Lieblingsorte - Erinnerungen verbinden - Opelvillen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Lieblingsorte — Erinnerungen verbinden Die Opelvillen treffen das Museum Wiesbaden Das Museum Wiesbaden trifft die Opelvillen Menschen mit unterschiedlichen Blickwinkeln, erinnerte Geschichten auszutauschen, die mit Erinnerungen und Meinungen zum Austausch dem jeweiligen Haus verbunden sind, war eines über Gesehenes und Erlebtes zusammenzuführen, der zentralen Anliegen des Projektes. ist eine der wichtigen Vermittlungsaufgaben in Kulturinstitutionen. Einen vertrauten Ort des Bereits die Historie beider Häuser ließ viele Diskurses über Kunst, Kultur und das, was im eignen Anekdoten vermuten, die es möglicherweise zu Leben damit in Verbindung steht, zu erfahren, zählt erzählen galt. Die Opelvillen wurden vor Stiftungs- zu den Hauptgründen, warum viele Menschen Museen gründung 2001 als Krankenhaus und später als besuchen. Wie also wäre es, wenn sich Museums- Amtsgericht genutzt. Stets waren die Villen über besucher, die bereits über Jahre mit einem solchen Jahrzehnte ein wichtiger Bezugspunkt für Rüssels- Kulturort verwurzelt sind, einander erzählen, woran heimer Bürgerinnen und Bürger. Hier hatte man sie sich erinnern und was sie bewegt? Und wie wäre gewohnt, wurde operiert, hatte geheiratet oder sich es, wenn dies in Verbindung mit einem weiteren getrennt, politisch diskutiert und gefeiert. Das Kulturort und mit anderen Menschen und deren Museum Wiesbaden gehört seit 1973 zu den drei Erlebnissen und Erinnerungen geschähe? Was großen Landesmuseen in Hessen. Seine Geschichte würde sich daraus an guten Erfahrungen ergeben? reicht bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück. Heute finden Besucherinnen und Besucher im Aus dieser Fragestellung entstand die Idee, etwas Zweispartenhaus Kunstwerke aus neun Jahr- Gemeinsames zu tun, eine Begegnung von Menschen hunderten sowie eine exquisite Sammlung natur- an zwei besonderen Orten zu ermöglichen, die historischer Präparate. sich durch ihre Architektur und damit verbundene Geschichten auszeichnen: die Rüsselsheimer Sowohl die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Opelvillen und das Museum Wiesbaden. Rüsselsheim als auch das Wiesbadener Landes- museum zeichnen sich durch ihren hohen Anspruch Die Kunstvermittlerinnen Samira Idrisu für die Opel- in der Vermittlungsarbeit aus. Das Selbstverständnis, villen und Astrid Lembcke-Thiel für das Museum das Haus als ein Forum des öffentlichen Lebens für ein Wiesbaden entwickelten auf dieser Basis das Projekt breites Besucherspektrum erfahrbar zu machen, ver- Lieblingsorte — Erinnerungen verbinden, das interes- bindet beide Kulturinstitutionen gleichermaßen. Ziel sierte Menschen in Rüsselsheim und in Wiesbaden von ist dabei für beide Häuser, ein identitätsstiftender Ort November bis Dezember 2018 einlud, auf Zeitreise zu der kulturellen Bildung zu sein, den Besuchern einen gehen, um Erinnerungen und Anekdoten auszutau- individuellen Zugang zu der ausgestellten Kunst und schen, die von den jeweiligen Orten handeln. Ein die Auseinandersetzung mit ihr zu ermöglichen, um gegenseitiger Besuch, sich kennenzulernen und Denkprozesse anzustoßen und Toleranz zu fördern. 3
