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Landschaften voller Lebenskünstler Ideen und Tipps zur österreichweiten Aktion der Naturpark-Schulen und -Kindergärten zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt 2020 Österreichische Naturparke
Ideen und Tipps Landschaften voller Lebenskünstler Landschaften voller Lebenskünstler 4 Zur Benutzung der„Ideen und Tipps“ Einführung ins Thema 5 Diese Ausgabe der „Ideen und Tipps“ zum Insekten beobachten 6 österreichweiten Aktionstag der Natur- Was kann ich tun? 7 park-Schulen und -Kindergärten enthält auf den Seiten 8 bis 34 zahlreiche Anregun- Insekten als Nützlinge 8 gen und Hilfestellungen für Projekte und Insekten in den Nahrungsnetzen 12 Aktionen rund um das Thema „Landschaften Insekten als Bestäuber 18 voller Lebenskünstler“. Insekten im Boden 26 Insektenschönheiten 30 Es handelt sich um ein interaktives PDF. Vertiefende Informationen finden sich entwe- Link- und Materialsammlung 35 der direkt unter der Beschreibung der Aktivi- tät über einen hinterlegten Link bei „Hier Öffentlichkeitsarbeit 39 geht‘s zu ...“ sowie ab Seite 35 in Form einer Einverständniserklärung für Fotos/Videos 40 umfangreichen Link- und Materialsammlung Impressum und Bildnachweis 41 mit Interessantem und Wissenswertem zu den Lebenskünstlern in der Insektenwelt. Neu ist, dass zu einzelnen Aktivitäten Projekt-Anleitungen, ergänzt um Arbeits- blätter, Kopiervorlagen etc., heruntergeladen werden können. Diese sind besonders gekennzeichnet und verfügen ebenso über den Button „Hier gehts zu ...“, der direkt zum PDF-Download führt. 2
Liebe Leserin, lieber Leser! Dabei sind Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein wichtiger Teil davon. Sie leisten einen wertvollen Beitrag in diesem kunterbunten Netzwerk an tatkräftigen Menschen, Projek- ten und Aktivitäten, die einen Querschnitt aus den schönsten Landschaften Österreichs repräsentieren. D er österreichweite Aktionstag der Natur- park-Schulen und -Kindergärten findet am 19. Mai 2020 bereits zum vierten Mal statt. Unter dem Motto „Landschaften voller Lebenskünstler“ stehen diesmal die Insekten und ihre Bedeutung für die Naturparke im Mittelpunkt vielfältiger Aktivitäten. Durch konzentrierte Aktionen vieler Natur- parke, Naturpark-Schulen und -Kindergärten D er Internationale Tag der biologischen Vielfalt wurde von den Vereinten Nationen treten diese als österreichweite, kräftige Einheit in Erscheinung und erhalten damit öffentliche Aufmerksamkeit für ihr Engage- (UN) anlässlich des internationalen Über- ment für die Biodiversität. Wir laden Sie einkommens über die biologische Vielfalt deshalb herzlich zur Teilnahme am gemein- ausgerufen und wird seit 2001 jährlich am samen Aktionstag ein. Als Unterstützung und 22. Mai gefeiert. Seitdem ist viel passiert und zur Inspiration sollen die Ideen und Tipps Österreich sowie zahlreiche andere Staaten in dieser Ausgabe dienen. haben darauf basierend eigene Strategien zum Erhalt der biologischen Vielfalt ent- wickelt. Unsere 46 Österreichischen Natur- parke mit derzeit über 180 Naturpark-Schulen und -Kindergärten sind Teil eines großen, generationenübergreifenden Naturschutz- netzwerkes, das eine wichtige gestaltende Rolle für den Erhalt der biologischen Vielfalt einnimmt. 3
Jahresthema 2020 Landschaften voller Lebenskünstler Insekten sind wahre Lebenskünstler, sie haben erstaunliche Tricks auf Lager. Manche können hunderte Kilometer weit fliegen, ihr Leben lang tauchen, Staaten mit 50.000 Tieren bilden, das 1.000-fache ihres Körper- gewichts tragen oder sind Meister im Täu- schen und Tarnen. Alleine in einer blüten- reichen Wiese leben rund 30 Heuschrecken- wie Tagfalterarten, aber auch über 100 Wan- zenarten – und das ist erst der Anfang. Also, am Tag der biologischen Vielfalt geht es hinaus in die Natur, startet euer Insekten- projekt. Es gibt eine Welt der kleinen und großen Wunder zu erkunden! Aha-Erlebnisse sind vorprogrammiert. A lle Naturpark-Schulen und -Kindergär- M it genauem Hinsehen, etwas Mut und naturkundlichem Blick eröffnet sich uns eine ten sind herzlich eingeladen die Vielfalt und Schönheit der Insekten und ihrer Lebens- räume in unseren Naturparken zu entdecken bunte und bizarre Welt: Lebenskünstler mit und diesen Lebenskünstlern auf die Spur sechs Beinen, zwei Fühlern, drei Körper- zu kommen. Wir freuen uns auf viele teilen und (meistens) vier Flügeln – das sind spannende Projekte! Insekten. Von Bewunderung bis Phobie, von Nützling bis Schädling, von Förderung bis Vernichtung reicht die Palette der menschli- chen Beziehung zu diesen Tierchen. Sie sind die erfolgreichste Tiergruppe des Planeten, es gibt sie seit 480 Millionen Jahren. Insek- ten zeigen uns in ihrer Formenvielfalt und Farbenpracht das Schöne und Faszinierende, manchmal auch das – nach unserem mensch- lichen Empfinden – Abstoßende und Fiese. Wie auch immer, ohne sie gibt es keinen funktionierenden Naturhaushalt. 4
Einführung ins Thema Insektenvielfalt und ihre Bedeutung für die Naturparke D er Rückgang an Insektenarten und vor allem der insektenreichen Lebensräume, wie Im Nachfolgenden werden Ideen und Tipps vorgestellt, die LehrerInnen und Pädagog- ein- und zweimähdige Wiesen, blütenreiche Innen dabei helfen sollen, die Bedeutung von Gärten, Brachen, Auen, Hecken und Teiche Insekten und vielfältiger Landschaft Kindern ist seit mehreren Jahrzehnten im Gange. und Jugendlichen näher zu bringen. Dabei Diese Entwicklung macht auch vor Natur- sind die Aktivitäten – so gut es geht – wesent- parkgrenzen nicht Halt. Vielerorts mangelt es lichen Leistungen von Insekten für uns an blühenden und lebendigen Landschaften. Menschen zugeordnet: Aber nur in diesen ist durch die Lebensraum- und Artenvielfalt ein langfristig ausgewogenes Insekten als Nützlinge – Wir beginnen mit und gesundes Ökosystem möglich, das auch dem enormen Potenzial der räuberischen künftigen Entwicklungen, wie Klimawandel oder parasitischen Lebewesen als Gegenspie- und der Einwanderung problematischer, nicht ler von Arten, die sich in Massen entwickeln heimischer Arten, besser begegnen kann. und aus menschlicher Sicht zu Schädlingen werden können. Warum ist das wichtig – was kann die Natur, was können Insekten leisten? Insekten in den Nahrungsnetzen – Durch ihre enorme Anzahl und Zahl an Einzeltieren Insekten spielen in ihrer Fülle und Gesamt- (9 von 10 heimischen Tieren sind Insekten) heit eine Schlüsselfunktion für funktionier- bilden sie wesentliche Bestandteile in