Kooperation Heidelberg - Impfen gegen Krebs - Neue Wege in der Krebsforschung - Für Wissenschaft begeistern - Science on Stage
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Für Wissenschaft begeistern Kooperation Heidelberg Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung Ein Projekt von Science on Stage Deutschland e. V. in Kooperation mit der Stiftung Jugend forscht e. V.
2 Materialien und Konzepte für den MINT-Unterricht TEACHERS + SCIENTISTS: FÜR WISSENSCHAFT BEGEISTERN Materialien und Konzepte für den MINT-Unterricht 28. Februar – 1. März 2013 Als im Sommer 2014 das Pilotprojekt Teachers + Scientists startete, war dies für alle beteiligten Lehrkräfte und Forschen- Brainstorming zur Projektidee den der Beginn einer neuen Art der Zusammenarbeit – so Berlin etwas gab es bisher noch nicht! 13. – 14. Juni 2014 Auch wenn bereits einzelne Kontakte bestanden, hatten sich 1. überregionales Projekttreffen diese bislang auf die Förderung der Schülerinnen und Schüler Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin konzentriert. Nun sollten erstmals Lehrkräfte vom intensiven dreijährigen Austausch mit Forschenden und von Einblicken in deren aktuelle Forschung profitieren. 23. – 24. Januar 2015 2. überregionales Projekttreffen Mit dem Ziel, die Gelingensfaktoren und Herausforderungen Universität Bielefeld solcher Kooperationen in einem Leitfaden und die Ergebnisse der gemeinsamen Zusammenarbeit in Form von Unterrichts- konzepten zu veröffentlichen, nahmen die fünf regionalen 25. – 26. September 2015 Kooperationen in Aachen, Berlin, Bielefeld, Heidelberg und 3. überregionales Projekttreffen Osnabrück ihre Arbeit auf. Universitätsklinikum der RWTH Aachen Was den Prozess auszeichnete, war die individuelle Umset- zung: von der theoretischen Ausarbeitung über mehrtägige 22. – 23. April 2016 Laborpraktika bis zum Langzeitexperiment. Die Resultate sind 4. überregionales Projekttreffen demzufolge unterschiedlich aufbereitet und spiegeln die ver- Hochschule Osnabrück schiedenen regionalen Kooperationsformen wider. Die nachfolgenden Materialien sollen Ihnen nun Anregungen 5. Mai 2017 für den eigenen Unterricht geben und Sie ermutigen, den Kon- takt zu Forschenden zu suchen. Dadurch lassen sich aktuelle Abschlusspräsentation wissenschaftliche Inhalte in der Schule aufgreifen, die wieder- Berlin um Schülerinnen und Schüler für das Forschen begeistern! 2017 – 2018 Sollten Sie Fragen haben, melden Sie sich über info@science-on-stage.de bei Science on Stage Deutschland e. V. Lehrerfortbildungen und Teilnahme an Tagungen zur Wir stellen gerne den direkten Kontakt zu den teilnehmenden Verbreitung der Ergebnisse Forschenden und Lehrkräften her. Die jeweiligen Kontaktdaten finden Sie auch am Ende jeder Einheit. über die Jahre Viel Freude und Inspiration für Ihre eigene Arbeit wünschen individuelle Treffen und Projektpräsentationen der Ihnen Science on Stage Deutschland e. V. und die Stiftung regionalen Kooperationen Jugend forscht e. V.!
3 Teachers + Scientists: Auf einen Blick 10 Schulen 6 Hochschulen/Forschungseinrichtungen Einhard-Gymnasium Aachen, Andreas-Gymnasium Universität Bielefeld, Hochschule Bielefeld, Berlin, Robert-Havemann-Gymnasium Berlin, Georg- Hochschule Osnabrück, Deutsches Krebs Büchner-Gymnasium Berlin, OSZ Gesundheit I Berlin, forschungszentrum Heidelberg, Max-Delbrück- Ursulaschule Osnabrück, Widukind-Gymnasium Enger, Centrum für Molekulare Medizin Berlin, Gymnasium Heepen, Gesamtschule Hüllhorst, Universitätsklinikum der RWTH Aachen HBLA Ursprung/Österreich 7 regionale Kooperationen 5 1× Aachen, 1× Berlin, 3× Bielefeld, 1× Heidelberg, 1× Osnabrück Städte Aachen, Berlin, Bielefeld, 14 Lehrkräfte Heidelberg, Osnabrück 4 12 Wissenschaftlerinnen Bundesländer Baden-Württemberg, und Wissenschaftler Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen Projektinhalt und Gewinn (2014–2017) bbFörderung langfristiger Kooperationen zwischen Lehrkräften und Forschenden Ergebnisse bbLehrkräfte stehen im Mittelpunkt, sind an bbLeitfaden zum Aufbau von Kooperationen zwischen aktueller Forschung beteiligt und können somit Lehrkräften und Forschenden Inhalte für ihren Unterricht ableiten bbUnterrichtsmaterial zu den Themen: Humangenetik, bbZiel: Förderung der Unterrichtsqualität, damit sich Krebsforschung, Experimentelle Ökologie und mehr junge Menschen für MINT-Fächer begeistern Ökosystembiologie, Elementarteilchenphysik, Epidemiologische Studien, Objektorientierte Programmierung, Mechanik und Sensorik Verbreitung bbBundesweite Lehrerfortbildungen bbPräsentationen auf Fachkonferenzen bbFortsetzung der Kooperationen nach Projektende
44 Kooperation Heidelberg Heidelberg STECKBRIEF INTERVIEW bbSchule: bbTeachers + Scientists ist für uns … HBLA Ursprung, Salzburg (Österreich) Wissenschaftlerin: … eine spannende Initiative, die erlaubt, Dinge, die gerade erforscht werden, an Schülerinnen und Schüler heranzubringen und damit hoffentlich einigen die Faszination Wissen- bbLehrkraft: schaft erlebbar zu machen. Bernhard Stehrer Lehrer: … eine modellhafte und mutige Initiative, die zeigt, wie produktiv Wissenschaft und Schule bbForschungseinrichtung: zum Wohle der Nachwuchsförderung interagieren Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg können. bbIch mache bei Teachers + Scientists mit, weil … Wissenschaftlerin: … ich mich selbst als Schülerin gefreut hätte, solche Einblicke im Unterricht er- bbForschende: möglicht zu bekommen. PD Dr. Dr. Angelika Riemer Lehrer: … ich die Anbindung des schulischen Unterrichts an aktuelle Forschungsfragen für die bbThemen: beste Voraussetzung halte, Schülerinnen und Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Schüler für Naturwissenschaft zu begeistern. Krebsforschung bbWas nehmen Sie aus der Zusammenarbeit mit? bbInvolvierte Unterrichtsfächer: Es lohnt sich, eine derartige Zusammenarbeit zu Biologie, Biotechnologie wagen und gemeinsam auszuloten, was man im Sinne der Nachwuchsförderung auf die Beine stellen kann. Gerade dabei wird die Bedeutung eines organisatorischen Rahmens deutlich, der mit Teachers + Scientists auf so innovative und enga- gierte Weise bereitgestellt wird.
