Jugendbe-      zweckverband
                                                                                                                                       «Psychische Gesundheit»           Väter) aus verschiedenen Kultu­          Thurgau                bestehendes
                                                              ratung kompetent beraten und        (angeboten
                                                                                                                                                                         ren tauschen sich zu Themen                                     Angebot
                                                              in ihren personalen und sozialen    von Perspek-
                                                                                                                                                                         der psychischen Gesundheit aus
                                                              Kompetenzen gestärkt.               tive Thurgau
                                                                                                                                                                         und erhalten neue Perspektiven
                                                                                                  und conex
                                                                                                                                                                         sowie Informationen zu entspre-
                                                                                                  familia)
                                                                                                                                                                         chenden Angeboten.
  6.3        Suchtberatung                                  Ò Suchtbetroffene Personen und        DFS,            Bestehendes
                                                                                                                                6.9    Budgetberatung                  Ò Zum Abbau eines Stressfaktors            BENEFO                 Bestehendes
                                                              deren Angehörige werden in          Gemeinde-       Angebot
                                                                                                                                                                         werden Menschen in finanziel-                                   Angebot
                                                              der Suchtberatung beraten und       zweckverband
                                                                                                                                                                         ler Notlage in ihrer individuellen
                                                              in ihren personalen und sozialen    (angeboten
                                                                                                                                                                         Budgetplanung unterstützt.
                                                              Kompetenzen gestärkt.               von Perspek-
                                                                                                                                                                       Ò Jugendliche in Oberstufenklas-
                                                                                                  tive Thurgau)
                                                                                                                                                                         sen und der Sekundarstufe II
                                                                                                                                                                         werden für einen vernünftigen
  6.4        Die Dargebotene Hand – Tel 143                 Ò Für Menschen mit psychosozi-        Schweizeri-     Bestehendes
                                                                                                                                                                         Umgang mit Geld gestärkt.
                                                              alen Belastungen steht kompe-       scher Verband   Angebot
                                                              tente anonyme Beratung (Tele-       Dargebotene
                                                              fongespräche, E-Mail, Chat) zur     Hand
                                                              Verfügung.

  6.5        Beratungsstelle für Familien­                  Ò Frauen und Paare mit psycho­        BENEFO          Bestehendes
             planung, Schwangerschaft und                     sozialen Belastungen im Zusam-                      Angebot
             Sexualität                                       menhang mit Familienplanung,
                                                              Schwangerschaft und Sexualität
                                                              werden kompetent beraten und/
                                                              oder triagiert.

  6.6        Trennungs- und Scheidungskinder-               Ò Für Kinder im Alter zwischen        Perspektive     Bestehendes
             gruppe (TuschKi)                                 9 bis 12 Jahren (4. bis 6.          Thurgau         Angebot
                                                              Klasse) steht eine Trennungs-
                                                              und Scheidungskindergruppe
                                                              zur Verfügung.
                                                            Ò Sie setzen sich mit der neuen
                                                              Situation auf spielerische und
                                                              kreative Art auseinander und ent­
                                                              wickeln Bewältigungsstrategien.

18 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                            Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 19
2.3.4        Handlungsfeld 4: Vernetzung der Fachpersonen und Koordination der Angebote                                          3       Massnahmenplan

             Massnahmen                                     Detailziele                          In Koopera-       Status              Massnahmen (dunkle Farbe =          2017   2018   2019   2020    Status              Zielgruppe         Setting
                                                                                                 tion mit                              Fokus in diesem/n Jahr/en)

