Lichtpunkt Das Hausmagazin vom Präventionswohnstift Vitalis Ausgabe Nr. 139 Juli 2021

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Lichtpunkt Das Hausmagazin vom Präventionswohnstift Vitalis Ausgabe Nr. 139 Juli 2021
Lichtpunkt
     Das Hausmagazin vom
       Präventionswohnstift Vitalis
               Ausgabe Nr. 139
                        Juli 2021
Lichtpunkt Das Hausmagazin vom Präventionswohnstift Vitalis Ausgabe Nr. 139 Juli 2021
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    Herzlich Willkommen im

       n s t i f t V i t a l i s
 W o h
                    Als neue Freunde begrüßen wir:
                          Frau Marie Schmidt – App. 215
                         Herr Alfred Schmitt – App. 218

                           Welch eine Überraschung..
          ..in Deutschland gibt es rund 850.000 unterschiedliche Familien-
         namen. Der häufigste deutsche Nachname Müller hat etwa 700.000
          Namensträger. Gefolgt wird dieser Name von Schmidt (vom Beruf
          des Schmiedes mit Varianten wie Schmitt oder Schmitz) auf Platz
         zwei und Meier auf Platz drei der häufigsten deutschen Nachnamen.
                         Jetzt leben im Vitalis zusammen mit unseren
                         neuen Freunden noch Elisabeth Schmidt und
                         Marianne Schmitt. Und es arbeiten hier noch
                         viele Schmidts!
                               Was für ein schönes Schmidteinander!!
                       Wohnstift Vitalis - Fahrradstraße 19
                       90429 Nürnberg - Tel 0911/3202-0
                      www.wohnstift-vitalis.de
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Lichtpunkt Das Hausmagazin vom Präventionswohnstift Vitalis Ausgabe Nr. 139 Juli 2021
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          Was für ein Geburtstag!
                                                Was für ein Geburtstag
                                                  Unsere Irene Seip
                                                     geboren am
                                                    01. Juni 1921
                                                    feierte heute
                                                         ihren
                                                        100.
                                                       Geburtstag!!!

Irene lebt seit 6 Jahren im Vitalis. Da war eine Stimmung im Erlebnisrestaurant,
Luftballons, mehrere Blumensträuße, Sekt für alle Freunde, Geburtstagslied und
viele gute Wünsche von Freunden. Und ja, der riesige Pokal, gefüllt mit Sekt.
Wir haben Irene gefragt, was sie uns allen weitergibt fürs Leben, Ihr Rat an uns.
Und Irene antwortete: „immer friedlich sein“. Keine leichte Aufgabe für uns
Menschen. Der Frieden im Herzen ist ein wahrhaft kostbares Geschenk.
Liebe Irene wir wünschen Dir alles Liebe und sind sehr glücklich, dass wir dabei
sein dürften bei diesem besonderen Geburtstag.

                              100. Geburtstag
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                  Eine Herzgeschichte
                                              von Anneliese Beck
Heute war ein besonders schöner Tag für Robert, heute durfte er die düstere Zelle,
die grauen Mauern der Strafanstalt verlassen, heute war er frei, er war so
glücklich!

„Vorzeitig, wegen guter Führung“, so teilte es ihm der Direktor mit und gab ihm
noch mahnende, aber auch freundliche Worte mit auf dem Weg. Und Robert
schwor sich, niemals mehr würde er einen Fuß in dieses düstere Haus setzen. Aber
nicht nur die Freiheit winkte, er würde bald auch die nette Brieffreundin kennen-
lernen, die ihm so viele tröstliche, aufmunternde Briefe geschrieben und damit
die Haft erträglich gemacht hatte. Diese lieben Worte hatten ihn so viele Unan-
nehmlichkeiten, so viel Schlimmes ertragen und seine Zukunft wieder lebenswert
erscheinen lassen.

Er war der Gefängnisleitung sehr dankbar gewesen, diese Brieffreundschaft für ihn
arrangiert zu haben. Das große Tor öffnete sich und mit Herzklopfen trat Robert
ins Freie. Aber was war das? Eine junge Frau, freundlich lächelnd, kam auf ihn zu
und er wusste sofort, das war Sabine, die ihn brieflich durch all die schweren
Monate begleitet hatte; sie holte ihn ab – wie schön! Etwas später, in dem kleinen
Cafe, kamen sie sich etwas näher und als Sabine ihm anbot, erstmal „auf Probe“,
wie sie augenzwinkernd sagte, bei ihr und ihrem 16jährigen Sohn Peter zu wohnen,
war für Robert das Glück vollkommen.

Schon nach einigen Wochen verstanden sich alle Drei sehr gut, denn bald wurde
Robert auch für Peter ein „Kumpel“, ein „großer Bruder“, ja, ein väterlicher
Freund, den er nie hatte und auch ein Helfer bei manchen schulischen Problemen,
die für Peter hin und wieder anstanden. Und noch etwas Wunderbares geschah!
Roberts alter Optiker-Meister, bei ihm hatte er gelernt, nahm ihn wieder als seinen
Angestellten auf. Er, den er so schäbig bestohlen hatte, meinte zwar auch „auf
Probe“, aber im Stillen glaubte der Optiker-Meister fest an einen einmaligen
„Ausrutscher“ von Robert und an seine Besserung.

Es begann eine schöne Zeit für die drei Menschen. Sabine, nach einem langen
Arbeitstag im Büro, freute sich täglich auf die gemütlichen Abende, wenn sie alle
beisammen saßen, den Alltag und evtl. Probleme besprachen oder sich bei
manchen interessanten und lustigen Spielen entspannten. Lange ging das so und
allmählich kamen sich Sabine und Robert näher und nach und nach erkannten sie,
dass sie zusammengehörten. Auch Peter merkte die zunehmende Zuneigung der
Beiden, aber nein, so wollte er das nicht! Seine Mutter gehörte nur ihm, ihm
allein! Etwas wie Eifersucht machte sich breit und nagte mehr und mehr an ihm.
Heute Abend war wieder einmal „Familienrat“. Ein Großeinkauf stand an; Sabine
hatte sich extra frei genommen. Ein langer Einkaufszettel lag vor ihr, es würde
teuer werden. Die Taschen standen bereit; der Geldbeutel mit den nötigen
Scheinen gut bestückt. Noch einmal ein Blick hinein, würde das Geld auch reichen?
Aber wo war es? Die Börse war leer, das Geld war weg! Das war doch nicht
möglich, das konnte nicht sein. Aber es blieb dabei, das Geld war verschwunden.
                                 Vitalis Leben
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War das Robert? Hatte Robert das getan? Nein, nein, das würde er niemals tun, so
konnte sie sich doch nicht in ihm täuschen?

Freilich, er hatte schon einmal gestohlen, im Optiker-Geschäft in die Kasse
gegriffen, das wusste Sabine, aber er hatte auch immer wieder geschworen,
immer wieder versichert, dass er so etwas nie mehr tun würde. Doch auch Peter,
Sabines Sohn, ließ keinen Zweifel an seinem Misstrauen, an seinem Verdacht, dass
Robert der Dieb war. Es war ein Rückfall von Robert, leider, er war der Schuldige,
so meinte Peter. Allmählich glaubte selbst Sabine an Roberts Diebstahl und nach
ein paar Tagen bat sie ihn schweren Herzens und unsagbar traurig, auszuziehen,
ihr Haus zu verlassen. Nein, mit einem Dieb wollte sie nicht unter einem Dach
leben, nicht beisammen sein. Alle Beteuerungen seiner Unschuld nützten Robert
nichts und so verließ er traurig das Haus, in dem er so glücklich geworden war.
Eine stille Zeit begann nun für Sabine und Peter. Die Abende, die so gemütlich und
lustig waren, verliefen zunehmend öde und trist und Peter hörte wohl, dass seine
Mutter oft weinte, wenn sie sich sehr früh in ihr Zimmer zurück zog. Aber auch
Peter vermisste Robert sehr. Ja, er musste sich eingestehen, er fehlte ihm an
allen Ecken und Enden. Selbst das Fußballspielen ohne Robert machte keinen Spaß
mehr. Freudlos und öde vergingen die nächsten Wochen für Sabine und eine Fünf
in Mathe für Peter machte die Situation nicht besser. Auch hier hinterließ Robert
eine Lücke. Peter war seltsam still geworden, das fiel auch Sabine auf, doch
erklärte nicht Roberts Verhalten alles?

