LEITFADEN ZUM THEMA ONLINEPRÄSENZ - Rheinisch ...
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INHALTSVERZEICHNIS 1. EINE ERFOLGREICHE WEBSITE 4 5. SOCIAL-MEDIA-GUIDELINES20 1.1 Warum brauche ich eine eigene Website? 4 5.1 Die Basis: 1.1.1 Kundenerwartungen 4 Grundlegende Aspekte von Social-Media-Guidelines 20 1.1.2 Die Außendarstellung beeinflussen 4 1.1.3 Produkte online verkaufen 4 6. BEST-PRACTICE-BEISPIELE GASTRONOMIE UND 1.1.4 Eine Website bleibt, eine Anzeige nicht 4 HOTELLERIE 21 1.1.5 Eine Website ist leicht auf dem neuesten Stand zu halten 5 6.1 Restaurant Hubland Würzburg 21 1.1.6 Kunden in der Nähe erreichen 5 6.2 hotvolee Kitchen & Bar Marktheidenfeld 22 6.3 Tucker Brunch Bar Berlin 23 1.2 Zielgruppen, Ziele & Strategie für die eigene Website 5 6.4 Hotel & Restaurant „Zur Post“ in Odenthal 24 1.2.1 Ziele definieren 5 6.5 Heimathafen Hotels – WhatsApp 25 1.2.2 Die Zielgruppe(n) 5 1.2.3 Die Struktur und der Aufbau 6 7. BEST-PRACTICE-SOCIAL-MEDIA AUS DEM TOURISMUS 1.2.4 Die Inhalte aufbauen und realisieren 6 ALLGEMEIN 26 7.1 Leipzig Travel – Facebook 26 1.3 Technische Realisierung 6 7.2 Rügen Tourismusverband – Instagram 26 1.3.1 Welche Möglichkeiten gibt es? 6 7.3 Germany Tourism (DZT) – YouTube 26 1.3.2 Website-Baukasten 6 1.3.3 Wahl der Domain 7 8. AKTUELLE TIPPS FÜR IHR ONLINE-MARKETING27 1.4 Erfolgsfaktoren einer Website 7 9. CHECKLISTEN FÜR DEN ERFOLGREICHEN 1.4.1 Suchmaschinenposition 7 SOCIAL-MEDIA-EINSATZ IM ALLTAG 28 1.4.2 Design und Layout 7 a. Die Top Beitragsformate in Social Media 28 1.4.3 Nutzerfreundlichkeit 8 b. Welche Posts funktionieren auf Facebook am besten? 28 1.4.4 Schnelle Kontaktaufnahme 8 c. Wie sollten die Posts auf Facebook gestaltet sein? 28 1.4.5 Mobile Optimierung 8 d. Welche Posts funktionieren auf Instagram am besten? 28 1.4.6 Hochwertiger Content 8 e. Checkliste vor dem Social-Media-Start – Was ist wichtig? 28 f. Checkliste nach dem Social-Media-Start – Was ist wichtig?28 2. SOCIAL MEDIA IM UNTERNEHMEN 9 g. Hilfreiche und interessante Links zum Thema 28 2.1 Vor dem Beginn – Social-Media-Strategie und -Zieldefinition 9 GLOSSAR ONLINE-MARKETING29 2.1.1 Das Tourismuszukunft Ringmodell 10 2.1.2 Die Zieldefinition 11 ÜBER DIE AUTORIN 31 2.1.3 Marketing in Zeiten von digital vernetzten Kunden und Inhalten 11 3. SOCIAL-MEDIA-INHALTE UND -PLATTFORMEN 13 3.1 Was ist das Besondere meines Produktes? 13 3.2 Wer ist meine Zielgruppe? 13 3.2.1 Wie lernt man die relevante Zielgruppe kennen? 13 3.2.2 Die Ansprache 14 1. Geschichten, Funktion und Urheber 15 2. Aus Geschichten wird Content – Das Format 15 3. Wo werden die Geschichten erzählt? – Der Touchpoint 15 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 3.3 Worauf muss ich in Social Media achten? 15 3.4 Besonderheiten/Unterschiede zwischen Facebook, Instagram, YouTube, Twitter und WhatsApp 16 3.4.1 Facebook 16 Abbildung 1: Tourismuszukunft Ringmodell 9 3.4.2 Instagram 16 Abbildung 2: Mögliche qualitative Ziele 10 3.4.3 YouTube 16 Abbildung 3: Mögliche quantitative Ziele 10 3.4.4 Twitter 17 Abbildung 4: Anstieg Nutzung digitaler Kanäle und Services 3.4.5 WhatsApp 17 während Corona 11 Abbildung 5: Anstieg Nutzung digitaler Kanäle und Services 4. TYPISCHE RECHTLICHE HERAUSFORDERUNGEN nach Altersgruppe während Corona 11 VON SOCIAL MEDIA IM UNTERNEHMEN18 Abbildung 6: Die Reise des Kunden – offline und online 11 4.1 Impressum und Datenschutzerklärung Abbildung 7: Beitrag vom Hotel & Restaurant „Zur Post“ in (allgemeine Verantwortlichkeit) 18 Odenthal zur neuen Junior Suite 12 4.1.1 Impressum 18 Abbildung 8: Tourismuszukunft Ringmodell 13 4.1.2 Datenschutzerklärung 18 Abbildung 9: Limbic Map „Familien Franzi“ 13 4.2 Wem »gehören« Accounts und Kontakte? 18 Abbildung 10: Bereich der „Ansprache“ im Tourismuszukunft 4.3 Verantwortung für Inhalte und Rechte 19 Ringmodell 14 4.4 Vertriebs- und Werbemaßnahmen 19 Abbildung 11: Die führenden Social-Media-Plattformen 4.5 Unternehmen und ihre Arbeitnehmer in sozialen Medien 19 in Deutschland nach Nutzern 16 2 WWW.DASBERGISCHE.DE
EINLEITUNG Wir leben im digitalen Zeitalter. Die Nutzung digitaler Medien zum dies, 82 Prozent der 30- bis 49-Jährigen sowie 74 Prozent der 50- bis Informieren, Kommunizieren, Einkaufen oder zur Unterhaltung ist in 64-Jährigen. Auch die Silver Surfer über 65 Jahren sind vermehrt in den letzten Jahren signifikant gestiegen (in Deutschland seit 2015 um sozialen Medien zu finden (32 Prozent).**** 14 Prozent).* Die Corona-Krise hat hier zusätzlich als Brandbeschleu- niger gewirkt und dieser Entwicklung einen kräftigen Schub gegeben. Diese Zahlen sind nicht überraschend, denn in Zeiten von Social Dis- tancing schaffen das Internet und im Speziellen die sozialen Medien Vor Corona nutzten 2020 täglich 51 Millionen Menschen in Deutsch- den Kontakt zur Außenwelt, zur Familie und zu engen Freunden. Für land das Internet in irgendeiner Form, das entspricht 72 Prozent. Bei den Verbraucher ist es derzeit oftmals der einzige Weg zum Unter- den 14- bis 29-Jährigen waren es 97 Prozent. Damit stieg die generelle nehmen bzw. zu dessen Produkten oder Dienstleistungen, sowie es für Internetnutzung im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich an. viele Unternehmen mitunter der einzige Weg zum Kunden ist. In vielen 94 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung sind nun zumindest Marktsegmenten hat sich das Angebot und die Nachfrage komplett in gelegentlich online. Vor allem ältere Menschen ab 70 Jahren sind als die digitale Welt verlagert. Diese Entwicklung bietet besonders kleineren Onliner hinzugekommen.** Betrieben großes Potenzial, den Kunden dort abzuholen, wo er sich derzeit und in Zukunft schwerpunktmäßig aufhält – und das ist online. Durch Corona ist die Nutzung bei fast allen digitalen Angeboten (Filme, Video, Audio, Social Media etc.) nochmal gestiegen. 32 Pro- Wie die eingangs erwähnten Zahlen vermuten lassen, wird die gestie- zent der Zuwächse aus dem ersten Lockdown sind bislang erhalten gene Nutzung des Internets – insbesondere der sozialen Medien – die geblieben. Vor allem qualitativ hochwertige Medienangebote erfahren Krise überdauern und mit einem absehbaren längeren Verlauf dieser, noch größeren Zuspruch als vorher, wohingegen analoge, lineare An- auch nachhaltig das Nutzerverhalten verändern. Der digitale Weg zum gebote weiter Nutzer verlieren. Nicht überraschend haben Online-News Kunden ist daher keine Option mehr, sondern ein Muss. profitiert und immer mehr Mediennutzer lesen auch hinter der Bezahl- schranke weiter. Digitale Magazin-Flatrates verzeichnen gegenwärtig Zum Wie und Wo soll dieser Leitfaden einen Überblick geben und An- einen kleinen Boom. regung sein. Er soll darüber hinaus die ersten Schritte erleichtern sowie Orientierung ermöglichen. Auch die Nutzerbasis von Podcasts hat seit dem ersten Lockdown wei- ter zugenommen. Podcasts haben sich besonders in den mittleren Al- tersgruppen als Zugang zu weiterführenden Informationen etabliert.