Labyrinth - Protestantische Stiftskirchengemeinde - Juli - Oktober 2020 - Evangelische Kirche der Pfalz
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Juli - Oktober 2020 Landauer Stiftskirchenblatt Labyrinth Protestantische Stiftskirchengemeinde Landau
Unkenntnis über den Weg Auch ohne Plan Weg von außen nach innen gemalt im Hause Lackner Ein Zusichkommen Du kommst in der Mitte an Frohen Mut 2 Weg zu Christus
Schön zu wissen Das Labyrinth, das befremdliche Etwas, das doch zu allen Kulturen gehört, von nordischen, christlichen, antiken bis zu den Urkulturen Amerikas. Seine einfachste Reduktion ist die Spirale. Das Labyrinth symbolisiert auf der einen Seite Unkenntnis über den Weg und auf der anderen Seite Ankommen und ist nicht zu verwechseln mit dem Irrgarten, der eine Erfindung des Barock ist, und auf den Überblick des Souveräns abhebt, der auf seinem Balkon als einziger die Kenntnis besitzt und seinen Untertanen in ihrer Unkenntnis zuschaut. Das Labyrinth zeigt, dass es ohne Kenntnis des Weges und somit auch ohne Plan beschritten werden kann, darf und soll. Es ist auch der Weg von außen nach innen. Hier geht es nicht um Verstand, sondern um Glaube, Liebe, Hoffnung, ein Zusichkommen. Es ist mehr als die Feststellung: der Weg ist das Ziel, es ist eine Zusicherung: gehe den Weg, Du kommst in der Mitte an. Es braucht dafür Voranschreiten, frohen Mut, und Gottvertrauen. Der Weg nach innen ist im christlichen Glauben auch ein Weg zu Christus, diese Meditation wird auch einmal im Jahr von Mönchen auf dem großen Mosaiklabyrinth im Eingang der Kathedrale von Chartres gegangen. „Wer Gott zum Lachen bringen will, erzähl ihm seine Pläne.“ Ich wünsche ein frohgemutes Voranschreiten mit Gottvertrauen im Labyrinth des Lebens. Martin Rieger Kardinal-Döpfner-Haus Freising Foto: V. Schönenberg 3
Unkenntnis über den Weg Vertrauen, das stärker ist als Ängste Das ist die Geschichte von Daniel in der Löwengrube, der auf Gott vertraut und der heil aus der Löwengrube herauskommt. Dieses Bild begleitet mich schon lange und stärkt mich in schweren Zeiten. Geboren 1939 in Köln, am Beginn eines Weltkrieges mit unvorstellbaren Schrecken, Gräueltaten und Zerstörungen über Jahre. Mittendrin unsere Familie – wie in einer Löwengrube – jahrelang ohne Ausblick auf Befreiung – und dann doch befreit. Schwere Krankheit als Kind und nicht wissend, ob der Lebensweg weitergehen kann. Und er geht weiter. Unkenntnis, wie Wege gehen können, in welcher Richtung, ohne in Irrwege zu münden. Am Ende der Schulzeit war es mein Wunsch, Medizin zu studieren. Er konnte wegen der wirtschaftlichen Situation unserer Familie nicht realisiert werden. Es gab aber die Möglichkeit, Lehrerin zu werden. Da mir der Umgang mit Kindern lag, ergriff ich sie. Nach ersten Erfahrungen in diesem Beruf hörte ich von der Krankenhausschule in der Universitäts- klinik Köln. Dort bot man mir eine Stelle an, die ich gerne annahm. Ich fand darin eine Verbindung von Medizin und Pädagogik. Nicht ich hatte mir neue berufliche Ziele gesetzt, mein Weg führte mich dahin. Weitere Stationen waren die Mitarbeit in der neuen Schule für körperbe- hinderte Kinder in Köln, später der Aufbau der Schule mit Krankenhaus- klassen in St. Augustin. Diese Arbeit bedeutete mir sehr viel: mit den Kindern, ihren Familien in Zusammenarbeit mit pädagogischen und therapeutischen Fachkräften gemeinsam Wege zu erarbeiten, die sie für ihre Entwicklung mit unserer Begleitung nutzen konnten. 4
Auch in schweren Zeiten half mir das Vertrauen, das mich auf meinem bisherigen Lebensweg durch aufkommende Ängste getragen hatte. So bei den beiden Krebserkrankungen, auch bei der amtlich angeordneten, aber innerlich abgelehnten Versetzung nach Landau. Sie erwies sich im Nachhinein trotz aller Anfangsschwierigkeiten als Glücksfall für mich. Und jetzt ist es wieder so, dass ich den Weg nicht kenne, den ich mit zunehmendem Alter gehen kann. So geht es immer wieder darum, Ängste nicht zu verstärken und dem Vertrauen Raum zu geben, mich zu leiten. Ursula Haupt Foto: Daniel in der Löwengrube. Relief aus Irland, Foto: privat Wir sind jetzt oft auf einsamen Wegen unterwegs, und da sahen wir kurz vor Ostern auf einer Waldlichtung – fern jeder Behausung – unverhofft diese Osterglocken. Der sie umschwirrende Zitronenfalter flatterte vorm Knipsen davon. So freuen wir uns über alle wunderbaren Zeichen des Lebens, auch wenn in diesen Zeiten so vieles bedrückend ist. Irma und Alfred Schuler 5
Auch ohne Plan Das Kleinod am Ende des Tunnels Ein Vater hatte drei Töchter mit Namen Logik, List und Liebe. Die schickte er aus zum Berg der ewigen Weisheit ins Labyrinth des unsagbaren Glücks. Dort, so versprach er, würden sie das wertvollste Kleinod unter dem Himmel finden. „Aber nur wer die letzte Kammer erreicht und wes Auge auch im Dunkel das Licht erkennt, wird mit dem kostbarsten Schatz auf Erden belohnt.