UNSERE PENSIONEN Fakten statt Mythen - ooe.arbeiterkammer.at - Arbeiterkammer Oberösterreich

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UNSERE PENSIONEN Fakten statt Mythen - ooe.arbeiterkammer.at - Arbeiterkammer Oberösterreich
UNSERE
  PENSIONEN
  Fakten statt Mythen

Stand: Juli 2019

ooe.arbeiterkammer.at
UNSERE PENSIONEN Fakten statt Mythen - ooe.arbeiterkammer.at - Arbeiterkammer Oberösterreich
VORWORT

          Dr. Josef Moser, MBA     Dr. Johann Kalliauer
          AK-DIREKTOR              AK-PRÄSIDENT

           FAKTEN STATT MYTHEN:
           WAS SIE ÜBER UNSER
           PENSIONSSYSTEM WISSEN SOLLTEN
          Lange schon - und immer noch - wird von verschiedensten Seiten eine Umstrukturierung des
          österreichischen Pensionssystems gefordert. Dabei übersehen Viele, dass bereits substanzielle
          Reformen im österreichischen Pensionsrecht durchgeführt worden sind. Diese Reformen
          werden nachhaltig wirken und berücksichtigen auch die langfristigen Perspektiven, wie etwa
          den erwarteten Anstieg der Lebenserwartung.

          Der oft geforderte Systemwechsel hin zu mehr Betriebs- und Privatpensionen wurde bisher
          zum Glück nicht vollzogen, was nicht zuletzt der breiten Ablehnung durch Arbeiterkammer
          und Gewerkschaften zu verdanken ist. Die aktuelle Bundesregierung aber knüpft wieder an
          diesen, in anderen Ländern gescheiterten, Kurs an. Dabei zeigt sich, dass Österreich mit dem
          Umlageverfahren im Vergleich zu anderen Ländern, die verstärkt auf das Kapitaldeckungs-
          verfahren gesetzt haben, sehr gut fährt. Die Prognosen für eine langfristige Sicherung der
          Pensionen sind gut. Und der Bundeszuschuss zu den Pensionen war in den letzten drei
          Jahren sogar rücklaufig! Auch unser Nachbarland Deutschland hat großes Interesse am
          österreichischen Pensionssystem gezeigt, sogar von einem „Referenzmodell“ war die Rede.

          Es lohnt sich also zu hinterfragen, woher die Panikmache kommt. Wer verdient daran, wenn
          die „Privatvorsorge“ als unumgängliche Notwendigkeit hingestellt und „Eigenvorsorge“ über
          Solidarität gestellt wird? Welche Faktoren spielen neben der Demographie noch eine Rolle?
          Wir haben die wichtigsten Fakten zum Thema Pensionen in dieser Broschüre für Sie zusam-
          mengefasst.

          Sie werden sehen: Unser staatliches Pensionssystem nach dem Umlageverfahren ist den
          anderen Varianten punkto Verlässlichkeit und Lebensstandardsicherung überlegen. Es ist
          wichtiger denn je, sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass auch noch unsere Kinder und
          Enkelkinder die Vorteile der gesetzlichen und solidarischen Absicherung für das Alter
          genießen können!

          Dr. Josef Moser, MBA                Dr. Johann Kalliauer
          AK-Direktor                         AK-Präsident

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INHALT
Sicherheit                                               4

Vertrauen                                                5

Finanzierung                                             6

Privatvorsorge                                           7

Pensionsantrittsalter                                    9

Rehabilitation, Invaliditätspension                      11

Berufliche Rehabilitation kann eine zweite Chance sein   12

Pensionskonto                                            12

Lebensstandard                                           14

Unschlagbare Leistungen                                  16

Der Vergleich macht Sie sicher                           17

Lösungsansätze                                           18

AK-Forderungen                                           19

Impressum                                                20

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SICHERHEIT
                          Die staatlichen Pensionen sind sicher. Die ge-   Kapitaldeckungssystem
                          setzliche Pension muss und wird auch in Zu-
                          kunft den Lebensstandard jener Menschen          Betriebs- und Privatpensionen können nur
                          sichern, die aus dem Arbeitsleben ausschei-      eine sinnvolle Ergänzung, keinesfalls aber ein
                          den. Dafür ist unser Umlagesystem am besten      Ersatz für die staatliche Pension sein.
                          geeignet.
                                                                           Finanzkrise, Bankenkrise, Schuldenkrise,
                                                                           niedriges Zinsniveau, Insolvenzen: ein biss-
                          Umlagesystem                                     chen viel Risiko, um darauf eine umfassende
                                                                           Altersvorsorge aufzubauen! Dazu kommen
                          Umlagesystem bedeutet, dass die Pensions-        noch hohe Verwaltungskosten, geringe
                          versicherungsbeiträge der aktuell Berufstäti-    Transparenz und kaum Kontrollmöglichkei-
                          gen direkt an die Pensionistinnen und Pensi-     ten sowie enorme (Kosten-)Nachteile bei vor-
                          onisten ausbezahlt werden, also „umgelegt“       zeitiger Auflösung. Die Gewinner sind die
    Der Generationen-     werden. Jede Generation finanziert so mit ih-    Versicherungsunternehmen, die als Aktien-
    vertrag beruht auf    ren Beiträgen nicht die eigene Altersvorsorge,   gesellschaften ihren Aktionären zur Gewinn-
           Solidarität.   sondern die ihrer Eltern und Großeltern. Wir     ausschüttung verpflichtet sind.
                          sprechen in diesem Zusammenhang auch
                          vom Generationenvertrag, basierend auf dem       Im Kapitaldeckungsverfahren ist es ohne Be-
                          Prinzip der Solidarität. Dazu bekennt sich die   lang, ob Sie arbeitslos, krank oder aus einem
                          Arbeiterkammer.                                  sonstigen Grund gerade nicht imstande sind,
                                                                           die fälligen Prämien einzuzahlen – es bietet
                          Nur ein staatliches Pensionssystem kann ei-      eben keinen sozialen Ausgleich. Das sieht
                          nen sozialen Ausgleich bieten, indem auch        man besonders deutlich in jenen Ländern,
                          für Zeiten ohne Erwerbstätigkeit (zum Bei-       wo das Pensionssystem auf dem Kapitalde-
                          spiel Zeiten der Kindererziehung, Krankheit,     ckungssystem beruht. Außerdem haben bei
                          Arbeitslosigkeit) staatliche Einzahlungen        weitem nicht alle Versicherten Zugang zu ei-
                          (Teilversicherung) geleistet werden sowie        ner Betriebspension, und eine private Vorsor-
                          eine „Mindestpension“ (in Form einer Aus-        ge können sich die wenigsten leisten.
                          gleichszulage) garantiert wird.

