Kraftmacher für das Team - stressfrei durch den Alltag
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Nr. 47 | Juni 2022 | Kita-Zeitung für Mitarbeitende in katholischen Kindertages einrichtungen in Trägerschaft gem. GmbHs im Erzbistum Paderborn Foto: © Kati Neudert (Kitty) – stock.adobe.com Kraftmacher für das Team – stressfrei durch den Alltag 4 Harmonie und Zusammenhalt im Team als Kraftmacher für den Alltag Der St.-Josef-Kindergarten in Saalhausen weiß: Gemeinsam sind wir stark 6 In Zeiten mit hohem Stress-Pegel ta Garske von der Erziehungsberatung der Caritas Soest gibt Tipps, U wie man neue Kraft findet 8 Spirituelle Begleitung Auszeiten für pädagogische Fachkräfte
INHALT 3 Editorial 4 Harmonie und Zusammenhalt im Team als Kraftmacher für den Alltag Der St.-Josef-Kindergarten in Saalhausen weiß: Gemeinsam sind wir stark 6 In Zeiten mit hohem Stress-Pegel Uta Garske von der Erziehungsberatung der Caritas Soest gibt Tipps, wie man neue Kraft findet 8 Spirituelle Begleitung Auszeiten für pädagogische Fachkräfte 9 Service Praxistipps zur Entspannung und Ermutigung 10 Poster „Der große Reichtum unseres Lebens, das sind die kleinen Sonnenstrahlen, die jeden Tag auf unseren Weg fallen.“ (Hans Christian Andersen) 12 Neues aus den Kitas Lesen Sie, was in den katholischen Einrichtungen der Kita gem. GmbHs im Erzbistum Paderborn passiert 19 Team-Tag als Kraftmacher Kita St. Peter und Paul, Bad Driburg: „Wir wurden im Herzen angesprochen“ Die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher Thema der nächsten KiTAZ Foto: © Strassner Fotografie – stock.adobe.com IMPRESSUM „KiTAZ“ VERANTWORTLICH REDAKTIONSTEAM BILDER Zeitung für die Mitarbeiterinnen Katholische Jonas Beine Caritas Soest, und Mitarbeiter katholischer Kindertageseinrichtungen Markus Jonas Erzbistum Paderborn / Besim Mazhiqi, Kindertageseinrichtungen in Hellweg gem. GmbH Angelika Kirchhoff Kerstin Sauer, Kita gem. GmbH, Trägerschaft gem. GmbHs im Josef Mertens Janin Knoepffler Kita gem. GmbH / Collage: ConversioPR, Erzbistum Paderborn Stiftsplatz 13 Astrid Pähler KiTa gem. GmbH / RLS Jakobsmeyer, 59872 Meschede Carmen Pineiro Kita St. Peter und Paul, Bad Driburg, Telefon: 0291 9916-0 Kerstin Sauer Mathias Wieland und Meike Jänsch / Bernd Schrewe ConversioPR, Nils Gronemeyer, Bettina Vetter Noah Silliman – unsplash.com, redaktion@kitaz.de Petra Coddington, Sauerland-Wander dörfer / Klaus-Peter Kappest, KONZEPT UND GESTALTUNG St.-Bonifatius-Kita, Hagen, Mues + Schrewe GmbH, Warstein stock.adobe.com: Blacksalmon, www.mues-schrewe.de gpointstudio, Joda, Kati Neudert (Kitty), manu, Strassner Fotografie 2 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, was bedeutet es, die eigenen „Kräfte“ zu mobilisieren zeitnahe, regelmäßige Feedbacks sind selbstverständ- Foto: © Kita gem. GmbH und immer wieder die Kraftreserven aufzufüllen, um lich. Darüber hinaus haben wir in den vergangenen diese nutzen zu können? In den letzten Monaten und zwei Jahren versucht, zusätzlich kleine Zeichen von sogar Jahren der pandemischen Lage, die immer noch Anerkennung und Wertschätzung als „Kraftmacher“ besteht, wurden wir mental, seelisch und körperlich weiterzugeben: kleine Impulsgedanken, die als E-Mail stark beansprucht. Die Mitarbeitenden waren stets an die Einrichtungen versendet wurden, einen schoko- bereit, über die eigenen Grenzen hinweg zu gehen, ladigen Gruß für eine kleine persönliche Auszeit und und blickten dabei dennoch auf die Bedarfe der Kin- für das seelische Wohlbefinden oder auch ein kleines der und Familien in den Einrichtungen. Dabei war es Buch über spirituelle Kraftquellen, das literarische aus Sicht des Arbeitgebers wichtig, Mitarbeitende als Impulse zu mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag ver- Menschen mit eigenen Geschichten und Hintergründen mittelt. Zu den größeren Zeichen der Wertschätzung Thorsten Hermann wahrzunehmen. Wir lernten Mitarbeitende auf einer gehörte eine Aktion mit einem mobilen Eiswagen vor persönlichen Ebene kennen, die Einblick in ihren Le- Ort in den Einrichtungen oder auch die Zusendung von Foto: © Petra Coddington bensalltag gaben. All diese vertrauensvollen Gespräche Grüßen in Form von Christrosen im Advent. über Sorgen und Ängste, über Belastungen und Über- Zur praktischen Unterstützung im beruflichen All- forderung belebten die Beziehungen untereinander. Die tag wurden die Schreiben um die Corona-Betreuungs- Möglichkeit, mit dem Arbeitgeber in den vertrauens- verordnung sowie die Corona-Schutzverordnung pra- vollen Dialog zu kommen, brachte positive Resonanz xisnah und präzisiert formuliert in die Einrichtungen und stärkte das Vertrauen in den Beziehungen. gesendet. Als Antwort auf immer mehr aufkommende Die ganze Zeit über waren die Mitarbeitenden be- Fragen zur Praxis wurden trägerspezifische „FAQ“ als reit, füreinander und für die Kinder da zu sein. Haltung Zusammenstellung von Informationen eingeführt zu wahren und einander Halt zu geben hat sich als und jeweils zeitnah aktualisiert. Unter dem Thema Bewältigungsstrategie bewährt. Unsere Fachkräfte „Resilienz im beruflichen Umfeld“ wurden die Leitun- Birgit Sprenger haben ein hohes Maß an Engagement bewiesen! gen im Rahmen einer hauseigenen Veranstaltung zu Für uns als Arbeitgeber ist das Wohl unserer Mit- der Frage geschult, wie es gelingt, den Fokus auf die arbeitenden selbstverständlich wichtig. Die Träger- Gesunderhaltung bei sich und den Mitarbeitenden gesellschaften der katholischen Kindertageseinrich- zu richten und diese zu erhalten. tungen im Erzbistum Paderborn stellten sich deshalb Diese schwierige Zeit hat nach unserer Beobach- schnell die Frage, wie es uns als Arbeitgeber gelingen tung die Zusammenarbeit gefestigt. Doch es wurde kann, unsere Wertschätzung für den enormen und auch deutlich, wie wichtig es ist, die „Kraftspeicher“ außergewöhnlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden durch „Kraftmacher“ aufzufüllen. Denn nur so kann auszudrücken. Wie können wir als Arbeitgeber Mitar- es gelingen, die Balance zwischen Belastung und beitende unterstützen, die über ihre eigenen Grenzen Entlastung zu finden und im Notfall neue Kräfte zu gegangen sind, sich der Gefahr einer Infektion ausge- mobilisieren. setzt haben und dennoch die Kinder und Familien in den Einrichtungen empfangen und betreuen? Die Wertschätzung von Mitarbeitenden durch den Arbeitgeber hat in der Kita gGmbH Östliches Ruhrge- Thorsten Hermann Birgit Sprenger Foto: © manu – stock.adobe.com biet hohen Stellenwert und ist Teil der Unternehmens- Geschäftsführung Pädagogische Fachbereichsleitung philosophie. Ein offenes Ohr, das offene Gespräch und Kath. Kindertageseinrichtungen Östliches Ruhrgebiet gGmbH KITAZ Nr. 47 | Juni 2022 3
