Konzept Version: 1.51 Heft Mai 2018 Neue Schule Magdeburg Gemeinschaftsschule Integrierte Gesamtschule Staatlich anerkannte Ersatzschule ...
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Konzept Pädagogisches und Organisatorisches Version: 1.51 Heft Mai 2018 Neue Schule Magdeburg Gemeinschaftsschule Integrierte Gesamtschule Staatlich anerkannte Ersatzschule Nachtweide 68 39124 Magdeburg
Pädagogisches und organisatorisches Konzept Pädgogisches und organisatorisches Konzept, der Neue Schule Magdeburg Inhalt 1 Pädagogische Leitidee................................................... 3 2 Leitbild............................................................................ 3 3 Analyse der konkreten Schulsituation............................ 4 4 Festlegung und Begründung der Organisationsform..... 4 5 Festlegungen zur pädagogischen Gestaltung und organisatorischen Umsetzung........................................ 5 5.1 Schulinternes Curriculum (Aktuellster Entwicklungsstand, Siehe Anhang)............. 5 5.4 Versetzungsregeln ........................................................ 6 5.5 Vorgesehene Abschlüsse .............................................. 7 5.6 Organisation der Schule ................................................ 7 5.7 Organisation des Unterrichts ......................................... 7 5.8 Zusammenhang zwischen Unterricht und Ganztagsspezifischen Angeboten (Ganztagskonzept).. 9 5.9 Zur integration von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht (Förderschulkonzept)........... 10 6 Kulturelle Bildung......................................................... 13 7 Berufs – und Studienorientierung ................................ 15 8 Maßnahmen zur individuellen und systembezogenen Fortbildung..................................... 17. Evaluation............................................................................... 17 2
Pädagogisches und organisatorisches Konzept 1 Pädagogische Leitidee 2 Leitbild In der Stadt Magdeburg und in ihrem Umfeld gibt es seit „Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf einigen Jahren eine Reihe von Grundschulen in freier Träger- den Talenten.“ schaft, die einen Bedarf nach reformpädagogischen und integ- rativen Ansätzen erkannt haben und danach arbeiten. Beson- Johann Wolfgang von Goethe ders die positiven Erfahrungen dieser Schulen, dass Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Gaben, Fähigkeiten Jeder Mensch ist einzigartig und so bunt und glücklich, wie die und Interessen, so auch mit sonderpädagogischem Förderbe- Gesellschaft es ihm gestattet, seine Persönlichkeit zu entwi- darf, erfolgreich gemeinsam lernen können, hat dazu geführt, ckeln, Kreativität und Spontanität zu erlangen. dass sich aktive Eltern für ein weiterführendes gemeinsames Lernen nach eben diesen Grundsätzen einsetzen. Es ist egal, wo wir herkommen, was wir können oder nicht können. Jedem Individuum gebührt ein individueller und gesi- Viele Eltern möchten, dass auch in der Schule die Individualität cherter Platz in unserer Gesellschaft. der Kinder berücksichtigt wird, und damit individuelle Förde- rung erfolgreich im schulischen Alltag integriert werden kann. In der „Neuen Schule Magdeburg“ ist Ziel des Lernens, eine individuelle Persönlichkeit reifen zu lassen. Dies ist möglich, Nicht der Lehrstoff, sondern das Kind soll im Mittelpunkt der wenn Individuen auf Toleranz, Unterstützung, Integration und Bildungs -und Erziehungsarbeit stehen. Partizipation treffen. Das Leben ist ein nie endender Lern- Besonders wichtig ist uns dabei der Ansatz der Inklusion. und Erfahrungsprozess, was impliziert, dass jeder von jedem Inklusion geht von der Gleichwertigkeit aller Individuen aus, lernen kann und unsere Schulgesellschaft eine Gesellschaft ohne dass dabei Normalität vorausgesetzt wird. Vielmehr ist in ist, die sich auf Augenhöhe begegnet, d.h. dass Beachtung, einer inklusiven Schule die Vielfalt normal, das Vorhandensein Respekt und Wertschätzung die Basis für den täglichen von Unterschieden wird bewusst anerkannt und geschätzt. Kontakt darstellen. Gelebte Demokratie, eigenverantwortliches Jeder bekommt die Möglichkeit in vollem Umfang an der Ge- Lernen, bewusste Entscheidungen zur inklusiven Teilhabe in sellschaft teilzuhaben. allen Belangen und Zuständigkeiten unserer Gesellschaft, An- erkennung und Übernahme von Verantwortung für Schul- und So können Kinder und Jugendliche mit Motivation und Spaß Lernprozesse bieten eine solide Grundlage, um sich weiter lernen und die Schule wird zu einem gemeinsamen Lern-, zu entwickeln. Durch Rhythmisierung des Lerngeschehens Lebens -und Erlebnisort. und Lernorte außerhalb der Schule in unserer Gesellschaft Eine Inklusive Gemeinschaftsschule, die Möglichkeiten zu schaffen wir einen offenen Lebensraum, bei dem das Lernen allen Abschlüssen bis zum erweiterten Realschulabschluss zentrale Bedeutung gewinnt und die Entwicklung der individu- (Abitur ab Schuljahr 2021/22) bietet, würde den Ansprüchen ellen Persönlichkeiten in einem ganzheitlichen und geschütz- an eine moderne und kindgerechte Bildung entsprechen. ten Rahmen gefördert wird. In der Gemeinschaftsschule lernen Kinder und Jugendliche mit günstigen Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen und Deshalb wollen wir: auch besonderen Begabungen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen, deren Kompetenzen und Fähigkeiten noch nicht • eine Inklusive Schule, d.h. die Individualität des einzelnen so weit entwickelt sind. Im Verlauf des Besuchs der inklusiven Schülers wird nicht nur wahrgenommen und akzeptiert, Gemeinschaftsschule werden die Stärken der Kinder und sondern auch wertgeschätzt und als Basis des Unterrichts Jugendlichen durch zunehmend differenzierende Angebote verstanden. ausgebaut und ihre Schwächen abgebaut. • eine Schule, in der die Wege zu verschiedenen Schul- Die Neue Schule Magdeburg wird als Ganztagsschule geführt, abschlüssen für alle Schülerinnen und Schüler möglichst so bietet sie mehr Zeit und Raum für individuelle Förderung. lange offen gehalten werden, um jedem den für ihn höchst- möglichen Abschluss zu ermöglichen. Die Inklusive Gemeinschaftsschule ist eine Schule aller Kinder mit unterschiedlichen Biografien und Begabungen. • eine Schule, die sich an Grundsätzen und Erfahrungen reformpädagogischer Traditionen orientiert, d.h. es wird mit Kopf, Herz und Hand und allen Sinnen selbstständig und eigenverantwortlich gelernt. • eine Schule, in der Kinder und Jugendliche auf ein eigen- verantwortlich gestaltetes Leben vorbereitet werden. Sie erwerben Grundlagenwissen und Kompetenzen, die ihnen Selbstbewusstsein, Flexibilität und Selbstständigkeit ermög- lichen. 3
