Lockdown als Katalysator zur Ausweitung von Homeoffice - Homeoffice-Barometer - Privat- und Berufsleben profitieren - Unternehmen machten gute Figur
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Homeoffice-Barometer Lockdown als Katalysator zur Ausweitung von Homeoffice Privat- und Berufsleben profitieren — Unternehmen machten gute Figur ©GFS.BERN | MAI 2020
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Projektteam Lukas Golder: Co-Leiter Melanie Ivankovic: Projektleiterin Thomas Burgunder: Wissenschaftlicher Mitarbeiter Daniel Bohn: Projektmitarbeiter Bern, 20.05.2020 Publikation: ist nicht zur Publikation vorgesehen © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 2
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Inhaltsverzeichnis 1 MANAGEMENT SUMMARY ..................................................................................................................................... 4 2 EINLEITUNG ............................................................................................................................................................. 5 2.1 Konzeption ...................................................................................................................................................5 2.2 Methode........................................................................................................................................................5 2.3 Berichterstattung und Datenanalyse .................................................................................................... 7 3 BEFUNDE .................................................................................................................................................................. 8 3.1 Homeoffice-Situation vor der Corona-Pandemie ............................................................................. 8 3.2 Aktuelle Situation im Betrieb mit Homeoffice ................................................................................... 8 3.3 Aktuelle persönliche Situation mit Homeoffice ............................................................................... 13 3.4 Einstellungen gegenüber Homeoffice.................................................................................................14 3.5 Zufriedenheit mit Homeoffice-Situation ............................................................................................19 4 SYNTHESE .............................................................................................................................................................. 23 5 ANHANG ................................................................................................................................................................. 25 5.1 gfs.bern-Team ...........................................................................................................................................25 © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 3
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 1 Management Summary Zwischen April und Mai wurden 1126 volljährige Einwohner*innen der Schweiz, die im März und April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice gearbeitet haben, befragt, um ihre Erfahrungen mit Homeoffice während des Corona-Lockdowns zu erheben. 60 Prozent davon haben komplett auf Homeoffice umstellt. Im Schnitt hatte sich ihre Arbeitsstundenzahl im Homeoffice im Vergleich zu 2019 ver- dreifacht auf rund 32 Stunden pro Woche. Die Arbeitsbelastung durch die Homeoffice-Situation hatte sich gemäss Angaben im Schnitt leicht verrin- gert (-0.8 Stunden pro Woche). Fast die Hälfte der befragten Einwohner*in- nen erhielt einen Kostenanteil am Homeoffice vom Arbeitgeber gedeckt. Bei knapp zwei Dritteln der befragten Einwohner*innen waren mehr als eine Person pro Haushalt im Homeoffice tätig. Der grösste Teil arbeitete gleichzeitig von zu Hause aus, nur wenige wechselten sich mit Homeoffice ab. Der Betreuung der Kinder während des Homeschooling kamen 68 Pro- zent nach. 31 Prozent betreuten ihre Kinder nicht selber. Unterschiede zwi- schen den Geschlechtern konnten hier nicht festgemacht werden. Auswirkungen durch Homeoffice auf die Umwelt werden wahrgenommen, so sagen jeweils rund 90 Prozent, dass Homeoffice die Verkehrsbelastung reduziere und einen Beitrag zum Umweltschutz leiste. Zudem wird Home- office als stressreduzierend wahrgenommen (60%), doch das Gefühl des Alleinseins wird dadurch befördert (64%). Dennoch funktionierten die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team für über 80 Prozent gut. 60 Prozent der Unternehmen kannten Homeoffice bereits. 58 Prozent sagten, ihr Unternehmen sei gut auf die Pandemiesituation vorbereitet gewesen. Die Zeit, die durch den wegfallenden Arbeitsweg gespart wurde, wird privat (78%) und beruflich (68%) genutzt. Dabei hilft das Homeoffice 61 Prozent ihren Beruf mit dem Privatleben zu vereinbaren. Bei der Arbeit empfinden sich 62 Prozent als produktiver und 55 Prozent als kreativer. Was jedoch 71 Prozent der befragten Einwohner*innen fehlt, sind die informellen Kon- takte im Team. In Zukunft wünscht man sich mehr Know-How (90%) und bessere Infra- struktur (86%) für die digitale Zusammenarbeit. Auch flexiblere Arbeits- modelle in Bezug auf Ort (89%) und Arbeitszeit (78%) werden gewünscht. Die Zufriedenheit mit Homeoffice während dem Lockdown war für viele sehr hoch (80% "eher/sehr zufrieden"). Personen, die auch in Zukunft wei- terhin (teilweise) im Homeoffice arbeiten möchten, waren besonders zu- frieden. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 4