                          Das Umlagesystem wirkt sich außerdem posi-       Enormes Leistungsspektrum
                          tiv auf die Wirtschaftsentwicklung aus, weil     des staatlichen Pensionssystems
                          die Pensionistinnen und Pensionisten die
                          von den Erwerbstätigen eingezahlten Beiträ-      Das staatliche Pensionssystem erbringt auch
                          ge auch wieder ausgeben.                         noch eine Reihe von anderen Leistungen, wie
                                                                           zum Beispiel die Ausgleichszulage bei sehr
                          Wie hoch die realen Pensionen tatsächlich        geringen Pensionen, Krankenversicherung,
                          ausfallen können, hängt auch von den Fakto-      Gesundheitsvorsorge oder medizinische und
                          ren Beschäftigung und Einkommen ab. Des-         berufliche Rehabilitationsmaßnahmen sowie
                          halb sind eine gute Entwicklung der Real-        die Hinterbliebenenvorsorge.
                          wirtschaft und eine gute Beschäftigungslage
                          die wichtigsten Voraussetzungen für sichere
                          Pensionen. Alles was das Wirtschaftswachs-
                          tum fördert, sichert auch unsere Pensionen.
                          Dieser positive Effekt setzt sich fort: Vom
                          Umlageverfahren gehen – im Gegensatz zum
                          kapitalgedeckten System – auch in Krisenzei-
                          ten die Kaufkraft erhaltende Effekte aus, die
                          wiederum das Wachstum fördern und wie
                          automatische Stabilisatoren wirken.

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VERTRAUEN
Leider haben die Einschnitte der letzten Jah-   Um das demografische Verhältnis ausgewo-        Vereinbarkeit und
re und die anhaltenden Debatten nicht dazu      gener zu halten, sollte umfassend dafür ge-     Geburtenrate
beigetragen, das Vertrauen der Arbeitneh-       sorgt werden, dass junge Menschen realisti-
merinnen und Arbeitnehmer in das staatli-       sche Perspektiven sehen, Beruf und Familie
che Pensionssystem zu stärken. Künftige Re-     zu vereinbaren. Nur wenn erziehende Eltern-
formen dürfen jedenfalls nicht mehr auf         teile nicht mehr mit so vielen Nachteilen im
Kosten der ASVG-Versicherten gehen. Es ist      Erwerbs- bzw. Karriereverlauf konfrontiert
weder eine weitere Anhebung des gesetzli-       sind, wird die Geburtenrate wieder steigen.
chen Pensionsantrittsalters noch eine Sen-
kung der Pensionshöhe notwendig, um un-         Auf alle Fälle muss auf die Lebensplanung       Die Menschen
ser Pensionssystem in seiner derzeitigen        der Betroffenen Rücksicht genommen wer-         brauchen
Form abzusichern.                               den. Die Menschen brauchen Planbarkeit,         Planbarkeit
                                                verständliche Pensionsregelungen und eine
Notwendig ist vielmehr ein Bündel an Maß-       verlässliche soziale Absicherung im Alter.
nahmen im Umfeld des Pensionssystems,           Nach den umfassenden Pensionsreformen in
etwa                                            der Vergangenheit muss auf die derzeit beste-
                                                henden Pensionsregelungen vertraut werden
  die vollständige Harmonisierung aller         können. Die bessere Transparenz durch das
  Pensionssysteme                               2014 eingeführte Pensionskonto und das
  in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt        Auslaufen mancher Pensionsarten verschaf-
  und Gesundheit etwa qualifizierte Ausbil-     fen einen verständlicheren Überblick.
  dungen und damit gute Chancen auf dem
  Arbeitsmarkt oder gute Arbeitsfähigkeit
  bis zum Pensionsantritt
  bei der Schaffung von alternsgerechten Ar-
  beitsplätzen in den Betrieben
  bei der besseren Vereinbarkeit von Beruf
  und Familie
  bei der gerechten Verteilung der Arbeit
  und der Arbeitszeit

                                                                                                                    5
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FINANZIERUNG
      Unsere Pensionen                  Pensionen kosten Geld. Unsere Pensionen                    Es geht aber auch darum, den erarbeiteten
       sind finanzierbar                sind aber finanzierbar! Im Gegensatz zu frag-              Wohlstand in unserer Gesellschaft fair zu ver-
                                        würdigen Prognosen, die vielfach rein auf                  teilen. Mehreinnahmen könnten auf dem
                                        Geschäftsinteressen beruhen, belegen seriöse               Weg einer Wertschöpfungsabgabe oder der
                                        Langzeitberechnungen: Die Finanzierung                     Besteuerung von großen Vermögen erfolgen.
                                        des Pensionssystems läuft nicht aus dem Ru-                Und es geht um die effiziente Bekämpfung
                                        der. Das österreichische Pensionssystem                    von Steuerbetrug, die konsequentere Einhe-
                                        bleibt trotz massiver Verschiebungen in der                bung der Beiträge, aber auch um eine gerech-
                                        Altersstruktur finanzierbar. Es wird nur zu ei-            te Verteilung der Beitragsbelastung.
                                        nem moderaten Anstieg beim staatlichen Zu-
                                        schuss zu den Pensionen kommen.                            Derzeit ist die Beitragsbelastung der Arbeit-
                                                                                                   nehmerinnen und Arbeitnehmer nämlich
                                        Wie viel der Bund zu den Pensionseinnah-                   überdurchschnittlich hoch. Zu ihren Pensio-
                                        men zuschießen muss, damit der gesamte                     nen schießt der Bund nur 11,3 Prozent zu.
                                        Pensionsaufwand gedeckt ist, hängt neben                   Bei den Gewerbetreibenden macht der Bun-
                                        der demografischen Entwicklung auch we-                    desbeitrag 36,9 Prozent aus, bei den Bäuerin-
                                        sentlich davon ab, ob es uns gelingt, den An-              nen und Bauern sogar 86,1 Prozent.
                                        teil der arbeitenden Menschen zu erhöhen
                                        und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Je                  Generell sind die Beitragssätze der Selbstän-
    Gerechte Lohnstei-                  mehr Menschen in das Pensionssystem ein-                   digen niedriger (gewerbliche Selbständige:
         gerungen und                   zahlen, desto weniger muss der Staat über                  18,5 Prozent, freie Selbständige: 20,0 Prozent,
      Mindestlohn bei                   Bundesmittel zuzahlen. Wesentlich ist auch,                Bauern: 17,0 Prozent). Durch die sogenannte
     Vollzeit von 1700                  dass die Lohnquote (= Anteil der Löhne/Ge-                 „Partnerleistung“, finanziert aus Steuergel-
           Euro brutto                  hälter an der gesamten erarbeiteten Wert-                  dern, wird die Differenz bis zum Beitragssatz
                                        schöpfung) wieder ansteigt. Dazu sind ge-                  der Unselbständigen in der Höhe von 22,8
                                        rechte     Lohnsteigerungen       und     ein              Prozent durch den Bund aufgestockt.
                                        Mindestlohn bei Vollzeit von 1700 Euro brut-
                                        to notwendig.

