Länderinformation kompakt - Bulgarien/Sofia 1. Quartal 2021 - Eurocomm-PR

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Länderinformation kompakt - Bulgarien/Sofia 1. Quartal 2021 - Eurocomm-PR
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Länderinformation
kompakt
Bulgarien/Sofia
1. Quartal 2021

         Belgrade * Berlin * Bratislava * Budapest * Krakow * Ljubljana * Prague * Sarajevo * Sofia * Vienna * Zagreb
Länderinformation kompakt - Bulgarien/Sofia 1. Quartal 2021 - Eurocomm-PR
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Inhaltsverzeichnis
Länderinformation kompakt Bulgarien/Sofia ........................................................................................5
   1. Statistische Daten Bulgarien........................................................................................................5
   2. Statistische Daten Sofia ..............................................................................................................8
   3. Politische Daten Bulgarien ..........................................................................................................9
   4. Politische Daten Sofia ...............................................................................................................13
   5. Politische Daten der Wahlen .....................................................................................................19
   6. Mediendaten .............................................................................................................................23
   7. Wirtschaftsdaten Bulgarien ........................................................................................................26
   8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte............................................................................32

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Länderinformation kompakt Bulgarien/Sofia
1. Statistische Daten Bulgarien
Karte des Landes

© www.shutterstock.com

Flagge und Wappen

© www.parliament.bg      © www.parliament.bg

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Verfassung
Datum: 1991
Erläuterung: Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und den ersten freien Wahlen wurde von der
"Großen Nationalversammlung" am 13. Juli 1991 eine neue Verfassung verabschiedet.

EU-Beitritt
Status: Mitglied
Datum: 1. Jänner 2007

Verwaltungsstruktur
Staatsform: Republik
Politisches System: Parlamentarische Demokratie

Erklärung zur Verwaltungsstruktur: Die Kreise sind die größten administrativ-territorialen Einheiten.
Sie werden von KreisvorsteherInnen geleitet, die vom Ministerrat eingesetzt werden. Die Kreise sind
weiter in 265 kommunal selbstverwaltete Gemeinden unterteilt. Die Gemeinde der Hauptstadt Sofia
hat zugleich den Status eines Kreises.

Städte
   София/Sofia, 1.270.169 EinwohnerInnen
   Варна/Varna, 394.795 EinwohnerInnen
   Пловдив/Plovdiv, 505.158 EinwohnerInnen
   Бургас/Burgas, 313.132 EinwohnerInnen
   Русе/Russe, 168.519 EinwohnerInnen

Bevölkerung
Bevölkerungsdichte: 63 EinwohnerInnen/Quadratkilometer
EinwohnerInnenzahl: 6.951.482

Feiertage
   1. Jänner 2021: Neujahr
   3. März 2021: Nationalfeiertag
   30. April 2021: Karfreitag
   1. Mai 2021: Tag der Arbeit
   2. Mai 2021: Ostersonntag
   3. Mai 2021: Ostermontag
   4. Mai 2021: Feiertag anstelle des 1. Mai 2021
   6. Mai 2021: Tag der bulgarischen Armee
   24. Mai 2021: Tag des bulgarischen Schrifttums
   6. September 2021: Tag der Wiedervereinigung
   22. September 2021: Unabhängigkeitstag
   24. Dezember 2021: Heiliger Abend

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   25. Dezember 2021: Weihnachten
   26. Dezember 2021: Zweiter Weihnachtsfeiertag
   27./28. Dezember 2021: Feiertage anstelle des 25./26. Dezember 2021

Währung
Währung: Lev (BGN)
Kurs: 1 Euro = 1,95583 Lev (Der Umrechnungskurs ist fix, nachdem der Lev 1999 im Verhältnis 1:1
an die Deutsche Mark gebunden wurde.)

Quellen
Nationales Statistisches Institut (www.nsi.bg)
Stadt Sofia (www.sofia.bg)
Parlament der Republik Bulgarien (www.parliament.bg)
Ministerrat der Republik Bulgarien (www.government.bg)
Ministerium für Wirtschaft, Energetik und Tourismus (www.mi.government.bg)
Agentur für Geodäsie, Kartographie und Kataster (www.cadastre.bg)

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2. Statistische Daten Sofia
Stadtwappen

© www.sofia.bg

Geografische Daten
Längengrad: 23°18’ Osten
Breitengrad: 42°40’ Norden
Seehöhe: 550 Meter (nur Mittelwert verfügbar)
Fläche: 492 Quadratkilometer

Verwaltungsstruktur
Verwaltungseinheit: Bezirk
Verwaltungseinheit (Landessprache): Obschtina
Anzahl gesamt: 24
Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Ljulin, Serdika, Krasno Selo, Triadiza, Mladost, Novi Iskar,
Oborischte, Ovtscha Kupel, Ilinden, Iskar, Krasna Poljana, Losenez, Nadeschda, Sredez, Podujane,
Studentski Grad, Bankja, Isgrev, Kremikovzi, Vrabniza, Vitoscha, Pantscharevo, Slatina,
Vasraschdane

Bevölkerung
EinwohnerInnenzahl: 1.270.169

Quellen
Stadt Sofia (www.sofia.bg)
SatLex Digital (www.satlex.de)

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3. Politische Daten Bulgarien
Aktuelle Regierungsbildung
Nachdem Dr. Rumen Radev (parteilos) die am 13. November 2016 stattgefundene Stichwahl der
Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte, reichte Premierminister Bojko Borissov (GERB) den
Rücktritt seiner Regierung ein. Borissov hatte bereits im Vorfeld angekündigt, im Falle einer
Wahlniederlage seiner Kandidatin Zezka Zatscheva (GERB) diesen Schritt zu unternehmen. Da alle
Parteien das Mandat zur Regierungsbildung wieder zurückgaben, entschloss sich der damals noch
amtierende Staatspräsident Rossen Plevneliev (parteilos), der aufgrund seiner nur noch kurzen
Amtszeit das Parlament nicht auflösen konnte, keine Übergangsregierung zu bestimmen, sondern
diese Aufgabe seinem Nachfolger zu überlassen. Mit Erlass des neuen Staatspräsidenten Radev
wurde das Parlament am 27. Jänner 2017 aufgelöst und eine Übergangsregierung bestellt. Die
vorgezogenen Parlamentswahlen fanden am 26. März 2017 statt. Am 4. Mai 2017 wurde die neue
bulgarische Regierung vereidigt. Die Regierung verfügt über vier VizepremierministerInnen: Eine
Vizepremierministerin für Reform im Rechtswesen, einen Vizepremierminister für Wirtschaft und
Demografie, einen weiteren für öffentliche Ordnung und Sicherheit und einen für EU-Fonds und
Wirtschaft. Insgesamt besteht das Kabinett aus 18 MinisterInnen.