Pädagogisches und organisatorisches Konzept • eine Schule, in der sich Schüler, Lehrer, Erzieher, Eltern Langsam lernende Schülerinnen und Schüler und solche, die und alle anderen an der Einrichtung Tätigen auf Augenhöhe schneller lernen oder besondere Begabungen aufweisen, ler- begegnen, d.h. Beachtung, Respekt und Wertschätzung nen voneinander und werden individuell und gezielt gefördert. stellen die Basis für den Umgang dar. Neben der intensiven Betreuung der SchülerInnen im Unter- • eine Schule, in der demokratisch gestaltete Verantwortung richt durch Lehrkräfte und der Binnendifferenzierung durch füreinander gelernt und erlebt wird. reformpädagogische Mittel und Methoden (Arbeit mit Montes- sori-Material, Doppelstundenunterricht, Projektorientierung, • eine Schule, die sich öffnet - für außerschulische Lernorte, jahrgangsübergreifender Unterricht usw.) erweisen sich der für Kooperationen mit Vereinen, Betrieben und kulturellen Ganztagsbetrieb sowie die günstige räumliche Weitläufigkeit Institutionen. mit vielen Rückzugsmöglichkeiten für die SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf als günstig. Dabei ermög- licht der Ganztagsbetrieb die Öffnung der Schule nach außen, indem therapeutische Maßnahmen vor Ort in den normalen Schulalltag integriert werden können. 3 Analyse der konkreten Schulsituation Bei der Schülerschaft zeigt sich ein relativ weiter Einzugs- bereich, der angrenzende Gemeinden der Landeshauptstadt Die Neue Schule Magdeburg hat ihren Schulbetrieb im Sep- Magdeburg einbezieht. tember 2012 als Integrierte Gesamtschule aufgenommen. Die Mit den Anmeldezahlen und Interessensbekundungen für die nachfolgenden Jahrgänge besuchen im Zuge der Umwand- nächsten Jahre zeigt sich gleichzeitig das Entwicklungspoten- lung die Gemeinschaftsschule. Unser Schulgelände in der zial der Neuen Schule Magdeburg. Im Zuge der Schulsanie- Nachtweide befindet sich im Norden Magdeburgs und ist für rung bewerben wir uns um das STARK III Förderprogramm, 60 Jahre gepachtet. um auch in Zukunft die sachlichen und räumlichen Bedingun- Im Schuljahr 2017/18 besuchen 10 Klassen unsere Schule, gen zu optimieren. sodass wir zurzeit 189 SchülerInnen zählen. Die Mädchen Die schulische Expansion der nächsten Jahre zielt auf die und Jungen haben dabei ganz unterschiedliche Vorausset- Entwicklung einer dreizügigen inklusiven Gemeinschaftsschule zungen: SchülerInnen lernen in differenzierten Niveaustufen mit eigener Abiturstufe ab, die damit verbundene räumliche gemeinsam mit Schülern, bei denen ein sonderpädagogischer Expansion soll im Zuge der Sanierungen abgesichert werden. Förderbedarf diagnostiziert wurde. Die Teilnahme am Programm „Selbstevaluation in Schulen“ (SEIS) im Schuljahr 2015/16 zeigte, dass positive Elemente des gemeinsamen Lernens von Kindern mit sehr unterschiedli- chen Biografien und Begabungen zum Tragen kommen. 4 Festlegung und Begründung der Organisations- Die Neue Schule Magdeburg respektiert dabei die Verschie- form denheit und verlangt nicht von allen das Gleiche, sondern unterstützt jedes einzelne Mädchen und jeden einzelnen Jun- In der inklusiven Schule „Neue Schule Magdeburg“ werden gen in seiner Gesamtentwicklung und sorgt dafür, dass beim SchülerInnen ab dem 9. Schuljahrgang nach Bildungsgängen miteinander und voneinander Lernen individuelle Fähigkeiten differenziert unterrichtet. und soziale Kompetenzen optimal entwickelt werden können. Durch das längere gemeinsame Lernen in der Gemeinschafts- Die individuelle Förderung der Lernenden wird durch ein im schule werden mehr Schülerinnen und Schüler zu besseren Vergleich zu anderen Schulen höheres Maß an Freiheiten Abschlüssen geführt werden. gewährleistet, so z.B. in sich unterscheidenden Lehr- und Lernmaterialien, Kooperations- und Organisationsformen, Heterogenität, also unterschiedliche Interessen und Fähigkei- Projektunterricht, Nutzung außerschulischer Lernorte usw. ten, unterschiedliche Herkunft, unterschiedliches Wissen und Wenn SchülerInnen mit und ohne sonderpädagogischen Können, ist ein Charakteristikum einer jeden Gesellschaft. He- Förderbedarf auf unterschiedlichen Leistungsniveaus länger terogenität darf deshalb nicht aus der Schule herausorganisiert gemeinsam lernen und voneinander profitieren sollen, wenn werden, weil sie als ein den Unterricht erschwerender Faktor Projekt- und Freiarbeit zum alltäglichen Unterrichtsgesche- verstanden wird. Die Neue Schule Magdeburg stellt sich der hen zählen soll und dabei Schlüsselkompetenzen entwickelt Aufgabe, die Einstellung zur Heterogenität positiv zu verän- werden sollen, möchten wir denjenigen SchülerInnen, die die dern, den Umgang mit ihr zu lehren und zu praktizieren sowie Schule mit dem Abitur abschließen wollen, ein Zeitpolster zur Reichtum und Chancen der Vielfältigkeit zu nutzen. Verfügung stellen, damit sie den erhöhten Anforderungen der gymnasialen Oberstufe gerecht werden. 4
Pädagogisches und organisatorisches Konzept Bis zum Schuljahr 2021/22 haben die Schülerinnen und Schü- Für die Weiterentwicklung des Schulkonzeptes wird eine ler nach dem Ablegen des erweiterten Realschulabschlusses wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Schulpäd- die Möglichkeit, die Einführungs- und Qualifikationsphase der agogik und Grundschuldidaktik der Martin-Luther-Universität Oberstufe am Nobertusgymnasium zu besuchen. Halle-Wittenberg, den Lehrstuhl für allgemeine Didaktik und Theorie der Schule der Otto–von-Guericke-Universität Magde- Die Neue Schule Magdeburg plant ihre SchülerInnen gemäß burg sowie den sozialpädagogisch ausgerichteten Lehrstühlen Umwandlungsverordnung § 1 in 13 Schuljahren zum Abitur der Hochschule Magdeburg Stendal angestrebt. (Organisationsform 2) ab dem Schuljahr 2021/22 zu führen. Wir gehen davon aus, dass die Neue Schule Magdeburg in den kommenden Jahren die Dreizügigkeit erreichen wird und Gegenstandsbereiche und Ziele des Unterrichts somit der Aufbau der Abiturstufe realisiert wird. Der Unterricht an der Neuen Schule Magdeburg orientiert sich streng an den curricularen Grundlagen der Gemeinschafts- 5 Festlegungen zur pädagogischen Gestaltung schule, d.h. an dem Grundsatzband Gemeinschaftsschule und organisatorischen Umsetzung sowie den Fachlehrplänen für die Sekundarschule bzw. den curricularen Grundlagen für Gymnasien. Von Beginn an nutzt Das Konzept orientiert sich an den Grundsätzen und Erfahrun- die Neue Schule Magdeburg verantwortungsvoll und kreativ gen reformpädagogischer Traditionen, wie sie beispielsweise alle Möglichkeiten, welche der kompetenzorientierte Lehr- Maria Montessori in ihren didaktischen und methodischen plan bietet. Diese Kreativität besteht – insbesondere für den Schriften darlegt. Unsere Arbeit orientiert sich dementspre- Unterricht in der Sekundarstufe I – darin, Inhalte bewusst chend an Prinzipien der Montessori-Pädagogik und an auszuwählen, auf das Wesentliche zu konzentrieren, dieses anderen reformpädagogischen Modellen. Dies bedeutet vor zu vertiefen und zu wiederholen, Kenntnisse der Schülerinnen allem, dass der gesamte Unterricht aus der Perspektive der und Schüler systematisch auf bereits erworbenem Wissen Schülerinnen und Schülern zu denken und zu entwickeln ist. aufzubauen und Lerninhalte altersgemäß in lebenspraktische Die Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler ist der Aus- Kontexte der Kinder und Jugendlichen einzubetten. Deshalb gangspunkt allen Lernens und ihre Selbstständigkeit eines der wird besonderer Wert darauf gelegt, die Schülerinnen und wichtigsten Ziele. Einige grundlegende Bausteine sollen hier Schüler in diesen Prozess und damit in die Planung von Unter- im Konzept beschrieben werden, die in der weiteren Entwick- richt aktiv einzubeziehen. lung der Schule erprobt und modifiziert werden sollen. Die Neue Schule Magdeburg versteht sich als eine inklusive Gemeinschaft, die anstrebt die Vielfalt und Verschiedenheit 5.1 Schulinternes Curriculum (Aktuellster Entwick- der Menschen willkommen zu heißen und diesen anerkennend lungsstand, Siehe Anhang) Rechnung zu tragen. Die kontinuierliche Schulentwicklung und -evaluation orientiert sich an diesem Leitziel und erfolgt mit Hilfe und auf der Basis des international erprobten Materials Wir haben uns viel vorgenommen, doch wie setzen ‚Index für Inklusion’: wir das um? 1. Es wird angestrebt, eine Kultur zu schaffen, in der jedem Als inkusive Schule versuchen wir unser Schulkonzept im Individuum die volle Teilhabe am Gemeinschaftsleben mög- Sinne des eigenverantwortlichen und differenzierten Unter- lich ist, und Werte wie die höchstmögliche Entfaltung der richts umzusetzen. Um lebensnah und bedürfnisgerecht zu Begabungen durch Wertschätzung aktiv erfahren werden. lernen, haben wir in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schüler, Pädagogen und Eltern lehrrei- 2. Daran angelehnt werden sukzessiv Strukturen etabliert, die che Erfahrungen gesammelt. Daraus haben sich Grundsätze, heterogenes Lernen entwickeln hilft, indem Unterstützung Werte und Methoden entwickelt, die das Lernen an unserer für die vielfältigen Bedarfe organisiert werden. Schule manifestieren. Im Laufe der Schulentwicklung können 3. Es wird eine Praxis entwickelt, in der verschiedenste Lernar- sich und sollten sich die folgenden Festlegungen ändern, denn rangements organisiert und die je notwendigen Ressourcen auch WIR hören nicht auf zu lernen und benötigen dafür Zeit. mobilisiert werden. Es existieren eine Vielzahl anregender – nationaler wie internationaler – Ideen, Vorbilder und Kon- zepte, die es zu erproben lohnt, um eine Schule mit einer „Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind viel- unserem Konzept entsprechenden Pädagogik zu gestalten leicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich und mit Leben zu füllen. mehrere Versuche machen will. 5
Pädagogisches und organisatorisches Konzept Mute mir Fehler und Anstrengung zu denn daraus kann Blick nimmt und den Erfolg von Schule an den individuellen ich lernen.“ Entwicklungsmöglichkeiten bemisst. Diesem Anspruch folgend werden in der Neuen Schule Magdeburg neben Noten in Maria Montessori regelmäßigen Abständen (2 x pro Schuljahr) verbale Einschät- zungen erstellt. Differenziertes lernen Verbale Beurteilungen, die auf ausführlicher Beobachtung und Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler basie- Der Herausforderung jedem/er SchülerIn den bestmöglichen ren, geben nicht nur den Leistungsstand, sondern auch den Schulabschluss zu ermöglichen und gemeinsam zu lernen, Lernprozess wieder. Die Leistungsbeurteilung soll im Dienst stellen wir uns als inklusive Gemeinschaftsschule. Durch ein der Lernförderung stehen und die Entfaltung von Lern- und methodisch-didaktisches System der Kleingruppenarbeit, das Lebenschancen ermöglichen, Lernförderung soll kompetenz- System des Lernateliers und einem transparenten, struktu- förderlich, partizipativ und kommunikativ sein . rierten Stundenverlauf, ermöglicht es den Pädagogen auf Damit wird in der Neuen Schule Magdeburg eine Kultur der individuelle Lernschwerpunkte einzugehen. Durch regelmäßi- Beobachtung, Analyse und pädagogischen Entscheidung ge Lernstanderhebungen wird der aktuelle Leistungsstand des praktiziert. Einzelnen analysiert und die Aufgabenstellung dementspre- chend angepasst. Die Grundlage der Beratung von Lernprozessen liegt in der alltäglichen Beobachtung der Schülerinnen und Schüler und Ab dem siebten Schuljahr werden in Zielstellungsgesprächen in der begleitenden Dokumentation ihrer Lernprozesse in den erste Festlegungen getroffen, welcher Bildungsgang zurzeit für einzelnen Kompetenzbereichen. Auf dieser Grundlage werden die/den SchülerIn zutreffend ist. gegenüber dem einzelnen Kind spezifische Erwartungen for- Dementsprechend werden Aufgabenstellungen auf grundle- muliert, die es in seinem Leistungswillen herausfordert. Diese gendem (Haupt- und realschulbezogene Anforderungen) und Erwartungen sind sowohl an dem individuellen Leistungsver- erhöhten Niveau(gymnasial) den SchülerInnen zur Verfügung mögen als auch an generalisierten Maßstäben, wie sie in den gestellt. Zu Beginn des neunten Schuljahrgangs wird die Ein- Bildungsstandards formuliert sind, anzulegen. Die teilung durch die Fachlehrer endgültig festgelegt. Leistungserwartungen werden auch den Eltern gegenüber Die SchülerInnen lernen bis zum Ende der 9. bzw. 10. Klasse transparent gemacht. in einem Klassenverband, der durch die Bildung von Lerngrup- Des Weiteren werden folgende Instrumente zur Leistungser- pen im Unterricht aufgebrochen werden kann. Die Selbstorga- fassung eingesetzt: nisation der SchülerInnen ist eine Kompetenz, welche ab der 5. Klasse durch regelmäßiges Methodentraining, Feedbackge- Regelmäßige individuelle Lernberatungen in Form halbjähr- spräche und Lernkontrollen gemeinsam mit den Pädagogen licher Gespräche bieten den Schülerinnen und Schülern trainiert wird. Gelegenheit, ihre eigenen Lernprozesse zu bilanzieren, zu reflektieren, die nächsten Schritte zu planen und sich beraten zu lassen. Stundentafeln Zum Schuljahresende erhalten die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zu den Zeugnissen individuelle Lernberichte, die ihre Lernerfolge in für sie verständlicher Form beschreiben Grundlage für die Organisation des Unterrichts sind die und diese in den einzelnen Fächern und Kompetenzbereichen gültigen Stundentafeln des Landes Sachsen-Anhalt. Die in dokumentieren. den jeweils gültigen amtlichen Dokumenten vorgesehenen Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an längerfristigen Gesamtzahlen der Unterrichtstunden pro Bildungsgang und Projekten, die komplexe Leistungen darstellen und als solche Unterrichtsfach werden grundsätzlich eingehalten. bewertet werden. Leistungsbewertung 5.4 Versetzungsregeln Grundlage der Bewertung und Zensierung ist der RdErl. des MK vom 01. 07. 2003 (SVBl. LSA S.195) zuletzt geändert durch RdErl. des MK vom 26.06.2012 (SVBl. LSA 7/2012, S. Es gelten ohne Einschränkung die Versetzungsordnung vom 103) 17.12.2009 (RdErl. des MK / SVBl. 12 / 2009) und die Ver- ordnung über die Übergänge zwischen den Schulformen in Durch die Reformpädagogen wurde ein Leistungsbegriff der Sekundarstufe I vom 01.04.2004 (RdErl. des MK / SVBl. geprägt, der die Gesamtpersönlichkeit der Lernenden in den 6
