Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern

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Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
Zeitung der römisch-katholischen Pfarreien des Kantons Bern                                            FROHE OSTERN
                              Alter Kantonsteil

                              Nr. 08      110. Jahrgang
                              Samstag, 4. April, bis Freitag, 17. April 2020
Foto: Pia Neuenschwander

                                                                                                                   Wir sollen einander nicht zu nahe kommen in diesen
                                                                                                                   Tagen. Der Mensch braucht sie aber, die Nähe. Die
                                                                                                                   aktuelle Situation macht Angst, stimmt nachdenk-
Corona-Impression aus Bern.

                                                                                                                   lich. Home-Office muss man sich einrichten können.
                                                                                                                   Pflegefachleute können das nicht. Gleichzeitig gibt
                                                                                                                   es eine Welle der Solidarität. Liebe, Hoffnung, Ver-
                                                                                                                   bundenheit überall. Wird das andauern? Sie finden
                                                                                                                   gleich zu Beginn dieser erweiterten «pfarrblatt»-­
                                                                                                                   Ausgabe vier exklusive Meinungsstücke zur aktu-
                                                                                                                   ellen Situation, von Andrea Arz de Falco, Vizedirek-
                                                                                                                   torin im Bundesamt für Gesundheit, dem Schrift-
                                                                                                                   steller Franz Hohler, der Ethikerin Christina Aus der
                                                                                                                   Au Heymann und «pfarrblatt»-Vorstandsmitglied
                                                                                                                   Robert Zemp (Seiten 2–5).
                                                                                                                   Wie soll man in diesen Tagen bloss Ostern
                                                                                                                  ­feiern? Wir haben bei der Fachstelle Kinder und
                                                                                                                   Jugend (Seite 44), beim Liturgischen Institut
                                                                                                                   ­(Seite 45) und bei der Fachstelle Religionspäda­
                                                                                                                    gogik (Seiten 46–47) nachgefragt. Sie denken an
                                                                                                                    Menschen, die es nicht gewohnt sind, die Bibel zu
                                                                                                                    lesen oder ein Gebet laut vorzutragen. Ihre Ant-
                                                                                                                    worten sind verblüffend zeitgemäss.
                                                                                                                    Das Leben ist aber nicht nur Corona. Sandro Fi-
                                                                                                                   schli ist für uns auf Spurensuche nach dem Maler
                                                                                                                   Felix Keller Meikirch gegangen (Seiten 6–7). Seine
                                                                                                                   Recherche ist ein schönes Stück über Kreativität
                                                                                                                   heutiger religiöser Kunst, fast unerkannt.
                                                                                                                    Die Texte auf www.glaubenssache-online.ch, un-
                                                                                                                    serem Partnermagazin im Internet, gibt es neu
                                                                                                                    auch auf Französisch und Italienisch. Wir haben
                                                                                                                    zum Start dieser Mehrsprachigkeit ein gedrucktes
                                                                                                                    Oster-Magazin produziert, es ist diesem «pfarr-
                                                                                                                    blatt» in der Mitte beigelegt. Vielleicht animiert es
                                                                                                                    Sie, online vorbeizuschauen. Gerade die Coro-
                                                                                                                    na-Krise zeigt, wie wichtig es ist, dass wir in der vir-
                                                                                                                    tuellen Welt reale, fundierte Inhalte liefern.
                              Pfarreiteil Region Bern roter Teil, inkl. Anderssprachige Missionen ab Seite 8        Ich wünsche Ihnen, dass Sie gut durch die kom-
                              Region Mittelland gelber Teil ab Seite 26 Region Oberland grüner Teil ab Seite 32     menden Tage finden – frohe Ostern und anregen-
                                                                                                                    de Lektüren!              Andreas Krummenacher

                              Lesen stärkt die S
                                               ­ eele.
                                                             Voltaire (1694–1778)
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
2                pfarrblatt nr. 08|2020

Zur Corona-Krise                                                                                              bestehenden Krankheit wie Bluthochdruck oder
                                                                                                              Diabetes leiden. Diese 2,5 Millionen Menschen

Etwas tun – und wenn es
                                                                                                              sind Grosseltern, Eltern, Geschwister, Kinder,
                                                                                                              Freund*innen und Bekannte, Arbeitskolleg*in­
                                                                                                              nen, kurz: all die Menschen, die mit uns in diesem
                                                                                                              Land leben.

einfach verzichten ist                                                                                        Was die Arbeit in der Krisenorganisation so be­
                                                                                                              lastend macht, ist das Wissen darum, dass die
                                                                                                              Anzahl der Menschen, die krank werden und
                                                                                                              auch diejenigen, die an der Krankheit sterben
Autorin: Andrea Arz de Falco, Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit BAG                                werden, noch zunehmen wird. Dass auch die psy­
Foto: Pia Neuenschwander                                                                                      chischen Belastungen aufgrund von Isolation
                                                                                                              und Zukunfts­ängsten noch zunehmen werden.
                                                                                                              Hier braucht es Achtsamkeit, Fürsorge und Soli­
                                                                                                              darität.

                                                                                                              Und wenn dann alles vorbei ist? Die Kranken ge­
                                                                                                              nesen, die Verstorbenen betrauert? Die Welt wird
                                                                                                              eine andere sein. Die Erfahrungen, die wir jetzt in
                                                                                                              dieser Krise machen, werden unseren Blick auf die
                                                                                                              Welt und die Gesellschaft verändern. Vielleicht
                                                                                                              zum Positiven. Nämlich dann, wenn wir das Erle­
                                                                                                              ben der gegenseitigen Rücksichtnahme und Un­
                                                                                                              terstützung, der Solidarität und Achtsamkeit in
                                                                                                              diese neue Welt mitnehmen können.

                                                                                                              Wir werden es zu schätzen wissen, unsere
                                                                                                              Nachbarländer zu besuchen, ohne am Grenz­
                                                                                                              übertritt einen triftigen Grund dafür angeben zu
                                                                                                              müssen. Wir werden es zu schätzen wissen, in klei­
                                                                                                              nen und grossen Gruppen zusammenzusitzen,
                                                                                                              ganz nah. Wir werden es zu schätzen wissen, uns
                                                                                                              wieder die Hand geben oder spontan umarmen
Ich schreibe diesen Text am 20. März. Frühlings­        BAG, die sich zur Verfügung gestellt haben für die    zu dürfen.
anfang: Das Gras leuchtet sattgrün, die Bäume,          Beantwortung von Bürger*innenanfragen, das Er­
Büsche und Blumen blühen und machen die Welt            fassen von Meldungen, Kommunikationsaktivitä­         Mögen all diejenigen, die jetzt besonders gefor­
bunter. Ein Bild aufkeimender Lebensfreude. Frie­       ten usw. Krisensituationen wecken den Wunsch,         dert sind – jene, die sich um die Erkrankten küm­
den und leider viel zu viel Stille. Zu Hause bleiben    «etwas tun zu können».                                mern, die sich in irgendeiner Form in der Bewälti­
und Abstand halten sind die Gebote der Stunde.                                                                gung der Krise engagieren oder sich um liebe
                                                        Die aktuelle und auch die kommende Situation          Menschen sorgen – Kraft und Zuversicht finden
Die Züge, der Bahnhof, die Stadt: Menschen­             erfordert von uns allen Verzicht. Verzicht auf Ge­    und sich der Wertschätzung der Gemeinschaft, zu
leer. Es hat etwas Unwirkliches. Auch mein Büro­        selligkeit, auf Konsum, auf Mobilität, ja sogar auf   der wir alle gehören, gewiss sein.
gebäude ist fast leer. Wer irgendwie kann, arbei­       den Kirchenbesuch. Zudem haben viele Men­
tet von zu Hause aus. Anwesend sind all diejeni­        schen aufgrund der Schutzmassnahmen vorüber­
gen, die eine Aufgabe in der Krisenorganisation         gehend ihre Arbeit verloren, hoffend, dass es
zu erfüllen haben. Das sind bekannte Personen           wirklich nur vorübergehend ist. Unternehmen
wie Daniel Koch, der Leiter der Abteilung Über­         fürchten um ihre Existenz. Wir sind eigentlich kei­
tragbare Krankheiten, der kurz vor seinem Über­         ne Gesellschaft, in der Verzicht eine grosse Rolle
tritt in den Ruhestand nochmals einen wahren            spielt. Die Allzeitverfügbarkeit von allem und je­
Marathon an öffentlichen Auftritten und Krisen­         dem ist die Regel, nicht die Ausnahme.
sitzungen bewältigt und sich – wie wir alle – in die­
sen Tagen angenehmere Aktivitäten vorstellen            Der Verzicht dient dem Schutz unserer Gesund­
könnte. Da sind aber auch alle anderen Mitarbei­        heit; unser Verhalten soll aber auch andere vor ei­
tenden der Abteilung, die sich in «Friedenszei­         ner grösseren Gefährdung schützen. Und diese
ten» für die Überwachung und Bekämpfung über­           anderen, wer sind die? Das sind 2,5 Millionen Mit­       «Die jetzigen Erfahrungen werden
tragbarer Krankheiten engagieren. Unterstützt           menschen; gut 1,5 Millionen davon sind Perso­            ­unseren Blick auf die Welt und die
werden diese Fachleute aktuell durch zahlreiche         nen, die älter als 65 Jahre sind, eine Million sind       ­Gesellschaft verändern.»    Foto: zVg
Mitarbeitende aus ganz anderen Bereichen des            Personen, die jünger als 65 sind und an einer vor­
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
pfarrblatt nr. 08|2020                      3

Zur Corona-Krise                                                                                        zum Sonntagsskype übergegangen, und mei­
                                                                                                        ner Enkelin schicke ich jeden Tag per Post ein

Was ist das?
                                                                                                        selbstgemachtes Kreuzworträtsel. Ob mein
                                                                                                        Vorrat an einfachen Wörtern für die nächsten
                                                                                                        Wochen oder Monate ausreicht?