Kooperation Heidelberg 5 Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung PD Dr. Dr. Angelika Riemer·Bernhard Stehrer PP Schlagwörter: Immunsystem, Krebs, humane Papillomviren, ŇŇ altersgruppe der schülerinnen und schüler: therapeutische Impfung Sekundarstufe II YY Unterrichtsfächer: Biologie, Biotechnologie
6 Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung 1 | Einführung: muss. Dafür ist ein komplexes Abwehrsystem zuständig, das Mit dem vorliegenden Unterrichtsmaterial soll ein vielverspre- Immunsystem. chender Weg in der Krebsforschung porträtiert und für Schüle- rinnen und Schüler zugänglich gemacht werden: das Konzept Die beiden Komponenten des Immunsystems, das angeborene der therapeutischen Impfung. Immunsystem und das adaptive Immunsystem, arbeiten in der Immunreaktion daran, Krankheitserreger unschädlich zu Dazu wird zunächst das Immunsystem in seinen Grundzügen machen. Dabei kommen einerseits verschiedenste Zellen und dargestellt und die Krankheit Krebs in ihren allgemeinen Cha- andererseits hochspezifische lösliche Moleküle zum Einsatz. rakteristika erklärt. Im Interview mit der Krebsforscherin PD Dr. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von zellulärer Im- Dr. Angelika Riemer vom Deutschen Krebsforschungszentrum munantwort und humoraler Immunantwort. (DKFZ) in Heidelberg wird der aktuelle Stand der Forschung er- läutert. Vorschläge zur inhaltlichen Vertiefung sowie ein Glos- Das Konzept der Impfung beruht maßgeblich darauf, das sar mit den wichtigsten Begrifflichkeiten runden die Einheit ab. Immunsystem mit harmlosen Teilen oder inaktivierten Krank- heitserregern in Kontakt zu bringen, um eine gewünschte Im- 2 | Arbeitsmaterial für Schülerinnen und munreaktion zur Abwehr dieser Erreger zu trainieren. Wenn der Schüler Körper dann mit dem Krankheitserreger in Kontakt kommt, be- 2.1 Das Immunsystem steht ein immunologisches Gedächtnis und der Erreger kann Der menschliche Körper ist ständig einer Vielzahl an Krank- effizient abgewehrt werden.[1] heitserregern ausgesetzt, gegen die er sich zur Wehr setzen humorale Immunantwort zellvermittelte Immunantwort Antigen (Erstkontakt) Stimulierung von aufgenommen und prozessiert von Bildung von antigen- präsentierende Zelle B-Zelle Helfer-T-Zelle cytotoxische T-Zelle Gedächtnis- Helfer-T-Zellen Antigen (Zweitkontakt) Plasmazellen Gedächtnis- Gedächtnis- aktivierte B-Zellen T-Zellen cytotoxische T-Zellen sezernierte Antikörper ABB. 1 Übersicht über die Komponenten des adaptiven Immunsystems
Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung 7 Die Immunreaktion ursachten Krebsarten, wie z. B. Gebärmutterhalskrebs, aktiv Um eine Immunreaktion einzuleiten, werden ein körperfremdes im Gang.[2] Antigen und ein Gefahrensignal benötigt. Das körperfremde Antigen kann von einem Bakterium oder Virus stammen, das Das Immunsystem Gefahrensignal kann von Zelltod oder Gewebezerstörung Das angeborene Immunsystem herrühren. Das angeborene Immunsystem erkennt Motive, die bei Krank- heitserregern sehr verbreitet sind. Dazu zählen bspw. bestimmte Sind beide Bedingungen gegeben, etwa infolge einer oberfläch- Lipide, Lipopolysaccharide und doppelsträngige RNA-Moleküle, lichen Hautverletzung mit Eintritt von Bakterien, erkennen deren Anwesenheit stets Alarmsignale darstellen. Das angebo- lokale Makrophagen mithilfe ihrer Rezeptoren die Angreifer, rene Immunsystem kann sich Krankheitserregern nicht quali- bauen sie ab und bewirken durch Sekretion von Alarmstoffen tativ anpassen und hat auch keine Gedächtnisfunktion. (Zytokinen) die vermehrte Einwanderung von Immunzellen wie neutrophilen Granulozyten. Sich vor Ort befindliche Mast- Oft werden die Infektionsbarrieren des Körpers zu diesem Teil zellen geben ebenfalls chemische Signale ab, wodurch die des Immunsystems gerechnet: So bieten die Haut und die Durchblutung der betreffenden Stelle erhöht wird und es u. a. Schleimhäute mit ihrer natürlichen Flora einen gewissen zu Rötung, Schwellung und Wärmegefühl kommt. Die Anwesen- Schutz gegen Pathogene. Der Tränenfilm des Auges erschwert heit des Erregers aktiviert auch das Komplementsystem. Im die Ansiedlung von Keimen, zähflüssiger Schleim in der Luft- betroffenen Areal aktivierte dendritische Zellen wandern in röhre sorgt dafür, dass Mikroorganismen in ihrem Fortkommen nahe Lymphknoten, wo sie auf T- und B-Zellen treffen. Aktivierte gehindert werden. Das saure Milieu des Magens tötet eine Viel- T-Helferzellen aktivieren ihrerseits Zellen und verlassen den zahl an Krankheitserregern ab, bevor diese in tiefere Abschnit- Lymphknoten zu diesem Zweck. Auch aktivierte zytotoxische te des Verdauungstrakts gelangen können. T-Zellen verlassen den Lymphknoten, wandern zum Ort der In- fektion und töten infizierte Zellen ab. Aktivierte B-Zellen bleiben Bedeutende Komponenten des angeborenen Immunsystems hingegen im Lymphknoten, produzieren Antikörper und entwi- sind Fresszellen (Phagozyten), natürliche Killerzellen (NK-Zellen) ckeln sich zu Plasmazellen.[2] und das Komplementsystem. Das Prinzip der Impfung Phagozyten Das Prinzip der Impfung macht sich die Fähigkeit zur Gedächt- Phagozyten haben die Fähigkeit, in den Körper vorgedrungene nisbildung des Immunsystems zunutze. Im Falle der aktiven Krankheitserreger in sich aufzunehmen und anschließend ab- Immunisierung – der Schutzimpfung im klassischen Sinn – zubauen. Dieser Abbau geschieht mithilfe von Enzymen oder wird der Körper zum Aufbau einer Immunantwort angeregt, in- reaktiven Sauerstoffverbindungen, welche Komponenten der dem ihm die Anwesenheit eines Krankheitserregers auf Krankheitserreger oxidieren. Man unterscheidet verschiedene unterschiedliche Weise demonstriert wird: Man kann hierbei Zelltypen, die zur Phagozytose – zur Aufnahme mit anschlie- abgeschwächte (attenuierte) Erreger, abgetötete Erreger oder ßendem Abbau von Pathogenen – befähigt sind. Sie gehören zu Bestandteile von Erregern verabreichen. Diese Komponente den weißen Blutzellen, den Leukozyten. der Impfung enthält die Antigene und wird mit einem Gefahren- signal – dem Adjuvans – kombiniert, um