Staatspräsident
Kompetenzen: Die bulgarische Präsidentin beziehungsweise der bulgarische Präsident vertritt
Bulgarien im In- und Ausland und ist OberbefehlshaberIn der Streitkräfte. Die Stellung der
Staatspräsidentin beziehungsweise des Staatspräsidenten innerhalb des Landes ist vorwiegend
repräsentativer Natur. Die Präsidentin beziehungsweise der Präsident nominiert eine Partei zur
Regierungsbildung, lobt diese an und kann diese im Bedarfsfall auflösen. Sie beziehungsweise er
ratifiziert Gesetze und kann gegen diese ein Veto einlegen.

Dr. Rumen Radev

© www.president.bg

Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 18. Juni 1963
Geburtsort: Dimitrovgrad
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 22. Jänner 2017
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Absolvierte 1987 die Akademie der Luftstreitkräfte in Dolna Mitropolija, 2000 Doktor der
Militärwissenschaften an der Militärakademie "G.S.Rakovski", 2002 bis 2003 Magister "Strategische
Untersuchungen" am Air War College, Maxwell, USA.

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Premierminister
Kompetenzen: Die Premierministerin beziehungsweise der Premierminister koordiniert die Innen- und
Außenpolitik des Landes und leitet die Staatsadministration. In die Zuständigkeit der Premierministerin
beziehungsweise des Premierministers fällt der Staatsetat, sie beziehungsweise er schließt
internationale Verträge ab, leitet und koordiniert die Regierungspolitik und trägt die Verantwortung
dafür.

Dr. Bojko Borissov

© www.gov.bg

Parteizugehörigkeit: GERB
Geburtsdatum: 13. Juni 1959
Geburtsort: Bankja
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Mai 2017
Amtsperiode: 3. Amtsperiode
Ausbildung: Doktor der Berufsdidaktik des Polizeiwesens (Offiziershochschule des
Innenministeriums, Sofia)

Einzelne MinisterInnen

 Name (Partei)                      Ressort                                              Amtsantritt

 Tomislav Dontschev (GERB)          Vizepremierminister für EU-Fonds                        4.5.2017
 Ekaterina Sacharieva (parteilos)   Vizepremierministerin für Reform im Rechtswesen         4.5.2017
                                    und Außenministerin
 Marijana Nikolova (parteilos)      Vizepremierministerin für Wirtschaft und              21.11.2018
                                    Demografie
 Krassimir Karakatschanov (OP)      Vizepremierminister für öffentliche Ordnung und         4.5.2017
                                    Sicherheits- und Verteidigungsminister
 Kiril Ananiev (parteilos)          Finanzminister                                         24.7.2020
 Hristo Tersijski (parteilos)       Innenminister                                          24.7.2020
 Petja Avramova (GERB)              Regionalministerin                                     20.9.2018
 Deniza Satscheva (GERB)            Ministerin für Arbeit und Soziales                     3.12.2019
 Dessislava Achladova               Justizministerin                                        3.9.2020
 (parteilos)
 Krassimir Valtschev (k.A.)         Minister für Bildung und Wissenschaft                   4.5.2017
 Kostadin Angelov (parteilos)       Gesundheitsminister                                    24.7.2020
 Boil Banov (parteilos)             Kulturminister                                          4.5.2017
 Emil Dimitrov (parteilos)          Umweltminister                                         15.1.2020

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Name (Partei)                      Ressort                                              Amtsantritt

 Dessislava Taneva (GERB)           Landwirtschafts- und Ernährungsministerin              15.5.2019
 Rossen Scheljaskov (GERB)          Minister für Verkehr, Informationstechnologien         20.9.2018
                                    und Kommunikation
 Latschesar Borissov (parteilos)    Wirtschaftsminister                                    24.7.2020
 Temenuschka Petkova (GERB)         Energieministerin                                       4.5.2017
 Krassen Kralev (GERB)              Minister für Jugend und Sport                           4.5.2017
 Marijana Nikolova (parteilos)      Tourismusministerin                                    24.7.2020

Parlamentsparteien
Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens/ Graschdani za
evropejsko rasvitie na Balgarija

Parteikürzel: GERB
Internationale Mitgliedschaften: Die GERB ist Mitglied der "Europäischen Volkspartei".

© www.gerb.bg

Bulgarische Sozialistische Partei/Balgarska sozialistitscheska partija

Parteikürzel: BSP
Internationale Mitgliedschaften: Die BSP ist Mitglied der "Sozialistischen Internationalen".

© www.bsp.bg

Bewegung für Rechte und Freiheiten/Dvischenie za prava i svobodi

Parteikürzel: DPS
Internationale Mitgliedschaften: Die DPS ist Mitglied der "Allianz der Liberalen und Demokraten für
Europa" (ALDE).

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© www.dps.bg

Vereinigte Patrioten/Obedineni patrioti

Parteikürzel: OP
Internationale Mitgliedschaften: Keine

© www.facebook.com

Wille/Volja

Parteikürzel: -
Internationale Mitgliedschaften: Keine

© www.volya.bg

1. Quartal 2021                           12/32
4. Politische Daten Sofia
Aktuelle Stadtregierung: Die aktuelle Stadtregierung wurde am 27. Oktober 2019 gewählt und hat
insgesamt zehn Mitglieder: die Bürgermeisterin und neun VizebürgermeisterInnen.

Bürgermeisterin
Mag.a Jordanka Fandakova

Bürgermeisterin

© www.sofia.bg

Parteizugehörigkeit: GERB
Geburtsdatum: 12. April 1962
Geburtsort: Samokov
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 1. Jänner 2020
Amtsperiode: 4. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Russischen Philologie (Universität, Sofia)

VizebürgermeisterInnen
Mag.a Irina Savina

Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Europäische Angelegenheiten, Internationales und Tourismus
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 10. November 1977
Geburtsort: Vidin
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 1. Jänner 2020

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Amtsperiode: 5. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften (Universität, Sofia)

Albena Atanassova

Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Soziales und Behindertenintegration
Parteizugehörigkeit: GERB
Geburtsdatum: 20. März 1970
Geburtsort: Sofia
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 1. Jänner 2020
Amtsperiode: 4. Amtsperiode
Ausbildung: Studium der Sozialwissenschaft (Universität, Sofia)

Dessislava Bileva

Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Grünanlagen, Umwelt und Flächennutzung
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 2. Dezember 1977
Geburtsort: Keine Angaben
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 5. Mai 2020
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Wirtschaftswissenschaft und der internationalen Wirtschaftsbeziehungen
der Wirtschaftsuniversität Sofia; Magistra für Unternehmensfinanzierung der Universität Veliko
Tarnovo

