Immobilienverwertung, Kulturorte und der öffentliche Raum - Konzertagentur Seliger
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124 Aus der Praxis Immobilienverwertung, Kulturorte und der öffentliche Raum Clubs, soziokulturelle Zentren, Unterhaltungsviertel Berthold Seliger Das Grundrecht auf kulturelle Teilhabe, tieren wollen – entweder veranstalten die Möglichkeiten und Räume für eine lebendi- Großkonzerne unter den Konzertveran- ge Gegenkultur, in denen wir uns betätigen staltern die Festivals gleich selbst oder sie können, müssen erobert werden, das lehrt diktieren den lokalen Veranstaltern die fi- die Geschichte. Die Herrschenden haben nanziellen und sonstigen Bedingungen. Auf Partizipation nie freiwillig gewährt, sondern diese Situation bezogen bezeichnete der sie vielmehr unterdrückt. Kulturwissenschaftler Mark Fisher (2015: Die kulturelle Vielfalt, die Gegenkultur 44) die Zeit von etwa 2003 bis heute „als die und alle Strukturen der Soziokultur (deren schlimmste seit den 1950er-Jahren“, als eine wichtigste die Häuser, also die Räume der „kulturelle Ödnis“. gesellschaftlichen Teilhabe sind) müssen im- Ist diese Entwicklung unumkehrbar? mer wieder aufs Neue erobert beziehungs- Oder gibt es Möglichkeiten, die dringend weise verteidigt werden. Die Feind*innen benötigten Freiräume zurückzuerobern? des Fortschritts haben zu allen Zeiten ver- Bevor wir diese Fragen beantworten kön- sucht, jede kulturelle Äußerung, jede Musik, nen, ist es notwendig, eine Bestandsaufnah- die ihnen als Kampfansage erschien, zu ver- me der Situation der soziokulturellen Zent- eiteln, und sie tun es heute stärker denn je ren und der Clubs vorzunehmen, jener Sze- und nicht zuletzt durch räumliche Verdrän- ne also, die seit den Anfängen in den Sechzi- gung. gerjahren einen wichtigen Baustein unserer Die große Vielfalt an unabhängigen Kultur darstellt, die nicht „funktional“ sein Konzertveranstaltern, an Clubs und an so- will, also nicht „zur Aufrechterhaltung oder ziokulturellen Zentren, die noch vor zwei gar Verstärkung der Machtsysteme beitra- Jahrzehnten existierte, ist der Normierung gen“ möchte, sondern die „oppositionell“, der Quotenkultur gewichen. Konzertveran- also subversiv ist und „zur Bekämpfung oder stalter werden von den Großkonzernen nur Infragestellung dieser Systeme“ beiträgt. noch als „Durchführer“ betrachtet. Viele Kulturzentren und selbst renommierte Mu- sikfestivals können kaum noch ein unab- Quo vadis soziokulturelle Zentren? hängiges und selbstbestimmtes Programm buchen und die Künstler*innen und Bands Sind die soziokulturellen Zentren (oder, wie einladen, die sie ihrem Publikum präsen- sie auch genannt werden, die alternativen Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
Seliger | Immobilienverwertung, Kulturorte und der öffentliche Raum 125 „Kultur- und Kommunikationszentren“) Die „Mühen der Ebene“, vor denen laut heute noch Träger einer oppositionellen, Brecht alle stehen, die „die Mühen der Ber- gar einer subversiven Kultur, die sich den ge“ hinter sich gelassen haben, sind typisch Machtsystemen im kapitalistischen Realis- für die politischen und kulturellen Kämp- mus unserer Tage verweigert oder im Ideal- fe. Zunächst erleben wir die Phase des kul- fall sogar entgegenstellt? Oder sind sie nicht turellen Aufbruchs, der Kämpfe, der Eu- längst ein Teil des systemtreuen Netzwerks phorie, „Menschen und Dinge scheinen in dieser Machtsysteme geworden, eine bloße Feuerbrillanten gefasst, die Ekstase ist der Abspielstation für marktgängige Konzerte Geist jedes Tages“ (Marx 1960: 118). Doch und Events? Hat der Kommerz die Politik dann folgt die Ernüchterung, der „lange eliminiert? Katzenjammer“ (noch einmal Marx), und „Nach zehn Jahren merkst du einfach, dass die Mühen der Ebene, die tägliche Routine die Bewegung sich geändert hat“, wird ein verschleißen die zuvor noch so euphori- Mitarbeiter des Duisburger Kulturzentrums schen und kämpferischen Akteur*innen. Eschhaus (einst Zentrum der Anti-AKW- Sie sitzen in den eroberten Räumen und Bewegung in Nordrhein-Westfalen) bereits müssen plötzlich Nutzungskonzepte und 1989 zitiert, und im gleichen Jahr spricht ein Wirtschaftspläne schreiben, um die zum Mitarbeiter des Dortmunder Kulturbüros Überleben so dringend benötigten Zuschüs- routiniert vom „kulturell wirtschaftlichen se zu erhalten. Nicht wenige geben hier auf, Zentrum“ (Claßen et al. 1989). Die ehema- andere ruhen sich auf dem Erreichten