bestmöglichen Impf Makrophagen spielen eine bedeutsame Rolle in der Anfangs- erfolg zu erreichen. Schutzimpfungen z ielen v. a. auf die phase einer Infektion sowie bei Aufräumvorgängen im Körper. Induktion von Antikörpern ab. Sie befinden sich in allen Organen und Geweben bzw. wandern durch den Körper. Wenn sie auf ein Pathogen treffen, bauen sie Bei der passiven Immunisierung werden Antikörper gegen einen dieses nicht nur ab, sie präsentieren Moleküle des Eindring- Erreger verabreicht, um diesen unmittelbar zu bekämpfen. lings (sog. Antigene) an ihrer Oberfläche und stellen so die Dies geschieht z. B. bei Verdacht auf Tollwut oder auf natür wichtige Verbindung zum adaptiven Immunsystem her. Dieser lichem Wege bei der Übertragung von Antikörpern von der Vorgang wird Antigenpräsentation genannt: Ein Peptid aus Mutter auf das ungeborene Kind. einem Antigen – ein Epitop – wird dabei mit sog. MHC-Klasse- II-Molekülen verbunden und der entstehende Komplex (Peptid- Heute stehen der modernen Medizin Impfstoffe gegen eine MHC-Klasse-II-Komplex) an die Oberfläche des Makrophagen große Zahl an Infektionskrankheiten zur Verfügung. Darüber transferiert, wo ihn Zellen des adaptiven Immunsystems er- hinaus wird daran gearbeitet, Impfstoffe gegen chronische kennen können. Krankheiten zu entwickeln. In diesem Zusammenhang ist das Konzept der therapeutischen Impfung von Bedeutung: Hier Dendritische Zellen – sie haben ihren Namen von ihren „bäum- wird versucht, die T-Zellen des Immunsystems so anzuregen, chenartigen“ Fortsätzen – befinden sich insbesondere in jenen dass sie gegen sich bereits im Körper befindliche Krankheits- Geweben, die mit der Außenwelt in Kontakt kommen. Nach dem erreger oder veränderte Zellen effizient vorgehen. Forschung in Kontakt mit einem Pathogen wandern sie in den nächsten diese Richtung ist bei vom humanen Papillomvirus (HPV) ver- Lymphknoten, wo sie über Antigenpräsentation das adaptive
8 Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung Immunsystem aktivieren. Dendritische Zellen können Epitope ben sein. In anderen Fällen präsentiert die B-Zelle ein Epitop – wie Makrophagen – im Verbund mit MHC-Klasse-II-Molekülen, des Antigens mit MHC-Klasse-II-Molekülen auf ihrer Oberfläche. allerdings auch im Verbund mit MHC-Klasse-I-Molekülen prä- In einem weiteren Aktivierungsschritt kommt es zur Interaktion sentieren. Dies ist wichtig im Hinblick auf die Funktionsweise mit einer T-Helferzelle. Aktivierte B-Zellen nehmen nun die Pro- des adaptiven Immunsystems. duktion von Antikörpern auf, welche im Anschluss freigesetzt werden. Antikörper sind lösliche Proteine, welche hochspezi- Neutrophile Granulozyten sind die häufigsten Fresszellen. Sie fisch an Antigene binden. Eine weitere Differenzierung zu Plas- gelangen über Signalstoffe zum infizierten Gewebe, wo sie Ein- mazellen lässt die Antikörperproduktion stark ansteigen. dringlinge abtöten. Außerdem werden B-Gedächtniszellen gebildet: Kommt der NK-Zellen Körper erneut mit einem bestimmten Angreifer in Kontakt, so Alle Zellen des Körpers mit Zellkern (also alle außer roten Blut- können sehr schnell Plasmazellen und wiederum Antikörper körperchen) haben an ihrer Oberfläche MHC-Klasse-I-Moleküle. gebildet werden. Bei einer Virusinfektion oder der Entwicklung zu einer Krebs- zelle können diese Moleküle an der Oberfläche der betreffen- Antikörper den Zelle fehlen. Dies wird von NK-Zellen erkannt, die die Antikörper – auch Immunglobuline genannt – sind aus chemi- betroffene Zelle sodann in den Zelltod zwingen und so eliminie- scher Sicht Proteine, welche aus zwei identischen schweren ren. Wenn NK-Zellen dagegen die ordnungsgemäße Anwesenheit Ketten und zwei identischen leichten Ketten bestehen. Die von MHC-Klasse-I-Molekülen feststellen, so werden sie nicht Ketten werden über kovalente Disulfidbrücken zusammen aktiv und die entsprechende Zelle wird nicht angegriffen. gehalten. Antikörper haben Y-Form und besitzen je zwei Bin- NK-Zellen sind Lymphozyten und gehören damit zu den wei- dungsstellen für ihr Antigen. Jene Stelle des Antigens, an der ßen Blutzellen, den Leukozyten. die Bindung zum Antikörper erfolgt, wird Epitop genannt. Komplementsystem Antikörper zirkulieren in Körperflüssigkeiten und können auf Das evolutionär sehr alte Komplementsystem besteht aus ei- verschiedene Arten wirken: Durch Bindung an Toxine können ner Gruppe von ca. 30 Proteinen, welche im Blut zirkulieren und sie diese unschädlich machen (sog. Neutralisierung). Durch bei Anwesenheit von Krankheitserregern aktiv werden. Die ver- Bindung an Bakterien werden diese für Phagozyten markiert schiedenen Proteine aktivieren sich in einer komplexen Kaska- (Opsonisierung). Zudem können sie durch Bindung an Bakterien de und sorgen dafür, dass die Membran der Krankheitserreger zu deren Zerstörung mithilfe des Komplementsystems beitragen. attackiert wird oder dass die Krankheitserreger für die Phago- zytose „markiert“ werden. Im letzteren Fall spricht man von Op- T-Zellen sonisierung. T-Zellen lassen sich in ihrer Funktion in zwei Gruppen gliedern: T-Helferzellen und zytotoxische T-Zellen. Die T-Helferzellen wer- Das adaptive Immunsystem den aufgrund spezifischer Oberflächenmerkmale auch CD4-T- Das adaptive Immunsystem ruht maßgeblich auf den beiden Zellen genannt, die zytotoxischen T-Zellen auch CD8-T-Zellen. Säulen B-Zellen und T-Zellen, welche aus Blutstammzellen im Knochenmark hervorgehen. Beide sind Lymphozyten und ge- Die T-Helferzellen nehmen eine zentrale Rolle in der Immun hören zu den weißen Blutzellen, den Leukozyten. Die B-Zellen antwort ein, indem sie andere Zellen des Immunsystems in de- erfahren ihre Reifung im Knochenmark, die T-Zellen im Thymus. ren Funktion dirigieren. Wenn eine dendritische Zelle im lymphatischen Gewebe einer T-Helferzelle ihr Antigen präsentiert, Jede B- und T-Zelle erkennt dank ihres spezifischen Oberflä- kommt es zur Aktivierung der T-Helferzelle. Sie kann in weiterer chenrezeptors ein fremdes Molekül. Kommen diese Zellen mit Folge zur Aktivierung von B-Zellen bzw. zytotoxischen T-Zellen jenem Molekül in Kontakt, für das sie