Pädagogisches und organisatorisches Konzept 03/2004), geändert am 02.08.2005 (RdErl. des MK /SVBl. die Oberstufenverordnung des Landes Sachsen-Anhalt in der 08/2005). jeweils gültigen Fassung.( siehe S.10) Die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler ist ein wesentlicher Schwerpunkt im Bildungsprozess. Besonderes Augenmerk gilt den Schülerinnen und Schülern, die in einzelnen Fächern entweder herausragende Fähigkeiten 5.6 Organisation der Schule besitzen oder bei denen ein individueller Förderbedarf erkenn- bar ist. Die Inklusive Schule wird als offene Ganztagsschule (siehe Die reformpädagogische Orientierung der Schule wird diesem 5.8) geführt. Anliegen in besonderem Maße gerecht. Die Freiarbeit als eine Form des Offenen Unterrichts gewährleistet ein individuelles In der Ausbaustufe wird die „Neue Schule Magdeburg“ dreizü- Arbeiten auf hohem Niveau. gig sein. Wenn die Ausbaustufe erreicht sein wird, werden bis zu. 600 Schülerinnen und Schüler in der Schule lernen und Die Zielstellung der Bildungsarbeit der Schule ist der Erwerb leben. der für die Abschlüsse erforderlichen Qualifikationen. (Modell 5-13, durchgehend dreizügig, bzw. ca. 600 Schülerin- nen und Schüler, wenn man davon ausgeht, dass 11-13 nur zweizügig sind) 5.5 Vorgesehene Abschlüsse Eine Klasse wird in der Regel von 24 Schülerinnen und Schü- lern gebildet. In ihr werden im Allgemeinen mindestens zwei, höchstens jedoch vier Kinder bzw. Jugendliche mit sonderpä- Ziel der schulischen Bildung ist es, jede Schülerin und jeden dagogischem Förderbedarf unterschiedlicher Schwerpunkte Schüler durch individuelle Förderung zu dem für sie oder für integriert. ihn höchstmöglichen Abschluss zu führen. An der Gemein- Das Lernen in der Sekundarstufe I wird auch durch jahrgangs- schaftsschule können somit alle Abschlüsse des Landes übergreifende Organisationsformen ergänzt. Das können Sachsen-Anhalt erreicht werden. Projekte, Werkstattarbeit, Arbeitsgemeinschaften, unterrichts- Dies sind im Einzelnen: ergänzende Veranstaltungen und Formen der Freiarbeit sein. • Hauptschulabschluss Neben der Orientierung an den Mitschülern der Klasse können die Schülerinnen und Schüler so auch an den Erfahrungen der • Der qualifizierte Hauptschulabschluss nach Beendigung der Älteren partizipieren und von diesen profitieren, wie auch diese 9.Klasse durch die jüngeren Mitschüler Anregungen erfahren können. • Realschulabschluss nach der 10. Klasse, Jede Klasse wird durch ein pädagogisches Team betreut. • Erweiterter Realschulabschluss nach der 10.Klasse, Zu diesem Team gehören – je nach Zusammensetzung und Bedarf der konkreten Gruppe – verschiedene Professionen: bis zum Schuljahr 2021/22 werden folgende Abschlüsse in Neben einer Fachlehrerin bzw. einem Fachlehrer wirken auch Kooperation mit dem Nobertusgymnasium in Magdeburg Förderschullehrerinnen und -lehrer, Sozialpädagoginnen und ermöglicht -pädagogen, pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • der schulische Teil der Fachoberschulreife, sowie die Integrationshelfer der Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam und verant- • Allgemeine Hochschulreife nach der 13.Klasse (Abitur) wortlich in einem pädagogischen Team. Alle SchülerInnen werden bei der Gestaltung des Lernens und Alle Abschlüsse werden grundsätzlich nach den in den Prü- des Schullebens einbezogen. fungsordnungen des Landes Sachsen-Anhalt festgelegten Bestimmungen sowie der Verordnung über die Abschlüsse in der Sekundarstufe I vom 09.07.2012 In: GVBl.LSA 15/2012, S.248 und der Verordnung über die gymnasiale Oberstufe vom 24.03.2003 In: GVBl. LSA 15/2003, S.61 zuletzt geän- 5.7 Organisation des Unterrichts dert durch 2.VO zur Änderung vom 11.03.2011 In: GVBl. LSA 8/2011, S.537 erworben. Grundsätzlich gilt für die Unterrichtsorganisation an der Neuen Für den Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife und des Schule Magdeburg die Einhaltung der Vorgaben der Verord- schulischen Teils der Fachhochschulreife gelten ohne jede Ein- nung über die Gemeinschaftsschule Sachsen-Anhalt (Gemein- schränkung die Festlegungen für Gemeinschaftsschulen und schaftsschulverordnung – GmSVO LSA) vom 20.Juni 2013 . 7
Pädagogisches und organisatorisches Konzept Der Unterricht wird auf Grundlage des von der obersten Schul- Organisatoren, Moderatoren und Motivatoren mit einem hohen behörde erlassenen Lehrplans, der aus dem Grundsatzband Maß an Flexibilität, Offenheit, Spontaneität und Authentizität, Gemeinschaftsschule und den Fachlehrplänen der Sekundar- die das selbstständige Entdecken und Arbeiten der Schüle- schule besteht, durchgeführt. Für den 9.Schuljahrgang des rinnen und Schüler anregen und begleiten. Ihnen obliegt die in allen Fächern auf den Erwerb des Abiturs ausgerichteten Verantwortung, die Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, Unterrichtes (Gymnasiales Niveau) sowie die gymnasiale sich selbstständig Kompetenzen anzueignen und verantwor- Oberstufe gelten die jeweiligen curricularen Vorgaben des tungsbewusst zu handeln. Gymnasiums. Lernatelierarbeit, Kurse und Projekt- und Werkstattarbeit bil- Des Weiteren wird eine kompetenzorientierte schulinterne den die Hauptbestandteile des Unterrichts bis Klassenstufe 9: Planung (Curriculum), die Differenzierungsangebote gemäß Zu den Merkmalen guten Unterrichts gehört die Individualisie- § 3 der Gemeinschaftsschulverordnung ausweisen sowie An- rung von Lernprozessen. Innerhalb der individuellen Gestal- schlussfähigkeit und Durchlässigkeit gewährleisten , konzipiert. tung des Unterrichts unserer Schule nimmt die Diagnose der Um dem pädagogischen Leitbild individuellen Lernens gerecht individuellen Lernvoraussetzungen und -entwicklungen der zu werden, werden die Schüler der Sekundarstufe I der Neu- SchülerInnen eine wesentliche Rolle ein. Der Zeitraum vom en Schule Magdeburg sowohl in Lerngruppen eines Jahrgangs Schuljahresanfang bis zu den Herbstferien dient im Schul- als auch in jahrgangsübergreifenden