  Ziel 7     Die Fachpersonen sind vernetzt und kooperieren untereinander.                                                       Handlungsfeld 1: Information und Bekanntmachung der Angebote
             Die bestehenden Angebote sind aufeinander abgestimmt.
                                                                                                                                 1.1   Aufbau, Bekanntmachung und                                       Neue                Bevölkerung        Öffentliches
  7.1a       Konsolidierung Netzwerk «Guter                 Ò Die Vernetzung und Zusammen-       Perspektive       Bestehende          regelmässige Bewirtschaftung                                     Massnahme                              Umfeld
             Start ins Kinderleben» (GSIK)                    arbeit bei Frühen Hilfen und       Thurgau,          Massnahme           der Webseite psychischegesund-
                                                              im Kinderschutz (bis 3 Jahre)      Fachstelle KJF                        heit.tg (Arbeitstitel)
                                                              zwischen den beteiligten Fach-
                                                              personen sichert eine gelin-                                       1.2   Optimierung der Informationen zu                                 Ausbau              Bevölkerung        Öffentliches
                                                              gende frühkindliche Entwicklung                                          Angeboten im Bereich psychische                                  bestehendes                            Umfeld
                                                              und verhindert Kindeswohlge-                                             Gesundheit auf sozialnetz.tg                                     Angebot
                                                              fährdung.
                                                            Ò Für die geregelten Absprachen                                      2.1   Für Fachpersonen relevante Infor-                                Neue                Fach­              Öffentliches
                                                              und Verfahrenswege sind                                                  mationen sind auf der Webseite                                   Massnahme           personen           Umfeld
                                                              die entwickelten Instrumente                                             psychischegesundheit.tg verlinkt
                                                              (Screeningfragebogen, Ampel-                                             und werden bei Bedarf ergänzt
                                                              system, Entscheidungsbaum)
                                                                                                                                 Handlungsfeld 2: Sensibilisierung, Aufklärung und Wissensvermittlung
                                                              flächendeckend bekannt und
                                                              werden genutzt.                                                    3.1   Öffentlichkeitsarbeit                                            Bestehende          Bevölkerung        Öffentliches
  7.1b       Prüfung Ausbau und ggf. Erweite-               Ò Es ist geklärt, ob das GSIK für                      Erweiterung                                                                          Massnahme                              Umfeld
             rung GSIK                                        die Altersgruppe der Kinder bis                      Massnahme
                                                              Eintritt Kindergarten zu erwei-                                    3.2   Internetplattform feel-ok                                        Bestehende          Kinder und         Öffentliches
                                                              tern ist. Ggf. sind erste Mass-                                                                                                           Massnahme           Jugendliche        Umfeld
                                                              nahmen initiiert.
                                                                                                                                 3.3   Thematische Auftritte an beste-                                  Neue                Arbeitge-          Arbeitsplatz,
  7.2        Übersicht bestehender Massnah-                 Ò Die bestehenden Angebote zur       AV,               Neue                henden Veranstaltungen des AV,                                   Massnahme           ber, Arbeit-       Schule,
             men und Angebote für einen guten                 Früherkennung und zur Förde-       Fachstelle KJF,   Massnahme           ABB, AWA, Arbeitgeberverbände                                                        nehmer,            Öffentliches
             Start ins Erwerbsleben                           rung der beruflichen Integration   ABB und           (siehe MN           etc.                                                                                 Lernende,          Umfeld
                                                              von Jugendlichen und jungen        AMH, AWA          1.1a)                                                                                                    Gemeinde-
                                                              Erwachsenen sind bekannt und                                                                                                                                  vertreter
                                                              für die Webseite psychischege-
                                                              sundheit.tg aufbereitet.                                           3.4   Auswahl, ev. Anpassung und                                       Bestehende          Personen           Öffentliches
                                                                                                                                       Verteilung Informationsmaterial                                  Massnahme           mit psycho-        Umfeld
  7.3        Vertretung und Wissenstransfer                 Ò Vorhandenes Wissen zur psychi-     Perspektive       Bestehende                                                                                               sozialen Be-
             in nationalen und kantonalen                     schen Gesundheit auf kantona-      Thurgau,          Massnahme                                                                                                lastungen
             Gremien                                          ler und nationaler Ebene fliesst   andere Kanto-
                                                              in die Umsetzung des Konzepts      nen, Bund                       4.1   Aktive Mitarbeit an der Erarbei-                                 Neue                Lehr­              Schule
                                                              und in die Weiterentwicklung der                                         tung konkreter Umsetzungshilfen                                  Massnahme           personen
                                                              Themenbereiche ein.                                                      zur Vermittlung überfachlicher
                                                                                                                                       Kompetenzen sowie deren Be-
                                                                                                                                       kanntmachung

                                                                                                                                 4.2   Bereitstellung zertifizierter                                    Neue                Schülerin-         Schule
                                                                                                                                       Trainerinnen und Trainer des                                     Massnahme           nen und
                                                                                                                                       Suizidpräventions­programms                                                          Schüler der
                                                                                                                                       «Youth Aware of Mental Health»                                                       Sekundar-
                                                                                                                                       (YAM) und Bekanntmachung                                                             stufe I