Nicht nur der Zusammenhalt gibt dem Team des Kindergartens St. Josef in Saalhausen Kraft für den Alltag, auch die Kinder und Eltern: Zum Tag der Betreu- ung am 9. Mai überraschten diese die Erzieherinnen mit Rosen als Dankeschön für ihre tolle Arbeit. Harmonie und Zusammenhalt im Team als Kraftmacher für den Alltag Der St.-Josef-Kindergarten in Saalhausen weiß: Gemeinsam sind wir stark Saalhausen. Die Arbeit in den Kindertagesein- „Gemeinsam sind wir stark.“ Monika Rinke genau so soll es auch sein – das liegt Bettina richtungen war in den vergangenen zwei Jahren, ist Erzieherin im St.-Josef-Kindergarten – und etter, der Leiterin des Kindergartens St. Josef, V bedingt durch die Anforderungen der Pande- geht jeden Tag mit Freude zur Arbeit. Sie er- sehr am Herzen. „Harmonie und Zusammen- mie, so anspruchsvoll wie nie. Corona-Aufla- zählt: „Ich konnte schon in einigen Kitas Erfah- halt: Das ist das Wichtigste, was wir den Kin- gen, immer wieder neue Regeln und Gesetze, rungen sammeln. Aber so ein Team wie hier dern vermitteln können. Und das können wir krankheitsbedingt fehlende Kollegeninnen und habe ich noch nie erlebt.“ nur, wenn wir es ihnen vorleben.“ Kollegen – eine Zeit, die an den Kräften zehrte. Damit es im Team funktioniert und sich Kraftmacher für den Alltag sind dann beson- Offen und ehrlich im Umgang die Kolleginnen – 15 Mitarbeiternde sind im ders wichtig. Doch wie können diese aussehen? Ein Team, das sich gegenseitig Kraft gibt. Wie? Kindergarten tätig und kümmern sich um Wo können Erzieherinnen und Erzieher neue Monika Rinke kennt die Antwort: „Alle sind po- 63 Kinder – gegenseitig Kraft geben können, Kraft, neue Power tanken? Der St.-Josef-Kinder- sitiv gestimmt und kommen gerne zur Arbeit. legt Bettina Vetter einen besonderen Fokus auf garten in Lennestadt-Saalhausen weiß darauf Wir gehen offen und ehrlich miteinander um, das Miteinander. Einmal in der Woche findet eine Antwort … reden nicht über-, sondern miteinander.“ Und eine Teamsitzung statt, in der über alles ge- 4 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
sprochen wird. „So baut sich nichts zwischen in der Natur. Also haben wir uns entschieden, uns auf“, ist die Leiterin überzeugt. mit dem Ranger eine Gesundheitswanderung Offenheit, Ehrlichkeit, Gemeinsamkeit: Da- zum Forsthaus Hohenrodt zu machen“, erklärt mit ihr Team so miteinander umgehen kann, Bettina Vetter. Und wieder: Ein gemeinsames werden immer wieder mal Auszeiten zum Frühstück eröffnete den Tag, ein gemeinsames gemeinschaftlichen Krafttanken eingelegt. Abendessen schloss ihn. „Wir organisieren regelmäßig Inhousefortbil- dungen“, erzählt Bettina Vetter und fügt mit Ruhe und Gesundheit durch Kneipp einem Schmunzeln hinzu: „Das fängt immer Aber es sind nicht nur die gemeinsamen Aus- Foto: © Kerstin Sauer mit einem gemeinsamen Frühstück an. Das ist zeiten, die dem Team immer wieder Kraft ge- immer wunderschön, und beim gemeinsamen ben: Auch das Kneipp-Konzept, nach dem der Essen unterhalten wir uns auch privat. Das sorgt zertifizierte Kneipp-Kindergarten lebt und für eine vertraute Atmosphäre.“ arbeitet, bringt Ruhe, Gesundheit und Stärke in den Kindergartenalltag – nicht nur für die Ein Oasentag für die Gemeinschaft Erzieherinnen, auch für die Kinder. Während Einen besonderen gemeinsamen Tag verbrach- für die Kinder regelmäßig Bein- und Armgüsse te das Team Anfang des Jahres miteinander: sowie Bewegungseinheiten angeboten werden, Mit dem zur Verfügung stehenden pastora- ist es vor allem die Kneipp’sche Lebenssäule len Budget organisierte es einen Oasentag im „Lebensordnung“, die dem Team Kraft gibt. „Nur Kindergarten mit der Tanzpädagogin Barbara wenn ich für mich selber sorge, kann ich auch Vogt – und startete natürlich mit einem ge- was geben“, erklärt Bettina Vetter und fragt: meinsamen Frühstück. Persönliche Gesprä- „Wenn ich immer kraftlos und leer bin, wer soll che, Erfahrungsberichte über die Religion und dann bei mir auftanken können?“ ein Austausch in Arbeitsgruppen prägten den Und so haben die Saalhauser Erzieherin- Tag. Und sprachen jeden an, wie Bettina Vetter nen ihr persönliches Wohlbefinden auf die beobachten konnte: „Durch die persönlichen gesunden Füße in einer funktionierenden Einblicke haben wir viel übereinander erfah- Gemeinschaft gestellt, auf deren Basis sie sich ren, uns noch besser kennengelernt. Der Tag gegenseitig stützen und unterstützen. Mit To- war unglaublich ehrlich, man fühlte sich ver- leranz und gegenseitiger Anteilnahme, nicht standen und ging gestärkt aus dem Oasentag nur untereinander, sondern auch im großen hinaus.“ Ganzen mit den Kindern und ihren Eltern. So Ein Kraftmacher für den Alltag als Erzie- wie es Anika Stötzel, stellvertretende Kita-Lei- herin – genau wie der Tankstellen-Tag, den die terin, zusammenfasst: „Egal, was einen bewegt: Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland ih- Ich kann jede und jeden ansprechen, überall ren Teams anbietet und den das Kita-Team aus gibt es eine Antwort, und es wird geholfen. Saalhausen Ende Mai einlegte. Gemeinsam mit Meine Kolleginnen geben mir Kraft – und die Ranger Ralf Schmidt machten sich die Erziehe- Reaktionen und positiven Rückmeldungen der rinnen auf den Weg, den Rothaarsteig zu erkun- Eltern. Hier fühle ich mich wohl.“ ■ den. „Wir wandern gerne, sind gerne draußen Kerstin Sauer Gemeinsam sind wir stark: Damit es im Team funktioniert, finden regelmäßig Teamsitzungen und Teamtage statt. Foto: © Kerstin Sauer KITAZ Nr. 47 | Juni 2022 5
Foto: © Caritas Soest Uta Garske berät Eltern, Jugendliche und Kinder in der Erziehungsbera- tungsstelle Soest. Sie bietet aber auch Fach- beratung für pädago- gische Fachkräfte in Kitas an. In Zeiten mit hohem Soest. Der Kita-Alltag kann sehr herausfordernd sein – vor allem in der seit nun mehr als zwei Jahren andauernden Pandemielage. Tag Stress-Pegel für Tag müssen sich die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter neuen Herausforderungen stellen. Eine Situation, die an den Kräften zehrt. Uta Garske von der Erziehungsberatung der Caritas Soest Hilfreich ist es da, Kraftquellen zu finden, die – auf welche Art auch gibt Tipps, wie man neue Kraft findet immer – neue Power geben. 6 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