den ende Ökosysteme und selbstregulierende Nahrungsnetzen und Nahrungsketten. Vorgänge in der Natur: Insekten bilden wesentliche Teile der Nahrungsnetze, sie Insekten als Bestäuber – Dann kommen die sind essentiell als Zersetzer von totem zahlreichen Blütenbesucher ins Spiel. Sie organischen Material und am Bodenaufbau sichern Blütenvielfalt und Fruchtgenuss von beteiligt und sie kontrollieren Massenent- vielen Pflanzen, die wir essen. wicklungen potenzieller Schadorganismen. Ein großer Teil der Nutzpflanzen, und damit Insekten im Boden – Pflanzenwachstum ist unsere Lebensmittelversorgung, ist von nur dann möglich, wenn im Boden durch Zer- bestäubenden Insekten abhängig. Zudem setzung jene Nährstoffe frei werden, die jede sind Insekten in ihrer Vielfalt, dem Formen- Pflanze benötigt. Auch Insekten helfen dabei. reichtum und der Farbenpracht prädestiniert, das Schöne und Faszinierende der heimi- Insektenschönheiten – Die Mechanismen der schen Natur als emotionales Erlebnis insze- Evolution zeigen sich gerade bei den Insekten nieren zu können. in einer Fülle an Formen und Farben sowie in einer Mischung aus Schönheit und kompli- zierten Lebensweisen, die uns staunen lassen. 5
Insekten beobachten Das Wunder der Naturvielfalt vor der Haustüre erforschen R und 40.000 unterschiedliche Insektenar- ten leben in Österreich – eine unüberschau- bare Fülle an Arten, die alle heimischen Lebensräume von den Tieflandflüssen bis in die felsigen Gipfelregionen oftmals sehr artenreich besiedeln. Tatsächlich ist es auch so, dass sogar auf kleinen Grünflächen am Rand von Straßen, im Haus- und Gemüse- garten Insekten leben und dort auch beob- achtet werden können. Mit Muße Was man dazu braucht ist lediglich die Muße und Lupenblick und Zeit sich mit „Lupenblick“ den Tierchen unterwegs in anzunähern. Sehr hilfreich dabei ist ein der Insektenwelt. Wiesenkescher, mit dem die Tiere vorsichtig von den Pflanzen gestreift werden können. Vorsichtig, denn jedes einzelne Tier will wohlbehalten wieder an Ort und Stelle frei gelassen werden. Ein durchsichtiges Gefäß mit Schraubverschluss, besser noch eine Im Bach findet man die meisten Insekten in Dosen- oder Becherlupe helfen, die Tiere für nicht so schnell fließenden Abschnitten und die Beobachtung sicher zu verwahren. Jedes meistens unter etwas größeren Steinen. Tierchen wird versuchen zu fliehen, bitte Manche graben sich im Sand ein. Ein kleines unbedingt einen rücksichtsvollen Umgang Sieb und ein Pinsel sind bei dieser Arbeit mit den Lebewesen pflegen! sehr hilfreich. Viele Insekten halten sich an nicht gemähten Übrigens: Gefährlich-giftige Insekten sind Wiesen, Böschungen und Waldrändern auf. in Österreich nicht heimisch, ein paar weni- Manche leben im Totholz, unter Rinde, unter ge können stechen oder beißen, aber die sind Steinen oder in der ersten Bodenschicht. den meisten ohnehin gut bekannt. Besonders artenreich sind naturnahe Teiche, hier wimmelt es nur so von Insekten im Wasser und in der Luft. Ein Wasserkescher oder ein großer Kübel sind bei den Beobach- tungen empfehlenswert. 6
Was kann ich tun? Insekten und ihre Lebensräume schützen F ür Insekten und viele andere Tiere und Pflanzen sind eine abwechslungsreiche Liegen gelassenes Laub, Astschnitt und Totholz sind ein wertvoller Rückzugsort Landschaft, viele Hecken, Bäume, Teiche und nicht so häufig gemähte oder gar nicht Verschiedene heimische Pflanzen genutzte Lebensräume sehr wichtig. Dabei für Insekten im Garten setzen: reichen oft ein paar Quadratmeter aus, die Sal-Weide: Ihre Palmkätzchen sind eine als Blühfläche stehen bleiben, wo heimische der ersten Nahrungsquellen für Bienen Gehölze gepflanzt werden oder ein kleiner nach dem Winter. Sie ist eine wertvolle Teich gegraben wird. Viele Insekten sind gut Pollenquelle und ein üppiger Nektar- flugfähig und können neu entstandene spender für zahlreiche Schmetterlinge, Lebensräume schnell besiedeln – die Natur vor allem für diejenigen, die überwintern, ist sehr dankbar, über jeden kleinen Fleck, sowie für viele Käfer, Hummeln und der blüht, nicht mit Pestiziden behandelt wird Wespen. oder einfach ungestört bleibt. Frühlingsblumen: wie z.B. Schnee- glöckchen, Krokusse und Narzissen Hier eine Liste von Tätigkeiten, die helfen, dass für früh im Jahr fliegende Insekten Insekten bessere Lebensmöglichkeiten haben: Wildblumenbeet anlegen Wildrosen anstelle von Zierrosen setzen Blühfläche oder Blühstreifen anlegen Einen Nasch- und Kräutergarten für Mensch und Insekten anlegen: Wiese bis zum Aussamen stehen lassen Hier klicken für Tipps zu Insektengärten „Wilde“ Wiesenstreifen und -ecken im Garten stehen lassen, die weder gemäht „Bienenfreundlicher Garten“: noch betreten werden. Hier klicken für Tipps zu einem bienenfreundlichen Garten Hecke pflanzen: In heimischen Wild- strauchhecken fühlen sich Käfer, Bienen, Keine Pestizide verwenden Schmetterlinge und Vögel sehr wohl. Naturnahe Teiche und Tümpel mit Flach- Brachestreifen stehen lassen wasserzonen anlegen, keine Fische einsetzen Alte und tote Bäume stehen lassen 7
Heerscharen im Auftrag der Natur Insekten als Nützlinge V on Natur aus gibt es keine Nützlinge oder Schädlinge. Denn Schädlinge sind es ja nur, weil sie „auf etwas scharf sind“, das auch wir Prominente Nützlinge: Menschen gerne hätten: Gemüse, Obst, Blumenwanze, Zierpflanzen, Fichten oder bestimmte Vorräte. Marienkäfer, Ohrwurm und Florfliege. Zwar neigen manche Arten von vornherein zur Massenentwicklung, auch ohne, dass der Mensch dafür verantwortlich ist, denken wir an die Heuschrecken- oder Maikäferplagen der vergangenen Jahrhunderte. In den aller- meisten Fällen hat der Mensch allerdings durch monotone und möglichst gewinnorien- tierte Anbauweise in Form vom Plantagen ein Schlaraffenland für bestimmte Pflanzen- fresser geschaffen – egal, ob am Acker, im Weingarten, in der Obstplantage oder im Fichtenforst. Es ist immer dasselbe Prinzip: Wenige Arten können durch Massenvermehrung Nutz- pflanzen im großen Stil vernichten, weil ihre natürlichen Feinde wie Krankheitserreger, Parasiten oder Räuber keinen Lebensraum besitzen. Ohne Totholz oder alte Bäume im Wald kann kein Ameisenbuntkäfer, keine parasitische Brackwespe oder kein Dreizehen- Daher setzen wir auf die Kraft der Natur und specht das erledigen, was sie von Natur das Nützlingspotenzial vieler heimischer räu- aus machen würden – Borkenkäfer fressen. berischer oder parasitischer Tierarten. Wer Oftmals sind es auch unabsichtlich einge- wäre dazu besser geeignet als Insekten? Eine schleppte Arten, die zur Plage werden. Der Marienkäferlarve frisst bis zu 50 Blattläuse globalisierte Handel macht’s möglich. Kartof- am Tag, Florfliegenlarven ebenso viele Spinn- felkäfer, Maiswurzelbohrer, Buchsbaumzüns- milben und Blumenwanzen schaffen gar das ler sind solche Beispiele – und laufend Doppelte. werden es mehr. Unsere einzige Aufgabe ist es, diesen Tieren Was kann ich tun? einen Lebensraum anzubieten: Einen Brache- streifen im Acker, eine Blühfläche am Rand der Obstplantage, eine später gemähte > Unterkünfte für Nützlinge bauen Magerwiese, eine Hecke im Grünland, Tot- holz und alte Bäume im Wald. 8