“ Logik fasste sofort einen Plan. Sie packte ihr Ränzlein, tat allerlei Gerät hinein, dazu einen Sack, um Juwelen, Gold und Silber aufzunehmen. Sie prüfte die Beschaffenheit des Bergs, studierte die alten Urkunden über den labyrinthischen Verlauf und machte sich frühmorgens ohne ihre Schwestern auf den Weg. Dachte sie zumindest. Denn List hatte ebenfalls einen Plan gefasst. Wie es ihre Art war, beobachtete und belauschte sie ihre kluge Schwester. Kaum hatte sich diese auf den Weg gemacht, folgte sie ihr unauffällig, sah voll Begierde, wie Logik rechnete, die Steinwände betastete, zuweilen auch leicht vom Weg abkam. Im geeigneten Moment, so dachte List, würde es ihr schon gelingen, die schlau Rechnende zu überholen und als erste am Ziel zu sein. Viel später machte sich Liebe auf den Weg. Unbekümmert betrat sie das Labyrinth und folgte den wunderbaren Gerüchen, freute sich am Knirschen den Sandes zu ihren Füßen, dem Plätschern der unterirdischen Quellen. Immer tiefer wand sich der Pfad in den Berg, immer matter wurde das Licht. Aber Liebe ging vergnügt und neugierig ihres Weges. Da stolperte sie im schwachen Schein ihrer Öllampe über zwei am Boden kauernde, matte Gestalten. „Logik und List – was ist geschehen? Ihr seht aus, als sei euch der Teufel begegnet“, entfuhr es ihr. „Ach Schwester, wir sind betrogen; kein Gold, kein Silber, keine Edelsteine warten am Ende des Wegs, nur Kälte, Elend und ein plärrendes Etwas – kehren wir um und suchen wir ein anderes Glück!“ Liebe aber bat: „Ruht euch aus, bis ich zurückkomme. Ich vertraue dem 6 26
Wort des Vaters. Und sollten auch weder Krone noch Perlen dort unserer warten, so wird er uns doch mit Bedacht ausgesandt haben, und ich will unbekümmert voranschreiten.“ Eingang der Märchenhöhle in Walldorf Foto: Tkarcher, commons wikimedia.org So folgte sie weiter dem sich krümmenden Pfad bis in den letzten kahlen Winkel. Da lag es tatsächlich: Ein wimmerndes Bündel in grobem Leinen auf schmutziger Erde. Liebe aber neigte sich hinab und hob es sanft empor. Da blickten ihr aus Lumpen und Unrat zwei helle Kinderaugen entgegen, sendeten Strahlen puren Glücks. Und Liebes Herz frohlockte. „Ich habe den Schatz gefunden!“ Und alsbald hob sich wie von Zauberhand das Dach des labyrinthischen Gewölbes und das Blau des Himmels füllte den Raum mit nicht enden wollender Seligkeit. Gertie Pohlit 7
Weg von außen nach innen Die Spirale ist also die einfachste Reduktion des Labyrinthes. Ein schönes Bild dafür ist vielleicht das Schneckenhaus, dieses wunderbare Ding, das sich spiralförmig nach innen windet. Die Schnecke findet hier Schutz, um sich dann dem Außen wieder zu stellen. So wie auch wir immer wieder innere Einkehr halten, um uns dann wieder dem Außen zu stellen. Die Zeit in den Sommer hinein ist sicher eher die Zeit, in der wir das Außen suchen, vor allem nach dieser Zeit des zwangs- läufigen Innehaltens, das uns ein Virus verordnet hat. Doch auch den Weg nach innen werden wir wieder suchen. So will ich Ihnen eine schöne Tradition aus den Waldorfkindergärten vorstellen. Zu Beginn des Advents findet das Adventsgärtlein statt. Eine Spirale aus Tannengrün liegt auf dem Boden. Die Kinder gehen einzeln mit einem Apfellicht (ein Apfel mit einer Kerze) in die Spirale hinein. Jedes Kind auf seine Weise. An der großen Kerze in der Mitte zündet es sein Apfellicht an und geht wieder hinaus. Manche schnell, manche bedächtig, manche brauchen noch Begleitung. Auf dem Weg hinaus stellen sie ihr Licht auf der Spirale ab. Ihr Geschenk an die Gemeinschaft. Schließlich nehmen Eltern und Kinder dieses wunderbare Bild von der Wendung nach innen und wieder nach außen mit in die dunkle Zeit. Ina Schinz Foto: von privat 8
Ein Zusichkommen Die Spirale Eine Spirale ist eine Linie, die aus einer Mitte heraus erwächst oder zu dieser zurückführt. Sie hat somit zwei Richtungen: von außen nach innen, von innen nach außen. Man kann zu dieser Mitte hinfinden, man kann sich von ihr aber auch wieder entfernen: zwei Pole, zwischen denen das Leben und alle Entwicklung pulsieren. Bei sich selbst ankommen und wieder hinausgehen dürfen in die Welt. Beides ist wichtig, die Wende nach innen, die Einkehr und Stille ebenso wie das Sich-nach-außen-Wenden mit seinen Turbulenzen. Ins Leben einzutauchen mit allen Sinnen, danach aber seine Erfahrungen wie einen Schatz nach innen, zur eigenen Mitte hin tragen. Über ihre Bedeutung und ihren Sinn reflektieren. Das stärkt die Mitte und verbindet immer mehr das Innen und das Außen. Und irgendwann ist es dann so weit: Man bleibt sich des tragenden Zentrums bewusst, auch wenn man sich mitten im wirbelnden Leben befindet. Denn in Wirklichkeit verweilt ein Teil von uns immer in der Mitte, ganz tief im Herzen – dort, wo uns Christus begegnet. So ist jeder Weg zu uns selbst auch der Weg zu Gott und die geheimnisvolle Mitte der Ort, worin alle Wege münden. Denn alles Sehnen führt zum Ziel. Mandala: Beate Holzner; Text: Sophia Matteo; https://www.aditi-wg.de 9
Du kommst in der Mitte an Nicht nur in Kirchen und Kathedralen (Chartres!) kann man sie entdecken, auch Klöster, Kommunitäten und Tagungsstätten haben Labyrinthe angelegt. Ein Labyrinth meditierend zu begehen – für mich immer ein besonderes Erlebnis: Schritt für Schritt von ganz außen nach innen geführt zu werden – in vielen Windungen und Wendungen. Immer wieder scheint das Zentrum nah, aber dann eine Kehrtwende, die mich wieder nach außen bringt. Viele lange Umwege bis ich endlich das Ziel erreiche, bis ich ankomme in der Mitte: Innehalten, Aufatmen – den Augenblick wahrnehmen mit ganzer Aufmerksamkeit, mit allen Sinnen. Aus der Mitte kann ich zurückschauen auf den Weg und seine Wirrungen, manches loslassen, Gebetsworte finden. Ein Gefühl von Frieden, ein Ahnen oder Spüren der Nähe Gottes. Hier – in der Mitte – ist gut sein. Am liebsten möchte ich gar nicht mehr weg von hier. Dort bleiben zu wollen, wo Gottes Nähe spürbar ist, diesen Wunsch kannten auch die Jünger Jesu, die er mitgenommen hatte auf jenen Berg, auf dem ihnen Gott in besonderer Weise begegnete. Enthusiastisch hatten sie reagiert: „Hier ist für uns gut sein!“ (Luk. 9,33) Hütten bauen wollten sie an diesem Ort. Aber das Bleiben war ihnen ver- wehrt. Nach dem Abstieg vom Berg sahen sie sich herausgefordert durch Krankheiten und Konflikte, ihr Weg führte mitten hinein in die Geschichte des Leidens und der Liebe. Erfahrungen der „Mitte“ oder des „Gipfels“ werden uns manchmal zuteil – Gott sei Dank. Es ist gut, sich selbst und den eigenen Lebensweg neu wahrzunehmen, Vergebung, Klärung und Wandlung zu erfahren. Es ist gut, sich zu zentrieren und auszurichten, sich berühren und stärken zu lassen in der Gegenwart Gottes. Es ist gut, 10