Erste Begegnungen in Rüsselsheim Mit Spannung wurde das erste Treffen des gemeinsamen Vermittlungsprojektes zwischen der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim und dem Museum Wiesbaden erwartet. Acht Rüssels- heimer Bürgerinnen und Bürger hatten sich zu Lieblingsorte — Erinnerungen verbinden angemeldet. Noch unsicher, was es wert ist, erzählt zu werden, wurden am Dienstagnachmittag bei Kaffee und Gebäck verschiedene in den Opelvillen entstandene Privatfotos, aber auch historische Schriften ausge- packt. Einige Teilnehmer hatten sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, andere kannten sich nicht. Hochzeitsfotos, ein Kommunionsfoto und eine Temporäre Pavillons 1996 vor Gründung der Stiftung Opelvillen mit Sigrid Roes oben Postkarte machten die Runde und lachend wurden auf dem Balkon Frisuren und Moden kommentiert. Besondere Auf- merksamkeit fand ein Foto aus Kindheitstagen von waren. Anhand einer städtischen Schrift aus dem Jahr Ruth Schmid, das sie mit ihrer Schwester und befreun- 1955 konnte Egon Bornwasser präzise Zahlen liefern: deten Zwillingen spielend am Nymphenbrunnen im 106 Betten und sechs Ärzte, von denen unter anderem Garten der Opelvillen zeigt. Dr. Bartels und Dr. Wittekind über Belegbetten Waltraud Quick wäre in den Opelvillen geboren verfügten. Utta Stalmach rief darüber hinaus in worden, wenn das damals dort untergebrachte Erinnerung, dass die Nonnen, die das Krankenhaus Lazarett über »Gas, Wasser und Licht« verfügt hätte. führten, zur Versorgung ihrer Patienten einen Gemüse- Ihr Vater hatte am 31. März 1945 eine Entbindungs- garten im Verna-Park hegten. Ins spätere Amtsgericht möglichkeit für seine hochschwangere Frau gesucht, führten Rechtsstreitigkeiten und eine polizeiliche wurde aber wegen der desolaten Bedingungen an Anzeige, wie die Teilnehmer des Vermittlungs- eine Hebamme verwiesen. Auch den anderen projektes weiter erzählten. Gesprächspartner standen die Opelvillen als Kranken- Sigrid Roes erinnerte an die Zeit, als die Opelvillen haus noch lebendig vor Augen. Karola Anlauf hatte schließlich leer standen und aus dem Rathaus Über- hier ihre Großmutter im Krankenstand besucht. Egon legungen zu hören waren, eine Unternehmens- Bornwasser war selbst Patient gewesen, sein Arm beratung einziehen zu lassen. »Bildersturm, aber musste eingegipst werden. Beide beschrieben, wie positiv«, lautete die Antwort des inzwischen ver- die OP-Räume in der Villa Wenske eingerichtet und wo storbenen Michael Emig, und tatsächlich gelang es die Betten im heutigen Ausstellungshaus aufgestellt Sigrid Roes, die Bewilligung der Stadt zu erhalten, für mehrere Tage eine Ausstellung einzurichten, die aus lauter Lieblingsbildern bestand. Jeder war eingeladen, etwas abzugeben, was ihm am Herzen lag. So reichte die Palette an Lieblingsbildern von der Kinderzeichnung bis zum Ölgemälde. Sigrid Roes schilderte, welcher Einsatz allein nötig war, die Opelvillen zu säubern und herzurichten, bevor mit der Hängung der Bilder begonnen werden konnte. Auch Ruth Schmid nahm damals teil. Von ihrem Lieblingsbild besitzt sie noch eine fotografische Vorlage, die das Opel-Mausoleum mit dem Kraftwerk im Hintergrund zeigt. Waltraud Quick frisch verheiratet vor der Villa Wenske 1968 5
Erste Begegnungen in Wiesbaden Auch im Wiesbadener Landesmuseum trafen sich zeitgleich Bürgerinnen und Bürger, die am Projekt teilnehmen wollten. Nach einem Spaziergang durch die Sammlungen von Kunst und Natur begann die Wiesbadener Gruppe an der Kaffeetafel zu erzählen, was sie mit dem Museum Wiesbaden verbindet. Elke Press rief eine Ausstellung über den russischen Expressionisten Alexej von Jawlensky Anfang der 1970er-Jahre in Erinnerung. Das Bild Dame mit Fächer fasziniere sie durch seine beeindruckende farbige Intensität bis heute. Ihr an Demenz erkrankter Mann Hans-Michael Press beeindruckte mit großem Detail- wissen zu verschiedensten Themen und war ein bereicherndes Mitglied der kleinen Gruppe. Berührend geradezu war der Bericht von Thomas Wittich, der 1953 im Alter von acht Jahren seine erste große Liebe im Museum Wiesbaden fand. Er erzählte, wie er an der Hand seiner Mutter in der Wandelhalle tief in die Augen der Nofretete blickte und sich im Thomas Wittich erzählt von seiner ersten Liebe Bärbel Clemens zeigt ihre Sammlung 6
