Zwischen den Fronten Zur Rolle der palästinensischen Christen - Marc Frings - Konrad-Adenauer-Stiftung
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Quelle: © Ammar Awad, Reuters. Zwischen den Fronten Zur Rolle der palästinensischen Christen Marc Frings Auslandsinformationen online
Für die drei monotheistischen Weltreligionen ist das Land zwischen Mittelmeer und Jordan (sowie jenseits dessen gelegene Gebiete) heilig. Während das Judentum in Israel und der Islam in den Palästinensischen Gebieten jeweils die Mehr- heitsreligion darstellen, leben Christen auf beiden Seiten der grünen Linie – also jener Demarkationsgrenze, die Israelis und Palästinenser trennt – in der Minderheit. Auswanderungs wellen, die vor circa einhundert Jahren einsetzten, sind mit ursächlich dafür, dass die Zahl der Christen in der Region abnimmt. Damit stellt sich ausgerechnet am Ursprungsort des Christentums die Frage, wie es um dessen Präsenz in der Zukunft bestellt ist. Welche aktuellen Trends unter den christlichen Gemeinschaften zeichnen sich heute ab? Der israelisch-palästinensische Konflikt ist Dreieck mit den Eckpunkten (christliche) Reli- zuvorderst als eine geopolitische Rivalität zu gion, (palästinensische) Befreiung und überge- verstehen.1 Israelis und Palästinenser ringen um ordnete (arabische) Nationenzugehörigkeit zu die gerechte Aufteilung eines Landes, das beide erkennen, in dem sich die christliche Seite zu Seiten aus historischen, religiösen oder politi- positionieren sucht. Dies führt in der Alltagsge- schen Gründen für sich reklamieren. Singuläre staltung zu einer von Widersprüchen und Prag- Ereignisse haben in den letzten Jahren erneut matismus geprägten Inkohärenz. die Frage aufgeworfen, ob die religiöse Dimen- sion verstärkt auf den nationalistischen Cha- Obgleich Christen im Nahen Osten bereits seit rakter dieses Konflikts einwirkt. Die Diskussion Langem stigmatisiert werden,3 ist daran zu erin- flammte im Sommer 2017 erneut auf, als Israel nern, dass es der Islam war, der im siebten Jahr- den Zugang zum Tempelberg / Haram al-Sharif hundert in die Region exportiert wurde und – als einschränkte und es zu tödlichen Zwischenfäl- Kalif Omar Ibn al-Khattib im Jahre 637 Paläs- len kam. Die Palästinenser in Ost-Jerusalem tina eroberte – dem Christentum seinen Rang reagierten darauf mit friedlichem Widerstand im als dominierende Religion erfolgreich streitig Sinne eines zivilen Ungehorsams.2 Auffällig war, machte. Christen lebten schon immer an den dass nicht nur Muslime für ihre Gebetsrechte heiligen Stätten. Sie waren es, die mit den auf- demonstrierten. Auch Christen zeigten sich mit kommenden Regimen – zunächst dem expan- Kreuz und Bibel in den Händen an der Seite von dierenden Kalifat, später den Machthabenden in Muslimen. Die Ereignisse dieses Sommers bestä- Konstantinopel und London – über ihren Status tigten das Primat der Politik: Die kollektive Erfah- als religiöse Minderheit verhandeln mussten. rung mit Besatzung (Westjordanland), Annexion (Ost-Jerusalem) und Blockade (Gaza) veranlas- Bis zum Ende des Osmanischen Reichs vergin- sen palästinensische Christen wie Muslime, eine gen fast 900 Jahre, in denen Christen anderen nationale Perspektive einzunehmen, die zugleich Religionsgemeinschaften nicht gleichgestellt identitätsförderndes Potenzial hat. waren. So galt zur osmanischen Zeit das Millet- System, welches Juden und Christen Minder- Für die Christen ist dies mit besonderen Her- heitenrechte und -schutz zusicherte. Zugleich ausforderungen verknüpft. Betrachtet man ihre mussten Christen Restriktionen erdulden, wie Anpassungsstrategien genauer, gibt sich ein etwa das Missionierungsverbot sowie die Pflicht, Nr. 8 (Juli 2018) 2