die Erfahrung zu machen, dass unsere Wege nicht ins Leere laufen, sondern zum Ziel kommen. Doch dass wir uns auf Dauer in der Mitte niederlassen und einrichten, das wird nicht möglich sein, solange wir auf dieser Erde leben. Wir werden wieder herausgehen müssen, aber wir gehen anders als wir kamen. Wenn uns der „Hauch der Mitte“ – so die französische Mystikerin Simone Weil – berührt, verändern sich Blickrichtung und Orientierung. Anschaulich und erfahrbar wird dies in Chartres: Von der Mitte des Labyrinths aus richtet sich der Blick in das Herz der Kathedrale, führt der Weg hinein in die Vierung; dort lädt der Altar ein zur Feier des Mahls. Wir erfahren die Nähe Jesu Christi, der in uns lebt und mit uns geht, wir empfangen Auftrag und Verheißung. So gestärkt können wir die Herausforderungen durch Krankheiten und Konflikte annehmen, uns den Zumutungen der Liebe stellen, eigene und fremde Lasten und Leiden tragen. Mitten im schweren Jahr 2020 bitten wir: „Der du die Zeit in Händen hast, Herr, nimm auch dieses Jahres Last und wandle sie in Segen. Nun von dir selbst in Jesus Christ die Mitte fest gewiesen ist, führ uns dem Ziel entgegen“. (Jochen Klepper, EG 64,1) Sylvia Schönenberg 1. Foto: www.antje-kern.de 2.Foto: Gernot Candolini - www.labyrinthe.at 11
Weg zu Christus Am Anfang hatte ich das Gefühl als befände ich mich im Auge eines Taifuns oder Hurrikan. Auch wenn das Bild nicht so ganz stimmt, im Auge eines Taifuns ist es in Wahrheit nicht wirklich still. Der Ort, an dem ich mich befand, erschien mir ganz und gar unwirklich. Eine unheimliche Stille umgab mich, die noch gesteigert wurde durch das, was noch überlaut in meinem Gehör nachklang, was Radio und Fernsehen über den Ausbruch des Corona-Virus berichtet hatten. Ich schreibe dies nieder im April d.J.. Die Nachrichten überschlagen sich. Ich bin kaum wegzubringen von den Geräten. Und nun diese absolute Stille am hellen Vormittag im nahen Park. Ab und zu sehe ich Schatten hinter den Büschen und Bäumen, eine Frau einen Kinderwagen schiebend, ein alter Mann auf einer Parkbank sitzend, ein Radfahrer, ein junges Paar. Die Bilder erstrecken sich über den Zeitraum einer Stunde. Diese gespenstische Ruhe, die befremdliche Stille! Die blühenden Bäume und Blumen an diesem sonnenerhellten Morgen bilden eine surrealistische Kulisse. Es sind nun schon drei Wochen seit Ankunft des Corona-Virus in unserer kleinen Stadt vergangen. In mir weitet sich das Bild des Taifuns zu dem Bild eines Labyrinths. Ein unheimlicher Sog zieht mich in die Tiefe. Traurigkeit bemächtigt sich meiner, die von den todtraurigen Bildern im Fernsehen herrühren. Neben den Bildern aus dem Kriegsgebiet in Syrien, den Flüchtlingslagern in Jemen, in Griechenland, nun noch die Nachrichten und Berichte über hoffnungslos überfüllte Krankenhäuser in Norditalien. Das Bild der Militärlastwagen, die nachts die Leichen der Opfer aus Bergamo transportieren, löst Entsetzen aus. Angst, Unsicherheit, Traurigkeit, das Gefühl des Alleinseins, all das wird wie durch einen Sog in mein Inneres gespült, das ebenso still ist wie das Außen. 12
Von oben gesehen gleicht das Bild eines Taifuns mit seiner spiralförmigen Form dem eines Labyrinths. Nach der Überlieferung gab es in der Antike auf Kreta ein solches Labyrinth im Palast von Knossos, gebaut von dem kretischen Herrscher Minos. In dessen Mitte, so berichtet Plutarch, befand sich ein Ungeheuer, halb Mensch, halb Stier, dem – nach furchtbaren Seuchen und Missernten – Menschen, v.a. junge Menschen, Mädchen und Jungen zum Opfer dargebracht wurden. Diese Erzählung aus der Antike wurde zum Vorbild für viele weitere Labyrinthe bis ins Mittelalter. Häufig variierte das Bild in der Mitte. So trat neben den Minotauros ein antiker griechischer Held, Theseus, der den Minotauros mit seinem Schwert besiegte, indem er ihm den Kopf abschlug. Der Minotauros heute trägt den Namen Corona-Virus. Eine täglich steigende Zahl von Menschen fällt ihm zum Opfer, v.a. ältere Menschen. Die für mich eindrucksvollste und größte kirchliche Darstellung eines Labyrinths findet sich in der Kathedrale von Chartres aus dem 13. Jahrhundert. Dieses Labyrinth, dessen Mitte statt des furchterregenden Minotauros eine Blüte zeigt, erzählt nun eine ganz andere gegenteilige Geschichte: Musik erklingt. Menschen tanzen auf dem Labyrinth in der Kathedrale einen Reigentanz. Kleriker und Mönche feierten so zu Ostern das Fest der Auferstehung. Vielleicht waren die in den Boden eingelassenen Muster, diese labyrinthischen Gebilde, ursprünglich als Vorlage für die Tanz- und Schrittfolgen gedacht. Ähnliche Labyrinthe lassen sich aus dieser Zeit auch in anderen Kathedralen Nordfrankreichs, ja sogar in England finden. Auf dem Bild eines dieser Labyrinthe fassen sich die Menschen gar an den Händen. Eine tanzende Menschenkette bildet den Ariadnefaden, der aus dem Labyrinth herausführt. In späteren Jahrhunderten war das Tanzen in den Kathedralen verboten. 13