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Mag. Dontscho Barbalov

Stellvertretender Bürgermeister

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Ressort: Finanzen und Gesundheitswesen
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 1. Oktober 1966
Geburtsort: Sofia
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 1. Jänner 2020
Amtsperiode: 3. Amtsperiode
Ausbildung: Magister der Ingenieurwissenschaften (Technische Universität, Sofia)

Mag. Gentscho Keresov

Stellvertretender Bürgermeister

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Ressort: Digitalisierung, Innovationen und Wirtschaftsentwicklung
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 15. September 1990
Geburtsort: Keine Angaben
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 1. September 2020
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Magister in Versicherungs- und Risikomanagement (MIB School of Business and
Management, Triest, Italien), Bakkalaureus der internationalen Wirtschaftsbeziehungen (Universität
für nationale und internationale Wirtschaft, Sofia, Bulgarien)

1. Quartal 2021                                                                                 15/32
Dr. Todor Tschobanov

Stellvertretender Bürgermeister

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Ressort: Kultur, Bildung, Sport und Jugend
Parteizugehörigkeit: GERB
Geburtsdatum: 11. September 1977
Geburtsort: Assenovgrad
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 1. Jänner 2020
Amtsperiode: 3. Amtsperiode
Ausbildung: Doktor der Archäologie (Universität, Sofia)

Mag.a Raliza Stojanova

Stellvertretende Bürgermeisterin

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Ressort: Rechts- und Verwaltungskontrolle
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: Mai 1978
Geburtsort: Sofia
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 1. Jänner 2020
Amtsperiode: 2. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften (Universität "Sv. Kliment Ochridksi", Sofia)

1. Quartal 2021                                                                              16/32
Ing. Dr. Angel Dschorgov

Stellvertretender Bürgermeister

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Ressort: Bauwesen
Parteizugehörigkeit: Keine Angaben
Geburtsdatum: 2. Juli 1985
Geburtsort: Keine Angaben
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 10. September 2020
Ausbildung: Magister für Tiefbau, Universität für Architektur, Bauingenieurwesen und Geodäsie;
Doktor für Tiefbau, Universität für Bergbau und Geologie "Ivan Rilski", Sofia

Mag. Kristian Krastev

Stellvertretender Bürgermeister

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Ressort: Verkehr und städtische Mobilität
Parteizugehörigkeit: parteilos
Geburtsdatum: 9. Juli 1976
Geburtsort: Jambol
Ausbildung: Magister in Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Wirtschaftsuniversität Sofia;
Doktor der Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Sofia

Oberste Verwaltungsstelle
Beschreibung: In der Sofioter Stadtverwaltung existiert die Position der Magistratsdirektorin
beziehungsweise des Magistratsdirektors nicht. Der Aufgabenbereich teilt sich auf mehrere

1. Quartal 2021                                                                                  17/32
Dienststellen auf. Die meisten Überschneidungspunkte finden sich beim Posten der Generalsekretärin
beziehungsweise des Generalsekretärs der Gemeinde Sofia.

MMMMag.aVenera Milova

Generalsekretärin der Gemeinde Sofia

© www.sofia.bg

Ressort: Kommunalverwaltung
Parteizugehörigkeit: Keine Angabe
Geburtsdatum: 24. Jänner 1984
Geburtsort: Keine Angaben
Beginn der aktuellen Amtsperiode: August 2020
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften, Magistra in Kommunalverwaltung, Magistra in
Wirtschaftswissenschaften, Magistra in Projektmanagement (Südwestliche Universität Neofit Rilski,
Blagoevgrad), Bachelor in Business Administration (International Business School, Botevgrad)

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5. Politische Daten der Wahlen
Parlamentswahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2021
Termin der letzten Wahlen: 26. März 2017

Wahlmodus: Die 240 Abgeordneten des bulgarischen Parlaments werden alle vier Jahre in
allgemeiner, freier und gleicher Wahl gewählt. Dabei kommt ein Mehrheits- und Verhältniswahlrecht
zur Anwendung, wobei eine Vier-Prozent-Hürde gilt. Die staatlich anerkannten Minderheiten haben
keinen gesonderten Status. Wahlberechtigt ist jede Staatsbürgerin beziehungsweise jeder
Staatsbürger ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive Wahlrecht besitzen alle
StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 21. Lebensjahr.

Ergebnis der Wahlen vom 26. März 2017:

© Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt.

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 54,07 Prozent.

Kommentar zu den letzten Wahlen:
Am 26. März 2017 fanden in Bulgarien erneut vorgezogene Parlamentswahlen statt. Letztendlich blieb
das von den Meinungsforschungsinstituten erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen GERB und BSP
aus. GERB blieb die stärkste Partei in Bulgarien. Die SozialistInnen bleiben trotz starken
Stimmengewinns auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegten die "Vereinigten Patrioten", eine
nationalistische Koalition aus fünf Parteien. Die DPS liegt nur knapp dahinter auf dem vierten Platz.
Den Einzug ins Parlament schaffte auch die Partei "Wille" des dubiosen Geschäftsmanns Vesselin
Mareschki.

1. Quartal 2021                                                                                 19/32
Präsidentschaftswahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2021
Termin der letzten Wahlen: 6. November 2016

Wahlmodus: Die Staatspräsidentin beziehungsweise der Staatspräsident wird von den
StaatsbürgerInnen direkt für eine fünfjährige Amtsperiode gewählt. Eine einmalige Wiederwahl ist
möglich. Wenn im ersten Wahlgang keine der Kandidatinnen beziehungsweise keiner der Kandidaten
eine einfache Mehrheit erreicht, kommt es zu einer Stichwahl, bei der zwischen den zwei
bestplatzierten KandidatInnen entschieden wird. Die Siegerin beziehungsweise der Sieger wird
Präsidentin beziehungsweise Präsident. Wahlberechtigt sind alle StaatsbürgerInnen ab dem
vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem
vollendeten 40. Lebensjahr.

Ergebnis der Wahlen vom 6. November 2016:

© Die Grafik wurde von Eurocomm-PR erstellt.

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 51,62 Prozent.
Kommentar zu den letzten Wahlen: Im ersten Wahlgang der ordentlichen Wahlen am 6. November
2016 standen 21 KandidatInnen zur Wahl. In der Stichwahl vom 13. November 2016 traten zwei
KandidatInnen gegeneinander an. Die Auszählung der Stimmzettel ergab, dass der parteilose
Kandidat, Rumen Radev, der von der "Bulgarischen Sozialistischen Partei" unterstützt wurde, die
Wahlen klar für sich entscheiden konnte.

Kommunalwahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2023
Termin der letzten Wahlen: 27. Oktober 2019

Wahlmodus: Die 61 Abgeordneten des Gemeinderates werden alle vier Jahre in allgemeiner, freier
und gleicher Wahl gewählt. Dabei kommt ein Verhältniswahlrecht zur Anwendung. Die
Bürgermeisterin beziehungsweise der Bürgermeister wird gleichzeitig direkt gewählt. Wahlberechtigt
sind alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive Wahlrecht besitzen alle
StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr.