aus ligen Spontis der selbstverwalteten Kultur- – ein Zeichen der „bürgerlichen Revoluti- zentren, die die Häuser den Kommunen ab- onen“, wie sie Marx beschrieben hat, „die getrotzt haben und häufig aus der Besetzer- Gesellschaft lernt, sich die Resultate ihrer szene kamen, haben sich professionalisiert, Drang- und Sturmperiode anzueignen“ und schreiben ihre Diplomarbeiten über sich und sie zu verwalten. Aus den dringend benötig- ihre Arbeit, sie haben sich Arbeitsverträge ten kulturellen Orten, den Räumen der kul- organisiert, die an den öffentlichen Dienst turellen Bewegung in Verhandlung, werden angelehnt sind, oder sind Lehrer*innen und häufig Orte der Stagnation. Sozialarbeiter*innen geworden. Die Ange- Nicht wenige soziokulturelle Zentren stellten der Kulturzentren kümmern sich sind von entschiedenen Protagonisten einer hauptsächlich darum, in ständigen Verhand- selbstbestimmten, „alternativen“ Kultur zu lungen mit den Kommunen ihre Stellen und einem kulturellen Gemischtwarenhandel die Budgets ihrer Häuser zu sichern. Subven- verkommen. Die wenigen Veranstaltun- tioniert werden die soziokulturellen Zentren gen mit anspruchsvollen Künstler*innen in aller Regel von der öffentlichen Hand, die dienen oft nur noch als Feigenblatt für ein längst begriffen hat, dass alternative Kultur Mainstream-Programm mit Musiker*innen billiger (und häufig auch populärer) ist als und Bands (und „Comedians“), die von der bürgerliche Kultur. Aber auch Konzerne för- Kulturindustrie längst durchgesetzt sind. dern in Einzelfällen bereits seit den späten Ich denke etwa an den jungen Leiter eines Achtzigerjahren die Kulturzentren, wie die ostdeutschen Kulturzentrums, der haupt- Alte Weberei Gütersloh, die sich der finan- sächlich erfolgreiche Mainstream-Konzerte ziellen Unterstützung des Bertelsmann-Kon- und Partyreihen anbietet und schulterzu- zerns erfreute. ckend meint: „Ich muss ja ab und zu auch Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
126 Aus der Praxis anspruchsvolle Konzerte anbieten, weil wir schem Flair verbunden“ wird. In dem übli- sonst unsere städtischen Subventionen ver- chen Jargon der Eigentlichkeit werden die lieren.“ Räume für selbstständige „Gründer“ und Start-ups bis hin zu etablierten Unterneh- men mit „flexiblen“ Teams angeboten, als Es gibt Räume ginge es um eine große WG mit Partys auf dem Dach, und entsprechend nennt Rent24 Noch einmal: Das Grundrecht auf kulturelle den „Ort, der dir alles bietet“, sein Angebot Teilhabe und die Räume, in denen wir uns einen „Rent24 Campus“: „Arbeite smarter, betätigen können, müssen immer wieder wohne flexibler mit globalen Coworking neu erkämpft werden! Das zeigt sich auch bei und Coliving Spaces“! Nebenan eröffnen den selbstverwalteten Kulturzentren „Potse“ dann Saftbars, Filialen der einschlägigen in- und „Drugstore“ in Berlin-Schöneberg. Seit ternationalen Kaffeeketten, Cupcake- und sage und schreibe 47 Jahren bestehen diese Suppenläden, und derartige Läden heuern beiden selbstverwalteten soziokulturellen dann, wie es die Saftbar in der Potsdamer Projekte. Sie waren für Generationen von Straße gemacht hat, eigens einen Street-Art- Jugendlichen eine Art Wohnzimmer und Künstler an, der ihnen die Wände gestaltet. zugleich ein kommerzfreier Zufluchtsort für Solch ein hipper Saftladen lässt sich prima selbstbestimmtes gemeinsames Leben. Der als „kreatives Berlin“ vermarkten, während Gebäudekomplex in der Potsdamer Straße nebenan zwei unabhängige, selbstbestimm- war einst in öffentlicher Hand. Er gehörte te soziokulturelle Zentren den Bach run- dem Senat, der ihn 1986 für einen Spottpreis tergehen und verdrängt werden, in denen an die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nicht zuletzt all jene jungen Menschen seit verkaufte. 2008 wurde das Gebäude dann fast fünf Jahrzehnten wirklich kreativ sein (die übliche, üble Geschichte) an private können und dürfen, die aus verschiedenen Investor*innen verkauft. Neuer Hauptmie- Gründen von zu Hause aus solche Angebote ter ist „Rent24“, einer der größten deutschen gar nicht erst kennengelernt hätten. Anbieter von sogenannten „Coworking Berlin steht hier nur stellvertretend für Spaces“, ein Unternehmen, das Büroflächen Fehlentwicklungen, die überall stattfinden, und Wohnraum zu Hotelpreisen an „Noma- in Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart den mit leidenschaftlichem Unternehmer- und Leipzig ebenso wie in Paris, London, geist“ untervermietet, wie es in der Selbst- Kopenhagen, New York oder Peking. Das, darstellung von Rent241 heißt: „Viel Raum was wir „Gentrifizierung“ nennen, bricht ja zum Arbeiten, Begegnen und Wohlfühlen“. nicht wie eine höhere Gewalt über uns her- Und: „Für unsere Mitglieder ist nichts un- ein. Gentrifizierung ist wie die Verslumung möglich, keine Idee zu absurd. Ob Ideen- eine Extremform der Immobilienverwer- austausch oder einfach nur High Five nach tung. Wir erleben heute in den attrakti- einem gelungenen Pitch – entdecke die neue ven Großstädten weltweit eine gigantische Art, gemeinsam zu arbeiten“. Oder: „Erlebe Zufuhr von Kapital. Das führt dazu, dass unsere Community“, in einem Gebäude, in Häuser und Grundstücke zu Preisen ge- dem die „neueste Technologie mit histori- kauft werden, deren Refinanzierung durch Mieteinnahmen unter bestehenden Ver- 1 rent24.com [24.02.2019]. trägen völlig illusionär ist. Also gehen die Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
Seliger | Immobilienverwertung, Kulturorte und der öffentliche Raum 127 Investor*innen daran, die Verträge aufzulö- Beispiel Räumungsklagen ausgesetzt sind, sen. Das ist doch der Hauptgrund für die so- erfahren sie mitunter eine gewisse lokale So- genannte Gentrifizierung: Sie wird nicht von lidarität; auch wenn ein Kulturzentrum oder Künstler*innen und Kreativen betrieben, ein Club schließen muss, gibt es nicht sel- sondern dadurch, dass so viel internationa- ten Proteste in den jeweiligen Stadtvierteln. les Kapital bereitsteht, das investiert werden Aber all diese Proteste, all diese Demonstra- will und den sogenannten Boom auslöst. tionen bleiben punktuell und auf lange Sicht Es liegt an uns, die rein oder vornehmlich wirkungslos. Nur wenn wir all diese Kämpfe profitorientierte Form der Immobilienver- zusammendenken und bündeln, können wertung zu beenden. Wir müssen die sozi- sie zu einem Machtfaktor werden. Wenn ale Stadt stärken (oder überhaupt erst wie- wir etwa beispielsweise immer dann, wenn der aufbauen), die den Menschen, die in ihr ein Kulturzentrum oder ein Club schließen leben, wirkliche Lebensräume bietet. Die muss, entsprechende Orte an anderen Stel- einzige Lösung für Kulturräume, die die kul- len in unseren Städten oder Stadtteilen be- turelle Vielfalt sichern, wie auch für Men- setzen, werden wir gefährlich. Der Kampf schen, die bezahlbaren Wohnraum suchen, für bezahlbare Mieten, der Kampf gegen die besteht tatsächlich darin, dass ein starker, Spekulation mit Wohnraum und der Kampf intervenierender Staat als Gegenpol zum so- für soziokulturelle Räume in unseren Städ- genannten „freien“ Markt fungiert und Lö- ten sind ein und derselbe Kampf! sungen zugunsten der Menschen, zugunsten Mietsteigerungen und Verdrängung sind der Gesellschaft findet. die Folge von Bewirtschaftungsentschei- Aber wer nicht von sozialen Unterschie- dungen und damit abhängig von Rahmen- den, wer letztlich nicht vom Klassenkampf bedingungen, die die Politik für die Immo- spricht, braucht sich auch nicht über Gen- bilien- und Wohnungswirtschaft setzt – und trifizierung zu echauffieren. In einer auf „die Politik“ muss permanent unter Druck Ungleichheit basierenden Gesellschaft pro- gesetzt werden, damit sie vernünftige, nicht duzieren Entwicklungen, wie sie ursächlich von der Eigentümerlobby geprägte Ent- zur Gentrifizierung gehören, immer wenige scheidungen trifft. Es gibt genug Beispiele, Profiteur*innen und viele Verlierer*innen, wie Städte gegen Mieterhöhungen und Ver- und auf dem Immobilienmarkt profitieren drängung vorgehen können. Man sehe etwa unverhältnismäßig wenige unverhältnis- nach Wien, wo rund 60 Prozent der Miet- mäßig viel. Nur wenn wir an die Wurzel wohnungen von der Kommune oder von des Problems gehen, können wir wirklich Genossenschaften verwaltet werden, die den etwas ändern. „Die Herrschenden“ haben Bedingungen der Wohnungsgemeinnützig- ein Interesse daran, dass wir unsere Kämp- keit unterliegen. Diese Mieten sind abhän- fe fragmentiert führen. So bleibt alles über- gig von tatsächlich entstandenen Kosten schaubar und ungefährlich und letztlich und staatlichen Förderprogrammen, und erfolglos. Mieter*innen, die aus ihren von je mehr preiswerte Wohnangebote es gibt, Investor*innen erworbenen Wohnungen desto weniger Mieter*innen sind bereit, fliegen, demonstrieren vielleicht vor dem überhöhte Preise zu bezahlen (Rosa Luxem- Haus, in dem sie wohnen; wenn ältere Men- burg Stiftung 2017: 37 ff.). Dies ist das Ge- schen, die Jahrzehnte in ihrer Wohnung ge- genmodell zu den sogenannten „Schwarm- lebt haben, diese verlassen müssen und zum städten“, mit denen die großen Mietwoh- Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