                                                                                                        Natürlich waschen wir, meine Frau und ich,
Autor: Franz Hohler, Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher                                       uns ständig die Hände, und ich gehe jeden
Foto: Pia Neuenschwander                                                                                Morgen mit dem restlichen Ethanol als Seu­
                                                                                                        chenpolizist durch unsere Wohnung und
                                                                                                        desinfiziere mit einem Lappen alle Klinken,
                                                                                                        Griffe und Schalter. Den Briefkasten, das
                                                                                                        Gartentor und die Haustür öffnen wir mit
                                                                                                        Handschuhen. Am Morgen schleichen wir
                                                                                                        uns um halb sieben aus dem Haus und ma­
                                                                                                        chen einen kleinen Spaziergang zum Quar­
                                                                                                        tierwäldchen, wo wir nur ab und zu einer ver­
                                                                                                        mummten Speed-Walkerin ausweichen
                                                                                                        müssen. Wir winken uns verschwörerisch zu.

                                                                                                        Ganz neu ist die Stimmung dennoch nicht:
                                                                                                        Erinnerungen an den Reaktorunfall von
                                                                                                        Tschernobyl 1986 werden wach, als sich eine
                                                                                                        radioaktive Wolke unserem Land näherte
                                                                                                        und sich die Regierung in Schweigen hüllte.
                                                                                                        Man wollte keine Panik verbreiten, aber die
                                                                                                        Panik war schon da. Auch damals gab es
                                                                                                        Hamsterkäufe, und auch damals war es die
                                                                                                        Angst vor dem Unsichtbaren, die umging.
Das hätte niemand von uns gedacht, als wir uns     war vor zehn Tagen, aber gefühlt war es letztes      Radioaktive Strahlung und Viren sieht man
ein gutes neues Jahr wünschten, dass kaum ei­      Jahr. Es ist, als seien wir in eine andere Zeitzo­   nicht, das macht sie unheimlich.
nen Monat später der dritte Weltkrieg ausbricht.   ne gerückt.
Und da sitzen wir, eingebunkert in unseren Häu­                                                         Die Klimaerwärmung spüren wir jeden
sern, und fragen uns, was das ist. Hat jemand      Und jedes Mal vor den Mittagsnachrichten die         Sommer hautnah, und jeden Winter ebenso,
den Zapfen aus dem alten Balken gerissen und       Ermahnungen des Bundesrats, wer krank oder           verschiedene Städte und Kantone haben
Gotthelfs schwarze Spinne wieder herausgelas­      über 65 sei, soll zu Hause bleiben. Als ob Altsein   deswegen schon einen Notstand ausgeru­
sen? Rächt sich jetzt die Globalisierung, indem    schon eine Krankheit sei. Dabei sind wir die fit­    fen, aber trotzdem konnten wir uns nicht zu
sie ein Virus auf die Seidenstrasse schickt? Ist   teste Senior*innengeneration und sollen auf          Massnahmen aufraffen, die mit den jetzigen
das die Antwort der Natur auf die Klimaerwär­      einmal vulnerabel sein, wie das neue Modewort        nur halbwegs zu vergleichen wären. Wir
mung? Oder soll so das Problem der Überalte­       heisst. Wahrscheinlich hat ein*e Dolmet­             müssen es zugeben: Auf das, was jetzt pas­
rung unserer Gesellschaft gelöst werden?           scher*in grad kein deutsches Wort gefunden,          siert, waren wir nicht vorbereitet. Wir sind
                                                   als Bundesrat Berset «vulnérable» sagte, ver­        Pandemie-Lehrlinge. Hoffentlich lernen wir
Nun dürfen wir also nicht mehr ins Kino oder       letzlich, verwundbar, und hat es eins zu eins ins    etwas.
ins Konzert gehen, und nicht einmal in die Kir­    Deutsche gebracht, wo es sich seither breit­
che – dort könnten wir doch gemeinsam um Be­       macht. Noch ein Modewort, «Vorerkrankung»
freiung von dieser biblischen Plage beten. Par­    geistert als neuer Angstmacher herum, es ist
tys und Karfreitagsprozessionen werden             schlimmer als Erkrankung. Wie man sich wohl
gleichermassen gestrichen. Und wurden bei uns      ein «Krisenfenster» vorstellen muss? Und was
je die Schulen geschlossen? Die Universitäten,     für ein schönes Wort wäre Corona, die Krone,
Bibliotheken, Diskotheken, Kleintheater, Gross­    wäre es nicht gegen uns, die Krone der Schöp­
theater?                                           fung, gerichtet.

Neue Bilder: Warteschlangen vor Migros, Post       Meinem jüngeren Mitbewohner eine Ein­
und Coop mit so viel Leerraum dazwischen, als      kaufsliste mitzugeben, empfand ich schon
trügen alle einen Zweimeterstab bei sich. Und      fast als Demütigung. Auf Hilfe angewiesen zu           «Auch 1986 ging die Angst vor dem
drinnen leere Gestelle. Draussen Applaus von       sein, obwohl man sich gar nicht hilfsbedürftig         Unsichtbaren um. ­Radioaktive Strah­
den Balkonen. Soeben war doch alles noch wie       fühlt. Man komme sich schon schuldig vor,              lung und Viren sieht man nicht, das
immer. Die letzte Einladung bei Freunden, der/     wenn man 70 sei, klagte eine Freundin. Das             macht sie unheimlich.»Foto: Ayse Yavas
die Gastgeber*in kochte für sechs Personen,        Enkelkinderverbot trifft uns ins Herz. Wir sind
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
4              pfarrblatt nr. 08|2020

Zur Corona-Krise                                                                                  Ich jedenfalls bin beeindruckt von all den
                                                                                                  Menschen, die in dieser Krise nicht nur er-

Du kannst, denn du sollst
                                                                                                  schreckt und egoistisch reagieren, sondern
                                                                                                  die in Freiheit handeln, die den Anderen se-
                                                                                                  hen und ihre Hände denjenigen entgegen-
                                                                                                  strecken, die sie brauchen. Natürlich mit den
                                                                                                  nötigen zwei Metern Abstand, und trotzdem
Autorin: Prof. Christina Aus der Au Heymann, Theologin und Philosophin                            erreichen sich ihre Hände, und die Hilfe
Foto: Pia Neuenschwander                                                                          kommt an. Das sind Menschen, die ihr
                                                                                                  Menschsein wirklich leben. Sie entdecken,
                                                                                                  dass sie können, was sie sollen.

                                                                                                  Und ich hoffe, dass unsere Hände – wenn das
                                                                                                  alles einmal vorbeisein sollte – diese Haltung
                                                                                                  bewahren. Die sozialen Netzwerke können
                                                                                                  tatsächlich für Soziales genutzt werden. Auf
                                                                                                  Distanz zu sein kann erst recht Nähe bedeu-
                                                                                                  ten, und Kreativität kann dort entstehen, wo
                                                                                                  Selbstverständliches wegfällt. Aber ich hoffe
                                                                                                  auch, dass wir neben diesem wahrhaft
                                                                                                  menschlichen Handeln das Hirn, die ebenso
                                                                                                  menschliche Vernunft, nicht vergessen. Dass
                                                                                                  wir nicht kopflos reagieren, nicht panisch
                                                                                                  hamstern und nicht blind auf jedes Youtu-
                                                                                                  be-Video und jedes Wundermittel hereinfal-
                                                                                                  len. Nicht jede Reaktion ist vernünftig. Und
                                                                                                  nicht jede Meinung ist es wert, mitgeteilt zu
                                                                                                  werden. Es gibt Expert*innen – und es gibt
                                                                                                  Marktschreier*innen. Lasst die ersteren ihre
                                                                                                  Arbeit tun und ignoriert die letzteren.