1. Quartal 2021                                                                               20/32
Ergebnis der Wahlen vom 27. Oktober 2019:

© Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. *

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 42,82 Prozent.

Kommentar zu den letzten Wahlen: Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 27. Oktober 2019
fanden die ordentlichen Kommunalwahlen statt. Die Auszählung der Stimmzettel ergab, dass die
Koalition zwischen den Parteien Bürger für eine europäische Entwicklung" (GERB) und "Union der
demokratischen Kräfte" (SDS) die Wahlen gewonnen hat. Sie erhält 27 der 61 Gemeinderatssitze.

 * Boris Bonev erhielt trotz den 10,62 Prozent nur ein Mandat, da er als Einzelkandidat angetreten war.
 ** Die Wahlhürde in Sofia beträgt 1,6 Prozent

BürgermeisterInnen-Wahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2023
Termin der letzten Wahlen: 27. Oktober 2019

Ergebnis der Stichwahlen vom 3. November 2019:

© Die Grafik wurde von Eurocomm-PR erstellt. *

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 40,02 Prozent.
Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 27. Oktober 2019 fanden die ordentlichen
BürgermeisterInnenwahlen statt. Da keiner der KandidatInnen die erforderliche Mehrheit erhielt wurde
eine Stichwahl für den 3. November anberaumt. Bei dieser traten amtierende Bürgermeisterin
Jordanka Fandakova (GERB - Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) und Maja
Manolova (parteilos), unterstützt von der "Bulgarischen Sozialistischen Partei" (BSP), an. Fandakova
gewann die Stichwahl knapp und tritt jetzt ihre dritte volle Amtsperiode an.

* Die BürgerInnen hatten bei der Stichwahl die Möglichkeit neben der KandidatInnen auch "Ich unterstütze keinen" anzukreuzen.

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EU-Wahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2024
Termin der letzten Wahlen: 26. Mai 2019

Ergebnis der Wahlen vom 26. Mai 2019:

© Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt.

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 32,64 Prozent.

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6. Mediendaten
Mediensituation
Entwicklung seit der Wende 1989

Es gibt wohl keinen Bereich in Bulgarien, der sich nach der Wende zu Demokratie und Marktwirtschaft
von 1989 so rasant und grundlegend verändert hat wie jener der Medien. Im Bereich der Medien
wurden gesetzliche Regelungen verabschiedet, die private Medien zuließen und damit Konkurrenz am
Medienmarkt ermöglichten. Liberalisierung, Entmonopolisierung und Dezentralisierung des Zeitungs-
und Rundfunkmarktes riefen eine in der bulgarischen Geschichte bis dahin unbekannte Vielfalt in der
Medienlandschaft hervor. Eine reguläre gesetzliche Rahmenbedingung für Radio und Fernsehen in
Bulgarien wurde 1996 mit dem Inkrafttreten des ersten Rundfunkgesetzes eingeführt. Das Gesetz
wurde unter dem Druck der Europäischen Union verabschiedet. Ein Mediengesetz gibt es in Bulgarien
immer noch nicht.

Vor 1989 waren sowohl Zeitungen als auch Rundfunk- und Fernsehanstalten relativ gering an der
Zahl und durchwegs staatlich kontrolliert. Das galt auch für die Nachrichtenagentur BTA. Die nahezu
einzigen überregionalen Zeitungen waren das Parteiorgan der "Bulgarischen Kommunistischen Partei"
(BKP), "Rabotnitschesko delo", das formal von den Gewerkschaften herausgegebene Blatt "Trud" und
die Zeitung der einzigen neben der KP existierenden und gleichgeschalteten Bauernpartei,
"Zemedelsko zname". Es gab den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit zwei Inlands- und einem
Auslandsprogramm und das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit zwei Programmen und
Regionalsendern.

Auch 30 Jahre nach der politischen Wende gibt es in der Medienlandschaft Bulgariens noch
erheblichen Verbesserungsbedarf. Es muss sogar darauf geachtet werden, dass demokratische
Entwicklungen der 1990er-Jahre nicht wieder verspielt werden. Gerade in den vergangenen Jahren
hat sich die Situation der Medien massiv verschlechtert, obwohl das Land seit 2007 Mitglied der
Europäischen Union ist. In den vergangenen Jahren haben viele Zeitungen und Fernsehsender ihre
BesitzerInnen gewechselt: Zahlreiche westeuropäische Konzerne – wie die deutsche WAZ-Gruppe –
zogen sich zurück und überließen den Markt regionalen AkteurInnen.

Nicht selten kauften Oligarchen die Medien. Deljan Peevski ist eine der umstrittensten
Persönlichkeiten in Bulgarien. Seiner Mutter Irena Krasteva gehört bulgarischen Presseberichten
zufolge die 2007 gegründete "Neue Bulgarische Mediengruppe", die größte ihrer Art. Zu ihr gehören
auflagenstarke Tageszeitungen wie "Telegraf" und "Monitor", Zeitschriften, Onlinedienste, der
Fernsehsender "Kanal 3", eine Pressevertriebsgesellschaft und die größte Druckerei des Landes.
Peevski soll darin eine führende Rolle spielen. Er ist aber auch Politiker und Parlamentsabgeordneter.
Schon als 21-jähriger Jusstudent wurde er Staatssekretär im Kabinett des konservativen
Ministerpräsidenten Simeon von Sachsen-Coburg-Gotha. Nach dessen Abwahl wechselte er zur
"Bewegung für Rechte und Freiheiten" (DPS), die die türkische Minderheit vertritt und als
korruptionsanfällig gilt. Auch Peevski war in etliche Skandale verwickelt und wurde 2007 als
stellvertretender Minister für Katastrophenschutz entlassen, später aber vom Vorwurf der Korruption
entlastet. Am 14. Juni 2013 wurde Deljan Peevski im Parlament mit 116 Pro-Stimmen von der
"Bulgarischen Sozialistischen Partei" (BSP) und DPS zum Vorsitzenden der "Staatlichen Agentur für
Nationale Sicherheit" (DANS) gewählt. Unter dem Druck der noch am gleichen Tag, vor allem in Sofia,
beginnenden Proteste gegen seine Ernennung und auch wegen der Missfallens-Bekundungen der

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euroatlantischen PartnerInnen Bulgariens, nahm das bulgarische Parlament seine Entscheidung
zurück.

Als Folge der Finanzkrise wurden einige Zeitungen und Magazine geschlossen. So zum Beispiel die
Tageszeitung "Klassa", die seit dem 5. Juni 2012 nur noch im Onlineformat erscheint. Im Sommer
2015 wurden aus finanziellen Gründen die Tageszeitung "Pressa" und das Wochenmagazin "Tema"
eingestellt. Im Juli 2016 wurde die Tageszeitung "Novinar" geschlossen.

