Landschaften - Orte der Malerei Seite 8 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus Seite 16 Wir haben Sie vermisst

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Landschaften - Orte der Malerei Seite 8 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus Seite 16 Wir haben Sie vermisst
MAGAZIN 3 · JULI 2020     CHF 8.–

Landschaften – Orte
 der Malerei Seite 8
  Die Sammlung im
     erweiterten
  Kunsthaus Seite 16
    Wir haben Sie
   vermisst Seite 24
Landschaften - Orte der Malerei Seite 8 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus Seite 16 Wir haben Sie vermisst
Louis Soutter. Hôtes de roulotte. 1937–1942. Tusche auf Papier (Fingermalerei). 65 × 50 cm.

AUKTIONEN: 3. – 4. JULI 2020
Impressionismus & Klassische Moderne
Postwar & Contemporary · Schweizer Kunst

Koller Auktionen · Hardturmstrasse 102 · 8031 Zürich                        Kataloge online:
Tel. +41 44 445 63 63 · office@kollerauktionen.ch                           www.kollerauktionen.ch
Landschaften - Orte der Malerei Seite 8 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus Seite 16 Wir haben Sie vermisst
EDITORIAL                                       3

                                                Liebe Besucherin,
                                                lieber Besucher
                                                 Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht – aber nach langen Wochen, in denen wir täglich viele
                                                 Stunden vor Bildschirmen und an Telefonen verbracht haben, ist es gut, dass das analoge
                                                 Leben wieder seinen Lauf nimmt. Deshalb freuen wir uns, dass es gute Nachrichten
                                                 gibt vom Heimplatz: «Die wilden Zwanziger» nehmen Fahrt auf.
                                                      Die Situation traf uns nicht unvorbereitet. Wir hatten seit Anfang Februar einen
                                                 Einsatzplan und einen Stab für die sich abzeichnende Entwicklung und waren innerhalb
                                                 weniger Stunden bereit für einen grundlegenden Wechsel unserer Arbeitsbedingungen.
                                                 Während der achtwöchigen Schliessung für die Öffentlichkeit gingen deshalb unsere
                                                 Projekte zielstrebig und ohne grosse Verzögerungen weiter, auch wenn viele von uns ihren
                                                 Arbeitsplatz vorübergehend wechselten.
                                                      Ich bin durchaus stolz, wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die besondere
                                                 Situation gemeistert haben, sodass die Wiederöffnung unter neuen Vorzeichen gelungen
                                                 ist. Wir haben uns vor und hinter den Kulissen gut auf diesen Moment vorbereitet,
                                                 und Sie können das Kunsthaus fast ohne merkliche Einschränkungen besuchen. Auch
                                                 wenn wir nicht alles mit Gebots- und Verbotsschildern zugepflastert haben, so gibt es nach
                                                 wie vor klare Regeln, und wir vertrauen darauf, dass sich unsere Besucherinnen und
                                                 Besucher daran halten.
                                                      Es wird gelingen, dass alle Ausstellungen und Neupräsentationen ohne merkliche
                                                 Veränderung, wenn auch mit gewissen zeitlichen Anpassungen, durchgeführt werden
                                                                          können, allen voran die Grossprojekte «Schall und Rauch. Die
                                                                          wilden Zwanziger» und «Im Herzen wild. Die Romantik in der
                                                                          Schweiz», die mit Spannung erwarteten Ausstellungen zu Kader
                                                                          Attia und Ottilie W. Roederstein und natürlich die Neu­präsentation
                                                                          zu Alberto Giacometti in der Sammlung. Sogar unseren sehnlich
                                                                          erwarteten Ball «The Roaring Twenties» wird es geben (für den
                                                                          neuen Termin lassen wir uns noch etwas Zeit). Sie finden viele neue
                                                                          Daten in diesem Magazin und laufend ergänzt auf unserer Website.
                                                                              Wir danken für Ihre Geduld während der unfreiwilligen Auszeit.
                                                                          Für unsere Mitglieder haben wir einige Angebote zur Kompensation
                                                                          bereit, die Sie weiter hinten im Magazin finden. Danke für Ihren
                                                                          vielfachen, ermunternden Zuspruch per Brief und E-Mail in den
                                                                          letzten Wochen, das hat uns gutgetan und geholfen. Wir haben Sie
                                                                          wirklich vermisst, und umso grösser ist die Freude, dass wir Sie
                                                                          im Kunsthaus wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten begrüssen
                                                                          dürfen. Unsere Geduld wird belohnt. Seien Sie alle willkommen!

                                                                                    Herzliche Grüsse
                                                                                    Ihr Christoph Becker
Foto © Severin Jakob

                       Cover: Bernardo Bellotto, Veduta di Gazzada, 1744 (Detail)
                       Öl auf Leinwand, 69,5 × 90 cm
                       Kunsthaus Zürich, Stiftung Betty und David Koetser, 1986
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4                                                                                        ANZEIGEN

                                                       O b e r d o r f s t r a s s e 1 3 . 8 0 0 1 Z ü r i c h . w w w. s t e f i t a l m a n . c h

                                                                                                                                                            Zurich, Switzerland
                                                                             Fine shoes and leathergoods, designed in

                                                                                                    Thurgauer Köpfe
                                                                        29.2.– 6.9.2020             Frauen erobern die Kunst

                                                                                                                                        6. Juni bis
                                                                                                                                        18. Oktober 2020
                                                                                                                                         museenthurgau.ch
                                                                                                                                        Medienpartner

                                                                                                                     Kunstmuseum Thurgau
                                                                                                                     Kartause Ittingen
                                                                                                                     Thurgauer Köpfe: ein Thema – sechs Museen
    Carl Spitzweg, Der arme Poet, 1838, Privatbesitz
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GALERIE KORNFELD • BERN
                   KENNERSCHAFT UND TRADITION SEIT 1864

FERDINAND HODLER        Thunersee mit Eiger Mönch und Jungfrau. Um 1882
Öl auf Leinwand. 22 × 27 cm. Bätschmann / Müller 109. Auktion September 2020

AUKTIONEN 17. UND 18. SEPTEMBER 2020

AUKTIONSAUSSTELLUNGEN                                                            Galerie Kornfeld
                                                                                 Auktionen AG
ZÜRICH, TITLISSTRASSE 48                      BERN, LAUPENSTRASSE 41             Laupenstrasse 41
                                                                                 Postfach
2. bis 4. September, 13–19 Uhr (Auswahl)      10. bis 16. September, 10–18 Uhr
                                                                                 CH-3001 Bern

                                                                                 Tel. +41 (0)31 381 46 73
Kataloge online und auf Bestellung                                               galerie@kornfeld.ch
erhältlich ab Mitte August                                                       www.kornfeld.ch
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6                                                                     GUT ZU WISSEN

                                                                                                    KULTURNEWS

                                                                                                    Zürich für Kinder
                                                                                                    Mit dieser Publikation lässt sich die Stadt mit
                                                                                                    Kinderaugen erleben und entdecken. Spielerisch
                                                                                                    suchen Gross und Klein nach Gold, sind tapferen
                                                                                                    Stadthelden auf der Spur oder erfahren, wie
                                                                                                    das Pferd aus Granit auf den Manessebrunnen
                                                                                                    gekommen ist. Darüber hinaus
                                                                                                    bietet der Führer praktische
                                                                                                    Informationen und wichtige
                                                                                                    Tipps in den Kapiteln Kultur,
                                                                                                    Ausflugsziele, Spiel u.a.
                                                                                                    www.kinderfuehrer.ch

                                                                           Foto © Franz Kasperski

    MITGLIEDER

    Schreiben ist Kunst                                                                                   KULTURNEWS

                                                                                                          Provenienzforschung
    Schreiben ist eine traditionelle Handwerkskunst. Lassen
    Sie sich im Rahmen einer Führung durch die Sammlung
                                                                                                          vernetzt
    inspirieren und lernen Sie anschliessend, wie Sie                                                     Dieses Frühjahr wurde der Schweizerische
    Ideen und Fantasien festhalten, Geschichten erzählen                                                  Arbeitskreis Provenienzforschung ge­
    und Ihren eigenen Schreibstil kreativ bereichern.                                                     gründet. Der Arbeitskreis verfolgt das Ziel,
                                                                                                          den Austausch zwischen Wissenschaft-
    Do 27. August, 17.30 – 20 Uhr und Sa 5. September, 14 – 16.30 Uhr.
    Für Mitglieder der Kunstgesellschaft: CHF 29.– (anstelle CHF 39.–).
                                                                                                          ler/innen aller Sprachregionen der Schweiz
    Das Angebot beinhaltet eine Führung in der Sammlung (60 Min.)                                         über Provenienzforschung in der Schweiz
    und eine Schreibwerkstatt unter professioneller Anleitung                                             zu stärken und das Forschungswissen
    von Franz Kasperski, Lehrbeauftragter für Kreatives Schreiben                                         institutionen­übergreifend auf nationaler
    und Mitinhaber der «GeschichtenBäckerei» (90 Min.).
                                                                                                          und internationaler Ebene zu teilen. Das
    Anmeldung und Informationen:
    www.kunsthaus.ch in der Agenda beim jeweiligen Datum                                                  Kunsthaus freut sich, mit Joachim Sieber
                                                                                                          den hauseigenen Provenienzforscher
                                                                                                          im Vorstand des Arbeitskreises zu wissen.
                                                                                                          www.provenienzforschung.ch

