RUNDBLICK FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT? - STIFTUNG AMALIE WIDMER

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RUNDBLICK FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT? - STIFTUNG AMALIE WIDMER
Ausgabe 10   • Frühling 2019

RundBlick
Magazin der Stiftung Amalie Widmer, Horgen

                           5    Frühjahrsmüdigkeit?
                                          Nein danke!

                       8       Lingerie
                   Wenn sich zwei Wäschereien
                        zusammenlegen
RUNDBLICK FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT? - STIFTUNG AMALIE WIDMER
Überblick

Standort Widmerheim
Amalie Widmerstrasse 11
8810 Horgen                    IMPRESSUM
T 043 336 44 44                Herausgeber:
info@sawh.ch                   Stiftung Amalie Widmer
Standort Tödiheim              Amalie Widmerstrasse 11
Tödistrasse 20                 8810 Horgen
8810 Horgen                    Redaktion:
T 044 718 11 00                Marianne Bruno (mbr)
toedi@sawh.ch                  Eveline Corigliano (eco)
Standort PWG Strickler         Fotos:
Einsiedlerstrasse 149          Cornelia Schneider,
8810 Horgen                    Eveline Corigliano,
T 044 725 00 03                iStockphoto
PWG-Strickler@sawh.ch
                               Layout:
                               element 79
               www.sawh.ch
                               Druck:
                               Schnelldruck, Thalwil

                               Auflage:
                               800

                               Redaktionsschluss für die
Pflege und Betreuung           nächste Ausgabe:
                               07.06.2019
• Geriatrie & Langzeitpflege
                               Hinweis:
• Überbrückungspflege
                               Artikel, die namentlich
• Ferienaufenthalte
                               gezeichnet sind, stellen
• Tagesbegegnung               nicht in jedem Fall die
• Alterswohnungen             Meinung der Redaktion
   mit Spitexangebot           dar. Die Redaktion
• Pflegewohngruppe            behält sich das Recht auf
                               Kürzung vor.
• Physiotherapie
• Apotheke
• Fusspflege
RUNDBLICK FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT? - STIFTUNG AMALIE WIDMER
Inhalt
4    EinBlick
     4    Begrüssung der Geschäftsleitung

     5    Frühjahrsmüdigkeit?
                                                                         5
		        Nein danke!

     8    Lingerie
		        Wenn sich zwei Wäschereien zusammenlegen

10   RückBlick
     10   Personalfeier vom 1. Februar 2019
		        in der Meierhof-Lounge Horgen

     12   Palliative Care
		        Vertiefende Weiterbildung

14   AugenBlick                                       12

     14   Lektüre – Literatur – Lyrik:
		        Willy’s letztes bisschen Leben
		        Kapitel 10

     18   Auf einen Tee mit Zorica Radovanovic
		        Mitarbeiterin Hausdienst

     20 Aus den Kocherlebnissen unseres Küchenteams
		        Heute: Marina Hergert

     21   Wir gratulieren

                                                           20
22   AusBlick
     22 Termine, Termine, Termine

                                                           ÜberBlick 3
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Begrüssung der
              Geschäftsleitung

             Liebe Leserin, lieber Leser

             Seit dem 1. Januar dieses Jahres arbeiten das Tödiheim und die Pflegewohn-
             gruppe Strickler – die ehemaligen Langzeitpflegeeinrichtungen der Gemeinde
             Horgen – zusammen mit dem Widmerheim unter dem Dach der Stiftung Amalie
             Widmer. Wir wollen zusammenwachsen: Unser Ziel ist die Einheit.

             Unser «ZämeWachse»-Logo symbolisiert dieses Ziel. Der Baum steht für das
             Zusammenwachsen. Dabei symbolisiert der starke Baumstamm unsere Stiftung
             Amalie Widmer. Seine drei Äste stehen für die drei Standorte Widmerheim,
             Tödiheim und Pflegewohngruppe Strickler. Und die Kreise zeigen, dass wir
             zusammengehören und eine Einheit bilden. Auf dem Weg zum Ziel der Ein-
             heit haben wir bereits eine beträchtliche Wegstrecke zurückgelegt. Herzlichen
             Dank allen Beteiligten für die grossartige Arbeit und die Unterstützung unseres
             gemeinsamen Vorhabens!
                  Die Stiftung Amalie Widmer kann mit ihren drei Standorten ein viel-
             fältiges und attraktives Pflege- und Wohnangebot für das Wohnen im Alter
             und zukunfstweisende Arbeitsplätze für unsere Mitarbeitenden anbieten. Auf
             unserer überarbeiteten Homepage sawh.ch finden Sie umfassende Informati-
             onen zu unserem Pflege- und Wohnangebot und attraktive Stellenausschrei-
             bungen. Schauen Sie doch mal vorbei.
                  Ich wünsche Ihnen eine entspannte Frühlingszeit.

             Manfred Prassl
             Geschäftsleiter

4 EinBlick
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Frühjahrsmüdigkeit?
                                   Nein danke!
      Frühlingssonnenstrahlen erwärmen den Körper und erheitern die Seele.
        Warum macht der Frühling trotzdem viele Menschen müde? Und was hilft dagegen?
                    Einblick in ein Phänomen, das alles andere als Einbildung ist.

E
           s ist nur auf den ersten Blick ein Wider-   braucht also auch keine Medikamente – sondern eine
           spruch: Während die Natur aus ihrem Win-    Umstellungsphase. Deshalb lautet die erste Regel: man
           terschlaf erwacht und die Bäume und Wie-    soll dem Körper aktiv dabei helfen, die Umstellung
           sen nach und nach in voller Blüte stehen,   besser zu schaffen, aber nichts erzwingen!
überkommt manche Menschen eine bleierne Müdig-
keit. Dieser als Frühjahrsmüdigkeit bekannte Zustand   Wer ist schuld am Frühlingstief? Das
ist keine Krankheit, aber auch keine Einbildung oder   Wetter? Die Hormone?
ein rein psychosomatisches Phänomen: Das mangelnde
Licht in der Winterzeit sowie die hormonelle Umstel-   Während des Winters haben wir die meiste Zeit in
lung hinterlassen bei vielen Menschen ihre Spuren im   geschlossenen Räumen verbracht: Unser Körper hat zu
Körper.                                                wenig Sauerstoff bekommen. Die Unterversorgung mit
                                                       Sauerstoff verlangsamt die Funktionen der Organe.
Letztlich sind wir alle Teil eines Kreis-              Die Folge sind Kreislaufstörungen, Leistungsabfall und
laufs der Natur.                                       Kopfschmerzen. Häufiges Gähnen ist also ein direktes
                                                       Zeichen von Sauerstoffmangel.
Die dunklen Wintertage führen tendenziell zu einer        Sobald im Frühling die Tage länger werden und
passiveren Lebensweise, und der Körper fährt wie die   die Sonne häufiger scheint, ändert sich auch der Bio-
Tiere im Winterschlaf die Körpertemperatur leicht      Rhythmus. Im Körper beginnen hormonelle Verände-
herunter. Mit den längeren Tagen und steigenden Tem-   rungen, die unseren Stoffwechsel beeinflussen. Hor-
peraturen nimmt auch die Körpertemperatur wieder       mone steuern alle wichtigen körperlichen Prozesse wie
zu, Stoffwechsel und Hormonhaushalt passen sich den    Schlaf, Stoffwechsel, Wohlbefinden, Antrieb, Hunger,
neuen Lichtverhältnissen an. Die Blutgefässe weiten    Durst, Fortpflanzung und Wachstum. Wenn im Früh-
sich, der Blutdruck sinkt. Diese Vorgänge können den   jahr die Tage länger werden und das Licht intensiver
Betroffenen vorübergehend die Energie rauben.          scheint, arbeiten Schilddrüse, Zirbeldrüse und Neben-
    Dass wir Menschen müde und schlapp herumhän-       nierenrinde auf Hochtouren und produzieren mehr
gen, während um uns herum die Tiere und Pflanzen       und schneller Hormone. Hiervon angekurbelt, macht
zu neuem Leben erwachen, ist keine Krankheit – man     der Körper Frühjahrsputz von innen, bildet vermehrt