Gruppen in den Klassen- jahrgang 5 einer ersten Lernstandsanalyse. Klassenlehrer, stufen 5-8 und einer Vielzahl von Unterrichtsformen lernen. Fachlehrer, Förderschullehrer, pädagogische Mitarbeiter und Kurs-, Projekt- und Lernatelierarbeit stehen dabei in einem ggf. Therapeuten machen es sich gemeinsam zur Aufgabe, ausgewogenen Verhältnis. den aktuellen Lern- und Entwicklungsstand in den verschie- denen Kompetenzbereichen durch gezieltes Beobachten zu Die jahrgangsübergreifende Lerngruppe schafft eine natürliche ermitteln. Daran anknüpfend werden mögliche Förderansätze Lernsituation, bietet Raum für gegenseitige Unterstützung und in Form von Förderzielen und – maßnahmen abgeleitet. Lern- Austausch und fördert somit die Entwicklung sozialer Kompe- standsanalyse und Förderansätze werden im Förderkonzept tenz. Die Kinder erleben im Wechsel immer wieder die Rolle zusammengefasst und sind grundlegend für die Planung und des Älteren, Helfenden und die des Jüngeren, Unterstützten. Gestaltung des Unterrichts. Die jüngeren Schüler partizipieren an den Lernerfahrungen der älteren. Die älteren Schüler erhalten durch die Altersmischung Im Laufe des Schuljahres werden der Lern- und Entwicklungs- die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten der Kommunikation und Wis- stand der SchülerInnen in regelmäßigen Abständen überprüft, sensweitergabe zu schulen. Die Kinder lernen, Verantwortung mit der bisherigen Erhebung verglichen und das Förderkon- zu übernehmen und Traditionen weiter zu geben. Die individu- zept entsprechend evaluiert und fortgeschrieben. Ergänzend ellen Lernwege und –tempi verringern die Konkurrenz unterei- zum Förderkonzept wird den SchülerInnen ein Instrument zur nander, Unterschiede im Lernstand wirken eher als Ansporn. Selbstevaluation angeboten. In der individuellen Zielvereinba- rung dokumentieren die SchülerInnen ihre erreichten Kompe- Die reichhaltigen und vielfältigen Lernangebote ermöglichen tenzen und reflektieren über ihren Lernprozess. Das Förder- es dem Schüler, sein Lernen eigenverantwortlicher und von konzept und die Zielvereinbarung werden gemeinsam mit den Lehrern und Mitschülern unabhängiger zu gestalten. Eltern besprochen. Die Arbeitsdokumentation in dem Lernplaner trainiert die Selb- Die Neue Schule Magdeburg hat es sich zu ihrem Leitbild ge- storganisation und die Reflektion des eigenen Lernprozesses. macht, die Individualität des einzelnen Schülers als Basis des Die Tages- und Wochenstruktur mit den flexiblen und offenen Unterrichts zu verstehen. Zum einen spiegelt sich das durch Lernsituationen bietet den Schülerinnen und Schülern die die Berücksichtigung von individuellen Interessen und Neigun- Möglichkeit, den Arbeits- und Lernrhythmus zu finden, der gen bei der Themenauswahl und das Einbeziehen der Schü- ihren individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen ent- lerInnen in die Planung des Unterrichts wider. Zum anderen spricht und in den sie ihre Erfahrungen, Motivationen, Kreati- werden bei der Aufbereitung des Unterrichts Lernstand und vität und sozialen Lernbedürfnissen einbringen können. Der Leistungsfähigkeit der SchülerInnen beachtet. Durch ein hohes Schüler wird zum aktiven Gestalter seines Lernprozesses, den Maß an innerer Differenzierung können individuelle Lernvor- er zunehmend reflektieren kann und für den er Verantwortung aussetzungen berücksichtigt und individualisierte Lernziele übernimmt. erreicht werden. Ein wesentliches Instrument des individua- lisierten Lernens an unserer Schule stellt die Arbeit mit dem Die Lehrenden verstehen sich in diesem Lernprozess als Wochenplan dar. Dieser enthält einen der Lernausgangslage Partner und Unterstützer. Sie sind aufmerksame Beobachter entsprechenden Pflicht- und Wahlaufgabenbereich, den die und hilfsbereite Berater des Kindes auf seinem individuellen SchülerInnen selbstständig und eigenverantwortlich bearbei- Entwicklungsweg. Als Vermittler von Lernstoff treten sie in den ten. Des Weiteren erhalten die SchülerInnen in reformpädago- Hintergrund. Vielmehr schaffen sie eine Lernumgebung, die gisch orientierten Unterrichtsformen, wie z.B. dem Projektun- von gegenseitigem Respekt, Akzeptanz und Wärme geprägt terricht, dem Stationenlernen oder dem Werkstattunterricht mit ist und in dem der Lernende durch eigenes Tun, Zusammen- Aufgaben in unterschiedlichen Niveaustufen die Möglichkeit, hänge erkennen kann und bewusst entwickeln lernt. Sie sind 8
Pädagogisches und organisatorisches Konzept eigene Lernwege zu gehen und ihr Potential umfassend zu Im rhythmisierten Tagesablauf wechseln Phasen gemein- entwickeln. Dem Unterrichtsprinzip der inneren Differenzierung schaftlichen und individuellen Lernens mit Phasen von Bespre- wird ebenso durch den Einsatz kooperativer Lernformen Rech- chungskreisen und ausreichend langen Erholungspausen. nung getragen. In Partner- und Gruppenarbeit lernen es die SchülerInnen, sich Lerninhalte gemeinsam zu erarbeiten und sich beim Lernprozess zu unterstützen, während gleichzeitig soziale Kompetenzen gefördert werden. Das soziale Lernen und die Entwicklung sozialer Kompeten- zen nehmen an unserer Schule neben dem Erwerb von Fach- und Methodenkompetenz einen zentralen Stellenwert ein. Es werden Lernarrangements gestaltet, um soziale Kompetenzen gezielt zu fördern. Dazu gehören die Erarbeitung von Klassen- regeln, die Durchführung von Kommunikations- und Interakti- onsübungen und der Einsatz verschiedener Sozialformen im Unterricht. Darüber hinaus finden zum Schuljahresanfang für die 5. Klassen Kennenlerntage sowie Projekttage zum Thema „Gemeinsam Klasse sein“! statt. Kurse dienen der systematischen Vermittlung von Fachwis- sen. In vorwiegend altershomogenen Lerngruppen wird in neue Themengebiete eingeführt, bereits Bekanntes inhaltlich ergänzt oder vertieft. Die Zusammensetzung der Lerngruppen erfolgt aufgrund ähnlicher Leistungsvoraussetzungen, so dass die Kinder differenziert an den Themen arbeiten können und somit ein Lernerfolg garantiert wird. Um vernetztes Arbeiten, sowohl über die vorhandenen Klas- senstrukturen als auch über die einzelnen Lernfelder hinaus zu ermöglichen, werden künftig jahrgangsübergreifende Werk- stattzeiten und Projekte im laufenden Schuljahr integriert. Hier steht das selbstständige, kooperative und entdeckende Lernen im Vordergrund. Unterrichtsfächer mit einem geringen Stundenumfang werden fächerübergreifend oder Fächer verbindend bzw. in Kurs- oder Epochenangeboten unterrichtet. Die genaue Verteilung von Unterrichtsinhalten fachbezogener und fachübergreifender Art auf die verschiedenen Unterrichts- und Lernformen erfolgt in der aktuellen Stoffterminplanung des Fachlehrers bzw. des Fachlehrerteams auf Grundlage des gül- tigen Lehrplans und der Stundentafeln des Landes Sachsen- Anhalt für die einzelnen Unterrichtsfächer. Die aufgeführten Unterrichts - und Lernformen beziehen sich auf die Sekundarstufe I. Die Organisation des Unterrichts in der Sekundarstufe II rich- tet sich streng nach der gültigen Oberstufenverordnung. Die Besprechungskreise sind ein wichtiger Bestandteil der Schulkultur und des Schulalltags. Als Forum des gemeinsa- men Austausches bilden sie die Basis der Planung, der Gestal- tung, der Reflektion, der Klärung von Problemen und der Prä- sentation von Ergebnissen auf allen Ebenen der Schulstruktur – von der Stammgruppe bis hin zur Schulgemeinschaft. Sie sind das wesentliche Instrument für demokratisches Lernen; in ihnen wird demokratisches Miteinander gelernt und gelebt. 9
