Wayne Marshall 12. JUN 2019 - Dresdner Philharmonie
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SAISON 19 /20 DIE NEUEN ABOS SIND DA! Marek Janowski Chefdirigent und künstlerischer Leiter ab 2019 / 2020 ticket@dresdnerphilharmonie.de dresdnerphilharmonie.de
PROGRAMM D R E S D N E R O R G E L Z Y K L U S I M K U L T U R PA L A S T Charles-Marie Widor (1844 – 1937) Marcia aus der Sinfonie für Orgel Nr. 3 e-Moll op. 13/3 (1872/1887) Louis Vierne (1870 – 1937) „Carillon de Westminster“ — aus den Fantasiestücken op. 54 (1927) Jean Roger-Ducasse (1873 – 1954) Pastorale (1909) Andrew Ager (* 1962) Toccata und Fuge op. 30 Nr. 1 (2009) Charles-Marie Widor Sinfonie für Orgel Nr. 6 g-Moll op. 42/2 (1887) Allegro Adagio Intermezzo Cantabile Final Wayne Marshall (* 1961) Improvisation Wayne Marshall | Orgel
Christoph Vratz CHARLESMARIE WIDOR MARCIA AUS SINFONIE FÜR ORGEL NR. 3 E-MOLL OP. 13/3 „Ich war gerade vier Jahre alt, als mein Paris studiert hat, Titularorganist von Vater zum ersten Mal meine Hände auf die St. Sulpice! Das französische „titulaire“ Orgeltasten legte und so meine musikalische meint nicht, dass jemand nur einen Titel Erziehung begann.“ – Über seine Jugend ist führt, sondern dass der Inhaber einer Stelle wenig bekannt. Schon um das Geburtsdatum (ob Bischof oder Organist) seine Aufgaben gibt es Streit: einige Quellen nennen den regelmäßig und verantwortlich ausfüllt. 24. Februar 1845 – doch wahrscheinlicher ist 67 Stufen führen hinauf zu diesem von der 21. Februar 1844. Charles Marie-Jean- Cavaillé-Coll in den 1860er Jahren frisch Albert Widor kommt in Lyon zur Welt, wo restaurierten Instrument. Dem Orgelbauer sein Vater als Organist tätig ist. Auf den Rat war es gelungen, die Substanz der alten des Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll reist Barock-Orgel zu erhalten und sie mit den Widor 1863 nach Brüssel, wo er von Jacques- Klangidealen der Romantik zu verbinden. Das Nicolas Lemmens im Orgelspiel und von Instrument inspirierte Widor zu seinen ersten François-Joseph Fétis in Kontrapunkt, Fuge Orgel-Sinfonien, auch wenn deren erste Ent- und Komposition unterrichtet wird. würfe noch weiter zurückreichen. Seine ersten Von Brüssel kehrt Widor zunächst nach Sinfonien sind wie große Suiten, auch wenn Lyon zurück, fährt aber oft nach Paris, um Widor selbst den Titel „Sinfonien“ bevorzugt; dort Konzerte zu geben und die Instrumente Werke von fast dekorativer Wirkung, aber von Cavaillé-Coll in dessen Werkstatt zu auch passend für den Einsatz während der spielen, „um mich dem musikalischen Pariser Messe: Kommunion, Offertoire, Sortie. Publikum bekannt zu machen, wurde für Die e-Moll-Sinfonie hatte in ihrer ursprüng- mich sein Ausstellungsraum für Orgeln […] lichen Version aus dem Jahr 1872 fünf Sätze, vierzehntägig zum Konzertsaal. Alle Musik- mit dem Marsch als Mittelpunkt (für eine liebhaber und das an Kunst interessierte, revidierte Fassung von 1887 fügte Widor intellektuelle Paris kam dorthin.“ einen weiteren Satz hinzu). Auch dieser Satz Entscheidend ist das Jahr 1870: Mit nur hatte in den zwei unterschiedlichen Ent- 25 Jahren wird Widor, obwohl er nicht in wicklungsstadien unterschiedliche Ausmaße. 2 12. JUN 2019, Kulturpalast