Ein trister Tag ging wieder zu Ende; eben wollte sich Sabine zurückziehen, um die
Tränen zu verbergen, die immer wieder das Fehlen von Robert auslösten, als
Peter plötzlich aufsprang und sich weinend in die Arme seiner Mutter stürzte.
Stammelnd und immer wieder um Verzeihung flehend gestand er seine schlimme
Tat:„ Ich, ich war es, der das Geld aus dem Geldbeutel genommen hat. Ich habe es
versteckt und einen Diebstahl vorgetäuscht. Ich wollte doch nicht, dass du
Robert mehr liebst als mich, darum musste er aus dem Haus“. Sabine erstarrte!
Das konnte doch nicht wahr sein! Sie und Peter hatten Robert schreckliches
Unrecht angetan, ihn als Dieb bezeichnet und aus dem Haus gejagt. Ihr Junge
hatte sie belogen und sie hatte ihm geglaubt. Das würde Robert niemals verzei-
hen. Sofort bestand Sabine darauf, sie mussten Abbitte tun. Von Reue und Schuld-
gefühlen getrieben, machten sie und Peter sich unverzüglich zu dem nahe
gelegenen Männerwohnheim auf, in dem Robert untergekommen war und
dieser, grenzenlos verbittert und enttäuscht, brauchte lange, um das ihm ange-
tane Unrecht, diese Schmach, zu überwinden.

Doch die Liebe siegte! Er konnte Sabine nicht vergessen und nach Wochen der Un-
entschlossenheit überwand er Stolz und Verbitterung. Unendlich glücklich lag
Sabine in Roberts Armen, lachend und weinend begrüßte sie ihn, als er eines
Abends vor ihrer Türe stand. Und als Peter scheu und schuldbewusst auf ihn
zuging, breitete er auch für ihn verzeihend die Arme aus. Schon bald kam die
alte Vertrautheit, die Zusammengehörigkeit wieder und für alle Zeit verband die
Drei ein Band der Treue, der Liebe und Verbundenheit, das sie ein Leben lang zu-
sammen hielt.

                                 Vitalis Leben
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     „Unser Leben und Lebensabend
            im Haus Vitalis“
                                              von Horst Neuendorf
                                Es läuft. Ja, hier im Vitalis-Haus läuft trotz des
                                Virus alles wie geplant. Ehrlich gesagt, man
                                kann nur staunen. Natürlich auch mit der
                                Vernunft der Bewohner. Vernunft? Ja, wir möch-
                                ten doch in der sehr guten Gemeinschaft des
                                Hauses, Bewohner und Vitalis-Personal mit Chef-
                                Etage unseren Lebensabend auch unter der Ge
                                fahr des Virus lebenswert verbringen. Was oder
                                wen soll man hervorheben? Nein, tue ich als
                                Bewohner nicht. Ich bewundere, was jeder von
                                uns tun kann. Also, ich, der Horst, „knöpfe mir“
                                die vorher verbliebenen Notizen verschiedener
                                Ereignisse vor. So zum Beispiel
                                „Der (Welten)Forschertag!“

 Heute zu dem Forschertag ich ein kleines Sprüchlein sag
 Es ist ja auch die Weihnachtszeit, nu gucke mal, es hat geschneit.
 Forscher, ja, wann war das einst? Frag Anja, wie du meinst.
 Sie holt´s aus ihren Apparaten raus, da beißt die Katze auch die Maus.
 und nun zu dem Libellen-Flug. Für den stillen Forscher unvergessen,
 der würd von andern mitgemessen. Am Buckel der Libelle flog mit die
 Messensquelle.
 Und dann, was tun denn Fische. Die wollen Obst, na ganz frische.
 Schwupp–di-wupp, freut sich der Schwanz, zerbröselt Wasser, Fisch fliegt ganz.
 Obst geht´s an den Kragen, Freude für des Fischleins Magen.
 Anja schon auf neuer Spur, Madame Marie Curie ist´s diesmal nur.
 So können Forscher starten, bei Anja gibt´s kein Länger Warten.
 Forscher- Leben ist halt so, mit Ruhr, o nein, die nicht froh.
 Blick, Gehör, stets in der Runde “Auf geht´s, Anja“, Forschers Kunde.
 „Schlicht Anja“: Nimmermehr. „Madame Anjaline“ das ist wer!!!
 So danken Forscher Anja heute. Ja, das sind die Forscher-Leute.
 Früher Frankreich jetzt ist Franken, Madam die Anjalin so damit danken!
 Das sind halt Franken-Leit, Frohe Weihnacht wünschen heit!!

    Wir Weltenforscher dieser Welt forschen im Vitalis ohne Geld.
    Anja forscht alleine nur. Ergebnis stets: ne neue Spur.

                               Vitalis Leben
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     Hintergrundwissen: DIE WELTENFORSCHER - dahinter versteckt sich die
     unglaubliche Forscher-Gruppe, welche unsere liebe Anja ins Leben
     gerufen hat. Unsere Weltenforscher treffen sich immer jeden Montag
     um 14:30 Uhr im Erlebnisrestaurant und diskutieren angeregt und
     engagiert über Umwelt, Politik, Geschichte und Kultur. Unsere Forscher
     beweisen immer wieder ihren Mut und bearbeiten auch Themen wie
     Krieg, Leben nach dem Tod, Klimawandel und Umweltkatastrophen.

     Dann platzt sie, gibt bekannt, zeigt Bilder dort an dieser Wand.
     Ihr Forscher, das da, unser Ziel, ran da, mit Gefühl.
     Gesagt, getan mit aller Macht, weil´s Forscher-Herzle lacht.
     Manche tun´s besonders gerne. Sie war´n ja dort in aller Ferne,
     raus damit im vollen Glanz. So und Ihr genießt beim Bier,
     genießt gemeinsam das Erlebte mit Anja, deren Herzchen bebte.
     Nun aber forscht auf neuer Spur, Personen halt von früher nur.
     Anja, raus mit neuem Wissen, das wir erforschen müssen.
     So, dass alles unser Tun, Anja lässt uns niemals ruhn.

Das ist gut und das ist schön. Was kommt nun, na wolln mal sehn.
Wir forschen, dass die Schwarte kracht, weil forschen auch viel Freude macht.
Gibt´s ein Lied, dann lasst uns singen mit Hildegard von Bingen.
Gedanken von und mit auch Dorst, Horst

Was hat Forscherin Anja mit ihren vielen Forschern Montag-Nachmittagen schon
alles erforscht!
So zum Beispiel:
Albert Schweitzer, Theologe, Arzt, Philosoph und Musiker, 1952 Nobelpreis
Mahatma Gandhi, Große Seele, indischer Führer des Freiheitskampfes
Pfarrer Kneipp, Bad Windsheim
Und, und, die Forscher waren auf Bali, auf Capri. Ja klar, einige der Forscher
waren dort. Sogar einige haben die Sibirien-Fahrt persönlich miterlebt. Durstig
kehrten sie alle heim.

Also, nun kam auch der Kaffee dran. Der war auch für die Forscher sehr interes-
sant. Klar, auch in Helsinki, Finnland, wo wir mit den Forschern waren, genießt
man herzlich gern den Kaffee. Brasilien versorgt die Welt mit 47 % Weltproduktion
usw. usw. das war nur ein Teil der mit Forscherin Anja Erforschten. Alles sehr
interessant. Und mit der ruhelosen Umsicht von Anja weiter, immer weiter. Trotz
Virus, natürlich immer mit der notwendigen Vorsicht. Bei den verschiedenen
anderen Gruppen im Haus Vitalis wird das Leben ähnlich im Vitalis-Geist verlaufen.
Also.
                                    „Vitalis lebt!“
                                 Vitalis Leben
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          Unser 3. LA MER Tag -
         Wir reisen in die KARIBIK
                                            Wer träumt nicht von weißen
                                            Stränden, türkisblauem Meer,
                                            Palmen, Sonne, fruchtig exotischen
                                            Cocktails und die Brise purer
                                            Entspannung.

     Im Vitalis können sich unsere
Freunde diesen Luxus leisten – für
   nur 5,90 Euro flogen wir in die
Karibik und genossen am 15. April
        ein Südsee-4-Gänge-Menü.