Pädagogisches und organisatorisches Konzept Tabelle Exemplarischer Tagesablauf – Sekundarstufe I stattung und die Einrichtung unserer Räume laden z.B. zum Spielen, Malen, Basteln, Lesen als auch zum Entspannen ein. Zeit Das Mittagessen nehmen die Schüler und Schülerinnen Ab 7:30 Uhr Individuelles Ankommen während der einstündigen Mittagspause ein. Wir streben eine 7:50 – 8:00 Uhr Vorbereitung in den Unterrichtsräumen ruhige und entspannte Atmosphäre an und berücksichtigen 8:00 – 9:30 Uhr 1. Arbeitsphase dies bei der zeitlichen Planung. 9:30 – 10:00 Uhr Frühstückspause Der Essenanbieter wird in Absprache mit den Eltern ausge- 10:00 – 11:30 Uhr 2. Arbeitsphase wählt. 11:30 – 12:30 Uhr Mittagspause Die Angebote erachten wir als sehr wichtig, denn sie bilden einen Pfeiler, um die Schule als positiven Lebensraum zu 12:30 – 14:00 Uhr 3. Arbeitsphase erfahren und Spaß im Miteinander zu erleben. 14:00 – 14:10 Uhr Trinkpause Eine große Vielfalt an Arbeitsgemeinschaften wird angestrebt 14:10 – 15.40 Uhr 4. Arbeitsphase und soll die Möglichkeit bieten sich auszuprobieren, um Nei- ab 15:40 Hortbetreuung gungen und Interessen zu entdecken und zu festigen. Im Bereich Sport, Musik und Kunst sollen qualitativ anspruchs- volle Inhalte etabliert werden. Lernateliers Dazu werden wir stetig unsere Netzwerke zu Sport- und Kul- turvereinen weiter ausbauen (siehe kulturelle Bildung). Selbstständiges Lernen verlangt nach einer vorbereiteten, Bereiche wie Schach, Schulband, Chor, Handwerk, Kochen, ansprechenden Umgebung. Gesunde Ernährung, Theater und Gestalten sollen altersge- In den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch arbei- mäß aufbereitet und mit dem Wachsen unserer Schule feste ten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5-8 an drei Bestandteile unserer Freizeitangebote sein. Tagen pro Woche in einer dafür einladenden Umgebung. Jahr- Im Rahmen unseres Projektunterrichts bilden Exkursionen gangsübergreifend bearbeiten die Schülerinnen und Schüler eine große Rolle und werden fachübergreifend und fachspezi- lehrplanrelevante Themen überwiegend eigenverantwortlich. fisch geplant, organisiert und durchgeführt. Orientierung bietet ihnen eine Lernlandkarte, die den Weg durch die Vielfalt erleichtern soll. Die Planung und Auswertung Um Neugier zu wecken, zu forschen, zu entdecken, die Wahr- der Arbeit findet regelmäßig in Absprache mit den Fach- und nehmung der Schüler/innen zu sensibilisieren und Vielfalt zu Klassenlehrern statt. erleben, erfordert es Platz und Raum zu schaffen. Mit dem Ziel das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, demokrati- sche Einstellungen und kommunikative Kompetenzen zu för- dern etablierten wir den Klassenrat. Der Klassenrat diskutiert über die verschiedensten Themen. 5.8 Zusammenhang zwischen Unterricht und Ganz- tagsspezifischen Angeboten (Ganztagskonzept) Mit dem Blick auf die Entwicklung und Festigung sozialer Kom- petenzen werden Themen, wie Mobbing, Sicherheitstraining usw. altersgerecht aufbereitet und in jeder Klassenstufe eine Der offene Ganztagsbetrieb fördert Lernmöglichkeiten der wichtige Rolle spielen. SchülerInnen und realisiert den Erwerb sozialer Kompeten- Unsere Feste und Feiern bieten Gelegenheit, Anstrengungen zen. Die verschiedenen Formen der Ganztagsgestaltung ge- von Schülern zu würdigen und allen zu danken, die im Hinter- ben den Kindern und Jugendlichen Gelegenheit weit reichen- grund zum Gelingen des Schullebens beitragen. de soziale Beziehungen einzugehen und in der Gemeinschaft zu erproben und dabei Problemlösungsstrategien zu erlernen Mit viel Freude und Engagement finden Schüler/innen, Eltern, und zu trainieren. Lehrer und alle Mitstreiter des Vereins „Neue Schule Magde- burg“ zusammen und erleben gemeinsam schöne Momente Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anspannung und Ent- spannung wird durch die Rhythmisierung des Tagesablaufes Schulinterne, städtische, landes- sowie bundesweite Wett- gewährleistet. bewerbe begrüßen wir, da so eine Möglichkeit für unsere Schüler/innen besteht Lern- und Arbeitsergebnisse stolz zu Während der Pausen können die Schüler und Schülerinnen präsentieren. vielfältige Spiel -und Beschäftigungsmöglichkeiten nutzen. Auf Bewegung und frische Luft legen wir großen Wert. Die Aus- Um Stärken des Einzelnen hervorzuheben, werden Möglich- keiten in den einzelnen Fachbereichen geschaffen . 10
Pädagogisches und organisatorisches Konzept der Möglichkeiten eines jeden Kindes. Diese herauszufinden und kreativ nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie dennoch überschritten werden kann, ist herausfordernde Aufgabe der Pädagogen der Neuen Schule Magdeburg. Im Vordergrund 5.9 Zur integration von Schülerinnen und Schülern steht dabei das fähigkeitsorientierte pädagogische Handeln. mit sonderpädagogischem Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht (Förderschulkonzept) Die Reformpädagogik gibt hierfür die entscheidenden Mittel in die Hand. Offenes Arbeiten ermöglicht das Verfolgen der indivi- duellen Ziele jedes einzelnen Schülers. In Projektarbeit wird fächer- und jahrgangsübergreifend gearbeitet. Jeder Schüler Grundsätze findet so seinen individuellen Platz im Rahmen eines großen Themas. Die Neue Schule Magdeburg stellt sich das hohe Ziel, eine „Inklusives Arbeiten“ bedeutet barrierefreies Arbeiten. Barri- inklusive Schule zu sein. Eine inklusive Schule als Teil einer eren sind räumliche Hindernisse, die nicht von jedem selb- zukünftigen inklusiven Gesellschaft. „Inklusiv“ bedeutet, Vielfalt ständig überwunden werden können. Barrieren sind auch zu leben. Vollständige Inklusion wird nie erreichbar sein, Hindernisse in den Köpfen der Menschen, die vorurteilend in dennoch besteht die Absicht, die Teilhabe aller Mitglieder der Grenzen weisen können. Barrieren können auch gesetzliche Schulgemeinschaft am schulischen Erleben zu steigern. Vorgaben, komplizierte Ausdrucksweisen oder schwieriger Zugang zu Medien sein. Barrieren können ausgrenzende Gre- In Deutschland trat die UN-Behindertenrechtskonvention am mien, bestimmte Lehrmethoden, Lehrpläne und Bildungsziele 26. März 2009 in Kraft. sein. „Der Konvention liegt ein Verständnis von Behinderung zu- Dies alles zu überwinden, ist Ziel der Neuen Schule Magde- grunde, das jede Form körperlicher, seelischer, geistiger oder burg. Sinnesbeeinträchtigung als normalen Bestandteil mensch- lichen Lebens und menschlicher Gesellschaft ausdrücklich Unsere Arbeit stützt sich unter Anderem auf den „Index für In- bejaht und darüber hinaus im Sinne der Diversität als Quelle klusion“ (1).Dieser ist eine Materialsammlung, welche uns hilft, möglicher kultureller Bereicherung wertschätzt.