Das Lieblingsbild von Elke Press Dame mit Fächer von Alexej von Jawlensky Anschluss an diese Begegnung für 10 Pfennig eine Zeit und Ruhe zur Beschäftigung und Auseinander- Postkarte der schönen Göttin kaufte, die noch viele setzung mit Kunst und dem jeweils relevanten kunst- Jahre und trotz verschiedener Umzüge in seinem historischen Hintergrund fände. Kunstvermittlerin Besitz blieb. Die Büste der Nofretete war nach dem Astrid Lembcke-Thiel berichtete, wie sehr der Blick Zweiten Weltkrieg ins Museum Wiesbaden gelangt, der Kinder sie beeindruckt hatte, denen sie in einer da die US-Amerikaner dort eine Kunstsammelstelle, Führung vor ca. 15 Jahren einmal zuhörte. So ent- einen Central Collecting Point, eingerichtet hatten. So stand ihre Leidenschaft für die Kunstbetrachtung und war die Büste unter treuhänderischer Verwaltung der -vermittlung mit der Offenheit eines freien kindlichen Hessischen Landesregierung bis 1956 in dem Museum Blicks und ihr beruflicher Werdegang nahm seinen zu sehen. Dank amerikanischer Initiative wurde das Lauf. In diesem Sinne hatte sie das von einem Kind Kunstwerk anschließend nicht in die Vereinigten Staa- gebaute Modell eines Portikus mitgebracht. In die ten ausgeführt und ist heute in Berlin zu bestaunen. dreieckige Giebelfläche war das Bild Dame mit Fächer gemalt, das Lieblingsgemälde von Elke Press. Bereits Eine beeindruckende Sammlung brachte Bärbel da zeigte sich: Erinnerungen verbinden! Clemens mit. In zwei prall gefüllten Ordnern bewahrt sie die in den Wiesbadener Kunstsammlungen angebotenen Raumkarten auf, die im DIN-A5-Format auf der einen Seite Informationstexte und auf der anderen Seite ein Foto des jeweiligen Werkes zeigen und kostenfrei den Gästen des Museums zur Mitnahme zur Verfügung stehen. Diese Karten sammelt sie seit vielen Jahren und sortiert sie nach Kunstsparten. Besonders die Begegnung mit den Holzskulpturen des japanischen Künstlers Katsura Funakoshi beeindruckten sie nachhaltig. Wie erfreulich war es, unter den zumeist aus dem Museum Wiesbaden stammenden Karten auch einige Karten der Opelvillen zu entdecken! Ja, Erinnerungen verbinden! Bärbel Clemens erzählte, dass für sie seit ihrer Pensionierung das Museum zu einer Art Universität des dritten Lebensabschnitts geworden sei, in dem sie 7
Gemeinsam am Lieblingsort Museum Wiesbaden Pünktlich fuhr das Taxi aus Rüsselsheim vor dem Wies- badener Landesmuseum vor. Fünf Rüsselsheimerinnen und Rüsselsheimer hatten sich mit der Projektleiterin Samira Idrisu und dem Fotografen Frank Möllenberg aus den Opelvillen auf den Weg in die hessische Landeshauptstadt gemacht. Eine leichte Aufregung erfasste die Gruppe beim Betreten der Eingangshalle. In der sogenannten Alten Bibliothek war die Kaffee- tafel bereits liebevoll gedeckt, an der sich die Rüssels- heimer Gruppe und die Wiesbadener zum ersten Mal begegneten. Sogleich entstand eine muntere und lockere Atmosphäre, als die Wiesbadener ihre Lieblingsorte und die dazugehörigen Objekte präsentierten. Im Raum der Leuchtenden Vorbilder von Vollrad Kutscher Die Geschichte der ersten großen Liebe von Thomas Wittich und seiner Begegnung mit der Büste der Der Wurf einer Münze über die rechte Schulter in den Nofretete wurde interessiert aufgenommen, denn sie Wunschbrunnen der Wandelhalle bildete den Auftakt knüpfte wie viele Lebensrückblicke an eine kostbare des gemeinsamen Rundgangs durch die Galerien. Kindheitserinnerung an. So erfreute man sich ebenfalls Eine Station auf dem Weg waren die Bilder von Alexej an Bärbel Clemens’ beeindruckender Kartensammlung von Jawlensky, die Elke Press als ihr Erinnerungsstück und ganz besonders an den darin enthaltenen Ausstel- vorgestellt hatte und die in ihrer expressiven Farbig- lungskarten der Opelvillen. Egon Bornwasser berich- keit auch