Charles-Marie Widor Aus den ursprünglichen zwei Seiten wurden 1887 sechs und in einer kleineren Revision schließlich sieben Seiten. Es ist eine Musik, die wunderbar zu den großen Feierlichkeiten von Saint-Sulpice passt und sich als Gegenentwurf zur „Marche Pontificale“ aus der ersten Sinfonie versteht. Er selbst, lächelnd, spaßend sogar, genoss die Verwunderung derjenigen, die zum ersten CHARLES-MARIE WIDOR Mal kamen und eine Art Schock bekamen. * 21. Februar 1844 in Lyon Er war heiter im Charakter, sehr höflich † 12. März 1937 in Paris und hatte eine lebhafte Laune. Er war sehr edel und wusste wie kein anderer die Gäste M A R C I A AU S S I N F O N I E F Ü R mit einer einfachen, warmherzigen und O R G E L N R . 3 E - M O L L O P. 1 3 / 3 charmanten Leichtigkeit in seiner Domäne zu empfangen. Entstehung René Dumesnil über Widor als 1872, revidierte Fassung 1887 musikalischer Hausherr in Saint-Sulpice Spieldauer ca. 7 Minuten Wayne Marshall 3
Louis Vierne an der Orgel, 1927 LOUIS VIERNE „CARILLON DE WESTMINSTER“ In Paris liegt eines der spannendsten Kapitel haltung der Instrumente sorgen. Einzige europäischer Musikgeschichte offen wie ein Ausnahme: Notre-Dame. Die Orgel ist hier Buch. Nur dass es nur selten so wahrgenom- – aber auch nur hier – Staatssache. Louis men wird. In der französischen Hauptstadt Vierne war an dieser Orgel von 1900 an für gibt es rund 300 Kirchen, bedeutende, 30 Jahre Titularorganist; zu seinen Vertretern kleinere, bombastische – und fast genauso zählten ab 1916 Marcel Dupré und zwischen viele Orgeln. Die Stadt ist also ein riesiges 1927 und 1937 Maurice Duruflé. Instrumentenmuseum, frei begehbar, ohne Der von Geburt an (nahezu) blinde Vier- Eintritt, und zugleich offene Bühne für ne, Privatschüler von César Franck, schrieb Fragen der Orgel-Architektur, -Philosophie, neben seinen sechs großen Orgelsinfonien -Geschichte. auch 24 „Pièces de fantaisie“, Fantasiestücke Doch bei aller Größe dieser Namen: Spätes- von sehr unterschiedlichem Charakter, von tens, wenn’s ums liebe Geld geht, ist die denen einige auch während einer Messe Historie oft nur Schall und Rauch. Im Land gespielt werden könnten. Die Musik ist stark ohne Kirchensteuer müssen die Pfarreien spätromantisch geprägt und erlaubt sich an selbst bzw. die Stadt Paris für die Instand- einigen Stellen durchaus Ausflüge in eine 4 12. JUN 2019, Kulturpalast
Ich bin 87 Tage lang gereist und habe damit Die Orgel spielte ein geheimnisvolles 40.000 Kilometer mit der Eisenbahn gemacht, Vorspiel, das in nichts dem, was ich in Lille das heißt 460 Stunden Zug, darunter 28 zuvor gehört hatte, geglichen hat: ich war Nächte im Liegewagen. Ich habe 50 Orgel- erschüttert und gleichzeitig in Ekstase. oder Orgel-und-Gesang-Konzerte gegeben, 8 Konzerte mit Kammermusik und habe an Der zehnjährige Vierne über einen Messbesuch in Paris, 6 Konzerten mit Orchester teilgenommen. als César Franck die Orgel spielte Ich habe in New York vor 9.000 Leuten gespielt, in Philadelphia vor 5.800 und in Chicago vor 3.000. 