20 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                  Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 21
Massnahmen                                  2017     2018   2019   2020   Status        Zielgruppe     Setting               Massnahmen                       2017   2018   2019   2020    Status              Zielgruppe         Setting

 4.3     Fachpersonen in der Kinder- und                                           Optimierung   Fach­          Öffentliches   6.2    Paar-, Familien- und Jugend­
         Jugendarbeit werden bezüglich                                             bestehender   personen       Umfeld                beratung
         psychischer Gesundheit geschult                                           Massnahme
                                                                                                                               6.3    Suchtberatung
 4.4     Bei geleiteten Freizeitaktivitä-                                          Optimierung   Kinder und     Öffentliches
         ten von Kindern und Jugendlichen                                          bestehender   Jugendliche    Umfeld         6.4    Die Dargebotene Hand – Tel 143
         wird psychische Gesundheit the-                                           Massnahme                                                                                                        Bestehendes
         matisiert                                                                                                             6.5    Beratungsstelle für Familien­
                                                                                                                                                                                                    Angebot
                                                                                                                                      planung, Schwangerschaft und
 4.5     Initiierung regionaler Veranstal-                                         Neue          Arbeitgeber,   Arbeitsplatz          Sexualität
         tungen für Ärzteschaft und Arbeit­                                        Massnahme     Fach­                                                                                                                  Personen
         geber (inkl. KMU) in jedem Bezirk                                                       personen                      6.6    Trennungs- und Scheidungs­                                                        mit psycho-        Familie,
                                                                                                                                      kindergruppe (TuschKi)                                                            sozialen           Öffentliches
 4.6     Informationsveranstaltungen                                               Ausbau        Fach­          Alle                                                                                                    Belastun-          Umfeld
         und Weiterbildungen für Fach-                                             bestehender   personen       Settings       6.7a Selbsthilfe Thurgau                                                                 gen
         personen                                                                  Massnahme
                                                                                                                               6.7b Aufbau Selbsthilfegruppe für                                    Neue
 4.7     f&f web Früherkennung und                                                 Bestehendes   Lehr­          Schule              Migrantinnen                                                    Massnahme
         Frühintervention in der Schule                                            Angebot       personen
                                                                                                                               6.8    Femmes-Tische-Modul zum                                       Optimierung
 4.8     Pilotprojekt «Kinder psychisch                                            Bewilligtes   Kinder und     Familie,              Thema «Psychische Gesundheit»                                 bestehendes
         kranker Eltern»                                                           Projekt       Jugendliche    Öffentliches                                                                        Angebot
                                                                                                                Umfeld
                                                                                                                               6.9    Budgetberatung                                                Bestehendes
 Handlungsfeld 3: Beratungs- und Unterstützungsangebote                                                                                                                                             Angebot

 5.1     Aufbau und Umsetzung des                                                  Neue          Kleinkinder    Familie,       Handlungsfeld 4: Vernetzung und Koordination
         Hausbesuchsprogramms «Mit                                                 Massnahme     und Kinder     Öffentliches
                                                                                                                               7.1a   Konsolidierung Netzwerk «Guter                                Bestehende          Fach­              Familie,
         Eltern lernen» für mittel belastete                                                                    Umfeld
                                                                                                                                      Start ins Kinderleben»                                        Massnahme           personen           Öffentliches
         Familien in Kooperation mit der
                                                                                                                                                                                                                                           Umfeld
         MVB
                                                                                                                               7.1b   Prüfung Ausbau und ggf.                                       Erweiterung         Fach­              Familie,
 5.2     Mütter- und Väterberatung                                                 Bestehendes   Säuglinge,     Familie,
                                                                                                                                      Er­weiterung des Netzwerkes                                   bestehende          personen           Öffentliches
                                                                                   Angebot       Kleinkinder    Öffentliches
                                                                                                                                      «Guter Start ins Kinderleben»                                 Massnahme                              Umfeld
                                                                                                 und Kinder     Umfeld
                                                                                                                               7.2    Übersicht bestehende Mass­                                    Neue                Junge              Schule,
 5.3     Beratung für Eltern mit Babys                                             Bestehendes   Kleinkinder    Familie
                                                                                                                                      nahmen und Angebote für einen                                 Massnahme           Erwachsene         Arbeitsplatz,
         und Kleinkindern                                                          Angebot
                                                                                                                                      guten Start ins Erwerbsleben                                                                         Öffentliches
 6.1     Aufbau und Bekanntmachung                                                 Ausbau        Bevölke-       Alle                                                                                                                       Umfeld
         einer Kontaktstelle im AAZ für                                            bestehender   rung           Settings
                                                                                                                               7.3    Vertretung und Wissenstransfer                                Bestehende          Fach­              Alle
         Information und Triage rund um                                            Massnahme
                                                                                                                                      in nationale und kantonale                                    Massnahme           personen           Settings
         Fragen zu psychischer Gesund-
                                                                                                                                      Gremien
         heit und Krankheit