128 Aus der Praxis nungskonzerne Vonovia SE (der größte den Marktwert der Wohnungen allerdings Mietwohnungskonzern in Deutschland, vervierfacht habe. Rund 66 Prozent des dem 355.000 Wohnungen in allen größeren Konzerngewinns seien auf Mieterhöhungen Städten gehören; zusätzlich werden 65.000 durch Modernisierungen zurückzuführen. Wohnungen anderer Eigentümer*innen Die Deutsche Wohnen SE, heute bör- verwaltet), Deutsche Wohnen SE (160.700 sennotiert, aber ursprünglich eine Toch- Wohnungen, davon über 100.000 in Berlin), tergesellschaft der Deutschen Bank, die LEG Immobilien AG (91.000 Wohnungen) Werkswohnungen von Hoechst aufgekauft und andere in allen deutschen Großstädten hatte, gehört ebenfalls Fondsgesellschaf- ihre Geschäfte machen: „In Schwarmstäd- ten (wieder Norges, Vanguard, BlackRock ten mit viel Zuzug wie etwa Berlin, in denen u. a.), ebenso wie die LEG (ursprünglich die die Wohnungsknappheit groß ist, investiert Landesentwicklungsgesellschaft von Nord- man für Luxussanierungen, treibt die Mie- rhein-Westfalen), die 2008 von der CDU/ ten hoch und vertreibt Altmieter.“ (Rüge- FDP-Landesregierung an zwei Hedgefonds mer 2019: 45). verkauft wurde, bevor auch hier Black- Und bei allen Wohnungskonzernen sind Rock einstieg. Auch bei der LEG gehören wieder die berüchtigten Fondsgesellschaften zu den größten Aktionären die einschlä- beteiligt, ob Hedgefonds oder Private Equi- gigen Fonds- und Investmentgesellschaf- ty: Vonovia entstand durch Vorarbeit von ten (u. a. MFS International, Massachu- Private-Equity-Investoren, und nach dem setts Financial Service, Vanguard, Norges, Börsengang wurde BlackRock mit zunächst BlackRock) sowie die Bank BNP Paribas 8,3 Prozent größter Vonovia-Aktionär (ak- und der Versicherungskonzern AXA.3 tuell etwa 4,5 Prozent Anteil). Heute sind Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, die zehn größten Anteilseigner an Vonovia wie finanzkräftige Akteure sich heutzutage ausschließlich Fondsgesellschaften (u. a. horizontal und vertikal in die Stadtland- Norges Bank Investment Management, schaft drängen. Lansdowne Partners, The Vanguard Group und Fidelity), und zum Führungspersonal der Vonovia gehören die ehemalige CDU- Scheindemokratische Städte Politikerin und Staatsministerin im Bun- deskanzleramt Hildegard Müller und der Die Fragen, wie die Zukunft unserer Städte ehemalige Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fit- aussehen soll, wie unser Zusammenleben in schen als Aufsichtsratsvorsitzender.2 2018 diesen Städten und Stadtteilen gestaltet wer- hat Vonovia dank steigender Mieteinnah- den kann und was eine Stadt eigentlich ist men und durch Zukäufe im Ausland mit und in Zukunft sein soll, diese Fragen wer- 1,07 Milliarden Euro Gewinn ein Rekord- den kaum öffentlich diskutiert. Demokratie ergebnis eingefahren – den Preis für diese findet in diesen essenziellen Fragen nur zum Profite zahlen die Mieter*innen. Der Deut- Schein statt: Ein Mercedes-Platz in Berlin sche Mieterbund wies darauf hin, dass Vo- wird als konsumistisches Unterhaltungs- novia den Wohnungsbestand zwischen 2013 zentrum errichtet, während gleichzeitig die und 2018 verdoppelt, im gleichen Zeitraum in einem Bürgerentscheid artikulierten In- 3 Alle Aktionäre und Beteiligungen laut: Market- 2 Marketscreener.com [26.02.2019]. screener.com [26.02.2019]. Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
Seliger | Immobilienverwertung, Kulturorte und der öffentliche Raum 129 teressen der Bevölkerung ignoriert wurden die wir so dringend benötigen, in denen – was interessiert schon das Bürger*innen- die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft Interesse, wenn es ein Investoren-Interesse sich artikulieren und organisieren kann, auf gibt? Ein Siemens-Campus in Berlin dient Nimmerwiedersehen verschwinden. als Dauerausstellung für die neuesten Smart- Es sind vor allem Investor*innen, die für City-Produkte des Siemens-Konzerns, und das Ende der Clubs verantwortlich sind. Dass die Konzerne und Immobilienfirmen der in den Firmengebäuden von Zalando die Samwer-Brüder (Gründer von Zalando) Meetingräume „Tempelhofer Feld“ oder „Ba- pflügen sich durch die attraktivsten Teile deschiff “ heißen und in