70.000 Amerikaner kamen zu meinen Konzerten. Vierne über seine Erfolge als konzertierender Musiker in Amerika erweiterte Harmonik. Auf der anderen Seite gibt es Stücke, die immer wieder mit der Ver- gangenheit spielen, neobarock gefärbt. LOUIS VIERNE Am Ende der dritten Gruppe steht das viel- * 8. Oktober 1870 in Poitiers leicht bekannteste Werk dieser Sammlung, † 2. Juni 1937 in Paris „Carillon de Westminster“, basierend auf mu- sikalischen Klängen des „Clock Tower“ Big „ CA R I L LO N D E W E S T M I N S T E R “ AU S Ben unweit der Westminster Abbey. Auffal- D E N FA N TA S I E S T Ü C K E N O P. 5 4 lend, dass Vierne das Viertelstunden-Geläut hier in abgewandelter Form verwendet, Entstehung möglicherweise um eine bessere musikalische veröffentlicht 1927 Linie daraus bilden zu können. Der Kompo- Uraufführung nist selbst präsentierte dieses Stück erstmals 29. November 1929 in der Kathedrale Notre Dame der Öffentlichkeit am 29. November 1929 in in Paris mit dem Komponisten an der Orgel Notre Dame. Spieldauer ca. 7 Minuten Wayne Marshall 5
JEAN ROGERDUCASSE PASTORALE Sein kompletter Name war Jean Jules Aimable Roger-Ducasse. Er stammte aus Bordeaux und ging mit knapp 20 Jahren 1892 zum Studium nach Paris, um dort u.a. bei Gabriel Fauré zu studieren. Ducasse war ab 1909 in führender Verwaltungsposition für das Musik- wesen in Frankreich tätig, ab 1935 wurde er Professor als Nachfolger von Paul Dukas. Sein kompositorisches Œuvre ist vergleichs- weise schmal, es umfasst neben zwei Opern und Klaviermusik auch Weniges für Kammer- musik – und ein einziges Orgelwerk, die Pastorale aus dem Jahr 1909. Das Werk zählt mit einer Länge von unge- fähr zwölf Minuten zu den Kleinodien der französischen Orgelmusik. Die Pastorale JEAN ROGER-DUCASSE basiert auf einem kleinen „Siciliano“-Thema, * 18. April 1873 in Bordeaux das Ducasse auf großartige Weise entwickelt, † 19. Juli 1954 in Le Taillan-Médoc, indem er die harmonischen Möglichkeiten Département Gironde ebenso wie die klangliche Bandbreite des Instruments Orgel mehr und mehr ausweitet, PA S TO R A L E hin zu einer groß angelegten Klimax, bevor die Musik sich wieder in ihren friedlich- Entstehung pastoralen Gestus zurückzieht. 1909 Uraufführung unbekannt Spieldauer ca. 12 Minuten 6 12. JUN 2019, Kulturpalast
ANDREW AGER TOCCATA UND FUGE OP. 30 NR. 1 Mit einem virtuosen Figurenwerk beginnt die Toccata des kanadischen und heute in Ottawa beheimateten Komponisten Andrew Ager, der sich vor allem als Opernkomponist einen Namen mit Werken wie „Franken- stein“, „Casanova“ und 2015 mit „Führer- bunker“ gemacht hat. ANDREW AGER Das Werk, das der kanadischen Komponistin * 12. Februar 1962 in Ottawa, Kanada Rachel Laurin gewidmet ist, eröffnet voller Spielfreude, mit kurzen Sechzehntel-Akkorden TO CCATA U N D F U G E O P. 3 0 N R . 1 und in dreifachem Forte. Mehrfach wechselt das Metrum, von 9/16 auf 5/16 und 10/16. Entstehung Vom Gestus her erinnert die Musik ein 2009 wenig an Jehan Alain. Die Fuge, ein lichtes Uraufführung Stück mit auffallend lyrischem Thema, Juni 2010 in Toronto mit dem Komponisten beginnt legato und mit ruhigem Rhythmus, an der Orgel steigert sich allmählich und mündet am Ende Spieldauer in einer großen Apotheose. ca. 10 Minuten Wayne Marshall 7