Wir starten mit einer feurigen
Bananensuppe

                                 und dann als 2. Vorspeise
                                  Gebratene
                                 Garnelen mit
                                 Mango-Chutney
                                 und Avocado-
                                 Tomatensalat

                                  Vitalis La Mer
Lichtpunkt Das Hausmagazin vom Präventionswohnstift Vitalis Ausgabe Nr. 139 Juli 2021
Lichtpunkt Nr 139                                                        Seite 11
La Mer – eine Reise ins Unbekannte, in ferne Länder, eben ein Abenteuer. Dazu
gehört auch, dass man etwas ausprobiert. Und so gab es im Erlebnisrestaurant
als Hauptgericht an diesem Tag einen:
          Karibischen Kasslerbraten mit
          gebratenen Kartoffeln und Ananas
Dabei wird das Kassler im Ofen gebraten und vorher mit einer Paste aus
braunem Zucker, Limette, Chili, Ingwer und Rum eingerieben.

 Zum Nachtisch bereitete unsere
 Vitalis-Küche

             Kokostörtchen
            mit Mango Sorbet

                              Vitalis La Mer
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Lichtpunkt Nr 139                                                Seite 12

       Unser 4. LA MER Tag -
   Wir reisen nach Griechenland
Für viele Freunde war Griechenland ein beliebtes Urlaubsziel und so
erinnern wir uns gerne daran. Wie wäre es mit einem Ouzo ;-)

                                        1. Gang
                                     südländische
                                    Zitronensuppe

                   2. Gang
 Gebratene Zucchini mit Auberginencreme,
    Zaziki und Bohnen in Tomatensoße
   Wir, die Erlebnisbedienungen,
       haben voller Freude einen
        Sirtaki durchs Restaurant
             getanzt. An unseren
 La Mer Tagen reisen wir in ferne
 Länder, welche am Meer liegen.
 Wir schmecken den Urlaub, aber
       wir hören auch jeweils die
    landesüblichen Klänge, nebst
        Meeresrauschen war es in
       Griechenland die Folklore.

                            Vitalis La Mer
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                      3. Gang
               Lamm-Hackbraten mit
               Spinat und Schafskäse
      Im Vitalis-Lädle haben wir griechische süße Spezialitäten
    angeboten z.B. Ouzo-Bonbons, Halva mit Pistazien & Vanille,
                        Loukoumi Rose u.v.m.

  Unsere Freundin Steffie ist ein großer Griechenlandfan und hat das
   La Mer Menü sehr genossen. Zum Abschluss gab es Ouzo und am
     Nachmittag einen blauen Cocktail namens „Swimmingpool“.

                      4. Gang
               Griechisches Joghurt
               mit Honig und Nüssen
                           Vitalis La Mer
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       Unser 5. LA MER Tag -
   Wir reisen nach FRANKREICH

Vive la France – am Donnerstag, den 20. Mai ist das Wetter bei uns stürmisch UND
regnerisch, aber wir reisen heute in die Hafenstadt Marseille am Mittelmeer. Und
  dort speisen wir die berühmte Bouillabaisse mit Baguette und Zwiebelconfit.
   Für viele Freunde war es das erste Mal, dass sie eine so feine „Fischsuppe“
                 gekostet haben. Und was sagen unsere Freunde:
                               „Es war ein Traum.“
   „Einmalig, besser könnte es nicht sein, wie in einem 5-Sterne-Restaurant“
                             „Exklusiv und sehr fein“
               „so wunderbar, ein Bröckerle besser als das andere“

    Ihr merkt schon beim Lesen, dass unsere Freunde sehr begeistert waren.

                               Vitalis La Mer
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               Als Hauptgang servierten unsere Erlebnisbedienungen:
   Boeuf Bourguignon mit Champignons, Zwiebeln und Kartoffel-Sellerie-Püree
             und Elisabeth Malz begrüßte uns in französischer Sprache.
 Wer hört nicht gerne dieser Sprache zu, auch wenn man es selbst vielleicht nicht
  beherrscht. Die französischen Chansons, die uns begleitet haben, entführten uns
in eine andere Welt. Nicht umsonst hat beim großen Eurovison Song Contest dieses
 Jahr die Französin Barbara Pravi mit dem Lied „Voila“ den zweiten Platz erreicht.

Was gehört noch zu Frankreich? Natürlich ein besonderer
Wein. Und so hat unser Nico einen kräftigen Rotwein „Castelmaure Grande
Cuvee 2017“ sowie einen vollmundigen Weißwein „Paul Mas Vignes de Nicole
Blance 2020“ für das Erlebnisrestaurant besorgt. Zum Anstoßen gehört in
Frankreich ein Cremant. Hier hatten wir den spritzig, fruchtig, eleganten
„Bailly Lapierre Clanc de Noirs Brut 2018“. Nico, Linda und Max haben sich
vorher eingelesen und die Freunde sehr gut beraten. Zum Nachtisch gab es
Blanc Manger mit Maracuja-Mandarinen-Ragout

                                Vitalis La Mer
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           Unser 6. LA MER Tag -
          Wir reisen nach Spanien
„Wir waren so gerne in
Andalusien (Spanien) in
der Stadt Sevilla. Wenn
das Flugzeug die Landung
begann und wir übers
Meer geflogen sind – ein
Traum!“
Es ist wunderschön, wenn unsere Freunde von ihren
Urlaubsreisen berichten und so anschaulich, jedes Mal bin
ich ganz dabei. Zu unserem spanischen La Mer Menü gab
                              es als Vorspeise Gazpacho
                              und Tapas. Zu den Tapas
                              gehören gebratene
                              Champignons, Datteln im
                              Speckmantel, Serrano-
                              schinken und Tortillas.

                            Hola
                                         amig
                                                      os!

                                            „Wir haben für uns die Insel
                                            Formentera entdeckt.“ Sie ist
                                            die kleinste der spanischen
                                            Baleareninseln im Mittelmeer.
                                            Die Anreise erfolgt per Fähre von
                                            der Nachbarinsel Ibiza. Die
                                            Insel ist bekannt für ihr kristallklares
                                            Wasser und die langen traumhaften
                                            Strände vor einem Hintergrund von
                                            Dünen und Pinienwäldern.

                                Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139                              Seite 17

Zum Hauptgang: Paella
mit Hähnchen und Fisch.
Der Knaller war aber, dass unser junger Koch
Simon, dem Wetter trotzend, im Vitalis-
Garten vor der Restaurant-Terrassentür eine
große Pfanne Paella zubereitet hat. Die
Köche haben extra spanischen Paellareis
gekauft. Der Duft von Safran erfüllte den
Hinterhof, es hätte uns nicht gewundert,
wenn die Nachbarn zum Schmausen
gekommen wären.

                 Zum Nachtisch:
             Crema Catalan mit
        flambierten Pfirsichen
                              Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139                                                           Seite 18

    Interview mit Carola Enzner
Seit 25 Jahren gibt es das Erlebniswohnstift Vitalis, und im Wohnstift gibt es
   seit 25 Jahren die Physiotherapiepraxis Enzner. Wir haben uns mit der
             Gründerin und Inhaberin Carola Enzner unterhalten.
                            Ein Blick in die Vergangenheit – wie bist du Physio
                            therapeutin geworden? Was waren deine Stationen?
                            Wo warst du schon überall?

                            Also, ich war ungefähr 13 und da wollte ich immer
                            helfen. Immer wenn mein Papa im Garten gearbeitet
                            hat und er hat sich eine Verletzung zugezogen, dann
                            bin ich immer gerannt und hab Pflaster geholt. Und
                            da kamen meine Eltern auf den Gedanken, dass ich
                            Krankenschwester werden sollte. Mein Vater war
                            selbst Personalchef und hat sich frühzeitig
                            informiert und hatte dann Kontakt mit dem Personal-
                            chef im Ansbacher Krankenhaus. Und dann war es
                            genau dieser Personalchef, der gesagt hat: „Herr
                            Enzner, ich hab da eine viel bessere Idee. Ihre Tochter
                            soll Krankengymnastin werden. Dann hat sie keinen
Schichtdienst, kein Nachtdienst, kann sich selbstständig machen, kann Kurse
geben, kann ins Ausland gehen und ist völlig frei.“ Dann kam mein Papa nach
Hause und hat mir davon erzählt und von da an wollte ich Krankengymnastin
werden.