der Google-Depen- Berlins und sorgen nicht nur für Gentrifizie- dance Unter den Linden diese Räume nach rung mit all ihren ungemütlichen Begleiter- Berliner Clubs (von Berghain bis Watergate) scheinungen wie Verdrängung angestamm- benannt wurden, darf durchaus als zynisch ter Bewohner*innen, drastischen Mieter- bezeichnet werden. Die Konzerne sorgen di- höhungen und Umgestaltung gewachsener rekt und indirekt dafür, dass die Clubkultur Wohnquartiere zu konsumorientierten aus der Stadt verschwindet, aber für ihre Be- Ausgehvierteln, wie man es in weiten Teilen schäftigten errichten sie Fake-Rooms, in de- Kreuzbergs beobachtet. Nein, die undemo- nen die in der realen Welt untergegangenen kratische und an bloßen Imperiengeschäf- Kulturorte als Behauptung, als Image einer ten orientierte Umgestaltung unserer Städte künstlich inszenierten Berlin-Marke weiter- geht viel weiter. Diese „durchkuratierten existieren. Die Verdrängung und Zerstörung Firmengelände simulieren Stadt“ lediglich, von Kulturorten ist nicht auf Clubs und Kul- stellt der Stadtökonom Felix Hartenstein turzentren beschränkt, sie betrifft auch zum fest. „Mit der Digitalisierung gibt es einen Beispiel Buchhandlungen und Kinos. neuen Akteur in der Stadtentwicklung, und in Berlin wird das besonders deutlich sicht- bar.“ (Mösken 2018). All das, was Urbanität Selbstverwaltung eigentlich ausmacht, fällt letztlich unter den Tisch, also das Unvorhergesehene, der Zu- Die Idee der Selbstverwaltung ist nicht über- fall, das Unfertige. „Die Zukunftsbilder, die holt, sondern in Zeiten der allgegenwärtigen wir bei Techfirmen sehen, sind dagegen ge- Imperiengeschäfte der nationalen und in- prägt von unternehmerischem Denken und ternationalen Kulturkonzerne so aktuell wie einem technokratischen Verständnis von nie zuvor. Kulturorte sind öffentlich und sie Stadt“, sagt Hartenstein. Urbanität jedoch sind Gemeingut, die wir brauchen wie die entsteht nicht an den Reißbrettern bezie- Luft, die wir atmen, oder das Wasser, das hungsweise in den Computersimulationen wir trinken. Das sollte eine Selbstverständ- der Technologiekonzerne, sondern durch lichkeit sein, muss den Menschen aber erst das reale Zusammenleben von Menschen, wieder zu Bewusstsein gebracht werden. Die durch ihr Interagieren, durch soziale Zu- Tatsache, dass den Menschen ihre Kulturor- sammenhänge. Diese Vorstellung mag für te gehören und dass sie diese Orte selbst ver- die Konzerne störend sein. Aber es ist an walten dürfen, wäre die Basis für die Ausei- uns, diese Vorstellung wieder ins öffentliche nandersetzung mit privaten Investor*innen, Bewusstsein zu bringen. Sonst kann es uns aber auch mit Politik und Stadtverwaltun- passieren, dass die gemeinschaftlichen Orte, gen, die seit Jahren zunehmend gerne und Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
130 Aus der Praxis willig die Kultur privatisieren und den Inte- „Leben, ohne Angst zu haben“ heißt es auch ressen von Investor*innen und der Kultur- gleich zweimal im fünften der „Ernsten Ge- industrie unterwerfen. sänge“ von Hanns Eisler, seiner letzten, 1962 Ein Schritt in die richtige Richtung wäre abgeschlossenen Komposition (nach einem eine umfassende Finanzierung der Zeitkul- Gedicht von Helmut Richter). Leben, ohne tur durch die öffentliche Hand: 100 Milli- Angst zu haben, das bedeutet natürlich vor onen Euro müssen bundesweit über einen allem: Es müssen soziale Sicherheitsnetze Zeitraum von fünf Jahren an die soziokul- existieren, die Menschen dürfen keine Sor- turellen Zentren und die Clubs ausgeschüt- ge um Wohnraum, um ihren Arbeitsplatz tet werden, damit deren wichtige Arbeit und um gerechte Bezahlung ihrer Arbeit substanziell abgesichert wird und sie ihre oder um menschenwürdiges Leben im Al- Energie statt in den permanenten Überle- ter haben. Chamayou beschreibt detailliert, benskampf wieder in das stecken können, wie dagegen in den letzten Jahrzehnten mit was sie eigentlich ausmacht: ihre soziokul- einer „Disziplinarmacht im Inneren und ei- turelle Arbeit, die für die kulturelle Vielfalt nem Disziplinierungsdruck von außen“ eine unserer Gesellschaft sorgt. Almosen wie der „Gesellschaft der sozialen Unsicherheit“ Spielstätten-Preis der staatlichen Initiative kreiert wurde, und kommt zum Schluss: Musik reichen hinten und vorne nicht und „Die Generationen, die nach 1973 geboren sind eigentlich ein Schlag ins Gesicht all wurden, haben nacheinander den Gedanken derjenigen, die sich Jahr für Jahr, Tag um verinnerlicht, dass jede von ihnen alles in Tag selbst ausbeuten, um Kultur zu ermög- allem schlechter leben würde als die vorhe- lichen. Die Politiker*innen entnehmen aus rige. Sie haben wieder gelernt, Angst zu ha- dem Topf der Spielstättenförderung jähr- ben. Eine historische Trendwende, die man lich einen sechsstelligen Betrag, um eine auch als eine Art Großgruppentherapie, eine opulente Preisverleihungsgala zu bestrei- Massenerziehung zur ‚Frustrationstoleranz‘ ten, auf der sich die Almosen verteilenden verstehen kann.