den passenden Rezeptor beitragen und damit zur humoralen bzw. zellvermittelten Immun tragen, so kommt es zur Aktivierung und im Anschluss daran antwort. zur Vervielfältigung. Die Bedeutung der T-Helferzellen wird bei der Immunschwäche- B- und T-Zellen bilden außerdem Gedächtniszellen, welche das krankheit AIDS deutlich: Das HI-Virus senkt die Zahl der T-Helfer Immunsystem auf zukünftige Infektionen mit dem gleichen zellen auf einen Bruchteil des Normwertes ab, wodurch die Erreger effizienter reagieren lassen. Anfälligkeit der betroffenen Person gegenüber Infektionen um ein Vielfaches ansteigt. B-Zellen Nach ihrer Reifung im Knochenmark wandern die B-Zellen in Zytotoxische T-Zellen werden – ähnlich wie T-Helferzellen – die Lymphknoten. Kommt eine B-Zelle mit jenem Antigen in von dendritischen Zellen aktiviert. Eine aktivierte zytotoxische Kontakt, für das ihr Rezeptor spezifisch ist, so kann durch T-Zelle bindet mithilfe ihres Rezeptors an den Komplex aus An- Quervernetzung der Rezeptoren bereits eine Aktivierung gege- tigen und MHC-Klasse-I auf einer (z. B. durch ein Virus) infizier-
Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung 9 ten Zelle und leitet in dieser Zelle den Zelltod ein. Von der tumssignalen, d. h. ihr Wachstum kann ohne von außen T-Zelle abgegebene Perforine bilden einen Porenkomplex in der signalisierte Notwendigkeit geschehen. Sie sind zudem unbe- Membran der infizierten Zelle, wodurch Granzyme eindringen grenzt wachstumsfähig und unempfindlich gegenüber Signalen, können, die zum Tod der Zelle führen. die Wachstum hemmen. Sie entkommen dem programmierten Zelltod (der Apoptose), der derartige Zellen eliminieren sollte. Arbeitsaufträge: Tumorzellen sind invasiv, wachsen also in benachbartes Gewebe 1. Lesen Sie das Arbeitsmaterial und recherchieren Sie die im ein, und erwerben die Fähigkeit, zu metastasieren. Ihr G enom Text fett gedruckten Begrifflichkeiten im Internet. ist von fortlaufenden genetischen Veränderungen bzw. von ge- 2. Entwickeln Sie eine übersichtliche Darstellung zu den netischer Instabilität gekennzeichnet. Das Wachstum neuer Themen Immunreaktion und Immunisierung. Blutgefäße wird von Tumorzellen gezielt gefördert, um die Nähr stoffversorgung zu sichern. Tumorentwicklung geht außerdem 2.2 Krebs mit entzündlichen Prozessen und einer Umprogrammierung des Krebs als Krankheit entsteht nicht spontan, sondern ist viel- Zellstoffwechsels einher. Von großer Bedeutung ist darüber hinaus mehr die Folge einer längeren Entwicklung, in deren Verlauf die Fähigkeit von Tumorzellen, dem Immunsystem zu entgehen. sich in körpereigenen Zellen Schäden am Erbgut anhäufen. Diese Veränderungen an der DNA – Mutationen oder epigeneti- Modell der Krebsentstehung sche Fehlregulierungen – führen dazu, dass Zellen beginnen, Zellen müssen Veränderungen am Erbgut anhäufen, um die be- sich unkontrolliert zu teilen und einen Tumor zu bilden. In einem schriebenen Eigenschaften zu erlangen. Damit in Verbindung weiteren Schritt siedeln sich Zellen von diesem Tumor über gebrachte Gene lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen. Blutgefäße oder Lymphgefäße ab und gelangen in andere Organe des Körpers, wo sie wiederum wachsen und Tochterge Die erste Gruppe sind die Protoonkogene: Diese Gene sind häu- schwülste – die Metastasen – bilden. Durch das starke Wachs- fig an der Steuerung des Zellzyklus beteiligt. Durchlaufen sie tum von Tumoren nehmen die betroffenen Organe Schaden.[3] eine Veränderung, welche Wachstum zur Folge hat, werden sie Onkogene genannt. Kennzeichen von Krebs Krebszellen haben ihren Ursprung in körpereigenen Zellen. Sie Die zweite Gruppe sind Tumorsuppressorgene. Sie sind für die erwerben gewisse Eigenschaften, die sie von gesunden Zellen Kontrolle von Wachstum und DNA-Reparatur verantwortlich. unterscheiden. Im Modell von Hanahan und Weinberg[4] werden Fallen sie durch eine Veränderung an der DNA aus, so wird zehn maßgebliche Eigenschaften – Hallmarks of Cancer – be- Tumorbildung begünstigt. Ein besonders prominentes Beispiel schrieben. So zeigen Tumorzellen Unabhängigkeit von Wachs- in dieser Gruppe ist p53: Man schätzt, dass in über 50 % der ABB. 2 Elektronenmikroskopische Aufnahme von humanen Papillomviren (©Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)/Hanswalter Zentgraf)
10 Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung T umoren dieses Gen Schaden genommen hat. Im Normalzustand sorgt es dafür, dass Zellen mit DNA-Schaden diesen entweder beheben oder den programmierten Zelltod auslösen. Ein Zusammenwirken der Aktivität von Onkogenen bei gleich- zeitigem Ausfall von Tumorsuppressorgenen wird als wichtige Grundlage für die Entstehung von Krebszellen betrachtet.[6] Viren und Krebs Lange Zeit galten gewisse chemische Substanzen (Karzinogene), verschiedene Strahlungsarten und eine bestimmte genetische Prädisposition als maßgebliche Risikofaktoren für Krebsent- stehung. Heute geht man allerdings davon aus, dass in rund 20% aller Krebsfälle Infektionen eine ursächliche Rolle spielen. Besonders gut erforscht ist der Zusammenhang zwischen hu- manen Papillomviren (HPV) und Gebärmutterhalskrebs: Eine lang andauernde Infektion mit sog. HPV-Hochrisikotypen kann die Wahrscheinlichkeit, an Gebärmutterhalskrebs oder auch anderen Krebsarten zu erkranken, deutlich erhöhen. HPV sind weit verbreitet, die meisten Menschen kommen im Laufe ihres Lebens mit ihnen in Kontakt. Gegen sie sind mittlerweile drei Schutzimpfungen am Markt, welche die Ständige Impfkommis- sion (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Deutschland für Mäd- chen zwischen 9 und 14 Jahren empfiehlt. In Österreich besteht die Impfempfehlung für beide Geschlechter, um die In- fektionsketten zu unterbrechen.[5] Arbeitsaufträge: 1. Vergleichen Sie Krebszellen und „normale“ Zellen. 2. Wiederholen Sie in diesem Zusammenhang die möglichen Ursachen von Mutationen, geben Sie einen Überblick über die Mutationsarten sowie über die Reparaturmechanismen einer Zelle. 3. Recherchieren Sie, welchen Viren – neben HPV – krebsaus- lösendes Potenzial zugeschrieben wird.
Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung 11 Foto: Norbert Müller 2.3 Interview mit PD Dr. Dr. Angelika Riemer, ren die meisten Menschen die Infektion mittels einer effizienten Krebsforscherin am Deutschen Krebsforschungs- Immunreaktion. zentrum (DKFZ) in Heidelberg aa Sehr geehrte Frau Riemer, der Kampf gegen Krebs ist eines aa Auf welchen Wegen werden diese Viren übertragen? der wichtigsten Anliegen der modernen medizinischen For- nn AR: Die Übertragung von HPV erfolgt über Haut- bzw. Schleim- schung. Sie selbst beschäftigen sich in Ihrer wissenschaftli- hautkontakt, insbesondere beim Geschlechtsverkehr. Danach chen Tätigkeit am DKFZ mit der Entwicklung therapeutischer kann das Virus mitunter jahrelang unbemerkt bleiben. Die Impfstoffe gegen humane Papillomviren, welche beim Men- Folgen einer HPV-Infektion hängen von den erwähnten Virus schen bestimmte Krebsarten auslösen können. Wie funktionie- typen ab und natürlich von der jeweiligen Person selbst: Ihre ren diese Viren? individuelle Genetik, etwaige Vorerkrankungen und einwirken- nn Angelika Riemer (AR): Die humanen Papillomviren, kurz HPV, de Umweltfaktoren spielen zusammen und entscheiden, was umfassen eine Gruppe von über 200 verschiedenen Viren, die nach der Infektion mit HPV geschieht. in Haut und Schleimhaut eindringen können. Dort kurbeln sie den Zellzyklus an, was für die virale Replikation notwendig ist, aa Wie genau können humane Papillomviren zu vermehrtem aber Wachstum auslöst. Dieses Wachstum kann sich in Form Wachstum führen? von Warzen äußern, bei manchen Virus-Typen kann dieses nn AR: Humane Papillomviren sind DNA-Viren, d. h. sie besitzen Wachstum allerdings die Vorstufe für eine Krebserkrankung sein. genetische Information in Form von Desoxyribonukleinsäure. Diese genetische Information ist von Proteinmolekülen umgeben, aa Sind manche Viren gefährlicher als andere? welche das sog. Capsid bilden. Bei einer Infektion docken diese nn AR: Ja. Nach unserem gegenwärtigen Wissensstand verur- Proteinmoleküle an die Oberfläche basaler menschlicher Haut- sachen einige Typen vergleichsweise harmlose Warzen, wir nen- bzw. Schleimhautzellen an und die virale DNA gelangt ins Zell nen sie „Low-Risk-Viren“. Andere Typen hingegen haben die innere. Dort programmiert diese DNA den Stoffwechsel der Fähigkeit, bösartige Tumore zu verursachen. Sie werden „High- infizierten Zellen um und führt zu Wachstum, das nicht vorge- Risk-Viren“ genannt; in dieser Gruppe haben die beiden Typen sehen ist. HPV-16 und HPV-18 besondere Bekanntheit erlangt. Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass humane Papillomviren welt- aa Was macht dieses Wachstum so gefährlich? weit verbreitet sind und die überwiegende Mehrheit der Men- nn AR: Ungeplantes Wachstum von Zellen ist gefährlich, da die schen im Laufe des Lebens mit mindestens einem betroffenen Gewebe und Organe in ihrer Struktur und Funktion „High-Risk-Virus“ in Kontakt kommt. Glücklicherweise eliminie- mitunter schwer beeinträchtigt werden können.
12 Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung Erlauben Sie mir, an diesem Punkt kurz auszuholen und die eine virusinfizierte Zelle von außen auf molekularer Ebene zu Charakteristika der Krebserkrankung zu erklären. Am Anfang erkennen ist, können wir im nächsten Schritt versuchen, das einer solchen Erkrankung steht immer ein Schaden oder eine Immunsystem darauf hinzuweisen. Die zytotoxischen T-Zellen Fehlregulierung im Erbgut einer menschlichen Zelle. Dies kann des Immunsystems wären dann in der Lage, die virusinfizierte z. B. durch eine Mutation ausgelöst werden, also eine Verände- Zelle effizienter zu erkennen und abzutöten. Dieses Konzept rung in der körpereigenen DNA, oder eben durch virale DNA, heißt therapeutische Impfung, im Gegensatz zur beschriebe- welche in die Zelle gelangt. Die Folge dieser Vorgänge ist das er- nen Schutzimpfung. wähnte Wachstum von Zellen. Bleibt dieses lokal begrenzt und relativ kontrolliert, spricht man von gutartigen Tumoren. Kommt aa Mit welchen Herausforderungen sind Sie in Ihrer Forschung es jedoch zu einer Abwanderung von Zellen an andere Stellen gegenwärtig konfrontiert? des Körpers, wo nun ebenfalls Wachstum stattfindet, spricht nn AR: Meine Forschungsgruppe und ich suchen auf der Ober- man von bösartigen Tumoren. Der Prozess der Abwanderung fläche von virusinfizierten Zellen nach Molekülen, die auf das von Zellen wird als Metastasierung bezeichnet, die konkrete Virus zurückgehen. Diese Moleküle werden Epitope genannt. Folge sind die gefürchteten Metastasen. Wachstum von Zellen Eine infizierte Zelle präsentiert Peptide des Virus auf ihrer Ober- ist also insbesondere dann gefährlich, wenn die betreffenden fläche immer im Verbund mit köpereigenen Molekülen, sog. Zellen ihren ursprünglichen Ort verlassen und unkontrolliertes MHC-Molekülen. Davon hat jeder Mensch unterschiedliche, so- Wachstum an andere Orte im Körper tragen. dass jedes Individuum in verschiedener Weise in der Lage ist, Virus-Peptide zu präsentieren. Um nun eine möglichst breit aa Humane Papillomviren können also beides verursachen flächig einsetzbare Impfung zu entwickeln, müssen wir Virus- bzw. fördern, lokal begrenztes Wachstum und bösartige Tu- Peptide aufspüren, die bei einem möglichst großen Kreis von morentwicklung… Personen tatsächlich auf der Oberfläche der Zellen erscheinen nn AR: … richtig, eben in Abhängigkeit vom genauen Virus-Typ können. An genau dieser Herausforderung arbeiten wir gerade. und von Faktoren, die mit der infizierten Person zu tun haben. Der erste Fall entspricht der Bildung von bspw. Warzen im Geni aa Das DKFZ ist ja ein besonderer Ort für HPV-Forschung, talbereich, der zweite Fall entspricht der Entstehung von Tumoren schließlich wurde es 20 Jahre lang von Harald zur Hausen ge- etwa am Gebärmutterhals, am Anus, im Rachenraum oder am leitet, der im Jahr 2008 den Medizinnobelpreis für seine Arbei- Penis. ten auf diesem Gebiet erhielt. Wie kamen Sie nach Heidelberg? nn AR: Dank Harald zur Hausen selbst. Nach der Auszeichnung