22 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                              Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 23
4           Anhang                                                                                 4.2         Projektbeteiligte

                                                                                                                                 Projektauftraggeber:
                              4.1         Auswahl weiterer (kantonaler) Angebote                                                 Kanton Thurgau, vertreten durch den Departementschef DFS: Regierungsrat Dr. Jakob Stark

                              Handlungsfeld 1: Information und Bekanntmachung des Angebots                                       Projektauftragnehmer:
                              Ò Elternbildungskalender TAGEO (Angebot der TAGEO, mit Unterstützung der Fachstelle KJF)           Amt für Gesundheit
                              Ò Projektnetz Thurgau, projektnetz.tg.ch (Angebot der Fachstelle KJF)
                                                                                                                                 Mitglieder Lenkungsausschuss:
                              Handlungsfeld 2: Sensibilisierung, Aufklärung und Wissensvermittlung zu psychischer Gesund-        Ò Regierungsrat Dr. phil. I Jakob Stark, Chef DFS
                              heit und Krankheit                                                                                 Ò Generalsekretär lic. jur. Mario Brunetti
                              Ò Internetplattform tschau.ch (Infoklick Schweiz, mitfinanziert durch Fachstelle KJF)
                              Ò Psychiatrietag (Psychiatrische Dienste Thurgau, in Kooperation mit diversen anderen Kliniken)    Projektleitung:
                              Ò Veranstaltungsreihe für Hausärzte (durchgeführt von: Psychiatrische Dienste der Spital Thurgau   Ò Judith Hübscher Stettler, Amt für Gesundheit, Ressortleiterin und Beauftragte für Gesundheits-
                                    AG, in Zusammenarbeit mit der Thurgauer Ärztegesellschaft)                                         förderung, Prävention und Sucht
                              Ò Weiterbildung transkulturelle Kompetenz im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich             Ò Anna Hecken, freischaffende Soziologin und externe Projektleiterin
                                    (diverse Ämter und Fachstellen, im Rahmen KIP)
                              Ò Elternbildungsangebote (Dachorganisation: TAGEO, mitfinanziert durch Fachstelle KJF)             Mitglieder Fachbeirat:
                              Ò Meldestelle für Glücksmomente (ein Angebot der Perspektive Thurgau)                              Ò Dr. med. Olivier Kappeler, Kantonsarzt, Chef Amt für Gesundheit, Leiter Psychiatriekommission
                                                                                                                                 Ò Vize-Stadtpräsidentin Christa Thorner, Stadträtin Frauenfeld, Vorsteherin des Departements
                              Handlungsfeld 3: Niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote                                  für Gesellschaft und Soziales, Präsidentin Gemeindezweckverband für Gesundheitsförderung,
                              Ò E-Beratung und Information tschau.ch (infoklick.ch, Kinder- und Jugendförderung Schweiz, mit-          Prävention und Beratung, Verwaltungsrat STGAG, Mitglied der Kommission Gesundheitsför-