“ (Chamayou 2019: 40 f.). Akteur*innen aus Politik und der soge- Und in einer derartigen Gesellschaft, die nannten Kreativwirtschaft, von Grütters bis auf bloßem Konsumismus und auf Ausbeu- Gorny, selbst feiern können. Wichtig wäre tung und/oder Selbstausbeutung des (u. a. dagegen die kontinuierliche und langfristi- kulturellen) Prekariats wie auch auf Selbst- ge, substanzielle Förderung der soziokultu- optimierung der Mittelschicht fußt, kann rellen Zentren und Clubs. man keine selbstbewussten und angstfreien Wie der Philosoph Grégoire Chamayou Kämpfer*innen für eine solidarische Welt in seinem neuen Buch über den autoritä- erwarten. ren Liberalismus, „Die unregierbare Ge- sellschaft“, beschreibt, war ein wesentlicher Faktor für das Selbstbewusstsein der arbei- Konkrete Vorschläge tenden Jugend um 1970, also der Genera- tion, die sich auch Kulturorte wie Jugend- Zunächst: Eine Vertreibung von Kulturorten und Kulturzentren und andere Möglichkei- wie Clubs oder soziokulturellen Zentren aus ten gesellschaftlicher Teilhabe erkämpft hat, Gründen des Lärmschutzes ist nicht akzep- ihre Unerschrockenheit: „Sie schienen kei- tabel und darf grundsätzlich nicht vollzo- ne Angst zu haben.“ (Chamayou 2019: 33). gen werden. Die neuen Eigentümer*innen Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
Seliger | Immobilienverwertung, Kulturorte und der öffentliche Raum 131 oder die neuen Nachbar*innen von der- zigerjahren, nicht zuletzt, weil auch diese artigen Kulturzentren haben sämtliche Orte hauptsächlich von jungen Menschen Lärmschutzmaßnahmen zu finanzieren, aus der Mittelschicht erobert wurden. Hier die den Erhalt dieser Kulturorte am jewei- zeigt sich eines der grundlegenden Proble- ligen Ort sicherstellen. Sollte dies im Ein- me der Popkultur und der sogenannten Al- zelfall nicht möglich oder nicht sinnvoll ternativkultur: Sie ist extrem mittelschichts- sein, müssen die neuen Eigentümer*innen affin. Arbeiter*innen, Verkäufer*innen, und/oder Nachbar*innen einen geeigneten Landwirt*innen oder Friseur*innen kom- Alternativort für den jeweiligen Kulturort men in der Pop- und Alternativkultur wenn zu gleichen Bedingungen und ohne finan- überhaupt, dann nur am Rande vor. Die zielle Nachteile zur Verfügung stellen und Popkultur ist ähnlich bildungshoch gebun- natürlich auch Umzug und Einrichtung des den wie die sogenannte klassische Musik. neuen Kulturorts finanzieren. Das gilt für ihre Akteur*innen, also die Vor allem aber geht es darum, dass wir Musiker*innen wie die Besitzer*innen oder etwas entwickeln, das ich „umfassenden Manager*innen zum Beispiel von Platten- Kulturorteschutz“ nennen will. Bei die- firmen oder Konzertagenturen, ebenso wie sem Kulturorteschutz ginge es analog zum für die Besucher*innen von Popkonzerten. Denkmalschutz darum, kulturelle Orte zu Nicht nur bei Konzerten mit klassischer sichern und zu erhalten. Grundsätzlich Musik haben 80 Prozent und mehr der müssen alle Kulturorte unter umfassenden Besucher*innen Abitur, sondern auch zum Schutz gestellt werden. Es kommt ja auch Beispiel bei House-Konzerten, dem sozusa- niemand auf die Idee, Opernhäuser oder gen bildungshöchsten Genre der Popmusik Philharmonien an private Investor*innen – auch hier trifft man hauptsächlich „auf oder Fondsgesellschaften zu verkaufen, die Künstler, ,Berater‘, Techniker oder irgendei- die Gebäude dann in Luxuswohnungen und ne moderne Spielart aus den geistes-, sozi- teure Büros umwandeln. Soziokulturelle al- und politikwissenschaftlichen Berufen.