*** *Quelle: https://www.projecter.de/blog/social-media/statistiken-zur-internetnutzung- die-ardzdf-onlinestudie-2015/ **Quelle: shttps://www.ard-zdf-onlinestudie.de/files/2020/2020-10-12_Onlinestu- Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Social-Media-Nutzung. Mit die2020_Publikationscharts.pdf Ausbruch der Krise sind drei Viertel der Internetnutzer in Deutsch- ***Quelle: https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and-telecom- land vermehrt in sozialen Medien aktiv. Insgesamt geben 75 Prozent munications/articles/mediennutzung-covid-19.html an, Plattformen wie Facebook, Instagram, Xing, Twitter und Co. inten- ****Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Social-Media-Nutzung- steigt-durch-Corona-stark-an#:~:text=Berlin%2C%2027.&text=seit%20 siver zu nutzen. Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass dies fast Ausbruch%20des%20Coronavirus%20in,50%2D%20bis%2064%2DJ%C3% alle Generationen betrifft: 86 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sagen A4hrigen 3
KAPITEL 1 1. EINE ERFOLGREICHE WEBSITE 1.1 WARUM BRAUCHE ICH EINE EIGENE site und sollten dafür genutzt werden, um auf diese aufmerksam zu machen. WEBSITE? 1.1.3 Produkte online verkaufen 1.1.1 Kundenerwartungen Nicht erst seit der Corona-Krise boomt der Onlinehandel. Die Pan- Menschen suchen im Internet nach bestimmten Produkten, Dienstleis- demie hat diese Entwicklung verschärft und weiter beschleunigt. Das tungen oder generellen Informationen. An allen drei Kategorien kann Verkaufen der eigenen Produkte oder Dienstleistungen online ist heut- der Nutzer ortsunabhängig interessiert sein und so z. B. sein Wunsch- zutage eher die Regel als die Ausnahme. Die eigene Website bietet produkt in einem Onlineshop finden und bestellen. Nutzer haben aber dafür den richtigen Ort. Das schließt das Offline-Geschäft nicht aus, auch ortsbezogene Suchanfragen und wollen dann z. B. Informationen sondern kann auch als Ergänzung gesehen werden. Online verkaufen zu einem bestimmten Hotel oder Restaurant in einer bestimmten Stadt heißt auch nicht unmittelbar alles versenden zu müssen. Bestimmte finden. Wer im Kontext einer solchen spezifischen Suchanfrage mit Produkte können auch zur Abholung angeboten werden. seiner Website nicht zu finden ist, findet in der digitalen Welt nicht vollumfänglich statt. Sicher gibt es weitere Platzierungsmöglichkeiten, Die Hotellerie und Gastronomie hat in diesem Zusammenhang ver- jedoch unterstützt die eigene Website die Vermarktung online erheb- schiedene Möglichkeiten, Leistungen online anzubieten und zu verkau- lich. Des Weiteren schafft die eigene Website Vertrauen in die Marke fen. Gastronomen können einen eigenen Lieferdienst für ihre Speisen und vermittelt Professionalität. Fremdplatzierungen können das nur und Getränke anbieten oder einen externen Lieferservice mit der Ab- teilweise abbilden. holung beauftragen. Mehr und mehr setzt sich auch die Methode des Click & Collect durch. Kunden holen ihre Bestellung dann selbst ab und Im Zusammenhang mit einer eigenen Website geht es nicht um Masse, sparen sich oder dem Gastronomen die Liefergebühren. sondern um Klasse und so reichen oft ein paar stimmige Seiten mit den wichtigsten Informationen aus, um präsent zu sein. Wichtig ist Voraussetzung ist natürlich eine ansprechende Darstellung der eige- dabei vor allem die Aktualität. nen Produkte und Services auf der Website und die Möglichkeit einer direkten Buchung. 1.1.2 Die Außendarstellung beeinflussen Gleiches gilt für die Hotellerie, die neben dem eigenen Zimmerangebot Auf der eigenen Website hat man die Kommunikations- und Ge- auch Zusatzleistungen, wie z. B. besondere Wellness-Leistungen, on- staltungshoheit. Farben, Bilder, Logo und Aussagen können hier fest line buchbar machen kann. integriert und individuell gestaltet werden. Darüber hinaus schafft eine eigene Website einen Referenzpunkt, auf den grundsätzlich immer 1.1.4 Eine Website bleibt, eine Anzeige nicht verwiesen werden kann. Wichtige Neuigkeiten, generelle Informatio- nen sowie markenrelevante Aspekte finden auf der eigenen Website Eine gut aufgesetzte und gepflegte Website bietet, wie oben ange- ihre Basis, auf die über Social Media verwiesen werden kann. Insofern sprochen, eine langfristige Basis für das Onlinemarketing. Wichtige ergänzen Social Media oder auch Bewertungsportale die eigene Web- Themen, Informationen, Neuigkeiten oder Produkte können immer 4 WWW.DASBERGISCHE.DE
KAPITEL 1 wieder aktualisiert bzw. neu ergänzt werden und finden den Weg Die eigene Website spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige, zum Kunden, wenn die eigene Seite dahingehend etabliert und gut jedoch nicht ausschließliche Rolle. Um die Sichtbarkeit und damit das auffindbar ist. Eine durchdachte Bewerbung sowie auch die unbe- eigene Ranking zu verbessern, ist zusätzlich ein „Google My Business“- zahlte regelmäßige Platzierung in Social Media kann dabei helfen. Eintrag (GME) nötig. Google My Business ist als Googles eigenes On- Eine Anzeige, sei es offline oder online, hat eine geringe Halbwert- line-Branchenverzeichnis zu verstehen. Um wie im obigen Screenshot zeit und schafft nur vorübergehend Aufmerksamkeit. Somit sind auf der Karte sowie darunter gelistet zu werden, benötigt es diesen die eingesetzten Kosten einer Website langfristig gesehen gerin- Eintrag. In Kombination mit einer eigenen Website, die mit solch einem ger, als bei jeder anderen Art der Vermarktung online oder offline. Eintrag verlinkt ist, kann ein regional suchender Kunde in das eigene Restaurant oder Hotel geführt werden. 1.1.5 Eine Website ist leicht auf dem neuesten Stand zu halten 1.2 ZIELGRUPPEN, ZIELE & STRATEGIE FÜR DIE Das Aufsetzen sowie die Pflege einer Website sind heutzutage un- problematisch. Es gibt verschiedene Anbieter von Website-Baukäs- EIGENE WEBSITE ten am Markt, die es ermöglichen, schnell und problemlos die eigene Website anzupassen. Bilder und Texte lassen sich unproblematisch 1.2.1 Ziele definieren austauschen oder hinzufügen. Dahingehend bedeutet die Betreuung einer Website keinen signifikanten Mehraufwand mehr. Vor dem eigentlichen Erstellen der eigenen Website steht die Frage nach dem „Warum“. Wie oben teilweise schon skizziert kann es ver- 1.1.6 Kunden in der Nähe erreichen schiedene Gründe geben, warum eine eigene Webseite sinnvoll ist. Diese reichen vom Bereitstellen genereller Informationen bis hin zum Die eigene Website spricht nicht nur potenzielle Kunden vor der Rei- Verkauf von bestimmten Leistungen. Es ist wichtig, diese vorher klar zu se oder vor dem Kauf an, sondern auch währenddessen. Speziell im definieren. Dabei hilft es, ein Hauptziel zu formulieren und dazugehö- Zusammenhang mit lokalen Suchanfragen kann die Website eine rige Unterziele. Diese dienen als Handlungsleitfaden für die Erstellung unterstützende Rolle spielen. Google gibt hier sicherlich den ersten der Website bzw. die Gliederung dieser. Impuls, kann aber derzeit (noch) nicht allumfänglich tiefergehende Informationen liefern. Die eigene Website kann hier ansetzen und den Beispiel Haupt- und Unterziele: Kunden in einem lokalen Suchkontext zu sich bringen. Hauptziel: Lokale Suchanfragen betreffen vor allem die „in meiner Nähe“-Such- Professionelle Präsentation meines Unternehmens im Internet. anfragen auf dem Smartphone. Diese unmittelbaren Suchen mit re- gionalem Bezug sind eine einmalige Chance, sichtbar zu werden. Das Unterziele: gilt sowohl in Zeiten eines tatsächlichen Besuches als auch im Kontext der Suche nach einem örtlichen Restaurant mit Lieferdienst. 