Insekten als Nützlinge Ideen und Tipps Pflege: Das Mähen und vor allem das Düngen Eine Nützlingswiese anlegen sollte entfallen. Verbreiten sich unerwünschte Pflanzen auf der Fläche, sollte etwa sechs bis acht Wochen nach der Aussaat ein Pflege- schnitt erfolgen. gibt’s weitere Tipps zum Anlegen Hier einer Blumenwiese Marienkäfer Spiel Bildungsziele: Viele Insekten, wie Marien- käfer, Flor- und Schwebfliegen sowie Weich- Bildungsziele: Marienkäfer sind meisterhafte käfer, sind im Garten nützliche Helfer, denn Schädlingsbekämpfer. Sowohl die erwachse- sie ernähren sich von zahlreichen Pflanzen- nen Marienkäfer als auch ihre Larven fressen schädlingen. So vertilgt jede Schwebfliegen- mit Vorliebe Blatt- und Schildläuse. Eine larve rund 300 bis 400, jede Florfliegenlarve einzige Marienkäferlarve kann sogar 50 Blatt- sogar 500 Blattläuse im Laufe ihres Lebens. läuse am Tag fressen. Alter: NMS Alter: Kindergarten Gruppengröße: Gesamtgruppe Gruppengröße: Gesamtgruppe Material: Samenmischung von heimischen Material: grüne Konfetti (Steine oder Bälle) und regionstypischen, ein- und mehrjährigen Kräutern und Blumen, die besonders pollen- Ablauf: Grüne Konfetti (Steine oder Bälle), und nektarreich sind. Im Handel gibt es gut welche die Blattläuse darstellen, werden am zusammengestellte, fertige Samen-Nütz- Boden verteilt. Die Kinder sind die gefräßigen lingsmischungen. Marienkäfer und wollen so viele Blattläuse Werkzeuge: Grabegabel, Rechen, Schaufel, wie möglich fangen. Die „Marienkäfer“ Bodenwalze, Scheibtruhe (Kinder) dürfen sich zur Musik (oder Trom- melschlägen) bewegen. Verstummt die Musik Ablauf: Etwa von Mitte März bis Mitte Mai dürfen die „Marienkäfer“ so viele „Blattläu- kann ausgesät werden. Aufgrund der meist se“ wie möglich suchen und sammeln. Wird geringen Ansprüche der Pflanzen eignen die Musik wieder eingeschaltet müssen die sich für das Anlegen einer Nützlingswiese „Marienkäfer“ weiterfliegen und dürfen insbesondere extensiv genutzte Randflächen, erst wieder fressen, wenn die Musik erneut Böschungen oder Säume entlang von Wegen verstummt. Welcher Marienkäfer konnte und Gebäuden, möglichst mager und sonnig. die meisten Blattläuse fressen? Mit dem Rechen einebnen und eine fein- krümelige Struktur erzeugen. Die Samen geht’s zu Tierschutz-Material anschließend nicht in den Boden einarbeiten, Hier für den Kindergarten aber anwalzen. Bei kleinen Flächen reicht es, sie mit einer Schaufel festzuklopfen. 9
Insekten als Nützlinge Mit Praxismaterial zum Herunterladen! Räuber & Beute Schädling Nützling Start Thrips Raubwanze Florfliege Blattlaus Erdläufer Blattlaus Florfliege Schwebfliege Marienkäfer Weiße Fliege Netzspinne Apfelwickler Raubmilbe Netzspinne Weiße Fliege Schlupfwespe Schlupfwespe (Encarsia formosa) Blattlaus Laufkäfer Blattlaus (Encarsia formosa) Nacktschnecke Laufkäfer Schlupfwespe Engerling Erdläufer Blattlaus Raubwanze Engerling (Trichogramma) Fadenwurm Apfelwickler Schlupfwespe (Trichogramma) Nacktschnecke Schwebfliege Engerling Fadenwurm Spinnmilbe Raubmilbe Ende Thrips Marienkäfer Spinnmilbe Mögliche Lösung: Bildungsziele: Rolle von Insekten als Beute Start > Florfliege > Blattlaus > Raubwanze und Räuber kennenlernen > Thrips > Marienkäfer > Blattlaus > Schlupfwespe (Encarsia formosa) > Alter: VS, NMS Weiße Fliege > Netzspinne > Blattlaus > Gruppengröße: Kleingruppe Laufkäfer > Nacktschnecke > Schwebfliege Material: Vorlage ausdrucken > Blattlaus > Erdläufer > Engerling > Fadenwurm > Engerling > Schlupfwespe Ablauf: Zu jedem Räuber (= Nützling) wird (Trichogramma) > Apfelwickler > Raubmilbe eine passende Beute (= Schädling) gesucht. > Spinnmilbe > Ende Die Kärtchen werden aneinandergelegt. Mit der Start-Karte beginnen und alle Karten ver- wenden. Da sich viele Räuber von derselben geht’s zum Download der Hier Beute (z.B. von Blattläusen) ernähren, gibt es Vorlagen für die Insekten-Kärtchen von manchen Beutetieren mehrere Kärtchen. Dadurch sind auch mehrere Lösungen (was die Reihenfolge der Karten betrifft) möglich. Quelle: www.gruenes-tirol.at 10
Insekten als Nützlinge Ein Ohrwurmquartier bauen Ein Hotel für Florfliegen Bildungsziele: Die Florfliege ist ein natürli- cher Feind von Blattläusen und Milben. Alter: VS, NMS Gruppengröße: Kleingruppe, Gesamtgruppe Material: 4 Holzplatten (1,5 bis 2 cm dick): 1 x Dach (40 x 40 cm), 1 x Rückwand (34 x 25 cm), 2 x Seitenwände (Breite 30 x 30 cm, eine Bildungsziele: Ohrwürmer sind zwar Alles- Seite ist 30 cm hoch, die zweite etwas höher, fresser, bevorzugen aber Blattläuse. Sie damit das Dach eine leichte Schräge erhält), fressen bis zu 120 Blattläuse in einer Nacht. 11 Lamellen: 30 x 6,7 cm x 1 cm, Schrauben, Sie leben im Familienverband, die Jungtiere Nägel, rote Farbe, Füllmaterial: Laub, Heu, werden sogar bewacht. Gersten- oder Weizenstroh Alter: VS, NMS Ablauf: Besonders in der kalten Jahreszeit Gruppengröße: Gesamtgruppe freuen sich die nützlichen Florfliegen über Material: Holzwolle oder Stroh, kleiner ein schützendes Quartier. Ein Florfliegenkas- Blumentopf (kann auch schön bemalt und ten kann ganz einfach selbst gebaut werden: verziert werden) Die Seitenwände mit Rückwand und Dach sorgfältig zusammennageln oder schrauben, Ablauf: Ein mit Holzwolle oder Stroh gefüllter so dass keine Spalten entstehen. Die Lamel- kleiner Blumentopf wird verkehrt im Baum len werden zwischen die Seitenwände gen- aufhängt oder auf einem Stecken befestigt. agelt (Abstand 2 bis 3 cm und 45° nach unten Wichtig ist dabei, dass der Blumentopf Kon- geneigt). takt zum Stamm oder zu einem Ast oder dem Stecken hat, damit die Tierchen in den Topf Tipp: Da Florfliegen die Farbe Rot bevorzugen, klettern können. Mit diesen Töpfen kann den Kasten mit roter, umweltfreundlicher man die Ohrwürmer leicht zu mit Blattläusen Farbe streichen. Das fertige Quartier inklusive befallenen Obstbäumen oder Sträuchern Füllmaterial kann nun in 1,5 bis 2 m Höhe auf- umsiedeln. Nach jedem Winter die Holzwolle gehängt oder mit einem Pfosten aufgestellt tauschen und das Quartier von Kot reinigen. werden. Wichtig ist dabei, dass der Kasten abgewandt von der Hauptwindrichtung steht. Hier geht’s zur Bauanleitung für das Florfliegen-Hotel Link- sammlung auf Seite 35 11