Kirchenneubauten durch das Kalifat genehmigen Die Zahlen sind unter Vorbehalt zu betrachten, zu lassen.4 Erst mit der Einrichtung des britischen da durchaus unterschiedliche statistische Anga- Mandats über die ehemalige osmanische Pro- ben kursieren. Vor allem über die Zahl der nicht- vinz Palästina erhielten sie dieselben Rechte wie palästinensischen Christen in Israel herrscht Andersgläubige – eine Folge des durch den Völker- Unklarheit; das lateinische Patriarchat beziffert bund im Juli 1922 ratifizierten Mandatsauftrags.5 diese Gruppe auf etwa 165.000.7 Auf palästi- nensischer Seite wurde 2017 eine Volkszählung Zu Verschiebungen in den Machtstrukturen mit durchgeführt, deren Resultate am 28. März 2018 teils deutlichen Implikationen für religiöse Min- vorgestellt wurden. Demnach beziffert das Paläs- derheiten kam es sodann im 20. Jahrhundert. Zu tinensische Statistikbüro die Zahl der Christen in nennen wären ein muslimisch geprägter Natio- Gaza, Ost-Jerusalem und dem Westjordanland nalismus, die Staatsgründung Israels 1948, ein auf 46.850.8 Bei einem Vergleich der Werte aufkeimender Islamismus im gesamten Nahen (siehe Tabelle 1) lassen sich nur bedingt Trends Osten und zuletzt der Zerfall staatlicher Gewalt- ableiten, weil das Palästinensische Statistikbüro monopole, wie er heute in Syrien und im Irak zu 2007 nur eingeschränkten Zugang zu den palästi- beobachten ist.6 nensischen Stadtteilen Ost-Jerusalems erhielt und somit die Zahl der Bewohner und ihrer konfessio- Wie viele Christen leben noch in der Region? nellen Zugehörigkeit schätzen musste. In den Ländern des Vorderen Orients, inklusive Während Christen ihre Heimat verlassen, wach- der Türkei, Israels und Zyperns, leben heute sen die anderen Religionsgruppen. Statistisch annähernd 14,5 Millionen orientalische Chris- gesehen kommen auf eine palästinensische ten. In Israel sind etwa 120.000 bis 150.000 Christin in Israel 2,18 Kinder, auf eine ultraortho- und in den Palästinensischen Gebieten (inklu- doxe jüdische Mutter indes 6,5 auf eine säkulare sive Ost-Jerusalem) circa 47.000 Bewohner Jüdin 2,88 und auf eine muslimische Mutter kom- christliche Glaubensanhänger. Palästinensische men 3,84 Kinder. Nur nicht-religiöse Familien Christen verteilen sich auf sämtliche Denomina- wachsen in noch geringerem Umfang als Chris- tionen, wobei orthodoxe Glaubensanhänger in ten.9 In den Palästinensischen Gebieten liegt die der Mehrheit sind. Geburtenrate bei 4,4. Folglich sinkt der entspre- chende Anteil an der Gesellschaft aufgrund der Geburtenverteilung derzeit schnell – in Israel sind es zwei Prozent und in Palästina noch ein Prozent. Tabelle 1: Palästinensische Christen in den Palästinensischen Gebieten 2007 und 2017 Jahr Bethlehem Ramallah/ Ost- Jenin Nablus Gaza Andere al-Bireh Jerusalem (insgesamt) Gouverne- ments 2007 21.560 10.817 5.271* 2.423 665 1.377 452 2017 23.165 10.255 8.558 2.699 601 1.138 434 * 2007: Es handelt sich lediglich um Schätzungen, da die Volkszählung in Ost-Jerusalem nur in begrenztem Umfang durchgeführt werden konnte. Quelle: Palestinian Central Bureau of Statistics, N. 8, S. 35. 3 Auslandsinformationen online
Autochthone und eingewanderte gegenüber stehen Christen, denen identitätsstif- Christen in Israel: Die Kontakte tende Merkmale fehlen (siehe Tabelle 2). Einige untereinander sind begrenzt Quellen gehen davon aus, dass diese Einwande- rer unter der Gesamtheit israelischer Christen Christen leben dies- und jenseits der grünen bereits heute die Mehrheit bilden. Linie, wobei ihre jeweiligen Lebenswirklich- keiten im jüdisch geprägten Israel und im Diese Christen werden zusammenfassend und muslimisch dominierten Palästina bisweilen in Abgrenzung zu ihren palästinensischen (ara- unterschiedlich sind. In Israel leben Christen bisch sprechenden) Glaubensbrüdern als „hebrä- inmitten eines sie marginalisierenden jüdischen isch sprechende Christen“ bezeichnet. Politisch Nationalismus, eines zunehmend muslimisch treten sie nicht in Erscheinung, da sie vorwie- geprägten arabischen Nationalismus sowie einer gend um Assimilierung bemüht sind. Sie leben wachsenden evangelikalen Bewegung.10 Die in jüdischen Nachbarschaften und durchlaufen jüngsten Einwanderungswellen stellen für die ein B ildungssystem, das ihre christliche Identi- autochthonen Christen eine zusätzliche Heraus- tät nicht thematisiert. Die autochthone Gruppe forderung dar: mit dem Ende des Kalten K rieges nimmt zwar ebenso wie diejenige der einge- setzte ein Zuzug nicht-arabischer Christen wanderten Christen eine Minderheitenrolle ein, nach Israel ein, der bis heute anhält. Die neuen jedoch sehen beide Seiten hierin keinerlei Grund Christen stammen aus der ehemaligen Sowjet- für eine beidseitige Vernetzung. union (Christen, die mit ihren jüdischen Ehepart- nern eingewandert sind), Afrika (Asylsuchende) Christen in Palästina: und Asien (Arbeitsmigranten). Diese Einwande- eine Minderheit mit Eigenprofil rer unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von den palästinensischen Christen im Staat Israel, Laut israelischer und palästinensischer Verfassung die für sich genommen eine homogene Gruppe (Grundgesetze) kommt allen Gläubigen das Recht mit hohem politischen Organisationsgrad und der Religionsausübung, an welchem Ort auch einem geografischen Fokus auf den Norden des immer, zu. Für die Palästinensischen Gebiete gilt Landes bilden. Dies versetzt sie in die Lage, nicht dies auch für den Gazastreifen, der seit nahezu elf nur ihren Minderheitenstatus in Israel zu behaup- Jahren unter der Kontrolle der Hamas steht. Die ten, sondern auch ihren nationalen Anspruch islamistische Organisation hat ihre Herrschaft zu artikulieren. Als autochthone Christen sind genutzt, um mittels eigener Gesetze und Verord- sie eng mit ihrer Heimat verbunden. Ihnen nungen dieses Gebiet rechtlich nach eigenen Vor- stellungen umzugestalten. Unter den zwei Millio- nen Einwohnern finden sich etwa 1.100 Christen, Tabelle 2: Herkunft eingewanderter Christen ohne von denen fast zwei Drittel angeben, sich nicht palästinensische Wurzeln in Israel oder nur teilweise sicher zu fühlen.11 Konkrete Übergriffe gegen Christen wurden bislang nicht Einwanderer aus der 30.000 – 40.000 bekannt. Auch Menschenrechtsorganisationen ehemaligen Sowjetunion betonen, dass sie keinerlei Einschränkungen der Arbeitsmigranten 50.000 Religionsfreiheit im Gazastreifen beobachten.12 aus Asien Somit ist davon auszugehen, dass die Hamas die Asylsuchende 35.000 christliche Präsenz nutzt, um sich als Schützerin aus Afrika der Religionsfreiheit zu inszenieren, während sie auf allen anderen Ebenen eine Islamisierung des Sonstige (z. B. Christen, 50.000 die als Touristen einge- öffentlichen Raums forciert. reist und geblieben sind) Anders als in Israel, wo der jüdische Charakter Quelle: Neuhaus, N. 10, S. 15. staatskonstituierende Bedeutung hat, bemühen sich die Palästinensische Befreiungsorganisation Nr. 8 (Juli 2018) 4
(PLO) und die Palästinensische Autonomie Hinzu kommen spezifische ortsbedingte Fakto- behörde (PA) um einen religionsinklusiven Dis- ren: dank des Besuchs von Missionarsschulen kurs: „Ein Palästina ohne Christen kennen wir stiegen Christen früh in die urbane Mittelschicht nicht“, so eine offizielle Stimme.13 In ihren Rei- auf und waren daher schon historisch bedingt hen fanden sich immer auch Christen. Beispiele prädestiniert für ein Leben im Ausland.15 Gute für die nationale Ausrichtung gab es bereits in christliche Schulen legten von Beginn an ihre den Anfängen des palästinensischen Wider- Schwerpunkte auf die Vermittlung von Fremd- stands, als man die „Muslimisch-Christliche sprachen und einen positiven Blick auf den Wes- Vereinigung“ für den Kampf gegen das britische ten. Mandat gründete. 1968 wurde die „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP) von George Habash Unter palästinensischen Christen (und anderen gegründet, einem griechisch-orthodoxen Paläs- Gruppen) setzten Migrationsbewegungen Mitte tinenser, der in den 1960er und 1970er Jahren des 19. Jahrhunderts ein und erlebten ab 1908 linksterroristische Strategien propagierte und eine Intensivierung, als die Osmanen die Wehr- erstmals die Entführung von Flugzeugen der pflicht für Christen einführten.16 In der Folge zivilen Luftfahrt als Terrorinstrument forderte. waren es vor allem junge Männer, die vor dem osmanischen Armeedienst flohen und in der Ihren prominenten Platz im öffentlichen Raum Hoffnung auf Wohlstand ihre Heimat verließen. danken die Christen vor allem institutionellen Hauptdestinationen waren Nord- und Südame- Arrangements. Artikel 4 des palästinensischen rika, wobei insbesondere Lateinamerika nach wie Grundgesetzes benennt zwar den Islam als vor ein beliebtes Ziel für palästinensische Aus- offizielle Religion, jedoch stehen auch andere wanderer ist – so etwa Chile, wo heute 500.000 Religionen unter dem Schutz der Autonomie- Palästinenser leben. behörde. Das „Präsidentenkomitee für Kirchen- angelegenheiten“ ist Präsident Mahmud Abbas Eine zweite Migrationswelle hatte politische und mit Blick auf die Lage der Christen unmittelbar militärische Ursachen. Der erste israelisch-ara- berichtspflichtig. Damit soll unterstrichen wer- bische Krieg 1948/1949 führte dazu, dass etwa den, dass der politischen Führung das Schicksal 700.000 Palästinenser aus Israel flohen oder von der Christen durchaus ein Anliegen ist.14 Nur dort vertrieben wurden. 