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GUT ZU WISSEN                                                              7

                                                                                                     KULTURNEWS

                                                                                                     Art Memory
                                                                                                     Die Graphische Sammlung der
                                                                                                     ETH Zürich lädt Sie zum Spielen
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                                                                                                     vom 15. Jahrhundert bis heute
                                                                                                     im «Art Memory». Wer findet
                                                                                                     am schnellsten die zusammen-
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                                                                                                     Highlights der Kunstsammlung?
                                                                                                     Gegner ist die jeweils beste Zeit.
                                                                                                     Spielen: gs.ethz.ch/memory
Skizze zur Installation von Kader Attia, © 2020 ProLitteris, Zurich

OBJEKT DER BEGIERDE

Remembering
the Future
Im letzten Magazin haben wir die Ausstellung mit Kader
Attia, «Remembering the Future», angekündigt. Aufgrund
der aktuellen Ereignisse mussten wir diese nun auf                                                   Franz Gertsch, Ohne Titel (liegende
                                                                                                     Halbfigur), 1969 und Caspar Wolf, Unterer
den Spätsommer verschieben (21.8. – 15.11.20). Doch der                                              Grindelwaldgletscher mit kleinem
Künstler arbeitet zurzeit mit Hochdruck an der Ausstellung                                           Schreckhorn, 1774 –1777 (Details)

und der neuen Videoinstallation, die im Kunsthaus Premiere
feiern wird. Die Arbeit thematisiert die viel diskutierte
Frage der «Restitution» nicht-westlicher, insbesondere
afrikanischer Artefakte. Kader Attia arbeitet dafür eng mit                           MITGLIEDER
verschiedenen Spezialisten und Institutionen zusammen,
u.a. mit dem berühmten Musée du quai Branly in Paris, das
                                                                                      Online-Shopping
ihm Zugang gewährt zu seiner hochkarätigen Sammlung                                   im Kunsthaus
aussereuro­päischer Kunst. Doch auch in Frankreich                                    Unter der Adresse shop.kunsthaus.ch finden
mussten alle Museen schliessen, was eine Zusammenarbeit                               Sie unseren Online-Museumsshop. Neben
natürlich erheblich erschwert und verzögert. Da kommen                                einer Auswahl eigener Publikationen
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richtig. Die Skizze lässt schon erahnen, wie eindrücklich                             Geschenkideen des Kunsthauses und
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8                                 AUSSTELLUNGEN

              Landschaften
              Orte der Malerei

    Die Ausstellung präsentiert
    anhand von rund 60 Gemälden
    die Entwicklung der
    Landschaftsmalerei seit dem
    15. Jahrhundert.

    17. Juli – 8. November 2020
    KURATOR Philippe Büttner
Landschaften - Orte der Malerei Seite 8 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus Seite 16 Wir haben Sie vermisst
AUSSTELLUNGEN                                                  9

                Claude Lorrain
                Pastorale avec l’Arc de Constantin, 1648
                Öl auf Leinwand, 98 × 147,5 cm
                Kunsthaus Zürich, Geschenk des Holenia Trust
                im Andenken an Joseph H. Hirshhorn, 1996
Landschaften - Orte der Malerei Seite 8 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus Seite 16 Wir haben Sie vermisst
10                                                         AUSSTELLUNGEN

         Literatur und Malerei haben unsere Vorstellung von          Kunsthaus gehören oder dort aufbewahrt werden, erfahr-
         Landschaft geformt. Denn Landschaft war nicht immer         bar zu machen. Landschaft mussten die Maler im späten
         Landschaft. Lange galt sie eher als Wildnis, und zwar       Mittelalter erst mal wieder neu erfinden. Zwar hatte es
         auch noch viele Jahre nach der «Erfindung der Land-         bereits in der Antike bedeutende Landschaftsmalerei
         schaft» durch den Dichter Petrarca. Er hatte bereits um     gegeben (breiter bekannt wurde sie namentlich ab dem
         die Mitte des 14. Jahrhunderts in einem Brief seine Be-     18. Jahrhundert durch die Funde aus Pompeji und Her-
         steigung des Mont Ventoux in der Provence beschrieben       culaneum), aber im Mittelalter brach diese Tradition ab.
         und darin dieser zuvor als feindlich geltenden Bergwelt
         neu einen eigenen Wert beigemessen. Später kletterte                   BIBLISCHES IN SZENE GESETZT
         Goethe auf den Gotthard, denn das Erhabene wurde in         Landschaft gab es in der grossformatigen Malerei zu-
         luftiger, gerne wilder Landschaft vermutet.                 nächst nicht für sich allein. Man setzte sie ein, um den
            Auch im Bereich der Kunst ist die Entwicklung dessen,    Betrachtern das Geschehen von biblischen Szenen näher
         was wir Landschaftsmalerei nennen, ausserordentlich         zu bringen. So zeigt der anonyme Meister der Münchner
         interessant. Die hier vorgestellte Ausstellung macht sich   Marientafeln auf seiner für einen sakralen Kontext ge-
         zum Ziel, diese Entwicklung anhand von Werken, die dem      malten Darstellung der Geburt Christi aus der Mitte des

 Joachim Patinir und Werkstatt
 Landschaft mit dem Heiligen Hieronymus, um 1520
 Tempera auf Eichenholz, 25 × 34 cm
 Kunsthaus Zürich, Ruzicka-Stiftung, 1949
AUSSTELLUNGEN                                                              11
15. Jahrhunderts Bethlehem als kalten, winterlichen Ort.
In der am Rand sichtbaren Landschaft liegt Schnee und
Eiszapfen hängen vom Dach des Stalls herab. Über der
Landschaft erhebt sich aber noch immer der sakrale
Goldgrund. Demgegenüber gibt der jüngere Berner Nel-
kenmeister um 1500 dem Landschaftlichen schon mehr
Raum: Wir sehen den in seine Lektüre vertieften Johan-
nes der Täufer, links und rechts von ihm sind Felsen zu
sehen und hinter ihm (unter einem nun blauen Himmel)
ein grossartiger Wald samt Hirsch und Hirschkuh. Land-
schaft gilt hier noch als wilder Ort, wo niemand leben will
und wo der Heilige, der den sinnlichen Anfechtungen der
Welt entfliehen will, seine Ruhe hat. Er betrachtet die
Natur um ihn herum gar nicht, aber der Maler schon, und
der zeigt sie uns mit grosser Freude.

              AUS GOTTES PERSPEKTIVE
Im Jahr 1520 besuchte der deutsche Renaissance-Künst-
ler Albrecht Dürer in Antwerpen seinen flämischen Kol-
legen Joachim Patinir und sagte danach, dieser sei «ein
gut Landschafft mahler». Damit taufte Dürer ein neues
Genre der Kunst. Patinir malte sogenannte «Weltland-
schaften», weite Räume, von oben, gleichsam aus Gottes
Perspektive gesehen, die sich hinten in blauer Ferne
verloren und dazu dienten, dass man darin, mehr oder                Der jüngere Berner Nelkenmeister
                                                                    Johannes der Täufer in der Wüste, um 1500
weniger klein, biblische Geschichten oder Heiligenlegen-            Tempera auf Holz, 109 × 126,5 cm
den erzählen konnte. Und zwar, wie «Landschaft mit dem              Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, 1922