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 2 Einleitung Im Auftrag der syndicom führte das Forschungsinstitut gfs.bern eine Befragung zum Thema "Homeoffice" durch. Die Befragung wurde grösstenteils in der Phase des "Lock- downs", der aufgrund der Corona-Pandemie vom Schweizer Bundesrat vom 16. März bis 26. April 2020 angeordnet wurde, durchgeführt. 2.1 Konzeption Im Rahmen dieser Studie sollen Erfahrungen, Haltungen, Vor- und Nachteile, Belastun- gen und Herausforderungen von Homeoffice repräsentativ erhoben werden, um die Si- tuation der Arbeitnehmenden im Homeoffice nachhaltig zu verbessern. Folgende Fragen sollen dabei geklärt werden: • Gesamtbewertung: Wie wird Homeoffice während der Pandemie beurteilt und welche Faktoren befördern und schmälern die Gesamtbewertung? • Vor- und Nachteile: Was sind die Vor- und Nachteile von Homeoffice generell in beruflicher und privater Hinsicht? Wie fallen die Urteile über Ergonomie, Ar- beitszeit, informelle Kontakte, Pausen, Technologie, Teamarbeit und Ablen- kungsfaktoren aus? • Pandemie-Massnahmen inkl. Übernahme von (Infrastruktur-)Kosten: Welche begleitenden Massnahmen wurden von Behörden und von Arbeitgebenden er- griffen? Welche verbessern und welche verschlechtern die Situation (Home- schooling, technologische Massnahmen, Infrastruktur, Team-Building, Über- wachung, digitale Kollaboration, Kurzarbeit…)? • Work-Life-Balance, Zukunft und Erwartungen: Wie steht es um die Work-Life- Balance während dem Homeoffice und dem Shutdown? Welche Wünsche beste- hen in Richtung Post-Pandemie? Was müsste getan werden, um Home-Office in der Zukunft motivierender und verträglicher auszugestalten? Wie ist die Rolle des Service Public und der Grundversorgung in diesem Kontext (bspw. Leistungsfä- higkeit der Infrastruktur)? Was soll bleiben, was soll ändern? 2.2 Methode Im Zeitraum zwischen April und Mai wurden 1126 volljährige Einwohner*innen der Schweiz, die im März und April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice gearbeitet haben, befragt. Die Studie wurde so konzipiert, dass sie zu einem Teil aus einer Panel- Befragung besteht und zum anderen aus einer offenen Online-Befragung. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 5
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Tabelle 1: Methodische Details Auftraggeber syndicom Grundgesamtheit Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren Personen, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice arbeiteten Datenerhebung online, via Panel und Opt-In (Facebook) Befragungsgebiet ganze Schweiz Befragungszeitraum 23. April bis 10. Mai 2020 Gewichtung nach Alter, Geschlecht, Sprache, Erwerbsquote Stichprobengrösse Total Befragte N = 1126 (DCH: 760, FCH: 268, ICH: 98) Stichprobenfehler ± 2.9 Prozentpunkte bei 50/50 (und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit) ©gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April-Mai 2020 Bei einer Stichprobe entscheiden zwei Faktoren über die Qualität der später gewonnenen Aussagen massgeblich mit: Auf der einen Seite definiert sich die Datenqualität über die Grösse des Stichprobenfehlers. Dieser Index weist die Irrtumswahrscheinlichkeit und Irrtumsgrösse einer getroffenen statistischen Aussage aus. Einerseits setzt man bei der Umfrageforschung zumeist auf ein Sicherheitsmass von 95 Prozent, das heisst man ak- zeptiert eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent, dass der nachgewiesene statis- tische Zusammenhang so in der Bevölkerung nicht vorhanden ist. Andererseits unterlie- gen statistische Aussagen einem Stichprobenfehler, welcher von der Grösse der Stich- probe und der Basisverteilung der Variable in der Bevölkerung abhängt, wobei der Fehler kleiner wird, je grösser die Stichprobe ist. Tabelle 2: Stichprob enfehler Ausgewählte statistische Stichprobenfehler nach Stichprobengrösse und Basisverteilung Fehlerquote Basisverteilung Stichprobengrösse 50% zu 50% 20% zu 80% N= 1'000 ±3.2 Prozentpunkte ±2.5 Prozentpunkte N= 600 ±4.1 Prozentpunkte ±3.3 Prozentpunkte N= 100 ±10.0 Prozentpunkte ±8.1 Prozentpunkte N= 50 ±14.0 Prozentpunkte ±11.5 Prozentpunkte Lesebeispiel: Bei rund 1'000 Befragten und einem ausgewiesen Wert von 50 Prozent liegt der effektive Wert zwi- schen 50 Prozent ±3.2 Prozentpunkte, bei einem Basiswert von 20 Prozent zwischen 20 Prozent ±2.5 Prozent- punkte. Dabei setzt man in der Umfrageforschung zumeist ein Sicherheitsmass von 95 Prozent, das heisst man akzeptiert eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent, dass der nachgewiesene statistische Zusammenhang so in der Bevölkerung nicht vorhanden ist. ©gfs.bern Gerade bei Untergruppenanalysen weist die untersuchte Gruppe schnell weniger als 50 Befragte aus, was bei einem Stichprobenfehler von ± 14 Prozentpunkten eine adäquate Interpretation nahezu unmöglich macht. Deshalb nehmen wir keine Subgruppenanaly- sen unter 50 Fällen vor. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 6
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 2.3 Berichterstattung und Datenanalyse Die Berichterstattung zum Homeoffice Barometer erfolgt zuerst im Rahmen einer be- schreibenden Analyse, bei der insbesondere die Häufigkeiten in Form von Prozentwerten im Zentrum stehen. Zusammenhänge zwischen zwei Variablen, also beispielsweise zwischen dem Gesund- heitszustand und der Sprachregion, werden mittels Korrelationen gemessen. Das nor- malerweise verwendete Mass ist der Koeffizient Cramérs V. Der Vorteil dieser Masszahl ist, dass sie unabhängig vom Skalenniveau der Indikatoren verwendet werden kann. Da- mit bestimmen wir die Stärke des Zusammenhangs. Dieser ist umso stärker, je mehr das Cramérs V von Null differiert. Davon unterscheiden wir die Frage, ob der in der Befragung gefundene und gemessene Zusammenhang auch auf die Grundgesamtheit verallgemei- nert werden darf. Hierfür verwenden wir den üblichen Signifikanztest – den Chi2-Test. Damit kann man sagen, inwiefern Untergruppen in sich selbst ein signifikant unter- schiedliches Verhalten an den Tag legen. In der Regel verwenden wir ein Sicherheitsmass von 95 Prozent. Die Erklärung von Zusammenhängen zwischen mehreren unabhängigen Variablen und einer abhängigen Variable leistet die multivariate Regressionsanalyse. Diese funktio- niert analog, wie die Korrelation der Koeffizienten, zur Bestimmung der Stärke eines Zu- sammenhangs. Der Unterschied bei der Regressionsanalyse besteht jedoch darin, dass diese nicht nur eine unabhängige Variable ausmisst, sondern eine beliebige Zahl von Va- riablen miteinbeziehen kann. Dies kommt in der Regel der komplexen Realität deutlich näher. Die Regressionsanalyse bestimmt auf diese Weise, welche der unabhängigen (er- klärenden) Variablen wie stark auf die abhängige (zu erklärende) Variable wirkt – wenn man die Effekte der anderen unabhängigen Variablen mitberücksichtigt. Dabei stellt man auf den Beta-Koeffizienten ab. Es gibt, wie bei der Korrelationsrechnung, Sicher- heitsmasse, die angeben, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein in der Stichprobe gefun- dener Zusammenhang auch in der Grundgesamtheit gilt. Der dabei angewendete Signi- fikanztest funktioniert analog zur obigen Beschreibung bei bivariaten Zusammenhän- gen. Eingesetzt wird die Regressionsanalyse vor allem dort, wo der Zusammenhang zwi- schen der Beurteilung verschiedener Botschaften einerseits und der Einstellung oder Handlungsbereitschaft anderseits zu bestimmen ist. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 7