Ohne sie geht’s nicht Insekten in den Nahrungsnetzen I nsektensterben sorgt für Nahrungsmangel! Sehr viele unterschiedliche Tierarten fressen Zikaden, Raubfliegen, Insekten, ob Grasfrosch, Bergeidechse, Wald- Laufkäfer und viele Spitzmaus, Igel, Großes Mausohr, Schwarz- mehr sind unverzichtbar kehlchen oder Wespenbussard. Nicht zu für ein intaktes ökolo- vergessen sind Spinnen und natürlich die gisches Nahrungsnetz räuberischen Insekten selbst, wie Laufkäfer, Raubfliegen und Raubwanzen. Sie bilden die mittlere Stufe in den Nahrungsketten, die Pflanzenfresser vertilgen, aber auch von größeren Räubern erbeutet werden. Den sechsbeinigen Insekten, knapp 40.000 verschiedene Arten leben in Österreich, kommt aufgrund ihrer Biomasse und Anzahl an unterschiedlichen Arten in allen Lebens- räumen eine zentrale Rolle in den Nahr- ungsketten zu – wobei es sich vielmehr um komplizierte Nahrungsnetze handelt, die kaum erforscht sind. Jedenfalls weiß man, Ob eine bestimmte Zikaden- oder Fliegenart dass ohne die kleinen Pflanzenfresser nicht verschwindet, ist an sich nicht das Schlimme, viel geht. Und je mehr unterschiedliche dramatisch wird es nur, wenn die Masse an Pflanzenarten in den Lebensräumen vorkom- Tieren wegbricht. Und das ist der Fall: Heute men, umso mehr Tierarten können auftreten. leben etwa 75 Prozent weniger Insekten als Leider sind artenreiche Standorte wie Mager- noch vor rund 25 Jahre. wiesen, Brachen, Ackerränder, Ufergehölz- streifen und Hecken vielerorts stark reduziert, Vor allem sind es die Großinsekten, die zuerst leiden unter einer Nicht-Pflege oder dem verschwinden – sie vertragen keine monotonen allgegenwärtigen Stickstoffeintrag aus einer Ackerkulturen, häufiges Düngen und Mähen. flächig überdüngten Landschaft. Die Auswirkungen spüren ihre Räuber wie Neuntöter, Blauracke, Wiedehopf, Große Hufeisennase, Feldlerche, Kiebitz oder Rebhuhn. Alle diese Arten nehmen im Bestand ebenfalls stark ab. 12
Insekten in den Nahrungsnetzen Ideen und Tipps Jede/r MitspielerIn zieht verdeckt eine Karte Achtung, Räuber im Teich! mit einem Teichlebewesen. Alle verteilen sich im Raum und müssen auf ein Signal hin Bildungsziele: Räuber und Beutebeziehungen versuchen einen andere/n MitspielerIn zu in der Nahrungskette kennenlernen fangen. Wenn sich die zwei Personen gegen- überstehen, zeigen sie ihre Kärtchen. Ist Alter: VS, NMS eine/r von beiden das Beutetier für den/die Gruppengröße: Kleingruppe, Gesamtgruppe andere/n, hat er/sie diese Runde verloren und Material: Kärtchen mit Bildern und/oder muss mit einem kläglichen Todeslaut zu Namen der Lebewesen mit kurzer Beschrei- Boden sinken. Bakterien haben eine eigene bung, wer Räuber und wer Beute der Art ist. Aufgabe: Sie können die toten Organsimen Beispiel: Hecht (frisst Gelbrandkäferlarve), wieder zum Leben erwecken, indem sie Gelbrandkäferlarve (frisst Kleinkrebs), Klein- einmal um sie herumlaufen. Nach 10 Minuten krebs (frisst Rädertierchen), Rädertierchen endet die erste Runde, falls sich nicht schon (frisst Bakterien), Bakterien (erzeugen Nähr- vorher eine Lebensform durchgesetzt hat. stoffe für andere Organismen) Tipp: Dieses Spiel kann mit den verschie- Ablauf: Achtung, im Teich droht Gefahr! densten Lebensräumen gespielt werden. Räuber sind unterwegs. Kaum sind ihre Erfindet selbst ein Rollenspiel, das die Dyna- Opfer unaufmerksam, stürzen sie sich auf sie mik von einem anderen Biotop beschreibt. und fressen sie! Wählt zuerst einen Lebensraum und zeichnet auf, wie das Nahrungsnetz in diesem aufge- baut ist. Überlegt und recherchiert dazu die Rolle der einzelnen Organismen im jeweiligen Ökosystem. Rädertierchen Gelbrandkäferlarve Hecht Kleinkrebs Perlfisch Wimperntierchen Bakterien Phytoplankton Ruderfußkrebs Quelle: www.umweltbildung.at 13
Insekten in den Nahrungsnetzen Mit Praxismaterial zum Herunterladen! Die Welt der Blattläuse Eintauchen in die Welt von Pflanzensaftsau- gern, ihren Beschützern und ihren Räubern Bildungsziele: Jäger-Beute-Verständnis, geduldiges, aufmerksames Wahrnehmen Alter: VS, NMS Gruppengröße: Kleingruppe, jede/r für sich Material: Beobachtungsblatt, Stift, Digitalka- mera oder Smartphone (evtl. mit Pflanzen- bestimmungs-App), evtl. Handlupe, Insekten-Bestimmungsbuch Ablauf: Oft entdeckt man am Rand von gemähten Wiesen, an Weg- und Waldrändern Stängel oder Blätter von Kräutern und Sträu- chern, wie den Holunder, die zahlreich von Blattläusen besiedelt sind. Über 800 Arten gibt es bei uns. Interessant ist, dass es meh- Für ein paar Minuten beobachten wir das rere Generationen gibt, in denen nur Weib- Treiben. Werden Blattläuse tatsächlich vertei- chen existiere, und dass es ungeflügelte und digt? Was macht die Ameise? Wie viele Räu- geflügelte Tiere gibt. Als reine Pflanzensaft- ber entdecken wir? Sind Tiere da, die sich für sauger, die sich stark vermehren können, Blattläuse überhaupt nicht interessieren? gehören einige Arten zu den für uns schäd- Aber es ist noch komplizierter: Es gibt auch lichen Tieren. Ein genaues Hinsehen lohnt räuberische Marienkäferlarven, zum Beispiel sich aber: Zuerst versuchen wir zu entdecken, vom Asiatischen Marienkäfer, die heimische wer neben den Blattläusen noch auf der Käfer fressen. Auch das kannst du beobachten. Pflanze zu finden ist. In aller Regel wird man rasch Ameisen und in weiterer Folge Blatt- Fotografiere mit einer Digitalkamera oder lausfresser finden. Das sind Marienkäfer und deinem Smartphone Blattlauskolonien und ihre Larven, Schwebfliegenlarven, Florfliegen- alle mit auf der Pflanze lebenden Tiere. larven, Blumenwanzen oder auch Ohrwürmer. Schreibe auf, wo du die Kolonien gefunden Das heißt, wir bekommen Einblick in eine hast, welche Pflanze es ist, welche Tiere du einfache Nahrungskette: Pflanzen – pflan- beobachtest und was die Tiere machen. zensaftsaugende Blattläuse – mit diesen in Symbiose lebende Ameisen (naschen zucker- Tipp: Es gibt verschiedene, kostenfreie Pflan- hältige Ausscheidungen der Läuse, verteidi- zenbestimmungs-Apps, die schnell Ergebnisse gen Läuse) – blattlausfressende Räuber. liefern, um welche Pflanze es sich handelt. geht’s zum Download des Praxis- Hier materials mit Beobachtungsblatt 14