den anderen sehr gefielen. Im Wiesbadener tete beeindruckend detailreich von den verschiedenen Museum mit seiner Ausstellungsfläche von 7000 Mitgliedern der Familie Opel und schon waren auch Quadratmetern war der Weg durch die oberen Etagen das Wiesbadener Opelbad und der Kronberger Opel- von weiteren Kunstbegegnungen geprägt. Eine fast Zoo verbindende Themen beim lebhaften Austausch vertraute Installation für die Gäste aus Rüsselsheim von Geschichten über Orte, Kunst und eigene Erinne- war dabei das Werk Leuchtende Vorbilder von Vollrad rungen beider Gruppen. Kutscher, das der Künstler im Rüsselsheimer Rathaus Dieses gemeinsame Teilen und Wertschätzen von stetig fortführt. Erinnerungen, um sich unter anderem durch die daraus entstehende Freude und Energie mit vorher unbe- kannten Menschen zu verbinden — und sich damit in der Gegenwart zu verorten — ist eine der besonderen Qualitäten dieses Projekts. Begrüßungsrunde im Museum Wiesbaden Thomas Wittich im Gespräch mit Utta Stalmach 8
Vor der Büste von Katsura Funakoshi Im Kirchensaal, Ort der ehemals in Kirchen beheima- teten Holzskulpturen, stellte Bärbel Clemens ihre Lieb- lingsskulptur A Tale of the Sphinx des zeitgenössischen japanischen Bildhauers Katsura Funakoshi vor. Schnell entwickelte sich ein Kunstgespräch, weil die geheim- nisvoll blickende Figur in ihrer Erscheinung deutliche Parallelen zur Nofretete zeigt und somit in Verbindung zu der frühen Erinnerung von Thomas Wittich steht. Nach einem letzten Rundgang durch den Raum Bewe- gung in den Naturhistorischen Sammlungen mit einem beeindruckend springenden Geparden beim Jagen von Springböcken setzte sich die Gruppe zu einer kurzen Abschiedsrunde zusammen. Einhelliges Fazit war die Begeisterung über die Vielfalt des Hauses, Beim Münzwurf die auch jene, die das Museum bereits gut kannten, aufs Neue beeindruckt hatte. Aber auch die große Offenheit, die anregend dargestellten Erinnerungen und die gegenseitige Zugewandtheit wurden genannt. Mit Vorfreude auf ein Wiedersehen trennten sich die Gruppen, bereits jetzt durch gemeinsame Erinnerun- gen verbunden. Betrachtungen und Gespräche wechseln sich ab. Hier vor einem Porträt von Jawlensky 9
Finale Gemeinsam am Lieblingsort Opelvillen Eine reich geschmückte Kaffeetafel war Zentrum der Begegnung und des Wiedersehens in den Opelvillen im ersten Raum der Ausstellung Der Duft der Bilder — Werke der collecion olorVISUAL, Barcelona. Aus- führlich wurden bei Kaffee und Kuchen bewegende Erinnerungen und Geschichten ausgetauscht, die die Rüsselsheimer Teilnehmenden mit dem besonderen Ort der Opelvillen verbanden. Schnell wurde deutlich, dass es wieder um jene Erinne- rungen ging, die mit der eigenen Biografie verbun- den sind. An einem Ort wie den Opelvillen mit seiner Das Hochzeitfoto von Waltraud Quick sorgt für Heiterkeit verschiedenartigen Nutzung im Laufe der Jahrzehnte reichen sie weit in die Kinderzeit zurück. Die geteilten rend und bereichernd im Rahmen der besonderen Erinnerungen erzählten von Leidenschaft und der Begegnung. Sich an bedeutsame Momente zu großen Überzeugung, den Ort für die Kultur gewinnen erinnern ist immer an Räume und leibliches Spüren zu können, von einer Heirat in dem bis heute beste- gekoppelt und aktiviert eine besondere Energie und henden Trauzimmer, von der Kinderzeit, in der man im Freude. So wird das Hier und Jetzt gestärkt und eine angrenzenden Park und rund um die Opelvillen spielte, aktive Position im Heute bezogen. von dem Blick aus einer zum Wohnen zwangsweise Thomas Wittich, der in seiner Kindheit als erste große genutzten Garage nach Enteignung der Villa direkt Liebe die Büste der Nofretete im Museum Wiesbaden gegenüber den Opelvillen, von Freuden und Leiden für sich entdeckt hatte, fand eine zweite vor Jahren im