Lichtpunkt Das Hausmagazin vom Präventionswohnstift Vitalis Ausgabe Nr. 139 Juli 2021
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Lichtpunkt Nr 139 Seite 2 Herzlich Willkommen im n s t i f t V i t a l i s W o h Als neue Freunde begrüßen wir: Frau Marie Schmidt – App. 215 Herr Alfred Schmitt – App. 218 Welch eine Überraschung.. ..in Deutschland gibt es rund 850.000 unterschiedliche Familien- namen. Der häufigste deutsche Nachname Müller hat etwa 700.000 Namensträger. Gefolgt wird dieser Name von Schmidt (vom Beruf des Schmiedes mit Varianten wie Schmitt oder Schmitz) auf Platz zwei und Meier auf Platz drei der häufigsten deutschen Nachnamen. Jetzt leben im Vitalis zusammen mit unseren neuen Freunden noch Elisabeth Schmidt und Marianne Schmitt. Und es arbeiten hier noch viele Schmidts! Was für ein schönes Schmidteinander!! Wohnstift Vitalis - Fahrradstraße 19 90429 Nürnberg - Tel 0911/3202-0 www.wohnstift-vitalis.de jetzt auch auf Facebook Nachrichten
Lichtpunkt Nr 139 Seite 3 Was für ein Geburtstag! Was für ein Geburtstag Unsere Irene Seip geboren am 01. Juni 1921 feierte heute ihren 100. Geburtstag!!! Irene lebt seit 6 Jahren im Vitalis. Da war eine Stimmung im Erlebnisrestaurant, Luftballons, mehrere Blumensträuße, Sekt für alle Freunde, Geburtstagslied und viele gute Wünsche von Freunden. Und ja, der riesige Pokal, gefüllt mit Sekt. Wir haben Irene gefragt, was sie uns allen weitergibt fürs Leben, Ihr Rat an uns. Und Irene antwortete: „immer friedlich sein“. Keine leichte Aufgabe für uns Menschen. Der Frieden im Herzen ist ein wahrhaft kostbares Geschenk. Liebe Irene wir wünschen Dir alles Liebe und sind sehr glücklich, dass wir dabei sein dürften bei diesem besonderen Geburtstag. 100. Geburtstag
Lichtpunkt Nr 139 Seite 6 Eine Herzgeschichte von Anneliese Beck Heute war ein besonders schöner Tag für Robert, heute durfte er die düstere Zelle, die grauen Mauern der Strafanstalt verlassen, heute war er frei, er war so glücklich! „Vorzeitig, wegen guter Führung“, so teilte es ihm der Direktor mit und gab ihm noch mahnende, aber auch freundliche Worte mit auf dem Weg. Und Robert schwor sich, niemals mehr würde er einen Fuß in dieses düstere Haus setzen. Aber nicht nur die Freiheit winkte, er würde bald auch die nette Brieffreundin kennen- lernen, die ihm so viele tröstliche, aufmunternde Briefe geschrieben und damit die Haft erträglich gemacht hatte. Diese lieben Worte hatten ihn so viele Unan- nehmlichkeiten, so viel Schlimmes ertragen und seine Zukunft wieder lebenswert erscheinen lassen. Er war der Gefängnisleitung sehr dankbar gewesen, diese Brieffreundschaft für ihn arrangiert zu haben. Das große Tor öffnete sich und mit Herzklopfen trat Robert ins Freie. Aber was war das? Eine junge Frau, freundlich lächelnd, kam auf ihn zu und er wusste sofort, das war Sabine, die ihn brieflich durch all die schweren Monate begleitet hatte; sie holte ihn ab – wie schön! Etwas später, in dem kleinen Cafe, kamen sie sich etwas näher und als Sabine ihm anbot, erstmal „auf Probe“, wie sie augenzwinkernd sagte, bei ihr und ihrem 16jährigen Sohn Peter zu wohnen, war für Robert das Glück vollkommen. Schon nach einigen Wochen verstanden sich alle Drei sehr gut, denn bald wurde Robert auch für Peter ein „Kumpel“, ein „großer Bruder“, ja, ein väterlicher Freund, den er nie hatte und auch ein Helfer bei manchen schulischen Problemen, die für Peter hin und wieder anstanden. Und noch etwas Wunderbares geschah! Roberts alter Optiker-Meister, bei ihm hatte er gelernt, nahm ihn wieder als seinen Angestellten auf. Er, den er so schäbig bestohlen hatte, meinte zwar auch „auf Probe“, aber im Stillen glaubte der Optiker-Meister fest an einen einmaligen „Ausrutscher“ von Robert und an seine Besserung. Es begann eine schöne Zeit für die drei Menschen. Sabine, nach einem langen Arbeitstag im Büro, freute sich täglich auf die gemütlichen Abende, wenn sie alle beisammen saßen, den Alltag und evtl. Probleme besprachen oder sich bei manchen interessanten und lustigen Spielen entspannten. Lange ging das so und allmählich kamen sich Sabine und Robert näher und nach und nach erkannten sie, dass sie zusammengehörten. Auch Peter merkte die zunehmende Zuneigung der Beiden, aber nein, so wollte er das nicht! Seine Mutter gehörte nur ihm, ihm allein! Etwas wie Eifersucht machte sich breit und nagte mehr und mehr an ihm. Heute Abend war wieder einmal „Familienrat“. Ein Großeinkauf stand an; Sabine hatte sich extra frei genommen. Ein langer Einkaufszettel lag vor ihr, es würde teuer werden. Die Taschen standen bereit; der Geldbeutel mit den nötigen Scheinen gut bestückt. Noch einmal ein Blick hinein, würde das Geld auch reichen? Aber wo war es? Die Börse war leer, das Geld war weg! Das war doch nicht möglich, das konnte nicht sein. Aber es blieb dabei, das Geld war verschwunden. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 7 War das Robert? Hatte Robert das getan? Nein, nein, das würde er niemals tun, so konnte sie sich doch nicht in ihm täuschen? Freilich, er hatte schon einmal gestohlen, im Optiker-Geschäft in die Kasse gegriffen, das wusste Sabine, aber er hatte auch immer wieder geschworen, immer wieder versichert, dass er so etwas nie mehr tun würde. Doch auch Peter, Sabines Sohn, ließ keinen Zweifel an seinem Misstrauen, an seinem Verdacht, dass Robert der Dieb war. Es war ein Rückfall von Robert, leider, er war der Schuldige, so meinte Peter. Allmählich glaubte selbst Sabine an Roberts Diebstahl und nach ein paar Tagen bat sie ihn schweren Herzens und unsagbar traurig, auszuziehen, ihr Haus zu verlassen. Nein, mit einem Dieb wollte sie nicht unter einem Dach leben, nicht beisammen sein. Alle Beteuerungen seiner Unschuld nützten Robert nichts und so verließ er traurig das Haus, in dem er so glücklich geworden war. Eine stille Zeit begann nun für Sabine und Peter. Die Abende, die so gemütlich und lustig waren, verliefen zunehmend öde und trist und Peter hörte wohl, dass seine Mutter oft weinte, wenn sie sich sehr früh in ihr Zimmer zurück zog. Aber auch Peter vermisste Robert sehr. Ja, er musste sich eingestehen, er fehlte ihm an allen Ecken und Enden. Selbst das Fußballspielen ohne Robert machte keinen Spaß mehr. Freudlos und öde vergingen die nächsten Wochen für Sabine und eine Fünf in Mathe für Peter machte die Situation nicht besser. Auch hier hinterließ Robert eine Lücke. Peter war seltsam still geworden, das fiel auch Sabine auf, doch erklärte nicht Roberts Verhalten alles? Ein trister Tag ging wieder zu Ende; eben wollte sich Sabine zurückziehen, um die Tränen zu