Das Bulgarische Verlagshaus "Economedia" und das schwedische "Bonnier" schlossen Anfang
Oktober 2011 einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft ab. In weiterer Folge wurden die
Zeitungen "Dnevnik" und "Pari" eingestellt. An deren Stelle erscheint nun die Tageszeitung "Kapital
Daily". Die Zeitung "Dnevnik" ist jedoch noch online verfügbar. Die Tageszeitung "Standart" wurde im
November 2018 zur Wochenzeitung transformiert.

Laut einer aktuellen Statistik des bulgarischen "Nationalen Statistischen Instituts" wurden seit 2010
landesweit insgesamt 97 Zeitungen mit einer Gesamtauflage von 111,8 Millionen Stück geschlossen.
Allein im Zeitraum 2012-2013 wurden 47 Ausgaben mit einer Gesamtauflage von 50,3 Millionen vom
Markt genommen.

48,1 Prozent beziehungsweise 126 der Zeitungen werden in Sofia herausgegeben. In Sofia gibt es 44
Tageszeitungen und elf Wochenzeitungen. Die Tageszeitungen haben eine Gesamtauflage von 135,6
Millionen, jene der Wochenzeitungen beträgt 85,8 Millionen.

Pressefreiheit in Bulgarien

In den internationalen Ranglisten der Pressefreiheit liegt Bulgarien weit unter dem EU-Durchschnitt.
Grund dafür sind häufige Überfälle auf JournalistInnen und die starke Abhängigkeit der Medien von
politischen und wirtschaftlichen Kreisen. Das Fehlen eines Mediengesetzes erschwert die Kontrolle
der Finanzierungsquellen von Zeitungsverlagen sowie die objektive Offenlegung der Besitzrechte. Das
bietet ständigen Anlass für Spekulationen. Vor diesem Hintergrund gewinnen unabhängige Blogs
zunehmend an Bedeutung.

Am 21. April 2020 veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG)
die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit. Der Bericht stellt fest, dass leider auch in Bulgarien die
Pressefreiheit nicht ausreichend gewährleistet wird. Das Land belegt wie im Vorjahr den 111. Platz
und damit den letzten Platz unter den EU-Mitgliedsstaaten. 2011 befand sich Bulgarien noch auf Platz
80. Das Bild wird laut ROG von Selbstzensur und einer hohen Medienkonzentration geprägt. Die
ROG-Rangliste der Pressefreiheit vergleicht die Mediensituation von 180 Staaten und Regionen.

Einem Länderbericht der Konrad-Adenauer-Stiftung über Bulgarien vom November 2018 zufolge,
glauben nur 10 Prozent der Bulgarinnen und Bulgaren an eine unabhängige Berichterstattung in ihrem
Land. 63 Prozent der Befragten geben an, dass die Presse abhängig sei und nur 9 Prozent halten
JournalistInnen für glaubwürdig.

Die Privatisierungsprozesse in der Medienbranche wurden bereits kurz nach der politischen Wende in
Bulgarien abgeschlossen. Die einzigen öffentlich-rechtlichen Medien sind das "Bulgarische
Nationalfernsehen" (BNT), der "Bulgarische Nationalrundfunk" (BNR) sowie die "Bulgarische
Nachrichtenagentur" (BTA). Diese werden nicht privatisiert.

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Auflagenzahlen

Der Markt der Printmedien in Bulgarien unterliegt den bereits geschilderten allgemeinen rechtlichen
Rahmenbedingungen. Bis heute gibt es jedoch kein eigenes Presserecht. Die Veröffentlichungsregeln
sind liberal und erlauben einen großen Spielraum bei der Herausgabe sowie der inhaltlichen
Ausgestaltung. Weil der bulgarische Printmedien-Markt somit "unterreguliert" ist, können genaue
Zahlen zur Auflage und anderen Daten nur schwer ermittelt werden.

Rundfunkgebühren

In Bulgarien sind zwar Rundfunkgebühren vorgesehen, sie werden aber zurzeit nicht eingehoben.
Dies hat zur Folge, dass sich das Nationalfernsehen und das Nationalradio neben Werbeeinnahmen
zu großen Teilen aus Staatszuschüssen finanzieren.

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7. Wirtschaftsdaten Bulgarien
Wirtschaftseckdaten

                                                                                             2020             Österreich
                                                              2018           2019
                                                                                          (Prognose)            2019

 Eckdaten
 BIP (Mio. EUR)                                                56.112         61.240              58.908           398.520
 BIP pro Kopf (EUR)                                             7.987          8.779               8.486            44.900
 Wirtschaftswachstum real in % des BIP                              3,1           3,7                 -5,1               1,7
 Privatkonsum, Veränderung in %                                     4,4           5,5                 -1,0               1,5
 Leistungsbilanz in % des BIP                                       1,0           3,0                 2,2                2,6
 Arbeitslosigkeit in %                                              5,2           4,2                 7,0                4,5
 Inflation in %                                                     2,6           2,5                 1,5                1,5
 Budget
 Bulgarien                                                                                                      Österreich
 Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR)                              21.618         23.394              23.261           195.100
 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR)                               20.511         22.216              25.016           192.181
 Budgetsaldi in % des BIP                                         1,97           1,92               -2,98                0,7
 Staatsschulden in % des BIP                                      22,3           20,2                25,7              69,9
 Sofia                                                                                                                Wien
 Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR)                               613,5          894,7               872,3            15.497
 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR)                                613,5          894,7               872,3            15.685
 Budgetüberschuss/Defizit (+/-) (Mio. EUR)                            0              0                   0             -188
 Handel/Investitionen
 Export (Mio. EUR)                                             28.496         29.755              26.656           153.800
 Import (Mio. EUR)                                             32.083         33.214              28.808           158.000
 Exportquote in % des BIP (Waren)                                 50,8           48,6                45,3              38,6
 Handelsbilanz (Mio. EUR)                                       -3.587        -3.459              -2.152             -4.200
 Handelsbilanz in % des BIP                                        -6,4          -5,6                 -3,7              -1,1
 Direktinvestitionen Ausland (Mio. EUR)                         1.539          1.472                     -            4.147

Quellen: EU-Kommission, wiiw, Eurostat, Gemeinde Sofia, Bulgarische Nationalbank, Nationales Statistikinstitut Bulgariens,
WKO

Aktueller Überblick
Wirtschaftliche Entwicklung bis zur CoViD-19-Krise

Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie wies die bulgarische Wirtschaft sehr gute Indikatoren auf.
Laut Angaben des "Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche" (wiiw) wuchs sie 2019 um

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3,7 Prozent. Höhere Löhne, günstige Kredite und steigende öffentliche Investitionen belebten die
Inlandsnachfrage. Die in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 vorgesehenen Projekte liefen endlich
an und trugen zum Wachstum bei.