Insekten in den Nahrungsnetzen Hand und nennt ein Tier oder eine Pflanze. Was wäre, wenn? Anschließend wirft es das Wollknäuel zu einem anderen Kind, wobei es den Anfang Bildungsziele: Zusammenhänge verstehen, des Fadens fest in der Hand hält. Dieses Veränderungen und Wirkungen erkennen Kind muss jetzt eine Beziehung zum genann- ten Tier/Pflanze herstellen: z. B. „ich bin ein Alter: VS, NMS Regenwurm; ich bin eine Maus und fresse Gruppengröße: Kleingruppe den Regenwurm; ich bin ein Fuchs und Material: Plakate, Stifte fresse die Maus, ich bin eine Pflanze und meine Beeren werden von der Maus ge- Ablauf: Wer hat sich nicht schon einmal fressen“ usw. Nach jeder Aussage wird das gewünscht, dass es keine Krankheitserreger Knäuel weitergeworfen – es entsteht ein oder keine Moskitos auf der Welt gäbe? In symbolisches Lebensnetz – bis alle Kinder der Gruppe wird gemeinsam ein Lebewesen miteinander verwoben sind. Zum Weiterden- ausgewählt und in die Mitte eines Kreises ken: Was passiert, wenn ein Mitglied ausfällt, auf ein Plakat gemalt. Was wäre, wenn dieses zum Beispiel wenn ein Baum gefällt wird? Lebewesen von einem auf den anderen Tag Quelle: Cornell J. (2006): Mit Cornell die Natur erleben. Der Sammelband. Naturerfahrungsspiele für Kinder und Jugendliche. nicht mehr existieren würde? In der Gruppe Mühlheim a. d. Ruhr. Verlag an der Ruhr. S. 108-109 wird besprochen, wie sich die Welt durch den Verlust verändern würde. Anschließend wird Soziales Netz: Ökosystem aufgemalt, welche Lebewesen und Systeme aus Naturmaterialien bauen davon betroffen wären – bei starker Beein- flussung ganz nahe in den Kreis, je weniger die Beeinflussung ist, desto weiter weg. Bildungsziele: Zusammenhänge verstehen, Variante: Zuerst werden die Bestandteile Veränderungen und Wirkungen erkennen eines Ökosystems aufgemalt. Danach wird untersucht, welche Arten wie in Zusammen- Alter: VS, NMS hang stehen. Gemeinsam werden Schlüssel- Gruppengröße: Kleingruppe arten definiert und eingekreist. Material: Plakate, Stifte, Naturmaterialen Quelle: www.umweltbildung.at Ablauf: Gemeinsam werden in der Natur Das Netz des Lebens verschiedene Baumaterialen, wie Steine, Äste, Blätter, Zapfen usw. gesammelt. Mit den Steinen wird ein Kreis gelegt (Durch- Bildungsziele: Bedeutung des Zusammen- messer ca. 2 m) – als Symbol zur Abgrenzung lebens, erkennen der Komplexität eines des Ökosystems. Nun wird ein Lebensraum Ökosystems, wechselseitige Abhängigkeit ausgewählt und gemeinsam diskutiert, aller Teile der Natur erleben welche Gruppen von Lebewesen in diesem System vorkommen können (z.B. Blumen, Alter: VS, NMS Bäume, Säugetiere, Insekten, Pilze). Die Gruppengröße: Kleingruppe besprochenen Organismen können mit den Material: Wollknäuel Naturmaterialien nachgebaut und in das Sys- tem eingebaut werden. Mit einzelnen Ästen Ablauf: In einem Ökosystem hat jedes Tier kann die Verbindung der Organsimen mitei- seine Funktion und Bedeutung, alles hängt nander dargestellt werden. Welche Lebewesen wie ein „Netz“ zusammen. Fällt ein Tier stehen miteinander in Verbindung? Welche oder Faktor aus, kann das ganze Ökosystem Gruppen brauchen sich und warum? zusammenbrechen. Mit einem Wollknäuel Quelle: www.umweltbildung.at wird das „Lebensnetz“ eines Ökosystems gebildet: Die Kinder stellen sich in einem geht’s zu weiteren Anregungen zu Hier „Biodiversität und Bewegung“ Kreis auf, ein Kind hält das Wollknäuel in der 15
Insekten in den Nahrungsnetzen Bewegungsspiele: Fisch schnappt Fliege Räuber und Beute Bildungsziele: Räuber-Beute-Verständnis, Bildungsziele: Räuber-Beute-Verständnis, Förderung der Aufmerksamkeit und Reaktion Förderung der Grobmotorik, Reaktion und Schnelligkeit Alter: Kindergarten, VS, NMS Gruppengröße: Gesamtgruppe Alter: Kindergarten, VS, NMS Material: Joghurtbecher, Augenbinde, Gruppengröße: Gesamtgruppe Spritzpistole Totstellen Ablauf: Bei diesem Anschleichspiel werden Ein Beutegreifer steht mit dem Rücken zu mit Wasser gefüllte Becher in einem Abstand den SpielerInnen und nennt eine Bewe- von zwei Metern um einen „Fisch“ gestellt. gungsart (kriechen, hüpfen, Krebsgang), Die Spieler/innen stellen sich in einem woraufhin die SpielerInnen versuchen eine großen Kreis rund um den „Fischteich“ Sicherheitszone zu erreichen. Bevor der auf und je ein/e SpielerIn versucht sich an Greifer zuschlägt ruft er kurz und dreht sich den Teich heranzuschleichen und einen schnell um. Wer sich noch bewegt, wird Schluck aus dem Becher zu nehmen. Der gefressen und scheidet aus. Fisch versucht mit verbundenen Augen die Fliege zu orten und mit einer Spritzpistole Eulen und Krähen zu erwischen. Wird eine erfolgreiche Fliege Gruppe zweiteilen in „Eulen“ und „Krähen“, nicht getroffen, so wird sie zum Fisch, die Gruppen stehen einander im Abstand von ansonsten scheidet sie aus. ca. zwei Meter gegenüber. Einer Mannschaft wird eine Frage gestellt. Der/die BetreuerIn sagt: „Richtig oder Falsch“. Bei „richtig“ darf die Mannschaft, die geantwortet hat, die andere Mannschaft bis zu einer vorher vereinbarten Linie jagen. Jede/r die/der gefangen wird, geht in die jagende Mann- schaft über. Bei „falsch“ werden die Antwor- terInnen gejagt. Frosch und Fliege (Kennenlernspiel) Alle MitspielerInnen sitzen in einem Sessel- kreis oder Kreis aus Kissen. Ein/e Mitspie- lerIn wird zum „Frosch“ ausgewählt und sein/ihr Stuhl bzw. Kissen beiseitegestellt. Der „Frosch“ verlässt kurz das Zimmer. Unter den anderen MitspielerInnen wird eine/r als „Fliege“ ausgewählt. Der „Frosch“ darf wieder ins Zimmer kommen und reihum zu jedem/r MitspielerIn gehen und fragen: „Ich bin der Frosch und wer bist du?“. Der/die Gefragte antwortet: „Ich bin Felix“. Wird die zuvor bestimmte „Fliege“ gefragt, so antwor- tet sie: „Ich bin die kleine Fliege!“. Darauf- hin wechseln alle rasch die Plätze! Wer über bleibt, ist der neue „Frosch“. 16