1. Kunden sollen über meine Homepage mit mir in Kontakt treten. ¡ Eigenständige Kontaktseite mit Kontaktformular und Kontakt- möglichkeiten auf den Unterseiten anbieten (z. B. Kontakt-Button oder Telefonnummer). 2. Ansprechende Präsentation meiner Produkte ¡ Eigenständige Produktseiten mit Produktfotos und detaillierten textlichen Informationen/Spezifikationen oder sogar die Integra- tion eines eigenen Onlineshops, in dem die Produkte direkt ge- kauft werden können. Wenn es verschiedene Produktgruppen gibt, sollten diese sinnvoll in einer Überebene zusammengefasst und die eigentlichen Produkte direkt darunter angelegt werden. 3. Ich möchte mich vom Wettbewerb abheben. ¡ Unterseite „Über uns“ mit Leitgeschichte zum Unternehmen so- wie Fotos oder sogar Video. Werte und Identität greifbarer für den Besucher machen und Barrieren der Kontaktaufnahme abbauen. 1.2.2 Die Zielgruppe(n) Wie auch im Zusammenhang mit einer professionellen Social-Media- Kommunikation ist es wichtig, zu wissen, wen man mit der eigenen Der obenstehende Screenshot zeigt die Ergebnisse einer lokalen Such- Website ansprechen möchte bzw. wer diese letztendlich besuchen anfrage für „vh“. soll. Dementsprechend ist die Website zu gestalten und setzt unter- schiedliche Schwerpunkte in der Darstellung der Inhalte sowie auch in Wie auch beim „normalen“ SEO (Suchmaschinenoptimierung) nutzt der Ansprache selbst. Eine jüngere Zielgruppe ist durchaus gewöhnt, Google eine Kombination von vielen Faktoren, um das Ranking einer mit einem ‚Du‘ angesprochen zu werden, wohingegen ältere Nutzer Seite festzulegen. Laut Google selbst sind die drei wichtigsten: eher das ‚Sie‘ bevorzugen. Gleiches zeigt sich im Zusammenhang mit der Ausgestaltung von Texten bzw. dem Text-Bildverhältnis. Jüngere ¡ Relevanz Zielgruppen favorisieren eher visuelle Inhalte und damit weniger Text, ¡ Entfernung ältere Zielgruppen setzen hier durchaus umgekehrte Prioritäten. ¡ Bekanntheit / Bedeutung. 5
KAPITEL 1 Auch die Nutzung des Endgerätes ist durchaus ausschlaggebend. gen der Struktur und dem Aufbau damit zu befassen. Verzögerung in Generell ist die mobile Internetnutzung im Vormarsch, jedoch gibt es der Produktion notwendiger Inhalte verzögern letztlich den gesamten in diesem Zusammenhang deutliche Unterschiede in den einzelnen Launch der Website. Es empfiehlt sich daher ein paralleles Sammeln Zielgruppensegmenten. Jüngere Zielgruppen nutzen das Internet bzw. Produzieren der Inhalte, damit sie rechtzeitig vorliegen und inte- vorrangig mobil und rufen auch Websites schwerpunktmäßig mobil griert werden können. ab. Das Smartphone bietet im Vergleich zum Desktop jedoch weitaus weniger Anzeigefläche und verlangt ein schnelles Laden der Inhalte, da der Zugriff auf Online-Inhalte oft von unterwegs stattfindet. Ebenso Tipp: lassen sich komplexe Navigationsmenüs oder aufwendige visuelle In- Bauen Sie sich von Anfang an entsprechend der Web- halte oftmals schwieriger mobil abbilden. Responsive Website-Lösun- site-Struktur eine Ordnerstruktur auf, nach der Sie alle gen (Website für alle Bildschirmgrößen – passt sich flexibel an) können Inhalte sortieren und ablegen. beide Welten bedienen, daher mobil und am Desktop, doch auch hier stellt sich die Frage nach den genauen Ansprüchen der Zielgruppe. 1.3 TECHNISCHE REALISIERUNG Im Kapitel 3 wird auf diese Thematik tiefer eingegangen. 1.3.1 Welche Möglichkeiten gibt es? 1.2.3 Die Struktur und der Aufbau Generell kann eine eigene Website mit Hilfe einer Agentur oder eigen- Neben einer individuellen Struktur auf Basis der formulierten Ziele gibt ständig umgesetzt werden. Bei der Umsetzung mit einer Agentur ist es bestimmte Strukturmerkmale, die grundsätzlich auf jeder Website abzuwägen, ob eine Website vollständig neu programmiert wird oder zu finden sind. die Basis ein Website-Baukasten-System sein soll. Letzteres hat we- sentliche Vorteile, da Baukasten-Systeme es erlauben, die Website Startseite: Auf der Startseite sollte schnell erkennbar sein, was der perspektivisch selbst anzupassen und zu pflegen. Individuell erstellte Nutzer auf der Website erwarten kann bzw. findet. Die Aufmerksam- Webseiten benötigen grundsätzlich immer die Unterstützung einer keitsspanne ist online deutlich geringer als offline. Eine komplizierte Agentur oder eines ausgebildeten Programmierers. Ansprache, lange Texte oder Videos, die nicht laden, führen zu hohen Absprungsraten und damit dem Schließen der Website. Eine direkte, 1.3.2 Website-Baukasten einfache und persönliche Ansprache mit dazu passenden visuellen Akzenten sind ausschlaggebend für den ersten Eindruck und das wei- Die Umsetzung mit einem Website-Baukasten-System bietet einen tere Verweilen auf der Website. schnellen, einfachen und kostengünstigen Weg, um eine Website sel- ber oder mit überschaubarer Unterstützung durch eine Agentur zu Navigation: Jede Website benötigt eine Navigation, damit sich der erstellen. Nutzer auf dieser zurechtfinden kann. Es ist Geschmacksache, ob die Navigation oben auf der Homepage oder an der Seite eingebaut wird. Ein Baukasten liefert oftmals alles aus einer Hand: eine Domain, den Auch hier gilt: Je einfacher, desto besser. Verschachtelte Strukturen Speicherplatz, eine Arbeitsoberfläche zur Bearbeitung der Website und mit etlichen Unterrubriken erschweren das Auffinden von Informatio- häufig auch ein eigenes E-Mail-Postfach. Ein Homepage-Baukasten nen und das generelle Navigieren. Dies ist auch ein Grund für hohe besteht im Wesentlichen aus folgenden Bestandteilen: Absprungsraten und damit das Verlassen der Website. ¡ Layout und Designvorlagen: Alle Anbieter bieten diverse Design- Impressum: Das Impressum ist in Deutschland rechtlich vorgeschrie- vorlagen, aus denen man wählen kann. Diese lassen sich nach dem ben. Im Kapitel 4 wird noch einmal detaillierter darauf eingegangen. eigenen Geschmack bzw. an das Corporate Design anpassen. Ähn- lich verhält es sich mit der Anordnung und Größe des Menüs, des Kopfbereiches, etc. Tipp: ¡ Website-Elemente: Innerhalb der Vorlagen kann man verschiedene Erfinden Sie das Rad nicht neu. Es gibt online zahlrei- Elemente wie Texte, Fotos, Formulare, Videos und mehr ganz einfach che ansprechende und einfach gestaltete Webseiten. per Drag-and-Drop (anklicken, ziehen und ablegen) an die Stelle set- Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie sich z. B. zen, wo man möchte. Diese Elemente werden dann mit den eigenen die Webseiten ihrer direkten Wettbewerber an. Machen Inhalten wie beispielsweise Texten oder Fotos gefüllt. Sie eine Rangfolge für diese Seiten. Absteigend von der Homepage, die Ihnen am besten gefällt, bis zu der, die ¡ Editor: Mit Hilfe eines Editors können zum Beispiel Textelemente Sie nicht ansprechend finden. eingepflegt und die Darstellung (z. B. Größe, Aufzählung, Blocksatz, etc.) bestimmt werden. Was gefällt Ihnen bei der besten Seite? Können Sie diese Elemente auch auf Ihrer Seite integrieren? Was gefällt Die größten Website-Baukastenanbieter im deutschsprachigen Raum: Ihnen nicht? Können sie die schlechten Bestandteile 1. Jimdo: https://www.jimdo.com/de/ besser machen oder komplett darauf verzichten? 