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Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation Alex Friedl Leiter Leistungen und Kundenberatung Mitglied der Geschäftsleitung der Sanitas Krankenversicherung Case Management Symposium Kliniken Valens, 29.11.18
Inhalt 1. Case Management Sanitas 2. Arbeitsweise 3. Herausforderungen des Case Managements 4. Erfolgsbeispiele zur Bewältigung der Herausforderungen 5. CM im ambulanten Setting 6. Do’s and Don’ts in der Versorgung aus Sicht der Krankenversicherung 2 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Persönliches Case Management bei Sanitas Abgrenzung Case Management der Sanitas bedeutet Disease Management: Begleitung von kranken Versicherten im für Kunden und ihre Angehörigen Rahmen der Sanitas Gesundheitsprogramme Leistungsberatung: Beratung für Preference Kunden zu med. Behandlungen / Gesundheitsfragen. Unterstützung im Dialog mit Entlastung in gesundheitlich komplexen Situation Fachpersonen Einen persönlichen Ansprechpartner und Vertrauensperson in Fallmanagement: administrativ ohne Versichertenkontakt, Prüfung von Gesundheits- und Versicherungsfragen Kostengutsprachen Case Management UVG / KTG als Unterstützung zur Rückkehr ins Einen optimalen Behandlungsablauf zu bekommen Arbeitsleben nach Unfall /Krankheit / Arbeitsunfähigkeit 3 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Die Kennzahlen des Sanitas Case Management 160 Tage Ø Falldauer pro VN 15 FTE 3 mit Spezialisierung 600 Psychiatrie Fälle pro Jahr 550 40 Fälle / Konferenzen pro Jahr FTE/ Jahr 4 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Einschlusskriterien Case Management Sanitas Akutspital Rehabilitation Psychiatrie und Komplexe Situationen Psychosomatik Längere Erstgesuche für Gemäss Gespräch mit VN Längere Erstgesuche für • Längere Erstgesuche Kostengutsprachen bei Transplantationen, Kostengutsprachen oder für Kostengutsprachen Versorgungsdefizit, vielen entsprechende oder entsprechende involvierten LERB, Verlängerungsgesuche Verlängerungsgesuche regelmässige stationäre • Unabhängig von der Aufenthalte, Dauer (Neurologische Multimorbidität Reha und internistisch- onkologische Reha) 5 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Qualität im Case Management Anwendung CM-Regelkreis 1 Intake Aufnahme wird 6 geklärt 2 Evaluation Assessment Ergebnisse Situations- / werden erfasst Bedarfs- und bewertet abklärung VN 5 3 Umsetzung Gemeinsame der Zielsetzung Massnahmen 4 Planung von Angeboten und Massnahmen 6 21.11.2018 Care Management
Qualität im Case Management Kunden-Nutzen Definition und Mehrwert für Patient Identifikation von und/oder seine komplexen Fällen Angehörigen /Einschlusskriterien Fachexpertise der Case Manager Anwendung des Pflegefachkräfte, Spitex Experten, Psychiatrie Fachkräfte, Qualität CM-Regelkreises in der Betreuung Sozialpsychologen etc Wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich Zur Einhaltung der gemäss Auflage des Datenschutzvorgaben: Gesetzgebers schriftliche (WZW-Kriterien Art. 32 Einverständniserklärung KVG) benötigt 7 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Fallbeispiel, Frau 81 Jährig, Original Kundin Aufwand: Falldauer: 432 Tage, zeitlicher Aufwand 39 h (inkl. 4 Besuche beim VN ) Ausgangslage Intervention Outcome Komplexe Situation: Sanitas Case Management: Effekt der Betreuung: • Schwerwiegende • Vernetzung mit div. Frau B. kann mit ihrem Ehemann Komplikationen nach Hüft-TP Institutionen, Reha Zihlschlacht, wieder selbstständig leben. mit Herzklappenentzündung Pflegeheim Bächli, Zentrum und Enzephalitis infolge Elisabeth Walchwil Leistungskostenreduktion Infektion mit Staph. Aureus. • Unterstützung des VN und der CHF 22’907.90 • Fallübernahme infolge Kogu Angehörigen in medizinischen Gesuch für kardiale Reha von 3 Angelegenheiten, Austausch • Kundenfeedback: Wochen. mit LERB «Vielen Dank für Ihre • Frau B. war bei Fallübernahme • Organisation des ambulanten