verbergen, die immer wieder das Fehlen von Robert auslösten, als Peter plötzlich aufsprang und sich weinend in die Arme seiner Mutter stürzte. Stammelnd und immer wieder um Verzeihung flehend gestand er seine schlimme Tat:„ Ich, ich war es, der das Geld aus dem Geldbeutel genommen hat. Ich habe es versteckt und einen Diebstahl vorgetäuscht. Ich wollte doch nicht, dass du Robert mehr liebst als mich, darum musste er aus dem Haus“. Sabine erstarrte! Das konnte doch nicht wahr sein! Sie und Peter hatten Robert schreckliches Unrecht angetan, ihn als Dieb bezeichnet und aus dem Haus gejagt. Ihr Junge hatte sie belogen und sie hatte ihm geglaubt. Das würde Robert niemals verzei- hen. Sofort bestand Sabine darauf, sie mussten Abbitte tun. Von Reue und Schuld- gefühlen getrieben, machten sie und Peter sich unverzüglich zu dem nahe gelegenen Männerwohnheim auf, in dem Robert untergekommen war und dieser, grenzenlos verbittert und enttäuscht, brauchte lange, um das ihm ange- tane Unrecht, diese Schmach, zu überwinden. Doch die Liebe siegte! Er konnte Sabine nicht vergessen und nach Wochen der Un- entschlossenheit überwand er Stolz und Verbitterung. Unendlich glücklich lag Sabine in Roberts Armen, lachend und weinend begrüßte sie ihn, als er eines Abends vor ihrer Türe stand. Und als Peter scheu und schuldbewusst auf ihn zuging, breitete er auch für ihn verzeihend die Arme aus. Schon bald kam die alte Vertrautheit, die Zusammengehörigkeit wieder und für alle Zeit verband die Drei ein Band der Treue, der Liebe und Verbundenheit, das sie ein Leben lang zu- sammen hielt. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 8 „Unser Leben und Lebensabend im Haus Vitalis“ von Horst Neuendorf Es läuft. Ja, hier im Vitalis-Haus läuft trotz des Virus alles wie geplant. Ehrlich gesagt, man kann nur staunen. Natürlich auch mit der Vernunft der Bewohner. Vernunft? Ja, wir möch- ten doch in der sehr guten Gemeinschaft des Hauses, Bewohner und Vitalis-Personal mit Chef- Etage unseren Lebensabend auch unter der Ge fahr des Virus lebenswert verbringen. Was oder wen soll man hervorheben? Nein, tue ich als Bewohner nicht. Ich bewundere, was jeder von uns tun kann. Also, ich, der Horst, „knöpfe mir“ die vorher verbliebenen Notizen verschiedener Ereignisse vor. So zum Beispiel „Der (Welten)Forschertag!“ Heute zu dem Forschertag ich ein kleines Sprüchlein sag Es ist ja auch die Weihnachtszeit, nu gucke mal, es hat geschneit. Forscher, ja, wann war das einst? Frag Anja, wie du meinst. Sie holt´s aus ihren Apparaten raus, da beißt die Katze auch die Maus. und nun zu dem Libellen-Flug. Für den stillen Forscher unvergessen, der würd von andern mitgemessen. Am Buckel der Libelle flog mit die Messensquelle. Und dann, was tun denn Fische. Die wollen Obst, na ganz frische. Schwupp–di-wupp, freut sich der Schwanz, zerbröselt Wasser, Fisch fliegt ganz. Obst geht´s an den Kragen, Freude für des Fischleins Magen. Anja schon auf neuer Spur, Madame Marie Curie ist´s diesmal nur. So können Forscher starten, bei Anja gibt´s kein Länger Warten. Forscher- Leben ist halt so, mit Ruhr, o nein, die nicht froh. Blick, Gehör, stets in der Runde “Auf geht´s, Anja“, Forschers Kunde. „Schlicht Anja“: Nimmermehr. „Madame Anjaline“ das ist wer!!! So danken Forscher Anja heute. Ja, das sind die Forscher-Leute. Früher Frankreich jetzt ist Franken, Madam die Anjalin so damit danken! Das sind halt Franken-Leit, Frohe Weihnacht wünschen heit!! Wir Weltenforscher dieser Welt forschen im Vitalis ohne Geld. Anja forscht alleine nur. Ergebnis stets: ne neue Spur. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 9 Hintergrundwissen: DIE WELTENFORSCHER - dahinter versteckt sich die unglaubliche Forscher-Gruppe, welche unsere liebe Anja ins Leben gerufen hat. Unsere Weltenforscher treffen sich immer jeden Montag um 14:30 Uhr im Erlebnisrestaurant und diskutieren angeregt und engagiert über Umwelt, Politik, Geschichte und Kultur. Unsere Forscher beweisen immer wieder ihren Mut und bearbeiten auch Themen wie Krieg, Leben nach dem Tod, Klimawandel und Umweltkatastrophen. Dann platzt sie, gibt bekannt, zeigt Bilder dort an dieser Wand. Ihr Forscher, das da, unser Ziel, ran da, mit Gefühl. Gesagt, getan mit aller Macht, weil´s Forscher-Herzle lacht. Manche tun´s besonders gerne. Sie war´n ja dort in aller Ferne, raus damit im vollen Glanz. So und Ihr genießt beim Bier, genießt gemeinsam das Erlebte mit Anja, deren Herzchen bebte. Nun aber forscht auf neuer Spur, Personen halt von früher nur. Anja, raus mit neuem Wissen, das wir erforschen müssen. So, dass alles unser Tun, Anja lässt uns niemals ruhn. Das ist gut und das ist schön. Was kommt nun, na wolln mal sehn. Wir forschen, dass die Schwarte kracht, weil forschen auch viel Freude macht. Gibt´s ein Lied, dann lasst uns singen mit Hildegard von Bingen. Gedanken von und mit auch Dorst, Horst Was hat Forscherin Anja mit ihren vielen Forschern Montag-Nachmittagen schon alles erforscht! So zum Beispiel: Albert Schweitzer, Theologe, Arzt, Philosoph und Musiker, 1952 Nobelpreis Mahatma Gandhi, Große Seele, indischer Führer des Freiheitskampfes Pfarrer Kneipp, Bad Windsheim Und, und, die Forscher waren auf Bali, auf Capri. Ja klar, einige der Forscher waren dort. Sogar einige haben die Sibirien-Fahrt persönlich miterlebt. Durstig kehrten sie alle heim. Also, nun kam auch der Kaffee dran. Der war auch für die Forscher sehr interes- sant. Klar, auch in Helsinki, Finnland, wo wir mit den Forschern waren, genießt man herzlich gern den Kaffee. Brasilien versorgt die Welt mit 47 % Weltproduktion usw. usw. das war nur ein Teil der mit Forscherin Anja Erforschten. Alles sehr interessant. Und mit der ruhelosen Umsicht von Anja weiter, immer weiter. Trotz Virus, natürlich immer mit der notwendigen Vorsicht. Bei den verschiedenen anderen Gruppen im Haus Vitalis wird das Leben ähnlich im Vitalis-Geist verlaufen. Also. „Vitalis lebt!“ Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 10 Unser 3. LA MER Tag - Wir reisen in die KARIBIK Wer träumt nicht von weißen Stränden, türkisblauem Meer, Palmen, Sonne, fruchtig exotischen Cocktails und die Brise purer Entspannung. Im Vitalis können sich unsere Freunde diesen Luxus leisten – für nur 5,90 Euro flogen wir in die Karibik und genossen am 15. April ein Südsee-4-Gänge-Menü. Wir starten mit einer feurigen Bananensuppe und dann als 2. Vorspeise Gebratene Garnelen mit Mango-Chutney und Avocado- Tomatensalat Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 11 La Mer – eine Reise ins Unbekannte, in ferne Länder, eben ein Abenteuer. Dazu gehört auch, dass man etwas ausprobiert. Und so gab es im Erlebnisrestaurant als Hauptgericht an diesem Tag einen: Karibischen Kasslerbraten mit gebratenen Kartoffeln und Ananas Dabei wird das Kassler im Ofen gebraten und vorher mit einer Paste aus braunem Zucker, Limette, Chili, Ingwer und Rum eingerieben. Zum Nachtisch bereitete unsere Vitalis-Küche Kokostörtchen mit Mango Sorbet Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 12 Unser 4. LA MER Tag - Wir reisen nach Griechenland Für viele Freunde war Griechenland ein beliebtes Urlaubsziel und so erinnern wir uns gerne daran. Wie wäre es mit einem Ouzo ;-) 1. Gang südländische Zitronensuppe 2. Gang Gebratene Zucchini mit Auberginencreme, Zaziki und Bohnen in Tomatensoße Wir, die Erlebnisbedienungen, haben voller Freude einen Sirtaki durchs Restaurant getanzt. An unseren La Mer Tagen reisen wir in ferne Länder, welche am Meer liegen. Wir schmecken den Urlaub, aber wir hören auch jeweils die landesüblichen Klänge, nebst Meeresrauschen war es in Griechenland die Folklore. Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 13 3. Gang Lamm-Hackbraten mit Spinat und Schafskäse Im Vitalis-Lädle haben wir griechische süße Spezialitäten angeboten z.B. Ouzo-Bonbons, Halva mit Pistazien & Vanille, Loukoumi Rose u.v.m. Unsere Freundin Steffie ist ein großer Griechenlandfan und hat das La Mer Menü sehr genossen. Zum Abschluss gab es Ouzo und am Nachmittag einen blauen Cocktail namens „Swimmingpool“. 4. Gang Griechisches Joghurt mit Honig und Nüssen Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 14 Unser 5. LA MER Tag - Wir reisen nach FRANKREICH Vive la France – am Donnerstag, den 20. Mai ist das Wetter bei uns stürmisch UND regnerisch, aber wir reisen heute in die Hafenstadt Marseille am Mittelmeer. Und dort speisen wir die berühmte Bouillabaisse mit Baguette und Zwiebelconfit. Für viele Freunde war es das erste Mal, dass sie eine so feine „Fischsuppe“ gekostet haben. Und was sagen unsere Freunde: „Es war ein Traum.“ „Einmalig, besser könnte es nicht sein, wie in einem 5-Sterne-Restaurant“ „Exklusiv und sehr fein“ „so wunderbar, ein Bröckerle besser als das andere“ Ihr merkt schon beim Lesen, dass unsere Freunde sehr begeistert waren. Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 15 Als Hauptgang servierten unsere Erlebnisbedienungen: Boeuf Bourguignon mit Champignons, Zwiebeln und Kartoffel-Sellerie-Püree und Elisabeth Malz begrüßte uns in französischer Sprache. Wer hört nicht gerne dieser Sprache zu, auch wenn man es selbst vielleicht nicht beherrscht. Die französischen Chansons, die uns begleitet haben, entführten uns in eine andere Welt. Nicht umsonst hat beim großen Eurovison Song Contest dieses Jahr die Französin Barbara Pravi mit dem Lied „Voila“ den zweiten Platz erreicht. Was gehört noch zu Frankreich? Natürlich ein besonderer Wein. Und so hat unser Nico einen kräftigen Rotwein „Castelmaure Grande Cuvee 2017“ sowie einen vollmundigen Weißwein „Paul Mas Vignes de Nicole Blance 2020“ für das Erlebnisrestaurant besorgt. Zum Anstoßen gehört in Frankreich ein Cremant. Hier hatten wir den spritzig, fruchtig, eleganten „Bailly Lapierre Clanc de Noirs Brut 2018“. Nico, Linda und Max haben sich vorher eingelesen und die Freunde sehr gut beraten. Zum Nachtisch gab es Blanc Manger mit Maracuja-Mandarinen-Ragout Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 16 Unser 6. LA MER Tag - Wir reisen nach Spanien „Wir waren so gerne in Andalusien (Spanien) in der Stadt Sevilla. Wenn das Flugzeug die Landung begann und wir übers Meer geflogen sind – ein Traum!“ Es ist wunderschön, wenn unsere Freunde von ihren Urlaubsreisen berichten und so anschaulich, jedes Mal bin ich ganz dabei. Zu unserem spanischen La Mer Menü gab es als Vorspeise Gazpacho und Tapas. Zu den Tapas gehören gebratene Champignons, Datteln im Speckmantel, Serrano- schinken und Tortillas. Hola amig os! „Wir haben für uns die Insel Formentera entdeckt.“ Sie ist die kleinste der spanischen Baleareninseln im Mittelmeer. Die Anreise erfolgt per Fähre von der Nachbarinsel Ibiza. Die Insel ist bekannt für ihr kristallklares Wasser und die langen traumhaften Strände vor einem Hintergrund von Dünen und Pinienwäldern. Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 17 Zum Hauptgang: Paella mit Hähnchen und Fisch. Der Knaller war aber, dass unser junger Koch Simon, dem Wetter trotzend, im Vitalis- Garten vor der Restaurant-Terrassentür eine große Pfanne Paella zubereitet hat. Die Köche haben extra spanischen Paellareis gekauft. Der Duft von Safran erfüllte den Hinterhof, es hätte uns nicht gewundert, wenn die Nachbarn zum Schmausen gekommen wären. Zum Nachtisch: Crema Catalan mit flambierten Pfirsichen Vitalis La Mer
Lichtpunkt Nr 139 Seite 18 Interview mit Carola Enzner Seit 25 Jahren gibt es das Erlebniswohnstift Vitalis, und im Wohnstift gibt es seit 25 Jahren die Physiotherapiepraxis Enzner. Wir haben uns mit der Gründerin und Inhaberin Carola Enzner unterhalten. Ein Blick in die Vergangenheit – wie bist du Physio therapeutin geworden? Was waren deine Stationen? Wo warst du schon überall? Also, ich war ungefähr 13 und da wollte ich immer helfen. Immer wenn mein Papa im Garten gearbeitet hat und er hat sich eine Verletzung zugezogen, dann bin ich immer gerannt und hab Pflaster geholt. Und da kamen meine Eltern auf den Gedanken, dass ich Krankenschwester werden sollte. Mein Vater war selbst Personalchef und hat sich frühzeitig informiert und hatte dann Kontakt mit dem Personal- chef im Ansbacher Krankenhaus. Und dann war es genau dieser Personalchef, der gesagt hat: „Herr Enzner, ich hab da eine viel bessere Idee. Ihre Tochter soll Krankengymnastin werden. Dann hat sie keinen Schichtdienst, kein Nachtdienst, kann sich selbstständig machen, kann Kurse geben, kann ins Ausland gehen und ist völlig frei.