Ich habe dann Fachabitur im Bereich Sozialwesen gemacht. Schon während des
Fachabiturs habe ich die ganzen Bewerbungsgespräche gehabt. Es gab 4000
Bewerbungen auf 40 Stellen. Auch hier hat mich mein Vater unterstützt und so
habe ich mich in ganz Bayern und darüber hinaus beworben. Nur die mit den
besten Noten wurden genommen. Wie ich auf der FOS war, hatte ich das Glück,
dass ich da schon nur zur Hälfte Schule und zur anderen Hälfte Praktikum hatte -
wo ich so gute Bewertungen bekommen hatte, wie z.B. beim Praktikum im
Krankenhaus. Ich wusste, ich muss in Sport gut sein, worauf ich mich so ange-
strengt habe, dass ich eine 1 in Sport hatte. (lacht)…das hatte ich dann nie wieder.
Dann begann meine Ausbildung zur Physiotherapeutin in Bad Abbach bei Regens-
burg – 2 Jahre Ausbildung bzw. Schule und dann 1 Jahr Praktikum in der Nähe von
Füssen in einer großen Reha-Klinik. Dann gab es einen kurzen Stopp in Deggendorf
und dann wurde ich genommen an der Uni-Klinik in München.

Was liebst du an deinem Beruf?

Mein Beruf ist eigentlich die Freude an der Arbeit selbst. Das ist einfach meine
Erfüllung. Das Schönste an meinem Beruf ist es, den Menschen die Schmerzen zu
                                  Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139                                                          Seite 19
nehmen… und sie zu berühren, d.h. sowohl die physische Berührung wie auch in
spiritueller Hinsicht die geistige Verbindung/Berührung.

Wie kam es dazu, dass Du eine Praxis im Wohnstift Vitalis eröffnet hast?

Ich hab zu diesem Zeitpunkt in Heidenheim gearbeitet und da bekam ich einen
Anruf von Peter Schmolke (Gründer Vitalis) – er hat zu mir gesagt, ich soll doch
mal nach Nürnberg kommen. Wir waren dann hier in dem Gebäude und er sagte,
dass er plant, hier ein Seniorenwohnstift zu eröffnen, und ob ich nicht Lust hätte,
hier dann eine Praxis zu eröffnen? Peter und ich kannten uns schon vorher einige
Jahre und wie er mich fragte, hatte ich sofort zugesagt und wusste gleich: Das ist
es! (lacht) Da musste ich gar nicht überlegen. Es war einfach mein Gefühl, dass ich
wusste: alles hier mit Vitalis und der Praxis wird etwas ganz Besonderes! Vor allem
hab‘ ich Peter da vertraut.

Du hast eine wunderschöne Praxis und hast sie wundervoll eingerichtet – was
waren deine Gedanken bei der Gestaltung?

Ich hatte vorher in einer Praxis gearbeitet, die genau das Gegenteil war von
meiner jetzigen Praxis – die war ganz karg, sehr billig mit Filzfußboden und alten
Liegen. Ich wusste sofort: so wie es da ist, will ich es bei mir nicht haben. Ich
hatte sofort angefangen, alles bunt zu streichen und alles mehr von der Seele her
zu gestalten.
Mir war es wichtig, dass ich in einem Ambiente arbeite, wo ich mich zuhause
fühle. Und dieses Gefühl wollte ich den Patienten mitgeben. Es ist wichtig für den
Heilungsprozess, aber vor allem ist es eine besondere Form der Zuwendung – dem
Gast (gemeint ist der Patient) gegenüber. So gebe ich ihm auch ein Stück meiner
Persönlichkeit und heiße ihn willkommen.

Deine Angestellten sind Christine und Lara – was machen sie in der Praxis?

Die Christine ist eine fantastische Arbeitskraft – die hat eine hohe Gabe, die
Senioren abzuholen, und mit großer Geduld fantastisch zu behandeln. Mit behin-
derten Menschen, mit dementen Menschen, mit älteren Menschen umzugehen – ich
glaube, das kann man nicht erlernen, das ist eine ganz große Gabe. Und das ist
auch ihre Funktion in der Praxis, vor allem die Freunde (gemeint sind die
Bewohner) im Vitalis zu behandeln. Darauf haben sich dann auch alle ihre Weiter-
bildungen in diesem Bereich aufgebaut, so z.B. die Bobath-Therapie – die neurolo-
gische Ausbildung für Schlaganfall-Patienten. Das ist z.B. etwas, was ich gar nicht
kann. Ich selbst bin eher spezialisiert auf Schmerztherapie bzw. Wirbelsäulen-
Schmerztherapie und Reflexzonen-Therapie.

                                 Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139                                                           Seite 20

Ja und die Lara, hat, wie jeder von uns drei, eine ganz besondere Gabe. Sie kann
massieren, sie kann in die Tiefe gehen, in Bereiche und die Leute so abholen, und
mit ihnen Tauchen und Fliegen. Die Lara ist etwas ganz Besonderes, sie kann sehr
viel und ist sehr wissbegierig. Ihr Angebot geht über die klassischen Massagen hin-
aus – ihr Highlight ist z.B. die Lomi-Lomi-Massage – was eine rituelle Massage ist,
wo sie auch Mantren singt. Also wo nicht nur massiert wird, sondern auch der
Hintergrund der Massage gelebt wird. Und sie kann auch sehr gut Schmerz-
patienten behandeln.

Jeder von uns drei hat im Laufe der Jahre seinen ganz eigenen Stil entwickelt und
hat so seinen besonderen Zugang zu den Patienten.

Wie sieht die Zusammenarbeit aus mit DEWIG und Wohnstift Vitalis?

Also zum einen, da ist die Christine involviert, gibt es immer einmal im Monat eine
REHA-Besprechung, wo sich die Pflege, das Gesundheitszentrum, die Einrichtungs-
leitung und die Physio zusammensetzt und die Bewohner bespricht. So gibt es eine
enge Zusammenarbeit im Haus und wir schauen immer ganz genau, wie wir
Bewohner im Haus bestmöglich behandeln können.

Mein Part ist DEWIG, das ist das Personal (lacht). Ich schau gleich am Anfang, dass
jeder mich kennenlernt und jeder mindestens einmal von mir behandelt wird, so
dass er immer die Option hat, wenn er Schmerzen hat oder sich verhoben hat in
der Arbeit, jederzeit zu mir kommen kann. Oft geht das auch mit einem kleinen
Termin, wo ich kurz einrenken oder Tapen kann. Es ist mir ein großes Anliegen,
unseren lieben Pflegern jederzeit zu helfen – ich seh‘ mich da als eine Art Brücke,
so dass ich ihnen etwas Gutes tue, damit sie wiederum ihre Arbeit gut machen
können.
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Und beim Wohnstift war ich immer schon mit eingebunden. Als im Vitalis damals
die Erlebniscafés begannen, war es Peters Idee, dass ich immer mit dabei bin und
unsere Freunde massiere. Einfach die Menschen berühren und sie verzaubern.

Du bist nicht nur einfach Physiotherapeutin – du hast unglaublich viele Fortbil-
dungen gemacht – erzähl mal…

Wie schon erwähnt, bin ich spezialisiert auf Wirbelsäulen-Schmerztherapie und
Reflexzonen-Therapie. Reflexzonen, das ist ein großer Koffer, ein großes Schatz-
kästchen an Therapiemöglichkeiten – was auch aus dem Orientalischen kommt, aus
dem Indianischen Bereich – alte vergessene Therapien – das ist so meine therapeu-
tische Heimat!
Ich habe immer wieder und über viele Jahre Fort- und Weiterbildungen gemacht,
aber meine Spezialität ist eigentlich, dass alles was ich kann, auf den Punkt zu
bringen, um demjenigen am besten zu helfen, was er braucht. Alle Therapien ver-
eint in unterschiedlichen Schubladen und genau die richtigen Schubladen aufzuma-
chen und zu kombinieren, um den Patienten bestmöglich zu heilen.

Machst du gerade eine Fortbildung?