Frau Garske, Sie unterstützen nicht nur Kinder, Menschen zu suchen, die Natur wahrzunehmen, negativen Stimmung bestimmen zu lassen. In Jugendliche und Eltern bei ihren Sorgen und Nöten, persönlich kreativ zu sein – Kochen, Schreiben, persönlichen Krisen wie auch zu Zeiten von sondern beraten auch pädagogische Fachkräfte. Gärtnern, Basteln, Musik-Hören oder -Machen Pandemie oder Krieg ist es wichtig, den Fokus Wie ist Ihre Einschätzung: Wie stark hat sich die – oder auch Entspannen beim Lesen, Spielen, Lau- auf das Beeinflussbare zu legen statt auf das Un- pandemische Situation auf das Befinden von fen, Schwimmen, Wandern, Fahrradfahren. Hu- kontrollierbare. Der Blick auf unser Wirkungs- Kindern im Kindergartenalltag, aber auch auf mor erachte ich als wunderbare Quelle! „Humor feld stärkt unsere Widerstandsfähigkeit. In der das von Erzieherinnen und Erziehern ausgewirkt? ist der Rettungsring auf dem Strom des Lebens“, Arbeit mit Menschen können wir uns auf unser Garske: Die Intensität und das Ausmaß der diesen Satz von Wilhelm Raabe finde ich sehr Gegenüber konzentrieren und dort in positiver Auswirkungen hängen bei den Kindern und passend. Lachen und Lächeln wirken sich nach- Zugewandtheit unsere Wirksamkeit erfahren. Erwachsenen von sehr unterschiedlichen Fakto- weislich positiv auf unser Wohlbefinden aus! ren ab, wie z. B. der individuellen Familien- und Außerdem sind Abschalten und ausreichend Sollte man in schwierigen Situationen das Team, Lebenssituation, den beruflichen Bedingungen Schlaf wichtig, um widerstandsfähiger und we- Kolleginnen und Kollegen, positiv einbeziehen? der Eltern, der Wohnsituation und den famili- niger gestresst zu sein. Erwachsene brauchen Garske: Ja, das halte ich für sehr wichtig. Der in- ären Beziehungen. Erfahrungen, die sie wieder stärken! Liebevoll terdisziplinäre Austausch im Team gehört zum Nach meinen Erfahrungen haben die Mit- zu sich selbst sein, Ansprüche korrigieren und professionellen Handeln in der Beratungsstelle. arbeitenden für die Kinder im Kita-Alltag ihr Gestalter des eigenen Lebens bleiben. Es gibt Nach meiner Erfahrung ist das in den Teams der Möglichstes gegeben, um die Betreuung der erste Belege, dass Personen, die in Zeiten des Tageseinrichtungen ähnlich. Es muss nicht im- Kinder weitestgehend „normal“ zu gewähr- Lockdowns neue Herausforderungen wie das mer eine lange Besprechung oder Supervision leisten. Es gab auch Rückmeldungen aus den Erlernen einer neuen Sprache oder des Strickens sein. Auch ein kurzes Gespräch kann klärend Kitas, dass die Kinder sich zum Teil recht gut gesucht haben, eher widerstandsfähig auf die und entlastend sein. an die veränderten Bedingungen wie z. B. die Belastungen der Pandemie reagieren. Verabschiedung vor der Ein- Nun gibt es ja nicht nur Pro- richtung oder Umstellung der bleme, die von außen auf uns Foto: © Caritas Soest Gruppen anpassen konnten. zukommen, sondern auch Das Verhalten der Kinder Probleme oder Schwierigkeiten, zeigt hier und dort deutlich, die wir selbst verursacht haben. dass es unter den Einschrän- Wie geht man im beruflichen kungen z. B. an sozialen Kon- Alltag am besten mit Fehlern takten, Bewegung oder Anre- um? gungen zum Ausprobieren Garske: Zum verantwortlichen und Lernen mangelte. Auch Handeln gehört für mich ein nehmen die Kinder mit feins- gewisses Maß an Selbstrefle- ten Antennen die Sorgen und xion meiner Arbeit und beruf- Ängste der Erwachsenen in lichen Rolle. Ob zu zweit oder ihrem engeren Umfeld wahr. in der Gruppe, ein selbstkri- Für die Erzieherinnen tischer Blick mit Wohlwollen und Erzieher sind es sehr an- kann dabei helfen, Fehler zu strengende Zeiten mit einem erkennen, deren Hintergrün- hohen Stress-Pegel gewesen. de zu verstehen und den Kurs Zum einen erforderte die Konflikte im familiären Zusammenhang können verfahren und verworren sein. In der für die Zukunft zu korrigieren. Einhaltung der sich stän- Erziehungsberatungsstelle Soest haben die Fachkräfte Möglichkeiten, die Konfliktsitu- dig ändernden Regeln und ationen einfach darzustellen, um eine Lösung zu finden. Für gläubige Menschen gibt es Maßnahmen, Hygienevor- ja auch die religiöse Dimension, schriften, Betretungsverbote usw. ein hohes Übrigens können kleine Symbole uns an die Möglichkeit, Kraft im Glauben zu finden, in Maß an Flexibilität. Wir alle waren persönlich unsere Stärken und Ressourcen erinnern! Klei- der Verbindung zu Gott. Spielt das in Ihrer Bera- phasenweise mehr oder weniger verunsichert ne Achtsamkeitsübungen wie auch Atem- und tungstätigkeit auch eine Rolle? und in Sorge um die eigene Gesundheit und die Körperübungen stärken unseren Körper und Garske: Ja, es kommt vor, dass Spiritualität in der Angehörigen. Zugleich den Anforderungen Geist. Durch all das kann es eben auch wieder den Gesprächen eine Rolle spielt. Gerade wäh- der Arbeit mit den Kindern gerecht zu werden neue Kraft für die Kinder geben, indem wir ih- rend der Pandemie wurde diese Ebene häufiger ist eine enorme Leistung, für die die Mitarbei- nen unser Interesse, unsere Zeit und Zuneigung thematisiert. Auch in Krisen wie Krankheit, tenden der Einrichtungen größte Anerkennung schenken. Trennung und Verlust wird diese Dimension als verdienen. Aktuell kommen noch zunehmen- Trost und Kraft erlebt. Wir beraten unabhängig de Personalengpässe durch Erkrankungen und Schwierige Situationen beeinflussen unsere Stim- von Religion und Konfession. Dadurch ergeben Quarantäne hinzu. mung häufig negativ. Aber Ärger oder Selbstmit- sich in den Gesprächen auch immer wieder neue leid als Reaktion auf eine schwierige Situation Erfahrungen und Blickwinkel. Hilfreich in herausfordernden Situationen ist es, sind vermutlich nicht die richtige Reaktion, oder? Kraftmacher für den Alltag zu finden. Was kann Garske: Schwierige Situationen gehören zum Wie finden Sie persönlich Kraft für Ihre Bera- uns in schwierigen Situationen stärken? Leben. Häufig liegt es wohl an unserer Haltung, tungstätigkeit? Garske: Oh ja, zum Glück haben wir eine Menge wie wir Herausforderungen oder unangeneh- Garske: Nun, meine Aufgaben erlebe ich als Möglichkeiten, uns zu stärken. Ich denke sogar, men Situationen begegnen. Auch Ärger und sinnvolle Arbeit, die mich erfüllt und damit dass uns oft nicht bewusst ist, welchen Reichtum Selbstmitleid können dabei normale mensch- auch Energie freisetzt. In den Arbeitspausen an Kraftquellen wir haben. Jeder Mensch fühlt liche Reaktionen sein. Dabei geht es meines versuche ich, durch kleine Spaziergänge, das sich mit gewissen Bedingungen wohl. Der eine Erachtens zunächst um die Akzeptanz dieser Verweilen an einem ruhigen Ort oder Medita mag die Ruhe, der andere mag laute Musik. Un- Gefühle, die sein dürfen. Im Weiteren ist es tion den Kopf freizubekommen und innere sere Bedürfnisse sind unterschiedlich. Konkret sicherlich hilfreich, zu einer konstruktiven Ruhe zu finden. ■ kann das bedeuten, Austausch mit vertrauten Perspektive zu kommen und sich nicht von der Interview: Markus Jonas KITAZ Nr. 47 | Juni 2022 7