“ Dann kam mein Papa nach Hause und hat mir davon erzählt und von da an wollte ich Krankengymnastin werden. Ich habe dann Fachabitur im Bereich Sozialwesen gemacht. Schon während des Fachabiturs habe ich die ganzen Bewerbungsgespräche gehabt. Es gab 4000 Bewerbungen auf 40 Stellen. Auch hier hat mich mein Vater unterstützt und so habe ich mich in ganz Bayern und darüber hinaus beworben. Nur die mit den besten Noten wurden genommen. Wie ich auf der FOS war, hatte ich das Glück, dass ich da schon nur zur Hälfte Schule und zur anderen Hälfte Praktikum hatte - wo ich so gute Bewertungen bekommen hatte, wie z.B. beim Praktikum im Krankenhaus. Ich wusste, ich muss in Sport gut sein, worauf ich mich so ange- strengt habe, dass ich eine 1 in Sport hatte. (lacht)…das hatte ich dann nie wieder. Dann begann meine Ausbildung zur Physiotherapeutin in Bad Abbach bei Regens- burg – 2 Jahre Ausbildung bzw. Schule und dann 1 Jahr Praktikum in der Nähe von Füssen in einer großen Reha-Klinik. Dann gab es einen kurzen Stopp in Deggendorf und dann wurde ich genommen an der Uni-Klinik in München. Was liebst du an deinem Beruf? Mein Beruf ist eigentlich die Freude an der Arbeit selbst. Das ist einfach meine Erfüllung. Das Schönste an meinem Beruf ist es, den Menschen die Schmerzen zu Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 19 nehmen… und sie zu berühren, d.h. sowohl die physische Berührung wie auch in spiritueller Hinsicht die geistige Verbindung/Berührung. Wie kam es dazu, dass Du eine Praxis im Wohnstift Vitalis eröffnet hast? Ich hab zu diesem Zeitpunkt in Heidenheim gearbeitet und da bekam ich einen Anruf von Peter Schmolke (Gründer Vitalis) – er hat zu mir gesagt, ich soll doch mal nach Nürnberg kommen. Wir waren dann hier in dem Gebäude und er sagte, dass er plant, hier ein Seniorenwohnstift zu eröffnen, und ob ich nicht Lust hätte, hier dann eine Praxis zu eröffnen? Peter und ich kannten uns schon vorher einige Jahre und wie er mich fragte, hatte ich sofort zugesagt und wusste gleich: Das ist es! (lacht) Da musste ich gar nicht überlegen. Es war einfach mein Gefühl, dass ich wusste: alles hier mit Vitalis und der Praxis wird etwas ganz Besonderes! Vor allem hab‘ ich Peter da vertraut. Du hast eine wunderschöne Praxis und hast sie wundervoll eingerichtet – was waren deine Gedanken bei der Gestaltung? Ich hatte vorher in einer Praxis gearbeitet, die genau das Gegenteil war von meiner jetzigen Praxis – die war ganz karg, sehr billig mit Filzfußboden und alten Liegen. Ich wusste sofort: so wie es da ist, will ich es bei mir nicht haben. Ich hatte sofort angefangen, alles bunt zu streichen und alles mehr von der Seele her zu gestalten. Mir war es wichtig, dass ich in einem Ambiente arbeite, wo ich mich zuhause fühle. Und dieses Gefühl wollte ich den Patienten mitgeben. Es ist wichtig für den Heilungsprozess, aber vor allem ist es eine besondere Form der Zuwendung – dem Gast (gemeint ist der Patient) gegenüber. So gebe ich ihm auch ein Stück meiner Persönlichkeit und heiße ihn willkommen. Deine Angestellten sind Christine und Lara – was machen sie in der Praxis? Die Christine ist eine fantastische Arbeitskraft – die hat eine hohe Gabe, die Senioren abzuholen, und mit großer Geduld fantastisch zu behandeln. Mit behin- derten Menschen, mit dementen Menschen, mit älteren Menschen umzugehen – ich glaube, das kann man nicht erlernen, das ist eine ganz große Gabe. Und das ist auch ihre Funktion in der Praxis, vor allem die Freunde (gemeint sind die Bewohner) im Vitalis zu behandeln. Darauf haben sich dann auch alle ihre Weiter- bildungen in diesem Bereich aufgebaut, so z.B. die Bobath-Therapie – die neurolo- gische Ausbildung für Schlaganfall-Patienten. Das ist z.B. etwas, was ich gar nicht kann. Ich selbst bin eher spezialisiert auf Schmerztherapie bzw. Wirbelsäulen- Schmerztherapie und Reflexzonen-Therapie. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 20 Ja und die Lara, hat, wie jeder von uns drei, eine ganz besondere Gabe. Sie kann massieren, sie kann in die Tiefe gehen, in Bereiche und die Leute so abholen, und mit ihnen Tauchen und Fliegen. Die Lara ist etwas ganz Besonderes, sie kann sehr viel und ist sehr wissbegierig. Ihr Angebot geht über die klassischen Massagen hin- aus – ihr Highlight ist z.B. die Lomi-Lomi-Massage – was eine rituelle Massage ist, wo sie auch Mantren singt. Also wo nicht nur massiert wird, sondern auch der Hintergrund der Massage gelebt wird. Und sie kann auch sehr gut Schmerz- patienten behandeln. Jeder von uns drei hat im Laufe der Jahre seinen ganz eigenen Stil entwickelt und hat so seinen besonderen Zugang zu den Patienten. Wie sieht die Zusammenarbeit aus mit DEWIG und Wohnstift Vitalis? Also zum einen, da ist die Christine involviert, gibt es immer einmal im Monat eine REHA-Besprechung, wo sich die Pflege, das Gesundheitszentrum, die Einrichtungs- leitung und die Physio zusammensetzt und die Bewohner bespricht. So gibt es eine enge Zusammenarbeit im Haus und wir schauen immer ganz genau, wie wir Bewohner im Haus bestmöglich behandeln können. Mein Part ist DEWIG, das ist das Personal (lacht). Ich schau gleich am Anfang, dass jeder mich kennenlernt und jeder mindestens einmal von mir behandelt wird, so dass er immer die Option hat, wenn er Schmerzen hat oder sich verhoben hat in der Arbeit, jederzeit zu mir kommen kann. Oft geht das auch mit einem kleinen Termin, wo ich kurz einrenken oder Tapen kann. Es ist mir ein großes Anliegen, unseren lieben Pflegern jederzeit zu helfen – ich seh‘ mich da als eine Art Brücke, so dass ich ihnen etwas Gutes tue, damit sie wiederum ihre Arbeit gut machen können. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 21 Und beim Wohnstift war ich immer schon mit eingebunden. Als im Vitalis damals die Erlebniscafés begannen, war es Peters Idee, dass ich immer mit dabei bin und unsere Freunde massiere. Einfach die Menschen berühren und sie verzaubern. Du bist nicht nur einfach Physiotherapeutin – du hast unglaublich viele Fortbil- dungen gemacht – erzähl mal… Wie schon erwähnt, bin ich spezialisiert auf Wirbelsäulen-Schmerztherapie und Reflexzonen-Therapie. Reflexzonen, das ist ein großer Koffer, ein großes Schatz- kästchen an Therapiemöglichkeiten – was auch aus dem Orientalischen kommt, aus dem Indianischen Bereich – alte vergessene Therapien – das ist so meine therapeu- tische Heimat! Ich habe immer wieder und über viele Jahre Fort- und Weiterbildungen gemacht, aber meine Spezialität ist eigentlich, dass alles was ich kann, auf den Punkt zu bringen, um demjenigen am besten zu helfen, was er braucht. Alle Therapien ver- eint in unterschiedlichen Schubladen und genau die richtigen Schubladen aufzuma- chen und zu kombinieren, um den Patienten bestmöglich zu heilen. Machst du gerade eine Fortbildung? Ja, jetzt steht die manuelle Lymphdrainage an. In 2 Wochen beginnt die Ausbil- dung. (Die Lymphdrainage ist eine spezielle Art der medizinischen Massage. Dabei wird der Transport der Lymphflüssigkeit in den Lymphgefäßen durch sanfte Griff- techniken angeregt. Sie ist ein Baustein der Komplexen Physikalischen Entstau- ungstherapie (KPE) zur Behandlung von Lymph- und Lipödem-Patienten. Sie wird auch nach schweren orthopädischen Verletzungen oder Operationen angewendet, um Symptome wie Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren) Was