Einen leichten Anstieg verzeichneten 2019 sowohl die Warenexporte als auch die Importe. Die
Außenhandelsbilanz war mit knapp 3,5 Milliarden Euro aber weiterhin deutlich negativ. Dank der
Überschüsse bei der Dienstleistungsbilanz (Tourismus, Transportwirtschaft) sowie den EU-
Fördergeldern und den Transfers der Auslandsbulgarinnen und -bulgaren fiel die Leistungsbilanz des
Landes im Jahr 2019 jedoch mit 3 Prozent positiv aus.

Die Arbeitslosenrate fiel in den letzten Jahren und erreichte 2019 einen Tiefststand von 4,2 Prozent.
Die steigende Beschäftigung und höhere Gehälter (die Lohnerhöhungen lagen in den letzten drei
Jahren bei knapp 10 Prozent) ließen 2019 den Privatkonsum mit 5,5 Prozent substantiell wachsen.

Zwischen 2009 und 2015 verbuchte Bulgarien Budgetdefizite zwischen 2,96 und 4,55 Prozent. Die
Staatsschulden stiegen in diesem Zeitraum von 13 auf rund 29 Prozent des BIP. Aufgrund der im EU-
weiten Vergleich trotzdem relativ niedrigen Verschuldung konnte sich das Land leicht mit Krediten
finanzieren. Von 2016 bis 2019 waren die Budgetsaldi aber wieder durchgehend positiv und auch die
Wirtschaftsleistung verzeichnete einen alljährlichen Anstieg von über 3 Prozent. Dadurch fielen die
Staatsschulden bis 2019 auf 20,2 Prozent. Bulgarien gehört somit zu den Maastricht-Musterschülern.
Der Bulgarische Lew ist seit vielen Jahren fix an den Euro gebunden und konnte diese Bindung durch
innere Abwertung aufrechterhalten. Bulgarien hat 2019 einen Antrag auf Aufnahme in den ERM II
(Exchange Rate Mechanism II) – die Vorstufe zum Euro – gestellt. Der Rat der EU-Finanzminister
äußerte sich positiv, die Europäische Kommission hat jedoch noch kein grünes Licht gegeben, obwohl
sie Bulgarien Fortschritte bei Bankenaufsicht und Geldwäsche zugesteht.

Allerdings fiel 2019 der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen auf 1,47 Milliarden Euro, den
niedrigsten Wert seit vielen Jahren. Vergleichsweise niedrige Löhne und 10 Prozent
Körperschaftssteuer sind nicht mehr genug, um InvestorInnen zu gewinnen. Das Fehlen von
Arbeitskräften und Defizite bei der Rechtssicherheit sind die Hauptursache.

Wirtschaftskrise und Antikrisen-Maßnahmen

Nach dem Ende des im März ausgerufenen Notstands wurde dieser Mitte Mai von einer
"epidemiologischen Ausnahmesituation" im Land ersetzt, die stets verlängert wird und aktuell noch
andauert. In deren Rahmen können Maßnahmen von der Regierung und nicht vom Parlament
verhängt und aufgehoben werden. Betriebsschließungen und gesunkener Konsum brachten die
Wirtschaft unter Druck. Um Kündigungen zu vermeiden, konnten Unternehmen, die einen
Umsatzrückgang von mindestens 20 Prozent aufwiesen, ab April 2020 für einen Zeitraum bis zu drei
Monate 60 Prozent der Lohnkosten (bis maximal 1.500 Euro brutto pro MitarbeiterIn und Monat) sowie
der Sozialversicherungsabgaben als Förderung vom Staat erhalten. Diese "Maßnahme 60/40" galt bis
30. Juni 2020 und wurde für bestimmte Sektoren (Tourismus, Transport, Gaststätten, Saisonarbeit)
bis zum 30. September 2020 weitergeführt und ausgeweitet. Für diese Sektoren wird die Förderung
seit dem 1. Juli 2020 als "Maßnahme 80/20" fortgesetzt, das heißt es werden 80 Prozent der Lohn-
und Sozialversicherungskosten vom Staat gedeckt. Auch während des zweiten Lockdowns
(27. November bis 21. Dezember) wurden diese Maßnahmen weitergeführt. Es wird eine neue
Maßnahme, "Kündige mich nicht", ins Leben gerufen. ArbeitgeberInnen, die ihre Tätigkeit seit dem
29. Oktober vorübergehend eingestellt haben, können sich um Mittel für ihr Personal für eine Dauer
von bis zu 60 Tagen bewerben. Eine Voraussetzung für die Billigung ist, dass sie ihre MitarbeiterInnen

1. Quartal 2021                                                                                    27/32
für den Zeitraum des Erhalts der Mittel nicht kündigen. ArbeitnehmerInnen aus den betroffenen
Wirtschaftszweigen, die wegen des Lockdowns geschlossen wurden, und unbezahlten Urlaub
nehmen müssen, werden eine Beihilfe von 12 Euro pro Tag für die Dauer des unbezahlten Urlaubs
erhalten. Für diese Maßnahme sind 25 Millionen Euro vom operativen EU-Programm zur
Personalentwicklung bereitgestellt. Die Maßnahmen sind bis Ende März 2021 konzipiert und können
bei Bedarf bis Ende Juni verlängert werden. Im Rahmen des zweiten Lockdowns wird der Staat die
betroffenen Wirtschaftszweige mit 205 Millionen Euro unterstützen.

Aus dem operativen Programm "Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit" werden nicht rückzahlbare
Förderungen in Höhe von 190 Millionen Euro für die Liquidität von Ein-Personen-Unternehmen sowie
kleinen und mittleren Unternehmen mit Umsatzrückgängen von mindestens 20 Prozent zur Verfügung
gestellt. Ein-Personen-Unternehmen und Kleinunternehmen können zwischen 1.500 und 5.000 Euro
erhalten, Mittelstandsbetriebe zwischen 15.000 und 75.000 Euro. Die Förderung ist mit 10 Prozent der
Verkaufserlöse aus dem Jahr 2019 gedeckelt. Das Förderprogramm läuft Ende 2020 aus.