    BUNDESBEITRAG* IN % DES PENSIONSAUFWANDES 2017

                 Sozialversicherungsanstalt der Bauern                                                                        86,1
     Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft                                         36,9
         Pensionsversicherung der Unselbstständigen                            11,3

                                                                        0         10   20   30     40    50     60     70     80     90     100
    *Ausfallshaftung ohne Ersätze für Ausgleichszulagen
    Exklusive Partnerleistung
    AK Grafik Quelle: Handbuch der österreichischen Sozialversicherung, 2018

                                        Die Prognosen auf Basis der derzeit gelten-                rechnungen des Ageing Reports 2018 der EU-
                                        den Rechtslage und unter Berücksichtigung                  Kommission zufolge wird sich die Ausfalls-
                                        der Pensionsrechtsnovellen der vergangenen                 haftung     trotz    weiter    ansteigender
                                        Jahre zeichnen ein durchaus beruhigendes                   Lebenserwartung von aktuell 14 Prozent des
                                        Bild. Der Verlauf der staatlichen Zuschüsse                BIP auf 14,3 Prozent des BIP im Jahr 2070,
                                        ist seriöser Weise immer in Relation zum je-               also um 0,3 Prozent des BIP erhöhen (mit ei-
                                        weiligen Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu se-                 nem kurzfristigen Höchstwert von 15 Pro-
                                        hen. Der Bundesbeitrag war in den letzten                  zent im Jahr 2040).
                                        drei Jahren sogar rückläufig. Aktuellen Be-

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UNSERE PENSIONEN Fakten statt Mythen - ooe.arbeiterkammer.at - Arbeiterkammer Oberösterreich
PRIVATVORSORGE
Es ist nicht nachvollziehbar, dass nach wie vor
kritisiert wird, der Staat könne sich das gesetz-
liche Pensionssystem nicht mehr leisten. Gleich-
zeitig aber wird mit Steuergeldern die risiko-
reiche Pensionsvorsorge auf dem Kapitalmarkt
gefördert. Sogar die Finanzmarktaufsicht hat
im Zusammenhang mit der prämiengeförder-
ten Zukunftsvorsorge die Skepsis der Arbeiter-
kammer bestätigt: Von 33 Produkten hätte we-
niger als die Hälfte positive Erträge erzielt. 18
Produkte verzeichneten sogar eine negative
Entwicklung nach Kosten.

Auswirkungen der Finanzkrise

Die Finanzkrise 2008/2009 war für betriebli-
che und private Pensionen verheerend. In den
Industrieländern fiel der Marktwert privater
Pensionssparpläne laut OECD 2009 um gigan-
tische fünf Billionen Dollar! Zum Glück hatte
in Österreich der Widerstand von AK, Ge-
werkschaften und anderen einen radikaleren
Umbau des Systems in Richtung Drei-Säulen-
Modell verhindert. Während in anderen euro-
päischen Staaten mehr als das gesamte Brutto-
inlandsprodukt (BIP) in Pensionsfonds
veranlagt ist, sind es in Österreich nur 6,05       Viele Betriebe bieten so etwas gar nicht an.
Prozent des BIP (FMA 2018). Der Schaden ist         Und eine zusätzliche private Pensionsvorsorge
trotzdem groß genug: Mehrmals wurden seit-          können sich auch viele Menschen nicht leis-
her die betrieblichen Pensionen vieler Leis-        ten. Wirklich tragfähig ist nur die erste Säule.
tungsberechtigter gekürzt, für die sich da-
durch unaufholbare Lücken ergeben haben.
                                                    Andere Länder rudern zurück
          Das staatliche Pensionssystem ist                                                            Viele Länder
          nicht nur sicherer, sondern auch viel     Viele Länder, die auf kapitalgedeckte Systeme      mussten hohe
                                                    gesetzt haben und damit hohe Verluste hin-         Verluste
 kostengünstiger: niedrigere Verwaltungskos-
                                                    nehmen mussten, bemühen sich heute um              hinnehmen
 ten, kein Werbeaufwand, keine Profitmaxi-
                                                    „Reparaturen“ im System:
 mierung.
                                                    In Polen wurden über 80 Prozent aus der pri-
                                                    vaten Vorsorge in das öffentliche System
Das Drei-Säulen-Modell                              rücktransferiert.
funktioniert in der Praxis nicht!
                                                    In den Niederlanden wird ein ständiges Stei-
Für viele Arbeitnehmer/-innen funktioniert          gen der Pensionsantrittsalters bis über 70 Jah-
das sogenannte Drei-Säulen-Modell – also            re befürchtet (in Österreich 65).
staatliche Pension, Betriebspension und priva-
te Pension – nicht. Viele Menschen mussten in       In Deutschland liegt die Nettoersatzrate der-
der jüngsten Vergangenheit dramatische Ver-         zeit bei knapp 50 Prozent (in Österreich zwi-
luste bei ihren Betriebspensionen hinnehmen.        schen 70 und 80 Prozent und vereinzelt auch

                                                                                                                      7
UNSERE PENSIONEN Fakten statt Mythen - ooe.arbeiterkammer.at - Arbeiterkammer Oberösterreich
darüber). Deutsche Politiker/-innen zeigten       Ausbau des unsolidarischen und hochriskan-
                         kürzlich - anlässlich eines Meetings zum ös-      ten Kapitaldeckungssystems geopfert. Da eine
                         terreichischen Pensionssystem in Wien – gro-      Mindestertragsgarantie praktisch abgeschafft
                         ßes Interesse an unserem Pensionssystem und       wurde, ist das volle Veranlagungsrisiko von
                         befanden es als sehr gut und praktikabel.         den Pensionskassen-Berechtigten zu tragen.
    Automatismus hat                                                       Dieses Risiko wird durch den kürzlich im Na-
    sich nicht bewährt   In Schweden wurde ein Automatismus (au-           tionalrat beschlossenen Wegfall der Veranla-
                         tomatische Pensionskürzungen, um die Fi-          gungsgrenzen noch drastisch verschärft.
                         nanzierbarkeit ohne staatliche Zuschüsse zu       Wenn die Performance schlecht ist, kommt es
                         gewährleisten) eingeführt. Allerdings waren       automatisch zu Pensionskürzungen
                         die Ergebnisse politisch nicht vertretbar, und
                         der Staat musste in den letzten Jahren mehr-
                         mals sehr hohe Zuzahlungen leisten, um die        Höherversicherung
                         Pensionshöhe stabil zu halten. Der Automa-
                         tismus hat sich folglich keineswegs bewährt.      Eine gute Alternative zu einer zusätzlichen
                                                                           privaten Altersvorsorge ist unter bestimmten
                         In England und in den USA beträgt die Net-        Umständen die freiwillige Höherversiche-
                         toersatzrate rund 40 bzw. 47 Prozent und das      rung in der Pensionsversicherung. Sie er-
                         Pensionsantrittsalter liegt bei 67 bzw. 66 Jah-   möglicht eine Erhöhung des künftigen Pensi-
                         ren. De facto sind jedoch viele Menschen ge-      onsanspruchs, sofern eine Pflicht-, Weiter-
                         zwungen, weit darüber hinaus für ein zusätz-       oder Selbstversicherung vorliegt. Mit der ers-
                         liches Einkommen zu sorgen.                       ten Einzahlung beginnt die Höherversiche-
      Kapitalgedeckte                                                      rung. Höherversicherungsbeiträge führen zur
     Vorsorgemodelle     Die Pensionssysteme verschiedener Staaten         Gewährung eines sogenannten „besonderen
           gescheitert   sind zwar nicht so einfach miteinander ver-       Steigerungsbetrages” zur monatlichen Pensi-
                         gleichbar, da vor allem in den skandinavi-        on. Schon ein einziger Beitrag wirkt sich pen-
                         schen Ländern Arbeitgeber verstärkt in die        sionserhöhend aus. Der besondere Steige-
                         Pflicht genommen werden, aber ein roter Fa-       rungsbetrag ist allerdings weder in der
                         den zieht sich bei allen durch: Die kapitalge-    Kontoerstgutschrift noch im Pensionskonto
                         deckten Vorsorgemodelle sind mehr oder            ausgewiesen.
                         weniger gescheitert.
                                                                           Die Höhe der Beiträge kann von Versicherten
                         Obwohl das österreichische Pensionssystem         innerhalb der jeweils geltenden Jahreshöchst-
                         international als zukunftsfit bewertet wird       grenze selbst bestimmt werden (Grenzwert
                         und in praktisch allen Teilaspekten besser da-    2019: 10.440 Euro). Der Zeitpunkt der Bei-
                         steht als beispielsweise das deutsche Renten-     tragsleistung innerhalb eines Kalenderjahres
                         system, ist nun zu befürchten, dass die Regie-    kann frei gewählt werden (regelmäßige mo-
                         rung auch in Österreich eine Schwächung des       natliche Zahlung, ein- oder mehrmalige Zah-
                         gesetzlichen Pensionssystems verursacht, in-      lung jährlich). Eine Höherversicherung kann
                         dem die private Altersvorsorge verstärkt geför-   jederzeit begonnen oder beendet werden. Der
                         dert wird. Damit wird eine überwiegend gut        besondere Steigerungsbetrag wird im gleichen
                         funktionierende und existenzsichernde Al-         prozentuellen Ausmaß wie die Pension erhöht.
                         tersvorsorge, die allen zugutekommt, dem          Dieses Modell wäre durchaus ausbaufähig.