aa Um dies zu verhindern, gibt es schon seit Längerem eine mit dem Nobelpreis bekam Professor zur Hausen von einem Schutzimpfung. Wie wird sie eingesetzt? Spender eine Million Euro angeboten, um seine Forschung fort- nn AR: Ich möchte hier eingangs betonen, dass Schutzimpfun- zuführen. Mit dem Geld sollte eine neue Forschungsgruppe fi- gen die wirksamste Möglichkeit im Kampf gegen Krankheiten nanziert werden und Professor zur Hausen durfte die Person darstellen, die wir kennen. Vorbeugung ist viel effizienter als für diesen Job aussuchen. Wir hatten uns einige Zeit davor bei Therapie! Wenn es der Wissenschaft also gelingt, gegen so einer Konferenz in den USA kennengelernt und seine Wahl fiel schwerwiegende Erkrankungen wie Krebs Impfungen zu ent- auf mich. So kam ich im Jahr 2010 hierher. wickeln, dann haben wir es mit wahren Durchbrüchen zu tun. aa Gerade im Zusammenhang mit Krebs ist Prävention höchst Gegen HPV gibt es in der Tat seit Jahren eine Schutzimpfung, bedeutsam. Auf welchem Wege kann man ein Bewusstsein die für Mädchen und Jungen vor dem Einsetzen der sexuellen dafür Ihrer Meinung nach fördern? Aktivität empfohlen wird. Es sind verschiedene Impfstoffe auf nn AR: Über die Schulen! Viele Verhaltensregeln zur Prävention dem Markt, die gegen unterschiedliche HPV-Typen schützen, von Krankheiten sind grundsätzlich allgemein bekannt, doch wobei die beiden Hochrisiko-Typen HPV-16 und HPV-18 immer zu ihrer Befolgung muss sich die Gesellschaft insgesamt noch inkludiert sind. Die Impfstoffe enthalten keine vollständigen Vi- weiterentwickeln. Viele Menschen denken leider nach wie vor ren, sondern nur leere Virushüllen, sind somit ungefährlich und erst dann über ihre Gesundheit nach, wenn die Beschwerden gelten als gut verträglich. schon da sind und der Arztbesuch unvermeidlich wird. Des- halb: Das Bewusstsein über Gesundheit muss primär über die aa Der Ansatz, den Sie selbst mit Ihrer Forschungsgruppe ver- Schulen an die Leute, nicht über die Krankenhäuser! folgen, besteht allerdings in der Impfung von Patientinnen und Patienten, die das Virus schon in sich tragen. Wie würde eine aa Als Wissenschaftlerin steht man vor der Herausforderung, derartige Impfung wirken? stets am neuesten Stand zu sein und zu verfolgen, was andere nn AR: Die Idee dieses Ansatzes besteht darin, dem Immunsys- Forscherinnen und Forscher gegenwärtig entdecken. Welche tem dabei zu helfen, infizierte Zellen zu finden. Eine derartige wissenschaftliche Erkenntnis in der jüngeren Vergangenheit Zelle zeigt auf ihrer Oberfläche gewisse molekulare Merkmale, hat Sie besonders beeindruckt? die auf die Virusinfektion hinweisen, und genau diese gilt es zu nn AR: In jüngster Zeit hat man viel über die Wirkungsweise von identifizieren und zu charakterisieren. Wenn wir wissen, wie Chemotherapien dazugelernt, etwa inwiefern das körpereigene
Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung 13 Immunsystem daran beteiligt ist: Durch die bei der Chemothe- aa Die Arbeit der Forscherin bzw. des Forschers hat viel mit rapie verabreichten Wirkstoffe kommt es ja zum Absterben von Kreativität zu tun und vor allem mit ständig neuen Einfällen. Zellen und genau dieser Zelltod scheint das Immunsystem ver- Wie kommen Sie auf neue Ideen? mehrt auf den Plan zu rufen. Auch gibt es spannende Neuerung nn AR: Es ist sicherlich sehr wichtig, genug Pausen zu machen en in der Art, wie man Impfstoffe verabreichen kann. Generell und sich immer wieder aus dem Tagesgeschehen herauszu- bin ich immer wieder von den Fortschritten auf dem Gebiet der nehmen. Ich selbst versuche, regelmäßig Zeit im Freien zu ver- Immuntherapie beeindruckt. Als ganz junge Forscherin wurde bringen und mir Auszeiten zu gönnen. Ein Fixpunkt in meinem ich auf einem wissenschaftlichen Kongress einmal als Träu- Wochenplan ist außerdem das Singen in einem Chor. Gleichzei- merin bezeichnet, als ich mich für dieses Feld interessierte. tig muss man in der Forschung natürlich versuchen, im eige- Heute gibt es gerade hier so vielversprechende Ergebnisse, nen Wissenschaftsgebiet immer auf dem neuesten Stand zu dass die Träume von gestern vielfach schon Realität sind. sein und viel zu lesen. Wo, wann und ob dann tatsächlich neue Ideen kommen, kann man aber nicht planen. aa Die Krebsforschung wird ja durch Entwicklungen in allen wissenschaftlichen Disziplinen beeinflusst. In jüngster Zeit ist aa Und wie motivieren Sie sich für den Beruf der Forscherin? in den Lebenswissenschaften viel von Schlagworten wie Er hat viel mit Druck und Konkurrenz zu tun. CRISPR/Cas9, Mikrobiom und Epigenetik die Rede. Wie beurtei- nn AR: Es gibt Menschen, die sich die Frage stellen, wozu sie len Sie deren Bedeutung für die Krebsforschung? täglich in die Arbeit fahren und wofür diese gut ist. Für alle, die nn AR: Das angesprochene CRISPR/Cas9 krempelt gerade alles in der Krebsforschung arbeiten, stellt sich diese Frage nicht, um. Es handelt sich dabei um ein Werkzeug, um präzise Verän- wir haben klare Ziele mit großem Nutzen vor Augen. Druck und derungen an der DNA durchzuführen. Damit kann man es bei Konkurrenz machen das Leben in der Forschung natürlich hart, unzähligen Fragestellungen einsetzen und das passiert bereits aber für mich überwiegen klar die Vorteile: Ich kann meinen ei- weltweit. genen Interessen folgen und selbstbestimmt arbeiten, erlebe in meinem Alltag ständig Neues. Ich würde den Beruf der For- Das Mikrobiom ist auch stark im Kommen. Wir beginnen erst scherin gegen nichts tauschen wollen! zu entdecken, welche Rolle die in uns und auf uns lebenden Mi- kroorganismen für den menschlichen Körper spielen. Auch für Das Interview wurde von Bernhard Stehrer am DKFZ im Rahmen den Wissenschaftsbetrieb selbst spielen Erkenntnisse aus der des Projektes Teachers + Scientists geführt. Mikrobiom-Forschung eine Rolle: Viele Experimente werden ja in Mäusen gemacht, die in steriler Umgebung leben. Diese wei- sen in Hinblick auf ihr Mikrobiom natürlich erhebliche Unter- schiede zu Mäusen auf, die man z. B. in Ställen antreffen kann. Erst kürzlich wurde