Die mehrheitlich staatliche "Bulgarische Entwicklungsbank" stellt über bulgarische Kommerzbanken
zinslose Kredite für Ein-Personen-Unternehmen (bis zu 2.300 Euro) und für natürliche Personen mit
einer Gratisperiode zwischen 6 und 24 Monaten bereit. Das Volumen dieses Programms beträgt
100 Millionen Euro. Für von der Krise betroffene Klein- und Mittelbetriebe betreibt die "Bulgarische
Entwicklungsbank" ein Garantieprogramm im Umfang von 250 Millionen Euro für Kredite bis zu
150.000 Euro pro Unternehmen. Die Bank hat bis dato 109 Millionen Euro an zinslosen Krediten
vergeben. Ende November wurde die Höhe der von der Bank garantierten Kredite erhöht – bis
500.000 Euro für kleine und mittlere Unternehmen und bis 1 Million Euro für Großunternehmen. Die
Frist, in der sich Bertriebe um die Finanzierung bewerben können, wird bis 20. Juni 2021 verlängert.
Ebenfalls verlängert wird die Dauer der Garantie seitens der Bank – von fünf auf sechs Jahre. Die
"Bulgarische Entwicklungsbank" garantiert 80 Prozent der Kredite, die die Firmen bei den
Kommerzbanken aufnehmen. Auch Reiseunternehmen können nun diese Kredite beziehen, bis dato
waren sie ausgeschlossen.

Der staatliche "Fonds der Fonds" hat ebenfalls ein Kreditprogramm für kleine und mittlere
Unternehmen und Start-ups in Höhe von derzeit insgesamt 180 Millionen Euro aufgestellt. Dieses
kann bei Bedarf auf 460 Millionen Euro aufgestockt werden. Klein- und Mittelbetriebe können Kredite
bis 1,5 Millionen Euro, Start-ups aus dem Bereich Social Economy bis 25.000 Euro sowie Start-ups
aus dem Bereich Innovationen bis 400.000 Euro erhalten.

Die genannten Förderungen und Kreditprogramme werden aus dem Staatsbudget und EU-Fonds
finanziert und haben zusammen mit einer Reihe anderer, kleinerer Programme ein Volumen von
2,3 Milliarden Euro. Anträge können seit Mitte Juni bis Ende 2020 gestellt werden.

Die "Bulgarische Nationalbank" hat ein Paket von drei Maßnahmen angeordnet, das die Liquidität der
bulgarischen Kommerzbanken um 4,8 Milliarden Euro erhöhen soll. Zum einen sollen die Gewinne für
2019 nicht ausgeschüttet werden, sondern im Kapital der Banken verbleiben, zum anderen sollen die
Banken ihre Aktiva im Ausland in ihr Kapital nach Bulgarien transferieren. Als dritte Maßnahme sollen
die für 2020 und 2021 geplanten Erhöhungen des antizyklischen Kapitalpuffers storniert werden.

Die Bezahlung der Körperschaftssteuer wurde bis 30. Juni 2020 gestundet. Ein Moratorium auf
Kreditrückzahlungen bis Oktober 2020 wurde ebenfalls beschlossen. Das Parlament hat auf
Vorschlag der Regierung das Staatsbudget aktualisiert. Dabei wurde die Obergrenze der zulässigen
Staatsverschuldung von umgerechnet 1,1 Milliarden auf 5,1 Milliarden Euro erhöht.

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Ende Juli hat die Regierung ein Paket in Höhe von 1 Milliarde Euro geschnürt. Die Mittel sind in zwei
Bereiche geteilt – soziale Maßnahmen und Unterstützung der Wirtschaft. Einige Beispiele – alle
PensionistInnen bekommen seit August 2020 bis zum Ende der Pandemie 25 Euro monatlich
zusätzlich zu ihren Renten. Zur Finanzierung von persönlichen AssistentInnen von behinderten
Menschen wurden 62 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Mindesttagessatz für
Arbeitslosengelds wurde um 30 Prozent erhöht. Mit 1. August trat eine 30-prozentige Erhöhung der
Gehälter von Beamtinnen und Beamten in Kraft, die mit der Überwindung der Auswirkungen der
Coronavirus-Krise beauftragt sind.

Eltern mit Kindern unter 14 Jahre, die ihren bezahlten Urlaub ausgeschöpft haben und nun
unbezahlten Urlaub nehmen müssen, haben das Recht auf 310 Euro monatlich, falls ihr Pro-Kopf-
Einkommen unter 460 Euro monatlich liegt. Für diese Maßnahme stehen bis Ende des Jahres
3,5 Millionen Euro bereit. Für 2021 sind hierfür im Staatsetat 35 Millionen Euro vorgesehen.
Im Rahmen des "Pakets sozioökonomischer Maßnahmen im Zusammenhang mit CoViD-19" wurden
Änderungen im Budget der staatlichen Sozialversicherung genehmigt, die mit 1. Oktober in Kraft
getreten sind. Für die Umsetzung sind zusätzliche 7 Millionen Euro bis Ende des Jahres geplant.

Im Dezember werden den ReiseveranstalterInnen und Reisebüros 25,5 Millionen Euro vom
Tourismusministerium zur Verfügung gestellt.

Im Dezember werden der Wirtschaft 80 Millionen Euro vom operativen Programm "Innovationen und
Wettbewerbsfähigkeit" zur Unterstützung der Firmenliquidität zur Verfügung gestellt. Aus demselben
Programm wurden bis Ende November 21.000 Mikrounternehmen und Klein- und mittelständische
Unternehmen mit 88,5 Millionen Euro unterstützt.

Weitere 511 Millionen Euro wird die bulgarische Wirtschaft zur Überwindung der Folgen der
Coronavirus-Krise aus dem Regionalentwicklungs- und Kohäsionsfonds bekommen.

Auf städtischer Ebene wurden in Sofia Kommunalsteuern und -gebühren gestundet, Pachtzahlungen
für städtische Grundstücke und Mietzahlungen für städtische Räumlichkeiten erlassen. Städtische
Theaterhäuser und andere Kultureinrichtungen erhielten Kompensationen vom Stadtbudget in Höhe
von 60 Prozent der entgangenen Einnahmen. Die Maßnahmen liefen per Ende des 2. Quartals 2020
aus.

Wirtschaftliche Auswirkungen der CoViD-19-Pandemie

Trotz der Antikrisen-Maßnahmen brach die Wirtschaftsleistung des Landes im 2. Quartal 2020 mit
nahezu 12 Prozent spürbar ein. Ab dem 3. Quartal war die Wirtschaft wieder auf Erholungskurs, der
aber von der zweiten Pandemie-Welle im Herbst unterbrochen wurde. Für das Gesamtjahr liegen
noch keine endgültigen Zahlen vor, die "EU-Generaldirektion für Wirtschaft und Finanzen" geht aber
von einem Rückgang des BIP für 2020 von 5,1 Prozent aus.

Die Arbeitslosigkeit stieg von 4,3 Prozent Anfang des Jahres auf 7 Prozent zum Jahresende. Betroffen
sind vor allem die Sektoren Gastronomie und Tourismus. Der Privatkonsum schrumpfte zwar lediglich
um 1 Prozent, die Exporte gingen aber um 10,4 Prozent zurück.