Ja, jetzt steht die manuelle Lymphdrainage an. In 2 Wochen beginnt die Ausbil-
dung. (Die Lymphdrainage ist eine spezielle Art der medizinischen Massage. Dabei
wird der Transport der Lymphflüssigkeit in den Lymphgefäßen durch sanfte Griff-
techniken angeregt. Sie ist ein Baustein der Komplexen Physikalischen Entstau-
ungstherapie (KPE) zur Behandlung von Lymph- und Lipödem-Patienten. Sie wird
auch nach schweren orthopädischen Verletzungen oder Operationen angewendet,
um Symptome wie Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren)

Was sind die wichtigsten Grundlagen für ein gesundes Leben?

Die wichtigsten Grundlagen: Sport, Ernährung, auch ein bisschen Naturheilkunde
                                Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139                                                            Seite 22
und dass man für sich irgendetwas findet, wo man den inneren Frieden findet. Ob
das jetzt Tai-Chi ist, oder Schwimmen, oder sich Kanarienvögel zulegt, oder den
Garten pflegt – einfach etwas, wo man seinen inneren Frieden findet.

Wenn man so lange schon diesem Beruf nachgeht – wie schaffst du es immer
noch so engagiert und motiviert jeden Tag aufs Neue durchzustarten?

Weil es meine Erfüllung ist! Die Arbeit ist meine Erfüllung, sie macht mich voll. Ich
denke, das Geschenk meines Lebens ist es, dass ich meiner Berufung nachgehen
und diesen Beruf ausüben darf. Es ist einfach die Freude am Helfen. Und was ich
einfach gerne mache, ich berühre gerne.

Wie bist du durch die Corona-Zeit gekommen?

Also offiziell musste ich nie schließen, weil ich zu den systemrelevanten Berufen
zähle. Im ersten Lockdown 2020 habe ich zwei Monate geschlossen, ganz einfach,
weil das Wohnstift Vitalis geschlossen war und von außen keiner reinkam. Ich war
froh über meine Entscheidung, denn ehrlich gesagt, war ich komplett überfordert
mit der Corona-Situation, hatte keine Masken, etc. – so konnte ich den Empfang
umbauen und mich mit den ganzen Auflagen beschäftigen. So kam ich dann auch
in die Dankbarkeit, denn es war für mich das Allergrößte, nach den zwei Monaten
wieder aufzumachen und weiterzuarbeiten. Menschen zu berühren, das ist das,
was mich am Leben erhält.

Praxis für Physio-und Schmerztherapie
im Wohnstift Vitalis
Fahrradstraße 19
90429 Nürnberg

Terminvereinbarungen nur per Telefon.
Telefon: 0911/3202-400

Öffnungszeiten:
Montag:         8:00 - 13:00 Uhr und   14:00 - 16:00 Uhr
Dienstag:       8:00 - 13:00 Uhr und   14:00 - 16:00 Uhr
Mittwoch:       14:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag:     8:00 - 13:00 Uhr und   14:00 - 17:00 Uhr
Freitag:        8:00 - 13:00 Uhr und   14:00 - 18:00 Uhr
Samstag:        9:00 Uhr - 13:00 Uhr

                                  Vitalis Leben
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                     Willkommen in Bali

                                  NATÜRLICH NUR
                                  IM WOHNSTIFT VITALIS
                                  Terminvereinbarung telefonisch unter:
                                  0911/3202-400

                                       Willkommen in Tibet

                                      Vitalis Leben
Praxis für Physio-und Schmerztherapie im Wohnstift Vitalis - Fahrradstraße 19 - 90429 Nürnberg
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     GALAMENÜ zum Muttertag
  Unser Galamenü zu Ehren der Mütter am Samstag, den 8. Mai
                im Erlebnisrestaurant Vitalis

Unsere Vitalis-Küche hat sich beim diesjährigen Galamenü inspirieren lassen
von Frühlingskräutern & Saisonalem. Mit ihren Rezepten hat sie unsere
Freunde an frühere Zeiten erinnert…

So gab es als Vorspeise eine
„Sauerampfersuppe mit Ei“
Wer kann sich erinnern? Als Kind ist
man gerne auf die Wiese gegangen
und hat die sauren Blätter des
Sauerampfers mit Freude verspeist.
Er enthält reichlich Bitter- und
Gerbstoffe, welche den Appetit
anregen und die Verdauung
fördern.

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Als 2. Vorspeise gab es Ricotta-Ravioli auf
weißem Spargelgemüse – aber das
Besondere war, dass unsere Köche alle
Ravioli selbst gemacht haben, ca. 140
Ravioli.

Unsere Freundin Irma Böhm hat mir
berichtet, dass sie früher jeden Sonntag
für die Nudelsuppe die Nudeln selbst
gemacht hat – WOW! Übrigens das kleine,
runde Gelbe ist eine sogenannte Berry-
Tomate – die kleinste Tomate der Welt.

                                 Happy
                               Mutte
                                     rtag

                                          Unser Hauptgang war eine
                                          Kalbsroulade mit Tomatenpesto
                                          und grünem Spargel dazu
                                          Bärlauchknödel

               Als Dessert gab es
            ein Basilikummousse
         mit Erdbeer-Rhabarber-
                          Ragout

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          Gedicht zum Muttertag
     Als Gott die Mutter schuf
Bei der Erschaffung der Mutter war der Herr
schon sechs Tage in Verzug geraten,
als ein Engel erschien und sagte:
Diesmal trödelst du aber lange herum!

Und der Herr sagte:
Hast du die Auftragsbedingungen gelesen?
Voll waschbar, aber nicht aus Plastik …
180 bewegliche Teile – alle ersetzbar …
Betriebsstoff hauptsächlich Kaffee und Reste …
mit einem Schoß, der beim Aufstehen verschwindet …
einem Kuss, der vom gebrochenen Bein bis
zum Liebeskummer alles heilt …
und dann noch sechs Paar Hände.

Der Engel schüttelte verständnislos den Kopf und sagte:
Sechs Paar Hände? Nicht zu machen.
Die Hände sind kein Problem, sagte der Herr.
Aber die drei Paar Augen, die Mütter haben müssen.
Und das alles beim Standardmodell? fragte der Engel.

Der Herr nickte. Ein Paar Augen, das durch geschlossene Türen sieht,
während sie fragt: Kinder, was macht ihr da drinnen? -
Wo sie es doch schon weiß.
Ein zweites Paar am Hinterkopf, das sieht, was sie nicht sehen soll,
aber unbedingt wissen muss.
Und natürlich die Augen im Gesicht, die einem Kind,
wenn es eine Dummheit macht, wortlos – nur mit einem Blick –
sagen können: „Ich weiß schon, und ich habe dich trotzdem lieb.“

Herr, sagte der Engel und zupfte den lieben Gott am Ärmel,
geh zu Bett. Morgen ist auch noch ein Tag.

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Ich kann nicht, sagte der Herr. Ich bin so nahe dran.
Ich habe schon eine, die sich selbst heilt, wenn sie krank ist,

die eine sechsköpfige Familie mit einem Pfund Hackfleisch satt
machen kann und einen neunjährigen unter die Dusche kriegt.

Der Engel ging langsam um das Muttermodell herum.
Es ist zu weich, seufzte er.

Aber zäh! Sagte der Herr begeistert. Du kannst dir nicht
Vorstellen, was diese Mutter alles leisten kann.

Kann sie denken?
Nicht nur denken, sondern auch überzeugen und Streit schlichten.

Schließlich beugt sich der Engel vor und fuhr mit dem Finger
Über die Wange des Modells. Da ist ein Leck, rief er.

Das ist kein Leck, sagte der Herr. Das ist eine Träne.
Sie drückt Freude aus, Trauer, Enttäuschung, Schmerz,
Einsamkeit und Stolz.

Du bist ein Genie, sagte der Engel.
Der Herr blickte nachdenklich drein.
Ich habe sie nicht dahin gesetzt, sagte er.

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      Mein Leben: Luise Kupfer
                                      Seit dem 9. April diesen Jahres wohnt
                                      Luise Kupfer bei uns im Vitalis im Apparte-
                                      ment Nummer 319. An diesem Tag hätte
                                      Luise ihren 67. Hochzeitstag gehabt.
                                      Luise ist zu uns gezogen aus einer 3-Zim-
                                      mer-Wohnung in Laufamholz, in der Nähe
                                      vom Tiergarten. Es war der 3. Stock ohne
                                      Aufzug. 54 Jahre hat sie dort gewohnt
                                      und ist mit 17 Umzugskartons ins Vitalis
                                      gezogen. Vieles musste sie verkaufen und
                                      verschenken. So z.B. die Geweihe aus
ihrem „Jägerzimmer“, die noch von ihrem Urgroßvater waren oder das französi-
sche Bett.