                                                                                                  Und schliesslich gehört zu Hand und Hirn, so
Die aktuelle Lage ist das Coronavirus. Dieses    Diese Freiheit des Menschen ist bei Kant in      hat es Johann Heinrich Pestalozzi formuliert,
herrscht in diesen Tagen nicht nur über die      seiner Vernunft begründet, die uns klar macht,   auch das Herz. Im Alten Testament ist das
Medien, sondern auch über das gesamte            dass wir in unserem Handeln immer die Wür-       Herz der Ort, an dem sich der Mensch anrüh-
Denken und Tun, über das Planen und Ein-         de aller Menschen zu respektieren haben.         ren und bestimmen lässt. Der Ort, an dem un-
kaufen der Menschen. Was kann die Ethike-                                                         sere Hände und unsere Vernunft befreit wer-
rin da noch sagen, das nicht sofort von Zah-     Dann auch entsprechend zu handeln – das ist      den vom Kreisen um uns selbst. Der Ort, an
len und Statistiken, von Desinfektionsmitteln    dann nicht nur eine vernünftige, sondern auch    dem uns der lebendige Gott inmitten von So-
und Hamsterkäufen hinweggeschwemmt               eine ganz leibliche Sache. Das Wort Handeln      lidarität und Kreativität, und auch inmitten von
würde? Oder noch viel schlimmer: was nicht       hat in seinem Wortstamm zu tun mit der Hand.     Trauer und Klage, unendlich sanft in seinen
im Halse steckenbleibt angesichts von über-      Und Hände kann ich benützen, um Mauern zu        Händen hält.
forderten Spitälern, überarbeitetem Pflege-      bauen, um Dinge zusammenzuraffen, um das
personal, verzweifelten Angehörigen und          Meinige festzuhalten. Oder um sie dem Ande-
einsamen Sterbenden? Was kann daran noch         ren entgegenzustrecken, um jemandem etwas
ethisch reflektierbar sein? Das einzige, was     zuliebe zu tun, um zu geben.
wir tun können, ist doch nur noch, Tag für Tag
die Zeitungen aufzuschlagen, die entspre-        Das geschieht gerade in dieser aktuellen
chenden Webseiten aufzurufen, zur Kenntnis       Lage auf eindrückliche Art und Weise, ganz
nehmen, wie die Welt heute aussieht und da-      konkret leiblich der Einsatz der Jüngeren für
rauf reagiert.                                   die Älteren, der Gesunden für die Kranken,
                                                 der Pflegenden für die Patient*innen. Und es
«Du kannst, denn du sollst!», höre ich in mei-   geschieht auch virtuell: Die Hände braucht
nem Kopf Immanuel Kant sagen, den grossen,       man auch, um auf der PC-Tastatur Worte und
deutschen Ethiker des 18. Jahrhunderts. Du       Sätze zu tippen. So liest man in den sozialen
kannst: Du, Mensch, kannst als einziges Lebe-    Netzwerken von engagierten Menschen, die           «Handeln ist eine leibliche Sache.
wesen mitten im unbarmherzigen Wirken der        etwas auf die Beine stellen, die Mutma-            ­Aktuell setzen sich Jüngere für Ältere
Natur dir die Freiheit nehmen, nicht einfach     cher-Posts und kreative Ideen teilen, die ein-      und Gesunde für Kranke ein.» Foto: zVg
reflexhaft zu reagieren, sondern zu handeln.     ander unterstützen und begleiten.
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
pfarrblatt nr. 08|2020                         5

Zur Corona-Krise                                                                                       Menschlichkeit ist nicht nur eine Herzensan-
                                                                                                       gelegenheit, sondern hat, wie sich besonders

Solidarität – ein Gebot
                                                                                                       jetzt zeigt, auch sehr viel mit Vernunft zu tun.
                                                                                                       Erst sie ermöglicht eine weise Voraussicht, um
                                                                                                       das Richtige zu tun. Wie sonst würden wir
                                                                                                       ­unserer obersten Behörde, dem Bundesrat,

der Stunde
                                                                                                        dieses ungeteilte Vertrauen entgegenbrin-
                                                                                                        gen, wenn er die Situation in der Schweiz am
                                                                                                        16. März gemäss Epidemiegesetz als ausser-
                                                                                                        ordentliche Lage einstuft und zum Schutz der
                                                                                                        Bevölkerung entsprechende Massnahmen
Autor: Robert Zemp | Foto: Pia Neuenschwander                                                           verordnet. Massnahmen, die von Fachleuten
                                                                                                        dem Bundesrat empfohlen werden. Er und wir
                                                                                                        vertrauen diesen Menschen, ihrem Fachwis-
                                                                                                        sen, ihrer Erfahrung und Kompetenz. Die Mass­
                                                                                                        nahmen treffen uns ungewohnt hart, die sozi-
                                                                                                        alen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind
                                                                                                        noch nicht absehbar. Kurzfristig ist Mensch-
                                                                                                        lichkeit gefordert. Wir dürfen auf die Bereit-
                                                                                                        schaft zur Solidarität vertrauen, woher sie
                                                                                                        auch kommen mag.

                                                                                                       Mehr als ein Gebot
                                                                                                       Solidarische Menschen sind beherzte Men-
                                                                                                       schen. Sie müssen nicht, sie wollen einen Ein-
                                                                                                       satz leisten. Nicht weil irgendeine autoritäre
                                                                                                       Instanz dies verlangt, sondern weil die Sachla-
                                                                                                       ge es erfordert. Wie sonst wäre es zu erklären,
                                                                                                       dass sich in diesen Tagen Hunderte von Frei-
                                                                                                       willigen für den Spitaldienst melden, Über-
                                                                                                       stunden leisten und dies unter erschwerten
                                                                                                       Bedingungen. Gelebte Diakonie als Gebot
Wenn Sie heute das «pfarrblatt» lesen, ist          ­ edruckte Medien, betreffen uns alle. Die
                                                    g                                                  der Stunde. Umso peinlicher berührt es mich
schon wieder vieles nicht mehr so wie vor Kur-      überwältigende Reaktion der Solidarität, wie       als Katholik, wenn ich unter kath.ch lesen
zem, als dieser kleine Bericht verfasst wurde.      sie während der letzten Wochen und Tage zu-        muss, dass in diesen Tagen die Churer Bis-
Wir wissen es, das Coronavirus hat inzwischen       nehmend zu beobachten ist, überrascht, be-         tumsleitung den allseits beliebten und geach-
die ganze Welt erfasst, verbreitet sich schnell     eindruckt und berührt mich sehr. Mir wird ein-     teten Generalvikar der Urschweiz, Martin
und ist schon bald überall. Die Ansteckungs-        mal mehr bewusst, dass Menschlichkeit in           Kopp, drei Monate vor seiner Pensionierung
gefahr ist ausserordentlich hoch, auch in der       bestimmten Situationen wie selbstverständ-         absetzt, nur weil er sich kritisch äusserte. Kle-
Schweiz, auch im Kanton Bern. Die Medien in-        lich zu unserem Menschsein gehört, unabhän-        rikales Denken und Handeln einer kirchlichen
formieren uns beinahe stündlich über die            gig von der Zugehörigkeit zu einer bestimm-        Obrigkeit hat nun – hier und jetzt – in der ak-
neusten Zahlen der Ansteckung und der To-           ten Religion oder Konfession. Junge bilden         tuellen gesellschaftlichen Notsituation abso-
desfälle, die dieses unheimliche Virus weltweit     Netzwerke, um für ältere Menschen Einkäufe         lut keinen Platz mehr. Es würde diesen Kreisen
verursacht. Innerhalb einer Woche verdrei-          zu tätigen, Facebook-Gruppen organisieren          besser anstehen, sich den tatsächlichen Pro­
fachte sich gemäss offizieller Statistik des Bun-   Freiwillige, die per Flugblatt an Risikogruppen    blemen in der gegenwärtigen Krisenzeit anzu-
desamtes für Gesundheit die Zahl der Infizier-      gelangen und ihnen Unterstützung anbieten.         nehmen, als sich um den Erhalt klerikaler
ten von 3000 auf beinahe 9000 Personen in           Ein Netzwerk der Solidarität breitet sich all-     Machtstrukturen zu kümmern. Einmal mehr
der Schweiz, Stand heute, am 24. März. Zu be-       mählich aus, geknüpft und getragen von Ins-        steht ihre Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.
klagen sind 87 Tote. Ein Ende ist noch nicht        titutionen und vielen Freiwilligen. Auch die       In den vergangenen Tagen durfte ich immer
abzusehen, die Ungewissheit bleibt, auch bei        Kirchen suchen nach neuen Formen des Aus-          wieder gelebter Mitmenschlichkeit begeg-
uns.                                                tauschs mit den Gläubigen. Die reformierte         nen. Einmal mehr konnte ich erfahren, dass in
                                                    Kirchgemeinde Langenthal zum Beispiel ver-         einem solidarischen Miteinander die religiöse
                                                    sucht mit Videobotschaften mit den Gläubi-         Überzeugung, das Geschlecht, das Alter oder
Gelebte Solidarität                                 gen in Kontakt zu treten. Das Pfarrteam, die       die politische Haltung keine Rolle mehr spie-
                                                    Sozialdiakonie wie die Katechetik sind nun ge-     len, sondern nur noch das, was die Menschen
Diese Tatsachen mit ihren nackten Zahlen,           fordert, wie sich Pfarrerin Sabine Müller in der   verbindet. Ich bin Teil dieser solidarischen Ge-
vermittelt über Radio, Bildschirme und              «Berner Zeitung» vom 23. März äusserte.            meinschaft. Dafür bin ich dankbar.
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
6              pfarrblatt nr. 08|2020

Kunst und Kirche

Erlöschen im Licht
Vor einiger Zeit fragte ein ehemaliger Ratspräsident
der Pfarrei Heiligkreuz das «pfarrblatt» an, ob es
auf das Werk des 2018 mit 94 Jahren verstorbenen
Künstlers Felix Keller Meikirch hinweisen könne.
Er ist nach seiner Wahlheimat benannt, wo er lebte,
arbeitete und mit seiner Pfarrei sehr verbunden war.
Der Künstler hat viele Bilder mit religiösem Bezug
gemalt. Ein schönes, reiches Werkbuch mit dem
lebendigen Titel «Das isch no Peinture!» liegt
in kleiner Auflage ausserhalb des Buchhandels vor.
Christian Furrer vom Johanneszentrum Heiligkreuz
hat es mir als Leihgabe überlassen.
Zudem findet sich unter www.kellermeikirch.ch
Interessantes zum Thema. Beides, Buch und
Webseite, haben Freund*innen und die Familie von
Felix Keller Meikirch als Würdigung seines Lebenswerks
erstellt.

