"Ältere" Für: Was auch immer - Bewegung ist King Tipps von VIPs Zum Mit- und Nachmachen
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Editorial IMPRESSUM sporting hamburg Stadtsportmagazin Liebe Leser:innen, c/o steuermann sport GmbH Am Sandtorkai 1 20457 Hamburg Telefon 040-432 08 45 20 info@sporting-magazin.de wir freuen uns über © Foto: sporting hamburg www.sporting-magazin.de Herausgeber unser erstes Son Martin Blüthmann (V.i.S.d.P.) martin@sporting-magazin.de derheft für Ältere Redaktion – und wir meinen das Martin Blüthmann, ernst – was auch im Andreas Hardt, Marco Santoro, Lisa Staisch, Manuela Tanzen, mer „älter“heißt. Lars Wichert Und wenn auch der Spruch „ … wie man sich fühlt“, ganz schlimm abgedroschen Lektorat, Schlussredaktion klingt, ist er komplett passgenau, und deswegen geben wir Euch mit den nächsten Manuela Tanzen Zeilen, mit diesem Heft hoffentlich ganz viele frische Ideen, Spaß und vielleicht ein manuela@sporting-magazin.de wenig Mut mit auf den Weg. Mehr steht uns gar nicht zu. Wir bleiben beim Du, so unter Sportler:innen, und wollen auch unterhalten, allen voran mit ein paar Parade- Art Direction und Layout beispielen: wie man sich fühlen kann, wenn man immer wieder, seit 52 Jahren, das Arndt Grutke Sportabzeichen macht, mit über 50 regelmäßig Wasserskilaufen geht, oder auch arndt@sporting-magazin.de ins Fitnessstudio. Druck Wichtig ist ja, dass Sport immer nicht nur mit Bewegung zu tun hat, sondern auch Frank Druck GmbH & Co. KG mit anderen Menschen. Nirgendwo lernt man schneller Menschen kennen als – ein Unternehmen der wenn man nebeneinander schwitzt, sich gemeinsam auf eine Sache konzentriert. Eversfrank Gruppe – Jeder Verein in unserer Stadt bietet ein tolles Angebot, bei wirklich erschwinglichen Industriestraße 20 Mitgliedsbeiträgen, und wir sagen jetzt mal: Wer die nicht stemmen kann, sollte D-24211 Preetz vorsprechen. Es gibt immer Mittel und Wege, auch da zu helfen. Aktuell wird der Eintritt in einen Verein im Rahmen der Kampagne #sportvereintuns mit dem 80 Euro Anzeigen, Mediadaten Active City Starter-Gutschein unterstützt. Telefon 040-432 08 45 20 anzeigen@sporting-magazin.de Und dann gibt es da ja auch die Möglichkeit, im Park, auf der grünen Wiese, aktiv zu werden, und wenn man beim Spazierengehen einfach mal 3×5 Minuten Gas Leserbriefe, Termine gibt, Kniebeugen vor Bänken, was auch immer. Anleitungen hierfür gibt’s in diesem und Kommentare Heft und in dem beiliegenden Flyer der Hamburg Active City, zusammen mit dem info@sporting-magazin.de Hamburger Sportbund. Irrtümer und alle Rechte Wir freuen uns auf Euch, auf Eure Resonanz und vorbehalten. Nachdruck sowie sonstige Vervielfältigungen nur wünschenviel Spaß beim Lesen. mit ausdrücklicher Geneh migung des Verlags. Für unver- langt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung Martin Blüthmann (martin@sporting-magazin.de) übernommen; der Verlag setzt bei Eingang voraus, dass alle Rechte und Honorarfragen geklärt sind. Erscheinungsort und Gerichtsstand ist Hamburg. © Titelfoto: Shutterstock/ © Foto: Pixabay sporting hamburg erscheint monatlich. Anzeigen- und Redaktionsschluss jeweils am 15. des Vormonats. 3
sporting hamburg Das ist drin: © Foto: Bäderland Editorial/Impressum 3 Bernd Wehmeyer Fit wie Turnschuh 22 Mitmachen – fitmachen! Sport in der Gruppe 5 Badminton Der Schlägertyp 24 Johannes B. Kerner Und täglich grüßt … 6 Family Business Kraft tanken 25 Gehirnfitnesstraining Aber mit Köpfchen 8 Immer wieder gut Einfach SCHWIMMEN 26 Everdance Darf ich bitten? 10 Raus mit Euch! „Fit im Park!“ 28 Cornelia Poletto Gesunde Ernährung genießen 12 Qigong Nur keine Hemmungen 30 Gerit Kling …rasant 14 Man ist so alt, wie … Was bedeutet alt? 32 Rudern Fast magisch 16 Sportabzeichen Super-Herbert 34 Poster: Indoortraining Zu Hause aktiv 18 Depressionen … unbedingt reden 20 4