                                                                                                    EinBlick 5
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Schokolade oder Süsses mit schneller verwertbarem
                                                             Zucker. Der Grund: Essen wir Süsses, steigt der Blutzu-
                                                             ckerspiegel rasch an und das in der Folge ausgeschütte-
  neue Zellen und stärkt die vom Winter geschwächte          te Insulin schafft dem Serotonin freie Bahn direkt ins
  Körperabwehr, das Immunsystem. Kinder und Jugend-          Gehirn. Nun wird klar, warum viele Menschen im Win-
  liche zum Beispiel wachsen in dieser Zeit schneller. Ist   ter mehr Lust auf Schokoklade haben als im Sommer,
  von Frühjahrsmüdigkeit die Rede, sind besonders zwei       in dem sich der Serotonspiegel im Gehirn aufgrund
  Hormone im Gespräch:                                       des helleren Lichts auf einem höheren Niveau befin-
                                                             det! Koffein fördert die Bildung von Serotonin, Alkohol
  Das «Gute Laune»- oder «Glücks»-                           verzögert den Abbau. Es ist deshalb auch einleuchtend,
  Hormon Serotonin und das «Schlaf»-                         warum viele von uns morgens erst mal einen Kaffee
  Hormon Melatonin.                                          brauchen und warum manche abends gerne ein Bier-
                                                             chen oder ein Glas Wein trinken. Den gleichen und
  Voraussetzung für die Bildung von Serotonin ist die        gesünderen Dienst wie ein süsses oder alkoholisches
  Aminosäure Tryptophan, welche der Körper mit               «Bettmümpfeli» tut ein abendlicher Spaziergang –
  eiweisshaltiger Nahrung aufnimmt. Serotonin wird           vorausgesetzt, es ist noch hell.
  durch Helligkeit im Gehirn produziert. Bei Dunkelheit          Schätzungen gehen davon aus, dass jeder zweite
  und während der Nacht baut der Körper Serotonin zu         Erwachsene die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit
  Melatonin um, das den Tag-Nacht-Rhythmus vieler            verspürt. Man fühlt sich schlapp, gähnt ohne Ende und
  Körperfunktionen steuert und den Schlaf fördert.           hat Mühe, sich zu konzentrieren. Wenn ausgeschlossen
      Auf die Steigerung der Serotonin-Produktion bei        werden kann, dass die Müdigkeit ihre Ursachen nicht
  längerer Tageshelligkeit und die gleichzeitige Drosse-     in einem Eisen- oder Vitamin-B12-Mangel hat, helfen
  lung der Melatonin-Bildung, muss der Körper sich erst      vor allem eine ausgewogene Ernährung, genügend
  einstellen. Die Folge: der Blitzstart in den Frühling      Schlaf sowie viel frische Luft.
  findet nicht so prompt statt, wie wir das vielleicht
  erhoffen. Wenn der innere Motor stottert, gilt es, Gas     Bewegung an der frischen Luft tut gut.
  wegzunehmen und sich eine Verschnaufpause zu gön-
  nen, bis die «innere Uhr» sich wieder eingependelt hat.    Am besten bereits am Morgen! Denn: Bewegung am
      Einer amerikanischen Studie zufolge, leiden Früh-      Morgen vertreibt Kummer und Sorgen! Sich nach dem
  jahrsmüde häufig unter einem niedrigen Serotonin-          Aufwachen die Zeit zu nehmen, sich richtig zu dehnen,
  spiegel. Ein Trick kann hier helfen: Kohlenhydratreiche    die Beine und Arme zu strecken, die Wirbelsäule zu
  Kost. Denn erst die Kohlenhydrate aus der Nahrung          bewegen und tief durchzuatmen wirkt Wunder. Das
  schaffen die Voraussetzung für einen optimalen Trans-      Rollen der Gelenke entlastet und macht beweglicher.
  port der Aminosäure Tryptophan in das Gehirn, wo           Man bringt damit den Blutdruck auf Trab, schon bevor
  dann Serotonin gebildet wird. Damit diese dahin            man das Bett verlässt und Morgengymnastik am offe-
  kommt, wo sie die gute Laune auslöst, muss der Blut-       nen Fenster hilft gegen Winterspeck und Müdigkeit.
  zuckerspiegel erhöht sein. Und das geht wiederum              Oft braucht es einfach ein bisschen Überwindung,
  nur, wenn wir auch Kohlenhydrate essen. Manchmal           denn die Müdigkeit lässt es nach einem langen Tag
  erscheint unserem Körper der längere (und gesündere)       erstrebenswerter erscheinen, lieber auf dem Sofa Platz
  Weg über die Verwertung von stärkehaltigen Kohlen-         zu nehmen. Dabei regen Ausdauersportarten wie Jog-
  hydraten zu lang und wir bekommen Heisshunger auf          gen, Schwimmen oder Radfahren den Kreislauf an und

6 EinBlick
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vertreiben die Müdigkeit. Aber auch bereits ein kurzer
                                                          Machen Bananen wirklich glücklich?
Spaziergang am Tag reicht, um den Körper mit genug
Licht und Sauerstoff zu versorgen und die Stimmung
                                                          Viele populäre Ratgeber empfehlen, die wenigen Nah-
aufzuhellen, auch bei kühleren Temperaturen oder bei
                                                          rungsmittel als «Glücksfutter» zu essen, in denen Spu-
schlechtem Wetter.
                                                          ren von Serotonin direkt in der Frucht enthalten sind.
                                                          So zum Beispiel Bananen, Avocados, Datteln, Trauben,
Leider erleichtern die sprichtwörtlichen
                                                          Äpfel, Walnüsse oder Tomaten. Schön wär’s, aber lei-
Wetterwechsel im April die Situation
                                                          der kann von aussen zugeführtes Serotonin das Glück
nicht.
                                                          nicht steigern, denn es gelangt gar nicht ins Gehirn, wo
                                                          es seine Wirkung entfalten würde.
Der launische April verlangt von unseren Gefässen, die
                                                              Häufig sind gegen das Winterende die Vitamin-
sich bei Wärme weiten, bei kühlen Temperaturen aber
                                                          und Mineralstoffspeicher ziemlich leer. Das macht den
verengen, eine ständige Anpassung. Erfolgt sie nicht
                                                          Organismus nicht nur anfälliger für infektiöse und
schnell genug, spielt der Kreislauf verrückt, Schwindel
                                                          bakterielle Krankheiten, Vitaminmangel öffnet auch
und Schwäche sind die Folge.
                                                          Kreislaufstörungen, Müdigkeit, Schlappheit und Kopf-
    Empfohlen wird, sich mindestens 30 Minuten pro
                                                          schmerzen Tür und Tor. Am besten bekämpft man die
Tag zu bewegen. Das kann auch gut in den Alltag einge-
                                                          Frühjahrsmüdigkeit - neben genügend Bewegung - mit
baut werden: Warum nicht einmal eine Bushaltestelle
                                                          einer entsprechenden Ernährung: Experten empfehlen
früher aussteigen und den Rest zu Fuss laufen? Um
                                                          eine vitamin- und mineralstoffreiche Kost mit Voll-
den Kreislauf anzuregen, bieten sich auch Wechsel-
                                                          korngetreide, Käse, Quark, Vollreis, Kartoffeln, Nudeln
duschen an. Tägliche körperliche Aktivität, möglichst
                                                          sowie viel Obst und Gemüse.
im Freien, trainiert nicht nur Kreislauf und Muskeln,
sondern auch das Gehirn. Die Durchblutung im Gehirn
                                                          Um frühlingsfit zu werden, müssen die
erhöht sich, und die Nervenzellen werden aktiviert.
                                                          Energievorräte aufgestockt werden.
Der Stoffwechsel kommt in Schwung und das Herz
wird leistungsfähiger. Zusätzlich hat die körperliche
                                                          Wer zum Beispiel mit einem Müesli in den Tag star-
Betätigung positive Auswirkungen auf die Blutfette.
                                                          tet, beflügelt die Lebensgeister. Durch die wertvollen
Sport oder Bewegung macht auch zufriedener. Die Pro-
                                                          Getreideflocken, die Milch und das frische Obst wer-
duktion der Glückshormone wird angeregt und Stress-
                                                          den die Vitamin- und Mineralstoffspeicher wieder auf-
hormone werden besser abgebaut. Und jeder weiss, wie
                                                          gefüllt. Also leichte statt schwere Kost zu sich nehmen,
gut man nach einem Tag an der frischen Luft schläft.
                                                          sowie viel Wasser trinken. Was sich das ganze Jahr
    Wer sich an möglichst regelmässige Schlafzeiten
                                                          hindurch empfiehlt, entfaltet im Frühling seine posi-
hält, kommt auch besser mit der Hormonumstellung
                                                          tive Wirkung erst recht!
zurecht. Diese äussert sich -wie schon erwähnt- darin,
dass der Körper mit zunehmendem Tageslicht wieder
mehr Serotonin produziert und im Gegenzug die Mela-       TEXT: Manuela Specker, www. migros-impuls.ch und
toninproduktion herunterfährt.                                  Ingrid Zehnder, www.avogel.ch (04-2004)

                                                                                                             EinBlick 7
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Wenn sich zwei
                  Wäschereien
                  zusammenlegen

     Seit über 40 Jahren wird in der Stiftung Amalie Widmer der Grossteil der Wäsche
          selber gewaschen. Durch die Übernahme des Tödiheims per 1. Januar 2019 musste das
               Wäscherei-Konzept für beide Betriebe neu überdacht und organisiert werden.