Woher kommt dieses ganz andere Bild? Was hat dazu geführt, dass die Menschen statt Angst und Grauen vor dem Bild des Schreckens zu empfinden, nun gar noch darauf tanzten? Welche Erfahrungen haben die Menschen gemacht, tief im Inneren des Labyrinths, dass sie nun tanzend das Labyrinth verlassen? Es muss eine andere Art der Begegnung sein, eine andere Art der Erfahrung als die, die Menschen gefangen im Labyrinth in ihren dunkelsten Stunden machen. Welche, sagt Dietrich Bonhoeffer in sehr einfachen Worten: „Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Sprechen, Handeln, Leiden und Sterben Jesu versenken, um zu erkennen, was Gott verheißt und was er erfüllt. Gewiss ist, dass im Leiden unsere Freude, im Sterben unser Leben verborgen ist. Gewiss ist, dass wir in dem allen in einer Gemeinschaft stehen, die uns trägt.“ (aus dem Losungsbuch für Karfreitag 2020) Von Ostern her ist das Labyrinth ein Weg zu Jesus Christus. Er erscheint der feiernden Gemeinde im tiefsten Innersten des Labyrinths. In ihm können wir uns erkennen mit all unserer Angst und unserer Verzweiflung. Ebenso wie wir darin das Leid und die Verzweiflung anderer Menschen erkennen. In seinem Mitleiden mit den Menschen löst sich der Todesschrecken. Die jüdische Passahlegende erzählt von Mose, der Israel herausführt aus der Sklaverei in Ägypten. Für die auf dem Labyrinth zu Ostern tanzenden Christen ist es Jesus, der die Menschen aus dem Labyrinth des Schreckens und des Todes herausführt. Er selbst führt den tanzenden Zug ins Freie. Ich reihe mich ein in diesen Zug. Die Begegnung mit Leid und Tod bleibt den Menschen nicht erspart. Und ich weiß, dass ich immer wieder in ausweglos erscheinende Situationen geraten werde. Und dennoch ist dieser Auszug, dieser Exit keine Rückkehr in das alte Gewohnte, wie manche Stimmen befürchten lassen, die jetzt mit der Vorstellung eines Exits die Vorstellung verbinden, möglichst bald das alte Leben wieder aufzunehmen. Gewiss, es sollen Lehren gezogen werden, hört man. Für nicht wenige aber stellt sich das so dar, wieder anknüpfen zu können, wo man zuvor stand, weiterzumachen, Verluste auszugleichen, und wenn möglich noch eins drauf zu legen. 14
Auferstehung aber bedeutet für Christen etwas ganz anderes: Neubeginn, Neuanfang, neue Schöpfung. Und auch für mich öffnete sich etwas in mir, ich öffnete mich. Dieses neue Leben nehme ich berührt und beglückt wahr in der neuen Wichtigkeit und Kostbarkeit der Augenblicke, wie ich Gemeinschaft erfahre, Gemeinschaft in der Familie, mit Freunden, Nachbarn, in der Gemeinde. Ebenso in der neuen Erfahrung von Nähe, gerade auch unter den gegebenen Einschränkungen des social distancing – wie des Nahen, das, was mir gegeben ist: Musik, der nahe blühende Park in meiner Nähe, die überraschenden Anrufe von Menschen, von denen ich lange nichts mehr gehört habe, und die kreativen Einfälle, mit denen Menschen anderen Freude bereiten wollen. Das neue Leben ist ein Leben mit anderen, für andere und von ANDEREN her. In dieser Weise dem Tod begegnen, heißt: im Glauben an die 'Auferstehung Jesu im Tode' d i e W e l t zu verändern. Michael Deckwerth 1.Fotos im Text: public domain commons.wikimedia.org Foto: „aus dem Hause Lackner“ 2. Foto: G. Wnuck-Schad 15
Frohen Mut Ich bin nicht Ariadne.... Aus dem Brief an eine Freundin ... Ich möchte manchmal auch gerne Ariadne sein, die mit ihrer klugen Strategie ein dunkles, schreckliches Ungeheuer im Labyrinth überwindet und Wege aus dem Labyrinth findet. Aber das bin ich nicht. Ich bin davon überzeugt, dass du aus dem ungemütlichen, stressenden und gefährlich wirkenden Labyrinth, das dich derzeit quält, herausfinden wirst. Auch wenn das Auffinden einer erfolgreichen Strategie nicht sofort gelingt. Ich bin nicht Ariadne. Aber was ich dir geben kann, ist meine Zuneigung, mein Zuhören mit dem Versuch zu verstehen, auch wenn die Lage kompliziert ist, meine Ermutigung, wenn du müde bist und vorübergehend nicht weißt, wie du weiterkommen kannst. Unterschätze nicht deine eigenen Möglichkeiten. Ich wünsche dir von Herzen, dass du bald – zwar nicht den legendären Faden der Ariadne – aber Wege findest, hinter denen du als die Person, die du bist, voll stehen und sie gehen kannst. ... 16
Personalia Liebe Gemeinde, mein Name ist Patrick Keipert und ich bin ab Pfingsten bis zum September 2021 Vikar in Ihrer Stiftskirchengemeinde. Mein Mentor ist Pfarrer Jürgen Leonhard. Ursprünglich komme ich aus Neustadt, habe dort bereits gemeinsam mit Pfarrer Leonhard Jugend- arbeit gemacht, war auf Freizeiten und als Jugend- vertreter im Presbyterium aktiv. Bereits mit meiner Konfirmation war mir klar, dass der Weg ins Pfarr- amt führen soll und so hat es mich dann nach meinem Abitur 2011 für das Studium nach Mainz verschlagen. Dort habe ich viele gute Freundschaf- ten geschlossen und interessante Erfahrungen machen dürfen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei im Bereich der systematischen Theologie, darin geht es um die Grundlagen des Glaubens und ethische Überlegungen. Gerade mit Luthers Rechtfertigungslehre habe ich mich intensiv beschäftigt. Im Oktober 2019 bin ich gemeinsam mit meiner Freundin zu Ihnen nach Landau gezogen und habe mein Vikariat begonnen. Bisher habe ich an der