50.000 Christen flohen wenige arabische Regierungen verfügen über in den Kriegswirren; West-Jerusalem, Haifa, Jaffa ein vergleichbares Vertretungsgremium für reli- und Lod verloren so die Mehrheit ihrer christ- giöse Minderheiten. Zusätzliches Profil erhalten lichen Bewohner.17 Zwischen 1948 und 1967 die Christen durch ein Quotensystem, das ihnen setzte sich der Migrationsstrom in Form einer eine Mehrheit in zehn Gemeinderäten des West- dritten Auswanderungswelle fort. Gut ausge- jordanlandes zusichert. Auch auf exekutiver und bildete Christen folgten dem Ruf aus Jordanien legislativer Ebene hat sich ein Quotensystem und den Golf-Staaten nach qualifizierten Fach- zur Abbildung der gesamten palästinensischen kräften. Unter der jordanischen Herrschaft über Gesellschaft etabliert: Im Palästinensischen das Westjordanland und Ost-Jerusalem nahm Legislativrat sind sechs von 132 Sitzen für Chris- der politische Druck zu, in dessen Folge Paläs- ten reserviert. tinenser intern emigrierten und sich östlich des Jordans – im heutigen Jordanien – niederließen. Mehr als einhundert Jahre Emigration: Zu einem neuerlichen Anstieg (vierte Welle) Warum verlassen Christen ihre Heimat? christlicher Migration kam es bedingt durch die prekäre Lage nach dem Sechstagekrieg (1967), Die Gründe christlicher Auswanderung fügen der den Palästinensern die israelische Besat- sich heute in die globalen Trends von Migrati- zung des Westjordanlandes und Gazas sowie onsbewegungen ein: das Streben nach einem die spätere Annexion Ost-Jerusalems bescherte. besseren, von Aufstiegsmöglichkeiten gepräg- Weitere Teile der Gesellschaft reagierten schließ- ten Leben bewegt viele Auswanderungswillige. lich resigniert auf das Scheitern des Osloer 5 Auslandsinformationen online
Friedensprozesses und den Ausbruch der zwei- lateinische Patriarch Michel Sabbah, der wäh- ten Intifada ab Herbst 2000, sodass eine fünfte rend seiner Amtszeit (1987 bis 2008) zu einer der Migrationswelle Palästinenser in die Diaspora wichtigsten Stimmen der orientalischen Christen trieb. wurde. Als erster Palästinenser in der Position des lateinischen Patriarchen nutzte er seine pro- Während das bereits beschriebene Quotensystem minente Stellung, um gezielt auf die politischen das Ziel der palästinensischen Führung in Ramal- Missstände seines Volks hinzuweisen. lah widerspiegelt, religiösen Minderheiten Mit- sprachemöglichkeiten einzuräumen, verändert Das Kairos-Palästina-Dokument steht unter der sich derzeit das gesellschaftliche Klima. Stärker Überschrift „Schrei nach Hoffnung“ und zielt als früher werden sich Christen heute ihrer Min- darauf ab, einen positiven und konstruktiven derheitenrolle bewusst und sehen sich in einem Blick auf die Zukunft von Palästinensern und Abhängigkeitsverhältnis zu den religiösen Mehr- Israelis zu fördern. Verfasst wurde es von loka- heitsgesellschaften. Die Angst vor politischer len Christen in arabischer Sprache, um primär Veränderung zu ihren Ungunsten fördert mitun- Palästinenser zu erreichen. In derart deutlicher ter das Gefühl, im Ausland sicherer zu sein als in und organisierter Form hatten ortsansässige ihrer palästinensischen Heimat. Und schließlich orientalische Christen bislang keinerlei Stel- tragen Kultur, öffentlicher Diskurs und Erzie- lung zum israelisch-palästinensischen Konflikt hungskonzepte dazu bei, dass Christen sich nicht bezogen. Der Text geht über eine Zustands- als Teil des palästinensischen Gemeinwesens füh- beschreibung hinaus und beinhaltet konkrete len. Wer bleibt, hat die Wahl zwischen verschie- Handlungsempfehlungen, wie etwa die Unter- denen Anpassungsstrategien – Assimilation an stützung eines gewaltfreien Widerstands. Als das jeweilige Umfeld, Verschleierung der eigenen theologische Fundierung dient der Verweis auf Identität, Dialog mit anderen Gesellschaftsgrup- das Hohelied der Liebe (1 Kor 13,1–13), dessen pen oder Rückzug ins innere Exil. Kerngedanken – Glaube, Liebe, Hoffnung – auf die Gegenwart übertragen und als Gliederungs- Trends und Herausforderungen muster angewendet werden. Die Initiatoren von Kairos verstehen Liebe in diesem Zusam- Die für die Christen – im Sinne einer (Über-) menhang als Auftrag, die moralische