2. WIX: https://de.wix.com/ 3. Weebly: https://www.weebly.com/de 1.2.4 Die Inhalte aufbauen und realisieren 4. Webnode: https://de.webnode.com/ Oftmals beschäftigt man sich während oder teilweise nach der Er- stellung der Website erst mit den Inhalten auf dieser. Da es dabei aber nicht nur um Texte geht, sondern auch um Fotos, Videos, Grafiken oder andere Designelemente, ist es ratsam, sich nach dem Festle- 6 WWW.DASBERGISCHE.DE
KAPITEL 1 Vor- und Nachteile von Website-Baukästen: Investment lohnt sich aber, da solch eine Domain professioneller wirkt und von den Suchmaschinen besser bewertet wird. VORTEILE VON WEBSITE-BAUKÄSTEN: ¡ Die Umsetzung ist einfach und schnell. Tipp: ¡ Die Kosten sind überschaubar. Für zwischen 2 bis 30 € pro Monat Brainstormen Sie und schreiben Sie 5-10 verschiede- bekommt man alles, was man für die Website-Erstellung benötigt. ne Domains auf, die für Sie in Frage kommen würden. Weitere Updates, Kosten für Inhalte oder Vermarktungskosten sind Danach können Sie die Verfügbarkeit prüfen (für .de dabei nicht berücksichtigt. Domains geht das z. B. auf www.denic.de) und sich auf eine Domain festlegen. ¡ Eine Lösung aus einer Hand. Ein Ansprech- bzw. Vertragspartner. ¡ In der Regel haben alle Anbieter einen sehr guten Support, der bei jeglichen Fragen oder Schwierigkeiten weiterhilft. 1.4 ERFOLGSFAKTOREN EINER WEBSITE NACHTEILE VON WEBSITE-BAUKÄSTEN: 1.4.1 Suchmaschinenposition ¡ Aufwendige Funktionen oder individuelle Anpassungen lassen sich nicht unbedingt mit einem Baukasten umsetzen. Für normale Web- Eine gute Platzierung in den Ergebnislisten von Google und Co. ist aus- präsenzen genügt der Umfang der Baukästen aber bei weitem. schlaggebend für den Erfolg der eigenen Website und das Erreichen bestehender oder auch neuer Kunden. ¡ Komplexere Seitenstrukturen oder Webseiten in mehreren Spra- chen sind durchaus schwieriger mit einem Baukasten zu realisieren. Die sogenannte Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielt hier eine Es empfiehlt sich dann, vorher zu eruieren, was bei dem gewünsch- Schlüsselrolle. Das bedeutet im Kern, dass die Unternehmenswebsite ten Anbieter möglich ist. nicht nur alleine durch den Namen oder Werbemaßnahmen, sondern auch durch gewisse technische Anpassungen und andere Maßnah- men gefunden wird. Durch eine gezielte SEO gewinnt die Website an FAZIT Sichtbarkeit und neben bereits interessierten Nutzern können so auch Mit einem Website-Baukasten lässt sich eine moderne und an- Neukunden gewonnen werden. sprechende Website zu niedrigen Kosten realisieren. Eine indivi- duell programmierte Website ist im Vergleich nicht nur deutlich Die SEO unterteilt sich in zwei Bereiche. Optimierungen, die auf der teurer, sondern erfordert mehr Planungs- und Abstimmungsauf- Seite stattfinden (on Page), und Optimierungen, die außerhalb der wand sowie oftmals die Betreuung und Pflege durch einen aus- Seite (off Page) stattfinden. Auf der Seite betrifft es u. a. Optimierun- gebildeten Programmierer. gen der Ladezeit, sodass eine Website schneller lädt. Außerhalb der Seite sind u. a. Backlinks sehr relevant. Das sind Verlinkungen zu und von fremden, fachlich geeigneten und gut frequentierten Webseiten. 1.3.3 Wahl der Domain Je höher die Backlink-Dichte und deren Qualität ist, desto eher ist dies ein positives Rankingsignal für Google. Der Name eines bestehenden Geschäftes sollte auch in der Domain auftauchen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, eine thematische oder 1.4.2 Design und Layout örtliche Einordnung zu ermöglichen. Wie zum Beispiel beim https:// www.see-hotel-berlin.de/. Durch die Signalwörter „Hotel“ und „Berlin“ Das Design und das Layout sind speziell für den ersten Eindruck rele- erkennen die Suchmaschinen eine Relevanz für das Thema sowie den vant und letztlich auch für eine emotionale Regung beim Nutzer. Bei Standort, was sich positiv auf die Position bei Google und anderen allen statischen Informationen und relevanten Fakten geht es vor allem Suchmaschinen auswirkt. Die Domain sollte entweder mit dem ent- auch darum, emotional anzusprechen und sich dadurch vom Wett- sprechenden Länderkürzel (.de, .at, .ch) enden oder das internationale bewerb abzuheben. Visuelle Inhalte und grafische Elemente führen .com nutzen. Die Endung signalisiert eine gewisse Vertrautheit und dazu, dass der Nutzer länger auf der Seite verweilt und insgesamt ein wirkt sich ebenfalls positiv auf die Suchmaschinenpositionen aus. angenehmes Nutzererlebnis hat. Das Corporate Design (Logo, Farben, Schrift, Bildsprache etc.) sollte sich auf der Website wiederfinden und Sollte ein Geschäft/Unternehmen neu eröffnet werden oder man dadurch eine Wiedererkennung ermöglichen. möchte einen Kunstnamen wählen, dann sollte man auf folgende Punkte achten: Generelle Tipps: 1. Je kürzer eine Domain, desto besser. 1. Slider (automatisch abwechselnde Bilder, oft mit Text ergänzt) 2. Verständlichkeit und eindeutig zu buchstabieren können, müssen aber nicht sein. Slider machen Sinn, wenn man verschiedene Themen vorstellen möchte oder eine Stimmung er- 3. International nutzbar? Ist die Domain perspektivisch auch interna- zeugen möchte. Zum Abverkauf sind sie aber schlecht geeignet tional anwendbar und verständlich? und werden von den meisten Besuchern einer Website ignoriert, speziell auf der Homepage. Kostenlose Domains: Die obenstehenden Baukasten-Anbieter nutzen für die kostenfreien Anfänger-Varianten eine so genannte Subdomain. 2. Es gibt zahlreiche Studien, die besagen, welche Farbe welche Der Firmenname des Anbieters wird noch hinter die eigentliche Domain Wirkung bzw. welche Wahrnehmung bei den Nutzern hervorruft. gestellt (www.ihre-domain.anbieter.com). Blau wirkt kühl und seriös, grün ist beruhigend und umweltbe- wusst usw. Wichtig ist, dass sich die Unternehmensfarbe(n) auf Grundsätzlich empfiehlt sich eine richtige Domain ohne Anbieter- der Website wiederfinden und eine gut lesbare Schrift verwendet kennzeichnung. Eine solche Domain ist immer kostenpflichtig. Das wird. 7