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 3 Befunde 3.1 Homeoffice-Situation vor der Corona-Pandemie Der Ausbruch der Corona-Pandemie in der Schweiz im März 2020 führte dazu, dass viele Schweizer Arbeitnehmende ihre beruflichen Tätigkeiten nach Hause in das Homeoffice verlegen mussten. Viele Arbeitnehmende arbeiteten bereits zuvor gelegentlich im Homeoffice. Die Homeoffice-Situation vor der Corona-Pandemie wurde im Rahmen der "Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung" vom Bundesamt für Statistik erfasst. Die neusten Zahlen geben an, dass 2019 rund 1’108’000 Arbeitnehmende in der Schweiz gelegentlich im Homeoffice gearbeitet haben. Gemäss einer Schätzung, die wir auf Basis dieser Zahlen und den von uns erhobenen Angaben der Arbeitnehmenden, errechnet ha- ben, ist der Anteil an Arbeitnehmenden, die während des Lockdowns mehr als 6 Stunden im Homeoffice gearbeitet haben, um rund 335’000 Personen angestiegen. 3.2 Aktuelle Situation im Betrieb mit Homeoffice Die Einwohner*innen wurden gefragt, wie die aktuelle Situation während der Corona- Pandemie in ihrem Betrieb aussehe. 60 Prozent gaben an, dass ihr Betrieb komplett auf Homeoffice umgestellt habe. Dabei sind es vor allem die Branchen Information und Kommunikation (70%) sowie das Erzie- hungswesen (80%), die am häufigsten komplett auf Homeoffice umgestiegen sind. 27 Prozent sagten, dass ihr Betrieb weiterhin regulär laufe, aber es auch zusätzlich die Möglichkeit zu Homeoffice gäbe. Jeweils gut ein Sechstel gab an, dass der Betrieb im Un- ternehmen reduziert sei oder es Teilschliessungen gab (17%), der Betrieb Kurzarbeit be- antragt habe (16%) oder weitere Pandemie-Massnahmen gelten (15%). © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 8
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Grafik 1 Aktuelle Situation im komplett im Homeoffice 60 Betrieb regulär, aber mit zusätzlichem Homeoffice 27 "Wie sieht die aktuelle Situation in Ihrem reduzierter Betrieb mit Teilschliessungen von Betrieb aus? Sie können mehrere Antworten 17 Abteilungen / Bereichen / Projektstopps geben." Kurzarbeit 16 in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice weitere Pandemie-Massnahmen bezüglich 15 arbeiteten Überzeit, Ferien oder ähnlichem gelten regulärer Arbeitsbetrieb wegen Pandemie- 7 Massnahmen eingestellt regulär ohne besondere Massnahmen oder 4 zusätzlichem Homeoffice Ausnahmeregelung für mehr Überstunden 4 (bspw. Pflege / Spital) Andere Situation 7 gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) Die Anzahl Stunden, die im Homeoffice geleistet wurden, hat sich gemäss unseren An- gaben verdreifacht. So waren es im Mittel rund 10,5 Stunden pro Person und Woche vor dem Lockdown, dagegen waren es während dem Lockdown durchschnittlich rund 32 Stunden. Dies macht total gerechnet einen Anstieg von Anzahl Stunden pro Woche im Homeoffice von 11’700’000 Stunden im Jahr 2019 auf 39’800’000 Stunden während Lockdown. Die Befragten gaben zudem an, dass sie in den letzten fünf Arbeitstagen im Schnitt 33 Stunden gearbeitet haben, rund 27,5 davon im Homeoffice. Noch vor den Corona-Mas- snahmen arbeiteten die befragten Einwohner*innen durchschnittlich rund 25 Stunden pro Woche inkl. Homeoffice. Tabelle 3: Stunden pro W oche Mittelwert in Stunden durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche im Home- 31.9 office während Lockdown durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche im Home- 27.6 office während den letzten fünf Arbeitstagen durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche insgesamt 33.0 während den letzten fünf Arbeitstagen durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche insgesamt 24.8 Anfang 2020 durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche im Home- 10.5 office in 2019 ©gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April- Mai 2020 © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 9
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Während 2019 noch der Grossteil der befragten Einwohner*innen weniger als 8 Stunden pro Woche im Homeoffice gearbeitet hat (57%), arbeitete während dem Lockdown die Mehrheit zwischen 40 und 47 Stunden pro Woche im Homeoffice (29%). Grafik 2 Arbeitsstunden und Homeoffice vor und durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche im Homeoffice in 2019 57 15 5 4 3 9 1 6 während Lockdown durchschnittliche Arbeitsstunden 26 11 6 8 11 29 4 23 in % Einwohner*innen der Schweiz pro Woche insgesamt Anfang 2020 ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice arbeiteten durchschnittliche Arbeitsstunden im Homeoffice während den letzten 11 13 13 14 15 28 3 12 5 Arbeitstagen durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche im Homeoffice während 1 13 16 16 16 29 5 4 Lockdown durchschnittliche Arbeitsstunden insgesamt während den letzten 5 6 6 10 12 15 41 6 13 Arbeitstagen weniger als 8 h zwischen 8 und 15 h zwischen 16 und 23 h zwischen 24 und 31 h zwischen 32 und 39 h zwischen 40 und 47 h zwischen 48 und 55 h 56 h oder mehr weiss nicht/keine Antwort gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) Das Homeoffice wirkte sich unterschiedlich auf die Arbeitsstunden-Situation der Be- fragten aus: Die Einwohner*innen arbeiteten zu 26 Prozent mehr Stunden, zu 21 Prozent gleich viele Stunden und zu 22 Prozent weniger Stunden pro Woche wegen der aktuellen Homeoffice-Situation. Knapp ein Drittel der befragten Einwohner*innen konnte hierzu keine Angabe machen. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 0
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Grafik 3 Auswirkung von Homeoffice-Situation auf Arbeitsstunden weiss nicht/keine mehr Stunden 26 Antwort 31 "Leisten Sie wegen der aktuellen Homeoffice-Situation mehr oder weniger Stunden pro Woche?" in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice arbeiteten gleich viele Stunden 21 weniger Stunden 22 gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) Jene, die angaben, mehr zu arbeiten, arbeiteten am häufigsten 1 bis 4 Stunden mehr pro Woche (39%). 31 Prozent gaben an, 5 bis 8 Stunden mehr pro Woche während der Home- office-Situation gearbeitet zu haben und knapp ein Drittel gibt sogar an, mehr als 8 Stunden mehr pro Woche während des Lockdowns gearbeitet zu haben. Grafik 4 Anzahl Mehrstunden mehr als 24 h wegen Homeoffice- 17 - 24 h 7 4 Situation "Leisten Sie wegen der aktuellen Homeoffice-Situation mehr oder weniger Stunden pro Woche?" 1-4h 9 - 16 h 39 19 in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice Arbeiteten und wegen der aktuellen Situation mehr arbeiten 5-8h 31 gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (n = 292) Von den 22 Prozent, die angeben, weniger gearbeitet zu haben, belaufen sich die Zahlen wie folgt: 29 Prozent arbeiteten 1 bis 4 Stunden weniger, 24 Prozent 5 bis 8 Stunden we- niger und 29 Prozent 9 bis 16 Stunden weniger. 18 Prozent gaben an, mehr als 17 Stunden weniger gearbeitet zu haben. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 1