                                   ACHTUNG!

                          Keine Höherversicherung, wenn ohnehin eine Ausgleichszulage in Betracht kommt, also die
                          Pensionshöhe den jeweils geltenden Richtsatz nicht erreichen wird (2019: für Alleinstehende
                          933,06 Euro bzw. 1048,97 Euro bei 30 Beitragsjahren).

                                  Um die konkreten Auswirkungen einer Höherversicherung auf die Pensionshöhe in
                                  Erfahrung zu bringen, wird ein Beratungsgespräch bei der Pensionsversicherungsanstalt
                          unbedingt empfohlen!

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UNSERE PENSIONEN Fakten statt Mythen - ooe.arbeiterkammer.at - Arbeiterkammer Oberösterreich
PENSIONSANTRITTSALTER
Hackeln bis zum Umfallen? Auf dem Abstell-       beitnehmern immer schwieriger, länger zu
gleis beim Arbeitsmarktservice? Die Arbeiter-    arbeiten. Einerseits werden die Arbeitsbedin-
kammer hat dazu eine eindeutige Position:        gungen im Allgemeinen härter. Arbeitsdruck,
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die          Überstunden und psychische Belastungen
besonders lange gearbeitet und in die Pensi-     wirken sich aber mit zunehmendem Alter
onsversicherung eingezahlt haben, sollen         noch gravierener aus. Die Einführung des –
auch früher in Pension gehen können.             nicht wirklich freiwilligen – Zwölf-Stunden-
                                                 Tages verschärft die Belastungen weiter. An-
Grundsätzlich bekennen wir uns aber zum          dererseits verlieren viele Ältere ihre Jobs und
Ziel, das faktische Pensionsalter anzuheben.     finden keinen neuen Arbeitsplatz mehr.
Das gesetzliche Pensionsalter der Frauen liegt
derzeit bei 60 (wird ab 2024 schrittweise auf    Da sind auch die Unternehmen gefordert: Sie       Arbeitsbedingungen
65 Jahre angehoben), das der Männer bei 65       müssen dafür sorgen, dass Arbeitnehmer/-in-       müssen es möglich
Jahren. Tatsächlich gehen die Menschen aber      nen nicht mit 50 oder 55 auf die Straße ge-       machen, gesund
früher in Pension. Das hat viele Gründe.         setzt werden! Und genauso sollen sie für Ar-      und mit Freude
                                                 beitsbedingungen sorgen, die es den               länger zu arbeiten.
Die Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt         Menschen möglich machen, gesund und mit
machen es den Arbeitnehmerinnen und Ar-          Freude länger zu arbeiten.

                                                                                                                    9
UNSERE PENSIONEN Fakten statt Mythen - ooe.arbeiterkammer.at - Arbeiterkammer Oberösterreich
DURCHSCHNITTLICHES ZUGANGSALTER DER NEUZUGÄNGE ZU DEN EIGENPENSIONEN,
                           2017 (PENSIONSVERSICHERUNG DER UNSELBSTÄNDIGEN)

                                     Männer IV-/BU-Pension                                                             54,8
                              Männer (vorz.) Alterspension                                                                       63,2
                                      Frauen IV-/BU-Pension                                                           51,7
                               Frauen (vorz.) Alterspension                                                                   60,4

                                                                          0          10           20     30      40     50           60      70   80
                           IV-Pension = Invaliditätspension
                           BU-Pension = Berufsunfähigkeitspension

                           AK Grafik Quelle: Pensionsversicherungsanstalt 2017, Österreich
                           Eigenpensionen = alle Pensionen ohne Hinterbliebenenpensionen

        Das faktische     Bei den unselbständig Versicherten gingen                                     heitlichen Einschränkungen gehen gezwun-
     Pensionsantritts-    Männer 2017 im Schnitt mit 63,2 Jahren in                                     genermaßen früher in Pension.
           alter steigt   Pension, Frauen mit 60,4 Jahren. Männer gin-
                          gen somit um 1,8 Jahre vor ihrem regulären                                    Das faktische Pensionsantrittsalter aller Ver-
                          Pensionsantrittsalter (65 Jahre) in eine Alters-                              sicherten steigt also kontinuierlich an, was
                          pension und Frauen sogar um 0,4 Jahre nach                                    im Sinne der Erhaltung unseres Pensionssys-
                          ihrem regulären Pensionsantrittsalter (der-                                   tems durchaus positiv zu sehen ist.
                          zeit 60 Jahre)! Nur Menschen mit gesund-

                           DURCHSCHNITTLICHES PENSIONSANTRITTSALTER DIREKTPENSIONEN*

                                      59,4

                                       59,2                                                                   59,3
                                                                                                 59,2                        Antrittsalter
                                      59,0                                 59,1
                                                                                                                      *Invaliditätspensionen, vorzeitige
                                                      58,9                                                            Alterspensionen, Alterspensionen
                                      58,8
                                      58,6
                                                     2014                 2015                   2016         2017