KAPITEL 1 3. Links sollten deutlich erkennbar sein – ein reines Mouseover reicht 1.4.5 Mobile Optimierung oft nicht. Eine andere Farbe oder Unterstreichung ist der Standard. Besonders bei solchen Themen sollte man nicht versuchen, rein Wir leben im Zeitalter des Smartphones. 79 Prozent der Bundesbürger aus Stil-Gründen etwas Anderes durchsetzen zu wollen. gehen mit ihrem Smartphone ins Netz.* 89 Prozent der Deutschen be- sitzen ein Smartphone. Selbst in der Generation 65+ liegt der Anteil in- 4. Eine gut leserliche und zugleich angenehme Schrift ist ausschlag- zwischen bei 79 Prozent und 94 Prozent seiner Besitzer verwenden das gebend für das Nutzerlebnis. Oftmals sind Textabschnitte schwer Smartphone täglich.** Das mobile Surfen ist daher keine Ausnahme lesbar, weil entweder die Schrift zu klein ist, keine Absätze vor- mehr, sondern die Regel. Jede Website muss dahingehend optimiert handen sind oder der Hintergrund zu hell oder dunkel ist. Auch sein, sodass Nutzer ohne Probleme eine gewünschte Seite unterwegs die Farbe der Schrift ist entscheidend. Weiße Schrift, z. B. als Text von ihrem Smartphone aufrufen können. auf Bildern, wirkt gut – jedoch nur, wenn auf dem Bild selbst nicht viel Weiß ist. 1.4.6 Hochwertiger Content 5. Verwendete Bilder sollten erstklassig und individuell sein. Es emp- fiehlt sich, mit einem guten Fotografen – zumindest vom Team und Hochwertige Inhalte sind oftmals herausfordernder als gedacht. Nicht, den Örtlichkeiten – einmalig mehrere Bilder für die eigene Website weil sie unbedingt teurer sind, sondern weil sie inhaltlich zugeschnitten zu produzieren. Natürlich können auch thematisch passende Stock- sind. Letztlich machen sie den Unterschied und führen dazu, dass man bilder, also Bilder aus Bilddatenbanken, verwendet werden. Diese über das Unternehmen spricht bzw. die Inhalte und damit die Website sollten aber sparsam eingesetzt werden und eine perfekte Qualität teilt. Es lohnt sich, an dieser Stelle zu investieren – vor allem Zeit – und und thematisch passende Bildaussage haben. Bilder sollten den hochwertige Texte, Bilder oder Videos zu produzieren. Grundsätzlich Text der jeweiligen Seite in seiner Aussage unterstützen. Das be- hilft an dieser Stelle wieder die Frage nach dem ‚Warum‘. Warum soll deutet auch, eine Mehrfachverwendung von Bildern zu vermeiden der Nutzer auf Ihrer Seite verweilen, wenn er die Informationen teilweise und insbesondere auf der Homepage durch Bilder eine persönliche auch anderweitig erhalten kann? Warum soll der Nutzer mit Ihnen in und vertrauensvolle (z. B. Bilder vom Team) Ansprache zu schaffen. Kontakt treten und buchen, wenn er das grundsätzlich vielleicht auch woanders kann? Welche Inhalte schaffen den Unterschied und damit Weitere Tipps und Trends finden Sie hier: das Verweilen auf der Website? https://www.w4.at/die-top-27-webdesign-trends-2021/ *Quelle: https://www.experten.de/2020/05/13/surfen-im-internet-fuer-deutsche- ein-vollzeitjob/ Ein allgemeiner wichtiger Aspekt ist die Barrierefreiheit einer Website. **Quelle: https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and- Barrierefreiheit bedeutet, dass die Website von jedermann – ob mit telecommunications/articles/smartphone-nutzung-2020.html oder ohne Behinderung – ohne Einschränkung genutzt werden kann. Weitere Informationen zu diesem Thema: https://bik-fuer-alle.de/ barrierefreiheit-umsetzen.html FAZIT Eine eigene Website ist heutzutage kein Mammut-Projekt mehr. 1.4.3 Nutzerfreundlichkeit Verschiedene Website-Baukästen ermöglichen eine relativ ein- fache und schnelle Umsetzung. Inhaltlich reicht es, sich auf das Wie oben bereits erwähnt sind ein einfacher Aufbau sowie eine schnell Wesentliche zu konzentrieren und eine Website als Basisplattform verständliche Navigation entscheidende Faktoren. Das lässt sich zu- für ein professionelles Online-Marketing anzusehen. Der Content sammenfassen in einem Wort: Nutzerfreundlichkeit. Ist diese hoch, selbst sollte hochwertig und ansprechend für die Zielgruppe sein verweilt der Nutzer länger auf der Website. Das wiederum führt dazu, und dazu animieren, über das Unternehmen zu sprechen bzw. im dass die Seite im Ranking der Suchmaschinen besser bewertet wird, da besten Fall den Content zu teilen. Wichtig sind das Ermöglichen die Verweildauer hoch ist. Nutzerfreundlichkeit bedeutet auch, Inhalte einer direkten Kontaktaufnahme und eine unkomplizierte mobile auf den Punkt zu bringen und das in deutlich und kurz formulierten Nutzung. Texten bzw. Sätzen. Weitere unterstützende Aspekte können sein: ¡ Benutzung von Zwischenüberschriften, Hervorhebungen oder Fett- markierungen. ¡ Suchfunktion zur Orientierung bei umfassenderen Webseiten, um die Navigation zu vereinfachen. ¡ Aktueller Content, der zeigt, dass die Seite regelmäßig gepflegt und gewartet wird. 1.4.4 Schnelle Kontaktaufnahme Eine Website mag auf den ersten Blick nicht als direkter Kontaktkanal dienen – das ist jedoch zu kurz gedacht und hat sich auch in den letzten Jahren stark gewandelt. Der direkte Kontakt zum Unternehmen ist ein Grundbedürfnis der Nutzer und kann durch ein Kontaktformular, einen Chat direkt auf der Webseite, einen WhatsApp-Service oder die Angabe der Telefonnummer gewährleistet werden. Wichtig ist das un- komplizierte Auffinden, eine einfache Nutzung und selbstverständlich eine schelle Rückmeldung. 8 WWW.DASBERGISCHE.DE
KAPITEL 2 2. SOCIAL MEDIA IM UNTERNEHMEN 2.1 VOR DEM BEGINN – SOCIAL-MEDIA- munikation. Klare Werte und eine klare Identität haben Einfluss auf die STRATEGIE UND -ZIELDEFINITION Organisation und ihre Akteure sowie auf relevante Geschäftspartner. 2.1.1 Das Tourismuszukunft Ringmodell Der mittlere Bereich stellt das Produkt in den Fokus, welches durch die beiden äußeren Bereiche beeinflusst wird. Das Produkt sollte die Der Kanal oder die Technik stellt zumeist nicht die wesentliche Her- Identität und Werte widerspiegeln und transportieren sowie natürlich ausforderung dar, sondern oft fehlen strategische Grundlagen, um auf die relevanten Zielgruppen zugeschnitten sein. wirklich erfolgreich in Social Media zu sein. Daher ist die Strategie der Grundstein für alle weiteren Handlungen und damit verbundenen Auf- Im gelben Bereich werden zentrale Fragen zum Auftritt und zur An- gaben. Das Tourismuszukunft Ringmodell hilft dabei, diese Strategie sprache beantwortet. Erst hier – im Bereich der Ansprache (Touchpoint zu erarbeiten und somit die wichtigsten Fragen zu beantworten. – Berührungspunkt/Kanal zum Kunden) – kommt das Online-Marke- ting und damit die sozialen Medien zum Einsatz. Denn ohne ein klares Wissen über die eigenen Zielgruppen und letztlich über die Organi- sation/das Unternehmen selbst kann keine verständliche Ansprache gestaltet werden. Auf die Zielgruppen und den Bereich der Ansprache wird im nach- folgenden Kapitel konkreter eingegangen. Zusammengefasst sollte eine Social-Media-Strategie folgende Punkte enthalten: 1. Status Quo – Ausgangssituation und Zusammenspiel im Online-Marketing Abbildung 1: Tourismuszukunft Ringmodell 2. Zielsetzung – qualitative und quantitative Ziele 3. Zielgruppenanalyse – Beschreibung der Persona(s) mit Werten Das Tourismuszukunft Ringmodell teilt sich in drei große Bereiche auf, und Wünschen die im Kontext eines jeden strategischen Prozesses beleuchtet wer- den sollten. Der blaue Bereich beinhaltet Fragestellungen zum Unter- 4. Auswahl der passenden Kanäle nehmen selbst: Was sind die Unternehmenswerte? Wie ist die Leitge- 5. Content: Planung, Erstellung und Distribution schichte? Was ist die Unternehmensvision? Zusammengefasst: Es geht in diesem Teil um die Identität des Unternehmens und damit dessen 6. Controlling (relevante Erfolgskennzahlen) inkl. Monitoring der Einzigartigkeit. Oft werden diese elementaren Fragen nicht beantwortet Aktivitäten und führen dann im Online-Marketing zu einer unspezifischen Kom- 9