Text: Sandro Fischli | Fotos: www.kellermeikirch/Bildergalerie/bildergalerie.html

                                                                                                      Kreuzigung
                                                                                                      1982, Aquarell, 56x76 cm

Im Gegensatz zu Max Hunziker und Walter           mir als unvergleichliches Konzentrat moder-         Im Tibetischen Totenbuch ist die Rede von
Loosli, die im «pfarrblatt» zu Kunst und Kirche   ner religiöser Kunst. Wie intuitiv Felix Keller     einem weissen Licht, das so schrecklich gleis-
schon erwähnt wurden, hat Felix Keller            Mei-kirch hier Karfreitag und Ostern in je          send ist, dass der Blick abgewendet wird, so
Meikirch zwar auch in Kirchen und Kirchge-        einem Bild verbindet, ist provozierend. Pro-        wie wir es scheuen, direkt in die Sonne zu
meindehäusern ausgestellt, aber in keinem         vozierend im Sinne, dass wir heute zwar von         schauen, da sonst unser Augenlicht erlöscht.
Kirchenraum ein Werk dauerhaft installiert.       dieser Bezogenheit von Karfreitag auf Ostern        Jesus hielt diesem Licht stand, nahm die
Von 37 Ausstellungen in 50 Jahren waren vier      wissen bzw. daran glauben, aber damals Jesu         Auslöschung an. Und auferstand im Licht.
in den katholischen Kirchen von Würenlos,         Leben am Kreuz einfach ausradiert, gelöscht         Das Bild und diese Gedanken mögen uns aber
Bruderklaus Bern, St. Martin Worb und St.         wurde. Die fast weisse, gleissende Fläche lässt     nicht dazuverleiten, aus unserem geschicht-
Marien Thun. Also eine ganz andere Aus-           nichts mehr vom Gekreuzigten sehen, statt-          lichen Wissen vorschnell diese österliche
gangslage als bei «Kirchenkünstlern» wie          dessen ist da eine radikale, alles in Frage stel-   Verknüpfung zu machen. Die Provokation
Hunziker und Loosli oder bei grossen Namen,       lende Leerstelle, ein Lücke, hier reisst der Vor-   dieses Bildes besteht in dem Oszillieren, in
die auch mal in der Kirche glänzen wie Polke      hang im Tempel von oben bis unten entzwei.          dem Nebeneinander von zerstörerischem und
und Richter. Im Buch fand sich nun aber kein      Im Wissen um Ostern können wir darin an             schöpferischen Licht – diese Hochspannung
einziges Bild mit explizit religiösem Bezug       Leonard Cohens Worte denken: «There is              ist in Felix Keller Meikirchs «Kreuzigung» ein-
(implizit sehr wohl…) Ich machte mich auf die     a crack in everything, that’s where the light       gefangen. – Und der «Ostermorgen» scheint
Suche in der Bildergalerie auf www.keller-        gets in.» (Ein Riss ist in allem, er lässt das      mir eindrücklich nicht am leeren Grab, son-
meikirch.ch. Und als ich dort auf die hier ab-    Licht hindurch.) – Aber vorerst ist auf dieser      dern vor dem leeren Kreuz stattzufinden. Im
gedruckten Bilder stiess, da hörte ich            Bildfläche einfach mal alle Farbe weg, ge-          Licht der österlichen Morgensonne ist noch
auf zu recherchieren: Diese Werke erscheinen      löscht.                                             die ganze Kaputtheit der Hinrichtungsstätte
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
pfarrblatt nr. 08|2020                       7

                Ostermorgen
                2010, Acryl, 150x125 cm

sichtbar. Ostern verweist hier unbeschöni-        was ihn nach Gottfried Kellers Worte beweg-
gend zurück auf den Karfreitag.                   te; «trink, Auge, was die Wimper hält, von dem
Im Werkbuch bleibt danach mein Blick bei der      goldnen Überfluss der Welt» – Städte, Brü-
Darstellung von Frauen hängen. Eine Frau mit      cken, Ställe, Menschen, Berge, Blumen. Seine
ihren Händen im Schoss (S. 184) – es könnte       Gattin Lucie Keller-Regennass teilte dieses
eine Pietà ohne Jesus sein, eine Maria, die       künstlerische Wirken, sie fand ihren Ausdruck
ganz alleine trauert – auch hier diese Leer-      in der Webkunst. Kurz nach dem Tod ihres
stelle. Und verschleierte muslimische Frauen      Mannes folgte sie ihm nach. Es mag seltsam
(S. 154), Eindrücke des Künstlers auf einer       anmuten, dass diese Würdigung eines über-
Orientreise – diese Frauen könnten damals am      aus reichen Werks hier aufgrund nur zweier
Kreuz gestanden sein...                           Bilder erfolgt. Aber das «pfarrblatt» ist
                                                  schliesslich kein Kunstmagazin. Und ein Bild
Hier ist leider nicht der Platz, ausführlicher    könne ja bekanntlich mehr als tausend Worte       Das isch no Peinture!
auf das Leben und Werk von Felix Keller           besagen.                                          Felix Keller Meikirch
Meikirch einzugehen, das kann gerne im                                                              Ein Werkbuch. 2016
Werkbuch und auf der Internetseite nachge-        Wir danken für die Anregung, einen Blick auf      Auflage: 150, 352 Seiten
lesen werden. Er arbeitete sein Leben lang als    das Werk von Felix Keller Meikirch zu rich-
Lehrer und Chorleiter, Malerei und Musik be-      ten, zeigt dieser Blick doch einen Bilderschatz   Ein Exemplar liegt zur Ansicht bereit bei:
stimmten sein Leben. Und er hielt mit kräftiger   abseits des grossen, prominenten Kunstbe-         Schweizerische Nationalbibliothek
Farbe und Pinselstrich alles auf Leinwand fest,   triebs.                                           Hallwylstrasse 15, 3003 Bern
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
8                              Bern                  pfarrblatt nr. 08|2020

             Region Bern
                           Mittelstrasse 6a, 3012 Bern, 031 300 33 65   Kirche in Zeiten des Corona-Virus
                           Ruedi Heim (Leitender Priester)
                           Patrick Schafer (Pastoralraumleitung)
                           www.kathbern.ch/pastoralraumregionbern       Online-Service und
                           Kommunikationsstelle                         digitale Erlebnisse
                           Katholische Kirche Region Bern
PA S TO R A L R AU M