Heiligen Hieronymus» (1520), oft mehrere Szenen in
einer Landschaft, die somit als Zeitspeicher fungierte.
Die Präsenz der Landschaft als Thema war nun unüber-
sehbar. In der gleichen Zeit entstanden in Deutschland
(Albrecht Altdorfer) und Italien (Tizian, ein entspre-        lung Knecht eine vorzügliche Gruppe solcher mit Figuren
chendes, ihm zugeschriebenes Werk hängt in der Ausstel-       belebten Landschaften Jan Brueghels. Sie sind alle in der
lung) erste unabhängige, kleinformatige Landschaftsbil-       Ausstellung zu sehen und staunenswert.
der. Also solche, in denen die Landschaft selber das
Hauptthema war.                                                            NATUR ALS «ZWEITE BIBEL»
                                                              Nach den Flamen kamen die Holländer des 17. Jahrhun-
                BERÜCKENDE PRÄSENZ                            derts. Als protestantische Kultur hielten sie zumeist
Ansonsten aber bleibt Landschaft lange v.a. ein nieder-       wenig von Bildern mit der Darstellung religiöser Szenen.
ländisches Thema. Pieter Bruegel etwa, nach Dürer im          Sie malten dafür die Natur als «zweite Bibel», und in
16. Jahrhundert der wohl bedeutendste Künstler des            dieser Bibel war die Landschaft nun von einer realisti-
Nordens, verlieh der Landschaft in seinen Bildern eine        schen Atmosphäre erfüllt. Keine in Bläue sich verlieren-
ganz neue, berückende Präsenz. Sein Sohn Jan Brueghel         den Weltlandschaften mehr, man sieht ziehende Wolken-
der Ältere, der wichtigste Landschaftsmaler um 1600,          felder, graue Himmel, einzelne Sonnenstrahlen, man
schuf im frühen 17. Jahrhundert als einer der Ersten          spürt den massiven Wind, der an den Schiffen zerrt.
Landschaftsgemälde, bei denen von einer kontinuierli-         Manchmal zeigen diese Künstler (und Künstlerinnen,
chen Raumentwicklung von einem belebten Vordergrund           etwa Margareta de Heer) Landschaft einfach als einen
bis in die weite Ferne gesprochen werden kann. Ein            neu entdeckten Raum des Offenen, den der Mensch auf-
schönes Beispiel im Kunsthaus – im Übrigen thematisch         grund des Könnens des Malers mental durchschreiten
ausserhalb des religiösen Kontextes – ist «Landstrasse        kann. Manchmal aber enthalten diese Landschaften
mit Reisenden und Wirtshaus» von 1611. Das sind gross-        tiefergehende Botschaften. Wenn zum Beispiel der grosse
artige Bilder, wo etwas Neues formuliert wird. Sie sind       Jacob van Ruisdael in «Die Bleichen von Haarlem»
übrigens winzig klein. Die Weite musste erst im Kleinen       (1670/75) in der Ferne die Stadt Haarlem zeigt, darüber
gewagt werden. Das Kunsthaus beherbergt aus der Stif-         einen riesigen Himmel, über den Wolken dahinjagen, und
tung Koetser und als Teil der Dauerleihgabe der Samm-         wenn dort in der Bildmitte unerschütterlich die grosse
12                                                     AUSSTELLUNGEN

                                                                                                                        4

     St.-Bavo-Kirche thront und Land und Himmel verbindet,       kristallinen Licht des Nachmittags. Er malt einen Mo-
     dann kann das ein Hinweis des Künstlers sein, dass es       ment, oder besser gesagt seine Wahrnehmung dieses
     neben der Welt der Natur, die sich ewig wandelt, etwas      Augenblicks, den er mit seinem Bild verewigt. Von diesem
     Dauerhaftes gebe. Landschaft ist nun ein Raum, in dem       Momentanen gehen wichtige Brücken hin zum späten
     das Welterleben des Menschen geschildert und erfahrbar      19. Jahrhundert, namentlich zu Segantini.
     gemacht wird. Wir erkennen in diesen Bildern unsere            In der Ausstellung ergeben alle diese grossartig schöp-
     Präsenz auf der Welt.                                       ferischen Stufen der Entwicklung der Landschaftsmale-
                                                                 rei ein Archiv des Sehens und Darstellens des lebendigen
                   EIN ARCHIV DES SEHENS                         Raumes, in dem wir leben. Am Ende stossen wir noch auf
     Grossartig dann die Italiener im 17. und 18. Jahrhundert.   ein paar Gemälde jener legendären frühmodernen Neu-
     Domenichinos «Landschaft mit Taufe Christi» entstand        erer, die die grössten Bewunderer der Landschaften der
     um 1603, in der gleichen Zeit wie Jan Brueghels Land-       Alten Meister waren und sehen sie mit neuen Augen:
     schaften. Dort fliesst direkt hinter dem Taufgeschehen      Segantini, van Gogh, Monet …
     der Jordan mächtig mäandrierend in eine ferne, verdun-
     kelte Landschaft. Unsere Emotionen werden geweckt,
     und ohne es zu bemerken folgen wir dem Gang des Flus-
     ses in die Raumtiefe, was hier zugleich das Wirken des               PUBLIKATION
     Taufgeschehens in der Tiefe der Zeit hinein meint.                   Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Verlag
        Und dann Bernardo Bellotto: 1744 malt er ein lombar-              Scheidegger & Spiess). Er dokumentiert den
     disches Dorf. Es heisst Gazzada und existiert noch im-               Forschungsstand zu den einzelnen Werken (Yves
                                                                          Guignard) und enthält nebst einem einführenden
     mer. Während sein Onkel Canaletto Venedig in seinen
                                                                          Essay (Philippe Büttner) einen ausführlichen
     prächtigen Bildern immer im perfekten, idealisierten                 neuen Text von Paul Joannides zum 2019 erworbenen,
     Licht malte, geht Bellotto hin und zeigt uns Gazzada im              Tizian zugeschriebenen Landschaftsbild.
5

    4   Jan Brueghel (I)
    Landstrasse mit Reisenden
    und Wirtshaus, 1611
    Öl auf Kupfer, 26,5 × 37,9 cm
    Kunsthaus Zürich, Stiftung
    Betty und David Koetser, 1986

    5   Jacob van Ruisdael
    Die Bleichen von Haarlem,
    um 1670/1675
    Öl auf Leinwand, 62 × 55 cm
6   Kunsthaus Zürich,
    Ruzicka-Stiftung, 1949

    6   Domenico Zampieri,
    genannt Domenichino
    Paesaggio con battesimo
    di Cristo, um 1603
    Öl auf Leinwand, 122 × 170 cm
    Kunsthaus Zürich, Stiftung
    Betty und David Koetser, 1986
14                                                       ANZEIGEN

                                                                
     © Sabine Klimpt

                                                                                         Kunstversicherung

                                                                                    Für Informationen wenden
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                                                                                    „„Tel.:
                                                                                          +41 44 560 31 41
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                                                                                    „„Tel.:
                                                                                          +41 44 560 31 42

                        Denk KUNST ist
                                                                                      E-Mail: jessica.stiburek@art-uniqa.ch
                                                                                    „„Tel.:
                                                                                          +41 44 560 31 43
                                                                                      E-Mail: sandrine.clement@art-uniqa.ch

                          eine LEIDENSCHAFT,
                                                                                    „„Tel.:
                                                                                          +41 44 560 31 44
                                                                                      E-Mail: sibylle.menti@art-uniqa.ch

                                 wir
                       die gerne teilen.
                http://www.art-uniqa.ch

     1660_18_Inserat_Kunst_CH_181x122_abf.indd 1                                                                               04.09.18 11:13

                       Featured Artist: Chao-Hsien Kuo
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                                                                                                 Verlängerung bis 6. September 2020
                                                                                                                                                                       Kunsthaus Zug
Kurt Seligmann, Emerald Rose, 1958, Kunsthaus Zug,

                                                                                                                                                                       Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch
                                                                                                                                                                       Di bis Fr 12.00 – 18.00 | Sa und So 10.00 – 17.00

                                                                            Fantastisch Surreal
                                                                            Die Sammlung
© 2020, ProLitteris, Zürich

                                                                            —
                                                                            Breton Duchamp Kiesler
                                                                            Surrealistische Räume 1947

                                                                               Der Rahmen
                                                                                 vollendet
                                                                                   das Bild

                                                                                         Aarberg | BE
                                                                                     Münchwilen | TG
                                                                                   Unterentfelden | AG
                                                                                           Zürich | ZH
                                                                                   www.boesner.ch

                 K U L T U R O R T g a L e R i e W e i e R Ta L
                 «alles im grünen Bereich?»
                 28. Mai - 13. September 2020 · Do-Sa 14-18h · So 11-17h
                 Objekte, kinetische-, audio- u. Videoarbeiten in Park u. galerie

                                                                                           Visualisierung «Delikatessen» Sylvia Geel
                                                                                                                                       .Damit Ihr Miethaus.
                      Joëlle allet · Habib asal · Kathrin Bänziger · Brigitte Baserga · Ursula Baur · Johanna
                      Bossart · Verena Bühler · adrian Bütikofer · Veronika Dierauer · Sylvia geel · Sabina
                                                                                                                                       .Miethaus bleibt.
                      gnädinger · Susan Honegger · Yvonne Huggenberger · Maria Knecht-Zemp · Brigitt                                   Bei uns kann die Mieterschaft nach dem Kauf
                      Lademann · Vivi Linnemann · Manon · Mara Mars · Pius Morger · Lotte Müggler
                      Birgit Olzhausen · Urs Schmid · Martin Schwarz · Kathrin Severin · Marion Strunk u.                              Ihrer Liegenschaft bleiben. 043 322 14 14
                      ines Bauer · Hans Thomann · Ulti · Nicolas Vionnet · Heidy Vital · Michael von Brentano
                      Rosmarie von Scarpatetti · eva von Wartburg · Conny K. Wepfer · andre Willi
                      Sarah gasser, Dominik Heim, Karin Hofer, Ron Temperli, guido Vorburger
                                                                                                                                       pwg.ch
                      galerie Weiertal · Rumstalstrasse 55 · 8408 Winterthur · galerieweiertal.ch                                      Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich
16                                                         SAMMLUNG