Spirituelle Begleitung Auszeiten für pädagogische Fachkräfte Erzbistum Paderborn. „Dieser Tag tat so rich- gestellt werden, sodass kein Fortbildungstag Ansprechpartnerin für Ihre Themen tig gut! Da konnte ich auftanken für die He- dafür in Anspruch genommen werden muss. Darüber hinaus möchte die spirituelle Beglei- rausforderungen des Alltags.“ So schreibt es Im neuen Fortbildungsprogramm und auf tung pädagogischen Fachkräften auch im Alltag eine Teilnehmerin nach einem spirituellen der Homepage der Kompetenzeinheit finden eine Anlaufstelle für Ihre Fragen und Themen Tagesangebot. Sie die gesamte Übersicht aller Angebote und sein. Deshalb stehe ich auch gern für persön- Seit rund zwei Jahren bietet die Kompe- Anmeldemöglichkeiten. liche Gespräche zur Verfügung. ■ tenzeinheit Kindertageseinrichtungen im Julia Brodersen-Schäfers Erzbischöflichen Generalvikariat vielfältige Kurse: spirituelle Tagesveranstaltungen für päda- Foto: © Erzbistum Paderborn / Besim Mazhiqi gogische Fachkräfte in Kitas an. Diese finden mal in Bildungshäusern, mal draußen in der Natur oder sogar im Zoo statt. Bei Entspan- nungsübungen oder Outdoor-Aktivitäten be- steht Gelegenheit, den Alltag hinter sich zu lassen, die Dinge mit Abstand zu betrachten und vielleicht eine neue Perspektive zu gewin- Spirituelle Teamtage nen. Dabei ist Zeit, um über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen und die „Seele ein- Sehr gern unterstützen wir Sie auch Kompetenzeinheit Kindertageseinrichtungen fach mal baumeln zu lassen“. So dienen diese dabei, eine spirituelle Auszeit für Ihr Julia Brodersen-Schäfers Tage als Kraftquelle und „Tankstelle“ für die Team zu gestalten. Kommen Sie bei julia.brodersen-schaefers@erzbistum-paderborn.de pädagogischen Fachkräfte. Interesse oder Fragen auf uns zu. Tel.: 05251 125-1954 Für die Teilnahme kann gemäß KAVO ein Wir finden mit Ihnen gemeinsam www.kompetenzeinheit-kitas-pb.de Antrag für einen Exerzitientag beim Träger individuelle und passende Lösungen. Foto: © Noah Silliman – unsplash.com 8 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
42 Seelenorte der Ruhe und Inspiration Sauerland. Zur Ruhe kommen, die Seele baumeln lassen, Kraft und In- spiration finden: All das verbindet die 42 Orte, die – verteilt über die Sauerland-Wanderdörfer – als Seelenorte bekannt sind. Egal ob Kirchen und Steinbrüche, Bergkuppen und Felsen, Bäume oder Grotten, Seen oder Täler, eins haben diese Orte gemeinsam: Sie sind mit lebendiger Stille erfüllt. Foto: © Sauerland-Wanderdörfer / Klaus-Peter Kappest „Nach ihren Seelenorten gefragt, haben sich die Menschen in den Sau- erland-Wanderdörfern aufgemacht, Gästen und Einheimischen die Plätze zu zeigen, an denen sie immer wieder Stille, Alltagsferne, Ver- bundenheit, Heimat und Begegnung erleben“, heißt es auf der Homepage www.sauerland-wanderdoerfer.de. Es sind Orte, die emotional, geistig und spirituell berühren, wo die Besucher wandern, (er-)leben und abschalten können. Von Lennestadt/Kirchhundem und Schmal lenberg/Eslohe über Brilon und Medebach bis nach Winterberg, Willingen und an den Die- melsee verteilen sich die 42 Seelenorte. Weitere Informationen und Hintergründe zu jedem Ort sowie Texte, die zum Nachdenken einladen, sind auf der Homepage (s. o.) zu finden. ■ Kerstin Sauer Lausebuche in Lennestadt-Oberelspe Nein zur Entmutigung Emotionale Selbsthilfe Praktische Hinweise und Tipps zur Überwindung von Entmutigung gibt der Theologe, Autor und Redner Jo- in Krisenzeiten hannes Hartl auf YouTube. Es gibt eine achtminütige Kurzfassung sowie eine 65-minütige Langfassung. Auf Möglichkeiten zur emotionalen Mediziner und die Sozialwissen- YouTube zu finden unter den Suchworten Johannes Hartl Selbsthilfe in Krisenzeiten stellen schaftlerin bei diesen Techniken Entmutigung. www.youtube.com. ■ Markus Jonas der Psychiater und Psychotherapeut den Körper mit ein. Der Leitfaden Michael Bohne und die Sozialwis- führt Schritt für Schritt durch ent- senschaftlerin und Psychothera- lastende Übungen. peutin Sabine Ebersberger auf ih- Eltern, Erzieherinnen, Erzie- rer Website www.innen-leben.org her, Lehrkräfte und alle anderen, Autorin Anja Mannhard vor. Sie bieten dort Tools an, die die Kinder (und sich selbst) dabei helfen können, Unsicherheit und unterstützen möchten, Angst, nimmt Teams und Angst in diesen belastenden Zeiten Stress und emotionale Belastung besser zu bewältigen. Die Tools eig- etwas leichter zu machen, finden Kraftmacher in den Blick nen sich auch für alle direkt und auf der Website die wirkungsvol- indirekt vom Krieg betroffenen len und schnell zu erlernenden Die Referentin, Autorin und Logopädin Anja Mannhard Menschen. So bieten sie etwa ein „Selbsthilfe-Tricks für Kinder“. nimmt in zahlreichen Büchern und Fachartikeln Kitas, frei herunterladbares Krisen-Kar- In einem Mitmachvideo zeigt Teams und Erzieherinnen und Erzieher in den Fokus. tenset mit ca. 2 000 kraftvollen und Benjamin Hinz, wie man sich bei Wie löse ich Teamkonflikte? Wo finde ich meine Kraft- Zuversicht spendenden Sätzen an. Angst, emotionaler Belastung und quellen, wie vermeide ich Kraft-Killer? Ein Leitfaden zur emotionalen Erschöpfung mit der Klopftechnik Auf ihrer Homepage www.anjalingua.de ist ein Über- Selbsthilfe in Kriegs- und Krisen- PEP selbst stärken und beruhigen blick über ihre Veröffentlichungen aufgelistet. Neben zeiten stellt Selbsthilfetechniken kann. dem Fachartikel „Kraftmacher für den Leitungsalltag“ vor, die helfen können, akuten Mehr unter www.innen-leben. (Welt des Kindes, Heft 04/2021) beschäftigen sich auch Stress zu reduzieren. Da sich be- org sowie zur Klopftechnik PEP ihre Bücher „Powerfrau Erzieherin“ und „Ein Problem lastende Gefühle auch im körper- unter www.dr-michael-bohne.de. ist (k)ein Problem?“ mit dem Thema. ■ Kerstin Sauer lichen Erleben zeigen, beziehen der ■ Markus Jonas KITAZ Nr. 47 | Juni 2022 9
„Der große Reichtum unseres Lebens, das sind die kleinen Sonnenstrahlen, die jeden Tag auf unseren Weg fallen.“ Hans Christian Andersen