Kraft des Lebensstrategie – charakteristische Inkohä- Judentums zu reaktivieren. Damit hat sich die renz wird durch politische, wirtschaftliche und Gruppe durchaus angreifbar gemacht, weil sie gesellschaftliche Trends ständig neu herausge- letztere derzeit im Widerspruch zur israelischen fordert. Palästinensische Christen sehen sich Militärbesatzung verortet. Angesichts der welt- zwei Fronten gegenüber: in Palästina bedroht weiten Beachtung des Dokuments, nicht zuletzt sie die Islamisierung, während sie in Israel auf auch aufgrund der Positionierung bei Boykott- einen jüdischen Fundamentalismus treffen, der kampagnen gegen Israel, gilt die Initiative aus von national-religiösen jüdischen Splittergrup- Sicht der Initiatoren als großer Erfolg.21 pen und jüdischen Rechtsextremisten vertreten wird.18 Sogenannte „Preisschildattacken“ gegen Michel Sabbah beschreibt die Kirche im israe- Palästinenser und Christen sollen die israelische lisch-palästinensischen Konflikt als einen Akteur, Regierung daran erinnern, dass Zugeständnisse der die Botschaft Jesu verkörpere und zur Ver- an nicht-jüdische Gruppen unerwünscht sind.19 söhnung zwischen beiden Seiten beitragen solle. Die Kommission für Frieden und Gerechtigkeit Ein konkretes Resultat der Politisierung der des lateinischen Patriarchats bezieht deutlich Christen aus jüngerer Vergangenheit ist das Stellung, wenn sie verlautbaren lässt: „In bei- Kairos-Palästina-Dokument von 2009,20 das den Gesellschaften [in Israel und Palästina] ist dessen Autorinnen und Autoren als christliche das Leben der Palästinenser weit davon entfernt, Reaktion auf die israelische Militärbesatzung normal zu sein. Und normal zu handeln, als ob sehen. Bekanntester Ko-Autor ist der ehemalige die Dinge normal wären, ignoriert die Verletzung Nr. 8 (Juli 2018) 6
der Grundrechte der Menschen.“22 Damit stellt politischer und gesellschaftlicher Entwicklun- sich die katholische Kirche auf die Seite jener, die gen.25 So etwa empfinden beide Seiten die Reli- „normale Beziehungen“ mit Israel kritisch sehen, gionsfreiheit als gegeben,26 während das Sicher- solange die Besatzung anhält. heitsgefühl vor allem vom Wohnort und von der Religion abhängt (siehe Abb. 1). Während ihre Repräsentanten die Öffentlichkeit suchen, wählen die Kirchenmitglieder oftmals Der Konflikt mit Israel (45 Prozent der Christen / den entgegengesetzten Weg – von einer selbst- 60 Prozent der Muslime) und die wirtschaftliche gewählten Ghettoisierung ist bereits die Rede.23 Lage (16 Prozent der Christen / zwölf Prozent Neue Nachbarschaften entstehen, teils mit insti- der Muslime) werden am häufigsten als verunsi- tutioneller Förderung, um Christen den fußläufi- chernde Faktoren genannt.27 Religiösen Extremis- gen Zugang zu Kirche und Schule zu ermöglichen. mus bezeichnen ausschließlich Christen in Gaza Derart geschlossene, abseits traditioneller christ- als Unsicherheitsfaktor (25 Prozent). licher Viertel gelegene Wohnkomplexe vertiefen die Kluft zu den Muslimen. In Ost-Jerusalem, 62 Prozent der Christen und 92 Prozent der wo es an Arbeit mangelt und Wohnraum teuer Muslime sind davon überzeugt, der Zionismus ist, wird dieses Phänomen besonders häufig verfolge das Ziel, Christen und Muslime aus dem beschrieben. Dies ist insofern schmerzhaft, als historischen Palästina zu vertreiben.28 Konkret im Ostteil der Stadt zentrale Stätten des Chris- gibt eine Mehrheit (65 Prozent der Christen / tentums – so etwa die Grabeskirche, die Via Dolo- 52 Prozent der Muslime) an, ihre Bewegungs- rosa und der Ölberg – liegen. freiheit sei eingeschränkt.29 Für Christen wiegt besonders schwer, dass die israelische Sperr Wer gehen kann, der geht: empirische anlage heute zwischen der Bethlehemer Geburts- Befunde für Abwanderungstrends kirche und der Jerusalemer Grabeskirche ver- läuft.30 In einem gemeinsamen Projekt haben die Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah und Betrachtet man Migrationstendenzen genauer, fällt DIYAR (Bethlehem) empirische Befunde zu den auf, dass 23 Prozent der befragten Christen, aber Migrationsursachen unter Christen und Musli- nur zwölf Prozent der Muslime Familienangehö- men in den Palästinensischen Gebieten vorge- rige haben, die im vorausgegangenen Jahr ausge- legt.24 Demnach tendieren Christen und Mus- wandert sind. Migration wird somit zu einem Mas- lime in der Regel zu einer ähnlichen Betrachtung senphänomen, da 49,5 Prozent der 12,7 Millionen Abb. 1: Fühlen Sie sich, Ihre Familie und Ihr Eigentum in Sicherheit? (Angaben in Prozent) sicher bedingt unsicher sicher bedingt unsicher sicher sicher 100 Christen 80 Muslime 60 40 20 Westjordanland Gaza Quelle: Raheb (Hrsg.), N. 11, S. 104. 7 Auslandsinformationen online