                                    finanziert durch Fachstelle KJF)                                                                   derung, Prävention und Sucht sowie Mitglied der Psychiatriekommission
                              Ò 147.ch – Informations- und Beratungsplattform der Pro Juventute (mitfinanziert durch Fach-       Ò Dr. med. Bruno Rhiner, Chefarzt KJPD Psychiatrische Dienste Thurgau, Mitglied der Kommis-
                                    stelle KJF)                                                                                        sion Gesundheitsförderung, Prävention und Sucht sowie Mitglied der Psychiatriekommission
                              Ò Pro Juventute Elternberatung                                                                     Ò Dr. med. Andreas Erny, Chefarzt Externe Psychiatrische Dienstleistungen der Clienia Litten-
                              Ò Telefonberatung sowie eBeratung der Pro Mente Sana                                                     heid AG, Mitglied der Psychiatriekommission
                              Ò Opferhilfe (mitfinanziert durch DJS)                                                             Ò Brigitte Kaufmann, Vertretung Thurgauer Gewerbeverband, Mitglied der Kommission Gesund-
                              Ò KONFLIKT.GEWALT (mitfinanziert durch Fachstelle KJF)                                                   heitsförderung, Prävention und Sucht
                              Ò Schulpsychologie (Amt für Volksschule)                                                           Ò Dr. med. Marc Röst, Allgemeine Medizin, Mitglied der Psychiatriekommission
                              Ò Schulsozialarbeit (Schulgemeinden)
                              Ò Abklärungs- und Aufnahmezentrum AAZ (Psychiatrische Dienste Thurgau)                             Vertretungen folgender Institutionen waren am Erarbeitungsprozess beteiligt
                              Ò Entlastungsdienst (Schweizerisches Rotes Kreuz)                                                  (mittels Interview, Gespräch oder Umfrage):
                              Ò Atelier BBK (Begegnung, Begleitung, Kunst) in Münsterlingen (Verein für Sozialpsychiatrie        Ò Abklärungs- und Aufnahmezentrum, Psychiatrische Dienste Thurgau
                                    Thurgau)                                                                                     Ò Amt für Berufsbildung und Berufsberatung
                                                                                                                                 Ò Amt für Gesundheit, Kantonsärztlicher Dienst
                              Handlungsfeld 4: Vernetzung der Fachpersonen und Koordination der Angebote                         Ò Amt für Volksschule
                              Ò Kommission für Gesundheitsförderung, Prävention und Sucht (DFS, Amt für Gesundheit)              Ò Abteilung Schulentwicklung, Amt für Volksschule
                              Ò Psychiatriekommission (DFS, Amt für Gesundheit)                                                  Ò Abteilung Schulpsychologie und Schulberatung, Amt für Volksschule
                              Ò Koordinationsgremium Integration KINT (DJS, Fachstelle für Integration)                          Ò Amt für Wirtschaft und Arbeit
                                                                                                                                 Ò Arbeitsinspektorat, Amt für Wirtschaft und Arbeit
                                                                                                                                 Ò Ausbildungsinstitut Meilen für systemische Therapie und Beratung