Ein ganzer Tag Wellness St.-Bonifatius-Kindertageseinrichtung in Hagen bietet Yoga und Achtsamkeitsübungen an Hagen. Einatmen, ausatmen. Für einen Moment Foto: © St.-Bonifatius-Kita, Hagen zur Ruhe kommen. Eine kurze Auszeit vom All- tag ist nicht nur für Erwachsene wichtig, auch kleine Kinder brauchen solche besonderen Momente der Entspannung. In der St.-Bonifa- tius-Kindertageseinrichtung in Hagen-Haspe gab es jetzt nicht nur einen Moment, sondern gleich einen ganzen Entspannungstag. „Wir merken immer wieder, wie sehr Kinder heut- zutage schon unter Strom stehen. Häufig haben sie nachmittags schon festes Programm, sodass sie oft nur wenig Zeit haben, um runterzukom- men“, berichtet Einrichtungsleiter Christoph Schmidt. Die Idee mit dem Entspannungstag ist allerdings eher zufällig entstanden: „In einer unserer Gruppen haben die Kinder immer mal wieder ihre eigenen Kissen von zu Hause mitge- Durch verschiedene Yoga-Übungen sollen die Kinder lernen, sich zu entspannen. bracht. Entweder um darauf zu sitzen oder auch für die Mittagsruhe“, berichtet Schmidt. Doch eine Igelballmassage, Malen nach Musik oder se nicht so viel, aber nach dem Entspannungstag aufgrund der Corona-Vorschriften war es nicht eine Fantasiereise und Achtsamkeitsübungen. gab es viel zu berichten. Einige Kinder wollten mehr möglich, dass die Kinder ihre privaten Es sei interessant gewesen, zu sehen, wie sich die Yoga-Übungen gleich zu Hause noch mal ma- Sachen mitbringen durften. „Also haben wir die Kinder während so einer Fantasiereise ver- chen“, so Schmidt. Der Einrichtungsleiter und überlegt, was wir machen können, damit die hielten. Christoph Schmidt berichtet, dass es sein Team wollen einige Übungen dauerhaft ins Kinder wieder ein Kissen in der Einrichtung vielen Kindern sehr schwer gefallen sei, nur Konzept aufnehmen. „Die Kinder wissen jetzt haben. Und dann hat eine Mitarbeiterin, die mal zwei Minuten still zu sitzen oder zu liegen schon: Sobald sie die Kissen holen sollen, wird sehr gut nähen kann, für alle Kinder Kissen und sich auf eine Sache zu konzentrieren. „Sie es einen Moment der Ruhe geben.“ Ein schöner mit ihrem persönlichen Zeichen genäht.“ Ins- sind es einfach nicht gewohnt. Die Jungen und Nebeneffekt der selbst genähten Kissen: „Sie gesamt 67 Kissen und noch mal zehn für die Mädchen können nur schwer abschalten, dabei werden unser persönliches Abschiedsgeschenk Mitarbeitenden wurden mit viel Liebe in kurzer ist das vor allem für Kinder besonders wichtig.“ für die Kinder, die uns nach den Ferien verlassen Zeit hergestellt. Der Entspannungstag hat bei den Kindern und werden – bedeutet für die Kollegin aber auch, auch bei den Mitarbeitenden für Abwechslung dass sie wieder Kissen für die neuen Kinder im Kita-Alltag gesorgt, und auch von den Eltern nähen muss. Aber dann sind es nicht mehr so Abwechslung im Alltag gab es viele positive Rückmeldungen: „Norma- viele wie beim ersten Mal.“ ■ Doch dann fanden Schmidt und sein Team lerweise erzählen die Kinder laut Eltern zu Hau- Rebecca Borgmeier es zu schade, die Kissen nur für den Morgen- kreis oder die Mittagsruhe zu benutzen, und so entstand spontan die Idee eines Entspan- Weg mit dem Spielzeug! nungstages. Ein ganzer Tag Wellness in der St.-Bonifatius-Kindertageseinrichtung. „Wir haben alle gemeinsam gefrühstückt, und an- schließend gab es verschiedene Angebote für die Kinder.“ Neben Yoga unter anderem auch St.-Marien-Kindertageseinrichtung Platte Heide tauscht Spielzeug gegen Alltagsmaterialien Foto: © St.-Bonifatius-Kita, Hagen Dortmund. Eine Kindertages- das für 40 Tage lang Realität. sen: Sie haben in der Zeit von einrichtung ohne Spielzeug? Denn die Mitarbeitenden und Aschermittwoch bis Ostern auf Nur schwer vorstellbar. Doch die Kinder haben sich während ihr geliebtes Spielzeug verzich- in der St.-Marien-Kindertages- der Fastenzeit auf ein ganz be- tet. Den Mitarbeitenden gehe einrichtung Platte Heide war sonderes Experiment eingelas- es dabei in erster Linie darum, Katholische Kindertageseinrichtungen Ruhr-Mark gem. GmbH Propsteihof 10 | 44137 Dortmund 77 Kissen hat eine Mitarbeiterin aus der Einrichtung Tel. 0231 1848-0 | Fax 0231 1848-262 info@kath-kitas-ruhr-mark.de für alle Kinder und die Mitarbeitenden selbst genäht. www.kath-kitas-ruhr-mark.de 12 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
mal aus alten Gewohnheiten auszubrechen und die beliebte Komfortzone zu verlassen. Waffeln für Schulranzen „Als die Kinder zu Beginn der Fastenzeit ihr gewohntes Gemeinsam Hilfe leisten Spielzeug weggeräumt haben, war das schon etwas seltsam für alle. Sie waren neugierig, aber Dortmund. Der andauernde Konflikt in der Ukraine beteiligten. Zudem wurde ein „KAB-Café außerhalb auch sehr aufgeregt“, berichtet trieb und treibt viele Menschen in die Flucht. Insbe- der Reihe“ am 22. Mai abgehalten, dessen Erlös eben- Ann-Cathrin Paul, Leiterin der sondere Frauen und Kinder kamen in den vergan- falls gespendet wurde. Kindertageseinrichtung St. Ma- genen Monaten nach Deutschland. Deren Ängste Die Aktionen waren nicht nur durch Projekt- rien. Statt des altbekannten und Bedürfnisse beschäftigen nicht nur die Politik, mittel des „Aktionsplans Soziale Stadt Dortmund“, Spielzeugs, stehen den 45 Kin- sondern berühren auch die Herzen der Menschen in sondern insbesondere durch die Unterstützung durch dern jetzt jede Menge Alltags- den Dortmunder Gemeinden. Gemeindemitglieder und lokale Geschäfte möglich, materialien zur Verfügung: „Es Die Gemeinde Heilige Familie in Dortmund-Mar- welche sich unter anderem mit Schnittblumen und gibt schöne Alternativen, wie ten unterstützt deshalb mit der Aktion „Waffeln für Waffelteig an dem wohltätigen Projekt beteiligten beispielsweise Dosen, Röhren, Schulranzen“ Flüchtlingskinder aus der Ukraine. Aus Während der Wochenmärkte, die vom 24. März Eierkartons, Knöpfe, Wäsche- einer mobilen Waffelstation verkaufte die Gemein- bis zum 14. April jede Woche donnerstags in der Zeit klammern oder auch Schwäm- de während des Wochenmarktes in der Fastenzeit von 09:00 bis 12:00 Uhr stattfanden, besuchten Grup- me“, zählt Ann-Cathrin Paul die Liste der Alternativen auf. Kreativität und Fantasie Viele Kinder haben Spielzeug im Überfluss. Oft sogar so viel, dass sie mit manchen Sachen gar nicht spielen. Deshalb geht es bei dem Experiment auch darum, dass die Mädchen und Jungen lernen, mit Verzicht umzugehen, und sich auch mit Langeweile auseinander- setzen. „Denn aus Langeweile entstehen meist ganz kreative Prozesse. Die Kinder sind dann oft besonders stolz, weil sie es sich selbst ausgedacht und mühsam hergestellt haben“, Foto: © Nils Gronemeyer so die Einrichtungsleiterin. So gelinge es ihnen, ihre eigenen Stärken kennenzulernen, aber auch mit ihren Schwächen um- zugehen. Wenn Mut und Fantasie Hinten v. l.: Mitarbeiterinnen der Kita, Vertreterinnen und Vertreter der KAB Heilige Familie und des Elternrats gefördert werden, bauen die (im Verkaufsstand) sowie Mitglieder des „Fördervereins Dortmund-Marten und Germania e. V.