                                                                        Die Website www.kathbern.ch bietet eine
                           Redaktion dieser Seiten
                           Karl Johannes Rechsteiner (kjr)              Fülle von Hinweisen für Begegnungen und
                                                                        ­
                           Mittelstrasse 6a, 3012 Bern, 031 300 33 63   kirchliche Informationen online. Von digitalen
                           karl.rechsteiner@kathbern.ch                 Gottesdiensten bis Hinweisen der Fachstellen.
                           Adressänderungen «pfarrblatt»
                           An- bzw. Abmeldungen auf der
                           ­Einwohnerkontrolle
                           Kommunikationsdienst
                                                                                                                              von der Hochschule Careum begleitet. Das Pro-
                           der Landeskirche                                                                                   jekt «CareComLabs» begibt sich auf die Suche
                           Zähringerstrasse 25, 3012 Bern,
                           031 533 54 55                                                                                      nach Eigenverantwortung und Solidarität. Diese
                           www.kathbern.ch/landeskirche                                                                       «Labore» entwickeln gemeinsam mit den Men-
                                                                                                                              schen vor Ort innovative Modelle von sorgenden
                                                                                                                              Gemeinschaften. Sie verteilen die häusliche Sor-
                           FAC H S T E L L E N                           Auf dem regionalen Kirchenportal www.kath-           gearbeit auf mehrere Schultern, zum Beispiel
                           CARITAS Bern                                  bern.ch gibt es unter anderem folgende Links:        durch nachbarschaftliche Netzwerke oder neue
                           Stellenleiterin: Dalia Schipper               • Es finden eine Vielzahl von Livestreams und        Unterstützungsangebote.
                           Eigerplatz 5, Postfach, 3000 Bern 14          Gottesdienst-Übertragungen online und im             Doch statt nur in einem Quartier das Projekt mo-
                           031 378 60 00, info@caritas-bern.ch           Fernsehen statt – siehe Rubrik «Feiern in Zeiten     dellhaft umzusetzen, gab das Coronavirus den
                           Fachstelle Religionspädagogik                 von Corona».                                         Startschuss für die sofortige praktische Umset-
                           Zähringerstrasse 25, 3012 Bern                • Die Fachstelle Kinder & Jugend hat Tipps           zung in der gesamten Gemeinde Belp. Plötzlich
                           031 533 54 33                                 für Kinder- und Jugend-Aktivitäten zu Hause          ging es um tatkräftige, unkomplizierte Hilfe vor
                           religionspaedagogik@kathbern.ch
                           Leitung: Judith Furrer Villa                 ­zusammengestellt.                                    Ort. Unter dem Begriff «Sorgende Gemeinde
                           Ausbildungsleiter: Patrik Böhler              • Beim Lerncoach-Angebot «Lernavanti» können         Belp» wird die gemeinsame Verantwortung ge-
                           Fachliche Mitarbeiterinnen: Christine         Videos angeschaut werden mit einfachen Lern-         stärkt und die Solidarität gelebt. In vielen Quar-
                           Kohlbrenner, Gabriella Aebersold              übungen, für Eltern mit Schulkindern der Unter-      tieren ist selbstorganisierte, informelle Nachbar-
                           Heilpädagogischer RU:
                           Fernanda Vitello Hostettler
                                                                         stufe.                                               schaftshilfe angelaufen. Beispielsweise sind älte-
                                                                         • Auf «Kathbern» gibt es auch die Hinweise auf       re Personen, die sich bisher selbst versorgen
                           Haus der Begegnung                            die Aktionen der Kirchen und die Rubrik «On-         konnten, nun auf Hilfe angewiesen, weil sie zu-
                           Mittelstrasse 6a, 3012 Bern, 031 300 33 65
                           www.kathbern.ch/hausderbegegnung              line-Service und digitale Erlebnisse» mit vielfäl-   hause bleiben müssen.
                                                                         tigen Hinweisen, zum Beispiel zu Kirchenmusik        Innerhalb von zehn Tagen konnte Elke Domig
                           Kirche im Dialog
                           Leitung: André Flury                          an Ostern.                                           vom Pfarreiteam in Belp ein digitales, über die
                           andre.flury@kathbern.ch, 031 300 33 43        • Zurzeit finden keine persönlichen Beratungs-       ganze Gemeinde verteiltes Netzwerk mit bald
                           Irene Neubauer, 031 370 71 15                 gespräche in den Sozial- und Beratungsdiensten       100 engagierten Teilnehmenden schaffen. So
                           irene.neubauer@offene-kirche.ch               der Pfarreien mehr statt. Beratungen werden te-      werden Menschen auch ohne technische Hilfs-
                           Angela Büchel Sladkovic, 031 300 33 41
                           angela.buechel@kathbern.ch
                                                                         lefonisch wahrgenommen. Der Austausch von            mittel erreicht. Die «Sorgende Gemeinde Belp»
                           Angelina Güntensperger, 031 300 33 40/67      Dokumenten wird über E-Mail oder Briefkasten         versandte einen Flyer an alle Haushalte, bot Hil-
                           kircheimdialog@kathbern.ch                    organisiert.                                         fe an, die bei vier Kirchen und der Jugendfach-
                           Ehe – Partnerschaft – Familie                 • Die Fachstelle Ehe, Partnerschaft, Familie bie-    stelle angefordert werden kann. So wurden
                           ehe.bern@kathbern.ch                          tet Gespräche und Unterstützung an, ebenfalls        rasch allerlei Bedürfnisse sichtbar: Zum Beispiel
                           Beratung: Maya Abt Riesen                     telefonisch, von Montag bis Donnerstag, jeweils      werden Gespräche über Telefonketten geför-
                           maya.abt@kathbern.ch, 031 300 33 45           von 09.00 bis 12.00.                                 dert. Nötig wurde auch eine berührungsfreie
                           Peter Neuhaus, 031 300 33 44
                           peter.neuhaus@kathbern.ch                     Telefon 031 300 33 45 oder                           Verteilung von Lebensmitteln. Kurzerhand wur-
                                                                         E-Mail ehe.bern@kathbern.ch – siehe auch die         de ein Kühlschrank in den Notausgang der Kir-
                           Fachstelle Sozialarbeit
                           Leitung: Mathias Arbogast
                                                                         Website www.injederbeziehung.ch                      che gestellt, denn dieser wird in der Zeit ohne
                           Sekretariat: Sonia Muñoz                                                                           Veranstaltungen nicht benötigt – er dient zu­
                           031 300 33 65/66                                                                                   sammen mit Tischen als neue Verteilstation. Ers-
                           fasa.bern@kathbern.ch                                                                              te Geld- und Sachspenden sind bereits einge-
                           Palliative Care,
                                                                        «Sorgende Gemeinde» in Belp
                                                                                                                              gangen.
                           Alters- und Freiwilligenarbeit:
                           Barbara Petersen, 031 300 33 46              Hilfe finden – Hilfe bieten                           Das Coronavirus stellt die Gesellschaft vor neue
                           Asyl: Béatrice Panaro, 031 300 33 51                                                               Herausforderungen. Mehr denn je ist es in der
                           Migration: Eveline Sagna-Dürr                Welche lokal verankerten und nachhaltigen             jetzigen Situation wichtig, christliche Nächsten-
                           031 300 33 47
                                                                        Lösungen gibt es für die Betreuung von Men-           liebe glaubhaft zu leben. Die «Sorgende Ge-
                           Fachstelle Kinder & Jugend                   schen zu Hause? Die Pfarrei Heiliggeist hat die       meinde Belp» ist ein Beispiel dafür.
                           Leitung: Andrea Meier, 031 300 33 60         «Sorgende Gemeinde Belp» mit initiiert – mit
                           Anouk Haehlen, 031 300 33 58
                           Rolf Friedli, 031 300 33 59
                                                                        der Corona-Krise beginnt sie schneller und            Über «Belp Solidarity» werden Hilfebringende
                           Sekretariat: Rita Obi, 031 300 33 65         breiter zu wirken als geplant.                        an Hilfesuchende vermittelt. Interessierte
                                                                                                                              ­Personen können sich gerne melden – Kontakt:
                           Katholischer Frauenbund Bern
                           frauenbund@kathbern.ch, 031 301 49 80        Der gesellschaftliche Wandel überfordert man-          www.hilf-jetzt.ch, elke.domig@kathbern.ch
                           www.kathbern.ch/kfb                          che Menschen und lässt sie vereinsamen. Des-
                           Jungwacht Blauring Kanton Bern               halb haben in Belp die Sozialdienste der Kirchen,
                           Kantonale Arbeitsstelle und Spielmaterial­   die Gemeinde, die Spitex und weitere örtliche
                           verleih: 031 381 76 88, kast@jublabern.ch    Organisationen Anfang März ein Modellprojekt
                           www.jublabern.ch/spielmaterialverleih        einer sogenannten «Caring Community» im
                           Pfadi Windrösli                              Quartier Hohburg lanciert. Dies wird vom Natio-
                           sekretariat@windroesli.ch                    nalfonds als Forschungsprojekt gefördert und
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
pfarrblatt nr. 08|2020                     Bern                     9

Die Katholische Kirche Region Bern engagiert          wir sofortige Hilfe», erklärt Karl-Martin Wyss,    Engagement gegen
sich mit einem Hilfspaket für Armutsbetrof­           Präsident des Kleinen Kirchenrates, die Motiva-    grosse Not
fene und Menschen am Rand der Gesellschaft,           tion für das solidarische Handeln der Kirche mit
auf die sich die Corona-Krise besonders ­heftig       folgenden Zielen:                                  Das rasche Schnüren des Corona-Hilfspaketes
auswirkt. Sie setzt dafür ab sofort zusätzlich        • Zugang zu Lebensmitteln und Produkten des       sei kein Zufall, erläutert Alexander Stüssi, Leiter
eine Million Franken ein.                                täglichen Bedarfs sicherstellen                 der Verwaltung der Gesamtkirchgemeinde: «Im
                                                      • Bestehende professionelle soziale Organi­       Rahmen unserer Arbeit begleiten wir jeden Tag
                                                         sationen in der Krisenarbeit stärken            bedürftige Menschen am Rand der Gesellschaft.
 Corona-Hilfspaket der Katholischen Kirche            • Unterstützende Infrastruktur für Wohnungs-      Auf diese Weise sind wir nahe am Geschehen
­Region Bern                                             und Obdachlose erschliessen.                    und kennen die Bedürfnisse.» In der gegenwär-
                                                      •U  nkomplizierte Hilfe zur Lösung akuter         tigen ausserordentlichen Situation sei den be-

Eine Million                                             ­Pro­bleme während der Corona-Krise.            dürftigen Menschen die ohnehin schwache

Franken für
sofortige Hilfe
Karl Johannes Rechsteiner

Die Corona-Krise verschlechtert auf dramatische
Weise die Lebensbedingungen vieler Menschen
mit geringem Verdienst und ausserhalb der ge-
setzlichen Sozialhilfe. Viele Anlaufstellen, Hilfs­
angebote und Verpflegungsmöglichkeiten in der
Region Bern sind wegen der Pandemie geschlos-
sen – dazu gehören auch von der römisch-­
katholischen Kirche mitgetragene Institutionen
wie «Tischlein deck dich» oder der Ökumenische
Mittagstisch sowie das Offene Haus «La Prairie» in
der Dreifaltigkeitspfarrei bei der Kleinen Schanze.