professionelle Arbeit im Rahmen der Erkrankung unserer Mutter. auf der Intensivstation im Settings, Steuerung der Für uns war Ihre Arbeit eine Hirslanden Zürich. Ehemann Nachsorge grosse Hilfe und auch eine war Ansprechperson • Vermeidung von Eskalationen Entlastung!» (Tochter von Frau B.) 8 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Prozess Case Management Komplexität und ganzheitliche Sichtweise Medizinisches / Soziales Umfeld / Wohlbefinden Alltagsgestaltung Anmeldung Eröffnung Betreuung und Begleitung CM oder Ablehnung CM des Versicherten Abschluss CM Identifikation Klärung Fallführung durch das CM Klärung Kontakt mit Stabile Kontaktaufnahme Situation Situation Kunde, Lerb, Vorstellung CM Kostengutsprache Erteilung etc. EVE Planung, Organisation Finanzen / Rechtslage Berufliche Situation 9 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Herausforderungen des Case Management • CM Dienstleistung und deren Mehrwert ist oftmals unbekannt • Unwissen/Verunsicherung bzgl Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten Kunde & Angehörige • Beim Eintritt in stationäres Setting nicht parat, sich mit dem Angebot CM auseinanderzusetzen • Bürokratie • Austrittsplanung aufwändig Leistungserbringer • Kein Kontakt vom CM zum Kunden möglich • Bekanntmachung CM Dienstleistung • Das aus rechtlicher Sicht benötigte schriftl. Einverständnis Versicherung vom Kunden fehlt (Kunde hat Hemmungen / Verzögerungen) 10 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Lösung: intensive Zusammenarbeit: win/win Für Patient, Klinik und Case Management Sanitas Ambulante Stationäre Akutspital Nachversorgung / Reha Versicherung Langzeitinstitution Kunde & Angehörige • Kontakt & Vorstellung CM • Regelm. Kontakt mit VN, • Sicherstellung der CM • Erteilung EVE Angehörigen und Lerb Nachversorgung • Klärung Situation • KoGu, Austrittsplanung • Gesamtversorgung ist stabilisiert Leistungserbringer 11 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Win-Win Zusammenarbeit: Sanitas und Hohenegg Freiwillige Persönliche Sprechstunde von Case Regelmässiger Kontakt (vor Ort) sowie Kontakt- und Anlaufstellen • Individuelle, persönliche und • Gemeinsame Standortgespräche/ Manager und Patient: fachliche Beratung Roundtable mit Versicherten, • Information über CM Dienstleistung • Sachliche Vertretung von Anliegen Angehörigen, Behandlungsteam • Klärung versicherungstechnischer Fragen und Interessen • Klärung Kogu • Informationen zu medizinischen • Schnittstellen / Prozesse stationär und therapeutischen Themen, – ambulant Einwilligung Zusammenarbeit Sicherstellung Austrittsplanung Gesamtsituation ist Planung CM Gespräche CM involviert bei Austrittsgespräch stabilisiert Patient wird über CM Assessment, Klärung Prozessbegleitung Dienstleistung informiert Bedarf und Zielsetzung Nachversorgung Eintritt Klinik Aufenthalt in der Privatklinik Hohenegg Ambulante Nachsorge Fallführung durch das CM Koordination und Organisation Betreuung, Beratung und Begleitung für Versicherte und ihre Angehörigen 12 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Positive Effekte der Zusammenarbeit vor Ort ► Bekanntheit des CM gesteigert ► Fast 100% Rücklaufquote ► Prozess der Einverständniserklärung einfacher/erfolgreicher ► Durch mehr Kunden höhere Einsparungen ► Einfachere und schnellere Zusammenarbeit ► Vermeidung unnötiger Bürokratie ► Verbesserte Zusammenarbeit und Koordination, Vermeidung von Schnittstellenproblemen und administrativem Aufwand > Kostenreduktion 13 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Eine weitere Win-Win Kooperation: Zihlschlacht und Sanitas Erfolgskriterien der Zusammenarbeit 1. Grosses Interesse für Zusammenarbeit seitens Klinik 2. Persönlicher Kontakt (Sanitas CM alle 3 Wochen vor Ort) 3. Aufnahme nur von komplexen Fällen (alle Säulen Medizin / Soziales / Finanzen / Beruf betreffend) 4. Kostengutsprache Besprechung vor Ort und mündlich (bei vorhandenem Einverständnis) 