Thomas-Nast-Grundschule und der Berufsbildenden Schule Religion unterrichtet. Dabei durfte ich tolle junge Menschen kennen lernen. Es war schön zu sehen, wie groß das Interesse an Religion doch noch immer ist und wie eng einem die Schülerinnen und Schüler ans Herz wachsen. Jetzt freue ich mich aber bereits sehr darauf, mich aktiv in die Gemeinde einzubringen. Sie werden mich immer wieder in den Gottesdiensten sehen, aber besonders gerne möchte ich auch wieder in die Jugendarbeit einsteigen. Ich bin bereits sehr gespannt auf viele schöne und aufregende Begegnungen mit Ihnen, freue mich, das volle Leben in der Gemeinde mitzunehmen. In meiner Freizeit lese ich viel, auch abseits der Fachliteratur, bin immer gerne mit meinen Freunden beisammen, sei es bei einem kalten Getränk, einem Spieleabend oder dem gemeinsamen Grillen. Ich erkunde die Umgebung bei Spaziergängen oder beim Joggen, genieße aber auch einen gemütlichen Tag daheim mit einem guten Film. Erreichbar bin ich per E-Mail an folgende Adresse: patrick.keipert@evkirchepfalz.de und über das Gemeindebüro 06341/620806 Bis zu einem baldigen Wiedersehen, Mit meinem Gott kann ich über Ihr Vikar Patrick Keipert. Mauern springen. Psalm 18,30
Persönliches welch ein seltsamer Abschied in Corona-Zeiten das Pfarramt am Stiftsplatz geschlossen kein fröhliches Kinderspiel auf dem nahen Spielplatz die Gans in Quarantäne Bücher stecken den Kopf in den Sand es bleibt heute mein versonnener Blick nach draußen und dankbare Erinnerung an ein umtriebiges Arbeiten und Wohnen im Pauli’schen Pfarrhaus auf dem sonst zu allen Jahres- und Festzeiten stets belebten Im April 2020 Stiftsplatz 18
Konfirmation Sie werden am Sonntag, 11. Oktober 2020 im Gottesdienst um 9:30 Uhr konfirmiert: Foto: Weyrauch/ links: Pfr. Jürgen Leonhard, Gemeindediakonin Nadja Lackner es fehlen Noah Böckling, Moritz Closhen, Teresa Holz, Nils Schilling und Jakob Wambsganß Alpers Johanna Kopf Lilo Becker Nelly Kreusch Charlotte Böckling Noah Kußmaul Mathis Closhen Moritz Lackner Max Dalquen Alexander Lahmert Sophia Freyermuth Marc Lang Elli-Marie Froely Lion Luppert Frida Hertel Maximilian Schilling Nils Hirsch Leopold Schulz Elea Holz Teresa Seiler Luisa Sophie Kaiser Linus Vonnieda Sorah Klauß Laurent Wambsganß Jakob Klein Vivienne Weyrauch Moritz Koch Leonhard Weis Amelie 19
Vor 55 Jahren starb Paul Tillich "Religion ist die Tiefe im Leben" Eine seiner typischen Warnungen lautete: "Die christliche Botschaft darf den Menschen nicht wie ein Fremdkörper aus einer anderen Welt an den Kopf geworfen werden." Paul Tillichs Theologie suchte den Gottesglauben mit den tatsächlichen Sorgen und Fragen der Menschen zusammenzubringen. Die so oft mit abgegriffenen Wörtern und starren Formeln gespickte Welt der Frömmigkeit wollte er wieder an die Alltagserfahrung rückkoppeln. Es gebe keine "Offenbarung überhaupt", erklärte er nicht ohne Lust am Provozieren. Möglich sei nur die Begegnung zwischen der Offenbarung und meiner konkreten Situation, und ohne eine zuvor gestellte Menschenfrage sei eine Offenbarungsantwort schlicht keine Antwort. Kein Wunder, dass ihn manche missverstanden und als Atheisten verketzerten. Denn laut Tillich haben die religiösen Symbole deshalb weitgehend ihre Verbindlichkeit eingebüßt, weil die Verkünder mit ihnen Missbrauch treiben, sie zu selbstzweckhaften Formeln machen, statt sie – demütig, behutsam tastend – als Chiffren einer transzendenten Wirklichkeit zu verstehen, die über sich selbst hinausweisen. Religion ist für ihn weder ein System von Lehren über Gott und die Welt noch ein Labyrinth von Riten und Gebräuchen, das nur Insider zu betreten vermögen. Tillich: "Religion ist das Ergriffensein von einem letzten Lebenssinn, es ist die Dimension der Tiefe in unserem Leben. Lebendige Religion ist überall da, wo ein Mensch sich ganz hinzugeben imstande ist für etwas, das über ihn hinausgeht." Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Paul Tillich als bedeutendster Theologe der USA. Dabei stammte der Weltbürger aus der tiefsten Provinz: 20
1886 als Sohn eines Dorfpastors in der Nieder-lausitz geboren, studierte er in Berlin, Tübingen, Halle. Als Militärpfarrer an der Westfront lernte er die behäbige Bürgerlichkeit verachten, die mit dem Krieg Geschäfte machte – und das preußische Luthertum gleich dazu, das dieser Gesellschaft fromme Rechtfertigungsmuster lieferte. Er begann, die Sünde in sozialen Strukturen anzusiedeln, und entdeckte die Spuren des menschenfreundlichen Gottes im außerchristlichen Humanismus. Tillich lehrte in Berlin, Marburg, Dresden, Frankfurt am Main. Er fungierte als Mitherausgeber der "Neuen Blätter für den Sozialismus" und kämpfte zusammen mit Bloch, Adorno und Horkheimer gegen die heraufziehende braune Gefahr. Bereits 1933 aus dem Hochschuldienst entlassen, emigrierte er im gleichen Jahr nach Amerika ins schützende Exil, wo er Radioansprachen an die deutsche Opposition hielt und später an der Harvard University lehrte. Gestorben ist er am 22. Oktober 1965. Christian Feldmann Text und Bild: GEP-Gemeindebrief 2015 Foto: https://www.publicdomainpictures.net/pictures/80000/velka/green-labyrinth.jpg 21