  J
          ährlich werden in der Stiftung Amalie Widmer         All diese Fakten bewegten bereits vor 40 Jahren dazu,
          rund 34‘000 Kilogramm Wäsche verarbeitet,            die bereits erwähnte Flach- und Berufswäsche aus-
          davon ausgenommen ist die Flach- und Berufs-         wärts zu geben. Sie werden in der Zentralen Wäsche-
          wäsche. Bei einem so hohen Wäscheanfall und          rei der Stadt Zürich (ZWZ) gewaschen. Flachwäsche
  aufgrund von Platzschwierigkeiten kam ein komplettes         nennt man übrigens die Bett- und Tischwäsche. Diese
  Insourcing nie in Frage. Der Platz war eindeutig zu klein    wird nach dem Waschen bzw. Trocknen in einer Man-
  und so wurden vor über 40 Jahren drei Bereiche für die       gel oder Bügelmaschine gemangelt bzw. gebügelt. Eine
  Wäscherei eingerichtet. Dazu zählen der Schmutzbe-           Mangel ist ein Bügelgerät, in welchem die Wäsche zwi-
  reich, der Flickbereich und der Bügelbereich.                schen zwei rollenden Walzen geglättet wird.
      Heute wird die Schmutzwäsche im Widmerheim
  von Montag bis Freitag, jeweils zweimal täglich, vom         Doch wie sieht es in naher Zukunft
  Technischen Dienst eingesammelt. Am Wochenende               mit der Wäschereiverarbeitung in
  erledigt diese Arbeit einmal täglich der Hausdienst.         der Stiftung Amalie Widmer aus?
  Dann werden die Schmutzsäcke in der Wäscherei sor-
  tiert und getrennt. Ein Teil geht auswärts, der andere       Dies galt es mit der Übernahme des Tödiheims per
  Teil wird intern gewaschen. Sind die Wäschesäcke             1. Januar 2019 zu überlegen. Dieser Kernaufgabe nah-
  erstmal aufgeteilt, werden sie geöffnet und nach Farbe       men sich die Leitung der Hauswirtschaft Tödiheim
  und Waschgrad sortiert. Wenn man den Wäscheberg              sowie die Bereichsleitung Hotellerie-Hauswirtschaft
  sieht, der jeden Tag in der Wäscherei landet, kann man       und deren Stellvertretung des Widmerheims an. Und
  sich vorstellen, dass dies ziemlich viel Zeit und Platz in   eine gute Lösung zu finden, war kniffliger als gedacht.
  Anspruch nimmt.                                              Nun ja, viele Ideen waren vorhanden, doch die grosse

8 EinBlick
RUNDBLICK FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT? - STIFTUNG AMALIE WIDMER
schönes Ergebnis zu erzielen, ist schier unmöglich. So
                                                         war die Lösung sehr nah, es muss ein Gerät besorgt
                                                         werden, welches ein konstant optisch gutes Ergebnis
                                                         liefert. Eine Mangel würde dieses gewünschte Resultat
                                                         erzielen. Wäre eventuell die vorhandene Mangel vom
                                                         Tödiheim die Lösung? Denn wieso soll man eine neue
                                                         Mangel kaufen, wenn man die vom Tödiheim brau-
Sorge war der Platz… Wie und wo soll die ganze           chen und ins Widmerheim zügeln kann? Das Einzige,
Bewohnerwäsche der beiden Häuser Platz finden?           was zu bedenken war, ist der Platz in der Wäscherei
Reichen die drei Waschmaschinen, welche im Wid-          und der ist sehr beschränkt. Und dies war genau das
merheim stehen, um alles zu waschen? Mit «Alles»         grosse «Aber», denn die Mangel vom Tödiheim weist
sind die Bewohnerwäsche, die Duvets, die Kissen, die     eine Dimension auf, die in der kleinen Wäscherei im
Wolldecken, die grossen Tischtücher, die Uniformen       Widmerheim kaum Platz finden würde. Also mussten
der Küche, der Cafeteria und des technischen Dienstes    Offerten für eine neue Mangel eingeholt und Preise
sowie die Putzlappen gemeint! Und dies natürlich von     verglichen werden.
beiden Standorten zusammen. Auch die zwei Tumbler
würden rundlaufen, sofern sie diese Menge aushal-        Gesucht und gefunden!
ten. So stellte man sich die Frage, welche Maschinen
für die Wäscherei benötigt werden, um die bisherige      Und so wurde eine Mangel, die nicht allzu gross ist
Qualität und Quantität beizubehalten oder sogar zu       und die uns ein hoffentlich schönes Resultat liefert,
steigern. Es wurde schnell klar, dass man mit dieser     gefunden.
zusätzlichen Menge an Wäsche nicht effizient genug           Das war’s aber noch nicht, denn nur eine Mit-
arbeiten konnte.                                         arbeiterin kann den Wäscheberg – trotz der guten
                                                         Maschinen – nicht erledigen. Wir brauchen zwei Per-
Es braucht zusätzliche Maschinen, die                    sonen, die fest in der Wäscherei arbeiten. Und da
helfen, alles zu bewältigen.                             das Tödiheim über qualifiziertes Wäscherei-Personal
                                                         verfügt, werden wir auch dort zusammen arbeiten. Es
Das Tödiheim war bisher – was die Gesamtwäsche           wird in Zukunft – wie bisher – eine Mitarbeiterin vom
anbelangt – sozusagen «Selbstversorger». Mit einem       Widmerheim und zusätzlich eine Mitarbeiterin vom
Bügelautomat ausgestattet, mit welchem man Blusen,       Tödiheim die Wäsche aufbereiten. Diese Lösung hat
Hosen und Hemden mühelos nicht mehr von Hand             durchwegs positive Seiten. Erfahrungen und Ideen
bügelt sondern fast vollautomatisch und viel schneller   können so besser ausgetauscht werden, es ist also eine
das gewünschte Resultat erzielt. Aber die Tischtü-       Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Und wir freuen
cher stellten ein weiteres, etwas grösseres Problem      uns jetzt schon auf eine frisch duftende Wäsche!
dar. Ein rundes Tischtuch mit einem Durchmesser
von 2 Metern oder ein eckiges Tischtuch – 1,8 m auf
1,4 m – von Hand zu bügeln und dabei auch noch ein       TEXT:	Katja Kuster, Stv. Leitung Hauswirtschaft, Widmerheim

                                                                                                                   EinBlick 9
RUNDBLICK FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT? - STIFTUNG AMALIE WIDMER
Personalfeier
                            vom 1. Februar 2019
      in der Meierhof-Lounge in Horgen
      Aller guten Dinge sind drei... Nachdem uns das erste Lokal Anfang Januar absagte und
      uns auch das zweite Restaurant nach anfänglicher Zusage wieder absagen musste,
      klappte es beim dritten Anlauf. Mit der Meierhof-Lounge fanden wir in letzter Minute
      doch noch eine schöne Location für unsere diesjährige Personalfeier. Begrüsst wurden
      wir mit einem feinen Apéro und mit einer tollen Aussicht über den Zürichsee. Rund
      100 Mitarbeitende genossen einen gemütlichen Abend und blickten noch einmal auf
      ein ereignisreiches letztes Jahr zurück. Manfred Prassl sowie auch Stiftungsratspräsi-
      dent Rodolfo Straub bedankten sich bei allen Anwesenden für den Einsatz, die Flexi-
      bilität und die Geduld. Eigenschaften, die sicher auch noch in Zukunft gefragt sind.
         Dieses Jahr fand unsere Personalfeier noch im «kleinen» Rahmen statt. Wir freuen
      uns, im nächsten Jahr mit den Mitarbeitenden vom Tödiheim und der PWG Strickler
      eine tolle Feier erleben zu dürfen.