5. Klinik hat hohes Sanitas Volumen mit komplexen und hochkomplexen Fällen (2/3 Aufnahmequote) Zihlschlacht Kunden profitieren vor Ort vom Sanitas profitiert von persönlichen Ansprechpartner, profitiert von vereinfachter aktiver Beratung und Begleitung Kosten- Administration steuerung 14 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Auch im ambulanten Setting leisten CM kontinuierlich Netzwerkarbeit Kontinuierliche Netzwerkarbeit Herausforderung «Drehtürpatienten», Patient Chronisch Kranke, Multimorbide: CM hält Kontakt und ist Anlaufstelle Jederzeit Support für Angehörige (somit geht Hausarzt Angehörige auch den Patienten besser) Einbezug des Hausarztes Aufgleisen von Hausabklärungen Case Manager Zusammenarbeit Hausarzt und Spitex fördern Spezialisten werden hinzugezogen wenn nötig Spezialisten Spitex (Entlastung für Hausarzt) Bei Verschlechterung des Zustands: Abklärungen: ist für den Patienten ein intensives Pro Senectute CM gleist ambulantes Setting einem stationären (Finanzierung) Langzeitversorgung auf vorzuziehen? Aufenthalt Spital Ambulante Nachsorge 16 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Erfolgsfaktoren vom Sanitas Case Management Direktkontakt Mit Kunden und Angehörigen Spezifisches Know-How Besuche vor Ort Vernetzung Medizinische Expertise aus Pflegeberufen Vernetzung aller Beteiligten Sozialversicherungswissen Fallkonferenzen / Roundtable Fachexpertise Aktive Steuerung und Sicherstellung der Nachversorgung Regionale Zuständigkeiten Nähe Leistungserbringer Know-how der regionalen Langjährige Zusammenarbeit Leistungserbringer Optimaler Kunden Service 17 21.11.2018 Koordinierte Übergänge Akutspital-Rehabilitation
Do’s and Dont’s Do Don’t Kunde Angehörige So früh wie möglich alle Player und / oder CM informieren Lerb Die richtige Reha wählen Mehrfachanmeldungen (oft wird wg Platzmangel Akutspital Mit KV in Kontakt treten und Zusammenarbeit aufgleisen Anmeldung in Neuroreha, Geriatrie gleichzeitig gemacht) Prüfen, ob ambulante Reha für den Kunden eine Option ist Patient zu lange in stationärer Reha behalten (gewohntes Setting) Standard Procedere Austritt mit CM der KV koordinieren. CM kennt den Kunden i.d.R Reha Anpassung der ambulanten Therapien in Absprache mit Kunden / Angehörigen und CM. Angehörige sind mit ambulantem Setting oft überfordert (unerfahren / machtlos) Frühe Austritte aus der Reha unterstützen, Kunden zu lange in der Reha behalten (ist attraktiv für Versicherer wenn es die Situation erlaubt den Versicherer aufgrund des Kantonsbeitrags; Gesamtgesellschaftlich ist ambulantes Setting günstiger) 18 21.11.2018
A Quarterback's View of Care Coordination „Als allgemeiner Internist diene ich meinen Patienten oft als der Quarterback (Spielgestalter im Football) für deren Versorgung. Ich helfe ihnen im System zu navigieren und koordiniere ihre Behandlung…“ MATTHEW PRESS Problem 1. Patient bekommt Krankengeschichte, 70-jähriger, kleinere medizinische Probleme neues Blutdruckmittel 2. Änderung der Tag 1: Praxisbesuch mit Schmerz und Fieber beim Hausarzt Blutwerte CT Diagnose Nierenstein 3. Werte wurden nicht MRT mögliches Karzinom vom zust. Art kontrolliert Bis Tag 80 (Tumorentfernung) 4. Hausarzt entdeckte 12 Mediziner in der Versorgung involviert das zum Glück 32 Mails, 8 Telefonate mit anderen Ärzten durch Hausarzt 12 Telefonate mit Patienten / seiner Frau Patient hatte 5 Behandlungen und 11 Praxisbesuche (keiner davon beim Hausarzt) Learnings 1. Care Coordination ist nicht nur eine Value Proposition, sondern ein Sicherheitsthema für den Patienten. Patienten kann man schaden, wenn die verschiedenen Aspekte der Versorgung nicht koordiniert sind. 2. Teamwork im Gesundheitsbereich muss verbessert werden – Teammittglieder kennen sich teilweise gar nicht und man weiss, dass Konflikte in diesen Fällen grösser sind als wenn sie sich persönlich kennen. M. J. Press, NEJM 2014; 371:489-491
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