                           AK Grafik Quelle: Jahresbericht der österr. Sozialversicherung 2018

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REHABILITATION, INVALIDITÄTSPENSION
Seit 2014 gilt der Grundsatz „Reha vor Pensi-                               chen Gründen nicht mehr möglich ist, ihren
on“. Es wurde eine Reihe von Maßnahmen                                      Anspruch auf eine Pension bzw. Rehageld
gesetzt, um die Gesundheit der Menschen zu                                  leichter durchsetzen können. Eine gänzliche
erhalten. Für Menschen geboren ab dem 1.                                    Abschaffung der Invaliditätspension kommt
Jänner 1964, die durch Krankheit vorüberge-                                 für die Arbeiterkammer nicht in Frage! Nur          Eine gänzliche
hend arbeitsunfähig sind, gibt es keine befris-                             etwa 8,65 Prozent aller Eigenpensionen sind         Abschaffung der
tete Invaliditätspension (IP) bei Arbeitern                                 Invaliditätspensionen.                              Invaliditätspension
bzw. Berufsunfähigkeitspension (BUP) bei                                                                                        kommt für die
Angestellten mehr. Stattdessen erbringen Ge-                                Es ist ja nicht so, dass jemand sagt: Mich          Arbeiterkammer
bietskrankenkasse, Pensionsversicherungsan-                                 freut’s nicht mehr, ich geh jetzt in Invalidi-      nicht in Frage
stalt und Arbeitsmarktservice Rehabilitati-                                 tätspension! Zum einen ist die Höhe der In-
onsleistungen und zahlen den Betroffenen                                    validitätspensionen deutlich niedriger als
Rehabilitations- bzw. Umschulungsgeld. Mit                                  die der Alterspensionen. Zum anderen wer-
dem Ziel, dass die Menschen wieder gesund                                   den 66 Prozent aller Anträge auf Invaliditäts-
und arbeitsfähig werden und so ihren Ar-                                    pension abgelehnt. Ein Klagsverfahren gegen
beitsplatz erhalten bzw. einen neue Arbeit                                  den abgelehnten Bescheid ist eine nervenauf-
finden oder sogar einen anderen Beruf erler-                                reibende Angelegenheit. Und noch ein Argu-
nen können.                                                                 ment spricht gegen die oft gehörte Behaup-
                                                                            tung, die Menschen würden in die Invali-
Dieser Ansatz ist für die AK grundsätzlich be-                              ditätspension „flüchten“: Invaliditätspen-
grüßenswert. Dennoch muss unser Pensions-                                   sionisten/-innen haben statistisch gesehen
system auch in Zukunft dafür ausgerichtet                                   eine um rund zehn Jahre geringere Lebenser-
sein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeit-                                    wartung als Menschen mit einer Alterspensi-
nehmer, denen ein Arbeiten aus gesundheitli-                                on.

 PENSIONEN NACH PENSIONSART, DEZEMBER 2017

                                    47.856

                                                                                                 Alterspensionen

                                                                                                 Invaliditätspensionen
                       406.943
                                                                                                 Witwen-/Witwerpensionen

                                                                                                 Waisenpensionen

        159.255
                                                                                             * Alterspensionen
                                                                                               inkl. Invaliditätspensionen ab
                                                     1.682.486                                 dem 60./65. Lebensjahr

   AK Grafik Hauptverband d. Sozialversicherungsträger, Die österreichische Sozialversicherung in Zahlen, 2018

                                                                                                                                                      11
BERUFLICHE REHABILITATION
KANN EINE ZWEITE CHANCE SEIN
                        Wenn es im erlernten Beruf aus gesundheitli-      qualifizierten Tätigkeit in einem erlernten/
                        chen Gründen nicht mehr geht, kann eine           angelernten Beruf oder als Angestellte/r in
                        berufliche Umschulung eine echte zweite           den letzten 15 Jahren vor dem Stichtag gege-
                        Chance darstellen.                                ben ist.

 Rechtsanspruch auf     Mit dem Grundsatz „Reha vor Pension“ be-          Nun gilt ein Berufsschutz – als Voraussetzung
      Reha auch bei     steht nur dann ein Anspruch auf Invaliditäts-/    für einen Anspruch auf berufliche Rehabilita-
drohender Invalidität   Berufsunfähigkeitspension, wenn eine beruf-       tion - auch mit 36 Pflichtversicherungsmona-
                        liche Rehabilitation nicht zweckmäßig oder        ten in den letzten 15 Jahren oder mit zwölf
                        zumutbar ist. Der Rechtsanspruch auf beruf-       Pflichtversicherungsmonaten in den letzten
                        liche Rehabilitation entsteht seit 2016 bereits   drei Jahren vor dem Stichtag. Damit steht die
                        bei drohender Invalidität („in absehbarere        berufliche Rehabilitation nun auch Personen
                        Zeit werden die Voraussetzungen wahr-             offen, die zwar einen Beruf erlernt haben, die-
                        scheinlich erfüllt“). Es muss zudem wahr-         sen aber nicht lange genug ausüben konnten.
                        scheinlich sein, dass durch die Maßnahmen
                        der beruflichen Rehabilitation eine Invalidi-     Berufliche Maßnahmen sind auch neben der
                        tät vermieden bzw. beseitigt werden kann          medizinischen Rehabilitation möglich und
                        und eine Wiedereingliederung in den Ar-           umgekehrt!
                        beitsmarkt (mit hoher Wahrscheinlichkeit
                        und auf Dauer) sichergestellt werden kann.        Es wird ein Berufsfindungsverfahren einge-
                                                                          leitet, bei dem eine Verpflichtung zur Mitwir-
                        Je jünger die zu rehablilitierende Person, des-   kung besteht! Sobald eine berufliche Rehabi-
                        to höher natürlich die Wahrscheinlichkeit         litation (mit Bescheid) zuerkannt wurde, ist
                        der Wiedereingliederung!                          das Umschulungsgeld binnen vier Wochen
                                                                          beim AMS geltend zu machen. Umschu-
                        Eine der Voraussetzungen für den Anspruch         lungsgeld gebührt in der Höhe des Arbeitslo-
                        auf berufliche Rehabilitation ist das Vorlie-     sengeldes - plus 22 Prozent ab der Teilnahme
                        gen eines Berufsschutzes, der grundsätzlich       an der ersten Maßnahme.
                        mit 90 Pflichtversicherungsmonaten einer