 Vom Mittelalter
 bis heute
 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus
 TE X T Philippe Büttner

 Woraus setzen sich die Bestände                                   in der Reihenfolge ihrer Einbeziehung in das Projekt: Die Samm-
                                                                   lung der Fondation Hubert Looser (75 Werke, Abstrakter Expres-
 zusammen, die ab Oktober 2021 im                                  sionismus und anschliessende Strömungen sowie Arte Povera),
 erweiterten Kunsthaus gezeigt                                     die Sammlung Knecht (rund 50 niederländische Altmeisterge-
                                                                   mälde), die Sammlung Merzbacher (65 Werke, v.a. Gemälde des
 werden – und wie werden sie auf                                   Expressionismus und Fauvismus).
 die Gebäude verteilt?                                                   INHALTLICHE VERSCHIEBUNGEN IM MOSERBAU
                                                                   Die Verteilung all dieser unterschiedlichen Einheiten und En-
                                                                   sembles auf die Gebäude des erweiterten Kunsthauses ist kom-
                                                                   plex. Den roten Faden bildet in allen Gebäudeteilen die Kunst-
                                                                   haus-Sammlung. Ihre Präsentation folgt den grossen Epochen-
 Grundelement der Präsentation ist weiterhin die reiche Kunst-     Ensembles und Werkgruppen. Ziel ist allerdings wie bisher nicht
 haus-Sammlung mit den bereits seit Langem in sie eingeglieder-    ein chronologischer Kunstlehrpfad; das Hauptaugenmerk liegt
 ten Beständen, etwa den Werken der Kunstfreunde Zürich oder       vielmehr darauf, die Bestände dort zu zeigen, wo sie am besten
 der Alberto Giacometti-Stiftung. Diese Grundbestände werden       wirken und sich zu Schwerpunkten verdichten lassen. So bleiben
 durch vier externe Sammlungen von ausserordentlicher Qualität     die Alten Meister (samt der darin als separate Einheit gezeigten
 ergänzt. Sie wurden alle bereits einmal in Form von Ausstellun-   Sammlung Knecht) und wesentliche, nicht zuletzt Schweizer
 gen im Kunsthaus gezeigt und kommen nun als langfristige          Bestände der Kunst vom 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert im
 Leihgaben ans Haus. Jeweils als Einheiten präsentiert, werden     räumlich und atmosphärisch nuancierten Moserbau von 1910/25.
 sie dort im Kontrast zu den Beständen des Hauses – die das        In dessen ruhigen Erdgeschoss erhalten neu die Werkgruppen
 Sammeln der Institution Kunsthaus vergegenwärtigen – private      von Marc Chagall, Wassily Kandinsky und Paul Klee sowie der
 Weisen des Sammelns im 20. und 21. Jahrhundert erfahrbar          geometrischen Abstraktion und der Naiven intime neue Räume.
 machen.                                                           Hingegen werden die Impressionisten und Hauptströmungen
    Am umfangreichsten ist die für das Projekt des Erweiterungs-   der Klassischen Pariser Moderne um Henri Matisse, Pablo Pi-
 baus von Anfang an ausschlaggebende Sammlung Emil Bührle          casso und Robert Delaunay einerseits, sowie expressive Positio-
 (170 Werke, v.a. Gemälde des Impressionismus). Dazu kommen,       nen wie Edvard Munch und Oskar Kokoschka andererseits den
SAMMLUNG                                                     17

                                                                                   Kunsthaus-Sammlung
                      Grosse Ausstellungen                                         mit Impressionismus,
                                                                                   Klassischer Moderne und
                                                                                   zeitgenössischer Kunst ab 1960

                                                                         Mittelgrosse
                                             PFISTER
                                                                         Ausstellungen

                                   MOSER
            MÜLLER

                                                                                CHIPPERFIELD
                                                            Verbindung

Kunsthaus-Sammlung
mit Giacometti, Surrealismus;
Kunst ab 1960

                                                                               Sammlung Bührle
                                                                               Sammlung Looser
                                                                               Sammlung Merzbacher
                                 Kunsthaus-Sammlung mit Alten
                                 Meistern (inklusive Sammlung
                                 Knecht) und Kunst 1800 –1930 mit
                                 Schwerpunkt Schweizer Kunst
                                Interventionsräume
                                 Kleine Ausstellungen
18                                                            SAMMLUNG

 1. OG            CHIPPERFIELD-BAU

                                                               «Interventionsraum» mit
                                                               wechselnder Bespielung

                        Expressionistische
                        Tendenzen 20. Jahrhundert                                  Cy Twombly

                                                                                                          Sammlung Looser /
                                                                                                          Sammlung Kunsthaus

                                                                                                                 DADA

                                                                                                      Video / Film

                                                                                                          Sammlung Looser

     Sammlung
     Merzbacher                                                                                                  Abstrakter
                                                                                                                 Expressionismus

                                                                                                      Gegenwartskunst

                                                                     Digitale Projekte
                              Gegenwartskunst

 Moserbau verlassen. Sie kommen in den Erweiterungsbau, wo             Werken der Pop Art (sowie deren Nachfahren) und Positionen
 französische Kunst (Sammlung Emil Bührle) und expressionis-           v.a. der amerikanischen Kunst von Minimal über Konzeptkunst
 tische Tendenzen (Sammlung Merzbacher; in der Sammlung                bis zu Installationen (Bruce Nauman, Jenny Holzer, Carl Andre)
 etwa auch Georg Baselitz) Schwerpunktthemen sein werden.              bestimmt. Im Erdgeschoss gibt es wechselnde Präsentationen
                                                                       zur Gegenwartskunst.
                  EIN NEUANFANG IM MÜLLERBAU
 Der Müllerbau von 1976 ist durch seine grosse räumliche Offen-                      VIELFALT IM CHIPPERFIELD-BAU
 heit ein interessanter Ort für neuere, räumliche Installationen       Und der Erweiterungsbau? Wie die Pläne zeigen, wird er vom
 und Skulpturen. Hier wird neu das gesamte erste Stockwerk             Kontrast zwischen dreierlei Bereichen leben: Solchen für die
 Alberto Giacometti gewidmet sein, der im Kunsthaus mit den            Sammlung, für die Dauerleihgaben und für Sonderausstellun-
 Beständen der Alberto Giacometti-Stiftung und der Sammlung            gen. Was die Sammlung angeht, so wird sie, über das Gebäude
 in weltweit einmaliger Dichte vertreten ist. Ihm zugeordnet sind      verteilt, mit kapitalen Beständen einen zeitlichen Bogen schla-
 Künstlerinnen und Künstler, die zeitgleich mit ihm in Paris tätig     gen, der auch die Epochen der hier gezeigten Dauerleihgaben
 waren, oder sich nach ihm mit verwandten Themen beschäftig-           umfasst: Impressionismus, Klassische Moderne, DADA, Kunst
 ten: Surrealismus, École de Paris, Francis Bacon, Rebecca War-        der Nachkriegszeit, Neuere und Gegenwartskunst (in all ihren
 ren. Die beiden oberen Stockwerke des Müllerbaus werden von           Formen, inkl. Installationen, Video, Film und digitalen Projek-
SAMMLUNG                                                              19
ten). Im zweiten Stock begegnet die Kunsthaus-Sammlung (mit      Sammlung, denen in der Präsentation eine gewisse Ruhe ge-
Monets Seerosen als gemeinsamer Nahtstelle) der Sammlung         gönnt werden soll, mit regelmässig wechselnden Inhalten und
Emil Bührle, und beide kontrastieren mit den dortigen wech-      Formaten herausfordern und dynamisieren. Gefragt ist hier in
selnd bespielten Räumen für Sonderausstellungen. Im ersten       erster Linie neue und neueste Kunst. Sie darf gerne «nicht-
Stock sind es die Sammlung Merzbacher und die Sammlung der       kanonisch» sein. Und wenn es Kunst von Künstlerinnen ist,
Fondation Hubert Looser (letztere in direktem Kontakt mit        umso besser. Apropos: Von Margareta de Heer (17. Jahrhundert)
Werken der Kunsthaus-Sammlung), mit denen sich die Bestände      bis Sylvie Fleury, von Angelika Kaufmann bis Pipilotti Rist, von
des Hauses – hier mit markanter Präsenz nicht zuletzt der Ge-    Sophie Taeuber-Arp bis Lungiswa Gqunta (* 1990): In dauerhaf-
genwartskunst – den Raum teilen.                                 ter oder wechselnder Präsentation werden in allen Bereichen
                                                                 des erweiterten Kunsthauses zahlreiche Werke von Künstlerin-
        JENSEITS DES KANONS – KÜNSTLERINNEN                      nen zu sehen und zu erleben sein. Wir freuen uns darauf.
Ein konzeptuell neues Element sind die sogenannten «Interven-
tionsräume»: Über alle Gebäude ausser dem Pfisterbau (Bührle-
saal) verteilt, werden sie punktuell die grossen Ensembles der

2. OG        CHIPPERFIELD-BAU

                     Variable Nutzung
                     (Ausstellungen oder Sammlung)                   Sammlung Bührle

    Temporäre
    Ausstellungen

     Klassische                                                                                       Monet, Seerosen
     Moderne                                                                                          Kunsthaus und Bührle

                                                                 Impressionisten

Änderungen vorbehalten
20                          ERWEITERUNG

 Bitte berühren!
 TE X T Björn Quellenberg
ERWEITERUNG                    21

Von Hand gefräste Betonbrüstungen, in
Länge und Breite beeindruckende Dielen
und Einbauten aus hochwertiger Eiche,
samtene Wandbespannungen und glän-
zendes Messing – so sinnlich wird die
Kunsthaus-Erweiterung! Auf www.kunst-
haus.ch finden Sie ein kurzweiliges Video
zur Materialisierung. Und mit etwas Glück
bekommen Sie noch einen Termin für die
vorläufig letzten Führungen über die Bau-
stelle. Denn von Ende Juli bis zur Schlüs-
selübergabe im Dezember gehört der
Chipperfield-Bau allein den Technikern
und Inspektorinnen.