Kontext des Ortes. in den Opelvillen: Romy Schneider. Ihn entflammten Die besondere Qualität des Nachmittags lag im Porträtfotos der Schauspielerin, die Dr. Beate Kemfert gemeinsamen Zuhören und Teilen der berichteten 2008 für eine Ausstellung in den Opelvillen zusammen- Erinnerungen, den leichten, wie den schweren. So getragen hatte. Seine nun offenbarte Liebeserklärung wurden sie wiederbelebt, sortiert und zusammen- ließ die Direktorin schmunzeln, die sich ebenfalls geführt mit Erinnerungsschätzen der anderen gerne an die Fotos von Romy Schneider erinnert. Teilnehmenden. Sich im Jetzt zu verorten, sich der Zugehörigkeit zu vergewissern, sich selbst im Kreis Besonders deutlich wurden Qualität und Potentiale von Fremden zu zeigen war ein Gewinn und zugleich des Projekts, als Ruth Schmid sich zu ihrer Liebe zu der kostbare Kern des mit großer Offenheit gestarte- Rüsselsheim bekannte. Sie sei, wie sie berichtete, ten Projekts Lieblingsorte — Erinnerungen verbinden. ursprünglich nicht von hier und habe auch nie hierher Diese Rückblicke in die Vergangenheit waren berüh- gewollt, sei aber nun so sehr — auch und besonders dank der lebendigen Auseinandersetzung mit Kunst in den Opelvillen — in der Stadt am Main so verortet, dass sie niemals mehr anderswo sein möge. Ein Lieblings- ort, durch Erinnerungen mit ihm verbunden. Berührt und bereichert von den Erzählungen und den gemeinsam mit Wertschätzung betrachteten kostbaren und sehr persönlichen Erinnerungen, trennten sich die Gruppen. Miteinander verbunden durch neue Erfah- rungen und Erinnerungen, ganz im Sinne des Projekts Lieblingsorte — Erinnerungen verbinden. Sigrid Roes erzählt von ihrem Engagement für die neue Nutzung der Opelvillen als Ausstellungshaus 10
Fazit Eine Kooperation mit einer anderen Kulturinstitution Verortung und Gemeinsinn in Zeiten eines stetigen im Rahmen eines Vermittlungsprojekts, das Konzep- gesellschaftlichen Wandels ist. Dieser Aufgabe stellen tion und ebenso Ausführung verbindet, war für beide sich beide Institutionen im Rahmen neuer Möglichkei- Seiten neu und dadurch besonders innovativ. Dank der ten der Kunstvermittlung mit großer Verantwortung Seniorenpolitischen Initiative des Hessischen Minis- und Überzeugung. So hofft man in beiden Instituti- teriums für Soziales und Integration konnten durch onen, dass das erfolgreiche Pilotprojekt in Zukunft dieses spannende und außergewöhnliche Projekt die verstetigt wird oder es zu weiteren Kooperations- jeweiligen Lieblingsorte für alle Projektbeteiligten formaten der beiden Häuser führen könnte. Verbun- erlebbar und erfahrbar gemacht werden. Die geteilten den durch das gelungene Projekt Lieblingsorte — Erinnerungen verbinden noch lange über das Projekt Erinnerungen verbinden sind sie bereits schon jetzt. hinaus und lassen erkennen, wie groß der Bedarf an Abschlussrunde in den Opelvillen 11
Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kooperation: Karola Anlauf Egon Bornwasser Bärbel Clemens (Wiesbaden) Elke Press (Wiesbaden) Hans-Michael Press (Wiesbaden) Waltraud Quick Sigrid Roes Bärbel Schneider Ruth Schmid Utta Stalmach Erika Werré Thomas Wittich (Wiesbaden) Das Projekt wurde gefördert durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration. Herausgeber: Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim Text: Astrid Lembcke-Thiel und Beate Kemfert Bildnachweis: © Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, Foto: Frank Möllenberg Gestaltung: Dreimorgen & Alexander Brade Kunst- und Kulturstiftung Museum Wiesbaden Opelvillen Rüsselsheim Friedrich-Ebert-Allee 2 Ludwig-Dörfler-Allee 9 65185 Wiesbaden 65428 Rüsselsheim Telefon: 0611 3352250 Telefon: 06142 835 907 www.museum-wiesbaden.de E-Mail: info@opelvillen.de www.opelvillen.de
Sie können auch lesen