«Wir sehen hinter den Zahlen und Statistiken die
Menschen und ihre Schicksale, deshalb leisten
                                                                                                         Lebensmittelhilfe als sofortige Unterstützung
                                                                                                         für Armutsbetroffene und Obdachlose wäh-
                                                                                                         rend der Corona-Krise.      Foto: Stefan Maurer

                                                                                                         Struktur ihres Lebens weggebrochen. Die sofort
                                                                                                         anlaufenden Massnahmen umfassen sehr direk-
                                                                                                         te Hilfe wie die Finanzierung von Gutscheinen
                                                                                                         und Sachhilfe und die Unterstützung von Nothil-
                                                                                                         fe durch Partnerorganisationen.

                                                                                                          Dienst am Menschen als
                                                                                                         ­kirchliches Anliegen
                                                                                                         «Das soziale Engagement wird im Christentum
                                                                                                         als Diakonie bezeichnet und gehört seit Beginn
                                                                                                         zur DNA der Kirche», betont Ruedi Heim, leiten-
                                                                                                         der Priester im Pastoralraum Region Bern.
                                                                                                         «Schon Jesus holte Kranke und Ausgestossene
                                                                                                         vom Rand in die Mitte.» Ohne das soziale En-
                                                                                                         gagement vieler Freiwilliger und Professioneller
                                                                                                         wäre die Welt um Vieles kälter und unmenschli-
                                                                                                         cher. Die Kirche sei hier deshalb besonders aktiv.
                                                                                                         So sind auch in Zeiten ohne Coronavirus die So-
                                                                                                         zialausgaben der Katholischen Kirche Region
                                                                                                         Bern der grösste Budgetposten – rund sieben
Von links nach rechts: Ruedi Heim, leitender Priester im Pastoral­r aum Region Bern; Karl-Martin         Millionen Franken werden in der Gesamtkirchge-
Wyss, Präsident des Kleinen Kirchenrates und Alexander Stüssi, Leiter der Verwaltung der                 meinde jährlich im diakonischen Bereich einge-
­Gesamtkirchgemeinde. «Das soziale Engagement gehört seit Beginn zur DNA der Kirche», ­betont            setzt. Dieses jetzt mit einer Million Franken ver-
 Ruedi Heim. «Schon Jesus holte Kranke und Ausgestossene vom Rand in die Mitte.»                         stärkte soziale Engagement ist für die Katholi-
                                                                                  Fotos: zVg, Archiv    sche Kirche Region Bern ein Herzensanliegen.
Lesen stärkt die Seele - Kath. Bern
10                     Bern             pfarrblatt nr. 08|2020

               Missione             Pasqua del Signore                        Settimana dopo Pasqua                              cità della comunione sacramentale,
                                                                                                                                 voglio possederti in spirito. Vieni a
               cattolica             Celebrazioni della settimana Santa       Ogni sera Rosario alle 18.00                       me, o mio Gesù, che io venga da Te.
               di lingua             in Missioneonline … ai tempi del         Santa Messa alle 18.30                             Possa il Tuo amore infiammare tutto il
                                    ­coronavirus                                                                                 mio essere, per la vita e per la morte.
                italiana                                                                                                         Credo in Te, spero in Te, Ti amo. Così
                                    Tutte le celebrazioni saranno                                                                sia.»
                   3007 Bern
                          Chiesa
                                    ­celebrate solo dai sacerdoti. I fedeli
                   degli Emigrati    possono seguirle via Facebook
                  Bovetstrasse 1
                   031 371 02 43
                                     ­secondo i seguenti orari.                                                                  E sarà luce nuova
              Fax 031 372 16 56     Domenica delle Palme 5 aprile
   www.kathbern.ch/mci-bern                                                                                                      «Alla pandemia del virus vogliamo
                                    11.00 S. Messa
      www.missione-berna.ch                                                                                                      ­rispondere con la universalità della
  missione.berna@bluewin.ch         Lunedi santo 6 aprile                                                                         preghiera, della compassione, della
     Missionari Scalabriniani       18.00 Meditazione sulla Passione                                                              tenerezza», ha detto Papa Francesco.
              P. Antonio Grasso     di Gesù                                                                                       Questi richiami hanno prodotto una
              P. Enrico Romanò
                 P. Gildo Baggio    18.30 S. Messa                                                                                ondata di novene via internet, di ri­
          Suora San Giuseppe                                                                                                      chieste di preghiera sui social, di
                                    Martedi santo 7 aprile
     di Cuneo, collaboratrice                                                                                                     ­meditazioni vocali su Whatsapp, di
        pastorale e catechista      18.00 Meditazione sulla Passione
                                                                                                                                   ­requiem e implorazioni di miracoli,
      Sr. Albina Maria Migliore     di Gesù
                                                                                                                                    di inviti e proposte di gente in
                      Segreteria    18.30 S. Messa
   Giovanna Arametti-Manfré
                                                                                                  Foto: www.cercoiltuovolto.it      preghiera.
            Lu–Ve 08.00–12.00       Mercoledi santo 8 aprile                                                                        Ma soprattutto è successo che un po­
     e permanenza telefonica        18.00 Meditazione sulla Passione                                                                polo s’è mobilitato in preghiera. La
        Collaboratrice sociale
                   Roberta Gallo
                                    di Gesù                                   Comunione spirituale                                  quarantena si è fusa con la quaresima.
                                    18.30 S. Messa                                                                                  Ci sono famiglie che vivono la reclusi­
                   079 675 06 13
   roberta.gallo@kathbern.ch                                                  Papa Francesco lo ha ripetuto chiara­                 one in modo monastico, alternando
                                    Giovedì santo 9 aprile
 Me 09.30–12.30 e 13.30–17.30                                                 mente: «Coloro che sono lontani e                     lavoro e preghiera, e circola nella co­
                  Gi 14.00–17.00    18.00 Meditazione sulla Passione
                                                                              ­seguono la messa attraverso le tele­                 munità cristiana il desiderio di unirsi in
                 Ve 09.00–13.00     di Gesù
                                                                               visioni, li invito a fare la comunione               preghiera comune.
                         A.C.F.E.   18.30 S. Messa in Coena Domini
          Associazione Centro
                                                                               spirituale».                                         E siccome noi apparteniamo a questo
            Familiare Emigrati      Venerdi santo 10 aprile                    La si fa raccogliendosi e dicendo                    popolo in preghiera, siamo sicuri che
             Seftigenstrasse 41     15.00 Celebrazione della Passione          questa preghiera, suggerita da Papa                  con la Pasqua anche per noi «... sarà
                       3007 Bern    del Signore                                Francesco, o altre:                                  luce nuova, sole nuovo, lo quale sur­
                   031 381 31 06
             Fax 031 381 97 63      18.30 Via Crucis                           «Ai tuoi piedi, o mio Gesù, mi prostro               gerà là dove l’usato tramonterà, e
       info@centrofamiliare.ch                                                 e ti offro il pentimento del mio cuore               darà lume a coloro che sono in tene­
                                    Sabato santo 11 aprile
 Com.It.Es Berna e Neuchâtel                                                   contrito che si abissa nel suo nulla e               bre e in oscuritade».
                  Bühlstrasse 57
                                    18.30 Veglia Pasquale
                                                                               nella Tua santa presenza. Ti adoro nel                              Dante Alighieri, Convivio
                      3012 Berna
                                    Domenica di Pasqua 12 aprile               Sacramento del Tuo amore, desidero
                   031 381 87 55
  com.it.es.berna@bluewin.ch        11.00 S. Messa                             riceverti nella povera dimora che ti
                                                                               offre il mio cuore. In attesa della feli­