          ANSPRUCHSVOLLE
       INBETRIEB­S ETZUNG DES
             GEBÄUDES
Noch ist die Haustechnik am Werk. Aber
sobald sie fertig ist, beginnen die Abnah-
men und integralen Tests, eine wichtige
Phase, die der Übergabe des Baus an die
Nutzerin vorausgeht.
    Das neue Kunsthaus wird dabei auf
Herz und Nieren geprüft. Sind alle Leis-
tungen wie bestellt erbracht und funktio-
nieren diese im Zusammenhang? Die Bau-
leitung B+P Baurealisation AG wird ihre
Checklisten mit zwei Firmen abarbeiten:
Eine Ingenieurfirma prüft, ob die integra-
len Nutzungsanforderungen des Nutzers/
Betreibers erfüllt sind. Und eine weitere
Ingenieurfirma ist autorisiert, die Einhal-
tung aller behördlichen Auflagen festzu-
stellen. Diese integralen Tests, die ge-      korrekt an? Entsprechen die neuen Ma-
meinsam mit den ausführenden Unter-           schinen in der Schreinerei und in der Re-
nehmen im Chipperfield-Bau stattfinden,       staurierung den Arbeitsschutzrichtlinien
werden Antwort auf folgende Fragen            vollumfänglich? Rollen die raumhohen
geben: Funktionieren alle Türen, die Lüf-     Gitterzüge im Kunstdepot, an denen die
tungs-, Sanitär- und Heizsysteme? Spen-       Kunst gelagert wird, erschütterungsfrei?
den die ca. 20 verschiedenen Leuchten-        Übertragen die Kameras ihre Signale auf
typen das gewünschte Licht? Zeigen die        die richtigen Bildschirme? Zur Beantwor-
Messgeräte die klimatischen Bedingungen       tung dieser Fragen gilt es, verschiedene
22                                           ERWEITERUNG

 Szenarien zu testen. Auch der Ernstfall
 wird simuliert: das Zusammenspiel von
 Brandschutzvorkehrungen und Evakuie-
 rungswegen. Auf die Evaluation folgt die
 Mängelbehebung. Am Ende steht eine Ge-
 samtwerkabnahme. Und dann wird aus
 der «Augapfelmassage», wie Pipilotti Rist
 den Reiz von Bildern nennen würde, ein
 ganzheitliches Erlebnis. Die Patina näm-
 lich, die z. B. das gewachste Messing der
                                                           © Fotos Juliet Haller, Amt für Städtebau, 2020

 Handläufe durch die Berührungen der Be-
 sucherinnen annehmen wird, zeigt uns,
 dass das Kunsthaus lebt. Wir können es
 kaum erwarten!
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 FEINE SCHWEIZER IMMOBILIEN
              Wir pflegen noch die Kunst
     der diskreten und k petenten Objektvermiung.
  www.fsp.immo                                                     Tel. 044-915 4600

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  Tel. 043 399 70 63 | info@schulerauktionen.ch

  Cuno Amiet, Zermatter Breithorn, 1944, Öl/Lwd.,
  46x54 cm, verkauft für CHF 45’000.–

DF20_A_KH_ZH_3_1.qxp_181x60 07.05.20 18:47 Seite 1
                         www.schulerauktionen.ch | Seestrasse 341 | CH-8038 Zürich

                                                                                     31. JULI
                             TICKETS
                              JETZT!
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                                                                                15. AUGUST
                                                                                        2020
24                                                           MITGLIEDER

                                                                           Es ist uns ein Anliegen, Ihnen deshalb – neben unse-
                                                                           rem grossen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Treue
                                                                           – einige Zusatzleistungen für das Jahr 2020 zu offe-

 Wir haben                                                                 rieren (vgl. Schreiben von Anfang Mai):

                                                                           Gratis-Gast

 uns (gegenseitig)                                                         vom 15. Mai bis 15. Juli 2020: Besuchen Sie das
                                                                           Kunsthaus mit einem Gast, der bei uns freien Ein-

 vermisst …
                                                                           tritt erhält – sooft Sie möchten!

                                                                           Exklusive Preview-Tage «Schall und Rauch.
                                                                           Die wilden Zwanziger»: Erleben Sie und Ihr Gast
 TEXT Christoph Stuehn
                                                                           die neue Ausstellung in den ersten zwei Tagen
                                                                           im exklusiven Kreis der Mitglieder und ihrer Gäste:
                                                                           Mittwoch, 1. Juli von 17 bis 20 Uhr und Donners-
                                                                           tag, 2. Juli von 14 bis 20 Uhr (Zeiten noch proviso-
                                                                           risch; bitte konsultieren Sie zuvor die Agenda auf
                                                                           unserer Website).
            Der Lockdown der letzten Wochen hat die Museen
            und ihr Publikum auf der ganzen Welt getroffen.                «Remember Eliasson»
            Sozusagen über Nacht schloss auch das Kunsthaus                Auch weil die Eliasson-Ausstellung nicht wieder
            seine Türen. Trotz aller digitaler Angebote, die Mu-           aufgenommen werden konnte, möchten wir
            seen weltweit in den letzten Wochen lanciert und               Ihnen einen aussergewöhnlichen Rabatt auf die
            perfektioniert haben: Die Begegnung und Auseinan-              beliebtesten Eliasson-Produkte in unserem
            dersetzung mit den authentischen Originalobjekten              Museumsshop gewähren (solange Vorrat):
            im Museum ist nicht ersetzbar. Als ein Ort, der sich
                                                                           Katalog zur Ausstellung: CHF 29.– anstatt CHF 39.–
            dem Dienst an der Gesellschaft verschrieben hat und            «Little Sun Flower»-Lampe: CHF 20.– anstatt CHF 29.80
            die öffentliche Zugänglichkeit zu seinen zentralen             «Little Sun Diamond»-Lampe: CHF 25.– anstatt CHF 35.–
            Aufgaben zählt, waren diese Wochen für unser Haus
            und das ganze Team eine grosse Herausforderung.                Für Ihre Fragen zu diesem Angebot steht Ihnen
            Apropos: Sie, liebe Mitglieder, sind nicht nur unsere          unser Mitgliederbüro gerne zur Verfügung.
            treuen Stammgäste, sondern auch Teil unseres                   Tel. 044 253 84 34 oder per E-Mail an
            Teams! Ihre vielen Zuschriften in der Zeit der Muse-           mitglied@kunsthaus.ch.
            umsschliessung haben uns nicht nur berührt, son-
            dern auch darin bestärkt, voller Freude und Elan
            unsere Türen mit neuen Angeboten für Sie zu öffnen.

                          GRATIS-POSTKARTEN
            Unvergessen bleiben uns die vielen Reaktionen auf
            die Postkarten-Aktion vor Ostern, an der sich rund
            2 000 Mitglieder beteiligt haben. Übrigens: Aufgrund
            der knappen Zeit konnten wir diese Aktion nur per
            E-Mail kommunizieren. Falls Sie unsere monatlichen        «Kunst bringt
            Neuigkeiten per E-Mail noch nicht erhalten, danken        Freude und
            wir für eine kurze Mitteilung an mitglied@kunst-          Hoffnung, und das
            haus.ch.                                                  können wir in
                             KOMPENSATION                             dieser Coronakrise
            Als Mitglied der Kunstgesellschaft konnten Sie Ihre       alle brauchen.»
            gewohnten Leistungen wie freier Museumseintritt
            oder Einladungen / Vergünstigungen für Veranstal-
            tungen während der Museumsschliessung von rund
            zwei Monaten nicht in Anspruch nehmen.
MITGLIEDER                                                         25

                                                                         «Liebes Kunsthaus. Deine
                                                                         Nachricht hat mir viel Freude
                                                                         bereitet. Ich würde mich sehr
                                                                         freuen, fünf Deiner Postkarten
                                                                         zu bekommen. Ich vermisse
                                                                         Deine Ausstellungen sehr!
«… Ich möchte sie [die                                                   Hoffentlich auf ein baldiges
Postkarten] meinem                                                       Wiedersehen. Ich denke fest
Grossvater (87 J.)                                                       an Dich.»
schicken. Er war Buch­
bindermeister mit einem
grossen Faible für Kunst.
Leider leidet er nun unter
Demenz und er freut
sich umso mehr an bunten,
leuchtenden Farben und
Tieren. Sein Lieblingsbild
aus dem Kunsthaus
ist Rembrandts ‹Apostel
Simon› und er ist ein
grosser Bewunderer der
Familie Giacometti.»