sind die wichtigsten Grundlagen für ein gesundes Leben? Die wichtigsten Grundlagen: Sport, Ernährung, auch ein bisschen Naturheilkunde Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 22 und dass man für sich irgendetwas findet, wo man den inneren Frieden findet. Ob das jetzt Tai-Chi ist, oder Schwimmen, oder sich Kanarienvögel zulegt, oder den Garten pflegt – einfach etwas, wo man seinen inneren Frieden findet. Wenn man so lange schon diesem Beruf nachgeht – wie schaffst du es immer noch so engagiert und motiviert jeden Tag aufs Neue durchzustarten? Weil es meine Erfüllung ist! Die Arbeit ist meine Erfüllung, sie macht mich voll. Ich denke, das Geschenk meines Lebens ist es, dass ich meiner Berufung nachgehen und diesen Beruf ausüben darf. Es ist einfach die Freude am Helfen. Und was ich einfach gerne mache, ich berühre gerne. Wie bist du durch die Corona-Zeit gekommen? Also offiziell musste ich nie schließen, weil ich zu den systemrelevanten Berufen zähle. Im ersten Lockdown 2020 habe ich zwei Monate geschlossen, ganz einfach, weil das Wohnstift Vitalis geschlossen war und von außen keiner reinkam. Ich war froh über meine Entscheidung, denn ehrlich gesagt, war ich komplett überfordert mit der Corona-Situation, hatte keine Masken, etc. – so konnte ich den Empfang umbauen und mich mit den ganzen Auflagen beschäftigen. So kam ich dann auch in die Dankbarkeit, denn es war für mich das Allergrößte, nach den zwei Monaten wieder aufzumachen und weiterzuarbeiten. Menschen zu berühren, das ist das, was mich am Leben erhält. Praxis für Physio-und Schmerztherapie im Wohnstift Vitalis Fahrradstraße 19 90429 Nürnberg Terminvereinbarungen nur per Telefon. Telefon: 0911/3202-400 Öffnungszeiten: Montag: 8:00 - 13:00 Uhr und 14:00 - 16:00 Uhr Dienstag: 8:00 - 13:00 Uhr und 14:00 - 16:00 Uhr Mittwoch: 14:00 - 18:00 Uhr Donnerstag: 8:00 - 13:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr Freitag: 8:00 - 13:00 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr Samstag: 9:00 Uhr - 13:00 Uhr Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 23 Willkommen in Bali NATÜRLICH NUR IM WOHNSTIFT VITALIS Terminvereinbarung telefonisch unter: 0911/3202-400 Willkommen in Tibet Vitalis Leben Praxis für Physio-und Schmerztherapie im Wohnstift Vitalis - Fahrradstraße 19 - 90429 Nürnberg
Lichtpunkt Nr 139 Seite 24 GALAMENÜ zum Muttertag Unser Galamenü zu Ehren der Mütter am Samstag, den 8. Mai im Erlebnisrestaurant Vitalis Unsere Vitalis-Küche hat sich beim diesjährigen Galamenü inspirieren lassen von Frühlingskräutern & Saisonalem. Mit ihren Rezepten hat sie unsere Freunde an frühere Zeiten erinnert… So gab es als Vorspeise eine „Sauerampfersuppe mit Ei“ Wer kann sich erinnern? Als Kind ist man gerne auf die Wiese gegangen und hat die sauren Blätter des Sauerampfers mit Freude verspeist. Er enthält reichlich Bitter- und Gerbstoffe, welche den Appetit anregen und die Verdauung fördern. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 25 Als 2. Vorspeise gab es Ricotta-Ravioli auf weißem Spargelgemüse – aber das Besondere war, dass unsere Köche alle Ravioli selbst gemacht haben, ca. 140 Ravioli. Unsere Freundin Irma Böhm hat mir berichtet, dass sie früher jeden Sonntag für die Nudelsuppe die Nudeln selbst gemacht hat – WOW! Übrigens das kleine, runde Gelbe ist eine sogenannte Berry- Tomate – die kleinste Tomate der Welt. Happy Mutte rtag Unser Hauptgang war eine Kalbsroulade mit Tomatenpesto und grünem Spargel dazu Bärlauchknödel Als Dessert gab es ein Basilikummousse mit Erdbeer-Rhabarber- Ragout Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 26 Gedicht zum Muttertag Als Gott die Mutter schuf Bei der Erschaffung der Mutter war der Herr schon sechs Tage in Verzug geraten, als ein Engel erschien und sagte: Diesmal trödelst du aber lange herum! Und der Herr sagte: Hast du die Auftragsbedingungen gelesen? Voll waschbar, aber nicht aus Plastik … 180 bewegliche Teile – alle ersetzbar … Betriebsstoff hauptsächlich Kaffee und Reste … mit einem Schoß, der beim Aufstehen verschwindet … einem Kuss, der vom gebrochenen Bein bis zum Liebeskummer alles heilt … und dann noch sechs Paar Hände. Der Engel schüttelte verständnislos den Kopf und sagte: Sechs Paar Hände? Nicht zu machen. Die Hände sind kein Problem, sagte der Herr. Aber die drei Paar Augen, die Mütter haben müssen. Und das alles beim Standardmodell? fragte der Engel. Der Herr nickte. Ein Paar Augen, das durch geschlossene Türen sieht, während sie fragt: Kinder, was macht ihr da drinnen? - Wo sie es doch schon weiß. Ein zweites Paar am Hinterkopf, das sieht, was sie nicht sehen soll, aber unbedingt wissen muss. Und natürlich die Augen im Gesicht, die einem Kind, wenn es eine Dummheit macht, wortlos – nur mit einem Blick – sagen können: „Ich weiß schon, und ich habe dich trotzdem lieb.“ Herr, sagte der Engel und zupfte den lieben Gott am Ärmel, geh zu Bett. Morgen ist auch noch ein Tag. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 27 Ich kann nicht, sagte der Herr. Ich bin so nahe dran. Ich habe schon eine, die sich selbst heilt, wenn sie krank ist, die eine sechsköpfige Familie mit einem Pfund Hackfleisch satt machen kann und einen neunjährigen unter die Dusche kriegt. Der Engel ging langsam um das Muttermodell herum. Es ist zu weich, seufzte er. Aber zäh! Sagte der Herr begeistert. Du kannst dir nicht Vorstellen, was diese Mutter alles leisten kann. Kann sie denken? Nicht nur denken, sondern auch überzeugen und Streit schlichten. Schließlich beugt sich der Engel vor und fuhr mit dem Finger Über die Wange des Modells. Da ist ein Leck, rief er. Das ist kein Leck, sagte der Herr. Das ist eine Träne. Sie drückt Freude aus, Trauer, Enttäuschung, Schmerz, Einsamkeit und Stolz. Du bist ein Genie, sagte der Engel. Der Herr blickte nachdenklich drein. Ich habe sie nicht dahin gesetzt, sagte er. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 28 Mein Leben: Luise Kupfer Seit dem 9. April diesen Jahres wohnt Luise Kupfer bei uns im Vitalis im Apparte- ment Nummer 319. An diesem Tag hätte Luise ihren 67. Hochzeitstag gehabt. Luise ist zu uns gezogen aus einer 3-Zim- mer-Wohnung in Laufamholz, in der Nähe vom Tiergarten. Es war der 3. Stock ohne Aufzug. 