KAPITEL 2 2.1.2 Die Zieldefinition Das Engagement auf Social Media sollte im Kern dazu dienen, bestimmte Marketingziele zu erreichen. Innerhalb einer Social-Media-Strategie sollten qualitative sowie quantitative Ziele formuliert werden. Qualitative Ziele (nicht messbar) dienen der grundsätzlichen Ausrichtung des Social-Media-Marketings (Warum?) und helfen oftmals bei der Entscheidung für eine bestimmte Social-Media-Plattform. Quantitative Ziele machen den Einsatz (z. B. Budget und Personal) messbar und damit vergleichbar zu anderen Online-Kanälen (z. B. Website oder Newsletter). Die folgenden Tabellen zeigen mögliche qualitative sowie quantitative Ziele auf. Kommunikation Marketing & Vetrieb Marktforschung & Innovationen ¡ Dialog und Interaktion mit dem Kunden ¡ Markenbekanntheit (dem Unternehmen ein ¡ Informationen über Kunden gewinnen Gesicht geben) ¡ Vernetzung & Community (Dialog mit ¡ Informationen über den Wettbewerb Kundengruppen und Partnern) ¡ Reichweite (neue Zielgruppen erschließen) gewinnen ¡ Online-Reputation ¡ Empfehlungsmarketing (Markenbot- ¡ Produktideen mit Kunden entwicklen schafter) ¡ Trends erkennen Kundenbindung ¡ Verkauf (Buchungsanfragen generieren Organisation und Buchungen steigern) ¡ Social Media als zusätzlicher Kanal zum ¡ Recruiting & Personal Kundenservice ¡ Verbesserung der Suchmaschinen optimierung (SEO) ¡ Mitarbeiter-Marketing ¡ Kundenzufriedenheit erhöhen ¡ Website-Zugriffe ¡ Wissentransfer ¡ Markenloyalität erhöhen ¡ Verbesserung von Prozessen ¡ Crowdfunding Abbildung 2: Mögliche qualitative Ziele Social-Media-Ziel Reichweite Engagement Traffic generieren Reputation Leadgenerierung Vertrieb steigern (Interaktion) erhöhen KPIs Fananzahl, Bei- Interaktionsrate Anzahl Web- Positive Erwäh- Anzahl Kundenan- Anzahl Neukun- (Keyperformance- tragsreichweite (Shares, Likes, seitenbesucher, nungen, Weiter- fragen über Social den über Social Indicator – Leis- Retweets), Erwäh- Verweildauer, empfehlungen, Media monatl. Media, Kosten tungskennzahl) nungen Klickrate Erwähnungen durch Influencer, Bewertungen Abbildung 3: Mögliche quantitative Ziele Die Zieldefinition – ein Beispiel: und WhatsApp als auch Twitter sind dafür geeignet. Mit dem verbun- denen Ziel der Website-Zugriffe fällt Twitter jedoch wie beschrieben Qualitative Ziele des Social-Media-Marketings: raus und auch WhatsApp lässt sich in diesem Zusammenhang nicht ¡ Website-Zugriffe und professionell nutzen, außer man kann und möchte zwei Social-Media- Plattformen parallel bedienen. In diesem Fall sollte die Auswahl daher ¡ Kanal für Kundenservice auf Facebook fallen, denn hier ist es möglich, beide Ziele erfolgreich zu verfolgen. Quantitative Ziele des Social-Media-Marketings mit Zeitangabe: ¡ Anzahl Seitenbesucher auf Website über Social Media erhöhen Das hier beschriebene Beispiel ist sicherlich eine sehr vereinfachte Dar- (z. B. +500 pro Monat) und stellung, denn u. a. fehlt die Betrachtung der relevanten Zielgruppe. Jedoch macht es insgesamt deutlich, welchen wichtigen Beitrag eine ¡ Anzahl Kundenanfragen über Social Media (z. B. +20 pro Monat) Zieldefinition bei der Auswahl einer Social-Media-Plattform leisten kann. Auf die einzelnen Social Media-Plattformen wird im nächsten Mit diesen ausgewählten Zielen reduziert sich einerseits die Auswahl Kapitel eingegangen. An dieser Stelle sei vorweggenommen, dass an möglichen Social-Media-Plattformen sowie fokussiert sich ande- Facebook im deutschsprachigen Raum die größte Zielgruppenab rerseits die Ausrichtung der Ansprache und Inhalte auf Social Media. deckung hat. Das klare Ziel der Website-Zugriffe lässt zum Beispiel Plattformen wie Instagram oder Twitter außen vor. Beide Plattformen sind nicht dazu geeignet, um Besucher auf die eigene Website zu lenken. Bei Instagram ist es nicht einmal möglich, einen Website-Link in einen Beitrag zu setzen. Das weitere Ziel „Kanal für Kundenservice“ lässt sich grund- sätzlich auf verschiedenen Plattformen realisieren. Sowohl Facebook 10 WWW.DASBERGISCHE.DE
KAPITEL 2 2.1.3 Marketing in Zeiten von digital vernetzten Kunden und Der Kunde – egal welchen Alters – ist an verschiedenen Touchpoints Inhalten (mögliche Kontaktpunkte/Kanäle zum Kunden) online. Sind Unterneh- men online nicht präsent, werden sie potenzielle Kunden kaum erreichen Die Reise des Kunden findet offline sowie online statt. Jedoch schon oder im schlimmsten Fall an den Wettbewerb verlieren. Ein zeitgemäßes vor Corona ist die Nutzung von digitalen Kanälen und Services kontinu- (Online-) Marketing wird dieser Entwicklung durch eine Verlagerung be- ierlich angestiegen. Corona hat diese digitale Reise des Kunden noch stimmter Kommunikations-, Service- und Angebotsbereiche gerecht. einmal zusätzlich beschleunigt. Aktuelle Befragungen von McKinsey & Das bedeutet nicht, unweigerlich alles zu digitalisieren – jedoch sollte Company zeigen das deutlich. ein Unternehmen an den richtigen Touchpoints online präsent sein. Digital adoption1 has increased by 28 pp while users have started using digital channels of 119% more industries Digital adoption1 Digital channels usage Digital adoption has % of users that accessed at least one service # of industries accessed digitally of the 10 increased from 61% surveyed2 to 89% during the COVID-19 crisis 89% 4.6 28,0 +28 pp Customers are 61% 2.5 +119% using digital channels in more 2.1 industries during COVID-19, with ~120% growth, from 2.1 to 4.6 industries accessed per user Before Today3 Before Today3 COVID-192 COVID-192 1. Users with at least one digital service in the last 6 months 2. Industries: Banking, Insurance, Grocery, Apparel, Entertainment, Social Media, Travel, Telco carriers, Utilities, Public Sector 3. Before COVID-19 has been determined as the difference between the usage of digital during last 6 months and the usage of digital specifically during COVID-19 4. Today includes the industries visited digitally during the last 6 months Q1: Which of the following industries have you used/visited digitally (mobile app or website) in the last 6 months? Q2: Which of this services have you started to use digitally during COVID-19? Source: McKinsey & Company COVID-19 Digital sentiment insights: survey results for German market McKinsey & Company 5 Abbildung 4: Anstieg Nutzung digitaler Kanäle und Services während Abbildung 6: Die Reise des Kunden - Online- und Offline-Kontakt- Corona punkte* Die Nutzung digitaler Kanäle und Services ist während Corona um Das Social-Media-Marketing kann entlang der Reise des Kunden ei- 28 Prozent gestiegen. Des Weiteren gab es einen deutlichen Anstieg nen wert- und sinnvollen Beitrag für das eigene Unternehmen leisten, der Nutzung (+119 Prozent) in einigen Industriezweigen. Drei Viertel vorausgesetzt man setzt es zielgruppenspezifisch ein. Grundsätzlich der Menschen wollen diese Verhaltensänderung auch beibehalten, kann Social Media in allen Phasen der Reise des Kunden und damit nachdem sie gesehen haben, wie bequem, einfach und (fast immer an verschiedenen Touchpoints als Kanal zum Kunden genutzt werden. auch) sicher die digitalen Wege sind. 90 Prozent der Erstnutzer digi- Die obige Darstellung ist dahingehend als Beispiel zu verstehen und taler Kanäle von Unternehmen zeigten sich mit der digitalen Leistungs- stellt die Schwerpunktnutzung der einzelnen Kanäle dar. Wichtig ist, zu fähigkeit der Unternehmen zufrieden oder sehr zufrieden. verstehen, wann die relevante Zielgruppe Social Media nutzt und wie. Dieser Anstieg ist in allen Altersgruppen zu sehen, wobei er bei den *https://www.do.team/blog/customer-journey-oder-das-leben-des-kunden-ist-eine-reise 18-24-Jährigen am höchsten ausfällt. Diese Zunahme und Akzeptanz der digitalen Kommunikation und Services untermauert die Entwick- 2.1.4 Exkurs: Den Vertrieb mit Social Media unterstützen lung der letzten Jahre und zeigt deutlich die Richtung für die Zukunft auf. Social Media ist kein originärer Vertriebskanal. Es ist wichtig, das zu ver- stehen, bevor man beginnt, Angebote zu posten. Es ist darüber hinaus wichtig, zu verstehen, warum Menschen Social Media nutzen. By age groups, growth of digital channels usage is specially high for people under 25 (2.5x increase) and decreases with age Die wichtigsten Motivationen sind Selbstdarstellung und Beziehungen Digital channels usage aufbauen sowie stärken. 68 Prozent der Social-Media-Nutzer sagen, # of industries accessed digitally of the 10 surveyed dass sie Inhalte teilen, um anderen ein besseres Gefühl dafür zu geben, Age distribution wer sie sind und was sie interessiert. 78 Prozent sagen, dass sie Inhalte 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65+ teilen, weil es ihnen hilft, mit anderen in Kontakt zu bleiben.* 6,0 4,8 4,7 Das bedeutet also, dass Content, der für Social Media erstellt wird, nicht 4,6 4,6 4,6 3,7 2,6 3,3 COVID-19 impact 2,5 2,4 2,6 2,4 1,7 unbedingt eine große Gruppe erreichen muss, sondern eine spezi- Before COVID-19 2,1 2,4 2,1 2,1 2,1 2,2 1,6 fische Person (= spezifische Zielgruppe). COVID-19 uplift 123% 156% 114% 125% 125% 108% 107% Digital channels usage varies between age groups in the range of 3.3 to 6.0 industries per user, peaking at the 18-24 years group COVID-19 uplift on digital channels usage is highest among the 18-24 group (156%) and lowest on 65+ years users (107%) Mit dem richtigen Content erhalten Menschen soziale Bekanntheit. Source: McKinsey & Company COVID-19 Digital sentiment insights: survey results for German market McKinsey & Company 6 62 Prozent sagen*, dass sie sich besser fühlen, wenn jemand positiv auf das reagiert, was sie auf den sozialen Netzwerken veröffentlicht haben. Abbildung 5: Anstieg Nutzung digitaler Kanäle und Services nach Altersgruppe während Corona Quelle: https://www.mckinsey.de/~/media/McKinsey/Locations/Europe%20and%20 Middle%20East/Deutschland/News/Presse/2020/2020-05-26%20Digital%20 Sentiment%20Survey/Ergebnisse_McKinsey_Konsumentenbefragung_Digital_ Sentiment_2020.ashx 11
KAPITEL 2 Aus dieser kurzen Analyse lässt sich für das eigene Social-Media-Mar- Der obenstehende Beitrag von der Facebook-Seite vom Hotel & Res- keting folgendes ableiten und damit auch für die Nutzung von Social taurant „Zur Post“ in Odenthal zeigt drei aussagekräftige Bilder der Media für den Vertrieb: neugestalteten Junior Suite. Ein sehr kurzer Text mit Verweis auf den Fotografen rundet den Post ab. Es wird nicht konkret auf die Ausstat- ¡ Menschen möchten sich über Unternehmensinhalte darstel- tung des Zimmers eingegangen, auch nicht auf den Preis. Es wird auch len, ihre Beziehungen stärken sowie Anerkennung erhalten. nicht aufgerufen, zu buchen, oder mit Rabatten gearbeitet. Das Hotel & b Welche Inhalte können diese Motive bedienen? Restaurant „Zur Post“ weiß, was seiner Zielgruppe wichtig ist und was sie schätzt – Exklusivität und Qualität. Wer möchte nicht der oder die Im Kontext eines direkten Verkaufsziels steht somit z. B. nicht das An- Erste sein und die neue Junior Suite testen? gebot selbst im Vordergrund, sondern der damit verbundene Mehr- wert, der durch dieses Angebot für den Einzelnen und letztendlich auch für seine Freunde entsteht bzw. entstehen könnte. Dieser Mehrwert ist FAZIT zu kommunizieren und kann dazu führen, dass eine Reservierung oder Social Media ist kein Vertriebskanal im klassischen Sinne und Buchung resultiert. wird dahingehend auch nicht genutzt. Social Media kann jedoch *Quelle: https://www.xengoo.biz/2015/08/psychologie-hinter-social-media/ unterstützen, indem man den Kunden zum Kauf hinführt und im besten Fall als Botschafter für das eigene Unternehmen gewinnt Die zentrale Frage ist daher: Welcher Mehrwert ist für die Zielgruppe (Empfehlungsmarketing). wichtig und führt dazu, dass sie darüber spricht und letztlich kauft? Beispiel Hotel & Restaurant „Zur Post“: Abbildung 7: Beitrag vom Hotel & Restaurant „Zur Post“ in Odenthal zur neuen Junior Suite 12 WWW.DASBERGISCHE.DE