Gottesdienste Juli bis Oktober 2020 So. 05.07. 8.30 Uhr Erster Frühgottesdienst I Dekan Janke 10.00 Uhr Gottesdienst m.A. I Dekan Janke So. 12.07. 8.30 Uhr Frühgottesdienst I Pfrin. Wnuck-Schad 10.00 Uhr Gottesdienst I Pfrin. Wnuck-Schad 11.15 Uhr Krabbelgottesdienst I Pfrin. Wnuck-Schad So. 19.07. 8.30 Uhr Frühgottesdienst I Pfrin. Wnuck-Schad 10.00 Uhr Gottesdienst I Pfrin. Wnuck-Schad So. 26.07. 8.30 Uhr Frühgottesdienst I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert 10.00 Uhr Gottesdienst I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert 11.15 Uhr Gottesdienst im Kirchenpavillon MÖD So. 02.08. 8.30 Uhr Frühgottesdienst I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert 10.00 Uhr Gottesdienst m.A. I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert So. 09.08. 8.30 Uhr Frühgottesdienst I Pfr. Dr. Stefan Bauer 10.00 Uhr Gottesdienst I Pfr. Dr. Stefan Bauer 11.15 Uhr Krabbelgottesdienst, Stiftskirche I Susanne Braun Sa. 15.08. 11.30 Uhr Turmblasen (Posaunenchor Speyer) So. 16.08. 8.30 Uhr Letzter Frühgottesdienst I Dekan Janke 10.00 Uhr Gottesdienst I Dekan Janke So. 23.08. 10.00 Uhr Gottesdienst I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert 11.15 Uhr Gottesdienst im Kirchenpavillon MÖD 22
So. 30.08. 10.00 Uhr Gottesdienst I Dekan Janke Fr. 04.09. Tag der Schöpfung 16.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst im Kirchenpavillon ACK in Deutschland, ACK Region Südwest, ACK Landau So. 06.09. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert Sa. 12.09. 11.30 Uhr Turmblasen (Landauer Bläserkantorei) So. 13.09. 10.00 Uhr Gottesdienst I Dekan Janke 11.15 Uhr Krabbelgottesdienst, Stiftskirche I Gemeindediakonin Lackner So. 20.09. 10.00 Uhr Gottesdienst I Pfr. Dr. Stefan Bauer So. 27.09. 10.00 Uhr Gottesdienst I Dekan Janke 11.15 Uhr Gottesdienst im Kirchenpavillon MÖD So. 04.10. Erntedank 10.00 Uhr Familiengottesdienst I Team anschl. Mittagessen + Erntedankmarkt So. 11.10. Konfirmation Lackner /L/K 09.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl I Gemeindediakonin Lackner I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert So. 18.10. 10.00 Uhr Familiengottesdienst zum Abschluss der Kinderbibelwoche I Gemeindediakonin Lackner 23
So. 25.10. 10.00 Uhr Gottesdienst I N.N. Sa. 31.10. Reformationstag 19.00 Uhr Zentrale Reformationsfeier des Kirchenbezirks Landau mit der Landauer Kantorei mit dem Schwerpunktthema „Ökologische Reformation“ Klaus Heidel (trendsetter weltretter) und Dekan Janke So. 01.11. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl I Pfr. Leonhard + Vikar Keipert Alte Schätze wiederentdecken – unser Evangelisches Gesangbuch Unser Evangelisches Gesangbuch ist ein dickes Buch mit vielen Liedern und Chorälen. Trotzdem ist das Repertoire unserer Gottesdienstgesänge sehr begrenzt, laut Umfragen werden nur 30-60 Lieder daraus gesungen. Warum das so ist und welche Lieder echte Schätze sind, auf diese Suche begeben sich Thomas Borchers und Anna Linß am Samstag, 11. Oktober von 16-18 Uhr im Gemeindehaus der Stiftskirche. 24
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MITmacher und MUTmacherinnen gesucht. Informationen zur Kirchenwahl/ Wahl des Presbyteriums 2020 Wann wird gewählt? Am 1. Advent, dem 29. November 2020 werden in der Stiftskirchengemeinde und den anderen Gemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) die Presbyterinnen und Presbyter sowie die Ersatzmitglieder für die nächsten sechs Jahre gewählt. Wer ist wahlberechtigt? Wahlberechtigt ist jedes Mitglied der Stiftskirchengemeinde, das am Wahltag das 14. Lebensjahr vollendet hat und seit mindestens zwei Monaten Mitglied der Gemeinde ist. Wer kann bei der Wahl kandidieren? Wählbar sind Mitglieder der Stiftskirchengemeinde, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und konfirmiert sind. Wer kann Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen? ALLE: Grundsätzlich sind alle Kirchenmitglieder aufgerufen, Anregungen einzubringen, wer als Kandidatin bzw. Kandidat aufgestellt werden sollte. Bis Anfang Oktober können Wahlvorschläge eingereicht werden, diese müssen unter anderem von fünf Wahlberechtigten unterstützt werden. Wie viele Presbyterinnen und Presbyter sind zu wählen? In der Stiftskirchengemeinde sind es 14 Presbyterinnen und Presbyter und sowie 14 Stellvertreter und Stellvertreterinnen. Wie wird gewählt? Alle Wahlberechtigten erhalten voraussichtlich im November 2020 die Briefwahlunterlagen. Dadurch können sie selbst entscheiden, ob sie im Wahllokal (Gemeindehaus) oder per Briefwahl wählen, ohne hierfür einen Antrag stellen zu müssen. 26
MITEINANDER und FÜREINANDER: MITmachen und MUTmachen als Presbyterin oder Presbyter Das Presbyterium ist mit einem erweiterten Vorstand vergleichbar. Zusammen mit den Hauptamtlichen, Pfarrerinnen und Pfarrern, leiten die Mitglieder des Presbyteriums die Stiftskirchengemeinde. In einer Zeit der Veränderung in Kirche und Gesellschaft ist es eine spannende Aufgabe, diesen Prozess verantwortlich mitzugestalten. Presbyterinnen und Presbyter entscheiden über die Schwerpunkte in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Gemeinde (Gottesdienst, Kirchenmusik, Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, Hilfe für Menschen, Besuchsdienst, digitale Kirche u.a.), übernehmen Personalverantwortung für rund 50 Mitarbeitende in den Kitas und an der Stiftskirche, entscheiden über den Haushaltsplan, den Gebäudeunterhalt, das Vermögen der Gemeinde und die Öffentlichkeitsarbeit. Sie fungieren auch als Ansprechpartner*innen für Gemeindemitglieder und wirken bei der Besetzung der Pfarrstellen mit. Die Sitzungen des Presbyteriums finden derzeit monatlich statt. Wir tagen öffentlich. Die Tagesordnungspunkte werden i.d.R. in Ausschüssen vorberaten. Eine offene und faire Kommunikation und Transparenz in den Entscheidungen sind uns wichtig. Sie haben Interesse zu kandieren? Als MITmacher*in und MUTmacher*in sind Sie in unserem Presbyterium genau richtig. Nehmen Sie ganz einfach Kontakt auf mit Dekan Janke, Pfarrerin Wnuck-Schad, Pfarrer Leonhard oder mit einem Mitglied des Presbyteriums. Kommen Sie zu einer öffentlichen Sitzung des Presbyteriums. Oder schlagen Sie uns jemanden vor, der gut ins Presbyterium passt. Wir freuen uns auf Ihre Anregung und noch mehr über Sie selbst. MACHMITMACHMUT. 27