Sport in der Gruppe Mitmachen – © Fotos: HSB fitmachen! S gesetzlichen Krankenkassen und der Sozialbehörde, port der Älteren wird auch beim Hamburger bis Ende des Jahres, und das ist schon die Verlängerung. Sportbund ganz groß geschrieben. Wir treffen uns Danach kommt das Geld vom Hamburger Sportbund, finanziert aus dem neuen Sportfördervertrag, also von deswegen mit Elisabeth Rahn, sie leitet das Projekt der Stadt. Danke seeeehr. Hauptsache ist, egal wo die Kohle herkommt, dass Hamburger:innen, die sich einen „Mach mit – bleib fit!“, eine Herzensangelegenheit. dieser Sportkurse nicht leisten können, genau dadurch unterstützt werden. Denn wir wollen, dass Ihr alle fit Seit 2013 gibt es das Ziel, die Zusammenarbeit von Sportvereinen und bleibt. Das wäre großartig. Senioreneinrichtungen in den einzelnen Stadtteilen, in den Kommunen zu fördern. Die Idee dahinter liegt eigentlich auf der Hand: Vereine, die die Unter dem Motto „Mach mit – bleib fit!“ gibt es inzwischen 68 Gruppen Sport-Fachkompetenz mitbringen, gibt es in jedem Stadtteil, warum sollen in ganz Hamburg. Und findet eine Gruppe in einer Wohneinrichtung die nicht vor Ort in den Pflegeeinrichtungen Sportgruppen durchführen? statt, zu der Ihr nicht mal gehört, macht ja nix: Trotzdem hingehen. Auch Nachbarschafts- oder Stadtteiltreffs, sogar Kirchengemeinden Menschen kennenlernen, sich bewegen, Spaß haben. Da macht Hamburg machen Sinn. Warum? „Weil wir alle älteren Herrschaften ansprechen anderen Bundesländern ordentlich was vor, und Ihr solltet das einfach wollen, ob sie nun noch alleine leben, bei ihren Familien, oder eben ausnutzen. Das Programm ist für alle, und wenn es in Eurer Ecke noch in Einrichtungen. Wir wollen ihnen allen die Möglichkeit bieten, Sport kein Angebot gibt, einfach mal nachfragen, bei dem Sportverein um die zu treiben, sich zu bewegen“, erklärt Elisabeth Rahn. Natürlich aus Ecke, der Kirche daneben oder eben einer Senioreneinrichtung, einem gesundheitlichen Gründen, wichtig, aber vor allen Dingen ist es auch Nachbarschaftstreff. „Mach mit – bleib fit!“ ist das Stichwort. der Spaß, den die Verantwortlichen allen ermöglichen wollen, der Oder Ihr erkundigt Euch eben einfach bei Elisabeth, sie Spaß, sich gemeinsam zu bewegen, sich zu treffen, ein Miteinander hilft sehr gern weiter unter (040) 419 08 211. zu erleben. Jawoll. Unterstützt wird das ganze Programm von den
Johannes B. Kerner © Foto: Sebastian Becker Und täglich grüßt … J ohannes B. Kerner steht wie kaum ein anderer für das Thema Sport … Kein Sportevent ohne sein schelmisches Schwiegersohn- Jahrzehntelang informiert er uns über Grinsen auf unseren TV-Bildschirmen, ob national oder internati- Spielstände und Weltrekorde. Kein Wunder also, dass der 56-jährige Wahlhamburger onal, ob Fußball-Weltmeisterschaft oder Olympia. auch selbst fast täglich die Turnschuhe schnürt und sich auf die Socken macht, um die Alster. Warum, hat er uns verraten. Und das schelmische Grinsen lässt sich übrigens auch lesen … © Foto: sporting hamburg Johannes, es gibt wohl keine Sportart, die Du nicht kennst. Warum liebst Du ausgerechnet das Joggen? Ich liebe es einfach, wenn mir der Wind um die Nase weht. Da kenne ich nichts, es geht auch im Regen raus. Laufen ist toll, noch schöner ist allerdings das Gefühl danach. Wenn ich mal wieder die Runde geschafft habe und auf meiner Checkliste für den Tag den Haken setzen kann. So viele Menschen nehmen sich jeden Tag vor, zu laufen und tun es dann doch nicht. Zu diesen Menschen möchte ich nicht gehören, das ist auch eine Motivation. Viele denken, mit 50+ sei es zu spät, noch mit dem Laufen zu beginnen … Das ist meiner Meinung nach Quatsch. Man kann ganz langsam beginnen und sich dann behutsam steigern, man ist ja ganz selbst- bestimmt. Es gibt keinen Sport, bei dem man so schnell Erfolge spürt wie beim Joggen. Heute laufe ich 1 min, morgen schaffe ich dann schon 2 min, und übermorgen sind es 3. Natürlich sollte 6 März 2016: Schon in der 3. Ausgabe von sporting hamburg war Johannes B. Kerner mit uns an der Alster joggen. Da war er noch mehr ;-)