Palästinenser weder in den Palästinensischen Trotz der seit dem Amtsantritt von Präsident Gebieten noch in Israel leben.31 Somit ist anzuneh- Donald Trump beobachteten Spannungen zwi- men, dass vermutlich jeder Palästinenser jeman- schen Washington und Ramallah wünscht sich den mit persönlicher Migrationserfahrung kennt. eine Mehrheit der Auswanderungswilligen ein Der Umstand, dass doppelt so viele Christen wie neues Leben in den Vereinigten Staaten (43 Muslime Migration in ihrem unmittelbaren Fami- Prozent der Christen / 25 Prozent der Muslime), lienumfeld erlebt haben, lässt antizipieren, dass ihr während kein europäisches Land als bevorzugte Anteil in der Gesellschaft weiter abnehmen wird. Destination genannt wird. Erst eine Addierung aller genannten europäischen Länder zeigt, dass Die zurückgebliebenen Angehörigen geben an, der Kontinent mit 26 Prozent (Christen) und 49 wirtschaftliche Ursachen seien für 72 Prozent der Prozent (Muslime) sich den Werten der U SA Christen und 59 Prozent der Muslime der Haupt- nähert. Dass Europa aus lokaler Sicht eher als grund für deren Emigration gewesen. Politische pro-palästinensisch und die U SA als pro-israelisch (zwölf Prozent der Christen / 18 Prozent der Mus- wahrgenommen werden, macht sich somit nicht lime) und soziale oder religiöse Faktoren (neun unmittelbar bemerkbar. Prozent der Christen / 17 Prozent der Muslime) spielten dagegen eine nachgeordnete Rolle. Die Zur Zukunft der Christen in den primär nationale Perspektive wird durch einen Palästinensischen Gebieten weiteren Wert bestätigt: 63 Prozent der Chris- ten und sogar 89 Prozent der Muslime sind der Als der US-amerikanische Präsident Donald Meinung, israelische Aktionen beeinflussen ihre Trump im Dezember 2017 Jerusalem als Haupt- Präsenz im Heiligen Land und tragen zur Abwan- stadt Israels anerkannte, empörte sich die arabi- derung bei. sche und muslimische Welt. Sprecher des Pro- tests verwiesen nicht nur auf die erschwerten 28 Prozent der befragten Christen und 24 Pro- Voraussetzungen für künftige Friedensgesprä- zent der Muslime geben an, eine Emigration zu che, sollten die U SA einseitig Position in dieser erwägen. Der Anteil der Auswanderungswilli- Endstatusfrage beziehen. Auch wurde auf die gen könnte sich bei zunehmenden Spannungen religiöse Bedeutung der Stadt Jerusalem für den im Nahen und Mittleren Osten noch erhöhen. Islam verwiesen. Gleichsam rückt seitdem das 27 Prozent der Christen und 20 Prozent der Mus- christliche Jerusalem vermehrt in den Diskurs. lime geben an, die regionale Lage erhöhe noch Sämtliche Kirchenoberhäupter wandten sich im ihren Emigrationswunsch. Vorfeld an den US-Präsidenten und warben für versöhnliche Schritte.33 Die nachgeordnete Relevanz von Religion und Religionszugehörigkeit spiegelt sich nicht nur Palästinensische Christen führen in ihrer Heimat unter den Auswanderungswilligen wider, son- eine Nischenexistenz. Ihr Alltag spielt sich zwi- dern auch innerhalb der Gruppe jener, die in ihrer schen der Klaustrophobie selbstgewählter Ghet- palästinensischen Heimat bleiben wollen – nur tos und der Weite der Diaspora ab, in der heute zwei Prozent der Christen geben an, aus reli- mehr Palästinenser als in den Palästinensischen giösen Gründen nicht auswandern zu wollen.32 Gebieten leben. Um diesen Trend umzukehren, Die Furcht, irgendwann gäbe es keine „leben- sind Anstrengungen vonnöten. Dazu gehört, den christlichen Steine“ mehr, um das religiöse dem christlichen Erbe der palästinensischen Erbe zu schützen, ist somit nicht konstitutiv für Geschichte vermehrt zu Geltung zu verhelfen. Migrationsabwägungen. Im Gegenteil ist die Schulbücher sollten beispielsweise eine pluralis- gefühlte Verbindung mit dem Land (41 Prozent tische Gesellschaft abbilden. Schon heute lässt der Christen / 49 Prozent der Muslime) oder der sich unter Christen die Sorge vernehmen, ob Familie (34 Prozent der Christen / 36 Prozent der auch ein künftiger Staat Palästina zum Schutz Muslime) zu verwurzelt, um eine Auswanderung der eigenen religiösen Minderheiten in der Lage anzustreben. sein werde. Diese Furcht erscheint begründet, Nr. 8 (Juli 2018) 8