54 Jahre hat sie dort gewohnt und ist mit 17 Umzugskartons ins Vitalis gezogen. Vieles musste sie verkaufen und verschenken. So z.B. die Geweihe aus ihrem „Jägerzimmer“, die noch von ihrem Urgroßvater waren oder das französi- sche Bett. Ein großer Schritt, aber Luise freut sich sehr und hat sich schon gut eingelebt. Sie geht gerne ins Gesundheitszentrum, jeden Montag zu den Weltenforschern und trinkt gerne Kaffee im Erlebnisrestaurant. Ihre Hobbies sind Sticken, Häkeln und Trockengestecke anfertigen. Luise liest auch gerne Schlossromane über Grafen, Könige und Co. Mit der Boulevardpresse hält sie sich auf dem Laufenden, was bei den Royals so passiert. Luise schaut auch gerne die Serie „Dahoam is Dahoam“ und Filme von Rosamunde Pilcher und über die Berge oder Tanzturniere. Luise tanzt selbst gerne. Ihr Lieblingsessen ist Spaghetti Bolognese, das könnte sie jeden Tag essen. Sie hört gerne Volksmusik und mag die Kelly Family. Luise ist sehr aufgeschlossen und lernt schnell Menschen kennen. So hat sie im Vitalis im Rauchereck auch den Gerd getroffen und die beiden haben eines gemeinsam, außer dem Rauchen, beide hatten eine Katze namens Merlin. Den russischen Blaukater namens Merlin hat Luise bekommen als er 9 Wochen alt war, kurz nach dem Tod ihres Mannes. Und sie hat alles eingekauft, was so ein Katzen- herz begehrt, von der speziellen Babynahrung bis zum Kratzbaum und dem Körbchen in Form einer Maus. Aber alles war buchstäblich für die Katz. Denn Luise hat eine deftige Katzenallergie bekommen. Als sie den kleinen Merlin schweren Herzens ins Tierheim bringen musste, kam es ganz anders. Denn der Taxifahrer fuhr nicht ins Tierheim, sondern zu seinem Chef, der war ein großer Katzenfan und Merlin wurde seine 5. Katze und war von da ab der König im Haus. Luise wird am 2. Juli 86 Jahre alt. „Ich fühle mich eher wie ein reiferer Teenager.“ Luise hat den größten Teil ihres Lebens mit vielen jungen Menschen zusammenge- Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 29 arbeitet. Das Team war multikulturell und so hat Luise z.B. auch ein bisschen spanisch gelernt. Von der Küche zur Kasse bis hin zur Managerin hat sie sich hoch- gearbeitet. Sie musste damals auch einen Computerlehrgang (sie war dabei die Älteste) in München besuchen und bestand die Prüfung zur Leiterin mit Note 1. Luise hat ihre Arbeit mit ganzem Herzblut gemacht, dass spürt man sofort beim Erzählen. Luise war Managerin der McDonald‘s Filiale in Laufamholz. Neben der Filiale in der Fürther Straße war es die einzige mit einem Drive in (man kann das Essen, im Auto sitzend, abholen). An Weihnachten hat sie die Filiale mit Lichtern geschmückt, im Frühling das Beet am Parkplatz mit Blumen bestückt. Die Mitarbei- ter haben sie sehr gemocht. Zu Luises Zeiten gab es noch keinen Gemüseburger. Ihr Lieblingsburger war der „Mac Rib“. Luise hat immer viel gearbeitet. Sie moch- te die Action und trug gerne die Verantwortung. So musste sie auch an Feiertagen und Silvester arbeiten. Zu ihrem Abschied schenkte ihr McDonald‘s eine Reise nach Paris. 14 Tage lang genoss Luise zusammen mit ihrer Tochter die Stadt der Liebe. Sie war auf dem Eiffelturm, im Louvre, in Notre Dame, das Hotel war am Montmartre, besuchten das Moulin Rouge, genoss eine Bootsfahrt auf der Seine und speiste in dem berühmten Lokal, wo Edith Piaf schon gegessen hat. Das besondere ist auch, dass Luise nie groß in den Urlaub gefahren ist. Mit ihrem Mann fuhr sie gerne mit dem Rad in die fränkische Schweiz, aber am Meer war Luise noch nie. Eigentlich wollten die beiden zum Reisen anfangen, wenn sie beide in Rente sind. Aber Luises Mann wurde schwer krank. Er hatte Bauchspei- cheldrüsenkrebs und sie pflegte ihn ein Jahr lang. Zuletzt wohnte er 12 Tage in einem Hospiz. Es war eine schwere Zeit für Luise. „So viele Frauen sind alleine und haben es geschafft, ich dachte mir, das muss ich einfach schaffen.“ Luise wur- de mit 68 Jahren Witwe. Geheiratet hat Luise mit 18 Jahren auf dem Standesamt in Nürnberg und kennen- gelernt hat sie ihren Mann auf der Kirchweih in Gibitzenhof. Er hat sie schon ge- kannt vom Sehen, denn Luise ist ziemlich aufgefallen. Sie fuhr nämlich ein knallro- tes Fahrrad und das war damals wirklich etwas Besonderes. Nicht jeder hatte ein Fahrrad. Luise ist in Nürnberg in Gibitzenhof in der Platenstraße 18 aufgewachsen. Sie wurde 1935 geboren. In der 3-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss lebten ihre Eltern und ihre Großmutter. Ihre Oma wurde schon mit 24 Jahren Witwe, denn ihr Mann starb an Malaria im 1. Weltkrieg. Auch Luises Papa war in Gefangenschaft im 2. Weltkrieg und so mussten die drei Frauen einiges alleine stemmen. Als die Fliegerangriffe so schlimm waren und Nürnberg zerstört wurde, war Luise oft zu Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 30 ihrem Schutz in der fränkischen Schweiz bei ihrem Onkel in dem Ort Tiefenlesau bei Streitberg. Der hatte 13 Kinder und so war Luise das 14. Kind. Sie hat dort viel geholfen, auf dem Feld, die Kühe gestriegelt, die Kartoffeln für die Schwei- ne gekocht und richtig mit angepackt. Luise trug einen grünen Mantel, grün wie die Wiese, damit sie die Tiefflieger nicht so gut sehen konnten. Ihrem Schulfreund wurden damals beide Arme weggeschossen. Er hatte helle Kleidung an. Wir können uns vieles heute nicht mehr vorstellen. Z.B. hatte Luises Familie gar kein Badezimmer. Alle 8 Tage wurde die Zinkbadewanne vom Keller geholt, heißes Wasser auf dem Kohleofen gekocht und die Familie hat nacheinander gebadet. Auch als Luise und ihr Mann gehei- ratet haben, herrschte in Nürnberg Wohnungsnot und sie lebten deshalb beide zur Untermiete in einem einzigen Zimmer. Ihre Tochter Petra wuchs bei der Oma und der Uroma auf. Luise und ihr Mann haben beide weiter gear- beitet und auf eine Wohnung gespart. Ihr Mann arbeitete als Stuckateur. Später baute die Nürnberger Lebensversich- erung Wohnungen und sie konnten sich eine 3-Zimmer- Wohnung in Laufamholz leisten. Dort lebte sie dann 54 Jahre. Luise hat die Woh- nung selbst tapeziert. Ihr Papa hatte einen Malerbetrieb mit 20 Mitarbeitern und sie half schon als Kind viel und lernte dann auch einiges. Luise konnte nur bis zur 6. Klasse in die Schule gehen. Im Krieg wurden die Schul- häuser zerstört und so wurden verschiedene Schulklassen zusammengewürfelt. Nach der Schule begann sie als Repassiererin. Diesen Beruf gibt es heute gar nicht mehr, denn es war ihre Aufgabe Feinstrümpfe zu reparieren. Heutzutage schmeißt man sie einfach weg und kann sie oft zu einem Spottpreis erwerben. Aber damals gab es zuerst keine Strumpfhosen. Die Frauen trugen Nylonstrümpfe und Strapse und nicht jeder konnte sich die teuren Feinstrümpfe leisten. So ließ man sie gerne reparieren, wenn es eine Laufmasche gab. Nach 1,5 Jahren wollte Luise gerne Friseurin werden, aber dafür war sie zu klein. Sie konnte nicht auf die Köpfe der Kunden run terschauen. Schon als Kind machte