“ (3) die Schulentwicklung zu forcieren. In der Gründungsphase so- wie im weiteren Verlauf unserer Tätigkeit dient uns der „Index Die Individualität des einzelnen Schülers ist nicht nur wahrzu- für Inklusion“ in regelmäßigen Abständen eine Selbstevaluati- nehmen und zu akzeptieren, sondern auch wertzuschätzen on durchzuführen. Dieses Instrument ermöglicht ein genaues und sogar als Basis des Unterrichts zu verstehen. Es wird ein Hinterfragen der Alltagssituationen von allen Beteiligten an der positives Verständnis von Unterschieden kultiviert. Schule, sodass eine detaillierte Analyse aller Sichtweisen ent- Die Individualität umfasst ein weit gefächertes Spektrum - von steht. Diese Sichtweisen bieten Anknüpfungspunkte für unsere hochbegabt bis förderbedürftig, von „Bildungsbürgertum“ über weitere Arbeit des barrierefreien Lernens und der Teilhabe „sozial schwach“ bis „Migrationshintergrund“, um im aktuellen aller Schülerinnen und Schüler. Der Index gliedert sich in drei Vokabular auszudrücken, was in der Realität eine Unmenge miteinander verwobene Komplexe: an Zwischentönen ausmacht. Inklusive Kulturen bilden Toleranz gegenüber dem Anderssein, gegenseitige Unterstüt- Inklusive Strukturen etablieren zung und die Überwindung von Hierarchien sind die zentralen Ideen dieses Erziehungsmodells. Auch Lehrer mit Behinde- Inklusive Praktiken entwickeln. rungen sind an der Neuen Schule Magdeburg ausdrücklich erwünscht. Die oben geschilderten Ideen als gegeben voraussetzend, „Die Bildungsziele eines inklusiven Bildungssystems: Stär- gäbe es keinen Anlass, gesondert über „behinderte“ Kinder zu kung des Bewusstseins der menschlichen Möglichkeiten sowie sprechen. des Bewusstseins der Würde und des Selbstwertgefühls des Menschen. Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten, Dennoch soll hier dargestellt werden, inwiefern die Kinder den Grundfreiheiten und der menschlichen Vielfalt. Entfaltung mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach den geltenden der Persönlichkeit der Menschen mit Behinderungen, Förde- gesetzlichen Bestimmungen inklusiv beschult werden. rung ihrer Begabungen und ihrer Kreativität sowie ihrer geisti- gen und körperlichen Fähigkeiten mit dem Ziel der Befähigung Es kommen zur Anwendung: zur wirksamen Teilhabe an einer freien Gesellschaft. UN-BRK Verordnung über die sonderpädagogische Förderung vom 2. Artikel 24 Abs. 1 a) bis c)“ (3) August 2005 (GVBl. LSA S. 482), geändert durch Verordnung Individualität und Vielfalt beziehen sich nicht nur auf ver- vom 10. Mai 2010 (GVBl. LSA S. 349) schiedene Kompetenzen und die Begabung des einzelnen Kindes. Sie beziehen sich auch auf die individuelle Grenze 11
Pädagogisches und organisatorisches Konzept Hinweise zur Organisation des gemeinsamen Unterrichts, anderen Pädagogen.. Hilfsmittel sind bereitzustellen. Bei RdErl. des MK vom 20.7.2005 - 32.1 – 81620, inklusive Ände- Bedarf ist Eingliederungshilfe in Form eines Integrationshelfers rung vom 9.3.2010 nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch – Sozialhilfe - vom 27. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3022, 3023), zuletzt geändert Leistungsbewertung und Beurteilung an allgemein bildenden durch Artikel 10 und Artikel 27 des Gesetzes vom 21. März Schulen und Schulen des Zweiten Bildungsweges der Sekun- 2005 (BGBl. I S. 818, 829, 835), in Anspruch zu nehmen. (a) darstufen I und II, RdErl. des MK vom 1. 7. 2003 (SVBl. LSA S. Abschnitt 6 §18 Abs. 2 195), geändert durch RdErl. des MK vom 30. 6. 2010 (SVBl. LSA S. 208), zuletzt geändert durch RdERl. des MK vom Für jeden Schüler mit Förderbedarf konstituiert sich ein Team, 26.06.2012 ( SVBl. LSA 7/2012, S. 103. das an der Unterrichtung und Betreuung des Schülers beteiligt ist. Dieses Team besteht im Allgemeinen aus dem Klassen- Besondere Bestimmungen für die Schüler und Schülerinnen lehrer, dem pädagogischen Mitarbeiter, dem Sonderpäda- mit sonderpädagogischem Förderbedarf des § 10 der gültigen gogen, dem Integrationshelfer und dem Erzieher, ggf. dem Versetzungsordnung kommen zur Anwendung. Physiotherapeuten und einem Logopäden. Das Team trifft sich In der Neuen Schule Magdeburg werden Schülerinnen und regelmäßig und alle Personen stehen in engem Austausch Schüler mit einem festgestellten sonderpädagogischen För- miteinander. Die Praxis des Nachteilsausgleichs (z.B. Schreib- derbedarf gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern ohne zeitverlängerung) ist im Team zu diskutieren und festzulegen. sonderpädagogischen Förderbedarf im Gemeinsamen Unter- Für Schülerinnen und Schüler mit einem festgestellten son- richt unterrichtet. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler derpädagogischen Förderbedarf in der Geistigen Entwicklung mit Förderbedarf je Klasse wird unter Berücksichtigung der gelten auch im Gemeinsamen Unterricht die Festlegungen der sonderpädagogischen Förderung festgelegt. entsprechenden Förderschulform (Rahmenrichtlinien, Lehrplä- ne). Sonderpädagogische Förderschwerpunkte können sein: Für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen bilden die Fachlehrpläne des Lehrplans Sekundar- 1. das Lernen, schule die Grundlage des Unterrichts. Diese sind in Individu- 2. die geistige Entwicklung, alplänen dem jeweiligen Stand der Kompetenzentwicklung anzupassen. 3. die emotionale und soziale Entwicklung, Für jeden Schüler und jede Schülerin mit sonderpädago- 4. die Sprache, gischem Förderbedarf ist individuell im Pädagogenteam 5. das Hören, abzustimmen, inwieweit er/ sie im betreffenden Fach am Klassen- oder Kursunterricht teilnimmt oder ggf. individuell in 6. das Sehen, einer kleinen Lerngruppe von Schülern und Schülerinnen mit 7. die körperliche und motorische Entwicklung, Förderbedarf unterrichtet wird. Der gemeinsame Klassen- und Kursunterricht soll überwiegen. 