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Grafik 5 Anzahl reduzierte mehr als 24 h 9 Stunden wegen Homeoffice-Situation 17 - 24 h 9 1-4h 29 "Leisten Sie wegen der aktuellen Homeoffice-Situation mehr oder weniger Stunden pro Woche?" in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice Arbeiteten und wegen der aktuellen Situation weniger arbeiten 9 - 16 h 29 5-8h 24 gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (n = 248) Total, also Mehrstunden und reduzierte Stunden zusammen betrachtet, beläuft sich die Veränderung der Arbeitsstunden pro Woche im Homeoffice auf minus 0.8 Stunden. Das bedeutet, dass durch die Homeoffice-Situation im Schnitt keine zusätzliche Belastung bei Personen, die im Homeoffice arbeiteten, hervorgerufen wurde. Tabell e 4: Veränderung Stunden pro W oche aufgrund Homeoffice -Situation Mittelwert in Stunden Total Veränderung Belastung -0.8 ©gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April- Mai 2020 Viele Arbeitnehmende mussten während der Homeoffice-Situation auf eigene Infra- struktur und Ressourcen zurückgreifen. Die Unternehmen haben dabei unterschiedliche Konzepte, falls diese vorlagen, zur Kostenübernahme umgesetzt. Knapp die Hälfte der Arbeitgeber übernehmen einen Teil der Kosten, die für ihre Mitar- beitenden durch das Homeoffice anfallen. Am häufigsten wird dabei ein Teil der Tech- nikkosten übernommen (17%) sowie Computer, Internet und Telefonie (14%). Zu 7 Pro- zent wird ein kleiner Teil der Kosten übernommen und 9 Prozent erstatten sogar eine vollständige Kostenübernahme. 45 Prozent übernehmen gar keine Kosten. Dies ist am häufigsten bei befragten Einwoh- ner*innen der Fall, die in der Erziehungs- und Unterrichtsbranche arbeiten (61%). Bei 8 Prozent ist der Anteil der Kostenübernahme noch nicht entscheiden. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 2
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Grafik 6 noch nicht vollständige Übernahme entschieden 8 Kostenübernahme 9 Kostenanteil am Computer, Internet Homeoffice durch und Telefonie werden übernommen Arbeitgeber 14 "Wieviel Kostenanteil am Homeoffice übernimmt der Arbeitgeber?" in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice arbeiteten gar keine Kosten ein Teil der werden übernommen Technikkosten wird 45 übernommen 17 ein kleiner Teil der Technikkosten wird übernommen 7 gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) 3.3 Aktuelle persönliche Situation mit Homeoffice In den Haushalten von 78 Prozent der befragten Einwohner*innen lebt mehr als eine er- wachsene Person. Bei 53 Prozent arbeiten dabei mehrere Personen gleichzeitig im Homeoffice, bei 6 Prozent abwechslungsweise. 39 Prozent arbeiten hingegen alleine im Homeoffice. Grafik 7 Aktuelle Situation im keine Antwort 2 Haushalt "Wie ist die aktuelle Situation in Ihrem Haushalt?" Nur eine Person arbeitet im in % Einwohner*innen der Schweiz Homeoffice. 39 ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice Mehrere Personen arbeiten gleichzeitig Arbeiteten und mit mind. einer weiteren im Homeoffice. erwachsenen Person im Haushalt leben 53 Mehrere Personen arbeiten abwechslungsweise im Homeoffice. 6 gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (n = 846) © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 3
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 28 Prozent der Befragten sagten, dass sie minderjährige Kinder haben. Über zwei Drittel der befragten Einwohner*innen mit Kindern gaben an, zurzeit des Lockdowns ihre Kin- der mindestens teilweise für das Homeschooling betreut zu haben. Dabei gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern (Männer: 67%, Frauen: 69%), jedoch zwischen den Altersgruppen (18-39-Jährige: 49%, 40-64-Jährige: 75%). 31 Pro- zent haben ihre Kinder nicht während dem Homeschooling betreut. Hier wurden andere Betreuungsmöglichkeiten herbeigezogen, wie beispielsweise Fremdbetreuung oder durch die/den Partner*in, die/der nicht im Homeoffice tätig war. Grafik 8 Kinderbetreuung für Homeschooling "Betreuen Sie zurzeit mindestens teilweise nein die Kinder für das Homeschooling?" 31 in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice Arbeiteten und minderjährige Kinder haben weiss nicht/keine Antwort 1 ja 68 gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (n = 320) 3.4 Einstellungen gegenüber Homeoffice Die Einwohner*innen stimmen Aussagen, die einen positiven Effekt auf die Umwelt durch Homeoffice beschreiben, am stärksten zu. So wird die Meinung, dass Homeoffice die Überlastung der Verkehrsinfrastruktur sowie Staus reduziere mit 98 Prozent geteilt. 89 Prozent Zustimmung geniesst ausserdem die Aussage, dass Homeoffice einen we- sentlichen Beitrag zum Umweltschutz leiste. Doch auch eher negative Aspekte werden unter den Befragten mehrheitlich befürwortet. So sagen 64 Prozent, dass Homeoffice das Gefühl des Alleinseins befördere sowie 61 Pro- zent, dass die Ausbildung und Betreuung von Mitarbeitenden wegen Homeoffice leiden. Weitere Aussagen, die mehrheitliche Unterstützung finden, besagen, dass Homeoffice den Stress am Arbeitsplatz reduziere (60%) und Homeoffice vor allem in einer Krisen- situation wie bei einer Pandemie sinnvoll sei (55%). Ersterem stimmen Personen, die alleine oder die sich im Homeoffice abwechseln weniger zu (56% resp. 49%). Nicht mehrheitliche Unterstützung bei den Einwohner*innen finden hingegen die Aus- sagen, dass die Team-Koordination unter Homeoffice leide (46%), Homeoffice nicht mit der Kinderbetreuung vereinbar sei (41%), die Kundenbetreuung unter Homeoffice leide (35%) sowie die technischen Voraussetzung in der Firma für die elektronische © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 4