Ein großer Schritt, aber Luise freut sich sehr und hat sich schon gut eingelebt. Sie
geht gerne ins Gesundheitszentrum, jeden Montag zu den Weltenforschern und
trinkt gerne Kaffee im Erlebnisrestaurant. Ihre Hobbies sind Sticken, Häkeln und
Trockengestecke anfertigen. Luise liest auch gerne Schlossromane über Grafen,
Könige und Co. Mit der Boulevardpresse hält sie sich auf dem Laufenden, was bei
den Royals so passiert. Luise schaut auch gerne die Serie „Dahoam is Dahoam“ und
Filme von Rosamunde Pilcher und über die Berge oder Tanzturniere. Luise tanzt
selbst gerne. Ihr Lieblingsessen ist Spaghetti Bolognese, das könnte sie
jeden Tag essen. Sie hört gerne Volksmusik und mag die Kelly Family. Luise ist sehr
aufgeschlossen und lernt schnell Menschen kennen. So hat sie im Vitalis im
Rauchereck auch den Gerd getroffen und die beiden haben eines gemeinsam,
außer dem Rauchen, beide hatten eine Katze namens Merlin. Den russischen
Blaukater namens Merlin hat Luise bekommen als er 9 Wochen alt war, kurz nach
dem Tod ihres Mannes. Und sie hat
alles eingekauft, was so ein Katzen-
herz begehrt, von der speziellen
Babynahrung bis zum Kratzbaum und
dem Körbchen in Form einer Maus.
Aber alles war buchstäblich für die
Katz. Denn Luise hat eine deftige
Katzenallergie bekommen. Als sie
den kleinen Merlin schweren Herzens
ins Tierheim bringen musste, kam es
ganz anders. Denn der Taxifahrer fuhr
nicht ins Tierheim, sondern zu seinem Chef, der war ein großer Katzenfan und
Merlin wurde seine 5. Katze und war von da ab der König im Haus.

Luise wird am 2. Juli 86 Jahre alt. „Ich fühle mich eher wie ein reiferer Teenager.“
Luise hat den größten Teil ihres Lebens mit vielen jungen Menschen zusammenge-
                                  Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139                                                          Seite 29
arbeitet. Das Team war multikulturell und so hat Luise z.B. auch ein bisschen
spanisch gelernt. Von der Küche zur Kasse bis hin zur Managerin hat sie sich hoch-
gearbeitet. Sie musste damals auch einen Computerlehrgang (sie war dabei die
Älteste) in München besuchen und bestand die Prüfung zur Leiterin mit Note 1.
Luise hat ihre Arbeit mit ganzem Herzblut gemacht, dass spürt man sofort beim
Erzählen. Luise war Managerin der McDonald‘s Filiale in Laufamholz. Neben der
Filiale in der Fürther Straße war es die einzige mit einem Drive in (man kann das
Essen, im Auto sitzend, abholen). An Weihnachten hat sie die Filiale mit Lichtern
geschmückt, im Frühling das Beet am Parkplatz mit Blumen bestückt. Die Mitarbei-
ter haben sie sehr gemocht. Zu Luises Zeiten gab es noch keinen Gemüseburger.
Ihr Lieblingsburger war der „Mac Rib“. Luise hat immer viel gearbeitet. Sie moch-
te die Action und trug gerne die Verantwortung. So musste sie auch an Feiertagen
und Silvester arbeiten.

Zu ihrem Abschied schenkte
ihr McDonald‘s eine Reise nach
Paris. 14 Tage lang genoss Luise
zusammen mit ihrer Tochter
die Stadt der Liebe. Sie war auf
dem Eiffelturm, im Louvre, in
Notre Dame, das Hotel war am
Montmartre, besuchten das
Moulin Rouge, genoss eine
Bootsfahrt auf der Seine und
speiste in dem berühmten Lokal,
wo Edith Piaf schon gegessen
hat. Das besondere ist auch, dass Luise nie groß in den Urlaub gefahren ist. Mit
ihrem Mann fuhr sie gerne mit dem Rad in die fränkische Schweiz, aber am Meer
war Luise noch nie. Eigentlich wollten die beiden zum Reisen anfangen, wenn sie
beide in Rente sind. Aber Luises Mann wurde schwer krank. Er hatte Bauchspei-
cheldrüsenkrebs und sie pflegte ihn ein Jahr lang. Zuletzt wohnte er 12 Tage in
einem Hospiz. Es war eine schwere Zeit für Luise. „So viele Frauen sind alleine
und haben es geschafft, ich dachte mir, das muss ich einfach schaffen.“ Luise wur-
de mit 68 Jahren Witwe.

Geheiratet hat Luise mit 18 Jahren auf dem Standesamt in Nürnberg und kennen-
gelernt hat sie ihren Mann auf der Kirchweih in Gibitzenhof. Er hat sie schon ge-
kannt vom Sehen, denn Luise ist ziemlich aufgefallen. Sie fuhr nämlich ein knallro-
tes Fahrrad und das war damals wirklich etwas Besonderes. Nicht jeder hatte ein
Fahrrad. Luise ist in Nürnberg in Gibitzenhof in der Platenstraße 18 aufgewachsen.
Sie wurde 1935 geboren. In der 3-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss lebten ihre
Eltern und ihre Großmutter. Ihre Oma wurde schon mit 24 Jahren Witwe, denn ihr
Mann starb an Malaria im 1. Weltkrieg. Auch Luises Papa war in Gefangenschaft
im 2. Weltkrieg und so mussten die drei Frauen einiges alleine stemmen. Als die
Fliegerangriffe so schlimm waren und Nürnberg zerstört wurde, war Luise oft zu
                                 Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139                                                            Seite 30
ihrem Schutz in der fränkischen Schweiz bei ihrem Onkel in dem Ort Tiefenlesau
bei Streitberg. Der hatte 13 Kinder und so war Luise das 14. Kind. Sie hat dort
viel geholfen, auf dem Feld, die Kühe gestriegelt, die Kartoffeln für die Schwei-
ne gekocht und richtig mit angepackt. Luise trug einen grünen Mantel, grün wie
die Wiese, damit sie die Tiefflieger nicht so gut sehen konnten. Ihrem Schulfreund
wurden damals beide Arme weggeschossen. Er hatte helle Kleidung an.

Wir können uns vieles heute nicht mehr vorstellen. Z.B.
hatte Luises Familie gar kein Badezimmer. Alle 8 Tage
wurde die Zinkbadewanne vom Keller geholt, heißes
Wasser auf dem Kohleofen gekocht und die Familie hat
nacheinander gebadet. Auch als Luise und ihr Mann gehei-
ratet haben, herrschte in Nürnberg Wohnungsnot und sie
lebten deshalb beide zur Untermiete in einem einzigen
Zimmer. Ihre Tochter Petra wuchs bei der Oma und der
Uroma auf. Luise und ihr Mann haben beide weiter gear-
beitet und auf eine Wohnung gespart. Ihr Mann arbeitete
als Stuckateur. Später baute die Nürnberger Lebensversich-
erung Wohnungen und sie konnten sich eine 3-Zimmer-
Wohnung in Laufamholz leisten. Dort lebte sie dann 54 Jahre. Luise hat die Woh-
nung selbst tapeziert. Ihr Papa hatte einen Malerbetrieb mit 20 Mitarbeitern und
sie half schon als Kind viel und lernte dann auch einiges.