10 RückBlick
RückBlick 11
Vertiefende Weiterbildung:
         Palliative Pflege
          und Betreuung
     Im November 2018 konnten wir im Widmerheim die über zwei Jahre dauernde Weiterbildung
      «Palliative Pflege» abschliessen. Die Weiterbildung für das Pflegepersonal war in verschiedene
    Stufen aufgeteilt, die durch die schweizerische Fachgesellschaft «palliative.ch» und «Swiss Educ»
   vorgeschlagen und empfohlen werden. Ebenfalls wurde das Basiswissen in palliativer Pflege in einer
    2-tägigen Fortbildung für Mitarbeitende der Verwaltung, des technischen Dienstes, der Hotellerie
    und der Hauswirtschaft (übrige Dienste) vermittelt. Eine 2-stündige Fortbildung in «best practice
    end of life medicine» wurde durch Prof. Dr. med. Markus Minder, Facharzt für Palliative Medizin
                              und Gerontologie für unsere Belegärzte angeboten.

   A
               m 21.11.2018 war die feierliche Diplomüber-   man mit dem erfolgreichen Abschluss des Niveau A2
               gabe. Zertifiziert mit dem Niveau A1 wurden   und dem Besuch von 3 Vertiefungsmodulen. Auf die-
               43 Pflegende im Assistenzbereich. Mit dem     sem Niveau wurden die palliativen Pflegesituationen
               Niveau A2 30 Fachpersonen Gesundheit          von verschiedenen Seiten betrachtet, analysiert und
   und das Niveau B1 erreichten 23 Pflegefachpersonen.       diskutiert. Die Teilnehmenden lernten verschiedene
   Alle mit dem Abschluss des Niveau A1 besuchten die        Assessment- und Screeninginstrumente der Palliative
   Module 1-6, für das Niveau A2 waren die Module 1-7        Care kennen. Als Abschluss der Weiterbildung hielten
   mit einem schriftlichen Auftrag im Rahmen einer           die Absolventen ein Referat in dem sie eine palliative
   spirituellen Anamnese und den daraus resultierenden       Bewohnersituation mittels eines validen Assessmen-
   Schlussfolgerungen für die Pflege Voraussetzung.          tinstrumentes einschätzten, die Phasen des Pflege-
   Obwohl die Aufgabenstellung für einige ungewohnt          prozesses vertieft aufzeigten und die gewählten pfle-
   schien, waren die Rückmeldungen durchwegs positiv         gerischen Interventionen fachlich begründeten. Die
   und die Pflegenden erhielten nochmals einen anderen       Abschlussreferate wurden durch zwei Expertinnen
   Blickwinkel zu den interviewten Bewohnenden.              nach vorgegebenen Kriterien beurteilt.
       Die Zertifizierung mit dem Niveau B1 erreichte

12 RückBlick
Erfreulich war zu sehen, dass der Wis-                   Interdisziplinarität ist ein fester Bestandteil der Pal-
senszuwachs der Absolventen in der                       liativ Care. Deshalb sind uns ein partnerschaftlicher
palliativen Pflege beträchtlich war.                     Dialog und eine synergetische Zusammenarbeit mit
                                                         unseren Belegärzten wichtig. Dies gilt auch für alle
Eine Teilnahmebestätigung erhielten auch alle übrigen    unsere Partnerdisziplinen wie Physiotherapie, Ergo-
Dienste die unsere 2-tägige Fortbildung besucht haben.   therapie, Seelsorger/-innen oder die Alltagsgestaltung.
Dies war uns ein grosses Anliegen, dass nicht nur Mit-        Wir freuen uns, das Engagement, die vertiefte Aus-
arbeitende der Pflege sondern auch alle anderen Mit-     einandersetzung und die erweiterte Fachkompetenz
arbeitenden der Stiftung Amalie Widmer ein Grund-        unserer Mitarbeitenden zu spüren. Dies ist für uns ein
wissen in palliativer Pflege erhalten und dadurch eine   Zeichen für die kontinuierliche Weiterentwicklung als
gemeinsame betriebliche Haltung in palliative Care       palliatives Kompetenzzentrum.
entstehen kann.                                          TEXT: Christine Huber, Stv. Pflegedienstleitung
                                                         und Claudia Künzler, Pflegeexpertin

     Unsere 2-jährige Weiterbildung Palliativ Care in einigen Zahlen und Fakten

    Teilnehmende (TN) Pflege							96 Personen
    Davon erreichten:
    Niveau A1 - Assistenten Gesundheit und Soziales				 43 Personen
    Niveau A2 - Fachpersonen Gesundheit						           30 Personen
    Niveau B1 - Pflegefachpersonen							23 Personen
    Teilnehmende übrige Dienste							48 Personen
    davon externe Teilnehmende							 9 Personen

    Total Dozentenstunden
    inkl. Bewertung Abschlussreferate
    ohne Vorbereitung des Unterrichts						324.5 Stunden

    Präsenzstunden Assistenten Gesundheit und Soziales				 24 Stunden/TN
    Präsenzstunden Fachpersonen Gesundheit					32 Stunden/TN
    Selbststudium									42 Stunden/TN
    Präsenzstunden Pflegefachpersonen						52 Stunden/TN
    Selbststudium									98 Stunden/TN

    Gesamtstunden aller Teilnehmenden (ohne auswärtige TN)
    während der Arbeitszeit								3'408.0 Stunden
    Diese entsprechen in Weiterbildungsstunden (6.5 Std./Tag) ca. 524 Arbeitstagen!

                                                                                                           RückBlick 13
Lektüre – Literatur – Lyrik

                        Willy’s letztes
                       bisschen Leben

                                                   KAPITEL 10

       Das Zimmer sieht nicht aus, wie ein Krankenzimmer. Es hat bunte Wände mit Fantasietieren
      darauf. Endlich kann ich mir das neue Menschlein genauer ansehen. Die Verena stellt tausend
    Fragen. Es ist ein Mädchen, sie heisst Luna, ihre Haare sind schwarz, sie wirkt gesund und stramm
   und sie schläft. Mehr müssen wir eigentlich nicht wissen. Eine Schwester und ein Arzt kommen ins
                              Zimmer. Sie nehmen Erika und das Kind wieder mit.

   Wir werden gebeten, morgen wieder zu kom-                 ein. «Silvan komm endlich, ich will das Baby sehen, wir
   men. Auf dem Flur kommen uns zwei Jugendliche             besuchen deine Grosseltern ein anderes Mal.» Sie hat
   entgegen. Ein Junge und ein Mädchen. Der Junge geht       mich gerettet, das Mädchen hat mich gerettet. Wie hei-
   plötzlich schneller und zieht das Mädchen hinter sich     sst sie nochmal, eben haben sie es gesagt. Ich warte, bis
   her. «Oma, Opa habt ihr das Baby schon gesehen? Ist       die Verena etwas sagt. «Tschüss ihr beiden, bestimmt
   es ein Mädchen?» Ich weiss nicht, wer das ist, aber es    sehen wir uns diese Woche nochmal hier.» Die Verena
   muss Erikas Sohn sein, wer sollte uns sonst Oma und       dreht sich schon um. «Tschüss und Adieu.» Ich folge
   Opa nennen und nach dem Baby fragen. Die Verena           meiner Frau. Beim Weitergehen höre ich Silvan sagen:
   umarmt den Jungen und ich kann nicht hören, was           «Der Opa war aber heute komisch.» Das versetzt mir
   sie sagt. Jetzt weiss ich nicht, wie ich ihn ansprechen   einen Stich. Warum sind meine Ohren so gut? Warum
   soll. «Opa, das ist meine Freundin Irene.» Er dreht       ist mein Gedächtnis so schlecht? Es ist schon dunkel,
   das Mädchen zu mir herum und sieht mir direkt ins         trotzdem sehe ich Verenas gesegneten Blick. Sie sitzt
   Gesicht. Wie heisst er nur? «Hallo ihr beiden.» Das       selig auf dem Beifahrersitz. Was hat sie nur? «Unsere
   war zu reserviert, so bin ich doch sonst nicht, er wird   Enkel sind inzwischen fast erwachsen, vielleicht erle-
   etwas merken. Mein Enkel, sein Name fällt mir nicht       ben wir dieses Wunder doch noch einmal.»