24 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                                       Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 25
Ò Blaues Kreuz Thurgau, Gesundheitsförderung und Prävention                           4.3      Glossar
                              Ò Clienia Littenheid, Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
                              Ò EPD Thurgau
                              Ò Fachstelle für Psychiatrische Rehabilitation, Psychiatrie Baselland                  Gesundheits-   Der Prozess der Befähigung der Einzelnen und der Gemeinschaft,
                              Ò Fachstelle Kinder-, Jugend- und Familienfragen, DEK                                  förderung      Kontrolle über die Faktoren, die ihre Gesundheit beeinflussen, zu erhöhen
                              Ò Gesundheitsförderung Schweiz                                                                        und dadurch ihre Gesundheit zu verbessern.
                              Ò IHK Thurgau
                                                                                                                                    Gesundheitsförderung zielt zum einen darauf ab, die Gesundheitsressour-
                              Ò Kantonspolizei Thurgau
                                                                                                                                    cen und -potenziale der Menschen zu stärken. Zum anderen setzt sie
                              Ò KESB Thurgau                                                                                        sich auch für die Verbesserung von Lebensbedingungen ein, welche die
                              Ò Kinder- und Jugendmedizin FMH                                                                       Gesundheit mitbestimmen.
                              Ò Peer
                              Ò Perspektive Thurgau, Fachbereich Gesundheitsförderung und Prävention                 Prävention     Prävention ist der Oberbegriff für alle Massnahmen, die zur Reduktion des
                                                                                                                                    Auftretens, der Ausbreitung und der negativen Auswirkungen von Krank-
                              Ò Perspektive Thurgau, Fachbereich Mütter- und Väterberatung
                                                                                                                                    heiten oder Gesundheitsstörungen beitragen.
                              Ò Perspektive Thurgau, Fachbereich Paar-, Jugend- und Familienberatung
                              Ò Perspektive Thurgau, Fachbereich Suchtberatung                                                      Primärprävention zielt auf die Verminderung von Krankheitsrisiken und
                              Ò Perspektive Thurgau, Angebot Psychische Gesundheit                                                  die Reduktion des Neuauftretens einer Krankheit. Sie richtet sich an jeden
                              Ò Pro Mente Sana                                                                                      gesunden Menschen.
                              Ò Psychiatrische Dienste Thurgau, Abhängigkeitserkrankungen und Forensik
                                                                                                                                    Zur Sekundärprävention gehören gezielte Massnahmen zur Früherken-
                              Ò Psychiatrischen Klinik in Münsterlingen, Klinikseelsorge
                                                                                                                                    nung und Frühintervention bei Personen und Gruppen mit bekannten
                              Ò Selbsthilfe Thurgau
                                                                                                                                    Risikofaktoren für Krankheiten und Störungen oder mit bereits erkenn­
                              Ò Sonderpädagogik, Pflegeeltern                                                                       baren Symptomen. Die Massnahmen richten sich nicht an die breite Bevöl-
                              Ò Sozialversicherungszentrum Thurgau, Abteilung IV-Stelle Eingliederung/Rente                         kerung, sondern an selektive Gruppen.
                              Ò Sportamt
                              Ò Staatsanwaltschaft Kreuzlingen                                                                      Tertiärprävention: Verhinderung von weiteren Schädigungen aufgrund
                              Ò TAGEO                                                                                               des Bestehens einer bestimmen Krankheit. Sie richtet sich an Menschen,
                                                                                                                                    die von der Krankheit betroffen sind.
                              Ò Verband Thurgauer Gemeinden
                              Ò Verband Thurgauer Schulgemeinden                                                     Resilienz      Unter Resilienz versteht man die Fähigkeit(en) von Individuen oder Syste-
                              Ò Verein Sozialpsychiatrie Thurgau                                                                    men (z. B. Familie), erfolgreich mit belastenden Situationen (z. B. Misser­
                              Ò Vertretung eines Gewerbebetriebs                                                                    folgen, Unglücken, Notsituationen, traumatischen Erfahrungen, Risikositua-
                              Ò Vertretung eines Grossbetriebs                                                                      tionen u. ä.) umzugehen.
                              Ò 143, Region Ostschweiz
                                                                                                                     Salutogenese   Mit der Wortschöpfung Salutogenese (lat. salus = Gesundheit, Heil,
                                                                                                                                    Glück und griech. génesis = Entstehung, Entwicklung) hat der israelisch-
                                                                                                                                    amerikanische Medizinsoziologe und Stressforscher Aaron Antonovsky
                                                                                                                                    (1923 – 1994) in den 70er-Jahren die Frage nach der Entstehung von Ge-
                                                                                                                                    sundheit, nach einer gesunden Entwicklung des Menschen in die moderne
                                                                                                                                    Wissenschaft gebracht. Vor dem Hintergrund des Modells der Salutogenese
                                                                                                                                    heisst die Leitfrage, «was hält Menschen gesund». Als Schlüsselkonzept
                                                                                                                                    gilt dabei das Kohärenzgefühl, welches die drei Komponenten «Gefühl der
                                                                                                                                    Verstehbarkeit», «Gefühl der Bewältigung» sowie das «Gefühl der Sinn­
                                                                                                                                    haftigkeit» beinhaltet. Je stärker das Kohärenzgefühl eines Menschen,
                                                                                                                                    desto grösser ist seine Fähigkeit, vorhandene Ressourcen zum Erhalt der
                                                                                                                                    Gesundheit und des Wohlbefindens zu nutzen und flexibel auf Anforderun-
                                                                                                                                    gen zu reagieren.