Luise konnte nur bis zur 6. Klasse in die Schule gehen. Im Krieg wurden die Schul-
häuser zerstört und so wurden verschiedene Schulklassen zusammengewürfelt.
Nach der Schule begann sie als Repassiererin. Diesen Beruf gibt es heute gar nicht
mehr, denn es war ihre Aufgabe Feinstrümpfe zu reparieren. Heutzutage schmeißt
man sie einfach weg und kann sie oft zu einem Spottpreis erwerben. Aber damals
gab es zuerst keine Strumpfhosen. Die Frauen trugen Nylonstrümpfe und Strapse
und nicht jeder konnte sich die teuren Feinstrümpfe leisten. So ließ man sie
gerne reparieren, wenn es eine Laufmasche gab. Nach 1,5 Jahren wollte Luise
                             gerne Friseurin werden, aber dafür war sie zu
                             klein. Sie konnte nicht auf die Köpfe der Kunden run
                             terschauen. Schon als Kind machte sie ihren Puppen
                             tolle Frisuren und das hätte sie sehr interessiert.
                             Luise hat selbst dicke schöne, schwarze Haare und
                             macht sich heute noch selbst eine Hochsteckfrisur.
                             Luise ist aber nicht nur aufgefallen durch ihr knallro-
                             tes Fahrrad, sondern auch weil sie Kleider aus Ameri-
                             ka trug. Sie hatte eine Tante in Amerika, die ihnen
                             regelmäßig Carepakete schickte. Mit Schokolade,
                             Bohnenkaffee, Sahne, Zucker und auch Kleidung. Sie
                             schrieb die Beschreibung in Deutsch auf die einzelnen
                                  Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139                                                            Seite 31
Produkte, weil sie ja kein Englisch konnten. Nachdem Luise keine Repassiererin
mehr sein wollte, begann sie als Köchin im Goldenen Posthorn an der Sebalduskir-
che und putzte nebenbei noch. Sie dekorierte nicht nur das Essen, sondern auch
die Tische. Ihr fiel gleich auf, wie viel Mühe sich die Köche und Bedienungen im
Vitalis immer machen.

Ich habe Luise gefragt, ob sie in ihrer Zeit beim
McDonald‘s was verrücktes, gefährliches erlebt hat, denn bei Öffnungszeiten bis
01:00 Uhr nachts, kann schon einmal was passieren zur später Stunde. In der Tat,
eines nachts kamen fünf Rocker ins McDonald‘s Restaurant und warfen das Essen
um sich, Ketchup an die Wand, usw. Da sie nur Frauen in der Schicht waren, rief
Luise die Polizei mit den Worten: „Schickt mal ein paar Männer her, aber nicht
solche Krischperl.“ Die Polizei, welche gerne mal bei Luise auf ihrer Streife einen
kostenlosen Kaffee erhielt, kamen mit zwei Bussen angerückt und fühlten den
Chaoten auf den Zahn. Auch hat sich mal ein junger Mann mit seinem Auto über-
schlagen auf dem Parkplatz vor dem Restaurant, weil er so schnell reinfuhr.

Ein ganzes Leben kann man kaum auf 4 Seiten zusammenfassen. Ich danke unserer
Luise sehr, dass sie uns einen Einblick gewährt hat in 86 Jahre und wir freuen uns
darauf, sie als Freundin bei uns zu begrüßen und Luise noch näher kennenzuler-
nen. Vielen Dank liebe Luise fürs Erzählen und herzlich willkommen im Vitalis.

Was würdest Du uns mitgeben, liebe Luise? „Wichtig sind Ehrlichkeit,
Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit. Glücklich und Zufrieden sein.“

                                  Vitalis Leben
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                      Weltenforscher
Welch ein Zufall!
Sebastian Kneipp, der weltberühmte Wasserdoktor
und Kräuterpfarrer aus Bad Wörishofen, war genau
an dem Tag das Thema der „Weltenforscher“-
Gruppe, an dem er seinen 200. Geburtstag hatte –
am 17.5. 2021. Unter der Leitung unserer Anja
wurde sein heilkundliches Lebenswerk, das auch
heute noch Bestand hat, gewürdigt und durch einen
kleinen Film vertieft.
Danach wurde es in der Runde sehr lebhaft.
Die einen wollten von ihren eigenen Erfahrungen
berichten, andere hatten diverse Anregungen oder
es gab einfach nur positive Zwischenrufe.
Wir alle waren begeistert von diesem außerge-
wöhnlichen Mann, der ja aus eigener Erfahrung und großem Durchhaltevermögen-
sein Wissen weitergab.

Zur Erinnerung:

Im bayerisch schwäbischen Stephansried wurde Sebastian als Sohn des Webers
Xaver Kneipp und dessen Frau Rosina geboren. Er hatte zwei Schwestern und zwei
Halbschwestern. Die Familie war arm, sodass er schon als Elfjähriger beim Vater
am Webstuhl mithalf oder als Viehhirte des Dorfes arbeiten musste.
Nach dem Besuch der Dorfschule besuchte er von 1833 bis 1839 die Sonn- und Fei-
ertagsschule in Ottobeuren. Nachdem sein Elternhaus abgebrannt war und er auch
seine Ersparnisse von 70 Gulden verloren hatte, verließ er seinen Heimatort und
fand eine Anstellung als Knecht in Grönenbach.
                                             Ein weitläufiger Verwandter, Kaplan
                                             Matthias Merkle unterrichtete ihn in
                                             Latein und bereitete ihn so auf´s
                                             Gymnasium vor. In Grönenbach lern-
                                             te er auch den evang.-reformierten
                                             Ortspfarrer und Botaniker Christoph
                                             Ludwig Köberlin kennen, der ihn in
                                             die Pflanzenheilkunde einführte.

                                 Vitalis Leben
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Seit 1846 litt Kneipp an einer Lungenerkrankung, die er sich wahrscheinlich in
früheren Jahren durch seine Tätigkeit am Webstuhl zuzog. Dann entdecke er 1848
zufällig das Buch „Unterricht von Kraft und Wirkung des frischen Wassers in die
Leiber der Menschen …“ von Johann Siegmund Hahn, dem Mitbegründer der Was-
serheilkunde in Deutschland und Doktor der Philosophie und Medizin. Daraufhin
badete Kneipp wöchentlich, 1849 zwei- bis dreimal einige Augenblicke in der eis-
kalten Donau bei Dillingen, nahm zu Hause Halbbäder und übergoss sich mit Was-
ser und wurde nach eigenen Angaben wieder gesund.

So konnte er 1850 in München sein Theologiestudium fortsetzen. Tägliche Wasser-
anwendungen waren inzwischen zum festen Bestandteil seines Lebens geworden.
1855 wurde er Seelsorger in Wörishofen. 1893 wurde Kneipp von dem römisch-
katholischen Papst Leo XIII zum päpstlichen Geheimkämmerer ernannt. Bei einer
Audienz beim Papst in Rom ließ sich dieser von Kneipp behandeln und schenkte
ihm eine goldene Medaille.

                                       Aber zuvor 1853/54 wurde Kneipp Kurpfu-
                                       scherei vorgeworfen und er musste eine
                                       Erklärung unterschreiben, auch solche
                                       Patienten nicht mehr zu behandeln, die
                                       keine ärztliche Hilfe mehr fanden. Er gab
                                       nicht auf und machte natürlich weiter,
                                       denn er war von seiner Lehre der 5 Säulen
                                       überzeugt. – Was ihm geholfen hat, wird
                                       auch anderen helfen. Seine Lebensphiloso-
                                       phie der Prävention – immer Körper und
                                       Seele beachten – ist noch heute Bestand-
                                       teil im Gesundheitswesen:

     1. Wasseranwendungen/Kneippen (dient der Abhärtung)
     „Wo Medikamente wenig oder gar nichts vermögen, kann mit Wasser der
     beste Erfolg erzielt werden.“

     2. Heilpflanzen
     „Gegen jede Krankheit ist ein Kräutlein gewachsen.“

                                Vitalis Leben
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     3. Ernährung
     „Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die
     Apotheke.“

     4. Bewegung
     „Untätigkeit schwächt, Übung stärkt, Überlastung schadet.“

     5. Lebensordnung
     „Erst als ich daran ging, Ordnung in die Seelen meiner Patienten zu
     bringen, hatte ich vollen Erfolg.“

Seit 2010 wird der Geburtstag von Sebastian Kneipp (17. 5. 1821) unter dem
Namen „Sebastian-Kneipp-Tag“ als Gesundheitstag bei der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung geführt.

Er starb am 17. Juni 1897 in Wörishofen.

1920 wurde Wörishofen das Prädikat Bad verliehen. Noch heute erinnern seine
Bücher, spezielle Kneipp-Produkte und sogar eine Strauchrose an einen außerge-
wöhnlichen bayerischen Priester, Naturheilkundler und Hydrotherapeuten.