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Alle Konzertankündigungen sind bei Redaktionsschluss noch unter dem Schatten der Corona-Krise; somit ist unklar, ob die Konzerte stattfinden dürfen, bitte achten Sie auf kurzfristige Änderungen im Programm der Stiftskirchenmusik auf www.stiftskirchenmusik-landau.de Herzliche Einladung zu drei Orgelpunkten mit Frauenpower an der Orgel: Anna Linß, Mami Nagata und Susanne Rohn werden die „Königin der Instrumente“ zum Klingen bringen. Der Eintritt zu den Orgelpunkten ist frei, Spenden sind erbeten. Sonderkonzert – 13. September 2020, 18 Uhr Stiftskirche Landau „Von lauter Gnad und Güte“ - Lieder und Texte zum Evangelium Daniel Schreiber, Tenor Gambenquartett „Les Escapades“ Eintritt: 10,- € (Karten im Vorverkauf in der Engelapotheke und der Buchhandlung Trotzkopp) Drei mal Bach – Orgelpunkt im Herbst Johann Sebastian Bach ist der Komponist der Orgel, an dem niemand vorbei kommt. Mit drei Orgelpunkten im Herbst können Sie tiefer in Bachs Orgelwerk eintauchen. Den Beginn macht am 27. September um 18 Uhr Anna Linß mit dem gesamten „Orgelbüchlein“ von Bach, ein Zyklus von kurzen Choralvor- spielen, die allerdings alles von Bachs Orgel- und Kompositionskunst vereinen. In der Mitte erwartet Sie ein besonderes Orgelkonzert, ein Orgelmärchen über die „Arche Noah“. Klein und Groß ist da eingeladen, am Sonntag, dem 4. Oktober, um 14 Uhr, die biblische Geschichte in einem Text von Johannes Matthias Michel vor dem Auge entstehen zu lassen. Genial ist auch, wie hier die Bachsche Musik die Geschichte unterstreicht. 30
Sprecher ist Oberbürgermeister Thomas Hirsch, an der Orgel Anna Linß. Den Abschluss macht am Sonntag, 11. Oktober um 18 Uhr Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald mit dem Opus Ultimum von Bach: Die Kunst der Fuge. Der Eintritt zu den Orgelpunkten ist frei, Spenden sind erbeten. 31
Gemeinsam besser wohnen Wenn Studenten und Senioren zusammen wohnen Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ kommt jetzt auch nach Landau „Wohnen für Hilfe“ ist eine Wohnpartnerschaft von Jung und Alt zu beiderseitigem Nutzen. Häufig ist Senioren das eigene Zuhause zu groß und zu leer geworden und sie wünschen sich ein wenig Unterstützung. Gleichzeitig suchen Auszubildende oder Studierende in Städten oft günstige Wohngelegenheiten. Eine Stunde Hilfe pro Monat für jeden qm Wohnraum – so lautet die Faustregel für die Initiative „Wohnen für Hilfe“. Der Verein Seniorenbüro-Ehrenamtsbörse e.V. bringt Wohnraumsuchende und Wohnraumgeber zusammen. Kontakt: Seniorenbüro Landau Tel.: 06341-141162, E-Mail: seniorenbuero-landau@t-online.de und http://wohnen-fuer-hilfe-landau.de/ Wohnpartnerschaft? Sie lernen einen möglichen Wohnpartner durch „Wohnen für Hilfe“ kennen. Bei Sympathie auf beiden Seiten besteht die Möglichkeit des Probewohnens. Verläuft das Probewohnen erfolgreich, wird gemeinsam ein Wohnraumüberlassungsvertrag geschlossen. Gegenleistungen werden individuell vereinbart: Das Spektrum reicht von Einkaufen, Haus- und Gartenarbeit, Gassi gehen oder Schneefegen bis hin zu gemeinsamen Spaziergängen, Vorlesen, Spielen oder Hilfe in Computerfragen. Umfang und Art der Leistung regelt der Mietvertrag, ebenso die Höhe der Nebenkosten. Vom ersten Kennenlernen an werden Sie begleitet. 32
Service von „Wohnen für Hilfe“ Persönliche Beratung Unterstützung bei der Auswahl und Vermittlung des Wohnpartners Gespräche mit potentiellen Vermietern und Mietern, um ausführlich die Wünsche und Vorstellungen beider Wohnpartner zu besprechen. Hausbesuche und Betreuung bestehender Wohnpartnerschaften Hilfe beim Vertragsabschluss (Unterstützung beim Ausgestalten der Vereinbarung und Information über rechtliche Grundlagen. Begleitung im Falle eines Konfliktes „Wohnen für Hilfe“ ist ein Projekt, das in Kooperation mit der Stadt Landau, dem Studierendenwerk Südpfalz und der Energie Südwest AG durchgeführt wird. Ein Freund schrieb mir: „Da geht’s drunter und drüber, mit viel Kontakt oder auf Distanz. Komme gut durch den Tag“. 33
Café “Sellemols” Seniorennachmittage an der Stiftskirche 12. März jeden 2.Donnerstag im Monat um 14.30 Uhr Gemeindehaus am Stiftsplatz _ Juli - Oktober 2020 09. Juli “Die Melancholie des Lichts” Kunst in der Stiftskirche mit Pfarrerin Gerlinde Wnuck-Schad 13. Aug. “Ihr seid das Salz der Erde” mit Ursula Fittschen 10. Sept. Singenachmittag mit Hermann Munzinger 08. Okt. Musik - Bewegung - Geselligkeit mit Annette Kuntz _ Informationen und Fahrdienst über das Gemeindebüro Tel: 620806
el KINDERBIBELTAG bb Got Kra tes dienst im Gemeindesaal der Stiftskirche Samstag 12.Sept.2020 g Samstag ta onn 12. Juli 2020 05.Dez.2020 S 2. nat r 09. August 2020 m a M Uho im .15 13. Sept. 2020 für Kinder ab 5 Jahren 11 von 10-13 Uhr KINDERKIRCHE Für Kinder von 4 - 10 Jahren 22. Aug. 2020 26. Sept. 2020 31. Okt. 2020 FREITAGSTREFF 28. Nov. 2020 für Kids ab 8 Immer am 4. Samstag 11. Sept. 2020 immer am zweiten 09. Okt. 2020 im Monat, von 10 - 12 Uhr Freitag im Monat 13. Nov. 2020 Treffpunkt Stiftskirche 18-20 Uhr 11. Dez. 2020 (Seiteneingang) im Gemeindehaus