PENSIONSKONTO
                        Für alle ab 1955 Geborenen gibt es seit 2014      Hat jemand 45 Jahre gearbeitet, ergibt das 45
                        ein Pensionskonto, das den Lebenseinkom-          mal 1,78, also 80 Prozent des aufgewerteten
    Transparenz des     mensverlauf klar abbildet. Aufbauend auf der      Lebenseinkommens.
    Pensionskontos:     Kontoerstgutschrift (dafür wurden die besten
Man kann jederzeit in   28 Jahre bis 31.12.2013 herangezogen) wer-        Zeiten von Präsenz-/Zivildienst, Arbeitslo-
 die aktuelle Konto-    den pro Jahr 1,78 Prozent der Jahresbeitrags-     sengeld oder Notstandshilfe, Krankengeld
  gutschrift Einsicht   grundlage auf das Konto gutgeschrieben, und       und Rehabilitationsgeld sowie Kindererzie-
            nehmen      es erfolgt eine jährliche Aufwertung der Pen-     hungszeiten gelten als Teilversicherungszei-
                        sionsgutschrift mit der durchschnittlichen        ten (früher: Ersatzzeiten). Sie wirken sich
                        Beitragsgrundlagenentwicklung. Damit ist          zwar teilweise verringernd auf die Kontogut-
                        eine Pensionsberechnung auf Basis einer ein-      schrift aus, führen aber nicht zu Versiche-
                        heitlichen Rechtslage und eine relativ einfa-     rungs-Lücken. Teilzeit verringert die Konto-
                        che Vorausberechnung der zu erwartenden           gutschrift natürlich auch!
                        Pension möglich.                                  (Details dazu auf neuespensionskonto.at)

12
SO WERDEN TEILVERSICHERUNGSZEITEN BEWERTET (2019)

 Versicherungszeiten auf Grund von …             Beitragsgrundlage
 Arbeitslosengeld (ALG)                          70 Prozent der Bemessungsgrundlage des
 Überbrückungshilfe                              täglichen ALG-Bezuges
 Übergangsgeld (AMS)
 Weiterbildungsgeld
 Umschulungsgeld ab 1.2014                       EUR 75,54 täglich
 Notstandshilfe und erweiterte Überbrü-          92 Prozent des Wertes von Versicherungszei-
 ckungshilfe sowie auch bei Nichtbezug dieser    ten auf Grund von Arbeitslosengeld (das
 Leistungen wegen Anrechnung des Partner-        heißt 92 Prozent von 70 Prozent = 64,4
 einkommens                                      Prozent)
 Ruhen von ALG, (erweiterte) Überbrückungs-      70 % des durchschnittlichen mtl. Entgelts,
 hilfe, Notstandshilfe wegen Urlaubsentschä-     ermittelt aus der letzten
 digung                                          Jahresbeitragsgrund­lage vor dem Ruhen
 Sonderunterstützung, Beihilfe zur Deckung       diese Geldleistung
 des Lebensunterhaltes, Übergangsgeld (nach
 ASVG)
 Krankengeld                                     das 30fache der (tägl.) Bemessungsgrundlage
 Rehabilitationsgeld ab 1.2014                   des Krankengeldes
 Wiedereingliederungsgeld ab 1.2017              das 30fache der (tägl.) Bemessungsgrundlage
                                                 des Krankengeldes abzüglich des auf Grund
                                                 der Wiedereingliederungsteilzeit herabge-
                                                 setzten Entgelts
 Wochengeld                                      das 30fache des (tägl.) Wochengeldes
 Präsenz-, Ausbildungs- und                      2019: mtl. EUR 1.864,78
 Zivildienstleistende
 Kindererziehung                                 2019: mtl. EUR 1.864,78

 Eine Dienstleistung als Zeitsoldat bzw.         133 Prozent des Monatsgeldes, der Dienst-
 Ausbildungsdienstleistende ab dem 13. Monat     gradzulage
 Pflegekarenzgeld ab 1.2014                      2019: mtl. EUR 1.864,78

 Pflegeteilzeitkarenzgeld ab 1.2014              das aliquote Pflegekarenzgeld
 Überbrückungsgeld der BUAK ab 1.2015            das Überbrückungsgeld

 AK Grafik Quelle: PVA, Stand 1.1.2018

Die Beiträge für diese Teilversicherungszei-    Zur Erinnerung: In einem Pensionssystem
ten zur Pensionsversicherung leisten der        mit Kapitaldeckungsverfahren würden diese
Bund, das Arbeitsmarktservice, die Gebiets-     Zeiten überhaupt nicht oder nur gegen zu-
krankenkasse oder der Familienlastenaus-        sätzliche Prämienzahlungen berücksichtigt!
gleichsfonds.

                                                                                               13
LEBENSSTANDARD
            Wirklich   Können Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-             heißt der Vergleich des letzten Netto-Ein-
  aussagekräftig ist   mer in der Pension ihren Lebensstandard             kommens mit der zu erwartenden Netto-
 die Nettoersatzrate   weitgehend aufrechterhalten? Eine Antwort           Pension.
                       auf diese Frage gibt die Nettoersatzrate, das

                                 BEISPIEL EINS:

                        Ein Arbeiter bekommt das Medianeinkommen von 2016, also 2212 Euro brutto (1/14 des Jahres-
                        einkommens). Abzüglich Sozialversicherung und Lohnsteuer bekommt er (zum Zeitpunkt des
                        Pensionsantritts) netto 1612 Euro. 2020 geht er in Pension und bekommt 1503 Euro brutto. Die
                        Bruttoersatzrate beträgt 68 Prozent. Abzüglich Krankenversicherung und Lohnsteuer bleiben
                        ihm 1337 Euro. Die Nettoersatzrate ist also erheblich höher, sie beträgt 83 Prozent, weil weder
                        Arbeitslosen-noch Pensionsversicherungsbeiträge anfallen.

                                 BEISPIEL ZWEI:

                        Eine Arbeiterin verdient das Medianeinkommen von 2016, also 1375 Euro brutto (1/14 des
                        Jahreseinkommens). Macht netto 1126 Euro (zum Zeitpunkt des Pensionsantritts). Sie geht 2020
                        in Pension und bekommt 916 Euro brutto, die Bruttoersatzrate beträgt 67 Prozent. Netto
                        bekommt sie 869 Euro, die Nettoersatzrate beträgt also 77 Prozent.

                       Direktpensionen sind alle Pensionen außer           kann, für den oder die wird die Pension 2019
                       Hinterbliebenenpensionen.                           sogar auf 1048,57 Euro aufgestockt.
                                                                           In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die
                       Die höchstmögliche ASVG-Pension beträgt             in Österreich besonders weit geöffnete Ein-
                       2019 exakt 3477,42 Euro brutto. Wenn nur            kommensschere zwischen Männern und
                       eine sehr niedrige Pension bezogen wird,            Frauen zu schließen. Denn niedrige Erwerbs-
                       kommt zusätzlich eine Ausgleichszulage              einkommen führen zu niedrigen Pensionen.
                       dazu. Die Pension wird (für Alleinstehende)         Frauen sind wesentlich häufiger von Al-
                       auf 933,06 Euro aufgestockt (Stand 2019).           tersarmut betroffen als Männer.
                       Wer mindestens 30 Beitragsjahre ausfweisen

14
DURCHSCHNITTLICHE PENSIONSHÖHEN FÜR OÖ NACH GESCHLECHT, PER DEZEMBER 2017

                                     969 Euro
       Alle Pensionen                                                1.760 Euro
                                                1.274 Euro
                                      1.023 Euro
 Alle Alterspensionen                                                        1.977 Euro
                                                      1.428 Euro
                                                          1.511 Euro
            Vorzeit. AP                                                                  2.275 Euro
                                                                                  2.085 Euro
                                     1.009 Euro
  Regelalterspension                                                        1.936 Euro
                                                    1.381 Euro
                                793 Euro
    IV/BU-Pensionen                              1.269 Euro
                                           1.118 Euro