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Zusammenarbeit mangelhaft seien (21%). Beim Thema Kinderbetreuung spielt das Be- schäftigungsverhältnis eine Rolle: Befragte, die Angestellte ihrer eigenen Firma sind, sind weniger der Meinung, dass diese nicht mit Homeoffice vereinbar sei (25%). Befragte Einwohner*innen, die sich im Homeoffice abwechseln, stimmen dem hingegen mit 60 Prozent vermehrt zu. Grafik 9 Aussagen zu Homeoffice reduziert die Überlastung der Verkehrsinfrastruktur/Staus. 75 23 11 Homeoffice Homeoffice leistet einen wesentlichen Beitrag zum 49 40 2 6 3 Umweltschutz. "Wie einverstanden sind Sie mit folgenden Homeoffice befördert das Gefühl des Alleinseins. 17 47 2 23 11 Aussagen zu Homeoffice in der aktuellen Situation?" Die Ausbildung/Betreuung von Mitarbeitenden 16 45 7 24 8 leidet wegen Homeoffice. in % Einwohner*innen der Schweiz Homeoffice reduziert Stress am Arbeitsplatz. 22 38 5 26 9 ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice Homeoffice ist vor allem in einer Krisensituation 31 24 3 25 17 wie bei einer Pandemie sinnvoll. arbeiteten Die Koordination des Teams leidet unter 10 36 2 36 16 Homeoffice. Homeoffice ist nicht vereinbar mit der 15 26 31 18 10 Kinderbetreuung. Die Kundenbetreuung leidet unter Homeoffice. 10 25 17 32 16 technische Voraussetzungen für die elektronische 7 14 4 30 45 Teamarbeit sind in der Firma mangelhaft. voll einverstanden eher einverstanden weiss nicht/keine Antwort eher nicht einverstanden überhaupt nicht einverstanden gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) Bei den Aussagen mit Hinblick auf das Unternehmen und Homeoffice wird deutlich, dass die Zusammenarbeit im Homeoffice für die meisten funktioniert. So sagen 86 Prozent, dass die Kommunikation im Team funktioniere sowie 84 Prozent, dass das eigene Team digital gut zusammenarbeite. Für über 60 Prozent der Unternehmen war die Umstellung auf Homeoffice nicht ganz so gross: Diese kannten Homeoffice bereits vor der Corona-Pandemie. Ähnlich viele gaben an, dass ihr Unternehmen gut auf die Pandemie-Situation vorbereitet war (58%) oder dass der Arbeitgeber mit Massnahmen oder Gesten das Homeoffice seit dem Lockdown stark verbessert habe (55%). Für knapp mehr als die Hälfte bedeutet die Pandemie be- deutet im Unternehmen sogar den Durchbruch für das Homeoffice (51%). Weniger als die Hälfte der befragten Einwohner*innen ist der Ansicht, dass Teament- wicklung im Homeoffice fast unmöglich sei (46%), die Produktivität des Unternehmens dank Homeoffice höher sei (35%) oder im Unternehmen eine Misstrauens-Kultur be- züglich Homeoffice herrsche (29%). Am wenigsten Zustimmung von ca. einem Fünftel der befragten Einwohner*innen erfuhren die Aussagen, dass Homeoffice für zusätzli- chen Stress sorge, es eine für die Arbeitsqualität schlechte Sondersituation sei und dass die eigenen Kollegen viel über Homeoffice klagen. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 5
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Grafik 10 Aussagen über Die Kommunikation im Team funktioniert. 39 47 3 10 1 Unternehmen Mein Team arbeitet digital gut zusammen. 36 48 5 9 2 Unser Unternehmen kannte bereits Homeoffice. 35 27 3 19 16 "Was trifft in Bezug auf Ihr Unternehmen Unser Unternehmen war gut auf die Pandemiesituation zu?" 19 39 4 24 14 vorbereitet. Mein Arbeitgeber hat mit Massnahmen/Gesten 17 38 10 22 13 Homeoffice seit dem Lockdown stark verbessert. in % Einwohner*innen der Schweiz Die Pandemie bedeutet in unserem Unternehmen den ab 18 Jahren, die im März/April 2020 16 35 14 24 11 Durchbruch für Homeoffice. mindestens einen Tag im Homeoffice arbeiteten Teamentwicklung im Homeoffice ist fast unmöglich. 10 36 8 31 14 Das Unternehmen wird produktiver dank Homeoffice. 8 27 23 31 12 In meinem Unternehmen herrscht eine Misstrauens- 10 19 7 30 34 Kultur bezüglich Homeoffice. Homeoffice sorgt im Unternehmen für zusätzlichen 5 21 8 41 25 Stress. Homeoffice während Lockdown ist eine 5 17 4 37 37 Sondersituation, die für die Arbeitsqualität schlecht ist. Meine Kolleginnen und Kollegen klagen viel über 3 17 11 42 28 Homeoffice. trifft voll zu trifft eher zu nicht beurteilbar trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) Insbesondere positive Auswirkungen auf das Privatleben sind für viele spürbar. So sag- ten 78 Prozent, dass sie die Zeit, die sie ohne Arbeitsweg sparen, privat sinnvoll nutzen können. Besonders in der Deutschschweiz ist das für viele spürbar (80%). Zudem sind 61 Prozent der Auffassung, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben dank Home- office gesteigert sei, dies wieder besonders in der Deutschschweiz (65%) und in der In- formations- und Kommunikationsbranche (68%) sowie der Finanz- und Versiche- rungsbranche (76%). Dem entspricht auch, dass lediglich 20 Prozent der Ansicht sind, dass die Familie und Partnerschaft unter Homeoffice leiden. Aber auch das berufliche Leben profitiert vom Homeoffice: Dank dem wegfallenden Ar- beitsweg konnten 68 Prozent die gesparte Zeit beruflich sinnvoll nutzen. 62 Prozent sind der Ansicht, dass sie zu Hause produktiver arbeiten können und 55 Prozent, dass sie kre- ativer in ihrer Arbeit sind. Die eigene Produktivität im Homeoffice wird als höher erach- tet, anders als beim Unternehmen (siehe Grafik 10). Dort scheint die Einschätzung des Unternehmens als Ganzes und der anderen Mitarbeiter schwieriger zu sein, was am hö- heren Anteil an "weiss nicht/keine Antwort" ersichtlich ist (23%). Die einzig negative Aussage, die hier mehrheitlich geteilt wird, betrifft die informellen Kontakte im Team. 71 Prozent geben an, dass ihnen diese im Homeoffice fehlen. Fast die Hälfte der befragten Einwohner*innen beklagt zu Hause zudem eine mangel- hafte Arbeitsergonomie (49%), und 13 Prozent eine mangelhafte Technologie. Beson- ders Frauen leiden unter einer mangelhaften Arbeitsergonomie (54%) sowie 18-39-Jäh- rige (53%), Angestellte (51%) und Personen mit tiefer und mittlerer wirtschaftlicher Po- sition in der Gesellschaft (beide jeweils 52%). 34 Prozent machen zu wenige Pausen (insbesondere Frauen mit 48%) und knapp ein Drittel hat Mühe, die Arbeitszeit zu Hause im Griff zu halten. 6 Prozent sind der Auffas- sung, dass sie im Homeoffice übertrieben kontrolliert und überwacht werden. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 6