Insekten in den Nahrungsnetzen Fledermaus und Nachtfalter Bildungsziele: Jäger-Beute-Verständnis, Kenntnis über Fledermäuse, Spaß und Bewegung Alter: Kindergarten, VS, NMS Gruppengröße: Gesamtgruppe Material: Augenbinde (aber nicht unbedingt notwendig) Ablauf: Einem/r MitspielerIn werden die Augen verbunden (oder wird gebeten, die Augen zu schließen) – er/sie wird zur Fleder- maus, die beim Jagen nichts sehen kann, aber über Ultraschall ihre Beute ortet. 2 bis 3 andere MitspielerInnen werden zu Nacht- faltern, die das ideale „Fledermausessen“ darstellen. Alle anderen MitspielerInnen bilden einen schützenden Kreis (wie eine Höhle) rund um die Fledermaus und die Nachtfalter. Die Fledermaus muss nun blind innerhalb der Höhle die Nachtfalter fangen. Um sie zu finden ruft sie „piiep!“ und die Nachtfalter müssen gleich darauf mit „buup!“ antworten. Die übrigen Mitspieler- Innen verhalten sich ruhig und achten einfühlsam darauf, dass kein Falter und auch nicht die Fledermaus die Höhle verlassen kann. Sobald ein Nachtfalter berührt wird, ist er gefressen und geht in den Kreis oder er wird zur Fledermaus. geht’s zur Spielanleitung Hier mit weiteren Anregungen Link- sammlung auf Seite 36 17
Von Blüte zu Blüte Insekten als Bestäuber D ie fleißige Honigbiene, die ohne Unter- lass von Blüte zu Blüte fliegt, Nektar und Pollen sammelt und dabei Pflanzen bestäubt – dieses romantische Bild ist in den letzten Jahren ein wenig ins Wanken geraten. Blü- tenarmut, Pestizide im Ackerbau und Krank- heiten setzen den Völkern gehörig zu. Viele Initiativen zum Bienenschutz sind ins Leben gerufen worden – im Windschatten dieser Bemühungen wird langsam der breiten Öffentlichkeit bekannt, wer da noch alles eifrig am Werk ist: hunderte Wildbienen, die nicht in Völkern organisiert leben, Schweb- fliegen, Käfer, Wespen und Schmetterlinge. Einige davon könnten in puncto Fleiß der Honigbiene durchaus als Vorbild dienen: Manche sind sogar nachts unterwegs und Unverzichtbare Bestäuber: Wildbiene, Widderchen, Hummeln fliegen auch bei Temperaturen Rosenkäfer und Schwebfliege. unter 10 °C aus, wo Honigbienen noch im Magazin zusammenkuscheln. Es gibt einige Wiesen, nicht gedüngte Böschungen, trockene Pflanzen, die fast ausschließlich von Hum- Waldränder, unversiegelte Wege und Wegrän- meln bestäubt werden, wie etwa Kürbis, Klee, der, Totholz, über den Winter ungemähte Erbsen oder Bohnen. Zwar sind Honigbienen, Flächen mit hohlen Stängeln, Blühstreifen, weil sie so viel Pollen sammeln, die effektiv- Brachen, Ruderalflächen, lückige Pionierflä- sten Bestäuber, aber andere bestäubende chen und der Verzicht auf Pestizide – es muss Insekten fliegen in der Regel eine höhere nicht alles genutzt, niedergemulcht oder Anzahl an Blüten an. Etwa ein Drittel der gehäckselt werden. Die Hälfte der mitteleu- Bestäubungsarbeit leistet die Honigbiene, ropäischen Wildbienenarten nistet in selbst der überwiegende Rest wird von den vielen gegrabenen Gängen an besonnten, vegeta- anderen Arten erledigt. Für eine optimale tionsarmen Bodenstellen. Die biologische Bestäubung sind sowohl Honigbienen als Produktion in der Landwirtschaft wirkt sich auch wildlebende Bestäuber notwendig. übrigens positiv auf Wildbienen aus. Wenn eine Pflanze von verschiedenen Bestäubern besucht wird, bildet sie mehr Insekten als Bestäuber spielen also eine Samen und größere Früchte aus. zentrale Rolle in der Erhaltung der Biodiver- sität für die meisten Nutz- und Wildpflanzen. Um die Honigbiene, das am besten erforschte Und wem das nicht reicht: Der wirtschaftliche Insekt der Welt, kümmern sich tausende Wert der Bestäuber von Nutzpflanzen wird Imker. Was aber kann man für die anderen weltweit pro Jahr auf 153 Milliarden Euro Bestäuber tun? Ganz einfach, ihnen Nahrung geschätzt – also, ohne diese Tierchen stehen und Nistmöglichkeiten geben: artenreiche wir vor echten Problemen. 18
Insekten als Bestäuber Ideen und Tipps Welche Arten von Bestäubung Wer bestäubt mehr Blüten? gibt es? Bildungsziele: Die Bestäubungsleistung von Bildungsziele: Kennenlernen verschiedener Insekten erlebbar machen Bestäubungsarten und Bestäuber Alter: Kindergarten, VS Alter: VS, NMS Gruppengröße: Gesamtgruppe Gruppengröße: Kleingruppen Material: Kreide oder Schnüre, Spielfeld am Material: Karten mit Symbolen und Zeich- Boden, Kartonkarten mit aufgemalten Blüten nungen oder Bildern (Biene, Hummel, Wind, in Gelb und Orange (jeweils dieselbe An- Mais/Gras, Haselnussbusch, Röhrenblüte, zahl), runde Kartons in Gelb und Orange als Korbblüte, Doldenblüte, Wespe etc.) und/ Pollen, Sandsack oder Text, auf denen Teilaspekte unterschied- Ablauf: Das Spielfeld wird licher Bestäubungsarten und Bestäubungs- mit Kreide oder Schnüren partner gezeigt sind. definiert. Darin verteilt liegen die Blüten immer Ablauf: Zuerst müssen in der Gruppe die mit einem Pollen derselben Karten richtig zugeordnet werden. Nach Farbe. Die Kinder stehen einer Überprüfung und gemeinsamen Be- am Rand und werfen mit sprechung gehen die Kinder in der Natur auf dem Sandsack reihum auf die Suche nach dementsprechenden Pflanzen die Blüten. Wenn eine Blüte und legen zur jeweiligen Gruppe zugeordnete getroffen wurde, darf man sich den Pollen Pflanzen hin. nehmen. Gelbe Pollen können nur orange Blüten befruchten und orange nur gelbe. Dann sucht sich jede Gruppe eine andere Art Wenn man in der nächsten Runde eine von Blüten (Korbblüten, Doldenblüten, Röhr- entsprechende Blüte trifft, darf man sie enblüten) und beobachtet für eine bestimmte befruchten und die Blüte und den Pollen Zeit, welche Tiere sich dort aufhalten. nehmen. So werden es immer weniger Blü- ten. Das nächste Mal muss man eine Blüte geht’s zu interessanten Informationen mit der anderen Farbe treffen, um sie be- Hier zum Thema Bestäubung fruchten zu können. Wer daneben wirft oder die falsche Blüte trifft setzt aus. Gewonnen hat, wer die meisten Blüten befruchtet hat. 19
Insekten als Bestäuber Mit Praxismaterial zum Herunterladen! Hummel-Fotosafari Viele Pflanzen, wie z.B. Wiesenklee, Eisenhut und Luzerne, werden kaum von der Honig- biene besucht und werden hauptsächlich von Hummeln bestäubt. Ebenso Nachtschatten- gewächse, zu denen die Tomaten gehören. Bildungsziele: Artenvielfalt der Hummeln kennenlernen, genaues Wahrnehmen und Beobachten Alter: NMS Gruppengröße: Kleingruppe Material: Digitalkamera oder Smartphone, Stifte, Beobachtungs- und Bestimmungsblät- ter, ev. Lupe Ablauf: Ab März geht’s los – mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling bege- ben sich die überwinterten Hummelköni- ginnen auf die Suche nach einem neuen Nestquartier. Bis zum Sommer wächst das Hummelvolk auf bis zu mehrere hundert Exemplare an. Hummelbeobachtungen gelingen also von März bis in den späten Herbst hinein. Am besten eignen sich für die Fotosafari bunte Blumenwiesen, blütenreiche Wald- ränder und lichte Wälder. Keine Angst – Hummeln stechen nur zur Verteidigung und sind überhaupt nicht aggressiv. Die acht häufigsten einheimischen Hummelarten: Fotografiere mit deinem Smartphone oder (v.l.n.r.): Dunkle Erdhummel, Helle Erdhummel, einer Kamera verschiedene Hummelarten Gartenhummel, Baumhummel, Wiesenhummel, und schreibe auf, wo du die Hummeln gefun- Steinhummel, Ackerhummel und Waldhummel den hast. Tipp: Schau besonders genau bei den Blüten geht’s zum Download von – notiere dir auch die Blütenfarbe, Hummeln Hier Arbeitsblatt und Bestimmungshilfe haben ganz bestimmte Vorlieben. Danach probiere mithilfe des Bestimmungsschlüssels die Hummeln auf den Fotos zu bestimmen. Auf geht die Hummelsuche – viel Spaß! 20