man aber bei Vorerkrankungen vorsichtig sein und das ggf. mit seinem Arzt besprechen. Ich habe es übrigens am Anfang auch noch nicht ganz um die Alster geschafft. Und wie bleibt man dann dabei? Das ist natürlich eine Typfrage, wie groß ist meine Selbstmotivation. Ich tue es im Wesentlichen für das gute Gefühl danach. Was sind Deine Lieblings-Laufstrecken in Hamburg? Am liebsten laufe ich um die Alster, das ist für mich eine schöne 37–45-Minuten-Runde. Ein Freund empfahl mir gerade die Strecke rund um den Hamburger Flughafen. Das sind allerdings schon 17 km. Und wen es mal nach Berlin verschlägt, der sollte unbedingt durch den Tiergarten laufen. Ein Leben ohne Sport wäre … ... auch möglich, aber lange nicht so schön.. Ein Leben mit Sport ist … ... für mich unabdingbar. Das ist mein Versuch, fitter das Leben zu genießen, und es ist mein gesunder Ausgleich zu Spaghetti und Weißwein … Das mag ich nämlich auch sehr gerne. Anzeige Unsere Sportangebote AEROBIC / FITNESS / TRENDSPORT JUDO r e n u n d e n t s p a nnen AIKIDO KARATE Trainie BALLETT KINDERTURNEN H N T- S p o r t s t u d io BASKETBALL BEACH VOLLEYBALL LEICHTATHLETIK LINE DANCE im BOXEN CROSS TRAINING NORDIC WALKING REHASPORT FITHUS DARTS SCHWIMMEN nen Termin für ein FLOORBALL SENIORENFREIZEIT Vereinbare direkt ei FUSSBALL SKI & SURF GERÄTTURNEN SPORTSPIELE KOSTENLOSES GESUNDHEITSSPORT SPORTSPOOL ETeRAINING! PROKBein reinbarung HIPHOP TANZEN – STANDARD & LATEIN Infos und Terminve INLINESKATING TENNIS unter 701 57 74 us IRISH DANCE TISCHTENNIS oder direkt im FitH JU-JUTSU VOLLEYBALL Feriencamps / Kindergeburtstage / Vermietung uvm. www.fithus.de Anmeldung und weitere Infos: Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft von 1911 e.V. · Cuxhavener Straße 253 · 21149 Hamburg facebook.com/fithus.hntonline fithus@hntonline.de +49 40 701 57 74 ü 701 74 43 ü sportbuero@hntonline.de ü www.hntonline.de Im BGZ Süderelbe / Am Johannisland 2 / 21147 Hamburg
Gehirnfitnesstraining © Fotos: Christine Haider Aber mit Köpfchen C hristine Haider ist ausgebildete Gehirnfitnesstrainerin. Sie besucht Schulungen und geht mit ihrem Kursan- Ihr Anliegen ist es, Menschen zu ak- tivieren und über die Bewegung die gebot einfach mal viral: Ihr bestes Video auf TikTok grauen Zellen wieder ordentlich auf Trab zu bringen. Lernen wird im Alter nicht verzeichnete stolze 1,3 Mio. Views. leichter, na gut, aber gerade darin sieht Christine Haider die Herausforderung. Wenn das Gehirn nichts zu tun hat, wird es träger und verliert an Leistungsfähig- keit. Gerade bei Renteneintritt machen es sich viele gemütlich, es sei ihnen von Herzen gegönnt. Aber eine Stunde pro Woche für ein gezieltes Gehirnfitnesstraining sollte man sich selbst zuliebe aufbringen. Denn: Gezieltes Training verbessert die Merkfähigkeit, die Kon- zentration und – ganz wichtig – auch die Koordination. Es schult den Gleichgewichtssinn, lässt neue Synapsen im Gehirn entstehen und sogar neue Gehirnzellen. Durch das Erlernen immer neuer Bewegungsabläufe bleibt der Kopf ständig gefordert. Warum nicht heute mal mit der anderen Hand die Zähne putzen oder auf einem Bein in der Küche rumwerkeln? Nur Achtung: Nicht mit dem falschen Bein aufstehen! Das Ganze soll nämlich Spaß machen. Christine Haider erklärt uns den Unterschied: Gedächtnistraining bzw. Gehirnjogging sind ohne, 8 Gehirnfitnesstraining ist mit Bewegung.