14 AugenBlick
Welches Wunder? Ich frage lieber nicht. Ich muss mich       schnell. «Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.»
auf den Verkehr konzentrieren und kann nicht über           «Du musst nichts Neues anfangen, zieh deine Schuhe
Wunder nachdenken. Mittwochs fahre ich immer ins            an und fang an, die Koffer nach unten zu tragen.» Ich
Gedächtnistraining. Seit ich mich einmal verfahren          ziehe meine Schuhe an und fange an, die Koffer nach
habe in der Stadt, in der ich seit Jahrzehnten wohne,       unten zu tragen, zu Befehl. Es ärgert mich, und ich bin
habe ich mir einen kleinen Zettel mit den wichtigsten       dankbar. Sie sagt mir ständig, was ich tun soll. Wenn
Punkten der Route von der Innenstadt in unser Quar-         sie aber nichts sagen würde, wüsste ich oft nicht, was
tier geschrieben. Er liegt unscheinbar im Seitenfach        ich tun soll. Ich weiss nicht, ob mich Ersteres oder
der Fahrertür. Wenn die Verena im Wagen ist, kann ich       Zweites mehr stört. Ich kann nur immer einen Koffer
nicht darauf schauen, aber sie wird schon etwas sagen,      tragen. Sie sind schwer und sperrig. Ich nehme den
wenn ich falsch abbiege und dann liegt das einfach an       ersten und gehe die Treppe hinunter. Das Taxi steht
einem Gedanken, dem ich nachgehangen bin oder an            noch nicht an der Strasse. Ich lasse den Koffer beim
der Müdigkeit.                                              Eingang stehen und gehe die Treppe wieder hinauf, um
     Zuhause begibt sie sich in die Küche und summt,        den nächsten zu holen. Drei Stück haben wir, alle sehr
während sie einige Resten der letzten Tage aufwärmt         gut gefüllt mit Sommersachen. Beim Einpacken habe
und diese zu einem beachtlichen Menu zusammen-              ich auch alles falsch verstanden. Die Kleider, die ich
stellt. Nach dem Essen überkommt mich eine Müdig-           selbst eingepackt hatte, hat die Verena alle wieder aus
keit, die es mir schwer macht vom Tisch aufzustehen.        dem Koffer genommen. Was ich den damit wolle, wir
Pochende Kopfschmerzen machen sich bemerkbar und            würden ja schliesslich nicht nach Spitzbergen fahren,
ich empfinde Übelkeit, begleitet von einem metal-           meinte sie ganz entsetzt. Dann hat sie meinen Koffer
lischen, schalen Geschmack in meinem Mund. Die              gepackt. Sie wirkt etwas reserviert mir gegenüber in
Verena hat mir noch nie etwas Verdorbenes vorgesetzt,       den letzten Wochen. Und wenn sie mit unseren Töch-
es muss eine andere Ursache haben. Ich gehe ins Bade-       tern telefoniert, flüstert sie, und wenn sie dann aus der
zimmer und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht. Der       Küche kommt und mir den Hörer übergibt, behandeln
Geschmack und die Übelkeit sind verschwunden, aber          mich die Mädchen, als wäre ich ein Kind oder ein kran-
der Schmerz bleibt. Ich gehe ins Schlafzimmer, lege         ker alter Mann.
mich angekleidet aufs Bett und schlafe sofort ein.
                                                            Das Taxi ist vorgefahren, die Koffer stehen
November - Die übrig gebliebenen Kleinigkeiten              bei der Eingangstüre. Der Fahrer kommt den Weg
stopfen wir in den Rucksack, den die Verena immer als       entlang und begrüsst uns freundlich. Er nimmt zwei
Handgepäck bei sich hat. Zwei Koffer und eine grosse        der schweren Koffer, einen in jede Hand und trägt sie
Reisetasche stehen im Treppenhaus bereit. Ich habe          mühelos zum Wagen. Ich trage den dritten und die
mich während der letzten Tage mit nichts anderem,           Verena den Rucksack und das blaue Etui. Ich möchte
als mit den Reiseunterlagen beschäftigt. Immer und          so gerne hineinsehen, damit ich wieder weiss, wohin es
immer wieder habe ich mir die Route, die Zielhäfen,         genau geht. «Wo fliegen sie hin?» Ich danke dem Fah-
die Sehenswürdigkeiten und die Länderinfos angese-          rer stumm. «Wir fliegen nach Miami, wo wir dann an
hen. Jetzt weiss ich nur, dass wir in die Karibik fahren.   Bord der MSC Splendida gehen, um drei Wochen in der
Die Verena hat ein kleines blaues Etui, es ist uralt, von   Karibik von Insel zu Insel zu fahren.» «Toll, da werde
Kuoni. Dort sind die Reiseunterlagen drin. Es klemmt        ich glatt ein bisschen neidisch. Welche Inseln werden
unter ihrem Arm, unerreichbar für mich. «Willy, was         Sie besuchen?» Ich danke dem Fahrer wieder stumm.
stehst du das so rum und tust nichts? Schau mich bitte      «Von Miami geht’s nach Port Nassau auf den Bahamas,
nicht mit diesem Blick an.» Das sagt sie in letzter Zeit    dann Jamaica, Trinidad, Tobago, Cayman Islands,
öfters, einen debilen Blick hat sie es kürzlich genannt,    Kuba und dann zurück nach Miami.» Danke, danke,
das hat mich so getroffen, das vergesse ich nicht so        danke – am liebsten hätte ich einen Kugelschreiber

                                                                                                       AugenBlick 15
gezückt und mir alles in die Handfläche geschrieben.         mit dem Auto losgefahren, eigentlich ohne Ziel, aber
   Es hat wenig Verkehr und wir erreichen den Flughafen         mit der Sicherheit, eines zu finden.
   früher als geplant. Der Taxifahrer hilft uns mit den
   Koffern. Nachdem er sie auf einen der Transportwa-           Den Flughafen kenne ich eigentlich gut.
   gen gestapelt hat, kassiert er und wünscht uns eine          Er wurde in den letzten Jahren mehrmals dem erhöh-
   gute Reise. Ich merke mir Miami und Port Nassau, den         ten Verkehrsaufkommen angepasst und ausgebaut,
   Rest kann ich getrost vergessen, bis wir an Bord sind.       aber seine Form ist erhalten geblieben. Neue Geschäfte
   Es ist windig und kalt, reger Verkehr herrscht um den        sind eröffnet worden und die Terminals wurden ver-
   Taxistand. Die Verena geht voraus, ich folge ihr. Unter      grössert. Die Verena und ich sitzen in der Abflughalle
   der Tür zum Gebäude dreht sie sich um und fragt mich         B für Charterflüge und warten, bis unser Flug ausge-
   ganz entsetzt: «Wo hast du den Gepäckwagen?» Ich             rufen wird. Das Gate liegt direkt gegenüber. Sie wühlt
   drehe mich um und sehe unsere Koffer verlassen am            im blauen Etui und zieht einen Reiseführer für die
   Taxistand, sauber auf den Wagen gestapelt. Beschämt          Karibik hinaus. «Ich muss mir das alles nochmal anse-
   und ohne ein Wort zu sagen, gehe ich zurück und hole         hen. Willst du auch etwas lesen Willy? Es hat noch eine
   den Wagen. Alles ist noch da, auch der Rucksack und          Broschüre über das Schiff und eine über Miami.» Ich
   die blaue Mappe. Die Verena steht kopfschüttelnd am          möchte nichts lesen, ich kann es mir so oder so nicht
   Eingang. Abflug B, Langstrecken und Charter. Es tut          merken. «Nein danke Verena, ich lese vielleicht etwas
   mir leid, ich bin einfach nicht mehr der Gleiche, so         während des Fluges.» Sie zieht die Schultern hoch und
   etwas wäre mir bei unserer letzten Reise niemals pas-        verzieht das Gesicht. Warum will sie unbedingt, dass
   siert. Ich weiss das und ich bin sicher, die Verena weiss    ich etwas lese? Ich stehe auf, um mich noch ein wenig
   das auch. «Wir checken direkt ein und gehen dann zum         zu bewegen, schliesslich werden wir gleich sehr lange
   Terminal. Bestimmt können wir in der Zollfreizone            sitzen müssen bis nach Miami. Miami liegt in Florida,
   auch noch etwas essen.» «Im Flugzeug gibt es doch            man sagt es sei das Altersheim der Vereinigten Staaten.
   auch Essen.» «Da hast du recht Willy. Wir warten, bis        Wegen des beständigen Klimas zieht es viele ältere
   wir im Flugzeug sind, dann kostet es nichts extra, gut       Menschen nach Florida. Wir sind ja glücklicherweise
   überlegt.» Das hätte sie bei unserer letzten Reise auch      nur auf der Durchreise. Ich will noch nicht und eigent-
   nicht gesagt. «Gut überlegt» klingt, als müsste man          lich niemals in ein Altersheim. Da spring ich dann lie-
   mich loben, wenn ich einmal gut überlege. Lächerlich,        ber von einer Brücke. Obschon, davor hätte ich auch zu
   ich sage aber lieber nichts, ich will ja keinen Streit vom   grosse Angst. Im Moment muss ich darüber nicht nach-
   Zaun brechen. Beim Check-in erledigt sie alles, zeigt        denken. «Willy sieh mal, hier auf den Cayman Islands
   die Tickets und die Pässe, die biometrischen, befiehlt       können wir eine Schildkrötenfarm besichtigen.» «Eine
   mir, das Gepäck aufs Band zu legen und lächelt dabei         Schildkrötenfarm, was machen sie mit den Schildkrö-
   immer freundlich die Bodenstewardess an. Wir trinken         ten? Suppe?» «Das weiss ich nicht, hier steht nur, dass
   noch einen sehr teuren Kaffee in dieser Kaffeehaus-          man während eines Tagesausfluges die Schildkröten-
   kette und gehen dann durch die Passkontrolle. Der            farm besichtigen kann und anschliessend eine lokale
   Zollbeamte sieht mich lange an und vergleicht mich mit       Spezialität serviert bekommt. Das können die doch
   dem Foto in meinem Pass. Es wurde vor zwei Jahren            nicht machen.» «Nein, das können die nicht machen.»
   aufgenommen, als es ein biometrischer Pass sein muss-        Was eigentlich? «Ich würde die Farm gerne besichtigen,
   te für die Kanadareise. Ich liebe Reisen. Es ist eines der   aber Schildkröten essen könnte ich niemals.» «Wie
   schönsten Dinge, die es gibt. Man kann nirgends mehr         kommst du denn darauf?» «Willy, du hast eben gesagt,
   lernen als auf einer Reise, in keinem Unterricht und         sie machen Suppe aus den Schildkröten.» Wie kann
   in keinem Buch. Die Verena und ich sind viel gemein-         ich das gesagt haben, wenn ich es doch gar nicht weiss.
   sam gereist. Seit die Kinder gross waren, war es eine        «Ach ja, schon möglich, es heisst ja auch, in China wür-
   unserer liebsten Beschäftigungen. Oft sind wir einfach       den Hunde gegessen.» «Das ist ja widerlich.» Damit ist