                                       Tierparade nach Pablo Picasso von
                                       Aline (9 ½): Jugendrettungsschwimmerin und Querflötistin
                                       Romy (8): Kunstradfahrerin und Pianistin
                                       Elio (6): Pokalschwimmer und Naturforscher
                                       Nando (3 ½): Balljongleur und Tretvelofahrer

                                                          «Das Kunsthaus stellt für uns so
                                                          etwas wie ein ‹erweitertes
                                                          Wohnzimmer› dar. Oftmals lassen
                                                          wir uns, auch unabhängig von all
                                                          den wunderschön gestalteten
                                                          Ausstellungen, einfach durch die
                                                          Räume treiben und merken
                                                          immer wieder, dass das unseren
             «Für Sie und für uns alle hoffe              Seelen guttut.»
             ich sehr, dass die Pforten Ihres
             grossartigen Museums bald wieder
             geöffnet sein werden.»
26                                                              INTERN

                                                                         Aufnahmen gilt es, trotz Zeitdruck immer die Ruhe zu
                                                                         bewahren und sehr sorgfältig zu arbeiten. Es war eine
                                                                         intensive Zeit, in der ich eng mit unserem Technischen

 Alles im Kasten
                                                                         Dienst und insbesondere mit dem pensionierten und
                                                                         früheren Leiter des Art Handling, Robert Brändli,
                                                                         zusammenarbeitete. Ich wurde grandios und tatkräftig
                                                                         von ihnen unterstützt. Solche Herausforderungen
                                                                         sind grossartig, und in diesem Fall erlebte ich eine sehr
 Franca Candrian ist am Kunsthaus Zürich                                 persönliche Auseinandersetzung mit diesen faszinie-
 für Bildrechte, Bildarchiv & Fotografie                                 renden Figuren.
 zuständig. Das Kunsthaus-Magazin unter-                                 Gibt es ein besonderes Erlebnis?
 hielt sich mit ihr.                                                        In meinem Arbeitsumfeld begegne ich immer wie-
 INTERVIEW Kristin Steiner
                                                                         der grossartiger Kunst und treffe besondere Menschen.
                                                                         Die Zusammentreffen mit den Künstlerinnen und
                                                                         Künstlern, z. B. bei einem Ausstellungsaufbau, sind
                                                                         sehr inspirierend.

                                                                         Und was ist Ihre persönliche Motivation?
             Frau Candrian, was genau beinhaltet Ihre                        Ich liebe die Abwechslung in meiner Arbeit. Ich
             Arbeit?                                                     pflege abteilungsübergreifend einen wertvollen
                Ich bin Fotografin und der Abteilung Sammlung            Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen und
             unterstellt. Im Rahmen der Digitalisierung unserer          schätze die bereichernde Zusammenarbeit mit ihnen
             Sammlungswerke prüfe ich, wo neue Aufnahmen                 sehr. Mir gefällt die Montagsstille im Museum und
             notwendig sind und fotografiere diese Werke. Sobald         das laute Treiben in der Empfangshalle während der
             die Aufnahmen passiert sind, müssen sie digital auf­        Öffnungszeiten gleich gut. Und jeden Tag umgeben
             gearbeitet werden. Ich kümmere mich um die Repro-           sein mit Kunst! Meine Leidenschaft fürs Fotografieren
             duktionen von intern angefragten Werken für Aus­            ist so frisch geblieben wie vor über 20 Jahren. Kurz
             stellungskataloge, fotografiere für unsere Presse- und      gesagt: Meine Arbeit, die Kunst, die Menschen und
             Kommunikationsabteilung, z.B. das Magazin, und              dieses Zusammenspiel.
             dokumentiere alle im Kunsthaus stattfindenden Aus-
             stellungen. Des Weiteren betreue ich unser Bildarchiv.
             Einerseits laufen Bildbestellungen von extern und
             intern über mich, anderseits bereite ich ältere Digitali-
             sate auf; das heisst, ich gleiche die Digitalisate mit
             den Originalen ab, um die Farbechtheit und die Quali-
             tät zu überprüfen.
                In meinen Aufgabenbereich fallen auch die Bild-
             rechte. Jede Veröffentlichung eines Werkes, welches
             sich noch im Urheberschutz befindet, bedarf einer Ge-
             nehmigung, selbst wenn das Werk zu unserer Samm-
             lung gehört. Für solche Rechteabklärungen, insbeson-
             dere für unsere Sammlung online, bin ich zuständig.

             Was ist die grösste Herausforderung in
             Ihrem Job?
                Als ich vor zwei Jahren zum Kunsthaus stiess, lau-
             tete mein erster grosser Auftrag, alle Bronze-Skulptu-
             ren von Alberto Giacometti, welche sich in unserem
             Museum befinden, fotografisch zu dokumentieren.
             Innert kurzer Zeit musste die umfangreiche Sammlung
             «im Kasten» sein, jeweils mit vier bis acht Ansichten.
             Eine solche Fotoaktion muss exakt vorbereitet sein, die
                                                                                                                                     Foto: R. Stahl

             Logistik muss stimmen und es braucht eine unkompli-
             zierte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Während der
SERVICE                                                                   27

Hier finden Sie die aktualisierten
Ausstellungsdaten bis Ende 2020
sowie eine Auswahl an Führungen
und Veranstaltungen.                                                                  Bitte info
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                                                                                       Sie sich je f
                                                                                                    u
                                                                                          zeitnah a .ch
                                                                                                 sthaus
                                                                                      www.kun

Alle Führungen und Veranstaltungen                      AUSSTELLUNGEN                 Im Herzen wild. Die
werden nach den Vorgaben des                                                          Romantik in der Schweiz
                                                  Ottilia Giacometti –                13. November – 14. Februar 2021
Bundesrates und nach aktuellen                    Ein Porträt                         Grosser Ausstellungssaal
Hygiene- und Schutzregeln umgesetzt.              verlängert bis 19. Juli 2020
                                                  EG Moserbau                         Ottilie W. Roederstein
                                                                                      18. Dezember – 5. April 2021
                                                  Die Poesie der Linie.               EG Moserbau
                                                  Italienische
                                                  Meisterzeichnungen                    www.kunsthaus.ch / de /
                                                  verlängert bis 19. Juli 2020        ausstellungen / aktuell
                                                  1. OG Moserbau

                                                  Schall und Rauch.
                                                  Die wilden Zwanziger                        FÜHRUNGEN
INFORMATIONEN                                     3. Juli – 11. Oktober 2020
                                                  Grosser Ausstellungssaal                    AUSSTELLUNGEN
MUSEUM                                            Es findet keine Vernissage statt.
Heimplatz 1, 8001 Zürich                          Preview für Mitglieder              Schall und Rauch
Eintrittskasse +41 (0)44 253 85 43                1. Juli, 17 – 20 Uhr,               Mittwochs 18 Uhr,
Fr – So / Di 10 – 18 Uhr, Mi/Do 10 – 20 Uhr       2. Juli, 14 – 20 Uhr                sonntags 11 Uhr

DIREKTION UND VERWALTUNG
                                                  Landschaften – Orte                 Reset & Play
                                                  der Malerei
Tel. +41 (0)44 253 84 84                                                              Dialogische Führung in der
                                                  17. Juli – 8. November 2020         Ausstellung «Schall und Rauch».
Fax +41 (0)44 253 84 33
                                                  1. OG Moserbau                      Mit Youlo Wujohktsang,
info@kunsthaus.ch
                                                  Es findet keine Vernissage statt.   Doktorandin Rechtsphilosophie
                                                  Preview für Mitglieder 16. Juli,    und Elena Grignoli,
GRAFISCHE SAMMLUNG STUDIENSAAL
                                                  14 – 20 Uhr                         Kunstvermittlerin
Mo – Fr nach Voranmeldung
                                                                                      Do 17. September, 18 – 19.30 Uhr
Tel. +41 (0)44 253 85 36/39                       Kader Attia.                        CHF 39.– / Mitglieder und
grafischesammlung@kunsthaus.ch                    Remembering the Future              reduziert CHF 15.–
                                                  21. August – 15. November 2020
BIBLIOTHEK                                                                            Ottilia Giacometti
                                                  EG Moserbau
Rämistrasse 45, 8001 Zürich                       Es findet keine Vernissage statt.   Do 9. Juli, 18 Uhr
Tel. +41 (0)44 253 85 31                          Preview für Mitglieder
Fax +41 (0)44 253 86 51                           20. August, 14 – 20 Uhr             Landschaften –
Ausleihe Tel. +41 (0)44 253 85 32                 Kurzeinführungen: 17 und 19 Uhr     Orte der Malerei
Mo – Fr 13 – 18 Uhr                               Beschränkte Platzzahl
www.kunsthaus.ch/bibliothek                                                           Do 23. Juli, 18 Uhr
                                                                                      Sa 22. August, 13 Uhr
                                                  Im November-Magazin
                                                                                      Fr 9. Oktober, 15 Uhr
Für die Sonderöffnungszeiten während              informieren wir Sie über die
den Ferien und Feiertagen: siehe Website.         folgenden Ausstellungen:
28                                                                           SERVICE