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Grafik 11 Aussagen über eigene Die Zeit, die ich ohne Arbeitsweg spare, kann ich privat sinnvoll nutzen. 46 32 3 12 7 Person Mir fehlen die informellen Kontakte im Team. 37 34 3 16 10 Die Zeit, die ich ohne Arbeitsweg spare, kann ich 32 36 5 18 9 beruflich sinnvoll nutzen. "Was trifft auf Sie persönlich zu? " Ich kann zuhause produktiver arbeiten. 28 34 4 26 8 Meine Vereinbarkeit zwischen Privat- und 29 32 6 22 11 Berufsleben wird dank Homeoffice gesteigert. Ich empfehle meinen Kolleginnen und Kollegen, in % Einwohner*innen der Schweiz 26 31 11 22 10 mehr Homeoffice zu machen. ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice Ich kann zuhause kreativer arbeiten. 22 33 7 29 9 arbeiteten Die Arbeitsergonomie an meinem Homeoffice- 15 34 2 25 24 Platz ist mangelhaft. Ich mache zu wenig Pausen im Homeoffice. 15 29 2 34 19 Ich habe meine Arbeitszeit zuhause nicht im 8 21 2 30 39 Griff. Meine Familie/Partnerschaft leidet unter 6 14 10 27 43 Homeoffice. Die Technologie bei mir zuhause ist mangelhaft. 1 12 1 29 56 Ich werde übertrieben überwacht/kontrolliert im 2 4 6 22 66 Homeoffice. trifft voll zu trifft eher zu nicht beurteilbar trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) Die nötige Technologie und Wissen sind zentrale Pfeiler von digitaler Zusammenarbeit und Homeoffice. Dies zeigt sich bei den Bedürfnissen für die Zukunft: Für die Zukunft wünschen sich die befragten Einwohner*innen insbesondere, dass das Know-How über digitale Zusammenarbeit auf allen Ebenen verbessert wird (90%), sowie dass die tech- nologische Infrastruktur für die digitale Zusammenarbeit ausgeweitet werden muss (86%). Auch besteht bei vielen Einigkeit, dass Homeoffice im Unternehmen als Ergänzung zur Arbeit vor Ort zugelassen werden soll (89%). Besonders Angestellte wünschen sich dies (90%). 84 Prozent der Befragten sind zudem der Ansicht, dass der Lockdown gezeigt hat, dass viele Geschäftsreisen unnötig seien. Wo sich Homeoffice während der Pandemie be- währt hat, soll es dauerhaft ausgeweitet werden (84%). Dabei spielt für viele der Ort, wo die Arbeit verrichtet wird, weniger eine Rolle, als die Flexibilisierung der Arbeitszeit (78%). Nicht mehrheitlich unterstützt wird die Aussage, dass in Zukunft die Kinderbetreuung während Homeoffice erlaubt sein sollte (49%). Das Element, das am wenigsten Zustim- mung erfahren hat, besagt, dass die Ausweitung der Möglichkeiten, von unterwegs zu arbeiten, wichtiger, als die Ausweitung von Homeoffice sei. Dem stimmen lediglich 19 Prozent zu. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 7
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Grafik 12 Das Know-how über digitale Zusammenarbeit muss auf Ansicht zu Aussagen allen Ebenen verbessert werden. 43 47 4 51 Homeoffice soll im Unternehmen zugelassen werden als über die Zukunft Ergänzung zur Arbeit vor Ort. Die technologische Infrastruktur für die digitale 62 27 6 41 40 46 4 9 1 Zusammenarbeit muss ausgeweitet werden. Die aktuelle Zeit zeigt, dass viele Geschäftsreisen unnötig "Was ist Ihrer Meinung nach für die Zukunft 55 29 4 10 2 sind. wichtig?" Wo sich Homeoffice während der Pandemie bewährt, soll 46 38 3 10 3 es dauerhaft ausgeweitet werden. Ich möchte auch nach der Pandemie (zum Teil) im 51 28 4 11 6 Homeoffice arbeiten. in % Einwohner*innen der Schweiz Die Flexibilisierung der Arbeitszeit ist wichtiger als der Ort, 44 34 6 14 2 ab 18 Jahren, die im März/April 2020 wo die Arbeit erledigt wird. mindestens einen Tag im Homeoffice Die Ausweitung der Teilzeitarbeitsmöglichkeiten ist 37 34 10 15 4 arbeiteten wichtiger als der Arbeitsort. Nur ein starker Service Public garantiert gute Infrastruktur 30 35 15 13 7 für die digitale Zusammenarbeit. Wird Homeoffice ausgebaut, muss der Arbeitgeber generell 26 36 8 22 8 mehr Kosten übernehmen. Viele Arbeitnehmende sind noch nicht bereit für 15 39 12 27 7 Homeoffice. Es soll erlaubt werden, während Homeoffice gewisse 23 30 8 24 15 Haushaltsarbeiten zu erledigen. Es soll erlaubt werden, während Homeoffice die Kinder zu 19 30 14 24 13 betreuen. Die Möglichkeiten, unterwegs zu arbeiten, ist wichtiger für 6 13 10 41 30 die Ausweitung als Homeoffice. voll einverstanden eher einverstanden weiss nicht/keine Antwort gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) eher nicht einverstanden überhaupt nicht einverstanden Zwar wird mit 49 Prozent die Forderung, dass es erlaubt sein solle, die Kinder während Homeoffice zu betreuen, insgesamt mehrheitlich abgelehnt. Doch gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So stimmen dem Männer mit 55 Prozent mehrheitlich zu, während die Frauen lediglich zu 41 Prozent damit einverstanden sind. Dies könnte daran liegen, dass Frauen, bei denen in der Regel bereits die Hauptlast des Haushalts anfällt, einer weiteren Belastung eher aus dem Weg gehen möchten. Grafik 13 Betreuung von Kindern während 12 15 überhaupt nicht einverstanden Homeoffice "Was ist Ihrer Meinung nach für die Zukunft 21 eher nicht wichtig? Es soll erlaubt werden, während 28 einverstanden Homeoffice die Kinder zu betreuen." 12 in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 weiss nicht/keine mindestens einen Tag im Homeoffice 16 Antwort arbeiteten 34 eher einverstanden 25 21 16 voll einverstanden Mann Frau gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1122), sig. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 8
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 3.5 Zufriedenheit mit Homeoffice-Situation Die Homeoffice-Situation vor dem Lockdown ist insgesamt für 56 Prozent der befragten Einwohner*innen zufriedenstellend. Dem gegenüber stehen 80 Prozent die zufrieden mit der Homeoffice-Situation während des Lockdowns waren, was einen sehr hohen Anteil darstellt. Grafik 14 Zufriedenheit mit Homeoffice-Situation Homeoffice während dem "Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrer 39 41 2 14 4 Lockdown persönlichen Homeoffice-Situation?" in % Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice arbeiteten reguläres Homeoffice vor dem 29 27 31 9 4 Lockdown sehr zufrieden eher zufrieden nicht beurteilbar eher unzufrieden sehr unzufrieden gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (N = 1126) © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 1 9