(1) Die Entspannungsübung (li.) erfordert Fingerfertigkeit. (3) Die Überkreuz-Wurfübung funktioniert auch z. B. mit Zitronen. 6 Übungen und Tipps von Christine Haider: 1 Entspannungsübung: Strecke die Arme aus und lege den rech- ten Arm über den linken Arm. Verschränke die Finger überkreuz, Innenflächen nach innen und drehe die Arme vor der Brust ein. Schließe nun die Augen und entspanne Dich. Einatmen, Anhalten, Ausatmen, dabei jeweils bis 5 zählen. Dann die Arme wechseln und wiederholen (jeweils 3×). 2 Mache jeden Tag etwas anderes: Mit der anderen Hand als sonst Zähne putzen, Spülmaschine ein/-ausräumen, mit dem anderen Fuß ins Bett einsteigen. 3 Werfen + Fangen: Nimm 2 kleine Bälle (oder Zitronen o. ä.) und nimm die Hände (4) Prellen mit überkreuzten Füßen, dann: Abwechselnd die Beine hoch! über Kreuz, wirf gerade hoch und fange auf, dann umgekehrt: Bälle hochwerfen und überkreuz auffangen. Tipp: Zum Üben am Anfang ist es gut, sich über das Bett oder den Schreibtisch zu stellen, dann muss man sich nicht so oft bücken. 4 Prellen: Nimm 1 Tennisball in die rechte Hand, kreuze Dein linkes Bein über das rechte, prelle den Ball, dann umgekehrt, hin und her. Dann wirf den Ball mit der rechten Hand hoch, hebe das linke Bein hoch und umgekehrt. Beides immer im Wechsel. 5 Handauflegen: Lege die rechte Hand auf den linken Ober- schenkel, dann die linke Hand an die Schulter, dann an das Ohr, dann auf den Kopf, dann an die Nase, dann im Wechsel mit der jeweils anderen Hand. 6 Buchstabieren extraschwer: Du nimmst 1 Tennisball oder 1 Zitrone in eine Hand, wirfst sie von einer Hand in die andere hin und her und sprichst dabei das Alphabet rück- wärts. Versuche es erst von A–L und rückwärts, dann erst von Z rückwärts. Du wirst merken, gar nicht so einfach, je öfter Du es übst, umso besser. Am Anfang nicht gleich aufgeben, mit Übung (5) Handauflegen für die Koordination. So ähnlich kennen wir das von Dick & Doof: „Kniechen, Näschen, Öhrchen". wird sich das in Deinem Gehirn einprägen und neue Pfade und Verbindungen/Synapsen werden sich bilden, dadurch können immer wieder neue Gehirnzellen entstehen – und das bis ins hohe Alter. 9
Everdance © Fotos: Lisa Staisch Darf ich bitten? „I ch habe im Leben viel Glück gehabt.“ Das ist ihm wichtig Doch erst mal ein Blick zurück: Es ist 1959, ge- meinsam mit Freunden besucht er zum ersten zu sagen, und das ist toll. Peter Grimm ist 81 Jahre alt Mal die Tanzschule im Eppendorfer Weg. „Jetzt wollten wir mal mit den Mädchen anfangen“, sagt – die letzten 20 Jahre müssen allerdings spurlos an ihm er augenzwinkernd, tatsächlich verliebt er sich hier vorübergegangen sein – und hat Spaß am Leben. Stolz aber in das Tanzen selbst. Als er den zweiten Platz beim Tanzschulturnier belegt, „ist der erste Nagel schwingt in seiner Stimme, als er seine Geschichte erzählt. eingeschlagen.“ Ab jetzt hat er nur noch das Tanzen im Kopf. Er wechselt in die Tanzschulabteilung eines Sofort werden Ordner mit Bildern und Tagebucheinträgen geholt, Sportclubs, geht das Thema ernster an und landet schließlich im alles ist dokumentiert, so als möchte er keine Minute seines Le- Alster-Möwe-Club in der Turnierpaarabteilung. Außerdem gibt es bens missen oder gar vergessen. Das Band, das alles verbindet: da eine tolle Wertungsrichterin namens Elke ... „Es blitzte zwischen das Tanzen. Nur ganz selten etwas vertüdelt und scheinbar endlos uns.