in einer Studie gezeigt, dass Ergebnisse, die in Mäusen in nicht-sterilen Lebensbedingungen gewonnen wurden, viel eher auf reale Populationen umzulegen sind. Das ist auch mit Blick auf uns Menschen interessant, denn wir leben nun mal nicht in einer sterilen Umgebung. Aus diesem Bereich werden wir sicher viel hören in nächster Zeit. Und die Epigenetik spielt für die Krebsforschung natürlich eine Rolle, weil Veränderungen auf der Kontrollebene der DNA das Verhalten einer Zelle beeinflussen. Hier am DKFZ gibt es Grup- pen, die ihren Forschungsschwerpunkt auf epigenetische Fra- Foto: Norbert Müller gestellungen gelegt haben. aa Gibt es Vorgänge in der Wissenschaft, die Sie beunruhigen? nn AR: Ich denke, viele wissenschaftliche Erkenntnisse rufen Zur Person: zunächst Beunruhigung hervor, der Mensch ist Neuem gegen- Angelika Riemer (*1976) studierte in Wien, Melbourne und über automatisch skeptisch. Natürlich mache auch ich mir Ge- Bristol und promovierte in Medizin und Molekularer Biologie. Im danken über mögliche Auswirkungen, wenn ich von neuen Jahr 2007 habilitierte sie im Fach Immunologie, von 2008 bis Erkenntnissen höre. Ich halte es allgemein für wichtig, dass es 2009 forschte sie am Dana-Farber Cancer Institute / Harvard zu wissenschaftlichen Erkenntnissen immer frühzeitig eine Medical School in Boston, USA, und leitet seit 2010 die Nach- ethische Diskussion über Anwendungen und Auswirkungen gibt. wuchsgruppe Immuntherapie und Immunprävention am Das ist hilfreich, um mögliche Missbräuche oder Fehlentwick- Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Riemer ist lungen noch im Vorfeld abzufangen. Bei der vorhin angesproche- Fachärztin für Immunologie sowie für Dermatologie und Vene- nen CRISPR/Cas9-Technologie ist das gerade intensiv im Gange. rologie.
14 Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung Zum Deutschen Krebsforschungszentrum: bbAntigenpräsentation Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit Sitz in Hei- Präsentation von Teilen von Antigenen (b Epitopen) im delberg ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung Verbund mit MHC-Molekülen als „Peptid-MHC-Komplex“ an Deutschlands und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft der Oberfläche von Zellen. Kann von spezialisierten deutscher Forschungszentren. Heute arbeiten rund 2.800 Mit- antigenpräsentierenden Zellen (mit MHC-Klasse-II) oder arbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter 1.200 Wissenschaft- anderen Körperzellen (mit MHC-Klasse-I) erfolgen. Ziel ist lerinnen und Wissenschaftler – in über 90 Abteilungen und insbesondere die Aktivierung von T-Zellen. Arbeitsgruppen an Fragen der Entstehung, Therapie und Prävention von Krebs. Im Jahr 2008 erhielt der langjährige Lei- bbAntikörper ter des DKFZ, Harald zur Hausen, den Medizinnobelpreis für Protein, das von aktivierten B-Zellen produziert wird. seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der HPV-For- Y-Form, mit zwei Bindungsstellen für Erreger bzw. Toxine. schung. Auch Immunglobulin genannt. Arbeitsaufträge: bbB-Zellen 1. Lesen Sie das Interview und fassen Sie die zentralen Kurz für B-Lymphozyten, Untergruppe der weißen Blutzel- Aussagen der Wissenschaftlerin zusammen. len (Leukozyten). Effektorzellen des adaptiven Immunsys- 2. Formulieren Sie weitere mögliche Fragen an die Wissen- tems, Produzenten von Antikörpern. schaftlerin. Versuchen Sie in der Gruppe und mithilfe ver- schiedener Quellen, Antworten auf Ihre Fragen zu finden. bbDendritische Zellen Zellen des angeborenen Immunsystems, zur Antigenprä- 3 | Fazit sentation befähigt. Große Bedeutung im Zusammenspiel Das Immunsystem ist zweifellos eines der faszinierendsten von angeborenem und adaptivem Immunsystem. Themen der Humanbiologie. Der Zugang dazu ist allerdings in- sofern beeinträchtigt, als dass experimentelles Arbeiten mit bbEpitop Schülerinnen und Schülern in diesem Bereich schwerfällt. Zur Bereich eines Antigens, an den ein Antikörper unmittelbar für Schulstunden so bedeutsamen Variation von Medien und bindet oder der (im Komplex mit einem MHC-Molekül) von Lernunterlagen kann etwa Material, das unmittelbar Wissen- einem T-Zell-Rezeptor erkannt wird. schaftlerinnen bzw. Wissenschaftler zu Wort kommen lässt, beitragen. Die exemplarische Bereitstellung solchen Materials bbHumane Papillomviren – in Textform und Videoform[6] – war mitunter Ziel der vorliegen- Gruppe von DNA-Viren, die über Haut- bzw. Schleimhaut den Kooperation zwischen Lehrer und Wissenschaftlerin. kontakt übertragen werden und beim Menschen Warzen bildung, aber auch Krebsentstehung auslösen können. 4 | Glossar bbAdaptives Immunsystem bbKomplementsystem Teil des Immunsystems, das auf B- und T-Zellen beruht und System von im Blut gelösten Enzymen. Teil des angebo sich durch hohe Spezifität und Fähigkeit zur Gedächtnis renen Immunsystems. bildung auszeichnet. bbMakrophagen bbAdjuvans Zellen des angeborenen Immunsystems, zur Phagozytose Hilfsstoff, der als Bestandteil von Impfstoffen die Immun und Antigenpräsentation befähigt. reaktion – spezifisch ausgelöst durch ein Antigen – ver- stärkt. Entspricht dem Gefahrensignal bei Infektionen. bbMHC (Haupthistokompatibilitätskomplex, Major Histo- compatibility Complex) bbAngeborenes Immunsystem Gruppe von Genen, die für Oberflächenproteine mit zentra- Teil des Immunsystems, das unmittelbar nach Erkennung ler Bedeutung im Immunsystem codieren. Mit diesen wer- eines Pathogens aktiv wird und dieses auf Grundlage weit den körperfremde Antigene präsentiert. Unterteilt in zwei verbreiteter Merkmale erkennt. Beruht maßgeblich auf Klassen: MHC-Klasse-I und MHC-Klasse-II. Beim Menschen Phagozyten, NK-Zellen und dem Komplementsystem. Hat auch HLA (Human Leukocyte Antigen) genannt. im Gegensatz zum adaptiven Immunsystem keine Ge- dächtnisleistung. bbNK-Zellen Kurz für natürliche Killerzellen, Untergruppe der Lympho- bbAntigen zyten. Teil des angeborenen Immunsystems. Primär gegen Molekül, das eine Immunreaktion hervorrufen kann. virusinfizierte Zellen und Krebszellen gerichtet.