26 | Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020                                                                                                                       Konzept Psychische Gesundheit Kanton Thurgau | 2017 – 2020 | 27
4.5       Abkürzungsverzeichnis
                               Selbstwirk-           Der Begriff Selbstwirksamkeit (self-efficacy) wurde von Albert Bandura
                               samkeit               geprägt und bezeichnet die Überzeugung, aufgrund eigener Kompetenzen
                                                     gewünschte Handlungen erfolgreich ausführen bzw. in einer bestimmten          AAZ       Abklärungs- und Aufnahmezentrum
                                                     Situation die angemessene Leistung erbringen zu können (im Sinne von          ABB       Amt für Berufsbildung und Berufsberatung
                                                     Bewältigung oder Verhaltensänderung).                                         AMH       Amt für Mittel- und Hochschulen
                                                                                                                                   AV        Amt für Volksschule
                                                     Dieses Gefühl einer Person bezüglich ihrer Möglichkeit des eigenen            AWA       Amt für Wirtschaft und Arbeit
                                                     Wirkens und Bewirkens beeinflusst ihre Wahrnehmung, ihre Motivation und
                                                                                                                                   BAG       Bundesamt für Gesundheit
                                                     ihre Leistungen.
                                                                                                                                   BENEFO Beratungsnetz der Frauenorganisationen
                               Setting               Unter Settings versteht man in der Gesundheitsförderung sozialräumliche       DEK       Departement für Erziehung und Kultur
                                                     Systeme (Schulen, Betriebe, Gemeinde etc.) die für die Förderung und          DFS       Departement für Finanzen und Soziales
                                                     Pflege von Gesundheit von Menschen in ihren Lebenswelten eine zentrale        DJS       Departement für Justiz und Sicherheit
                                                     Rolle spielen.
                                                                                                                                   EPD       Externer Psychiatrischer Dienst
                                                                                                                                   f&f web   Früherkennung und Frühintervention in der Schule
                                                                                                                                   GA        Amt für Gesundheit
                              4.4         Ideenspeicher                                                                            GSIK      Guter Start ins Kinderleben
                                                                                                                                   IHK       Industrie- und Handelskammer
                              Der Ideenspeicher enthält Ideen und Vorschläge für mögliche Massnahmen, die im Erarbeitungs-         KAP       Kantonales Aktionsprogramm «Thurgau bewegt»
                              prozess des Konzepts in Erwägung gezogen wurden, jedoch aufgrund beschränkter Ressourcen             KESB      Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde
                              für die Planung 2017 – 2020 nicht berücksichtigt werden konnten.                                     KIP       Kantonales Integrationsprogramm
                              Ò Mitgliedschaft beim Forum BGM – Betriebliches Gesundheitsmanagement Ostschweiz                     KJF       Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen
                                    (bgm-ostschweiz.ch)                                                                            KJPD      Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst
                              Ò Mitglied beim Ostschweizer Forum Psychische Gesundheit (forum-psychische-gesundheit.ch)            KVTG      Kantonale Verwaltung Thurgau
                              Ò Schulprojekt «Aufklärung statt Ausgrenzung» von Pro Mente Sana mit einem trialogischen Team        LV        Leistungsvereinbarung
                                    Ò Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I werden durch die direkte Begegnung mit          PAT       Parents as Teachers
                                       Fachleuten, Betroffenen und Angehörigen für psychische Gesundheit sensibilisiert und über   RB        Rechtsbuch
                                       psychische Krankheit / Störungen aufgeklärt.                                                RR        Regierungsrat
                              Ò Veranstaltungen für Ärzte                                                                          RRB       Regierungsratsbeschluss
                                    Ò Beispiel: Ärzte kennen das Arbeitsrecht und die Situation der Arbeitgeber besser             SR        Systematische Rechtssammlung
                              Ò Arbeitgebersprechstunde / Arbeitgeberhotline                                                       STGAG     Spital Thurgau AG
                                    Ò Arbeitgeber erhalten niederschwellig Informationen zum Umgang mit psychisch belasteten       SVZ       Sozialversicherungszentrum Thurgau
                                       oder psychisch kranken Mitarbeitenden                                                       TAGEO     Thurgauische Arbeitsgemeinschaft für Elternorganisationen
                              Ò Jobcoaching bevor man draussen ist …                                                               tarjv     Thurgauer Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und -organisationen
                                    Ò Förderung der beruflichen Integration von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit psy-       TG        Kanton Thurgau
                                       chischen Belastungen                                                                        VTG       Verband Thurgauer Gemeinden
                              Ò Finanzielle Unterstützung von Schulprojekten zur Förderung der psychischen Resilienz               VTGS      Verband Thurgauer Schulgemeinden
                              Ò Vereine als Multiplikatoren nutzen                                                                 WHO       World Health Organization / Weltgesundheitsorganisation

                              Botschaften der Veranstaltungen:
                              Ò Psychische Probleme haben und Hilfe in Anspruch nehmen ist normal
                              Ò Psychischen Erkrankungen «ein Gesicht geben» und «aus der Tabuzone rausnehmen»
                              Ò Wissen über psychische Erkrankungen, über Anbieter von entsprechenden Hilfeleistungen und
                                    von Selbsthilfemöglichkeiten vermitteln
                              Ò Anregungen geben, achtsamer zu sein; mit sich selbst und gegenüber anderen

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