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Wer macht mit beim Krippenspiel? Auch in diesem Jahr wollen wir den Familiengottesdienst am 24.12.2020 um 15 Uhr und einen Gottesdienst am 4. Advent im Bethesda mit einem Krippenspiel mitgestalten. Wer hat Lust eine Rolle zu übernehmen? Am 10.10.2020, um 10 Uhr, stellen wir euch das Krippenspiel vor und verteilen die Rollen. Die Proben sind dann ab November immer Samstagvormittags. Noch Fragen? Dann meldet euch einfach bei Nadja Lackner, 620806 oder Karin Brieger, 33213 38
Auf einen Blick Bibelkreis: jeweils am 1. und 3. Dienstag im Monat, 19.30 Uhr, Gemeindehaus Besuchsdienst: Info bei Pfrin. Wnuck-Schad, Tel. 620808 „Café Sellemols“ - Seniorennachmittage im Gemeindehaus, jeden 2. Donnerstag im Monat (außer an Feiertagen), 14.30 Uhr, Info: Pfrin. Wnuck-Schad, Tel. 620808 (siehe Seite 34) Kinderkirche: immer am 4. Samstag im Monat (nicht in den Ferien), 10-12 Uhr (siehe Seite 35) Kinderbibeltag für Kinder ab 5 Jahren 10-13 Uhr, (siehe Seite 35) Krabbelgottesdienst für Familien mit Kleinkindern und Geschwister- kindern: am 2. Sonntag im Monat, 11.15 Uhr im Chorraum der Stiftskirche, (siehe Seite 35) Krabbelgruppe, donnerstags 9.30-11.00 Uhr, Info: 620806 Landauer Kinderkantorei: mittwochs: Kükenchor 15.45-16.15 Uhr, Kleine Kurrende 16.15-16.45 Uhr, Große Kurrende 16.45-17.30 Uhr im Chorsaal, Leitung: Susanne Roth-Schmidt, Tel. 976837 Landauer Jugendkantorei: Jugendliche ab 13 Jahren, mittwochs 17.30 – 18.15 Uhr im Chorsaal Landauer Kantorei: donnerstags, 20.00-22.00 Uhr, großer Saal Junges Blech: mittwochs 18.00-18.45 Uhr im Chorsaal Landauer Bläserkantorei: mittwochs 19.00-20.30 Uhr im Chorsaal Landauer Seniorenkantorei: mittwochs 11-12.15 Uhr im großen Saal Südpfälzisches Kammerorchester: dienstags 19.45-21.45 Uhr nach Vereinbarung im Chorsaal Öffentliche Sitzungen des Presbyteriums jeden 2. Mittwoch im Monat, 19.30 Uhr, Gemeindehaus, Sitzungsraum Präparandenkurse: 14tägig 15 Uhr, Anzeige Info: Nadja Lackner, Tel. 620806 Konfirmandenkurse: 14tägig 15 Uhr, Info: Nadja Lackner, Tel. 620806 Kindertreff „Freitags“ für Kids ab 8 Jahren, am 2. Freitag im Monat, 18-20 Uhr, (siehe Seite 35) Teentreff, immer am 4. Freitag des Monats, 19-21 Uhr 40
www.provencal-landau.de ÖFFNUNGSZEITEN Dienstag-Samstag: 9.00-18 Uhr Montag und Sonntag : Geschlossen Patisserie Theodor Marktstr. 88 - 76829 Landau Telefon: 06341 9691159 www.patisserietheodor.de E-mail: post@patisserietheodor.de Patisserie Theodor Impressum: Hier könnte Ihre Anzeige stehen, Redaktion: Martin Rieger, Kerstin Schmidt-Decken, Gerlinde Wnuck- 3 Ausgaben im Jahr, 120 €, Schad, Charlotte Ottenstein; Satz und Layout: Lotte Taglieber; rufen Sie uns an: Titelbild: Eagle’s Point by Jose C Tel. 06341-620806 Silva-is licensed under a Creative Commons license: Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0) Herausgeber: Presbyterium der Prot. Stiftskirchengemeinde Landau; Auflage: 4500; nächste Ausgabe: November 2020. Ein herzlicher Dank an die Inseren- ten, die uns bei der Deckung der Druckkosten finanziell unterstützen
Wichtige Telefonnummern Protestantisches Dekanat: Westring 3 ( 9222-0 Pfarramt 1, (bis 31. Juli) Pfarrerin Gerlinde Wnuck-Schad ( 620808 Stiftsplatz 7, E-mail: wnuckschad@gmx.de Fax: 620807 Gemeindebezirk: Innenstadtkern südlich von Eichbornstr. und Nordring (incl.), grenzt an Bahnlinie bis Schloßstr., Marienring, Rheinstr. (incl.) Pfarramt 2, Dekan Volker Janke ( 9222-0 Westring 3, E-mail: janke@evkirchelandau.de ( 9222-92 Gemeindebezirk: Schützenhof und „Fliegerviertel“, grenzt südlich an Eichbornstr. (incl.) und Nordring Pfarramt 3, Pfarrer Jürgen Leonhard ( 620806 Stiftsplatz 7, E-mail: juergen.leonhard@evkirchepfalz.de 2671124 Gemeindebezirk: Alte Südstadt und Neubaugebiet südlich von Bahnlinie, Schloßstr., Marienring, Rheinstr. Vikar Patrick Keipert, ( 620806 E-Mail: patrick.keipert@evkirchepfalz.de Gemeindediakonin Nadja Lackner ( 620806 E-Mail: nadjalackner@gmx.de Jugendreferentin Constanze Harant ( 0173-8199735 E-Mail: Constance.Harant@evkirchepfalz.de Gemeindebüro ( 620806 E-Mail: stiftskirche.landau@evkirchepfalz.de Gerhard Hilpert Bürozeiten: mo. 10-12 Uhr, mi. 10-12 Uhr, fr. 10-12 Uhr Stifts- und Bezirkskantorat: Anna Linß ( 897645 E-Mail: bezirkskantorat.landau@gmail.com Landauer Kinderkantorei: Susanne Roth-Schmidt E-Mail: S.Roth-Schmidt@gmx.de ( 976837 Landauer Bläserkantorei: Landesposaunenwart Christian Syperek ( 9947443 E-Mail: mail@posaunenarbeitpfalz.de Diakonissenverein Landau (Prot. Krankenpflegeverein) ( 86627 Ökumenische Sozialstation ( 92130 - Pflege: Beratungs- u. Koordinierungstelle-Pflegestützpunkt ( 347112 Sozial- und Lebensberatungsstelle, Westring 3a ( 4826 - Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonflikt-Beratung www.stiftskirche-landau.de Wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit unterstützen www.stiftskirchenmusik-landau.de möchten: Konto-Nr. 26971, Sparkasse SÜW in Landau, www.evkirchelandau.de BLZ 54850010, IBAN: DE68 5485 0010 0000 0269 71, www.diakonissenverein-ld.de SWIFT-BIC: SOLADES1SUW www.evkirchepfalz.de Verwendungszweck: “Stiftskirchengemeinde Landau”.
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