“; vorne: Kinder Kleinen Selbstbew usstsein der Einrichtung und Selbstvertrauen auf. Die Eigenschaften, sagt die Ein- Waffeln gegen Spenden, welche für die Anschaffung pen von Kindergartenkindern den Markt, um den richtungsleiterin, können dazu von Schulranzen verwendet werden. Empfängerin Besuchern des Marktes Schnittblumen und einen beitragen, die jungen Menschen der Spenden ist die Stiftung Kinderglück. Kartengruß zu überreichen, welche ein Zeichen für zu stabilen Persönlichkeiten zu Getragen und unterstützt wird das Projekt durch Frieden und ein friedliches Miteinander darstellen machen, sodass sie in der Lage das Katholische Familienzentrum Dortmund-Marten, und gleichzeitig auf die Not der geflüchteten Men- sind, bewusst „Ja“ oder „Nein“ die Katholische Kneipp-Kita Heilige Familie, den El- schen aufmerksam machen sollen. zu sagen, Gefährdungen zu er- ternrat der Einrichtung, die Katholische Kita St. Lau- Mit dem Waffelverkauf hat die Gemeinde Heilige kennen und ihnen entgegenzu- rentius sowie den Förderverein Dortmund-Marten Familie bereits mehr als 980,00 Euro eingenommen wirken. ■ und Germania e. V. und die Mitglieder der KAB Heilige (Stand: 03.05.2022). ■ Rebecca Borgmeier Familie, welche sich aktiv am Verkauf im Waffelstand Nils Gronemeyer Katholische Kindertageseinrichtungen Östliches Ruhrgebiet gGmbH Propsteihof 10 | 44137 Dortmund Tel. 0231 1848-0 | Fax 0231 1848-262 info@kath-kitas-oestliches-ruhrgebiet.de www.kath-kitas-oestliches-ruhrgebiet.de KITAZ Nr. 47 | Juni 2022 13
Sternstunden der Kita-Arbeit sichtbar machen Gemeinsamer Auftritt in den sozialen Medien soll auch neue Mitarbeitende auf die beiden katholischen Träger in OWL aufmerksam machen Paderborn/Bielefeld. Was haben zwei rote und „Wir müssen auf uns aufmerksam machen zwei blaue Kinder, die jeweils mit einem Ball und attraktiv sein“, fasst Detlef Müller, Ge- spielen, miteinander zu tun? Sie sind in OWL schäftsführer beider Kita-Träger in OWL, zu- künftig gemeinsam unterwegs. Zumindest sammen, wie es zu der Entscheidung kam, sich was Facebook und Instagram angeht. Denn künftig noch deutlicher in der Öffentlichkeit die beiden Logos mit blauen und roten Figuren zu präsentieren. Der Weg zu den Social-Media- stehen künftig für den gemeinsamen Auftritt Kanälen wie Facebook und Instagram, den die der insgesamt 160 Einrichtungen in Ostwest- Kitas nun seit April gemeinsam gehen, war das falen-Lippe. Seit April kooperieren die beiden erklärte Ziel einer Zukunfts-AG zu Themen eines Kath. KiTa-GmbHs Minden-Ravensberg-Lippe Gemeinsam unterwegs sind die spielenden Kinder „attraktiven Arbeitgebers“. Diese war nach einer und Hochstift noch stärker miteinander und aus dem Hochstift (in Rot) und dem Bereich Min- Potenzialberatung mit Kita-Leitungen, Mitarbei- bieten sich dabei in besonderer Weise Erzie- den-Ravensberg und Lippe (Blau). Sie symbolisieren tenden aus den Fachbereichen Personal und Pä- herinnen und Erziehern als künftige neue Ar- die neue Zusammenarbeit der beiden katholischen dagogik des Trägers und der Geschäftsführung beitgeber an. Träger-gem.-mbHs in OWL. vor zwei Jahren gegründet worden und hatte sich besonders mit den Fragen der Attraktivität der Kita-Träger als Arbeitgeber auseinanderge- setzt. Ausfluss der gemeinsamen Beratungen waren unter anderem eine Mitarbeitendenbe- fragung, die Einführung des Bike-Leasings oder die Kooperation mit „Sportnavi.de“. Aber auch die Ausweitung der Wege, neues Personal zu finden, spielte eine Rolle. „Dabei ha- Die KiTa-GmbHs in OWL sind ein großer, moderner und attraktiver Arbeitge- ber mit einem guten Arbeitsklima. Gute und motivierte Mitarbei- tende sind dabei immer gefragt. Um ihnen und auch den El- tern einen regelmäßigen Einblick in die Arbeit der Einrichtungen zu geben, präsentie- ren sie sich jetzt Foto: © KiTa gem. GmbH / RLS Jakobsmeyer in den sozialen Netzwerken. Katholische Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH Leostraße 21 | 33098 Paderborn Tel. 05251 1230-0 | Fax 05251 1230-99 info@kath-kitas-hochstift.de www.kath-kitas-hochstift.de 14 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
ben wir uns natürlich auch die Frage gestellt, Neben dem gemeinsamen Auftritt in den wo wir diese neuen Mitarbeitenden finden, wo sozialen Medien wollen die Kitas übrigens auch sie herkommen, wie wir sie erreichen können“, durch ein einheitliches Erscheinungsbild nach beschreibt Müller die Fragestellungen. außen punkten. Deshalb wirbt die AG Öffent- Um die Menschen dort anzusprechen, wo lichkeitsarbeit um einen gemeinsamen Slogan sie seien, sei die Idee entstanden, sich stärker sowie die Verwendung der bereits bekannten in den sozialen Medien zu engagieren. Bislang Logos mit den roten (Hochstift) und blauen hatten die beiden Kath. KiTa-GmbHs in OWL das (MiRaLi) Kindern auf den Einrichtungsschil- wegen der durchaus zeitintensiven Herausfor- dern. Alle katholischen Einrichtungen seien derung nicht gemacht, „denn wenn wir uns dort mittlerweile Teil einer gemeinnützigen GmbH, präsentieren, dann wollten wir das auch gut das solle auch nach außen gezeigt werden, um machen“, begründet dies Müller. Gemeinsam einen Wiedererkennungseffekt zu erzielen mit einem professionellen Dienstleister, der und zugleich ein modernes einheitliches Bild RLS Jakobsmeyer, wurde aber jetzt ein Konzept abzugeben. Die alten Logos und Schilder müs- erstellt, wie künftig so eine Präsentation ausse- sen dabei nicht ganz verschwinden, sondern hen könnte. Besonderer Clou dabei: Nicht ein werden in den Kitas einen neuen Platz finden Kita-Träger macht sich allein an die Arbeit, son- können. Wenn es um die Außenwirkung geht, dern beide, im Hochstift wie auch im Bereich sollten jedoch die modernen und nach gleichem MiRaLi, kooperieren dabei und bündeln so ihre Muster gestalteten Logos verwendet werden. Kompetenzen. Das Ziel: „die Sternstunden im Denn gemeinsam, so sind sich die Mitglieder der Kita-Alltag sichtbar zu machen“, wie es Detlef Arbeitsgruppen sicher, kann ein guter Auftritt Müller nennt. Läuft bereits gut an: Unter dem gemeinsamen gelingen, der Interessierte auf die katholischen Viele neue Ideen hat es in den vergangenen Auftritt finden sich die über 160 Kitas in OWL zusam- Einrichtungen aufmerksam machen und viel- Monaten gegeben, um diesen gemeinsamen men und zeigen Aktivitäten, Inhalte, Basteltipps leicht auch den Wunsch in ihnen wecken kann, Auftritt unter dem Namen „Katholische KiTas in und Infos, aber auch Hintergründe zur Mitarbeit dort mitzuarbeiten. ■ OWL“ auch professionell zu füllen. So soll dort in den Einrichtungen. Christian Schlichter in jedem Monat eine der insgesamt 160 Kitas aus dem Verbund vorgestellt werden. Damit die Einrichtungen keine Mehrarbeit haben, brauchen sie neben einer kurzen Bewerbung nur einige Ideen weiterzugeben, die dann die Redaktion aufgreift und in Text, Videos und Bildern umsetzt. Immer wieder sollen Mitarbei- tende zum Thema Ausbildung zu Wort kommen, um so neugierig zu machen auf das Berufsfeld. Und natürlich sollen auch Ideen und Aktivi- täten aus einzelnen Kitas vorgestellt werden. Verbunden mit Basteltipps für Kinder oder Infos für Eltern, soll der