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Bei der Zufriedenheit vor dem Lockdown gibt es jedoch grosse Unterschiede zwischen jenen, die bereits im Homeoffice arbeiteten und jenen, die noch nicht im Homeoffice ar- beiteten. So konnten sich letztere zu 62 Prozent kein Urteil bilden, da bei vielen die Er- fahrungen mit Homeoffice noch fehlten. Jene, die bereits vorher mit Homeoffice in Be- rührung kamen, sind zu 71 Prozent zufrieden damit. Bei der Zufriedenheit während dem Lockdown spielt es kaum eine Rolle, ob man bereits zuvor oder erst während des Lockdowns mit Homeoffice in Berührung gekommen ist. Bei ersterer Gruppe ist die Zufriedenheit mit Homeoffice noch etwas höher als vor dem Lockdown. Grafik 15 Zufriedenheit mit Zufriedenheit mit regulärem Zufriedenheit mit Homeoffice Homeoffice vor dem Lockdown während dem Lockdown Homeoffice-Situation 2 4 5 8 10 sehr "Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrer 7 14 13 unzufrieden persönlichen Homeoffice-Situation?" 1 17 2 eher in % Einwohner*innen der Schweiz unzufrieden ab 18 Jahren, die im März/April 2020 40 mindestens einen Tag im Homeoffice 44 62 32 nicht arbeiteten beurteilbar eher zufrieden 39 41 36 14 sehr zufrieden 9 kein Homeoffice Homeoffice vor kein Homeoffice Homeoffice vor gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020, sig. vor Corona (n = 323) Corona (n = 746) vor Corona (n = 324) Corona (n = 745) Mithilfe einer multivariaten Regression wurde ermittelt, welche Faktoren einen Einfluss auf die Zufriedenheit mit Homeoffice während dem Lockdown haben. Dafür wurden ver- schiedene Variablen in das statistische Modell miteinbezogen und mit der Zufriedenheit in Bezug gesetzt: aktuelle Homeoffice-Situation, Aussagen zum Unternehmen, der ei- genen Person und Zukunftsansichten in Bezug auf Homeoffice. Das Modell weist einen mittleren Erklärungsgrad von 52,2 Prozent auf. Dabei können gut Faktoren herausgelesen werden. Dennoch können auch andere, hier unbekannte Fakto- ren, eine Rolle bei der Zufriedenheit mit Homeoffice spielen. Personen, die sagen, dass sie nach dem Lockdown weiterhin im Homeoffice arbeiten möchten, haben eine höhere Zufriedenheit mit Homeoffice während dem Lockdown. Umgekehrt sieht es bei jenen Personen aus, die bereits Homeoffice im Unternehmen kannten. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese vor dem Lockdown ab und zu im Homeoffice gearbeitet haben und dafür ihre eigene Infrastruktur nutzen muss- ten. Während dem Lockdown wurde dies jedoch zum permanenten Zustand, was die Zufriedenheit negativ beeinflusst haben könnte. Antworten zur Frage, wie Homeoffice motivierender gestaltet werden könnte, weisen darauf hin, dass sich diese Personen © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 20
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R insbesondere die Übernahme der Kosten für die Infrastruktur bzw. gestellte Infrastruk- tur wünschen. Ein weiterer positiver Treiber auf die Zufriedenheit ist zudem das Nutzen von Zeit für private Angelegenheiten, die vom weggefallenen Arbeitsweg gespart wurde. Auch sind Personen, die ihren Kolleg*innen Homeoffice empfehlen, zufriedener. Personen, die eine mangelhafte Arbeitsergonomie aufweisen, finden, dass Homeoffice während dem Lockdown eine Sondersituation sei, die für die Arbeitsqualität schlecht ist und deren Familie und Partnerschaft unter Homeoffice leiden, sind hingegen unzufrie- dener. Grafik 16 Einfluss auf Zufriedenheit Ich möchte auch nach der Pandemie (zum Teil) im mit Homeoffice während Homeoffice arbeiten. dem Lockdown nach aktueller Homeoffice- Unser Unternehmen kannte bereits Homeoffice. Situation, Aussagen zum Unternehmen, der Die Zeit, die ich ohne Arbeitsweg spare, kann ich privat sinnvoll nutzen. eigenen Person und Zukunftsansichten. Top 7 Ich empfehle meinen Kolleginnen und Kollegen, mehr Homeoffice zu machen. Einwohner*innen der Schweiz ab 18 Jahren, die im März/April 2020 mindestens einen Tag im Homeoffice Die Arbeitsergonomie an meinem Homeoffice-Platz ist mangelhaft. arbeiteten Homeoffice während Lockdown ist eine Sondersituation, die für die Arbeitsqualität schlecht ist. Meine Familie/Partnerschaft leidet unter Homeoffice. gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April - Mai 2020 (n = 1126), Erklärungsgrad: 52.2% Wie das Homeoffice noch motivierender ausgestaltet werden könnte, wird unterschied- lich beurteilt. Einige finden, dass es keine weitere Motivation brauche, andere befragte Einwohner*innen haben Vorschläge abgegeben. Diese beziehen sich z.B. auf mehr (in- formellen) Austausch im Team, die Kinderbetreuung, flexiblere Arbeitsmodelle, klare Homeoffice-Regelungen oder die Verbesserung der Technik und des Wissens bezüglich Homeoffice und digitaler Zusammenarbeit. In der folgenden Tabelle 5 sind beispielhafte Originalzitate dargestellt. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 21
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Tabelle 5: Ausgewählte Zitate zur Frage "Wie k önnte Homeoffice noch motiv ierender ausgestaltet werden?" Zitate "Eine „Kaffeerunde“ am Morgen via Skype kann Teams näher zusammenbringen und den Tag besser strukturieren. Homeoffice sollte meiner Meinung nach in Zukunft einen grossen Stellenwert einnehmen, um Stress bei den Mitar- beitern zu reduzieren!" "Für Interaktionen sollte unbedingt an Präsenztagen festgehalten werden. Jedoch besteht kein Grund jeden Tag im Büro zu erscheinen." "Mehr Freiheiten, bessere Technik und Kommunikationsmöglichkeiten." "Es soll unbedingt generell als völlig normal anerkennt werden und vor allem das Misstrauen gegenüber denen, die im Homeoffice arbeiten, muss endlich aus der Welt geschafft werden. Diejenigen, die im Homeoffice arbeiten, sind oft viel effizienter, besser organisiert und strukturiert und schlussendlich produktiver. Auch gehen sie verantwor- tungsvoller mit ihrer Zeit und Planung um, beruflich und privat. Dank Corona wird dies endlich geschehen und nor- mal!" "- Klare Arbeitszeiten des Arbeitgebers - Abzüge der Infrastruktur bei den Steuern - Entschädigung des Arbeitsge- bers für z.B. Internet" "Ich finde Homeoffice im Prinzip super - nur "muss" ich während des Lockdowns zusätzlich zur Arbeit auch meine schulpflichtigen Kinder betreuen, was mir weder erlaubt, voll konzentriert an der Arbeit zu sein noch nach der Ar- beit komplett bei meinen Kindern zu sein. Es ist immer ein "ich sollte doch noch..." auf beiden Seiten - eine sehr unbefriedigende Situation. Zudem ist die Arbeitsergonomie zu Hause sehr schlecht, dadurch habe ich mehr Rücken- schmerzen." "Durch Bereitstellung der Technik einerseits, andererseits ist die Verknüpfung im Team doch sehr wichtig - dies kommt bei uns ein wenig zu kurz. Der Arbeitgeber sollte sein Vertrauen aussprechen, gute Leistungen belohnen. Kontrolle ist schwierig, Vertrauen ist