16 AugenBlick
dieses Gespräch hoffentlich beendet, ich weiss nämlich       Eine freundliche Frau zeigt mit der Hand zum Finger-
nichts darüber. Ich weiss gar nichts mehr, jedenfalls        dock. Die Verena wirkt angespannt, warum wohl, sie
nicht Nützliches. Es knackt laut und eine Frau beginnt       ist doch immer gerne geflogen. Im Flieger sitzen schon
zu reden. Ihre Stimme erfüllt alles. Sie ruft die Passa-     viele Leute. Die Verena nimmt mir den Rucksack ab
giere von Flug SW465BE nach Miami zum Gate und               und übergibt ihn an eine der Flugbegleiterinnen. Die
bittet die Reisenden mit den Sitzplätzen 15A bis 28C         lächelt die ganze Zeit über, während sie die Tasche in
sich als Erstes an den Desk zu begeben. Die anderen          die Fächer über den Sitzen unterbringt. Als wir endlich
bittet sie um etwas Geduld, damit sie einen reibungs-        auf unseren Plätzen sitzen, dreht sich die Verena zu mir
losen Einstieg gewährleisten kann. Sie ist sehr förmlich     um und meint ganz unwirsch: «Sag mal, was ist eigent-
und unsichtbar. Mir fällt die Dame ohne Unterleib ein,       lich in dich gefahren? Ich habe keine Ahnung, wer du
die Sprecherin in den Abendnachrichten, das war jetzt        bist, du benimmst dich wirklich total daneben in der
also die Dame ganz ohne Leib. «Was kicherst du so            letzten Zeit. Wie soll ich mit so einem wie dir Urlaub
Willy?» «Ich musste gerade an die Dame ohne Unter-           machen?» Warum ist sie jetzt plötzlich so wütend? Ich
leib denken.» «Du spinnst.» Das zischt sie richtig. Was      weiss gar nicht, was ich jetzt wieder falsch gemacht
hat sie nur, ich hatte doch nur einen lustigen Gedanken.     habe und eigentlich hat sie noch nie so mit mir gespro-
«Unsere Sitzplätze, komm wir müssen zum Gate.» Sie           chen in all den Jahren unserer Ehe. Ich kann nichts
reisst mich am Arm hoch. Ich habe die Frau wieder            erwidern, nestle an meinem Gurt herum und halte den
gehört und das Knattern, aber ich hatte nicht hinge-         Kopf gesenkt. Sie sagt jetzt auch nichts mehr und das
hört. Habe nicht gehört, was sie gesagt hat.                 ist gut so. Wir beide sind nicht streitsüchtig und wenn
                                                             wir uns im Laufe der Jahre mal gestritten hatten, meist
Verena zieht mich am Arm weiter in Richtung                  wegen Kleinigkeiten, versöhnten wir uns noch am glei-
Gate zum Schalter. «Verena, lass mich los, ich kann          chen Tag. Auch heute wird das sicher wieder so sein.
doch selber gehen.» «Am Ende läufst du noch in die           Ich halte jetzt einfach den Mund und warte, bis ich die
falsche Richtung, so wirr, wie du in letzter Zeit manch-     nächsten Anweisungen erhalte, von ihr oder von der
mal bist.» Der hat gesessen, darauf kann ich nichts          Frau, die immer noch lächelnd im Gang steht.
sagen. Sie merkt es und sie hat Recht, irgendetwas
                                                             Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche
stimmt einfach nicht mehr mit mir. Ich folge ihr brav        Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre rein zufällig.
und lasse sie nicht aus den Augen, sie hat das blaue Etui,
                                                             TEXT:	Melissa Schärer, Pflegefachfrau und Stationsleitung, Widmerheim
ich habe den Rucksack. Das ist gut, wenigstens habe ich
den Rucksack. Wir zeigen unsere Tickets und die Pässe.       Alle vorherigen Kapitel können auf sawh.ch/rundblick nachgelesen werden.

                                                                                                                     AugenBlick 17
Das etwas andere Mitarbeiter-Interview

                            Auf einen Tee
                        mit Zorica Radovanovic
                                  Mitarbeiterin Hausdienst - und in Pension seit Januar 2019

   Du hast einen Tee bestellt. Ist Tee                                                 Was macht dir am meisten Spass
   dein Lieblingsgetränk?                                                              an deiner Arbeit?
   Ja, das ist der Gratis-Tee fürs                                                     Mir gefällt es, wenn ich nach
   Personal, ich mag ihn sehr. Die          Ich erinnere mich ziemlich genau.          der Arbeit ein Resultat sehe. Ich
   Küche macht jeden Morgen                 Ich war sehr nervös und wollte             habe es gerne sauber. Und nach
   Tee für das gesamte Personal.            nichts falsch machen. Damals               gut 20 Jahren hier im Widmer-
   Mein liebstes Genussmittel sind          arbeitete ich auf dem 1. Stock mit         heim fühle ich mich auch ein
   jedoch Schweizer Schoggistän-            Frau Jevtic zusammen. Wir rein-            bisschen wie zu Hause hier.
   geli.                                    igten einige Zimmer bis zur Pause
                                            um 9 Uhr. Danach wollten wir               Worauf freust du dich am meisten,
   Du hast im letzten Juli dein             weitermachen, doch unser Reini-            wenn du pensioniert bist?
   20-jähriges Jubiläum im Widmer-          gungswagen war weg. Ich machte             Auf den Garten in meinem Hei-
   heim gefeiert. Was hat sich in die-      mir Vorwürfe, doch Frau Jevtic             matland Serbien. Ich werde euch
   sen 20 Jahren so alles verändert?        meinte nur schmunzelnd, ich soll           dann jeweils frisches Gemüse
   Ich habe einige personelle Ver-          mir keine Sorgen machen, der               per Luftpost schicken. (lacht)
   änderungen miterlebt. Von der            Reinigungswagen könne ja nicht
   Arbeit her betrifft dies vor allem       vom Erdboden verschwunden sein.            Was wolltest du als Kind einmal
   die Hygiene. Früher wurde mit            Und so war es dann auch. Eine              werden?
   einem Lappen so ziemlich alles           Bewohnerin hatte Gefallen daran            Kindergärtnerin.
   gereinigt. Heute gibt es ganz            gefunden und ihn kurzerhand ein
   klare Hygienevorschriften und            bisschen rumgefahren. Solche und           Welchen Beruf haben sich deine
   man arbeitet nach einem Reini-           weitere Geschichten gibt es noch           Eltern für dich gewünscht?
   gungskonzept, das finde ich viel         viele. (lacht) Nach drei Monaten           Meine Mutter wollte, dass ich
   besser und unerlässlich.                 Probezeit wurde ich fest auf dem           Köchin werde. Damals war das
                                            3. Stock eingeteilt. Mir gefiel es         ein angesehener, guter Job in
   Erinnerst Du dich an deinen              vom ersten bis zum letzten Tag             meinem Land. Mein Vater hoffte
   ersten Arbeitstag?                       sehr gut hier.                             eigentlich auf einen Sohn, dieser