Kooperation Heidelberg · Impfen gegen Krebs – Neue Wege in der Krebsforschung 15 bbPathogen HPV-Impfung Krankheitserreger (z. B. Bakterien, Viren). bbKrebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums: www.krebsinformationsdienst.de/ bbPhagozytose vorbeugung/risiken/hpv.php Aufnahme und Verdau von Zellen oder Zellbruchstücken, Bakterien oder Viren durch spezialisierte Zellen. Viren und Krebs bbMölling, Karin (2015): Supermacht des Lebens. Reisen in bbSchutzimpfung die erstaunliche Welt der Viren. München: C.H.Beck. Medizinische Maßnahme mit dem Ziel, vor Kontakt mit einem Krankheitserreger das Immunsystem auf diesen vorzube- DNA-Reparatur reiten, um im Falle eines tatsächlichen Kontakts rasch eine bbFischer, Lars (2015): DNA-Reparatur: Weißer Ritter gegen Immunantwort aufbauen zu können. Nutzt die Fähigkeit Krebs und Altern. Online auf www.spektrum.de des immunologischen Gedächtnisses des adaptiven Im- munsystems. CRISPR/Cas9 bbFindeklee, Antje (2016): CRISPR/Cas9. Erbgut auf dem bbTherapeutische Impfung Schneidetisch. Heidelberg: Spektrum der Wissenschaft. Medizinische Maßnahme mit dem Ziel, bei Vorhandensein bbSchroeder, Renée (2016): Die Erfindung des Menschen. eines Krankheitserregers oder von entarteten Zellen, das Wie wir die Evolution überlisten. Salzburg/Wien: Residenz. Immunsystem auf diese hinzuweisen, um eine effiziente Immunantwort auszulösen und befallene Zellen zu eliminieren. Mikrobiom bbMerkelt, Judith (2016): Mikrobiom. Was unsere Bakterien bbT-Zellen über uns verraten. Heidelberg: Spektrum der Wissenschaft. Kurz für T-Lymphozyten, Untergruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten). Effektorzellen des adaptiven Immunsystems. Modellorganismen Nach Funktion in Gruppen unterteilt, z. B. in T-Helferzellen bbGENOMXPRESS SCHOLÆ 1 (2010), S. 43-46. Online auf (Koordination der Immunantwort) und zytotoxische T-Zellen www.glaesernes-labor.de (Abtöten virusinfizierter Zellen oder Krebszellen). Epigenetik Quellen bbEils, Roland (2015): systembiologie.de scholae (Schul Campbell, N. A. & Reece, J. B. (2011): Biologie, 8. Auflage. [1] ausgabe), S. 27–31. Online auf www.systembiologie.de München: Pearson Education Deutschland. bbFindeklee, Antje (2014): Epigenetik. Wie die Umwelt unser [2] Schmetzer, O. (2015): BASICS Immunologie, 3. Auflage. Erbgut beeinflusst. Heidelberg: Spektrum der Wissenschaft. München: Urban & Fischer. bbArbeitsgruppen mit epigenetischen Fragestellungen am [3] Alberts, B., Johnson, A., Lewis, J., Morgan, D., Raff, M., Ro- Deutschen Krebsforschungszentrum: www.dkfz.de/de/ berts, K. & Walter, P. (2015): Molecular Biology of THE CELL, epigenetik/ 6. Auflage. New York: Garland Science. [4] Hanahan, D. & Weinberg, R. A. (2011): Hallmarks of Cancer: Forschungsförderung in Deutschland The Next Generation. In: Cell (144), 646-674. bbSiehe www.research-in-germany.org [5] Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungs- zentrums: www.krebsinformationsdienst.de (aufgerufen Kontakt am 01.01.2017) bbBernhard Stehrer [6] Die Videos finden Sie unter www.science-on-stage.de/ bernhard.stehrer@ursprung.at teachers-scientists_materialien. HBLA Ursprung · Ursprungstraße 4 · A-5161 Elixhausen www.ursprung.at Hilfreiche Links und weiterführende Literatur bbPD Dr. Dr. Angelika Riemer Immuntherapie und Immunprävention a.riemer@dkfz.de bbForschungsgruppe Angelika Riemer am Deutschen Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Krebsforschungszentrum: www.dkfz.de/de/ Immuntherapie und -prävention (F130) immuntherapie-immunpraevention/index.php Im Neuenheimer Feld 280 · D-69120 Heidelberg www.dkfz.de/de/immuntherapie-immunpraevention Harald zur Hausen bbDeutsches Krebsforschungszentrum: www.dkfz.de bbOffizielle Informationen zum Nobelpreis: www.nobelprize.org bbZur Hausen, Harald & Reuter, Katja (2010): Gegen Krebs. Die Geschichte einer provokativen Idee. Reinbek: Rowohlt.
16 Impressum Entnommen aus Text- und Bildnachweise Teachers + Scientists: Für Wissenschaft begeistern Die Autorinnen und Autoren haben die Bildrechte für die Verwendung in dieser Publikation nach bestem Wissen Herausgeber geprüft und sind für den Inhalt ihrer Texte verantwortlich. Science on Stage Deutschland e. V. (SonSD) Poststraße 4/5 Gestaltung 10178 Berlin WEBERSUPIRAN.berlin Koordinatoren-Team Illustrationen Helga Fenz, Robert-Havemann-Gymnasium Berlin, Heike Kreye Vorstand SonSD Christian Karus, Andreas-Vesalius-Gymnasium Wesel Bestellungen Dr. Tom Steinlein, Universität Bielefeld, Fakultät für Biologie www.science-on-stage.de info@science-on-stage.de Gesamtkoordination und Redaktion Karoline Kirschner, Projektmanagerin SonSD Creative-Commons-Lizenz: Namensnennung, nicht- Stefanie Schlunk, Geschäftsführerin SonSD kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen In Kooperation mit Stiftung Jugend forscht e. V. 1. Auflage 2017 © Science on Stage Deutschland e. V. Hauptförderer von Science on Stage Deutschland e. V. Sie haben auch Interesse an einer Kooperation zwischen Lehrkräften und Forschenden? In unserem Leitfaden finden Sie praktische Tipps und Hinweise zur Umsetzung: www.teachers-and-scientists.de.
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