                                                                              ¿Quién ha dicho esas historias?,                   Ejército, Guardia Civil, Policía, …
               Misión                                                         ¿que el Cristo este año no sale?,                  patrullan calles desiertas,
              católica                                                        si está vestido de blanco,                         y no están con sus familias
            de lengua                                                         de azul, en los hospitales …                       sino cuidando a las nuestras.
                                                                                                                                 Y lejos de las ciudades,
             española                                                         ¿Quién dice que el Nazareno                        Jesucristo está doblado
                                                                              no puede hacer penitencia,                         sobre los surcos de tierra,
     3072 Ostermundigen
                                                                              si están todos atendiendo                          se hace a la mar en un barco,
                 Sophiestrasse 5
                     Misionero:                                               a enfermos en las urgencias?                       tiende cables, cava pozos
        Padre Emmanuel Cerda                                                                                                     o pastorea el ganado.
emmanuel.cerda@ kathbern.ch                                                   ¿Cómo que Jesús Caído
 031 932 16 55 y 078 753 24 20
        Sacristán: Maciel Pinto
                                                                              no saldrá el Miércoles Santo?                      Nadie diga que el Señor
     maciel.pinto@kathbern.ch                                                 Mírale tú en nuestros médicos                      no está en las calles presente,
                   031 932 21 54                                              que caen rendidos, exhaustos,                      cuando en las Iglesias solitarias
       Secretaria: Nhora Boller     Queridos fieles                           con humildes cireneos                              los Sacerdotes celebran
     nhora.boller@kathbern.ch
                   031 932 16 06    El texto a continuación, de un/a cre­     ayudando a cada paso:                              Misa diariamente.
              Asistente Social:     yente español/a anónimo/a, es apro­       celadores, enfermeras,
             Miluska Praxmarer      piado para el tiempo que estamos          administrativas,                                   Nadie diga que el Cautivo
miluska.praxmarer@kathbern.ch
                                    ­viviendo. Ya que es un poco largo, la    codo a codo, sin descanso.                         no va a salir este año,
                   031 932 21 56
          Misas cada domingo:        segunda parte continuará en la próxi­                                                       mientras haya una voz buena
          10.00 Ostermundigen        ma edición del «pfarrblatt».             Igual que en la Borriquita                         llamando al que está encerrado.
      16.00 Berna Dreifaltigkeit                                              pasó Jesús por la tierra,
  Misa 2do y 4to domingo mes:
         12.15 Iglesia St. Marien   No dejen de orar. Que nuestra fe no       nuestros héroes camioneros                         Nadie diga que el Gran Poder
     Kapellenweg 9, 3600 Thun       se extinga y que nuestra esperanza no     pasan las noches en vela                           no va en su anda,
  Celebraciones entre semana,       desfallezca.                              para abastecer mercados                            cuando tantas vidas orantes
eventos, cursos, etc. Consultar:    Unidos más que nunca.                     de barrio, farmacias, tiendas …                    se ofrecen y aman.       (continuará)
 www.kathbern.ch/mce-berna
                                                     Vuestro: P. Emmanuel
pfarrblatt nr. 08|2020                        Bern                     11

                                  O termo Páscoa, em hebraico                cordeiro da Páscoa hebraica. A este           nova». Essa referência a uma leitura
             Missão               Peshah, significa «passagem»               cordeiro não podia ser quebrado               proclamada na celebração da Noite
            católica              «Deus disse: Haja luzes no firmamento      nenhum osso. Depois da morte de Je-           Pascal aponta para a experiência da
           de lingua              do céu, para distinguir o dia da noite;    sus, os soldados quebraram as pernas          Liturgia. Há um «princípio» muito im-
                                  sirvam de sinais para as festas, para os   dos dois ladrões. «Chegando porém,            portante a ser seguido no caminho da
         portuguesa               dias e para os anos.» Esse texto do liv-   a Ele, vendo que já estava morto, não         nossa fé, expresso pelo axioma latino
                                  ro do Gênesis pode ser aplicado tam-       lhe quebraram as pernas, mas um dos           Lex orandi, lex credendi, a saber, «A
                  3012 Bern
                                  bém para as festas cristãs, inclusive a    soldados abriu-lhe o peito com uma            lei da oração é a lei da fé». Isso signifi-
 Zähringerstrasse 25, 3. Stock
                031 533 54 40     Páscoa. O termo Páscoa, em hebraico        lança, e, imediatamente, saiu sangue          ca que a oração expressa a nossa fé.
 mclportuguesa@kathbern.ch        Peshah, significa «passagem». Cele-        e água». Sim, porque Ele é o Novo             Tal princípio se aplica, particularmen-
           www.kathbern.ch/       brava-se uma festa, na qual se ofere­      Cordeiro da Nova Páscoa, de quem              te, na oração pública da Igreja: a Litur-
               missaocatolica
                                  ciam à Divindade as primícias da ce-       «não foi quebrado nenhum osso». O             gia. A palavra «Liturgia» vem do gre-
  Missionário Scalabriniano
                   P. Oscar Gil   vada e os primogênitos do rebanho.         sangue e a água apontam para a Igre-          go leiton ergon e significa, ao pé da
       oscar.gil@kathbern.ch      Sucessivamente a Páscoa recebe um          ja que nasce da Cruz de Cristo, cuja          letra, «obra pública». Para nós, refe-
                031 533 54 41     novo significado: trata-se da pas-         força salvífica é transmitida, particu-       re-se à oração pública e oficial da
          P. Pedro Granzotto      sagem da escravidão do Egito à liber-      larmente, na água do Batismo e no             Igreja. E a Liturgia da Igreja, especial-
pedro.granzotto@kathbern.ch
                031 533 54 42     dade, no tempo de Moisés. Continua         sangue da Eucaristia. E, para nós             mente no tempo da quaresma e no
                    Secretária    o sacrifício do primogênito do re­         cristãos, o que significa a Páscoa? Po-       tempo pascal mostra como entender
   Denise Gilgen-dos Santos       banho: o do «cordeiro, sem defeito,        demos encontrar a resposta na carta           e viver a Páscoa cristã. As leituras e
     Segunda-feira: Fechado       macho, nascido naquele ano». Nos           de Paulo, que é proclamada durante a          orações da Quaresma e do Tempo
      Terça-feira 13.30–18.30
   Quarta-feira 08.00–12.00/
                                  dias da Páscoa hebraica, Jesus morre       Vigília Pascal: «Irmãos, não sabeis que       Pascal nos ajudam a viver a Páscoa
                  13.00–18.00     e ressuscita. E a Páscoa assume, as-       todos que fomos batizados em Cristo           como verdadeiros cristãos. E os que
    Quinta-feira 13.30–18.00      sim, um novo significado: trata-se da      Jesus, é na sua morte que fomos bati-         não frequentam a Igreja vão perceber
      Sexta-feira 08.00–14.00     «passagem» da morte para a ressur-         zados? Pois pelo batismo nós fomos            a novidade da Páscoa através do nos-
                                  reição. Interessante é o título de         sepultados com ele na morte para              so testemunho no mundo, vamos
                                  «Cordeiro de Deus», dado a Jesus. Na       que, como Cristo foi ressuscitado             rumo à Páscoa definitiva, quando res-
                                  mesma hora em que Jesus morre, os          dentre os mortos pela glória do Pai,          suscitaremos no «novo Céu e na nova
                                  sacerdotes do Templo sacrificavam o        assim também nós vivamos vida                 Terra».         Boa Páscoa do Senhor!

                                  Gottesdienste                              Iz Evanđelja po Mateju                        kako je o njemu pisano, ali jao čovjeku
           Kroatische                                                        U ono vrijeme: Jedan od Dvanaesto-            onom koji predaje Sina čovječjega.
              Mission             In dieser Coronaviruszeit behalten wir     rice, zvan Juda Iškariotski, pođe gla-        Tome bi čovjeku bolje bilo da se ni ro-
                                  mit Ihnen den medialen-digitalen           varima svečeničkim i reče: «Što će te         dio nije. A Juda, izdajnik, prihvativ
                  3012 Bern       Kontakt. Wir übertragen täglich die        mi dati, i ja ću vam ga predati.» A oni       reče: «Da nisam ja, Učitelju?» Reče
 Hrvatska katolička misija Bern   heiligen Messe aus unserem kroati-         mu odmjeriše trideset srebrnjaka.             mu: «Ti kaza:» I dok su blagovali, uze
   Kath. Kroaten-Mission Bern
Zähringerstrasse 40, 3012 Bern    schen Zentrum in der Zähringer­            Otada je tražio priliku da ga preda.          Isus kruh , blagoslovi Boga pa razlomi,
             0041 31 302 02 15    strasse 40 in Bern live auf YouTube:       Prvoga dana Beskvasnih kruhova pris-          dade svojim učenicima i reče: «Uzmite
         Fax 0041 31 302 05 13    www.bit.ly/gottesdienst-live               tupiše učenici k Isusu i upitaše: «Gdje       i jedite! Ovo je tijelo moje!» I uze čašu,
        hkm.bern@bluewin.ch                                                  hoćeš da ti pripravimo te blaguješ            zahvali i dade im govoreći: Pijte iz nje
            www.hkm-bern.ch
   www.kroaten-missionen.ch       Übertragungen zu diesen Zeiten:            pashu?» On reče: «Idite u grad k tome         svi! Ovo je krv moja, krv Saveza, koja
      Uredovno radno vrijeme      Montag bis Samstag, jeweils um             i tome i recite mu: Učitelj veli: Vrijeme     se za mnoge prolijeva na otpuštenje
           Po–Pe 10.00–16.00      18.30: Heilige Messe mit Predigt           je blizu, kod tebe slavim pashu sa svo-       grijeha. A kažem vam: ne, neću od
               Kontaktperson      Sonntags, jeweils um 11.00: Kreuz-         jim učenicima» I učiniše učenici kako         sada piti od ovoga roda trsova do
     Misionar: Fra Gojko Zovko
            goja.z@bluewin.ch
                                  weg und Heilige Messe mit Predigt          im naredi Isus i pripraviše pashu.            onog dana kad ću ga – novoga – s
                 079 379 66 66    Donnerstags nach der Messe                 Uvečer bijaše Isus za stolom s                vama piti u kraljevstvu Oca svojega.»
        Suradnica: Ruža Radoš     eucharis ­tische Anbetung                  Dvanaestoricom.                               Mt 26, 14–29
                                  Freitags in der Fastenzeit vor der         I dok su blagovali, reče: «Zaista,
                                  Messe der Kreuzweg Jesu                    kažem vam, jedan će me od vas izda-
                                                                             ti.» Silno ožalošćeni, stanu mu jedan
                                  Einige Lesungen, Gebete und                za drugim govoriti: «Da nisam ja,
                                  ­A nsprachen werden auch in deut-          Gospodine?» On im odgovori: «Onaj
                                   scher Sprache gesprochen.                 koji umoči sa mnom ruku u zdjelu, taj
                                                                             će me izdati. Sin čovječji, istina, odlazi,