besser." "L'home office dovrebbe essere adattato alle necessità personali del collaboratore e del team in cui è integrato se- condo regole semplici, chiare e condivise da tutti i collaboratori." "Home Office With Children ist eine Katastrophe. Die heutige Situation (Krippen zu, Schulen zu, Büros zu) ist zwar verständlich aufgrund der Ausnahmesituation, aber gleichzeitig eine sehr grosse Belastung für Eltern die gleichzei- tig Home Office machen und die Betreuung ihrer Kinder übernehmen müssen." "Il faut faire une formation spéciale pour le Home office donner plus de chance et plus de temps pour ce genre de formation il faut plus des moyens Technique et une amélioration des connaissances au niveau de collaboration il faut instaurer une forte infrastructure pour ce genre de travail qui sera nécessaire dans les années prochaines" "Indem die Zeit und Arbeitseinteilung so flexibel wie möglich wird, damit auch Familie und Haushalt etc. Platz ha- ben!" "In Kombination mit Teilzeit-Arbeitsplatz sollte es so ausgelegt werden, dass an Tagen, wo man nicht z. Bsp. 100% im Büro arbeitet, man stattdessen im Home-Office arbeiten darf, da-mit man z. Bsp. für einen halben Tag Arbeit nicht den gleichen Hin- und Rückweg in Kauf nehmen muss, als wenn man 100% arbeitet. Besser für die Umwelt und sicherlich auch besser für das Zeitmanagement." "Das kommt auf die individuellen Begebenheiten an. In meinem Fall fehlt ein Arbeitszimmer. Mit einem solchen wäre schon viel gewonnen." "Das Problem in unserem Geschäft ist der Umstand, dass ca. 50% der Arbeit nur mit Präsenz vor Ort und im Kontakt mit anderen Menschen erbracht werden kann. Die Homeoffice Lösung war ein Notnagel, um Dienstleistungsverträge zu erfüllen. Die Effizienz hat gefehlt." "Bessere IT Infrastruktur, die zu Hause gleich gut funktioniert wie im Büro. Bessere Kommunikation im Team" "Mehr Vertrauen in den Mitarbeiter. Klare Strukturen, was muss erledigt werden zu welchem Zeitpunkt,..." ©gfs.bern, Homeoffice-Barometer, April- Mai 2020 © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 22
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 4 Synthese In Thesenform fassen wir die Erkenntnisse des Homeoffice-Barometers wie folgt zu- sammen: Über 80 Prozent der befragten Einwohner*innen sind mit der eige- nen Homeoffice-Situation während dem Lockdown zufrieden und konnten der neuen Situation überwiegend Positives abgewinnen. So funktioniert Homeoffice für viele zufriedenstellend: 80 Prozent der Befragten äusserten, dass die Kommunikation im Team gut sei und die digitale Zusammenarbeit funktioniere. Viele möchten auch wei- terhin im Homeoffice arbeiten, was einer der wichtigsten Treiber auf die Zufriedenheit ist. Dennoch gibt es auch negative Aspekte beson- ders was das Soziale im Team anbelangt. Es fehlen für viele die in- formellen Kontakte im Team und das Gefühl des Alleinseins ist bei vielen präsent. In Augen der Einwohner*innen haben die Unternehmen eine gute Fi- gur in Bezug auf Homeoffice gemacht. Über die Hälfte der Einwoh- ner*innen gab an, dass ihr Unternehmen gut auf die Pandemie-Situ- ation vorbereitet war, ihr Arbeitgeber mit Massnahmen das Home- office seit dem Lockdown stark verbessert habe und die Pandemie in ihrem Unternehmen den Durchbruch für Homeoffice bedeute. Dennoch hat sich das Bedürfnis herauskristallisiert, dass das Know- how über digitale Zusammenarbeit auf allen Ebenen verbessert so- wie die technologische Infrastruktur für die digitale Zusammenarbeit ausgeweitet werden sollen. Hier gilt es auch für die Unternehmen, diese Bestrebungen aufzunehmen und weiterzuverfolgen, dies auch in Bezug auf flexiblere Arbeitsmodelle. Homeoffice wirkt sich positiv sowohl auf das Privat- als auch auf das Berufsleben aus und unterstützt damit die Work-Life-Balance. So sagten fast 80 Prozent, dass sie die Zeit, die sie ohne Arbeitsweg spa- ren, privat sinnvoll nutzen können. Viele sind zudem der Auffassung, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben dank Homeoffice gesteigert sei. Gleichzeitig leiden die Familie und Partnerschaft nur bei wenigen unter Homeoffice. Doch auch das berufliche Leben von einem Grossteil der Befragten profitiert von der Homeoffice-Situa- tion: Dank dem wegfallenden Arbeitsweg konnten knapp 70 Prozent die gesparte Zeit beruflich sinnvoll nutzen. Viele äusserten zudem, dass sie zu Hause produktiver und kreativer arbeiten können. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 23
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R Mit dem Lockdown haben über 300’000 Personen erstmals weitge- hend positive Erfahrungen gemacht. Die durchschnittliche Home- office-Zeit war etwa ausserdem dreimal höher als in der Regel üb- lich. © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 24
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R 5 Anhang 5.1 gfs.bern-Team LUKAS GOLDER Co-Leiter und Präsident des Verwaltungsrats gfs.bern, Politik- und Medienwissenschafter, MAS FH in Communication Management, Dozent an der ZHAW lukas.golder@gfsbern.ch Schwerpunkte: Integrierte Kommunikations- und Kampagnenanalysen, Image- und Reputationsanalysen, Medienanalysen / Medienwirkungsanaly- sen, Jugendforschung und gesellschaftlicher Wandel, Abstimmun- gen, Wahlen, Modernisierung des Staates, gesundheitspolitische Reformen Publikationen in Sammelbänden, Fachmagazinen, Tagespresse und im Internet MELANIE IVANKOVIC Projektleiterin, Sozial- und Politikwissenschafterin melanie.ivankovic@gfsbern.ch Schwerpunkte: Datenanalyse, Programmierungen, Qualitative Methoden, Recher- chen, Medienanalysen, Visualisierungen THOMAS BURGUNDER Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Mathematiker thomas.burgunder@gfsbern.ch Schwerpunkte: Programmierung und Auswertung quantitative Projekte, Modellie- rungen, Visualisierungen, qualitative Datenanalyse © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 2 5
H O M E O FF I C E- B AR O M ET E R DANIEL BOHN Projektmitarbeiter, Fachinformatiker Anwendungsentwicklung daniel.bohn@gfsbern.ch Schwerpunkte: Quantitative und qualitative Datenanalyse, Datenaufbereitung, Visualisierung © g fs. be rn | Mens chen.Me inun gen. Mä r kte . | Ma i 20 20 | 26
gfs.bern ag Effingerstrasse 14 CH – 3011 Bern +41 31 311 08 06 info@gfsbern.ch www.gfsbern.ch Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufs- oder Bestellabsichten durchgeführt werden. Mehr Infos unter www.schweizermarktforschung.ch
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