                                                                 Frauen		            Männer           alle

 AK Grafik Quelle: PVA OÖ
UNSCHLAGBARE LEISTUNGEN
                          Versicherungsmathematische Grundsätze be-           Internationale Lösungen
                          stimmen die Pensionsberechnung. Die Pensi-
                          onshöhe ergibt sich aus der Kontoerstgut-           Die steigende Mobilität der Arbeitnehmer/-
                          schrift zuzüglich der jährlichen Konto-             innen macht zunehmend internationale Lö-
                          gutschrift. Je höher das Einkommen, desto           sungen notwendig. Mit der Erweiterung der
                          höher die Pension. Je mehr Versicherungsjah-        Europäischen Union (EU) und der Zunahme
                          re, desto höher die Pension. Der Kontopro-          der internationalen Verflechtungen auch
                          zentsatz beträgt 1,78 Prozent pro Jahr, (grund-     über Europa hinaus wächst die Zahl jener
                          sätzlich) maximal 80 Prozent. Die jährliche         Personen, die sowohl in der österreichischen
 Jährlicher Ausgleich     Pensionsanpassung gleicht die Inflation im          als auch in einer ausländischen gesetzlichen
         der Inflation    Zeitverlauf aus. Wer vor dem Regelpensions-         Pensionsversicherung Versicherungszeiten
                          alter in Pension geht, für den gilt: Je später in   erwerben bzw. erworben haben. Um für die-
                          die Pension, desto weniger Abschläge. Erst          sen Personenkreis keine Nachteile entstehen
                          nach dem Regelpensionsalter in Pension zu           zu lassen, bestehen mit vielen Staaten zwi-
                          gehen, lohnt sich auf jeden Fall: Für jedes         schenstaatliche Regelungen im Bereich der
                          Jahr nach dem Regelpensionsalter gibt es 4,2        Pensionsversicherung. Dazu gehören die
                          Prozent Zuschlag, bis maximal 12,6 Prozent          Länder der Europäischen Union, die EWR-
                          sowie zusätzlich einen „Aufschubbonus“. Das         Mitgliedsstaaten und die Schweiz sowie viele
                          heißt, der PV-Beitrag von Dienstgeber/-in und       andere Abkommensstaaten von Australien
                          Dienstnehmer/-in wird halbiert, für die Pen-        bis USA.
                          sionsberechnung bleiben aber die vollen Bei-
                          träge aufrecht.
              Spezielle   Die gesetzliche Pensionsversicherung bietet         Kein Kostenrisiko bei
       Absicherung für    aber wesentlich mehr als rein nach versiche-        der Rechtsdurchsetzung
     viele Wechselfälle   rungsmathematischen Grundsätzen be-
            des Lebens    stimmte Leistungen. Eine Reihe von Rege-            Für die gerichtliche Durchsetzung von sozial-
                          lungen sorgt dafür, dass die Wechselfälle des       rechtlichen Ansprüchen gibt es beim Arbeits-
                          Lebens nicht zu Altersarmut führen:                 und Sozialgericht Sonderregelungen, die eine
                                                                              hürdenfreie Rechtsdurchsetzung ermögli-
                             Freiwillige Weiter- und Höherversiche-           chen. So besteht kein Rechtsanwaltszwang,
                             rung                                             was Kosten spart. Gerichts- und Gutachter-
                             Teilversicherung wegen Kindererzie-              kosten trägt der Staat/die Pensionsversiche-
                             hungszeiten, Arbeitslosigkeit oder Krank-        rungsanstalt. Fahrtkosten werden ersetzt.
                             heit
                             Einkauf von Schulzeiten
                             Ausgleichszulage                                 Stabilisierende Wirkung
                             Zurechnungszuschlag bei Invalidität
                             Nachentrichtung verjährter Beiträge              Pensionisten/-innen werden oft als reiner
                             Pflegegeld                                       Kostenfaktor gesehen. Tatsächlich wirkt sich
                             Jährlicher Ausgleich der Inflation               das Umlagesystem günstig auf die wirtschaft-
                                                                              liche Entwicklung aus. Die von den Erwerbs-
                          Die Pensionsversicherungsanstalt betreute           tätigen eingezahlten und unmittelbar an die
                          2017 mehr als drei Millionen (3,309 Mio)            Pensionist/-innen ausgezahlten Beiträge wer-
                          Versicherte und zahlte monatlich 1,95 Millio-       den in der Regel sofort wieder ausgegeben.
                          nen Pensionen aus.                                  Das stärkt die Kaufkraft, fördert das Wachs-
                                                                              tum und wirkt auch in Krisenzeiten stabili-
                                                                              sierend.

16
DER VERGLEICH MACHT SIE SICHER
                                              Gesetzliche Pensionsvers.            Private Altersvorsorge
                                              (unselbständig Pflichtversicherte)
Arbeitnehmerbeiträge                          ~ 36 Prozent                         ~ 100 Prozent
Arbeitgeberbeiträge                           ~ 44 Prozent                         0 Prozent                        Eindeutige Vorteile
Bundesbeiträge                                ~ 20 Prozent                         Bei staatlich geförderter        bei der gesetzlichen
                                                                                   Zukunftsvorsorge: jährliche      Pensionsversiche-
                                                                                   Förderung maximal 120,09         rung
                                                                                   Euro (im Jahr 2018),

Ziel                                          Lebensstandard, Armutsver-           Gewinnmaximierung
                                              meidung, ausreichende                der Anbieter
                                              Pensionen für alle
Verwaltungskosten                             weniger als 1 Prozent                von 15 bis zu 30 Prozent*
(in Prozent der eingezahlten Prämien)
Aufwertung der Beiträge                       JA                                   NEIN
Jährliche Anpassung der                       JA                                   NEIN
laufenden Leistung
Mindestertrag                                 JA                                   fraglich
Keine Einzahlung                              Anrechnung von Teilversiche-         keine Leistung
                                              rungszeiten
Armutsvermeidung                              JA (Ausgleichszulage)                NEIN
Gewinnorientierung                            NEIN                                 JA
Verfahren                                     Umlageverfahren                      Kapitalverfahren
                                              Generationensolidarität              Veranlagungsrisiko
Staatshaftung                                 JA                                   NEIN
Rechtsdurchsetzung                            risikolos beim Sozialgericht         hohes Risiko beim Zivilgericht
Wirtschaftskreislauf                          wirkt stabilisierend                 braucht rentierliche Veranla-
                                                                                   gungsmöglichkeiten
Marktsituation                                ein kompetenter Anbieter mit         viele Anbieter mit teils
                                              gesetzlich definiertem               unübersichtlichen Klauseln
                                              Angebot
* inklusive Marketingkosten und Aufwand für Vertragsabschluss
AK Grafik Quelle: BMF, BMASK, eigene Berechnungen