betrachtet man die Freiheitseinschränkungen wird. Derselben Umfrage ist jedoch auch zu ent- in der arabischen Welt. Laut dem US-amerika- nehmen, dass der israelisch-palästinensische nischen Think-Tank Freedom House, das jährlich Konflikt zunehmend als religiöse Auseinander- den Stand von Freiheit und Demokratie in der setzung wahrgenommen wird. Religionen und Welt misst, gilt lediglich Tunesien als frei, drei ihre Vertretungsorgane sind folglich aufgefordert, Staaten gelten als teilweise frei und alle ande- einerseits ihre Friedfertigkeit zu unterstreichen ren Staaten laut Freiheitsindex als nicht frei.34 und andererseits deutlich zu machen, dass sie Vertrauensbildende Maßnahmen können diese keine politischen Agenden verfolgen. Damit die Angst bekämpfen. An Selbstbewusstsein sollte Perspektive der „lebenden Steine“ an den hei- es den Christen auch nicht fehlen: 70 Schulen für ligen und historischen Stätten ungetrübt bleibt, 27.000 Schüler sowie 260 soziale und karitative bedarf es Signale der Hoffnung darauf, dass sich Organisationen befinden sich in kirchlicher Trä- die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbe- gerschaft.35 dingungen für Glaubensanhänger aller Religio- nen in der Region verbessern. Um Migrationsbestrebungen grundsätzlich zu stoppen, bedarf es ökonomischer Anreize. 20 Prozent aller Angestellten arbeiten im Hotel-, Marc Frings ist Leiter des Auslandsbüros der Restaurant- oder Handelswesen. Geschätzte Konrad-Adenauer-Stiftung in den Palästinensischen Gebieten. 630.000 Touristen, darunter ein Drittel Pilger, haben 2017 die Palästinensischen Gebiete besucht (Israel: 3,7 Millionen), was sich indes wirtschaftlich nur beschränkt bemerkbar macht, URN: urn:nbn:de:0299-20183068c789-f288-e811- da allenfalls 1,1 Prozent des BIP durch den Touris 8eb9-005056b963432 mussektor generiert werden.36 Hier bedarf es einer Aufklärungsarbeit im Westen, um für einen gerechten und nachhaltigen Tourismus, insbe- sondere gegenüber Pilgern, zu werben. Diese Aufgabe könnte die Diaspora übernehmen, die ihre Netzwerke und Erfahrungen hierfür einbrin- gen könnte.37 Bei einer Arbeitslosenquote von 27 Prozent in den Palästinensischen Gebieten und restriktiven Handelsmöglichkeiten steckt im Tourismus ein großes Potenzial. Zugleich sind Ost und West aufgefordert, ihre Dialogfähigkeit kritisch zu reflektieren: der religiös orientierte Nahe Osten stößt auf einen säkularisierten Wes- ten, der zwar gerne von Werten spricht, diese aber weitaus weniger in den Alltag integriert als es der Orient tut. Der palästinensische Pfarrer Mitri Raheb weist auf einen weiteren Wider- spruch hin: während die arabischen Christen oftmals als progressive Kraft auftreten, gelten Christen im Westen als Bewahrer konservativer Werte, die sich gegen Veränderungen stellen.38 Allen hier genannten Problemen zum Trotz: Eine überwältigende Mehrheit ist laut der KAS-DIYAR-Studie überzeugt, dass es auch in Zukunft christliches Leben in Palästina geben 9 Auslandsinformationen online
1 Bei dem vorliegenden Artikel handelt es sich um 18 Vgl. Pater Schnabel, Nikodemus 2017: Angefeindet. eine überarbeitete und aktualisierte Fassung von Ein Erfahrungsbericht über Christen im Heiligen folgender Veröffentlichung: Frings, Marc 2018: Land, Die Politische Meinung 545, 07-08/2017, Zwischen den Stühlen. Zur Rolle der palästinensi- S. 85 – 87, hier: S. 85. Umfragen zeigen, dass in der schen Christen, in: Deutsche Statthalterei des Ritter- palästinensischen Gesellschaft der politische Islam – ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem (Jahrbuch gemessen an der Bereitschaft, die islamistische 2017/2018, Neue Folge 82), S. 14-21. Hamas zu wählen – bei konstant über 20 Prozent liegt. 2 Vgl. Frings, Marc / Schroeder, Bastian 2017: Vgl. Umfragen der K AS Ramallah und der Denk- Eskalation am Tempelberg, K AS-Länderbericht, fabrik PCPSR, in: https://goo.gl/skQVff [04.05.2018]. 27.07.2017, in: https://goo.gl/5r5dWV [04.05.2018]. 