“ Zentren und Clubs sind für die Kultur einer (Neuhoff 2008). Gesellschaft ebenso wertvolle Orte wie zum Generell ist eine „wachsende ökonomi- Beispiel Theater, Konzert- oder Opernhäu- sche Ungleichheit im Zugang zur Kultur“ ser und Bibliotheken, und sie müssen eben- zu beobachten, was zu „beunruhigenden so geschützt werden. Kulturorte sind grund- Spaltungstendenzen“ (Bude 2019) in un- sätzlich unantastbar! serer Gesellschaft führt. In aller Regel wer- Für viele der von Ober- und Mittel- den derartige Bestandsaufnahmen mit Bil- schicht genutzten Kulturorte besteht im dern der Hochkultur illustriert, etwa mit Übrigen ein derartiger „Kulturortschutz“ den Besucher*innen von Opernhäusern in bereits: Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, teurer Abendgarderobe. Man könnte die- dass Theater oder Konzert- und Opern- se Ungleichheit aber durchaus auch mit häuser nicht „vernichtet“ werden dürfen. Bildern des Publikums von Popkonzerten In mittelgroßen und kleineren Städten gilt untermalen. Hier wie da gilt: Wo sind die ein ähnlicher Schutz auch für viele der dort ärmeren Teile der Gesellschaft? Wo sind häufig kommunal kofinanzierten oder sub- beispielsweise die Arbeiter*innen und die ventionierten soziokulturellen Zentren seit Verkäufer*innen? Sie sind in aller Regel den späten Siebziger- und frühen Acht- weder auf noch vor der Bühne anzutref- Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
132 Aus der Praxis fen. Musizierende Arbeiterkinder sind eine Houses“ als Orte für Kultur eine wichtige verschwindende Minderheit. Selbst die Rolle. Denken wir das weiter, formulieren Popstar-Karriere bleibt meistens finanziell wir eine neue Utopie: Die ganze Welt ist ein vorversorgten Ex-Privatschüler*innen vor- „Sound-House“, die ganze Welt ist ein Club! behalten (z. B. Coldplay, Lily Allen oder Ein Club von überschaubarer Größe, sagen Mumford & Sons). In unserer Gesellschaft wir mit um die 300 oder 400 Plätzen. Am fehlen nicht nur die kulturelle und musische Eingang wird uns ein freundlicher Empfang Bildung der Unterprivilegierten, sondern bereitet. Vielleicht liegt ein Korb mit Äpfeln ebenso die nötigen „Möglichkeitsräume“, bereit, aus dem man sich bedienen kann, also Kulturorte mit einer großen sozialen wie weiland in Bill Grahams Fillmore West. Durchlässigkeit. Kulturorte, in denen nicht Die Eintrittskarten sind für alle bezahlbar, nur die Mittelschicht, sondern alle Men- „jedem nach seinen Bedürfnissen“, alle ge- schen das „Reservat der Kultur“ (Marcuse) ben, was sie geben können. Das Personal ist und die darin enthaltenen Möglichkeiten freundlich und hilfsbereit und lächelt uns an des Selbstausprobierens, der Verneinung – es wird gut bezahlt. Auf der Bühne spie- und der Verweigerung kennenlernen kön- len Musiker*innen, die uns wirklich etwas nen, „outside the society“, wie Patti Smith zu sagen haben. Du hörst deine Bands und gesungen hat. bist glücklich, ich höre meine Bands und bin Es ist von größter Wichtigkeit, dass die glücklich, wir hören all die Musiker*innen, selbstverwalteten Kulturzentren und Kul- die wir hören wollen, mehrere an einem turorte, die Clubs und die soziokulturellen Abend, und hören gebannt zu oder tanzen Zentren zu einem neuen kämpferischen oder trinken und liegen uns in den Armen, Geist finden, einem an ihr Engagement ver- weil wir wissen, dass die Welt ein besserer gangener Jahrzehnte erinnernden Mut und Ort sein kann als der da draußen, den wir einer ebensolchen Kampfkraft. Sie müssen vorfinden werden, wenn wir unser utopi- wieder zu Motoren des Widerstands gegen sches „Sound-House“ wieder verlassen. eine globalisierte Einheitskultur der Kon- Aber bis dahin ist die ganze Welt ein Club, zerne und gegen den Ausverkauf der Städte und wir sind mittendrin. Und all die Groß- an Investor*innen werden. Sie müssen ihre konzerne der Konzertindustrie müssen lei- subversive Kraft erneuern oder zurückge- der draußen bleiben. Niemand wird sie ver- winnen. Sie müssen nicht zuletzt ihre Ar- missen. Es geht um eine Form von hedonis- beitsbereiche und ihre Ausrichtung so er- tischer Vernunft. Wir sind gegen den Krieg, weitern, dass auch wieder junge Menschen weil wir im Frieden unser Leben genießen aus unterprivilegierten Schichten Zugang zu und glücklich sein wollen. Wir sind für diesen öffentlichen Orten gewinnen. selbstbestimmte Kulturorte und gegen die Wir benötigen utopische Orte. Orte, in von den Imperiengeschäften der Konzert- denen die Utopie in unsere Gegenwart he- konzerne geprägten kommerziellen Orte, reinreicht, sich schon jetzt erleben lässt. weil wir Musik und Kultur erleben und ge- Der englische Philosoph Francis Bacon nießen wollen, die unser Glück befördern. entwarf im Jahr 1624 sein Neu-Atlantis – Die sowjetische Zeitung Iswestija pro- eine der berühmtesten Utopien der Litera- klamierte bereits unmittelbar nach der Ok- turgeschichte (Bacon 1982). In dieser Uto- toberrevolution 1917: „Genossen, gründet pie spielen vor allem sogenannte „Sound Klubs! Macht diese Klubs zur Tribüne für Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