Ähnlich wie Kneipp hat das Vitalis sich die Prävention zur Aufgabe gemacht.
Auch hier im Wohnstift wird viel Wert gelegt auf:
•     Bewegung – (Gesundheitszentrum & Sitzgymnastik)
•     Heilpflanzen - (Kräuterecke im Paradiesgarten)
•     Ernährung – (hervorragende Küche / Gala-Menüs)

Und dass wir, die Bewohner, immer Abwechslung und viel Spaß haben, sei es in der
Weltenforschergruppe, beim Spielen, Chor, Englisch, Stricken oder im Literatur-
kreis.
           Denn Lachen und Gemeinschaft tun der Seele gut!

Das weiß auch jeder Einzelne vom
Vitalis-Team und deshalb geben sie
gerade in dieser schwierigen Zeit
ihr Allerbestes! Danke.

                         Elke Haider

                                 Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139                                                         Seite 35

              Die Woche im Vitalis
  Die Lage entspannt sich. Nach einer langen Zeit der Einschränkungen und
 ständigen Anpassung von Sicherheitsmaßnahmen, gehen die Inzidenzzahlen
 stetig weiter runter und nun endlich konnten auch wir im Wohnstift Vitalis
 anfangen, die Dinge ein wenig zu lockern. Und zunehmend macht sich auch
wieder mehr Freude breit, denn unser Haus war es und soll es immer sein: ein
offenes Haus! Die Corona-Zeit ist leider noch nicht vorbei, aber es ist schön,
           wieder erste Schritte in Richtung Normalität zu gehen.

                                 Busfahrten
          Was ist mit den sehr beliebten Busfahrten vom Vitalis aus?
   Bisher gibt es leider noch keine Termine - wir bleiben selbstverständlich
    an dem Thema dran und informieren alle Bewohner sobald wir wieder
                             Busfahrten anbieten.

Hier die aktuellen Corona-Regeln im Überblick:

Besuche im Vitalis:
• Besucher dürfen zu den Besuchszeiten ohne Test ins Vitalis mit FFP2 Maske –
  max. 2 Personen pro Angehörigen
• unsere Besuchszeiten:
     Mo bis Fr: 09:00 - 10:30 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr
     Sa: 09:00 - 10:30 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr
     So: 11:00 - 17:00 Uhr
• Angehörige dürfen mit den Bewohnern in unseren Garten
  (beim Laufen mit Maske, beim Sitzplatz darf die Maske abgenommen werden)
• Angehörige dürfen mit den Bewohnern in unsere Gastronomie (innen und
  außen) immer abhängig vom Platz – Bewohner haben immer Vorrang vor
  Angehörigen/Besuchern

Weiterhin halten wir uns strikt an die AHA-Regeln: Abstand halten, Hygiene
beachten und im Alltag Maske tragen. Also denken Sie bitte daran, im Vitalis,
wenn möglich die Treppe und nicht den Fahrstuhl zu benutzen, auch wenn die Tür
wieder normal geöffnet ist, beim Betreten des Hauses die Hände zu desinfizieren
und bitte immer eine Maske tragen.

Besichtigungen im Vitalis:
Sie interessieren sich für das Vitalis und möchten uns vor Ort einmal kennen-
lernen? Überhaupt kein Problem - Sie können einen Besichtigungstermin gerne
telefonisch vereinbaren unter: 0911/3202-0
                                 Nachrichten
Lichtpunkt Nr 139                                                         Seite 36

              Literaturempfehlung
Hallo liebe Leseratten

Eine der bekanntesten Autorinnen unserer Zeit - Lucinda Riley - hat ein
Experiment gewagt und ich muss sagen: Es ist ihr ganz hervorragend gelungen.

Doch zunächst zu der Autorin selber:
Lucinda Riley wurde 1966 in Irland geboren und schrieb nach einer frühen schwe-
ren Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber ihr erstes Buch im Alter von 24
Jahren. Sie hat heute 4 Kinder und pendelt mit ihrer Familie zwischen Großbritan-
nien und ihrem Bauernhaus im irischen West Cork, wo sie ihre Bücher schreibt.
Nun zu ihrem Experiment:
Sie hat sieben Bücher geschrieben, die alle etwas miteinander zu tun haben und
dennoch unabhängig voneinander gelesen werden können.
Das erste lautet:
„Die sieben Schwestern“

Zum Inhalt:
„Atlantis“ ist der Name des herrschaftlichen Anwesens am
Genfer See, in dem Maia d`Apliese und ihre Schwestern
aufgewachsen sind. Sie alle wurden von ihrem geliebten
Vater adoptiert, als sie noch sehr klein waren, und kennen
ihre wahren Wurzeln nicht. Als er eines Tages überraschend
stirbt, hinterlässt er jeder seiner Töchter einen Hinweis
auf ihre Vergangenheit ….

Und so beginnt die Suche einer jeden der sieben Schwestern nach ihrem Ursprung.
Jeder Schwester ist ein Buch gewidmet und die Reisen führen in unterschiedlichste
Gebiete der Welt, von Norwegen über Brasilien, nach Spanien, England usw.

Was mir besonders gefällt, das sind verschiedene Ideen, die sich durch jedes Buch
ziehen:

• Jede Schwester hat ihre ganz eigenen, in sich stimmenden Temperamente und
  Charakterzüge
• Die Suche führt immer aus ihren momentanen Lebensumständen heraus und in
  die Vergangenheit hinein
• In jedem Buch erfährt man fundiertes und doch sehr unterhaltsames Wissen
  über das Land, aus welchem die jeweilige Schwester stammt, sowohl von der
  Vergangenheit als auch über die Gegenwart des Landes
• Die Wurzeln ihrer Herkunft bilden eine ganz eigene Geschichte, die in der
  Vergangenheit liegt
                                   Literatur
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• Viele Fragen, die im bisherigen Leben der Schwestern nicht beantwortet
  werden konnten, lösen sich durch die Suche in der Vergangenheit
• Jede Schwester verändert sich im Laufe ihrer Suche. Das Finden ihrer Herkunft
  verändert ihr ganzes Leben auch in der Zukunft. Oder wie es im Klappentext
  des ersten Buches heißt: „Wenn du die Vergangenheit erhellst, liegt der Schlüs-
  sel für die Zukunft schon in deiner Hand …“
• Der gemeinsame Rahmen - also Atlantis mit der Ziehmutter, der Haushälterin
  und dem Gärtner - bleibt als feste Größe und Anlaufstelle in jeder Lebenslage
  für jede Schwester erhalten
• Auch wer ein Faible für Astrologie hat, für den zieht sich ein besonderer
  Leckerbissen durch alle Bücher hindurch
• Selbstverständlich kommt die Liebe nicht zu kurz
• Für die 7. Schwester hat sich Lucina Riley etwas ganz besonderes ausgedacht

Wie gesagt, die Bücher können bunt durcheinander gelesen werden, denn in jedem
werden die Grundlagen gut geschildert und jedes Buch fängt mit dem gleichen
Satz an: „Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich hörte, dass
mein Vater gestorben war.“

Die sieben Bücher heißen der Reihenfolge nach:
• Die sieben Schwestern
• Die Sturmschwester
• Die Schattenschwester
• Die Perlenschwester
• Die Mondschwester
• Die Sonnenschwester

Nanu? Das sind doch bloß sechs
Bücher? Ich habe doch von
sieben gesprochen! Na sowas.
Das siebte Buch ist erst Ende
Mai herausgekommen und
lautet:
„Die verschwundene Schwester“
Es liegt noch in der Buchhandlung. Und auch ich habe es noch nicht gelesen.

Alle anderen liegen für euch in unserer Bibliothek bereit und warten darauf, von
euch „gefressen“ zu werden. Viel Spaß beim Lesen … und auch wenn ihr gefesselt
seid von den Büchern und am liebsten gar nicht mehr aufhören wollt:
Bitte kommt trotzdem ab und zu aus euren Löchern, esst was, trinkt was, schlaft
zwischendurch ein bisschen und besucht z.B. das Gesundheitszentrum, das
Restaurant oder was es halt sonst noch außerhalb von der Welt von Atlantis gibt.
                                                                    Eure Dagmar
                                   Literatur
Damals wie heute..
die Sehnsucht nach dem Meer
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