8. die langfristige Erkrankung und Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förder- 9. autistisches Verhalten (a) Abschnitt 2 §4 bedarf aller Förderschwerpunkte setzen sich grundsätzlich auf ihrem individuellen Niveau mit Themen und Inhalten des Lehrplans der allgemeinen Schulen auseinander. Dabei wird Keine Art der Förderung wird prinzipiell ausgeschlossen. Im sichergestellt, dass den Rahmenrichtlinien der Förderschulen Einzelfall ist festzustellen, ob die pädagogischen, personellen, mit dem Schwerpunkt Lernen bzw. Geistige Entwicklung min- räumlichen, sächlichen und finanziellen Bedingungen vorhan- destens entsprochen wird. den oder aber zum Beginn des Schuljahres geschaffen werden können. (a) Abschnitt 6 §18 Abs. 1-6 Feststellung des sonderpädagogischen Förderbe- Je nach Art des Förderschwerpunktes und der Einschätzung darfs aus dem individuellen sonderpädagogischen Gutachten kann der Gemeinsame Unterricht als zielgleiche oder zieldifferen- zierte Unterrichtung einzelner oder mehrerer Schülerinnen Die grundsätzliche und erstmalige Feststellung des son- oder Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf organi- derpädagogischen Förderbedarfs erfolgt auf der Grundlage siert sein. (a) Abschnitt 6 §17 Abs. 1 der Verordnung über die sonderpädagogische Förderung in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Förderzentrum. (a) Die Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden Abschnitt 3 § 8-11 von den Klassenlehrern, Fachlehrern und pädagogischen Mitarbeitern unterrichtet. Je nach Bedarf übernehmen oder Die Neue Schule hat mit dem Pädagogenteam jährlich für ergänzen die sonderpädagogisch ausgebildeten Lehrkräfte jeden Schüler mit Förderbedarf erneut einzuschätzen, wel- Teile des Unterrichts dieser Schüler sowie die Anleitung der 12
Pädagogisches und organisatorisches Konzept cher sonderpädagogische Förderbedarf weiterhin besteht. (a) 6 Kulturelle Bildung Abschnitt 4 §12 Abs.1 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förder- Die „Neue Schule Magdeburg“ wird sich an den Rahmen- bedarf aller Förderschwerpunkte erhalten mindestens den bedingungen des Landes Sachsen-Anhalt orientieren und Umfang von Lehrerwochenstunden zur sonderpädagogischen ein besonderes interdisziplinäres kulturelles Profil anbieten, Begleitung, der ihnen laut RdErl. des MK vom 20.7.2005 - 32.1 indem im Rahmen von Kooperationen die Schule in die lokale – 81620, inklusive Änderung vom 9.3.2010 zusteht. Bildungslandschaft integriert wird. Leistungsbewertung und Versetzung der Schüler mit sonder- Kultur öffnet Welten, Welten spannender Geschichten, leben- pädagogischem Förderbedarf orientieren sich am RdErl. des diger Bilder und spielerischer Momente, Welten voller Klänge MK vom 1. 7. 2003 (SVBl. LSA S. 195), geändert durch RdErl. und neuer Einsichten. Kinder und Jugendliche brauchen krea- des MK vom 30. 6. 2010 (SVBl. LSA S. 208), geändert durch tive Kompetenzen und Experimentierfelder, um starke Persön- den RdErl. des MK vom 26.06.2012 (SVBl. LSA 7/2012, S. 103 lichkeiten zu werden. Leistungsbewertung und Beurteilung an allgemein bildenden Schulen und Schulen des Zweiten Bildungsweges der Sekun- Kulturelle Bildung – was ist das eigentlich? darstufen I und II. Malen, Theater spielen, Videos drehen, Musik machen, Tan- Für die Vergabe des Hauptschulabschlusses an SchülerInnen zen, Schreiben, Fotografieren oder Computerspiele erfinden – mit sonderpädagogischem Förderbedarf Lernen ist der Stand Kultur selber zu machen ist ein wichtiges Lernfeld der Kultu- der Kompetenzentwicklung, der den Anforderungen der Ab- rellen Bildung. Ebenso wertvoll ist die Beschäftigung mit Kunst schlussverordnung entspricht, maßgeblich. und Kultur im Theater oder Konzert, im Kino oder Museum oder in der Bibliothek. Orte der Kulturellen Bildung sind außer- Für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf wird au- dem Jugendkunstschulen, Musikschulen, Theaterpädagogi- ßerdem zum Schuljahresende vom jeweiligen verantwortlichen sche Zentren, Jugendfilmclubs, Kindermuseen, Spielmobile, Pädagogenteam ein Lernentwicklungsbericht verfasst. Dieser Kinderzirkusse etc. wird mit den Eltern besprochen und ihnen ausgehändigt. Außer im Kunst-, Musik- oder Theaterunterricht findet Kultu- Literatur: relle Bildung auch in geistes- und gesellschaftswissenschaftli- BOBAN, Ines & HINZ, Andreas (2009): Der Index für Inklusion. chen Fächern statt. Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln. (mit Kulturelle Bildung stärkt Schlüsselkompetenzen BOBAN, I.) Sozial Extra. H. 9/10, 12-16 Schlüsselkompetenzen sind Fähigkeiten, die Schülerinnen und http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Behindertenrechtskonvention Schüler erwerben, um das Leben erfolgreich zu bewältigen: in Institut für Menschenrechte, Stellungnahme der Monitoring- der Familie, im Freundeskreis, in Ausbildung und Beruf und im Stelle (31. März 2011), Eckpunkte zur Verwirklichung eines Alltagsleben. Dazu gehören zum Beispiel: Kreatives Denken, inklusiven Bildungssystems (Primarstufe und Sekundarstufen Improvisationsvermögen, Ausdrucksfähigkeit, soziale Kom- I und II) Empfehlungen an die Länder, die Kultusminister- petenz, Toleranz, Selbstorganisation, Ausdauer oder auch die konferenz (KMK) und den Bundhttp://www.institut-fuer- Fähigkeit, Initiative zu ergreifen. menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien/ Kulturelle Bildung >> öffnet Welten. Stellungnahmen/stellungnahme_der_monitoring_stelle_ eckpunkte_z_verwirklichung_eines_inklusiven_bildungssys- Wer mit einem Bild, einem Theaterstück oder einem musika- tems_31_03_2011.pdf aufgerufen am 04.04.2011 lischen Werk etwas anfangen kann, dem eröffnen sich neue Horizonte. Entwurf der Kultusministerkonferenz für Empfehlungen zur inklusiven Bildung „Inklusive Bildung von Kindern und Ju- „Ich und die Kunst“ Die Kinder und Jugendlichen lernen Kunst- gendlichen mit Behinderung in Schulen“ Stand: 03.12.2010 werke kennen und machen sich Gedanken über die Frage: http://www.kmk.org/fileadmin/pdf/Bildung/AllgBildung/Anho- Was hat das mit mir und meinem Leben zu tun? erungstext-Entwurf-2010-12-03-205-AK.pdf aufgerufen am „Ich und die Menschheit“ Auf diese Weise lernen Schüler/innen 04.04.2011 viel über die Menschen, über Ideen, Traditionen und Visionen. Land Sachsen-Anhalt, http://www.sachsen-anhalt.de/index. So kann Information zu Wissen werden. php?id=7255 Kulturelle Bildung >> schafft starke Persönlichkeiten. Aktualisierte Gesetze, Erlasse, Verordnungen Kreativität entdecken - Potenziale entfalten Jede/r kann kreativ Pädagogisches Konzept der Saaleschule für (H)alle, Integrier- sein – auf die richtigen Bedingungen kommt es an. In Ange- te Gesamtschule, Ersatzschule in freier Trägerschaft boten der Kulturellen Bildung zählen die unterschiedlichsten Stärken und Fähigkeiten. So findet jede/r seinen Weg. 13
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