sie ihren Puppen tolle Frisuren und das hätte sie sehr interessiert. Luise hat selbst dicke schöne, schwarze Haare und macht sich heute noch selbst eine Hochsteckfrisur. Luise ist aber nicht nur aufgefallen durch ihr knallro- tes Fahrrad, sondern auch weil sie Kleider aus Ameri- ka trug. Sie hatte eine Tante in Amerika, die ihnen regelmäßig Carepakete schickte. Mit Schokolade, Bohnenkaffee, Sahne, Zucker und auch Kleidung. Sie schrieb die Beschreibung in Deutsch auf die einzelnen Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 31 Produkte, weil sie ja kein Englisch konnten. Nachdem Luise keine Repassiererin mehr sein wollte, begann sie als Köchin im Goldenen Posthorn an der Sebalduskir- che und putzte nebenbei noch. Sie dekorierte nicht nur das Essen, sondern auch die Tische. Ihr fiel gleich auf, wie viel Mühe sich die Köche und Bedienungen im Vitalis immer machen. Ich habe Luise gefragt, ob sie in ihrer Zeit beim McDonald‘s was verrücktes, gefährliches erlebt hat, denn bei Öffnungszeiten bis 01:00 Uhr nachts, kann schon einmal was passieren zur später Stunde. In der Tat, eines nachts kamen fünf Rocker ins McDonald‘s Restaurant und warfen das Essen um sich, Ketchup an die Wand, usw. Da sie nur Frauen in der Schicht waren, rief Luise die Polizei mit den Worten: „Schickt mal ein paar Männer her, aber nicht solche Krischperl.“ Die Polizei, welche gerne mal bei Luise auf ihrer Streife einen kostenlosen Kaffee erhielt, kamen mit zwei Bussen angerückt und fühlten den Chaoten auf den Zahn. Auch hat sich mal ein junger Mann mit seinem Auto über- schlagen auf dem Parkplatz vor dem Restaurant, weil er so schnell reinfuhr. Ein ganzes Leben kann man kaum auf 4 Seiten zusammenfassen. Ich danke unserer Luise sehr, dass sie uns einen Einblick gewährt hat in 86 Jahre und wir freuen uns darauf, sie als Freundin bei uns zu begrüßen und Luise noch näher kennenzuler- nen. Vielen Dank liebe Luise fürs Erzählen und herzlich willkommen im Vitalis. Was würdest Du uns mitgeben, liebe Luise? „Wichtig sind Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit. Glücklich und Zufrieden sein.“ Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 32 Weltenforscher Welch ein Zufall! Sebastian Kneipp, der weltberühmte Wasserdoktor und Kräuterpfarrer aus Bad Wörishofen, war genau an dem Tag das Thema der „Weltenforscher“- Gruppe, an dem er seinen 200. Geburtstag hatte – am 17.5. 2021. Unter der Leitung unserer Anja wurde sein heilkundliches Lebenswerk, das auch heute noch Bestand hat, gewürdigt und durch einen kleinen Film vertieft. Danach wurde es in der Runde sehr lebhaft. Die einen wollten von ihren eigenen Erfahrungen berichten, andere hatten diverse Anregungen oder es gab einfach nur positive Zwischenrufe. Wir alle waren begeistert von diesem außerge- wöhnlichen Mann, der ja aus eigener Erfahrung und großem Durchhaltevermögen- sein Wissen weitergab. Zur Erinnerung: Im bayerisch schwäbischen Stephansried wurde Sebastian als Sohn des Webers Xaver Kneipp und dessen Frau Rosina geboren. Er hatte zwei Schwestern und zwei Halbschwestern. Die Familie war arm, sodass er schon als Elfjähriger beim Vater am Webstuhl mithalf oder als Viehhirte des Dorfes arbeiten musste. Nach dem Besuch der Dorfschule besuchte er von 1833 bis 1839 die Sonn- und Fei- ertagsschule in Ottobeuren. Nachdem sein Elternhaus abgebrannt war und er auch seine Ersparnisse von 70 Gulden verloren hatte, verließ er seinen Heimatort und fand eine Anstellung als Knecht in Grönenbach. Ein weitläufiger Verwandter, Kaplan Matthias Merkle unterrichtete ihn in Latein und bereitete ihn so auf´s Gymnasium vor. In Grönenbach lern- te er auch den evang.-reformierten Ortspfarrer und Botaniker Christoph Ludwig Köberlin kennen, der ihn in die Pflanzenheilkunde einführte. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 33 Seit 1846 litt Kneipp an einer Lungenerkrankung, die er sich wahrscheinlich in früheren Jahren durch seine Tätigkeit am Webstuhl zuzog. Dann entdecke er 1848 zufällig das Buch „Unterricht von Kraft und Wirkung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen …“ von Johann Siegmund Hahn, dem Mitbegründer der Was- serheilkunde in Deutschland und Doktor der Philosophie und Medizin. Daraufhin badete Kneipp wöchentlich, 1849 zwei- bis dreimal einige Augenblicke in der eis- kalten Donau bei Dillingen, nahm zu Hause Halbbäder und übergoss sich mit Was- ser und wurde nach eigenen Angaben wieder gesund. So konnte er 1850 in München sein Theologiestudium fortsetzen. Tägliche Wasser- anwendungen waren inzwischen zum festen Bestandteil seines Lebens geworden. 1855 wurde er Seelsorger in Wörishofen. 1893 wurde Kneipp von dem römisch- katholischen Papst Leo XIII zum päpstlichen Geheimkämmerer ernannt. Bei einer Audienz beim Papst in Rom ließ sich dieser von Kneipp behandeln und schenkte ihm eine goldene Medaille. Aber zuvor 1853/54 wurde Kneipp Kurpfu- scherei vorgeworfen und er musste eine Erklärung unterschreiben, auch solche Patienten nicht mehr zu behandeln, die keine ärztliche Hilfe mehr fanden. Er gab nicht auf und machte natürlich weiter, denn er war von seiner Lehre der 5 Säulen überzeugt. – Was ihm geholfen hat, wird auch anderen helfen. Seine Lebensphiloso- phie der Prävention – immer Körper und Seele beachten – ist noch heute Bestand- teil im Gesundheitswesen: 1. Wasseranwendungen/Kneippen (dient der Abhärtung) „Wo Medikamente wenig oder gar nichts vermögen, kann mit Wasser der beste Erfolg erzielt werden.“ 2. Heilpflanzen „Gegen jede Krankheit ist ein Kräutlein gewachsen.“ Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 34 3. Ernährung „Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.“ 4. Bewegung „Untätigkeit schwächt, Übung stärkt, Überlastung schadet.“ 5. Lebensordnung „Erst als ich daran ging, Ordnung in die Seelen meiner Patienten zu bringen, hatte ich vollen Erfolg.“ Seit 2010 wird der Geburtstag von Sebastian Kneipp (17. 5. 1821) unter dem Namen „Sebastian-Kneipp-Tag“ als Gesundheitstag bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geführt. Er starb am 17. Juni 1897 in Wörishofen. 