18 AugenBlick
Am wichtigsten sind mir meine          Gäste aus, niemand hatte mehr
                                     Familie und meine Freunde. Auf         Geld, um in einem Restaurant
                                     diese könnte ich nie verzichten.       zu essen. Ich musste mich ent-
                                                                            scheiden zwischen einem Leben
                                     Was macht dich traurig?                in Angst und Armut oder einem
sollte dann Hauswart werden. Da      (Mit wässrigen Augen) Dass ich         Neuanfang im Ausland. So reiste
ich jedoch kein Junge war, wurde     nach Serbien zurück muss.              ich vor 30 Jahre in die Schweiz
ich Köchin in einem Restaurant                                              und arbeitete als Köchin und
in Serbien.                          Hast du ein Hobby?                     Serviceangestellte in einem
                                     Ja, meinen Garten. Ich liebe Blu-      Restaurant. Anfangs wollte ich
Sammelst du etwas?                   men, vorallem wenn sie blühen.         nur für eine Saison bleiben.
Ja, Kugelschreiber. Ich habe sehr    Ich pflanze sehr gerne Dinge           Mein damaliger Arbeitgeber
viele von ganz verschiedenen         an. Oftmals viel zu viel, dann         bat mich jedoch zu bleiben und
Ländern.                             verschenke ich vieles an meine         so bekam ich nach 9 Monaten
                                     Freunde und Bekannten.                 die Aufenthaltsbewilligung. Ich
Was machst du am Morgen nach                                                hatte grosses Glück, dass mir
dem Aufstehen als erstes?            Was darf in deinem Kühlschrank         so viele liebe Menschen in der
Als allererstes trinke ich Kaffee.   nie fehlen?                            Schweiz geholfen haben.
Danach wasch ich mich, ziehe         Kaffeerahm! Ich kontrolliere das
mich an und putze mir die            jeden Tag, das darf auf keinen Fall    Wo wirst du deine Pension
Zähne, so wie alle anderen Leute     fehlen.                                verbringen?
auch.                                                                       Ich werde nach Serbien zurück
                                     Was war dein liebstes Schulfach?       gehen, meinem Mann zuliebe. Er
Wie heisst deine Lieblingssendung    Handarbeit, da durfte ich kreativ      kam damals mir zuliebe in die
im Fernseher?                        sein.                                  Schweiz, jetzt gehe ich schweren
Ich liebe «Reality»-Sendungen.                                              Herzens mit ihm zurück.
Da habe ich immer Ärger mit          Was würdest du mit einer gewon-
meinem Mann, er mag das gar          nenen Million machen?                  Möchtest du mich noch was
nicht, er bevorzugt Sportsen-        Ich hätte wahrscheinlich einen         fragen?
dungen. Ich gewähre ihm dann         Herzinfarkt, wenn ich es erfahre.      (Spontan) Kommt ihr mich mal
eine Stunde... (lacht)               (lacht) Nein, ich lebe eher beschei-   besuchen in Serbien?
                                     den, ich wüsste nicht, was ich mit     Ja, liebe Zorica, sehr gerne und
Warst du eine strenge Mutter?        soviel Geld machen würde.              wir bringen dir diese Ausgabe
Ja. Streng, aber mit Herz.                                                  mit deinem Interview und natür-
                                     Was würdest du mit deinen letzten      lich deine Lieblings-Schoggi-
Wenn du dir ein Land aussu-          hundert Franken kaufen?                stängeli aus der Schweiz mit.
chen dürftest, um dort zu leben,     Vorsorgen: eine warme Jacke für
welches wäre das?                    den nächsten Winter, damit ich         Zorica, ganz lieben Dank für alles,
Am liebsten würde ich hier in        nicht friere.                          deine geleistete Arbeit hier bei uns
der Schweiz bleiben. Hier habe                                              und das nette Gespräch. Wir
ich meine Freunde und ich fühle      Wann, wie und aus welchem Grund        werden dich vermissen!
mich sehr wohl.                      bist du in die Schweiz gekommen?
                                     Damals arbeitete ich als Köchin in     INTERVIEW GEFÜHRT VON:
Auf was könntest du in deinem        einem Restaurant in Serbien. Als       Katja Kuster,

Leben nicht verzichten?              der Krieg ausbrach, blieben die        Stv. Leitung Hauswirtschaft, Widmerheim

                                                                                                     AugenBlick 19
Aus den
                            Kocherlebnissen
                          unseres Küchenteams
                                       Heute: Marina Hergert (Köchin)

   W
                   enn ich jemanden kennenlerne, folgt                  Mein etwas anderes Rezept
                   irgendwann die Frage, was ich beruf-
                   lich mache. Viele quittieren meine                   Für 1 Cakeform von ca. 30 cm braucht es:
                   Antwort «Köchin» erstmals mit einem                  250 g Lächeln (Butter)
   ungläubigen Lächeln. Dann vergewissern sie sich noch                 250 g Hoffnung (Mehl)
   ein- bis zweimal, ob dies auch wirklich stimmt. Oft-                 200 g Liebe (Zucker)
   mals kommt auch die Frage, wie ich das als Frau in                   4 Stück Glück (Eier)
   einer Küche aushalte! Das frage ich mich allerdings                  1 Esslöffel Freude (Backpulver)
   manchmal selber auch. Denn im Privatleben halte ich                  1 Prise Schicksal (Salz)
   mich fern von jeder Küche, Essen gehört nicht gerade                 250 g Zufriedenheit in kleinen Stücken
   zu meinen liebsten Beschäftigungen, und ich bin gerne                (Schokolade)
   für mich alleine. Meine Welt, in der ich lebe ist ruhig              150 g Traurigkeit (gemahlene Haselnüsse)
   und friedlich. Dennoch wurde ich Köchin. Ich finde
   es einen wunderschönen, kreativen, spannenden und
   abwechslungsreichen Beruf. Für mich ist jeder Tag                    Zubereitung
   eine neue Herausforderung. Dies bereits seit 20 Jahren.              Zuerst das Lächeln schaumig rühren, bis es
   Ich durfte viele lustige, gute, aber auch stressige Tage             strahlt. Die Liebe dazu geben und weiter
   erleben.                                                             rühren. Das Glück einzeln beigeben, bis alles
       Viele denken, eine gute, kreative Köchin müsse                   harmoniert. Die Prise Schicksal dazugeben.
   doch gerne essen. Lernt mich kennen und ich zeige                    Hoffnung, Zufriedenheit, Freude und die
   euch einen anderen Blickwinkel und meine                                       Traurigkeit dazugeben.
   Art kreativ und friedvoll durchs Leben                                               Alles gut mischen und in die
   zu gehen. Auf die Frage, weshalb ich                                                     mit Backpapier ausge-
   Köchin wurde, steht die Antwort                                                             legte Backform geben.
   wohl immer noch in den Ster-
   nen. Ich wünsche Euch allen
   einen schönen Tag und viel                                                                      Bei 170° 45 Min.
   Spass beim Backen und                                                                            in deiner Seele
   «en guete»!                                                                                      backen.