Seliger | Immobilienverwertung, Kulturorte und der öffentliche Raum 133 alle, die bewusst die Freiheit suchen! Lasst sie Impressum Leuchttürme für die Massen sein, die nach Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. Ber- Sinn suchen. Klubs! Mehr Klubs! Und zwar lin, Heinrich-Albertz-Haus, Blücherstr. 62/63, 10961 Berlin so schnell wie möglich!“ (Trapp et al. 2018: 5). Redaktion: Peter Kuleßa (verantwortlich), Berit Gründler, Was hält uns auf? Ragnar Hoenig, Marius Mühlhausen, Nadine Buder (Re- daktionsassistentin) Literatur Redaktionsanschrift: AWO Bundesverband e.V., Blücher- Bacon, F. 1982: Neu-Atlantis. Übersetzt von Günther straße 62/63, 10961 Berlin, Tel: 030-26309-199, Fax: Bugge. Stuttgart. 030-26309-32199, Email: tup@awo.org, Internet: www. tup-online.com Bude, H. 2019: „Gefährliche Begegnungen“, Frank- furter Allgemeine Zeitung, 22.02.2019. Redaktionsbeirat: Wolfgang Stadler (Vorsitzender), Prof. Chamayou, G. 2019: Die unregierbare Gesellschaft. Dr. Gerhard Bäcker, Prof. Dr. Ernst-Ulrich Huster, Prof. Dr. C. Eine Genealogie des autoritären Liberalismus. Wolfgang Müller, Prof. Dr. Gerhard Naegele, Prof. Dr. Tho- mas Rauschenbach, Prof. Dr. Doris Schaeffer, Dr. Burkhard Berlin. Schiller, Hansjörg Seeh, Prof. Dr. Michael von Hauff. Claßen, L./Krüger, H. H./Thole, W. 1989: In Zechen, Bahnhöfen und Lagerhallen. Zwischen Politik und Manuskripte werden jederzeit als Ausdruck und Datei an Kommerz – Soziokulturelle Zentren in NRW. Es- die Redaktion erbeten. Es werden nur Originalbeiträge an- genommen. Für unverlangte Sendungen wird keine Haf- sen. tung übernommen. Rücksendung erfolgt nur, wenn ent- Eisler, H. 1962: Ernste Gesänge für Bariton und sprechendes Rückporto beiliegt. Streichorchester. Fisher, M. 2015: Gespenster meines Lebens: Depres- Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG, Beltz Juventa, Wer- derstraße 10, 69469 Weinheim, Tel: +49(0)6201/6007-0 sion, Hauntology und die verlorene Zukunft. Ber- lin. TUP erscheint fünfmal jährlich im Februar, April, Juni, Sep- Marx, K. 1960: Der Achtzehnte Brumaire des Louis tember (Beiheft) und Dezember. Bonaparte, MEW 8. Berlin. Unter www.juventa.de finden Sie ein Gesamtregister der Mösken, A. L. 2018: „Wie die Techfirmen Berlin verän- Zeitschriftenbeiträge. dern“, Berliner Zeitung, 17.11.2018. Preise und Bezugsbedingungen: Jahresabonnement Neuhoff, H. 2008: „Konzertpublika. Sozialstruktur, € 38,00 Studierende (gegen Vorlage einer Studienbe- Mentalitäten, Geschmacksprofile“, Deutsches scheinigung) € 32,00, Einzelheft € 10,00 (jeweils zzgl. Musikinformationszentrum, 14.5.2008 (auch on- Versandkosten). Der Gesamtbezugspreis (Abonnements- line). preis plus Versandkosten, Inland € 6,00) ist preisgebun- Rosa Luxemburg Stiftung (Hrsg.) 2017: „Muss Woh- den. Abbestellungen spätestens 6 Wochen vor Jahres- abonnementsende. Ein Probeabonnement umfasst 3 Hef- nen immer teurer werden?“ Berlin. te zum Preis von € 17,70 frei Haus. Rügemer, W. 2019: Die Kapitalisten des 21. Jahrhun- derts. Köln. Anzeigen: Claudia Klinger, Julius Beltz GmbH & Co. KG, Trapp, H./Thum, R./Hoy, B. 2018: „Der sowjetische Postfach 100154, D-69441 Weinheim, Arbeiterklub“, Arch+ features 76, London 2018; Tel.: 06201/6007-386, Fax: 06201/6007-9331, E-Mail: als Einhefter in: Arch+ Nr. 232. Aachen. anzeigen@beltz.de Fragen zum Abonnement und Einzelheft: Beltz Medien- Berthold Seliger Service, Postfach 100565, D-69445 Weinheim, ist Konzertagent und Publizist. Zuletzt erschien von Tel.: 06201/6007-330, Fax: 06201/6007-9331, E-Mail: ihm „Vom Imperiengeschäft. Wie Großkonzerne die medienservice@beltz.de kulturelle Vielfalt zerstören“ (Edition Tiamat, 2019, Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Ab- aktuell in der 3. Auflage); der vorliegende Beitrag ba- bildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer- siert auf dem Kapitel 3 dieses Buches. tung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsge- setzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche- rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany ISSN 0342-2275 Beltz Juventa | Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit · Nr. 2/2020
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