19 Bei einem Brandanschlag auf ein deutsches Kloster 3 Steinbach, Udo 2008: Christen im Nahen Osten, am See Genezareth kam es 2015 zu einem Millionen- Aus Politik und Zeitgeschichte 26, 12.06.2008, schaden. Hintergründe: Schnabel, N. 18; Domradio S. 3 – 7, hier: S. 3, in: http://bpb.de/apuz/31139 2017: Vier Jahre Haft, 12.12.2017, in: [04.05.2018]. https://domradio.de/node/263017 [04.05.2018]. 4 Vgl. Dane, Felix / Knocha, Jörg 2010: Rolle und Ein- 20 Vgl. Kairos Palestine: Kairos Document, A moment fluss der Christen in den Palästinensischen Gebie- of truth. A word of faith, hope and love from the ten, KAS-Auslandsinformationen 12/2010, S. 56 – 75, heart of Palestinian suffering, in: https://goo.gl/ hier: S. 58, in: http://kas.de/wf/de/33.21240 55YGKP [04.05.2018]. [04.05.2018]. 21 Aus einem Interview des Verfassers mit Nora Carmi 5 Der Quellentext lässt sich abrufen unter: The Yale (Kairos-Mitinitiatorin), Ost-Jerusalem, 11.08.2017. Law School, Lillian Goldman Law Library, The Ava- 22 Kommission für Frieden und Gerechtigkeit – lon Project, in: https://bit.ly/1tRrXWk [04.05.2018]. Vereinigung der katholischen Ordinarien im Hei- 6 Vgl. Steinbach, N. 3, S. 6 – 7. ligen Land 2017: Die Frage der „Normalisierung“, 7 Aus einem Interview des Verfassers mit David Jerusalem, 14.05.2017, in: https://goo.gl/fBmiHS Neuhaus (bis 2017 Beauftragter des Lateinischen [04.05.2018]. Patriarchats für die nicht-palästinensischen Chris- 23 Vgl. Schnabel, N. 18, S. 86. ten in Israel), West-Jerusalem, 12.08.2017. 24 Vgl. Raheb, N. 15. 8 Vgl. State of Palestine, Palestinian Central Bureau 25 Um methodisch belastbare Erkenntnisse über die of Statistics 2018: Preliminary Results of the Popu- Einstellungen der christlichen Minderheit zu erhalten, lation, Housing and Establishments, Census 2017, wurde das Sample der befragten Christen vergrößert. 02/2018, S. 14. Details zur Methodologie: Vgl. Aghabekian / Rabah, 9 Vgl. ebd.; Jandrey, Anna / Caro, Eva Keeren 2016: N. 11, S. 30. Seid fruchtbar und mehret Euch! Israel und seine 26 Auf einer Skala von 1 (keine Freiheit) bis 10 (volle wachsenden Minderheiten, Auslandsinformationen Freiheit) geben Christen im Durchschnitt den Grad 4/2016, S. 28 – 42, hier: S. 32, in: http://kas.de/wf/ der Religionsfreiheit mit 7,51 an; unter allen Palästi- de/33.47595 [04.05.2018]. nensern liegt der Wert bei 7,94; Vgl. ebd., S. 30. 10 Vgl. Neuhaus, David 2017: Writing From the Holy 27 Vgl. ebd., S. 31. Land, Jerusalem, S. 14. 28 Vgl. ebd., S. 34. 11 Zum Vergleich: Im Westjordanland fühlen sich 44 29 Vgl. ebd., S. 42. Prozent der Christen nicht oder nur teilweise sicher. 30 Vgl. Interview Kassissieh, N. 14. Vgl. Umfrageergebnisse in: Raheb, Mitri (Hrsg.) 31 Palestinian Academic Society for the Study of 2017: Palestinian Christians. Emigration, Displace International Affairs 2018: PASSIA Diary 2018, ment and Diaspora, Bethlehem, S. 98-150, hier: Jerusalem, S. 383. S. 104. 32 Vgl. Aghabekian, Varsen / Rabah, Jamil 2017: Migra- 12 Aus einem Interview des Verfassers mit Menschen- tion of Palestinian Christians and Muslims, in: rechtsaktivisten in Gaza, 28.08.2017. Raheb (Hrsg.) 2017, N. 11, S. 29 – 43, hier: S. 33. 13 Aus einem Interview des Verfassers mit einem 33 Der Brief der 13 Kirchenoberhäupter ist online PLO-Funktionär in Ramallah, 08.08.2017. abrufbar unter: Latin Patriarchate of Jerusalem, 14 Aus einem Interview des Verfassers mit Issa Kassis- 06.12.2017, in: https://goo.gl/J1VfMA [04.05.2018]. sieh (Botschafter Palästinas beim Heiligen Stuhl) in 34 Vgl. Freedom House 2018: Freedom in the World Ost-Jerusalem, 11.08.2017. 2018. Democracy in Crisis, in: https://goo.gl/fRFK4Z 15 Vgl. Raheb, Mitri 2017: Palestinian Christians in [04.05.2018]. Modern History: Between Migration and Displace- 35 Vgl. Al Qass Collings, Rania / Kassis, Rifat Odeh / ment, in: Ders. (Hrsg.) 2017, N. 11, S. 9 – 28. Raheb, Mitri (Hrsg.) 2012: Palestinian Christians in 16 Zu den Migrationswellen vgl. ebd. the West Bank. Facts, Figures and Trends, Bethlehem, 17 Von den in diesen Städten lebenden Christen flohen S. 15 – 16. 88 Prozent aus West-Jerusalem, 52 Prozent aus 36 Vgl. Palestinian Academic Society for the Study of Haifa, 73 Prozent aus Jaffa und 70 Prozent aus Lod. International Affairs, N. 31, S. 408 und 418. Vgl. ebd., S. 13. 37 Vgl. Interview Carmi, N. 21. 38 Vgl. Raheb, Mitri 1995: Ich bin Christ und Palästi- nenser, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh. Nr. 8 (Juli 2018) 10
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