 Kader Attia                                    VERANSTALTUNGEN                  Sa 5. September, 14 – 16.30 Uhr     Bitte Znüni mitbringen und
 Sa 29. August, 13 Uhr                                                           CHF 39.– / Mitglieder CHF 29.–      Arbeitskleider anziehen – es wird
 Do 29. Oktober, 18 Uhr                      Sommerprogramm                                                          bunt. Anmeldung für einzelne
                                             für Familien                        Muster für die Zukunft              oder mehrere Termine möglich.
 Alle Führungen finden mit                                                       Sa 29. August, 10 –13 Uhr           CHF 18.– pro Morgen
                                             15. Juli – 17. August 2020
 elektronischem FM-Gruppen­-                 Infos ab Ende Juni in der Agenda    CHF 60.– / Mitglieder CHF 45.–/
 führungssystem statt.                                                           Jugendliche CHF 15.–                           AB 5 JAHREN
                                             auf www.kunsthaus.ch
 Speziell auch für Personen
 mit Hör­minderungen geeignet.                                                   Landschaft: Ein Stück               Malatelier am Sonntag
                                             Schall und Rauch.
 Billett CHF 6.– / Mitglieder
                                             Die wilden Zwanziger                Natur – ein Stück Malerei           12. / 19. Juli, 13. / 20. September,
 CHF 4.–. Bitte an der Kasse                                                     Sa 26. Sept, 10.30 – 14.30 Uhr      11. / 18. Oktober, 10.30 – 12 Uhr,
 lösen. Teilnehmerzahl                       Juli – Oktober 2020                                                     CHF 12.–
                                                                                 (mit kleiner Lunchpause)
 beschränkt! Geräteausgabe                   Veranstaltungsprogramm
                                                                                 CHF 80.– / Mitglieder CHF 50.– /
 10 Minuten vor Beginn.                      ab Ausstellungsbeginn online                                            Figuren in Bildern
                                                                                 Jugendliche CHF 15.–
                                             auf www.kunsthaus.ch
                                                                                                                     Sa 4. Juli, 14 – 16 Uhr, CHF 15.–
             SAMMLUNG                                                                  KUNSTLABOR FÜR ALLE
                                             Kader Attia.
                                             Remembering the Future                                                  Musik und Bild
 Samstagsführungen                                                               Kinder unter 10 Jahren nur          Sa 5. September, 14 – 16 Uhr,
 Jeweils 15 – 16 Uhr                         August – November 2020              in Begleitung. Kosten im            CHF 15.–
 Immer am letzten                   N G S-
                         SA M M LU TS
                                             Veranstaltungsprogramm              Eintrittspreis inbegriffen.
                          H IG H LI G H      ab Ausstellungsbeginn online
 Samstag des Monats                                                              Anmeldung nicht erforderlich.       Im Farbkosmos
 findet die Führung zu                       auf www.kunsthaus.ch
                                                                                                                     Sa 3. Oktober, 14 – 16 Uhr,
 den Highlights der Sammlung                                                     Schall und Rauch
 statt. Die übrigen Themen                   Lange Nacht der Museen              5. Juli, 2. August, 6. September,
                                                                                                                     CHF 15.–
                                                                                                                                                             -
 und Teilnahmebedingungen                    Sa 5. September, 18 – 2 Uhr         11 – 17 Uhr                                                       H E R B ST
 erfahren Sie in der Agenda auf              Programm und Informationen ab
                                                                                                                     Der Herbst ist da!             FE R IE N

 www.kunsthaus.ch.                           August auf www.langenacht.ch                                            Di 6. Oktober, 14 – 16 Uhr,
                                                                                 Landschaft
                                                                                                                     CHF 15.–
                                                                                 4. Oktober, 11 – 17 Uhr
 Kunst und Religion im
 Dialog: Scham                                 Geometry and Colour.                                                  Nimm Platz: Stuhl,
 Mit Sibyl Kraft (Kunsthaus                    Decoding the Arts                       FAMILIENWORKSHOPS             Sessel oder Sofa?
                                                                                       (KINDER AB 5 JAHREN)
 Zürich) und Ulrike Büchs                      of Islam in the West                                                  Do 8. Oktober, 14 –16 Uhr,
 (reformierte Kirche)                          1880 – 1945                       Sonntags 10.30 – 12.30 Uhr
                                                                                                                     CHF 15.–
 So 6. September, 15 – 16.30 Uhr               Internationales Symposium         Erwachsene CHF 10.– / Kinder
 Teilnahmebedingungen in der                   11. September, 14.30 – 19 Uhr,    und Jugendliche CHF 5.–                        7 – 12 JAHRE
 Agenda auf www.kunsthaus.ch.                  Museum Rietberg
                                               12. September, 9 – 18 Uhr,        Das Mädchen Ottilia                 Sommerwerkstatt
 Kunst-Stück                                   Kunsthaus Zürich                                                      Jeweils 10 –16 Uhr, Lunch
                                                                                 28. Juni
 CHF 39.– / Mitglieder und                     Veranstaltung in den                                                  mitbringen. CHF 40.– pro Tag,
 reduziert CHF 29.–                            Sprachen E, F und D.                                                  Anmeldung für einen oder
                                               Eintritt frei. Anmeldung:
                                                                                 Schall und Rauch
                                                                                                                     mehrere Tage möglich.
 Einführung: Erhalten Sie einen                                                  26. Juli
                                               www.rietberg.ch/tickets
 Überblick über die wichtigsten
                                                                                                                       Wild, farbig und bewegt – Tiere
 Epochen der Kunstgeschichte                                                     Farben- und                         und Pflanzen in der Landschaft
 und lernen Sie Künstlerinnen                                                    Formenwirbel
 und Künstler vom Mittelalter bis
                                                     WORKSHOPS                                                       Di 14. Juli
                                                                                 30. August
 ins 20. Jahrhundert kennen.                                                                                           Blätterwald und
 Do 24. September, 18 – 19.45 Uhr
                                             Aufgeweckte
                                             Kunst-Geschichten                   Sinnliche Sehreise                  Baumgestalten
 Impressionismus: Erhalten Sie                                                   durchs Kunsthaus                    Mi 15. Juli
                                             Ein Angebot für Menschen mit
 einen vertieften Einblick in die
                                             Demenz und ihre Angehörigen         27. September                         Spieglein, Spieglein
 Epoche des Impressionismus und
                                             oder Betreuungspersonen.                                                auf dem See
 die unterschiedlichen Arbeits­
 weisen der Kunstschaffenden.
                                             Di 1. / 8. / 15. / 22. September,   Springen, hüpfen, flattern          Do 16. Juli
 Do 29. Oktober, 18 – 19.45 Uhr
                                             14.45 – 16.45 Uhr                   – die Tiere sind los
                                             CHF 60.– für vier Nachmittage,                                            Mit Farbflecken zaubern
                                                                                 25. Oktober                         Fr 17. Juli
                                             inkl. Imbiss für zwei Personen.
     KUNSTHAUS-ERWEITERUNG
                                                                                   3 – 6 JAHRE (IN BEGLEITUNG)         Lichtzauber – den
                                                  ERWACHSENE UND                                                     Impressionisten auf der Spur
 Baustellenführung                            JUGENDLICHE AB 16 JAHREN
 27. Juni, 11 – 12 Uhr
                                                                                 Villa Kun(s)terbunt                 Di 11. August

 4. Juli, 11 – 12 Uhr                        Schreiben ist Kunst                 21. August, 4. / 18. September,       Raus aus dem Haus! Menschen
 11. Juli, 16 – 17 Uhr                                                           2. / 23. Oktober, 6. / 20. /        und Tiere sehen und zeichnen
                                             Infos siehe S. 6
 CHF 25.– / Mitglieder CHF 15.–                                                  27. November, 11. Dezember,         Mi 12. August
                                             Do 27. August, 17.30 – 20 Uhr
                                                                                 10 – 11.30 Uhr
GLOSSE                                    29