                                                                                                                                       17
LÖSUNGSANSÄTZE
                         Die Alterung unserer Gesellschaft wird uns      vollen und wertschätzenden Umgang mit
                         in den nächsten Jahren durchaus vor Heraus-     den Kolleginnen und Kollegen, und wir brau-
                         forderungen stellen. Aber nicht nur die De-     chen Arbeitsbedingungen, die an die Leis-
                         mografie ist entscheidend, sondern auch die     tungsfähigkeit der älter werdenden Beschäf-
                         Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und der        tigten angepasst werden.
                         Umgang der Betriebe mit ihren Mitarbeite-
                         rinnen und Mitarbeitern.                        Wir sollten uns darüber freuen, dass unsere
                                                                         Lebenserwartung steigt, auch wenn dadurch
     Pensionen sichern   Möglichst viele Menschen in guter Beschäfti-    der Staat geringfügig mehr an Steuermitteln
           durch viele   gung, das ist das Um und Auf für ein funktio-   für unsere Pensionen zuschießen muss! Um
     Menschen in guter   nierendes Pensionssystem. Wichtig ist daher     diesen Spagat zwischen Leistungssicherung
        Beschäftigung    die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplät-     und Kostendämpfung gut gelingen zu lassen,
                         zen mit guten Arbeitsbedingungen und ho-        wurden in den letzten Jahren nachhaltige
                         hen Löhnen und Gehältern, der Abbau von         Pensionsreformen durchgeführt. Zumindest
                         Überstunden, weil dadurch verhindert wer-       für die unselbständig Versicherten braucht es
                         den kann, dass sich manche Menschen krank       keine weiteren Einschnitte mehr!
                         arbeiten, während andere gar keine Arbeit
                         haben, eine Arbeitszeitverkürzung bei den       Die Arbeiterkammer wird sich jedenfalls
                         Vollzeitarbeitsplätzen – mit einem Ausgleich    auch weiterhin für ein gerechtes, stabiles und
                         bei Lohn und Personal – und ein existenzsi-     staatliches Pensionssystem einsetzen, damit
                         chernder Mindestlohn. Die Vereinbarkeit         jene Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet
                         von Beruf und Familie muss umfassend un-        haben, ihren Ruhestand finanziell abgesi-
                         terstützt werden.                               chert genießen können. Und damit jene, die
                                                                         aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr
                         Wir brauchen mehr betriebliche Gesund-          arbeiten können, nicht auf der Strecke blei-
                         heitsförderung und einen besseren Arbeit-       ben.
                         nehmerschutz. Wir brauchen einen respekt-

18
AK-FORDERUNGEN
Erhalt und Stärkung der staatlichen Alters-    in der Sozialversicherung eintreiben und
sicherung                                      Lohnbetrug aktiv bekämpfen

Firmen- und Privatpensionen können eine        Arbeitszeitverkürzung bei Vollzeitarbeits-
sinnvolle Ergänzung sein, keinesfalls aber     plätzen mit einem Ausgleich bei Entgelt
einen Ersatz für die staatliche Pensionsvor-   und Personal
sorge bieten
                                               Sechs Wochen Urlaub nach 25 Berufsjah-
Pensionen müssen existenz- und lebens-         ren unabhängig von der Dauer der Be-
standardsichernd sein                          triebszugehörigkeit, wobei Vordienstzei-
                                               ten besser angerechnet werden müssen.
Ausbau der medizinischen und berufli-
chen Rehabilitation zur nachhaltigen Wie-
dereingliederung Erkrankter durch ar-
beitsmarktpolitisch     sinnvolle    und
bedarfsgerechte Reha-Maßnahmen

Gewährung von Invaliditätspensionen
unter Berücksichtigung der Arbeitsmarkt-
perspektive: wenn keine Integrationschan-
ce besteht, muss eine unbefristete Pension
zustehen

Beitragsgerechtigkeit gewährleisten, insbe-
sondere die Beitragssätze bei den Selbstän-
digen auf 22,8 Prozent wie bei den Unselb-
ständigen anheben

Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt
und in den Betrieben:
- Bessere Nutzung der vorhandenen Be-
schäftigungspotentiale (z.B. Bekämpfung
von Arbeitslosigkeit, Erwerbsintegration
von Jugendlichen, Förderung der Verein-
barkeit von Beruf und Familie, gerechte
Verteilung der Erwerbsarbeit)
- Etablierung einer „alternsgerechten Ar-
beitswelt“ (z.B. mehr Arbeitsplätze und
höhere Wertschätzung für Ältere, Präven-
tion und betriebliche Gesundheitsförde-
rung)

Betriebliche Bildung und Qualifizierung
ausbauen

Steigerung der Einnahmen in der Pensi-
onsversicherung:
- Gerechte Lohnsteigerungen und ein
Mindestlohn von 1700 Euro brutto im
Monat bei Vollzeit
- Beitragsschulden der Arbeitgeber/-innen
DIE ARBEITERKAMMER
 IN LINZ UND DEN BEZIRKEN
   Beratung, Vertretung und
   Einsatz für Ihre Interessen
   AK Oberösterreich, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz, Tel: +43 (0)50 6906

   AK Braunau, Salzburgerstraße 29, 5280 Braunau, Tel: +43 (0)50 6906-4111

   AK Eferding, Unterer Graben 5, 4070 Eferding, Tel: +43 (0)50 6906-4211

   AK Freistadt, Zemannstraße 14, 4240 Freistadt, Tel: +43 (0)50 6906-4312

   AK Gmunden, Herakhstraße 15b, 4810 Gmunden, Tel: +43 (0)50 6906-4412

   AK Grieskirchen, Manglburg 22, 4710 Grieskirchen, Tel: +43 (0)50 6906-4511

   AK Kirchdorf, Sengsschmiedstraße 6, 4560 Kirchdorf, Tel: +43 (0)50 6906-4611

   AK Linz-Land, Kremstalstraße 6, 4050 Traun, Tel: +43 (0)50 6906-5611

   AK Perg, Hinterbachweg 3, 4320 Perg, Tel: +43 (0)50 6906-4711

   AK Ried, Roseggerstraße 26, 4910 Ried im Innkreis, Tel: +43 (0)50 6906-4813

   AK Rohrbach, Ehrenreiterweg 17, 4150 Rohrbach, Tel: +43 (0)50 6906-4912

   AK Schärding, Schulstraße 4, 4780 Schärding, Tel: +43 (0)50 6906-5011

   AK Steyr, Redtenbachergasse 1a, 4400 Steyr, Tel: +43 (0)50 6906-5116

   AK Vöcklabruck, Ferdinand-Öttl-Str. 19, 4840 Vöcklabruck, Tel: +43 (0)50 6906-5217

   AK Wels, Roseggerstraße 8, 4600 Wels, Tel: +43 (0)43 6906-5318

Medieninhaberin: Kammer für Arbeiter
und Angestellte für Oberösterreich,
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe
https://ooe.arbeiterkammer.at/impressum.html
Hersteller: FACTORY punkt Werbeagentur GmbH
Peintner Straße 10, 4060 Leonding
ooe.arbeiterkammer.at
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