CHARLESMARIE WIDOR SINFONIE FÜR ORGEL NR. 6 1878 hatte Cavaillé-Coll eine Konzertorgel und erinnert stellenweise an Beethoven und für den Saal des Palais du Trocadéro in Paris Richard Wagner. Die Tonart übrigens ist gebaut – die erste französische Orgel, die für H-Dur – steht also in einer Terzverwandt- einen Konzertsaal konzipiert wurde und für schaft zum ersten Satz, so wie Widor es liebte. die Gattung Orgelsinfonie wie geschaffen war. An dritter Stelle folgt ein Intermezzo, eben- Mit der Fertigstellung dieses Instruments sind falls dreiteilig, das der Sinfonie eine klare sym- einige neue Werke Widors verbunden, die metrische Struktur verschafft. Zum Zentrum unter der Opuszahl 42 vorliegen. Die beiden der Entspannung wird der Mittelteil, während ersten Sinfonien dieses op. 42, die Nummern die äußeren Abschnitte von brillanten Staccato- fünf und sechs, erschienen 1879 in Druck. Es Arpeggio-Motiven gekennzeichnet sind. Den gibt jedoch mehrere Gründe anzunehmen, Belcantisten Widor erleben wir im „Cantabile“, dass die Fünfte erst nach der Sechsten fertig- wo die Solostimme (Hautbois!) nach einer gestellt worden ist. Dieses Werk spielte Widor kurzen Einleitung einsetzt, flankiert von einer bereits am 24. August 1878 bei einem Konzert dreistimmigen Begleitung in der linken Hand im Troca-déro während der Pariser Welt- und im Pedal. Der Organist Ben van Oosten ausstellung, während er die Fünfte erst am hat darauf hingewiesen, dass dieser Satz seine 19. Oktober 1879 erstmals präsentierte. expressive Wirkung bei einem zu schnellen Für die damalige Zeit ist Widors neue Sinfo- Tempo verfehlt und man sich daher exakt an nie, die auch in einer Fassung für Orgel und die von Widor vorgegebene Metronomzahl Orchester vorliegt, ungewöhnlich modern und halten solle. fortgeschritten. Am Beginn steht ein von seiner Wie in allen seinen Orgelsinfonien, so kehrt ungebrochenen Vitalität lebendes Allegro. Widor auch im letzten Satz zur Haupttonart Der Satz basiert auf der Entwicklung eines zurück. Von der formalen Anlage her ist das majestätischen Themas, das ganze 32 Takte abschließende Finale ein Rondo. Die dynami- umfasst. Den Kontrast bildet ein Seitenthema, schen Kontraste werden ausschließlich durch das, „quasi recitativo“, wie ein Rezitativ wirkt. Manualwechsel erreicht. Geradezu über- Das folgende Adagio besteht aus drei Teilen schwänglich erklingt das Hauptthema mit 8 12. JUN 2019, Kulturpalast
Die Orgel im Trocadéro seinen massiven, perkussiven Akkorden. Im Gegensatz markieren wogende Bewegungen den zweiten Teil. Diese Sinfonie ist ein Beispiel dafür, wie sehr Widor eine Assimilation von Orchester- und Orgelsinfonie angestrebt hat. Aus diesem CHARLES-MARIE WIDOR Grund hat er immer wieder an seinen Werken * 21. Februar 1844 in Lyon gefeilt und Bearbeitungen vorgenommen. † 12. März 1937 in Paris Umso auffälliger ist die Tatsache, dass die Sechste bei einer Neuedition 1901 nicht in SINFONIE FÜR ORGEL NR. 6 revidierter Form veröffentlicht wurde. G - M O L L O P. 4 2 / 2 Entstehung 1878 Es ist wahr, dass Widors Virtuosität jetzt Uraufführung zur Legende geworden ist. 24. August 1878 im Pariser Trocadéro Ein französischer Kritiker 1878 mit dem Komponisten an der Orgel nach einem der Trocadéro-Konzerte mit Widor Spieldauer ca. 36 Minuten Wayne Marshall 9