Das Budgetdefizit erreichte 3 Prozent, die Staatsverschuldung erhöhte sich um 5,5 Prozentpunkte von
20,2 auf 25,7 Prozent. Die meisten Unternehmen verschoben ihre für 2020 geplanten Investitionen auf

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die Zeit nach der Pandemie, öffentliche Investitionen, die großteils durch EU-Förderungen finanziert
werden, wurden im vorgesehenen Umfang fortgeführt.

Investitionen

Die operativen Programme (OP) "Regionen im Wachstum", "Umwelt" sowie "Transport und
Transportinfrastruktur" weisen Fördervolumina zwischen 1,3 und 1,6 Milliarden Euro aus.
Zielbranchen sind die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, in die bis 2023 rund 1,2 Milliarden
Euro fließen werden, und die Abfallwirtschaft, bei der es um 288 Millionen Euro geht. Interessant
bleiben der Eisenbahn- und der Straßenbau (je 673 Millionen Euro EU-Förderungen) und
"Intermodalität und nachhaltiger Stadtverkehr" (U-Bahn, Straßenbahn, Busse; 500 Millionen Euro).

Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich
Österreichs Außenhandel mit Bulgarien

                                                        Veränderung zum Vorjahr in
                                              2018                                          2019
                                                                   %
 Österreichische Warenexporte (Mio.
                                              735                   +11,3                    818
 EUR)
 Österreichische Warenimporte (Mio.
                                              513                   +1,7                     528
 EUR)
 Außenhandelsbilanz (Mio. EUR)                222                     -                      290

Quelle: WKO

Im Jahr 2019 stiegen die österreichischen Exporte nach Bulgarien im Vergleich zum Vorjahr um satte
11,3 Prozent auf 818 Millionen Euro, während die Importe aus Bulgarien bei 528 Millionen Euro lagen,
ein Plus von 1,7 Prozent. Der österreichische Handelsbilanzüberschuss belief sich auf 290 Millionen
Euro.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der CoViD-19-Pandemie schlagen sich auch in der
Außenhandelsstatistik für das 1. Halbjahr 2020 nieder. Die österreichischen Exporte nach Bulgarien
gingen im Vergleich zum 1.Halbjahr 2019 um 8,3 Prozent auf 379 Millionen Euro zurück. Die Importe
schrumpften ebenfalls, und zwar um 8,5 Prozent auf 247 Millionen Euro.

Den ersten Platz bei den österreichischen Exporten belegten Kraftfahrzeuge und Traktoren, gefolgt
von Maschinenexporten, Pharmazeutika, elektrotechnischen Erzeugnissen und Plastikwaren. Bei den
österreichischen Importen aus Bulgarien standen 2019 Maschinen an erster Stelle, und hier vorrangig
hydraulische Antriebe und Klimageräte. Dabei handelt es sich um Zulieferungen zu österreichischen
Werken unter anderem von "Liebherr" und "Palfinger", teilweise durch eigene Niederlassungen. Die
Bekleidungsimporte lagen an zweiter Stelle, gefolgt von chemischen Erzeugnissen, Skiern (es gibt
eine "Atomic"-Produktion in der Stadt Chepelare) und Mess- und Prüfinstrumenten.
Laut Angaben der WKO liegt Bulgarien für Österreich bei den Exporten an 29. und bei den Importen
an 36. Stelle.

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Österreich als Investor

In Bulgarien wurde Österreich bereits 2010 von den Niederlanden als Investor Nummer eins abgelöst.
Der Stand der österreichischen Direktinvestitionen betrug 2019 (letzte offizielle Zahlen) laut der
"Österreichischen Nationalbank" 2,65 Milliarden Euro. Österreich liegt damit hinter den Niederlanden
und vor Deutschland auf Platz zwei der ausländischen InvestorInnen. Die größten österreichischen
Investments wurden unter anderem von der "Telekom Austria", EVN, "Raiffeisen", "Vienna Insurance
Group" und OMV getätigt.

Gut vertreten ist Österreich auch mit Handelsketten und Großeinkaufsmärkten (Billa, dm). Die
Handelsketten geraten aber zunehmend in die Krise. "Rewe" (Billa) soll den Verkauf von Filialen im
Gesamtwert von 260 Millionen Euro erwägen. Der Möbelhändler "XXX-Lutz" hat hingegen vor einigen
Jahren die Möbelketten "Aiko" und "Mobbo" mehrheitlich übernommen und ist direkter Konkurrent von
"Ikea".

Ende 2017 eröffnete die österreichische Firma "Palfinger" in der Stadt Tscherven brjag feierlich die
neuen Räumlichkeiten ihrer Fabrik, mit denen sie ihre Tätigkeit erweitern will, 100 neue Arbeitsplätze
schaffen und die Produktionskapazität um 30 Prozent steigern soll. Die Gesamtinvestition beträgt
7 Millionen Euro. Seit ihrem Eintritt in den bulgarischen Markt hat "Palfinger" über 100 Millionen Euro
investiert und über 1.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Chancen für österreichische Unternehmen

Die WKO sieht Chancen für österreichische Unternehmen im Infrastrukturbereich, der oft mit EU-
Förderungen rechnen kann, aber auch in der Modernisierung der Industrie. So haben zum Beispiel die
"Agentur Straßeninfrastruktur" und die österreichische Vereinigung "Kapsch Traffic Solutions" im
Jänner 2018 einen Vertrag für den Aufbau eines elektronischen Mautsystems in Bulgarien
unterzeichnet. Der Vertrag umfasst einen Auftragswert von 75 Millionen Euro. Das System wurde am
1. März 2020 in Betrieb genommen. Die Maut wird nur für Lastwagen eingeführt (über 3,5 Tonnen)
sowie für Busse und soll vor allem durch den Transitverkehr Einnahmen generieren.

Außerdem steigt die Nachfrage nach qualitativ höheren Markenkonsumartikeln, selbst wenn die
durchschnittliche Kaufkraft noch gering ist.

Quellen
Europäische Zentralbank (www.ecb.int)
Internationaler Währungsfonds (www.imf.org)
Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (www.wiiw.ac.at)
EU-Kommission (www.ec.europa.eu)
Wirtschaftskammer Österreich(www.wko.at)
Österreichische Nationalbank (www.oenb.at)
Statistik Austria (www.statistik.at)
Stadt Sofia (www.sofia.bg)

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8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte
Kooperationsabkommen
Es existiert kein Kooperationsabkommen zwischen Wien und Sofia.

Interessensschwerpunkte
   U-Bahn-Bau
   Parkraumbewirtschaftung
   Infrastrukturprojekte
   EU-Förderprojekte

Erwünschte Zusammenarbeit in den Bereichen
   Verkehrskonzept und -organisation
   Energiequellen und Energieeffizienz
   Abfallmanagement
   Wassermanagement
   Straßenbahnherstellung in Sofia (Siemens)
   Errichtung eines Vergnügungsparks nach Wiener Vorbild

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