3. SOCIAL-MEDIA-INHALTE UND -PLATTFORMEN KAPITEL 3 3.1 WAS IST DAS BESONDERE MEINES grundsätzliche Gedanke ist, dass jeder Kauf letztlich durch Emotionen bestimmt wird und Menschen über diese sich für oder gegen eine PRODUKTES? Marke entscheiden. Es geht weniger um das Was (Fakten), sondern vielmehr um das Die Limbic Map hilft dabei, einerseits die Werte-Welt der eigenen Warum (Grund). Tagtäglich werden uns auf Social Media Produkte Marke und damit des Unternehmens zu bestimmen sowie anderer- vorgestellt. Viele sind ähnlich und oft wird über den Preis unterschie- seits die der Wunschkunden. Im besten Fall stimmen viele bzw. alle den. Sicher ist dieser ein Unterscheidungskriterium, jedoch nicht das Werte überein und ermöglichen so eine passgenaue Ansprache. In der Relevanteste auf sozialen Medien. Um aus Kundensicht wirklich einen Praxis zeigt die Analyse mit der Limbic Map oft auf, dass die eigenen Unterschied feststellen und sich damit aus Anbietersicht vom Preis Werte von denen der bestehenden Kunden stark abweichen bzw. dass lösen zu können, benötigt es einen authentischen Grund, warum das Wunschkunden – neue Zielgruppen – andere Werte haben. Daher ist eigene Produkt (Restaurant, Hotel, Tour etc.) besser, anders oder sogar eine vorgeschaltete Analyse mithilfe der Limbic Map außerordentlich außergewöhnlich ist. Dieser Grund liegt oft nicht im Produkt selbst, sinnvoll, sodass jegliche später getroffenen Marketingmaßnahmen sondern im Service, in der Historie des Anbieters, in der Art und Weise nicht an der relevanten Zielgruppe vorbeigehen. der Produktion oder der Möglichkeit des Erlebens. Daher ist es wichtig, vor allem das Warum zu beschreiben und nicht nur das Was zu zeigen. Das folgende Beispiel veranschaulicht diesen Prozess anhand einer fiktiven Persona: 3.2 WER IST MEINE ZIELGRUPPE? In untenstehender Limbic Map sind die Werte der fiktiven Persona Wie bei der eigenen Website sollte man auch für Social Media klar de- „Familien-Franzi“ beispielhaft abgebildet. Familien-Franzi ist stark im finieren, wer die Zielgruppe ist. Das hilft nicht nur, die richtige Plattform Balance-Wertezentrum zu Hause mit leichten Tendenzen in den Fan- zu finden, sondern auch die richtigen Geschichten, die Funktion der tasie-/Genuss-Bereich sowie in den Bereich Disziplin/Kontrolle. Men- Kommunikation sowie die passenden Content-Formate zu definieren. schen, die stark im Balance-Bereich verankert sind, streben generell nach Sicherheit, Stabilität, Ordnung und Geborgenheit. Sie versuchen, 3.2.1 Wie lernt man die relevante Zielgruppe kennen? Angst und Unsicherheit zu vermeiden. Familien-Franzi wird daher we- niger durch außergewöhnliche Abenteuer oder exklusive Angebote Wenn man die relevante Zielgruppe für sein Unternehmen definieren angesprochen, sondern eher durch einen vertrauenswürdigen Service möchte, sollte man zuallererst seine eigenen Werte kennen. An dieser oder eine verlässliche Kinderbetreuung. Eine Kommunikation in Social Stelle sei das Tourismuszukunft Ringmodell erneut abgebildet. Media sollte diese Aspekte beachten und daran ausgerichtet sein, wenn sie Franzi erreichen will. Abbildung 8: Tourismuszukunft Ringmodell Das Ringmodell zeigt den Weg von der eigenen Wertedefinition (blau- Abbildung 9: Limbic Map “Familien Franzi“ er Bereich) zu den Werten der Zielgruppe (gelber Bereich) auf. Nur wenn das Unternehmen klar und eindeutig in der Definition der eigenen Diese Erkenntnisse zur „Familien-Franzi“ gewinnt man durch klassi- Werte ist, kann es diese auch klar und deutlich nach außen kommuni- sche Marktforschungsdaten, direkte Kundenbefragungen, generelle zieren und wird so seine Wunschkunden erreichen. Die Wunschkunden Kenntnisse über seine Kunden sowie aber auch durch Angaben bzw. sind diejenigen Kunden, denen diese Werte ebenso wichtig sind und der Definition zukünftiger Kunden. die sich durch diese angesprochen fühlen. Die Persona „Familien-Franzi“ näher beschreiben Exkurs: Die Werte-Welt des Menschen Auf Basis der Wertewelt von Franzi sowie weiterer vorliegender Infor- Mithilfe der Limbic Map lassen sich Motive, Werte und Wünsche des mationen wurde ein Persona-Steckbrief erstellt, der Franzi näher be- Menschen darstellen. Sie bildet den Emotionsraum des Menschen ab schreibt und für alle „greifbarer“ macht. Anhand dieses Steckbriefes und basiert auf Erkenntnissen der Gehirnforschung. Entwickelt wurde hat man die Zielgruppe immer vor Augen und jegliche Marketing- sie von der Gruppe Nymphenburg. Sie ist ein etabliertes Tool, um spe- aktionen, so auch die Kommunikation in Social Media, werden daran ziell in Markenprozessen genau zu bestimmen, wo das eigene Unter- ausgerichtet. nehmen steht, und die Wunschkunden entsprechend zu verorten. Der 13
KAPITEL 3 Persona-Steckbrief „Familien-Franzi“ Name und Alter: Franzi, 35 Jahre Beruf und Familienstand: Fachangestellte in Familienbetrieb, verheiratet, 2 Kinder (4,7) Werte (Limbic Map): Genuss, Herzlichkeit, Familie, Sicherheit, Verlässlichkeit und Qualität Konsumverhalten: mittelmäßig informiert, wenig kritisch & hinterfragend, es muss Spaß machen und Preis muss stimmen, kinderfreund- lich ist wichtig Mediennutzung: Internet v. a. zur Suche & Information, Facebook aktiv – auch in Gruppen, Instagram ab und zu – eher zum Folgen be- stimmter Personen, Pinterest zur Inspiration, WhatsApp aktiv für Familie & private Kontakte, YouTube ab und zu, Streaming Netflix & Amazon Prime, Passionflix, DIY Magazine, TV ARD/ZDF aber auch RTL/VOX Warum geht sie/er in ein Restaurant/Hotel?: Entspannung, Auszeit vom Alltag, abschalten und genießen können, in Ruhe essen ohne selber kochen zu müssen, was Besonderes erleben (schmecken und erfahren) Wie informiert sie/er sich?: Internet-Suche, Empfehlungen von Freunden und Bekannten, Facebook und Facebook-Gruppen, Instagram Nachdem „Familien-Franzi“ als relevante Zielgruppe beschrieben wur- Warum? Die Funktion de, stellt sich die Frage nach der richtigen Ansprache. In das Tou- Welche Funktion hat die eigene Kommunikation und damit der Social- rismuszukunft-Modell reingezoomt, sind in diesem Zusammenhang Media-Content? Ist er inspirierend, informierend, unterhaltend oder verschiedene Fragen zu beantworten. dient er vorrangig zur Orientierung. Abhängig davon werden situativ und zielgruppenabhängig interpretierte Teilbereiche der Leitgeschichte erzählt. Wer? Der Urheber Wer spricht? Erfolgt die Kommunikation ausschließlich aus der Unter- nehmensperspektive oder kommen auch Kunden, Partner, Multiplika- toren oder Influencer zur Sprache? Wer verbreitet die Inhalte? Geschieht das ausschließlich über die Ka- näle des Unternehmens selbst (Owned) oder auch bezahlt durch Wer- bung (Paid) sowie über Fremdkanäle (Earned und Shared)? Wie? Das Format Abbildung 10: Bereich der „Ansprache“ im Tourismuszukunft Ring- Welches Content-Format kommt zum Einsatz? modell Werden hauptsächlich Text-Posts mit Fotos verfasst oder kommt auch Video- oder Live-Content zum Einsatz. Gibt es darüber hinaus weitere 3.2.2 Die Ansprache Formate wie Audio, spezielle Grafiken oder GIFs? Innerhalb dieses Bereiches sind vier Fragestellungen zu beantworten: Wo? Der Touchpoint Nun endlich geht es um die Wahl des Kommunikationskanals und 1. Was? Die Geschichte damit um die Entscheidung für eine eigene Website, einen Newsletter, einen Blog oder eben eine Social-Media-Plattform. Welche sollte man 2. Warum? Die Funktion bedienen? Auf wie vielen sollte man präsent sein? 3. Wer? Der Urheber Die Ansprache – am Beispiel von Familien-Franzi: 4. Wie? Das Format 5. Wo? Der Touchpoint 1. GESCHICHTEN, FUNKTION UND URHEBER Was? Die Geschichte Hauptthemen: Die Leitgeschichte des Unternehmens wird in verschiedenen Ausfüh- ¡ Familienarrangements rungen erzählt. Hier kommen die Werte, verschiedene Themen, Prota- gonisten und Perspektiven zum Einsatz. ¡ Familien-Dinner ¡ Eltern-Brunch (mit Kinderbetreuung) ¡ Kids-Menü 14 WWW.DASBERGISCHE.DE
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