20 AugenBlick
Wir gratulieren
Hohe oder runde                      Dienstjubiläen
Geburtstage                          von April
unserer Bewohnenden                  bis Juni 2019

65 Jahre:                            5 Jahre:
Peter Oesch (Tödiheim)               Denisa Chobotova

70 Jahre:
Peter Koller (Widmerheim)            10 Jahre:
                                     Heinz Meier
75 Jahre:
Paul Winiger (Tödiheim)
Michaela Ebnet (Widmerheim)          20 Jahre:
                                     Marija Rumberger
80 Jahre:
Doris Egli (Widmerheim)
                                     25 Jahre:
85 Jahre:                            Katharina Korevaar
Walter Leuthold (Widmerheim)
Bruno Aschwanden (Widmerheim)
Marianne Luternauer (Widmerheim)
Maria M. Meybohm (Widmerheim)

95 Jahre:
Anne Grob (Tödiheim)
Marie Kindlimann (Widmerheim)
Irene M. Meier (Widmerheim)
Eduard Sigrist (Widmerheim)
Cordula Fuchs (Widmerheim)

100 Jahre:
Rösli Amman (Widmerheim)

über 100 Jahre:
Rosa Kistler, 102 Jahre (Tödiheim)

                                                          AugenBlick 21
April
   öffentlich Widmerheim

   Donnerstag, 4. April 2019      Freitag, 26. April 2019                                          Te
                                                                                                   Te
   Katholischer Gottesdienst      Katholischer Gottesdienst
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   um 09.45 Uhr in der Dachstube

   Donnerstag, 4. April 2019
   Claudio De Bartolo             Bewohnende Tödiheim
   um 14.30 Uhr im Restaurant
                                  Sonntag, 7. April 2019           Donnerstag, 9. Mai 2019
   Dienstag, 9. April 2019        Angehörigen Brunch               Musiknachmittag mit Franz
   Reformierter Gottesdienst      mit musikalischer Unterhaltung   um 14.30 Uhr im Restaurant
   mit Abendmahl um 10.00 Uhr     von Jean-Luc Oberleitner
   im Andachtsraum                um 10.00 Uhr im Speisesaal       Montag, 13. Mai 2019 bis
                                                                   Freitag, 17. Mai 2019
   Mittwoch, 10. April 2019       Montag, 8. April 2019            Asiatische Woche
   Flötenensemble Au              Übertragung vom                  am Mittag im Restaurant
   Singen und Zuhören             Sechseläuten
   um 14.30 Uhr im Festsaal       ab 16.00 Uhr in der Cafeteria    Dienstag, 14. Mai 2019
                                                                   Bild-Vortrag über Kuba
   Donnerstag, 11. April 2019     Donnerstag, 18. April 2019       mit Vivian Schweizer
   Katholischer Gottesdienst      Fototermin mit dem Osterhasen    um 14.30 Uhr im Festsaal
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   09.30 - 11.30 Uhr und
                                  14.30 - 16.00 Uhr im Foyer       Donnerstag, 16.Mai 2019
   Donnerstag, 18. April 2019                                      Katholischer Gottesdienst
   Katholischer Gottesdienst                                       um 10.00 Uhr im Andachtsraum
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   Mitarbeitende
                                                                   Donnerstag, 23. Mai 2019
   Donnerstag, 25. April 2019     Donnerstag, 4. April 2019        Katholischer Gottesdienst /
   Katholischer Gottesdienst      Brandmeldeinstruktion            mit Eucharistiefeier
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   im Tödiheim um                   um 10.00 Uhr im Andachtsraum
                                   14.00 Uhr beim Haupteingang
                                                                   Donnerstag, 27. Mai 2019
   Bewohnende Widmerheim                                           Kleiderverkauf Valko
                                                                   um 14.00 Uhr im Festsaal
   Mittwoch, 17. April 2019
   Offenes Singen für Alle
                                  Mai
                                                                   Donnerstag, 30.Mai 2019
   um 14.30 Uhr im Festsaal       öffentlich Widmerheim            Katholischer Gottesdienst
                                                                   um 10.00 Uhr im Andachtsraum
                                  Donnerstag, 2. Mai 2019
   öffentlich Tödiheim            Katholischer Gottesdienst
                                  um 10.00 Uhr im Andachtsraum     Bewohnende Widmerheim
   Freitag, 12. April 2019
   Reformierter Gottesdienst /    Dienstag, 7. Mai 2019            Mittwoch, 22. Mai 2019
   ­mit Abendmahl um 10.30 Uhr    Reformierter Gottesdienst        Offenes Singen für Alle
    in der Dachstube              um 10.00 Uhr im Andachtsraum     um 14.30 Uhr im Festsaal

   Freitag, 12. April 2019        Donnerstag, 9. Mai 2019          Donnerstag, 23. Mai 2019
   Trio Örgelischpatze            Katholischer Gottesdienst        Clowns zu Besuch
   um 14.30 in der Cafeteria      um 10.00 Uhr im Andachtsraum     um 14.30 Uhr im 1. + 2. Stock

22 AusBlick
Mittwoch, 26. Juni 2019
                                                                          Offenes Singen für Alle

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                                          öffentlich Widmerheim

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Te      e                                 Dienstag, 4. Juni 2019

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 Ter                                      mit Abendmahl                   Reformierter Gottesdienst /
                                          um 10.00 Uhr im Andachtsraum    mit Abendmahl
                                                                          um 10.30 Uhr in der Dachstube
                                          Donnerstag, 6. Juni 2019
                                          Katholischer Gottesdienst       Freitag, 7. Juni 2019
       öffentlich Tödiheim                um 10.00 Uhr im Andachtsraum    Edith Sievi am Klavier
                                                                          Erwin Müri mit der Klarinette
       Sonntag, 5. Mai 2019               Donnerstag, 6. Juni 2019        um 14.30 Uhr in der Cafeteria
       Traditionelles Maisingen mit dem   Mani Matter Chansons von
       Männerchor Käpfnach                A. Aeschlimann                  Freitag, 14. Juni 2019
       um 9.15 Uhr in der Dachstube       um 14.30 Uhr im Festsaal        Katholischer Gottesdienst ­
                                                                          um 10.30 Uhr in der Dachstube
       Freitag, 10. Mai 2019              Donnerstag, 13. Juni 2019
       Reformierter Gottesdienst          Katholischer Gottesdienst       Dienstag, 18. Juni 2019
       um 10.30 Uhr in der Dachstube      um 10.00 Uhr im Andachtsraum    Musikalischer Blumenstrauss
                                                                          vom Chor Horgen­
       Freitag, 17. Mai 2019              Donnerstag, 13. Juni 2019       um 16.15 Uhr in der Dachstube
       Katholischer Gottesdienst ­        Grillfest mit Musik von
       um 10.30 Uhr in der Dachstube      Martin Nauer                    Freitag, 28. Juni 2019
                                          um 11.30 Uhr im Restaurant      Sommerkonzert
       Freitag, 24. Mai 2019                                              von Claudia De Bartolo­
       Schwyzer-Chrüz-Fahrt               Donnerstag, 20. Juni 2019       um 14.30 Uhr in der Cafeteria
       Schweizer Volkslieder              Katholischer Gottesdienst
       von A. Aeschlimann                 um 10.00 Uhr im Andachtsraum
       um 14.30 Uhr in der Cafeteria                                      Mitarbeitende
                                          Samstag, 22. Juni 2019
                                          Konzert Appenzeller             Donnerstag, 6. Juni 2019
       Bewohnende Tödiheim                Frauestriichmusig               Kochworkshop
                                          um 14.30 Uhr im Restaurant      Motto: Frühlingsgefühle um
       Dienstag, 7. Mai 2019                                              17.00 Uhr Küche Widmerheim
       Frühlingsbesuch der                Dienstag, 25. Juni 2019 und
       Kita Stockerstrasse                Donnerstag, 27. Juni 2019       Donnerstag, 13. Juni 2019
       um 14.30 Uhr in der Dachstube      Pizza Tag                       Brandmeldeinstruktion
                                          am Mittag im Restaurant         im Widmherheim um
       Freitag, 17. Mai 2019                                              10.00 Uhr im Eingangsbereich
       Clowns zu Besuch                   Donnerstag, 27. Juni 2019
       um 14.30 Uhr in der Dachstube      Katholischer Gottesdienst       Donnerstag, 13. Juni 2019
                                          um 10.00 Uhr im Andachtsraum    Brandmeldeinstruktion
                                                                                                                Änderungen bleiben vorbehalten.

                                                                          im Tödiheim um
       Mitarbeitende                                                      14.00 Uhr beim Haupteingang
                                          Bewohnende Widmerheim
       Mittwoch, 22. Mai 2019                                             Freitag, 14. Juni 2019
       Kochworkshop                       Donnerstag, 20. Juni 2019       Brandmeldeinstruktion
       Motto: Frühlingsgefühle um         Clowns zu Besuch                im Widmerheim um
       17.00 Uhr Küche Widmerheim         um 14.30 Uhr im 3. + 4. Stock   15.00 Uhr im Eingangsbereich

                                                                                                  AusBlick 23
«Bejahe den
 Tag, wie er dir
 geschenkt wird,
 statt dich am
 Unwiederbringlichen
 zu stossen.»
Antoine de Saint-Exupéry
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