Insekten als Bestäuber Wer kann mehr bestäuben – Schmetterlingsspirale bauen Insekten oder Menschen? Bildungsziele: Mit bunten Blumen wie Wilder Malve, Tauben-Skabiose oder Großer Stern- dolde ein Paradies für Schmetterlinge und deren Raupen schaffen Alter: Kindergarten, VS, NMS Gruppengröße: Kleingruppe Material: Siehe Online-Anleitung Bildungsziele: Die Bestäubungsleistung von Ablauf: Eine Schmetterlingsspirale wird Insekten erlebbar machen. Eine Biene ähnlich wie eine Kräuterspirale angelegt. besucht pro Sammelflug – mit einer Maxi- Es werden bestimmte Blumen gepflanzt, die malgeschwindigkeit von bis zu 30 Stunden- einerseits als Futterpflanzen für die Raupen kilometern – etwa 100 Blüten. Bei zehn und andererseits als Saugpflanzen für die Sammelflügen pro Tag sind das 1.000 Blüten. erwachsenen Falter dienen – perfekt also Bei maximal 40 Flügen pro Tag ist aber zum Beobachten von Schmetterlingen! durchaus mehr möglich. Schwärmen also 20.000 Bienen eines Stocks mehrmals am Tag Die Raupen des aus, werden 20 Millionen Blüten und mehr Postillons entwickeln pro Tag bestäubt. Über die Bestäubung sich an Klee- und sichert die Biene uns Menschen indirekt eine Wickenarten, der große Vielfalt an Früchten. erwachsene Falter saugt an allerlei Alter: VS, NMS Nektarpflanzen. Gruppengröße: Zu Zweit Material: Ökologische Ohrstäbchen, Stopp- uhr, blühende Hecke, Obstbaum oder Blu- menwiese bzw. Blumenbeet, Bleistift, Papier geht’s zur detaillierten Bauanleitung Hier mit idealen „Schmetterlings“-Pflanzen Ablauf: Ein Kind ist der Bestäuber und be- kommt ein Ohrstäbchen. Es muss sich eine bestimmte Blütenart aussuchen und hat in einer vorgegebenen Zeit die Aufgabe so viele Blüten wie möglich zu bestäuben, indem es mit dem Stäbchen in die Blüte hineinfährt. Das andere Kind protokolliert mit Strichen mit. Nach einer gewissen Zeit wird gewech- selt. Wenn die Zeit vorbei ist, werden die Striche gezählt und verglichen, wie leicht es war, welche Blüte zu bestäuben. Dann wird besprochen wie viele Blüten ein Insekt am Tag im Vergleich besucht. 21
Insekten als Bestäuber Verschiedene Insektenhotels Ablauf: Die Bretter dienen als Außengerüst und Zwischenabtrennungen. Je nach Belieben bauen können Etagen und Abteilungen gestaltet werden. Das Dach wird aus schiefen Bret- Bildungsziele: Welche Tiere bestäuben tern angelegt, damit das Wasser abrinnen Pflanzen, wie leben sie und wie kann man kann. Es kann auch noch mit Ziegeln oder sie unterstützen? Dachpappe verstärkt werden. Holzklötze und Stämme werden mit Bohrungen im Alter: Kindergarten, VS, NMS Längsholz versehen, Durchmesser zwischen Gruppengröße: Gesamtgruppe drei und acht Millimeter. Der Abstand zwischen den einzelnen Löchern sollte min- Ein Insektenhotel kann Lebensraum, Brut- destens 2 cm betragen. Die Pflanzenstängel und Versteckmöglichkeit für viele unter- sollen sauber abgeschnitten und unbeschä- schiedliche Insektenarten sein, wenn das digt sein. Die Pflanzenknoten belässt man Einrichtungsmaterial möglichst vielfältig ist. am Ende als Abschluss nach hinten. Je nach Altersgruppe wird ein regelmäßiges Protokoll über die Aktivität am Insektenhotel Wenn das Insektenhotel bis zum Boden geführt. Es können folgende Daten erhoben reicht, werden ganz unten größere bereits werden: vermorschte Stämme und Äste oder Steine > Datum, Wetter, Temperatur geschlichtet. In einer oberen Etage kann ein > Aktivität allgemein (Anflugrate, Sichtung Rahmen mit abgemagerter (mit Sand ver- Tiere pro Zeiteinheit) mischter) Lehmerde gefüllt werden. Das > Spezielle Aktivität bestimmter Tiere Material muss gut abzukratzen sein. Dies Am Ende eines Jahres werden die Beobach- kann man mit der Fingernagelprobe über- tungen ausgewertet und besprochen. prüfen. Das Insektenhotel wird gemeinsam gebaut und in der Nähe im Garten oder auf einem Balkon der Schule / des Kindergar- Insektenhotel für Bestäuberinsekten tens aufgestellt. Ziegel mit Löchern werden im Garten oder am Balkon bauen so geschlichtet, dass die Hohlräume nach außen zeigen. Optimaler Standort: Ausrich- tung nach Südost oder Südwest und Schutz Material: Bretter, Stroh, feuchter Lehm, vor zu viel Regen und Wind, da Wasser zu Ton, morsches Holz, gut getrocknetes Holz, Schimmelbefall führen kann. am besten Hartholz aus Esche, Eiche oder Nuss, hohle Stängel von Kräutern und Sträu- chern (besonders gut eignen sich Stängel von Schilf, Bambus, Staudenknöterich), mark- haltige Stängel von Brombeere, Himbeere, Rose und Holunder, Ziegel mit Hohlräumen etc. Wichtig ist, dass Löcher im Idealfall immer in die Längsseite vom Holz gebohrt werden, damit es innen durch Spannungen nicht einreißt und sich dadurch die Insekten die Flügel aufreißen. Wenn das Holz bereits sehr gut getrocknet ist (kann je nach Holzart bis zu mehreren Jahren dauern) kann man auch in die Stirnseite bohren. Kein Kiefern- oder Fichtenholz (Ausnahme Umrahmungen), weil es stark fasert und bei Regen aufquillt. 22
Insekten als Bestäuber Mögliche Beobachtungen: Insektenhotel draußen in der Natur bauen Wildbienen: Diese fliegen auch unter 15 °C und legen Material: in der Natur gesammelt: Totholz- ihre Eier einzeln in Brutkam- stecken, trockenes Gras, Lehm, morsches mern. Jedes Ei wird mit Holz, hohle Stängel von Kräutern, Steine, einem Vorrat an Pollen und leere Schneckenhäuser Nektar versorgt. In hohlen Kammern von Stängeln nisten vor allem Arten aus der Gruppe der Mauer-, Blattschneider- und Maskenbienen. Wegwespen: Sie lähmen Spinnen durch einen Stich und bringen ihre Beute in die Brutkammer. Dort legen sie ein Ei ab und verschließen die Kammer. Grabwespen: Diese versor- gen ihre Larven mit einem Vorrat an gelähmten Käfern Ablauf: An einer geschützten Stelle unter oder Heuschrecken. einer Hecke, in einer Astgabel oder neben einem Baumstamm werden aus den Natur- materialien „Häuschen“ für Insekten gebaut. Schmetterlinge: Sie finden in Hohlräumen Zum Beispiel eine Hecke aus Totholz. Dazu zwischen Ästen und