Interessentenkreis künftiger Followerinnen und Follower breit gezogen sein. Denn durch die so gewonnene Reichweite sollen auch Interessierte an einer künftigen Mitarbeit gewonnen werden. Um über das Vorhaben zu informieren, ha- ben die beiden KiTa-GmbHs in OWL das Vorha- Die QR-Codes führen direkt zu Social-Media-Kanälen der „Katholischen KiTas in OWL“. ben im Vorfeld breit gestreut: Alle Mitarbeiten- den erhielten mit der Gehaltsabrechnung einen Einleger mit der Beschreibung und Bewerbung Katholische Katholische Kindertageseinrichtungen des Projektes. Um das professionell zu begleiten, Kindertageseinrichtungen Minden-Ravensberg-Lippe gem. GmbH Minden t Ravensberg t Lippe gem. GmbH wurden dort QR-Codes abgedruckt, die zu einem Turnerstraße 2 | 33602 Bielefeld Video führen, in dem KiTa-Chef Detlef Müller Tel. 0521 96586-0 | Fax 0521 96586-23 info@kath-kitas-bielefeld.de alle Mitarbeitenden direkt anspricht und für das Vorhaben wirbt. www.kath-kitas-bielefeld.de KITAZ Nr. 47 | Juni 2022 15
Kitas als Pastorale Orte stärken Religionspädagogische Fachtage mit praktischen Tipps und wertvollen Impulsen Eversberg/Bad Sassendorf. Über 300 der 500 richtigen und wirkungsvollen Einsatz von mo- katholischen Kindertageseinrichtungen im dernen technischen Hilfsmitteln.“ Erzbistum Paderborn sind mittlerweile als Pastorale Orte zertifiziert worden. Sie sind in Von der Schöpfungsgeschichte den Gemeinden wichtige Partner in der Glau- bis zur „Simple Show“ bensarbeit und -vermittlung. Um die Teams in diesem Auftrag zu stärken, organisierte der Das Themenspektrum in den Workshops war Träger der kooperierenden Kita gem. GmbHs entsprechend breit gefächert und reichte von Hellweg, Hochsauerland-Waldeck und Sie- der Frage „Was glaubst du eigentlich?“ über die gerland-Südsauerland religionspädagogische Schöpfungsgeschichte bis hin zu praktischen Fachtage. „Wir möchten Impulse geben, den Fotografie-Tipps, der Erstellung einer eigenen Austausch untereinander verbessern und un- „Simple Show“ sowie der Entstehungsgeschichte sere Mitarbeitenden motivieren und im Glau- eines eigenen Kita-Songs. Foto: © M. Wieland / ConversioPR ben stärken“, betont Geschäftsführer Michael „Ich nehme viele neue Anregungen mit in Stratmann. die Kita und bin schon gespannt, wie meine In Eversberg und Bad Sassendorf trafen Ideen gemeinsam mit meinen Kolleginnen sich Erzieherinnen und Erzieher der Kita gem. und Kollegen und den Kindern in die Tat um- GmbHs Hellweg und Hochsauerland-Waldeck, gesetzt werden können. Der Glauben ist ein um in verschiedenen Workshops gemeinsam Auch ganz praktische Tipps zum Einsatz der Foto- sehr spannendes Thema, bei dem auch unse- neue Themen zu bearbeiten und daraus Ideen grafie in der Kita gab es bei den religionspädagogi- re Kinder immer engagiert dabei sind“, resü- für die eigene religionspädagogische Arbeit in schen Fachtagen in Eversberg und Bad Sassendorf. miert eine Teilnehmerin nach dem Fachtag und den Kitas zu sammeln. Pandemiebedingt muss- hofft, dass es auch künftig weiterhin ähnliche te der Fachtag im Siegerland-Südsauerland ver- leitungen Anja Nicolin, Brigitte Weimer und Veranstaltungsformate gibt, wo Expertinnen schoben werden und ist nun im Spätsommer Daniela Mayo-Martinez zusammen. „Glauben und Experten Wissen und Ideen vermitteln terminiert. zu leben ist zum einen immer auch damit ver- und auch genügend Zeit zum Austausch und „Wir möchten ganz praxisnah den Kollegin- bunden, sich des eigenen Glaubens bewusst zu Vernetzen mit den Kolleginnen und Kollegen nen und Kollegen vor Ort Tipps für den Alltag sein. Zum anderen bedarf es auch hier immer aus anderen Kitas bleibt. ■ mitgeben“, fassen die zuständigen Bereichs- wieder praktischer Tipps beispielsweise zum Mathias Wieland, ConversioPR Foto: © M. Wieland / ConversioPR Praktische Tipps und wertvolle Impulse nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bad Sassendorf mit in ihre Kitas. Anja Nicolin (Bereichsleitung Kita gem. GmbH Hellweg) bedankte sich bei den Referentinnen Viola M. Fromme-Seifert, Beate Brauckhoff, Meike Jänsch und Simone Führt (v. l. n. r.). Katholische Kindertageseinrichtungen Hellweg gem. GmbH Stiftsplatz 13 | 59872 Meschede Tel. 0291 9916-0 | Fax 0291 9916-99 info@kath-kitas-hellweg.de www.kath-kitas-hellweg.de 16 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
Ein Tablet in jeder Foto: © Meike Jänsch / ConversioPR Gruppe Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda der Versammlungen war das Thema Digitalisierung. In Zukunft sollen moderne Tech- nik und zeitgemäße Prozesse die Teams insbesondere bei den Ver- waltungsaufgaben entlasten. Ein Sonderprogramm des Erzbistums ermöglicht es, dass bald jede Ki- ta-Gruppe ein Tablet hat. Das schaffe weitere Möglichkeiten, die nächsten Digitalisierungsschritte konsequent zu gehen, betonte Se- bastian Schrage, Fachbereichslei- tung Zentrale Dienste. „Die besten digitalen Prozesse nutzen nichts, wenn die Hardware zur Nutzung nicht vorhanden ist. Deswegen kommt diese Aktion des Erzbis- tums genau zum richtigen Zeit- Die beiden Geschäftsführer Josef Mertens und Michael Stratmann zogen auf den Gesellschafterversammlungen eine punkt“, stellte er fest. Bilanz des Kita-Jahres 2021. An ihrer Seite standen die Fachbereichsleitungen Kirsten Tischer (Personal), Sebastian Neben der neuen technischen Schrage (Zentrale Dienste) und Kirsten Janning (Finanzen) (v. l. n. r.). Ausstattung sei aber auch die wei- tere Integration der Eltern-App KiTaPLUS geplant. Bereits jetzt sei Die Digitalisierung wird sie ein wichtiges Kommunikations- mittel zwischen den Eltern und den Kitas. Sie könne daher auch weiter- Mitarbeitende weiter entlasten hin die organisatorische Arbeit in den Einrichtungen erleichtern, er- klärte Sebastian Schrage. Es sind Gesellschafterversammlungen im Trägerverbund aber nicht nur Soft- und Hardware, die die Digitalisierung vorantrei- ben. Die Fachbereichsleitung sieht Olpe/Meschede/Soest. 182 Kin- stand nicht selten im Widerspruch ren, wie Kirsten Tischer, Fachbe- auch die Dienstgeber in der Pflicht. dertageseinrichtungen, in denen zu unserem Betreuungsauftrag“, reichsleitung Personal, ausführte. „Die Digitalisierung der Personal fast 3 180 pädagogische Fachkräfte fassten die Geschäftsführer Josef „Lokal werden wir mittlerweile im- akten und auch der Einsatz von knapp 11 000 Kinder betreuen: Die Mertens und Michael Stratmann mer öfter mit der Tatsache konfron- unterstützenden Programmen in Zahlen, die die drei kooperieren- zusammen. Die Geschäftsführung tiert, dass wir offene Stellen nicht der Immobilienverwaltung sind den Kita gem. GmbHs Hellweg, nahm daher gerne ein großes Lob mehr zeitnah neu besetzen kön- wichtige weitere Schritte, an denen Hochsauerland-Waldeck und Sie- und Dankeschön – auch im Namen nen, weil sich schlichtweg niemand wir arbeiten.