Der britische Dirigent, Organist und Pianist nie aufzuführen. Neben mehreren Projekten WAYNE MARSHALL ist Chefdirigent des WDR in Deutschland – so nimmt er derzeit unter Funkhausorchesters Köln und Organist der anderem eine Gershwin-CD mit dem WDR Bridgewater Hall in Manchester. 2007 wurde Funkhausorchester Köln auf – hat Marshall er zum Hauptgastdirigenten des Orchestra außerdem eine CD mit „Chineke!“ einge- Sinfoníca di Milano Guiseppe Verdi ernannt spielt, gefolgt von Konzerten in der Londoner und ist ein gefeierter Interpret Gershwins, Royal Festival Hall. Im Januar 2019 kehrte er Bernsteins und anderer amerikanischer dann zum Rotterdam Philharmonic Orchestra Komponisten des 20. Jahrhunderts. Aus für dessen Neujahrskonzert zurück. Im Anlass des 100. Geburtstages von Leonard Februar 2019 dirigierte er die Konzert- Bernstein im Jahr 2018 hat Marshall viele version von Gershwins „Porgy and Bess“ von dessen Kompositionen zur Aufführung mit der Prager Radio Philharmonie. Weitere gebracht. Highlights waren unter anderem Orchester, mit denen er kollaboriert, sind das Bernsteins „Mass“ zusammen mit dem SWR Sinfonieorchester, die Philharmonie Orchestre de Paris und sein Debüt bei der Zuidnederland, das Tonkünstler-Orchester, Philharmonia Zürich mit einem Bernstein- das Seattle Symphony Orchestra und die Programm. Er wurde außerdem eingeladen, Neue Philharmonie Frankfurt. Außerdem ist die selten gespielte „White House Cantata“ eine Großbritannien-Tournee mit „Chineke!“ mit der Niederländischen Radio Philharmo- geplant. 10 12. JUN 2019, Kulturpalast
Als Organist hat er ein außergewöhnlich in Paris, der Royal Albert Hall und dem breites und variables Repertoire, welches er National Grand Theatre in Peking. Marshall weltweit präsentiert. Die Liste der Orchester, hat zahlreiche CDs für große Plattenfirmen mit denen er als Organist oder Pianist eingespielt und sein „Gershwin Songbook“- zusammengearbeitet hat, ist lang: vom Los Album wurde mit dem Echo ausgezeichnet. Angeles Philharmonic über die schwedische 2004 erhielt er einen Ehrendoktor der Radio Sinfonie bis hin zu den Berliner Bournemouth University. 2010 wurde er Philharmonikern unter Sir Simon Rattle und ein Fellow am Royal College of Music. Im Claudio Abbado. 2004 weihte er die Orgel Oktober 2016 wurde er für seine Verdienste der neuen Walt Disney Hall mit einem Rezital für die Musik mit dem Golden Jubilee ein. Weitere Rezitals gab er unter anderem Award ausgezeichnet. in der Kathedrale von Florenz, Notre-Dame Wayne Marshall 11
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DIE EULEORGEL IM KULTURPALAST OPUS 686 IV + P / 67 Mit rund 4000 Pfeifen und 67 Registern im neuen Konzertsaal. Ihre Konstruktion ist wurde die Konzertsaalorgel besonders für das von der Klanglichkeit eines großen Sinfonie- große sinfonische Repertoire des 19. und orchesters inspiriert und dient ihm sowohl 20. Jahrhunderts geschaffen und nimmt da- solistisch als auch in Begleitung als adäquater mit unter den Dresdner Orgeln eine Sonder- Partner. Wie bei einem großen Orchester der stellung ein. Von der Firma Eule Orgelbau Zeit Wagners, Brahms’, Bruckners, Mahlers Bautzen GmbH geplant und gebaut, korres- oder Regers weist die Orgel eine außerge- pondiert sie technisch und klanglich mit den wöhnliche dynamische Bandbreite und eine speziellen Anforderungen der Raumakustik große Vielfalt an Klangfarben auf. DISPOSITION I. Hauptwerk C-a’’’ II. Schwellwerk