1920 wurde Wörishofen das Prädikat Bad verliehen. Noch heute erinnern seine Bücher, spezielle Kneipp-Produkte und sogar eine Strauchrose an einen außerge- wöhnlichen bayerischen Priester, Naturheilkundler und Hydrotherapeuten. Ähnlich wie Kneipp hat das Vitalis sich die Prävention zur Aufgabe gemacht. Auch hier im Wohnstift wird viel Wert gelegt auf: • Bewegung – (Gesundheitszentrum & Sitzgymnastik) • Heilpflanzen - (Kräuterecke im Paradiesgarten) • Ernährung – (hervorragende Küche / Gala-Menüs) Und dass wir, die Bewohner, immer Abwechslung und viel Spaß haben, sei es in der Weltenforschergruppe, beim Spielen, Chor, Englisch, Stricken oder im Literatur- kreis. Denn Lachen und Gemeinschaft tun der Seele gut! Das weiß auch jeder Einzelne vom Vitalis-Team und deshalb geben sie gerade in dieser schwierigen Zeit ihr Allerbestes! Danke. Elke Haider Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 139 Seite 35 Die Woche im Vitalis Die Lage entspannt sich. Nach einer langen Zeit der Einschränkungen und ständigen Anpassung von Sicherheitsmaßnahmen, gehen die Inzidenzzahlen stetig weiter runter und nun endlich konnten auch wir im Wohnstift Vitalis anfangen, die Dinge ein wenig zu lockern. Und zunehmend macht sich auch wieder mehr Freude breit, denn unser Haus war es und soll es immer sein: ein offenes Haus! Die Corona-Zeit ist leider noch nicht vorbei, aber es ist schön, wieder erste Schritte in Richtung Normalität zu gehen. Busfahrten Was ist mit den sehr beliebten Busfahrten vom Vitalis aus? Bisher gibt es leider noch keine Termine - wir bleiben selbstverständlich an dem Thema dran und informieren alle Bewohner sobald wir wieder Busfahrten anbieten. Hier die aktuellen Corona-Regeln im Überblick: Besuche im Vitalis: • Besucher dürfen zu den Besuchszeiten ohne Test ins Vitalis mit FFP2 Maske – max. 2 Personen pro Angehörigen • unsere Besuchszeiten: Mo bis Fr: 09:00 - 10:30 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr Sa: 09:00 - 10:30 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr So: 11:00 - 17:00 Uhr • Angehörige dürfen mit den Bewohnern in unseren Garten (beim Laufen mit Maske, beim Sitzplatz darf die Maske abgenommen werden) • Angehörige dürfen mit den Bewohnern in unsere Gastronomie (innen und außen) immer abhängig vom Platz – Bewohner haben immer Vorrang vor Angehörigen/Besuchern Weiterhin halten wir uns strikt an die AHA-Regeln: Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag Maske tragen. Also denken Sie bitte daran, im Vitalis, wenn möglich die Treppe und nicht den Fahrstuhl zu benutzen, auch wenn die Tür wieder normal geöffnet ist, beim Betreten des Hauses die Hände zu desinfizieren und bitte immer eine Maske tragen. Besichtigungen im Vitalis: Sie interessieren sich für das Vitalis und möchten uns vor Ort einmal kennen- lernen? Überhaupt kein Problem - Sie können einen Besichtigungstermin gerne telefonisch vereinbaren unter: 0911/3202-0 Nachrichten
Lichtpunkt Nr 139 Seite 36 Literaturempfehlung Hallo liebe Leseratten Eine der bekanntesten Autorinnen unserer Zeit - Lucinda Riley - hat ein Experiment gewagt und ich muss sagen: Es ist ihr ganz hervorragend gelungen. Doch zunächst zu der Autorin selber: Lucinda Riley wurde 1966 in Irland geboren und schrieb nach einer frühen schwe- ren Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber ihr erstes Buch im Alter von 24 Jahren. Sie hat heute 4 Kinder und pendelt mit ihrer Familie zwischen Großbritan- nien und ihrem Bauernhaus im irischen West Cork, wo sie ihre Bücher schreibt. Nun zu ihrem Experiment: Sie hat sieben Bücher geschrieben, die alle etwas miteinander zu tun haben und dennoch unabhängig voneinander gelesen werden können. Das erste lautet: „Die sieben Schwestern“ Zum Inhalt: „Atlantis“ ist der Name des herrschaftlichen Anwesens am Genfer See, in dem Maia d`Apliese und ihre Schwestern aufgewachsen sind. Sie alle wurden von ihrem geliebten Vater adoptiert, als sie noch sehr klein waren, und kennen ihre wahren Wurzeln nicht. Als er eines Tages überraschend stirbt, hinterlässt er jeder seiner Töchter einen Hinweis auf ihre Vergangenheit …. Und so beginnt die Suche einer jeden der sieben Schwestern nach ihrem Ursprung. Jeder Schwester ist ein Buch gewidmet und die Reisen führen in unterschiedlichste Gebiete der Welt, von Norwegen über Brasilien, nach Spanien, England usw. Was mir besonders gefällt, das sind verschiedene Ideen, die sich durch jedes Buch ziehen: • Jede Schwester hat ihre ganz eigenen, in sich stimmenden Temperamente und Charakterzüge • Die Suche führt immer aus ihren momentanen Lebensumständen heraus und in die Vergangenheit hinein • In jedem Buch erfährt man fundiertes und doch sehr unterhaltsames Wissen über das Land, aus welchem die jeweilige Schwester stammt, sowohl von der Vergangenheit als auch über die Gegenwart des Landes • Die Wurzeln ihrer Herkunft bilden eine ganz eigene Geschichte, die in der Vergangenheit liegt Literatur
Lichtpunkt Nr 139 Seite 37 • Viele Fragen, die im bisherigen Leben der Schwestern nicht beantwortet werden konnten, lösen sich durch die Suche in der Vergangenheit • Jede Schwester verändert sich im Laufe ihrer Suche. Das Finden ihrer Herkunft verändert ihr ganzes Leben auch in der Zukunft. Oder wie es im Klappentext des ersten Buches heißt: „Wenn du die Vergangenheit erhellst, liegt der Schlüs- sel für die Zukunft schon in deiner Hand …“ • Der gemeinsame Rahmen - also Atlantis mit der Ziehmutter, der Haushälterin und dem Gärtner - bleibt als feste Größe und Anlaufstelle in jeder Lebenslage für jede Schwester erhalten • Auch wer ein Faible für Astrologie hat, für den zieht sich ein besonderer Leckerbissen durch alle Bücher hindurch • Selbstverständlich kommt die Liebe nicht zu kurz • Für die 7. Schwester hat sich Lucina Riley etwas ganz besonderes ausgedacht Wie gesagt, die Bücher können bunt durcheinander gelesen werden, denn in jedem werden die Grundlagen gut geschildert und jedes Buch fängt mit dem gleichen Satz an: „Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich hörte, dass mein Vater gestorben war.“ Die sieben Bücher heißen der Reihenfolge nach: • Die sieben Schwestern • Die Sturmschwester • Die Schattenschwester • Die Perlenschwester • Die Mondschwester • Die Sonnenschwester Nanu? Das sind doch bloß sechs Bücher? Ich habe doch von sieben gesprochen! Na sowas. Das siebte Buch ist erst Ende Mai herausgekommen und lautet: „Die verschwundene Schwester“ Es liegt noch in der Buchhandlung. Und auch ich habe es noch nicht gelesen. Alle anderen liegen für euch in unserer Bibliothek bereit und warten darauf, von euch „gefressen“ zu werden. Viel Spaß beim Lesen … und auch wenn ihr gefesselt seid von den Büchern und am liebsten gar nicht mehr aufhören wollt: Bitte kommt trotzdem ab und zu aus euren Löchern, esst was, trinkt was, schlaft zwischendurch ein bisschen und besucht z.B. das Gesundheitszentrum, das Restaurant oder was es halt sonst noch außerhalb von der Welt von Atlantis gibt. Eure Dagmar Literatur
Damals wie heute.. die Sehnsucht nach dem Meer
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