“ gerland-Südsauerland vorweisen, der Kirchengemeinden – an alle bewirbt“, beschrieb sie die Situati- Die Gesellschafterversamm- sind beeindruckend. Im März ha- Mitarbeitenden in den Kinderta- on. Durch zusätzliche Leistungen, lungen haben bewiesen, dass die ben die Träger ihre Gesellschafter- geseinrichtungen und in der Ver- wie eine hohe Flexibilität bei der Kita gem. GmbHs und die Ein- versammlungen abgehalten und waltung entgegen. Arbeitszeitgestaltung, zahlreiche richtungen in den letzten Jahren die Vertreterinnen und Vertreter Aus- und Weiterbildungsmöglich- viele Hürden genommen haben. aus den Kirchengemeinden über Die nächsten Herausforderungen Der Fachkräftemangel ist keiten sowie Bikeleasingangebote die aktuellen Entwicklungen in für Mitarbeitende, versuchten die stehen aber schon an. „Die Beglei den Kitas informiert. Neben vie- deutlich zu spüren Träger aber vieles, um ihre Attrak- tung und Unterstützung der Ge- len guten Nachrichten berichte- Die Kita gem. GmbHs genießen ei- tivität als Arbeitgeber zu erhalten sellschafter aus den Kirchenge ten die Verantwortlichen auch nen hervorragenden Ruf. Sowohl bzw. noch zu steigern. „Schon al- meinden stärken uns auf diesem von großen Herausforderungen hinsichtlich der pädagogischen lein durch unsere Größe können Weg den Rücken“, bedankten sich in der Zukunft. Betreuungskonzepte wie auch als wir als Träger und Dienstgeber an Josef Mertens und Michael Strat- Die Corona-Pandemie und Arbeitgeber gelten sie vielfach als vielen Stellen individueller und mann für das Vertrauen der Dele- ihre Auswirkungen waren auch vorbildlich. Trotzdem bekommen umfassender agieren und reagie- gierten. ■ in diesem Jahr wieder Thema auch die katholischen Träger den ren als kleinere Träger“, betonte Lukas Rummeny, auf den Gesellschafterversamm- Fachkräftemangel deutlich zu spü- Kirsten Tischer. ConversioPR lungen. Die r ic htige Ba lance zwischen Verantwortung für die Katholische Kindertageseinrichtungen Mitarbeitenden in den Kitas und Hochsauerland-Waldeck gem. GmbH der Erfüllung des Auftrags der Stiftsplatz 13 | 59872 Meschede Kinderbetreuung sei nicht immer Tel. 0291 9916-0 | Fax 0291 9916-99 info@kath-kitas-hochsauerland-waldeck.de leicht zu finden gewesen. „Der Schutzauftrag als Dienstgeber www.kath-kitas-hochsauerland-waldeck.de KITAZ Nr. 47 | Juni 2022 17
Fotos: © Kita gem. GmbH / Collage: ConversioPR Foto: © Blacksalmon – stock.adobe.com „Lichtblicke für Herz und Kopf“ Ob beim kreativen Arbeiten oder auf einem gemeinsamen Ausflug: Die „Tankstellen-Tage“ sollen den Teams der Erzieherinnen und Erzieher zwischen Hamm und Siegen eine entspannte Auszeit bereiten. In aller Ruhe auftanken Herz und Kopf‘ gestellt. Die Mit- arbeitenden sollen sich einen Tag auf sich konzentrieren und wieder Kraft für den Arbeitsalltag tanken.“ Erziehenden-Teams gestalten „Tankstellen-Tage“ Unterstützung bei Olpe/Meschede/Soest. Steigende ten. Von sportlichen Aktivitäten Eine Unterbrechung des der Gestaltung Preise, genervte Autofahrer, lan- über teamstärkende Aktionen bis Arbeitsalltags Die Idee eines „Tankstellen-Tages“ ge Autoschlangen – selten haben hin zu spirituellen Themen kann klingt gut. Aber wie soll dieser Tag Nachrichten von Tankstellen einen jede Kita eine eigene individuelle Die Zeit der Corona-Pandemie umgesetzt werden? Hilfe bei der positiven Inhalt. Die „Tankstellen- Auszeit planen. „Dabei kommt es war in den Kitas besonders von Vorbereitung können die Erziehen- Tage“ der Kita gem. GmbHs Hell- gar nicht so sehr auf das Thema der Unsicherheiten geprägt. Hat die den-Teams dabei von der Arbeits- weg, Hochsauerland-Waldeck und Aktion an“, erklärt Renate Maiwald Einrichtung geöffnet? Wenn ja, in gruppe erhalten. „Wir haben Listen Siegerland-Südsauerland sind an- von der Mitarbeitendenvertre- welchem Rahmen? Welche Rege- mit regionalen Aktionen und Ak- ders. Nach zwei Jahren der Kinder- tung der Kita gem. GmbH Hoch- lungen gelten? Wie sieht das Hygi- tivitäten zur Verfügung gestellt, betreuung und -förderung unter sauerland-Waldeck. „Wichtig ist, enekonzept aus? Wie groß dürfen auf die die Teams zurückgreifen Corona-Bedingungen ist es Zeit, dass die Erziehenden-Teams nach die Gruppen sein? Wie geht es mir, können“, erklärt Renate Maiwald. den Fachkräften eine Auszeit zu dieser sehr anstrengenden Zeit wenn ich mich anstecken sollte, Die Rückmeldungen der bis- bieten. Verantwortlich dafür ist gemeinsam mal abschalten und und wie schütze ich dann mei- her durchgeführten „Tankstellen- die Arbeitsgruppe Betriebliche durchatmen können.“ ne Familie? Solche und ähnliche Tage“ seien durchweg positiv, be- Gesundheitsförderung. Die Mitarbeitendenvertre Fragen haben dafür gesorgt, dass richtet Sandra Beinsen. „Die Kol- Von März bis Juli 2022 haben tungen des Trägerbundes sind den pädagogischen Kräften vor Ort leginnen und Kollegen haben die die Erziehenden-Teams in den ka- ebenso in der Arbeitsgruppe ver- viel abverlangt wurde. „Wir wissen Aktion dankend angenommen und tholischen Kindertageseinrichtun- treten wie andere Gremien des von der enormen Belastung, die uns berichtet, dass die ‚Tankstel- gen Zeit, eine Aktion zu veranstal- Arbeitgebers. die Arbeit der Teams in den letzten len-Tage‘ dafür gesorgt haben, dass Jahren erschwert hat“, sagt Sandra man gemeinsam ausspannen und Foto: © Kita gem. GmbH Beinsen, Mitglied der Arbeitsgrup- sich etwas erholen konnte.“ Sich pe. „Eine Unterbrechung des All- außerhalb der Einrichtung zu tref- tags ist daher eine gute Maßnahme fen, etwas gemeinsam zu unter- zur Gesundheitsförderung.“ nehmen und zu lachen, habe auch Ingrid Sting, die sich u. a. auch das Teamgefühl gestärkt. „Das ist in der Betrieblichen Gesundheits- ein schöner Nebeneffekt der ‚Tank- förderung engagiert, stimmt dem stellen-Tage‘“, stellt sie fest. zu. „Wenn auf einen Menschen Die Rückmeldungen bewei- eine hohe Belastung im berufli- sen, dass die „Tankstellen-Tage“ chen Alltag zukommt, kann ihn ihrem Namen auch gerecht wer- das mental sehr treffen“, sagt sie. den. ■ „Wir haben diese Aktion deswegen Lukas Rummeny, unter das Motto ‚Lichtblicke für ConversioPR Auf sich selbst achten: Die Erziehe- rinnen der katholischen Kinderta- Katholische Kindertageseinrichtungen geseinrichtung St. Elisabeth in Brilon Siegerland-Südsauerland gem. GmbH haben auf ihrem „Tankstellen-Tag“ Stiftsplatz 13 | 59872 Meschede auch die eigene Gesundheit in den Tel. 0291 9916-0 | Fax 0291 9916-99 info@kath-kitas-olpe.de Fokus genommen. www.kath-kitas-olpe.de 18 KITAZ Nr. 47 | Juni 2022
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