C-a’’’ III. Récit-Orchestral C-a’’’ Principal 16’ Liebl. Gedackt 16’ Viola 16’ Principal 8’ Geigenprincipal 8’ Principal 8’ Large open Diapason 8’ Salicional 8’ Viol d’orchestre 8’ Flute major 8’ Doppelflöte 8’ Concert Flute 8’ Cello 8’ Rohrflöte 8’ Zartgedackt 8’ Erzähler 8’ Geigenoctave 4’ Aeoline 8’ Octave 4’ Flöte 4’ Vox coelestis ab G 8’ Hohlflöte 4’ Nasard 2 2/3’ Quintatön 8’ Quinte 2 2/3’ Flautino 2’ Fugara 4’ Octave 2’ Terz 1 3/5’ Flute octaviante 4’ Mixtur 4-5fach 2’ Progressio 3-5fach 2’ Octavin 2’ Cornet 3-5fach 2’ Cor anglais 16’ Viol-Cornett 3fach 3 1/5’ Trompete 8’ Cornopean 8’ Plein jeu 5fach 4’ Clarinette 8’ Orchestral Oboe 8’ French Horn Transm. IV 8’ Voix humaine 8’ – Tremulant – Tremulant Wayne Marshall 13
IV. Solo Gedacktbass – 5 Normalkoppeln Bombarden- (Transmission II) 16’ werk an I, II, III, IV und P offen: Dulcianabass – 5 Superoktavkoppeln III-III, Melodia 8’ (Transmission III) 16’ III-I, II-II, II-I, IV-P Tuba sonora 8’ Octavbass 8’ – 5 Suboktavkoppeln III-III, im Schweller II. Man.: Violoncello (Extension) 8’ III-I, II-II, II-I, I-I French Horn 8’ Bassflöte (Extension) 8’ – Manualtausch II gegen III Salicetbass (Druckknopf zwischen den (Transmission II) 8’ Manualklaviaturen) Bombarde (frei ankoppelbar) Bourdonbass – 2 Schwelltritte (zusätzlich mit (Transmission III) 8’ Handbedienung), General- im Schweller III. Manual: Octave (Extension) 4’ schweller (Schwelltrittkopp- Bombarde 16’ Bassflöte (Extension) 4’ lung als Tritt) Trompette harmonique 8’ Contraposaune 32’ – Walze (mit 4 einstellbaren Clairon harmonique 4’ Posaune (Extension) 16’ Programmen), Walze an (Tritt) Trompetenbass 8’ – Setzeranlage System Eule Clairon (Extension) 4’ mit unbegrenzter Zahl an Pedal C-g’ Nutzern mit jeweils unbegrenzter Zahl an Grand Bourdon 32’ Koppeln und Spielhilfen Kombinationsfolgen zu je Open Wood 16’ 1.000 Einzelkombinationen Principal (Transmission I) 16’ – 10 Normalkoppeln IV-I, III-I, – MIDI-Anschluss mit Auf- Violon 16’ II-I, III-II, III-I, II-I, I-P, zeichnungsfunktion in einem Subbass (Extension) 16’ II-P, III-P, IV-P Schubkasten links T E C H N I S C H E DA T E N Schleifladen mit elektrischen Trakuren und optoelektronischen Tastenkontakten Datenübertragung über BUS-System Fahrbarer Spieltisch, Oberteil elektrisch höhenverstellbar 4.109 Pfeifen, davon 223 aus 6 Registern im Prospekt sichtbar (incl. 96 Blindpfeifen) Größte Pfeife: Contraposaune 32’ Ton C 9,23 m Größte Prospektpfeife: Principal 16’ C 6,73 m 14 große Windladen, 18 Einzeltonladen 10 Magazinbälge (für die Manuale I bis III jeweils doppelfaltig), 3 Vorbälge, 2 Normaldruck- und 1 Hochdruckventilator, auf dem Dachboden über der Orgel Orgeleigene klimagesteuerte Belüftungsanlage Winddrücke: Hauptwerk 114 mmWS, II. Manual 105 mmWS, III. Manual 118 mmWS, Bombarde und Melodia 190 mmWS, Tuba Sonora und French Horn 450 mmWS, Pedal 110 bis 127 mmWS, Stimmton: 443 Hz bei 21° C, Stimmungsart gleichschwebend Maße (Hauptteil): Breite 14,7 m, Tiefe 3,3 m, Höhe 8,5 m Gesamtgewicht: etwa 20,5 Tonnen 14 12. JUN 2019, Kulturpalast
UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN (AUSWAHL) 16. JUN 2019, SO, 11.00 UHR 21. SEP 2019, SA, 19.30 UHR KULTURPALAST 22. SEP 2019, SO, 18.00 UHR The Management Symphony KULTURPALAST Brahms: „Ein deutsches Requiem“ für Sopran, Walküre Bariton, Chor und Orchester op. 45 Webern: „Im Sommerwind“ – Idyll für Orchester Michael Sanderling | Dirigent Berg: Drei Orchesterstücke op. 6 Mojca Erdmann | Sopran Wagner: „Die Walküre“, erster Aufzug, Hanno Müller-Brachmann | Bariton konzertante Aufführung Philharmonischer Chor Dresden Marek Janowski | Dirigent Chorus 116 Camilla Nylund | Sopran The Management Symphony Christopher Ventris | Tenor gemeinsam mit Mitgliedern der Franz-Josef Selig | Bass Dresdner Philharmonie Dresdner Philharmonie 31. AUG 2019, SA, 19.30 UHR Das ausführliche Konzert- und Abonnementangebot 1. SEP 2019, SO, 18.00 UHR der Saison 2018/2019 finden Sie in unserem Saisonbuch KULTURPALAST (erhältlich beim Ticketservice im Kulturpalast) sowie online unter dresdnerphilharmonie.de. Antrittskonzert Marek Janowski Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll Marek Janowski | Dirigent Dresdner Philharmonie TICKETSERVICE IM KULTURPALAST 14. SEP 2019, SO, 19.30 UHR Telefon 0351 4 866 866 KULTURPALAST ticket@dresdnerphilharmonie.de Quattro pezzi sacri dresdnerphilharmonie.de Dallapiccola: „Canti di prigionia“ für gemischten kulturpalast-dresden.de Chor und Instrumente Verdi: „Quattro pezzi sacri“ für Chor und Orchester Marek Janowski | Dirigent Iwona Sobotka | Sopran Dresdner Philharmonie
MUSIKBIBLIOTHEK Die Musikabteilung der Zentralbibliothek (2. OG) hält zu den aktuellen Programmen der Philharmonie für Sie in einem speziellen IMPRESSUM Regal Partituren, Bücher und CDs bereit. DRESDNER PHILHARMONIE Schloßstraße 2 01067 Dresden Telefon 0351 4 866 282 dresdnerphilharmonie.de CHEFDIRIGENT: Michael Sanderling EHRENDIRIGENT: Kurt Masur † INTENDANTIN: Frauke Roth TEXT: Christoph Vratz Christoph Vratz, geboren 1972 in Mönchengladbach, studierte Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Germanistik und Romanistik in Wuppertal und Paris. Er promo- Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung vierte über die sprachliche Vermittlung von Musik in literari- des Autoren. schen Texten. Seit 1999 freiberuflich tätig und Wahl-Kölner. REDAKTION: Jens Schubbe Mitarbeit bei „Fono Forum“, „Opernwelt“ und verschiedenen Tageszeitungen. Zahlreiche Features, Sendungen und Beiträge GRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer für ARD-Rundfunkanstalten, darunter WDR, SWR, BR und DLF. DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH Mitarbeit an verschiedenen Buchprojekten, Moderator von Musikhör-Abenden mit Schriftstellern, Musikern u.a. Seit 2003 BILDNACHWEIS Jurymitglied im „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“. Wikimedia commons: S. 3, 4, 9 ChoralWiki: S. 6 Charles Best: S. 11 Markenfotografie: S. 12 Preis: 2,50 € Änderungen vorbehalten. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind.
Die Dresdner Philharmonie auf Tournee Japan und Korea 28. JUN BIS 6. JUL 2019 TOKIO OSAKA FUKUOKA MUSASHINO © Nikolaj Lund SEOUL INCHEON dresdnerphilharmonie.de
Motiv: © Jens-Christian Wittig Ticketservice im Kulturpalast Montag bis Freitag 10 —19 Uhr Samstag 9 —14 Uhr +49 351 4 866 866 ticket@dresdnerphilharmonie.de dresdnerphilharmonie.de kulturpalast-dresden.de
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