zwischen Ziegeln gute werden als Begrenzung Stecken senkrecht in Unterschlupfmöglichkeiten. die Erde gesteckt und dann mit querliegenden Stecken die Hecke gefüllt. Von oben kann Nagende Wespen und Bienen: Diese besu- man dann z.B. lange hohle Stängel von chen markhaltige Pflanzenstängel wie Brom- Pflanzen hineinstecken. Wenn man lehmige beere, Rose, Himbeere, Holunder sowie Erde zur Verfügung hat, kann man einen Teil morsches Totholz. der Hecke mit einer dicken Schicht Lehm verputzen. An diesen Stellen kann man Grabende Wildbienen: Diese große Blätter und Farnwedel als Schutz werden mit feuchtem Lehm gegen Regen auf die Hecke legen und mit gefüllte Kisten als Ersatz Ästen beschweren. Eine andere Möglichkeit für natürliche Steilwände ist es, hohle oder markhaltige Pflanzenstängel besiedeln. gleich lang zu schneiden, mit Gras oder Schlingpflanzen zu Bündeln zusammen- binden und an einer geschützten, sonnigen Stelle erhöht in Astgabeln zu befestigen. geht’s zu weiteren Informationen Hier zu Insektenhotels 23
Ein- und Ausgang des Nistkastens bauen Hummelnistkasten für Erdhummeln bauen In jede der beiden Topfkombinationen wird durch das Loch am Boden des Topfes ein Material für den Nistkasten: Plastikrohr gesteckt. Die beiden Rohre dienen Zwei gleichgroße Blumen- als Aus- und Eingang für das Hummelnist- töpfe, zwei siebartige und haus. Ist kein Loch in den Töpfen vorhanden, etwas kleinere Blumentöpfe, kann man es natürlich auch hineinschneiden. zwei biegsame Plastikrohre Dann werden die Übergangsstellen außen (Durchmesser ca. 2 cm, leicht mit stabilem Klebeband, wie zum Beispiel geriffelt), Kabelbinder, alte Feinstrumpfhose, Panzertape, wasserdicht abgedichtet. Es Panzertape sollten Rohre mit Riffelstruktur verwendet Nistmaterial: Feines Stroh oder Heu, werden, damit die Hummeln darin krabbeln trockenes Moos, Tierhaare können und nicht im Haus gefangen sind. Ablauf: Nisthilfe zusammenstecken Die richtige Drainage Nun wird eine der beiden Hälften der Nist- In die Unterseite der beiden großen Blumen- hilfe locker mit dem Nistmaterial gefüllt. töpfe jeweils drei etwa gleich große Löcher Dazu werden trockenes Moos, feines Stroh schneiden. Diese dienen als Drainagen, falls oder Heu und gegebenenfalls Tierhaare, wie Wasser in das Hummelhaus eindringen die eines Hundes, vermischt. Nun muss das sollte. Um das Eindringen von Ameisen oder Nisthaus nur noch zusammengebaut werden: Insekten zu verhindern, werden diese Löcher Die beiden inneren kleinen Töpfe werden von außen mit Stückchen der Feinstrumpfho- fest mit Kabelbindern verbunden, sodass se zugeklebt, sodass diese quasi als Gitter vor keine Lücke bleibt. Für eine Hummel wäre den Öffnungen liegen. Anschließend werden es fatal, sich zwischen innerem und äußerem die beiden kleineren, siebartigen Töpfe Topf zu verirren. Nun werden die äußeren jeweils in einen der beiden größeren ge- beiden Töpfe wasserdicht mit Klebeband zu- steckt. Diese beiden inneren Gittertöpfe sammengeklebt. Fertig ist das Hummelhaus. dienen dazu, dass eindringendes Wasser innen am äußeren Topf bis zu den Drainage- Der richtige Ort löchern abfließen kann, ohne dabei das Nun muss das Hummelhaus nur noch aufge- Hummelnest zu durchnässen. stellt werden. Da es ein unterirdisches Hum- melnisthaus ist, wählt man am besten eine Stelle, an der sich bei Sturzregen kein Wasser aufstaut. Es wird dann knapp unter der Erdoberfläche vergraben, die Rohre werden Nistmaterial so gebogen, dass eine Hummel bequem hinein krabbeln kann. Um den Eingang herum kann man etwas Moos und Steine drapieren, um ihn zu schützen und einladen- der zu gestalten. Siebartiger Blumentopf Drainagen Link- sammlung auf Seite 36/37 24
Was kann ich tun, um Bestäuber zu unterstützen? Schwebfliegen fördern Wildem Wein. Stelle den flatterhaften Freun- Schwebfliegen reagieren den somit in allen Entwicklungsstadien einen empfindlich auf den Einsatz Unterschlupf im Garten bereit und schneide von Insektiziden. Unnötige die Kletterpflanzen im Winter nicht zurück! Spritzungen deshalb ver- meiden. Als Blütenbesucher Stein- und Reisighaufen sowie alte Steine sind die Schwebfliegen auf ein breites und laden ebenso die müden Gaukler zum Über- dauerndes Blütenangebot angewiesen. wintern ein! Randstreifen sollten deshalb nicht so häufig gemulcht werden. Sträucher und Hecken In jeden größeren Garten gehört eine dienen den Tieren als Überwinterungs- Sal-Weide. Sie dient im zeitigen Frühjahr als quartier und als Reserve bei knappem Nektarquelle für viele Insekten und die Nahrungsangebot. Raupen vieler Schmetterlingsarten bevorzu- gen diese Futterpflanze. Schmetterlingen beim Überwintern helfen Räume im Herbst den Garten nicht komplett Wärme ist dem Schmetterling ab. Einige Stängel dürfen ruhig stehen sein Tod! Du hast in den bleiben. kalten Wintermonaten einen regungslosen Schmetterling Baue ein Insektenhotel und biete Schmetter- am Dachboden, Keller oder in der Gartenhüt- lingen, Marienkäfern und Co einen Ort, um te gefunden? Trage ihn bitte nie in die be- über den Winter zu kommen. heizte Wohnung, da er sonst aus seiner Winterruhe erwacht und gleich verhungern Lebensräume für Hummeln würde. Lass ihn einfach an Ort und Stelle erhalten weiterschlummern und achte darauf, dass er > Erdhummeln nisten unter- im Frühling nach dem Aufwachen ungehin- irdisch in verlassenen dert ins Freie flattern kann. Mäuselöchern > Baumhummeln nisten in Vor allem Kleiner und Großer Fuchs, Tag- hohlen Bäumen pfauenauge oder Trauermantel suchen die > Steinhummeln nisten meist unter Steinen Nähe des Menschen zum Überwintern. > Manchmal brüten Hummeln auch in Falls der Schmetterling im Winter in deiner Vogelnistkästen Wohnung flattert, verfrachte ihn vorsichtig in eine kleine Pappschachtel (mit Schlitz, damit Hilfe für Nachtschwärmer er im Frühling davon flattern kann) und > Im Garten Nektarpflanzen platziere sie an einen kühlen Ort, wie z.B. für Schwärmer setzen in der Garage, im Gartenhäuschen oder im > Futterpflanzen für die ungeheizten Stiegenhaus. Achte auch darauf, Schwärmerraupen fördern dass im Frühling der Falter die Garage usw. oder belassen, wie z.B. verlassen kann. Ackerwinde, Liguster, Flieder, Eschen, Linden, Weiden, Biete Unterschlupf, indem du Winter-Quar- Nachtkerzen, Weideröschen, Zypressen- tiere wie Kletterpflanzen in deinem Garten wolfsmilch, Pappeln, Labkraut bereitstellst, denn Schmetterlinge überwin- tern gerne im Efeu, Wald-Geißblatt oder 25
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