                                   English Speaking Community:
          Anders­                  Dr. iur. Karin Stauffer-Wüest
        sprachige                  Tel. 031 556 34 11
  ­ emeinschaften
  G                                Philippine Catholic Mission
                                  ­Switzerland: Fr. Toni Enerio,
            www.kathbern.ch/       Tel. 076 453 19 58,
                   missionen       onyotenerio@yahoo.com
                   Siehe auch
                                   Polnisch: Vikar Wojciech Maruszewski,
               Adressangaben       wojciech.maruszewski@gmail.com
                  auf Seite 10     Albanisch: Don Pren Kola,
                                  ­L aurenzenvorstadt 85, 5000 Aarau,
                                   Tel. 062 822 84 94
                                   Eritreisch: Debesay Mehari, Mulden-
                                   weg 11, 3075 Rüfenacht, 076 246 25 38     Die Gottesdienste fallen aus.                                                 Foto: kna
12               Bern               pfarrblatt nr. 08|2020

A N D E R S S P R AC H I G E                      Bern aki
                                                                         Neue Herausforderungen                    de, sich physisch gesehen voneinan­
                                                                         Die Entwicklungen im Zusammenhang         der zu distanzieren, tritt dadurch
GEMEINSCHAFTEN                                   Universität             mit dem Coronavirus haben uns alle        keine Einsamkeit auf. Die meisten von
                                                                         aus der Bahn des Gewohnten gewor­         uns Studierenden kehrten zurück in
Malayalam                                               3012 Bern        fen. Was dies für das Studieren be­       das engste Umfeld – sei es in die Fa­
                                                 Alpeneggstrasse 5       deutet, reflektieren die aki-Prakti­      milie oder in die WG. Es wird dankbar
Syro-malabarischer Ritus:                              031 307 14 14
P. Thomas Plappallil                              www.aki-unibe.ch       kant*innen in dieser und in den           der Leute gedacht, die arbeiten, um
Chelerain 1, 6213 Knutwil                         info@aki-unibe.ch      folgenden Ausgaben des «pfarrblatt».      unsere Gesellschaft optimal mit allem
079 833 16 32                              Studierendenseelsorger                                                  Notwendigen zu versorgen, wie auch
Kirche St. Antonius, Bümpliz
                                             Isabelle Senn Dr. theol.    Eindrücke zum Uni-Alltag                  derjenigen, die als Ärzt*innen und
                                                       031 307 14 32                                               Pflegepersonal viele Stunden aufwen­
                                                                         in Zeiten von Covid-19
17.00    Jeden 3. Sonntag im Monat                        Sekretariat
                                                                         Als der Bescheid vom Bund kam, dass       den, um intensiv unsere Kranken zu
Syro-malankarischer Ritus:                             031 307 14 14
                                                   Beatrice Jeitziner    alle Schulen und Hochschulen schlies­     pflegen. Für einmal wird der Konsum
Father Joseph ­Kalariparampil OSFS
                                                      Liliane Wanner     sen werden, fühlte sich das für viele     ganz nebenbei auf das begrenzt, was
Kirche St. Josef, Köniz                         Mo–Fr, 09.00–12.00       von uns erst mal sehr surreal an. Mein    wir wirklich brauchen. Dadurch haben
17.00    Jeden 2. Sonntag im Monat               Wochenrhythmus          Alltag veränderte sich auf einen          wir genug Zeit, um beispielsweise die
                                                            Mo 18.30
Slowakisch                                    Christliche Meditation
                                                                         Schlag: Der Ort, an dem ich sonst         Grossmutter anzurufen, bei der wir
Ing. Dalibor Kalna, Pappelweg 4                               Di 12.15   meine Kraft- und Yogaübungen mach­        uns schon lange melden wollten. Wir
3072 Ostermundigen                                         Taizé-Feier   te, war geschlossen. Der Platz, an dem    können den Tag damit verbringen, in
                                                              Di 13.00   ich in der Bibliothek meinen Stoff fürs   der Sonne zu liegen, zu lesen und
Dreifaltigkeit, Bern, Krypta                             Mittagstisch
17.30     Jeden 2. und                                 (im Semester)     Studium aufarbeitete, wird für eine       Spaziergänge in der Natur zu unter­
4. Samstag im Monat                                           Mi 07.00   Weile leer bleiben. Die Vorlesungen       nehmen. Dadurch bleibt auch genug
                                                               Laudes    werden nicht mehr durch das fröhliche     Motivation übrig, den Kopf zu aktivie­
Slowenisch                                                               ­Plaudern meiner Freundin umrahmt         ren und mittels ­Podcasts den Vorle­
Mag. David Taljat                                                         sein. Den Uni-Alltag, wie er vor dem     sungen unserer Professor*innen zuzu­
Katholische Slowenen-Mission                                              16. März war, gibt es so vorerst nicht   hören – in der Stille vor dem Tablet
Naglerwiesenstrasse 12, 8049 Zürich                                       mehr. Plötzlich hatte die ganze Welt     sitzend. Langeweile verspüre ich noch
079 777 39 48                                                             ein gemeinsames Thema. Nachbar*in­       nicht. Und sonst wäre jetzt wohl der
Kirche St. Johannes, Bremgarten                                           nen haben in meinem Wohnblock            optimale Zeitpunkt, um mich endlich
Eucharistiefeier                                                          eine Liste aufgehängt, in der man sich   dem zu widmen, für das ich vorher im­
17.00    Jeden 2. Sonntag im Monat                                        eintragen kann, wenn man Hilfe benö­     mer zu wenig Zeit hatte.
                                                                          tigt. Auch wenn darum gebeten wur­                     Sara Capaul, Praktikantin
Tamilisch
Pfr. Soosaithasan Douglas
Kirche St. Michael, Wabern
Sakristan: R. Jeeva Francis
077 972 69 01                                                            Offen für Seelsorge                       Wöchentlicher
Eucharistiefeiern                                   Bern
                                                                         und Gebet                                 Orgelgruss per Video
16.30     Jeden 2. und 5. Sonntag           offene kirche
19.00     24. Dezember                                                   Als ehemalige Spitalkirche gehört es      Für unser breites Publikum ist die Kir­
Pfarrei St. Josef, Köniz
                                                   in der
                                                                         zu unseren Kernaufgaben, für Men­         che geschlossen, alle Veranstaltungen
Sakristan: S. Pakkiyanathan                  Heiliggeist-                schen, die in Not sind oder die am        sind bis am 19. April abgesagt. Men­
031 731 36 59                                      kirche                Rand der Gesellschaft leben, die Tür      schen, die einer Risikogruppe ange­
18.00     Jeden 4. Sonntag                                               offen zu halten. Deshalb bleibt die       hören oder älter als 65 Jahre sind, for­
                                                        3011 Bern        Heiliggeistkirche zu den Öffnungs­        dern wir auf, zuhause zu bleiben, die
Tschechisch                                            (beim Bahnhof)    zeiten auch als Ort für Seelsorge und     Kirche nicht zu besuchen.
P. Antonin Spacek, 044 241 50 25                           Sekretariat   für das persönliche Gebet offen.          Aber: Wir grüssen Sie jetzt jeden
Marie Fischer, Monbijoustrasse 89                   Taubenstrasse 12
                                                         031 370 71 14   Unsere treuen, freiwillig engagierten     ­Freitagmittag mit einem «virtuellen»
3007 Bern                                      www.offene-kirche.ch      Männer und Frauen aus dem Präsenz­         Orgelpunkt-Kurzkonzert – per Video.
031 371 72 82                                  info@offene-kirche.ch     dienst und dem «ganz Ohr»-Team             Am Schluss wartet jeweils eine Über­
                                                     Projektleitende     müssen zurzeit zu Hause bleiben. Wir       raschung!
Römisch-katholische Ungarnmission
                                                      Irene Neubauer
Sektion Bern                                             031 370 71 15
                                                                         halten die Kirche offen mit Fachleuten,    Abonnieren Sie unseren Newsletter,
Postfach, 3073 Gümligen                               Annelise Willen    sind jedoch froh, wenn sich «Freiwilli­    dann kommen die Orgelklänge direkt
Alterszentrum Viktoria                                   031 370 71 12   ge auf Zeit» am Präsenzdienst beteili­     zu Ihnen nach Hause.
                                                   Antonio Albanello     gen. Sind Sie interessiert? Informatio­
Schänzlistrasse 65, 3013 Bern                            031 370 71 13
Gottesdienste nach Ankündigung                          Andreas Nufer    nen finden Sie auf unserer Website.
                                                         031 371 65 00
Vietnamesisch                                        Öffnungszeiten
P. Joseph Pham Minh Van, Bern              Di, Mi, Do, Fr 11.00–18.30
062 295 03 39                                          So 13.00–17.00

Bruder Klaus, Krypta, Bern
10.00    Jeden 3. Sonntag im Monat
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