  Farblandschaften –
Landschaftsfarben
Do 13. August

                                             Trotz und
  Auf nach Venedig!
Fr 14. August

Gibt es Ferienziele im

                                             gerade jetzt
Kunsthaus?
Mi 7. Oktober, 10.30 – 14.30 Uhr
Lunch mitnehmen, CHF 25.–

                                         -
Bäume und Wälder –             H E R B ST
                                FE R IE N    Ein kalter Maitag, dicke Regenwolken bedrücken nicht nur die
Zeichnen und Malen                           Dächer. Wie schön kann ich mich endlich wieder ins strahlende
Fr 9. Oktober, 10.30 – 14.30 Uhr             Kunsthaus flüchten, die Pforte ist weit geöffnet. Obwohl ich
Lunch mitnehmen, CHF 25.–
                                             nur vier Minuten nach zehn Uhr ins Kunsthaus sprinte, bin ich
                                             nicht unter den Ersten. Vor mir strömen schon Pärchen zur
Cool-tour: Dornröschen –                     Ausstellung über Ottilia Giacometti.
im Herzen wild
                                                Dezente Wartemarkierungen, nicht schreiend gelb, der
Mo 12. bis Fr 16. Oktober,
                                             Desinfektionsmitteldosierer schnurrt ohne Berührung und ent-
9 –16 Uhr, CHF 150.–
                                             keimt meine Hände. Früher nur Spitalalltag, nun allgegenwärtig,
           CLUB 3PLUS                        allerdings nirgendwo so stylisch und hygienisch wie im Kunst-
                                             haus, und alle dürfen ohne das klimpernde Blechmärkchen «K»
Kinder zwischen 3 und 6 Jahren               losmarschieren.
in Begleitung
                                                Durchmischt das Publikum – Frauen, Männer, junge und
Ab ins Kunstlabor
                                             reifere Gesichter, die lächeln. Genau wie es sein soll. Kunst lässt
Bitte Zvieri mitbringen und
                                             lächeln, sie verbindet Menschen, die Liebe zur Kunst.
Arbeitskleider anziehen.
Block 1: 11. / 18. / 25. September              Bei den ersten Bildern von Ottilia spüre ich die Innigkeit,
Block 2: 23. / 30. Oktober,                  die Gefühle für dieses Kind, dieses Mädchen, diese Frau. Ist Liebe
6. November                                  in der Kunst eine Demonstration oder Konkretisierung? Diese
14 – 15.30 Uhr, CHF 55.– pro Block           Frage geistert mir penetrant durch das Hirn. Die weichen
                                             Konturen Giovannis, wie selbstverständlich empfinde ich Albertos
           CLUB 6PLUS
                                             härtere Striche, seine Abgrenzung, seine Entwicklung. Und
Kinder ab 6 Jahren                           erst seine Trauer und die wachsame Milde bei dem Neugebore-
Fabelhaftes und                              nenköpfchen Silvios.
Geheimnisvolles aus                             Ein Drama, festgehalten, nein, versucht auszuhalten in
Farbe und anderem                            schlichten Bleistiftstrichen, schwarz-weiss. Kunst lässt nicht nur
Material                                     lächeln, Kunst berührt uns, lässt Fragen nach Klischees an einem
Block 1:                                     Regentag im Mai wie Tropfen an der Fensterscheibe abperlen
Stillleben, damals und heute                 und wir lernen einmal mehr im Kunsthaus: Nütze den Tag. Trotz
9. / 16. / 23. / 30. September
14 – 16 Uhr, CHF 70.– pro Block
                                             und gerade jetzt.

                                             Ihre Sabine Meisel
Änderungen vorbehalten.                      www.sabinemeisel.com
Aktuelle Informationen finden Sie
auf unserer Webseite.

Anmeldung für alle Veranstal­
tungen erforderlich (sofern
nicht anders erwähnt).
Detailliertes Programm und
Anmeldung: www.kunsthaus.ch/
besuch-planen/agenda.

Preise inkl. Eintritt und Material.
Freie Gruppen und Schulklassen
nur nach Voranmeldung.
30                                                          COMING SOON

                                                                                        WIR SAGEN DANKE

                                                                                        IMPRESSUM
                                                                                        Offizielles Magazin für
                                                                                        Mitglieder des Vereins
                                                                                        Zürcher Kunstgesellschaft

                                                                                        HERAUSGEBER
                                                                                        Zürcher Kunstgesellschaft
                                                                                        Postfach, 8024 Zürich
                                                                                        www.kunsthaus.ch
                                                                                        © Kunsthaus Zürich
                                                                                        Abdruck erwünscht mit
                                                                                        Quellenangabe

                                                                                        REDAKTION
                                                                                        Kristin Steiner

                                                                                        GESAMTVERANTWORTUNG
                                                                                        Björn Quellenberg

                                                                                        AUFLAGE
                                                                                        Druckauflage 18 120
                                                                                        WEMF/SW-beglaubigt 15 436
                                                                                        erscheint 4-mal jährlich

 Ottilie W. Roederstein, Selbstbildnis, 1917                                            BEZUG
 Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, 1917                               In der Jahresmitgliedschaft
                                                                                        enthalten, Preis am
                                                                                        Kunsthaus-Shop CHF 8.–

                                                                                        GESTALTUNG

 Ottilie W. Roederstein
                                                                                        Crafft AG, Zürich
                                                                                        www.crafft.ch

                                                                                        INSERATE
                                                                                        Fachmedien Zürichsee
                                                                                        Werbe AG, Stäfa
 Ottilie W. Roederstein (1859 – 1937) war zu ihren Lebzeiten eine erfolgreiche und      Telefon +41 (0)44 928 56 11
 unabhängige Malerin, die nicht nur in der Schweiz und in Deutschland grosse            Fax +41 (0)44 928 56 22
                                                                                        kunsthaus@fachmedien.ch
 Anerkennung für ihre Porträts und Stillleben fand, sondern seit 1883 ihre Gemälde      www.fachmedien.ch
 mit Erfolg auch in Paris ausstellte. 1912 vertrat sie die Schweiz als einzige
                                                                                        DRUCK
 Künstlerin bei der epochalen internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes
                                                                                        Schellenberg Druck AG,
 in Köln – neben männlichen Kollegen wie Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler          Pfäffikon
                                                                                        www.schellenbergdruck.ch
 und Cuno Amiet.
     Trotz ihrer einst internationalen Wertschätzung ist Roederstein fast unmittelbar   ISSN 1421-315X
 nach ihrem Tod in Vergessenheit geraten. Nach über 80 Jahren wird die Ausstellung
 im Kunsthaus Zürich mit rund 60 Werken die erste monografische Werkschau in
 der Schweiz sein, die das stilistisch vielfältige Œuvre der Künstlerin wieder einem
 breiten Publikum zugänglich machen wird.
     Mehr zu dieser Ausstellung, die ab dem 18. Dezember im Kunsthaus Zürich zu
 sehen sein wird, erfahren Sie im nächsten Magazin vom 26. Oktober.
ANZEIGEN                                                                           31
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schutz-
                                      Contemporary meets Masters

           immobilienkosmos.ch
                                                                                       verlängert bis 20. Juni

                                      Galerie-KünstlerInnen im Dialog mit Henri Michaux, Andy Warhol,
                                      Sam Francis, Hans Hartung, Jan Voss, Pierre Alechinsky u.a.

                                      NACH VORANMELDUNG GEÖFFNET!

                                      Aktuelle Informationen zu den Ausstellungen
                                      finden Sie immer auf www.utebarth.com

                                      ART FORUM UTE BARTH
                                      Galerie für Moderne & Zeitgenössische Kunst       www.utebarth.com
                                      Kartausstrasse 8 CH-8008 Zürich T +41 44 3802711 info@utebarth.com
räume

                                       Ich suche                                                   n?
                                                                                          e r kaufe
                                       eine schöne                           Sie wo
                                                                                    llen v
                                                                                                33
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                                       Wohnung.                                  0 4 4

                                                                                         www.ginesta.ch

                                            «das perfekte weisse T-shirt unter den Sofas»
                                                                                        Yusuf Sert
                                            handmade in Padua
                                            einzigartig modular kompakt
                                                                                       cubell von digiulia

                                                  interior atelier sert
                                                           oberdorfstrasse 19 Zürich
                                                               +41 79 221 26 38
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                                              Schöne und
                                             seltene Bücher

                                            Oberdorfstrasse 10, 8001 Zürich, www.finebooks.ch, 043 222 4 888
                                                   Dienstag bis Freitag 11.30 –18 h, Samstag 11–16 h

                          200505_Fine Books.indd 1                                                             05.05.20 14:48
In Kunst mehr als nur
                schöne Bilder sehen?
                Warum nicht.
Kunst regt zum Denken an, zeigt neue Perspektiven auf.
Uns als Bank ist das wichtig. Kulturell und geschäftlich.
Deshalb unterstützen wir das Kunsthaus Zürich.
                                                                                                             Partner
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