“ 1977 starten die beiden durch. Sie tanzen sich erst durch die flattert es, mal links, mal rechts – er ist keiner, der Neues ablehnt, Tanzshow in den Hamburger Messehallen und dann durch die ganze ganz im Gegenteil: Blick nach vorn, immer weiter zum nächsten Ziel. Welt. Das reiselustigste Paar Deutschlands, so nennt man sie, in Peter Grimm ist Profitänzer mit super Herzblut und ist heute Mitglied einem Jahr absolvieren sie 55 Turniere, in London in der Royal Albert in der Tanzschulabteilung des ETV, dem Club Céronne. Hall, in Wien, in Berlin … Es hagelt erste, zweite und dritte Plätze. Neun Jahre lang schweben die beiden gemeinsam über das Parkett, ob im langsa- © Fotos: privat men Walzer, im Quick Step oder Tango. Dann wird es erst einmal ruhiger, aber nur kurz. Ausruhen können andere. Er meldet sich bei einer Schauspielschule und Modelagentur an und versucht sich erfolgreich als Laienschauspieler, am liebsten in Kriminalfällen. 10 British Professional „Rising Stars“ 1984 in Blackpool. Da soll es 2022 wieder hingehen!
© Fotos: privat Ehepaar Grimm auf dem Titel des „Tanzspiegel" von 1990 (links). Rechts: Mit neuer Tanzpartnerin beim Turnier in Wien 2019. Leiche kann er nämlich, aber es kribbelt in den Beinen, die Tanzfläche Leben. Lasst den Kopf frei werden!“ ruft. Peter ist auf der Suche nach einer neuen Tanzpartnerin, schaltet sogar eine Anzeige. Sie muss mindestens 60 Jahre alt sein, sollte Alter spielt dabei keine Rolle. Beim bereits bei hochklassigen Turnieren gestartet sein in der S-Klasse, Tanzen werden die Gelenke nicht zu sollte weiterhin Lust auf Turnierteilnahmen haben, vor allem aber: Freude am Tanzen haben und harmoniesüchtig sein. Denn das ist stark belastet, die dringende Emp das A & O beim Tanzen. „Der wichtigste Moment ist, wenn ich die fehlung seiner Ärzte: „Hören Sie Dame auf die Fläche führe. Das muss Harmonie ausstrahlen, beim Tanzen spricht der Körper.“ Schon steht Peter Grimm im Wohnzim- bloß niemals mit dem Tanzen auf! mer und zeigt, wie es geht. Es blitzt in seinen Augen. „Tanzen löst Das hält Sie fit, körperlich, aber auch Glücksgefühle in mir aus.“ geistig.“ Deswegen seine dringende Empfeh Und, besser ist das: Peter Grimm denkt noch lange nicht ans Aufhö- lung für jedermann und jedefrau, ob ren. Am Donnerstag geht es natürlich wieder zum Training bei Jurij. fortgeschritten oder blutige Gemeinsam wollen sie im nächsten Jahr nämlich zum Blackpool Dance Festival, dem ältesten internationalen Tanzwettbewerb der Anfänger:innen: „Tanzt Euch durchs Welt. Die passende Tanzpartnerin … Du vielleicht? Anzeige
Interview © Foto: www.studiolassen.de Gesunde Ernährung genießen C ornelia Poletto, die sehr engagierte, erfolgreiche, vor allen Dingen Super- Köchin, führt auch nach Feierabend einen aktiven Lebensstil, treibt Sport, und weiß vor allen Dingen sehr entspannt so einiges zum Thema gesunde Ernährung zu sagen. Wir haben sie gefragt. Cornelia, bei Deinem Essen denkt man natürlich an Genuss, inwieweit spielt aber auch die Gesundheit © Foto: ZwillingFotos eine Rolle? Die Gesundheit spielt natürlich auch eine Rolle. Aber das Schöne ist, dass man beides – also Gesundheit und Genuss – wunderbar miteinander vereinen kann. Es heißt schließlich nicht, dass jemand, der geschmackvoll und gut kocht, nicht gleichzeitig auch gesund kochen kann. Schon in meiner Ausbildung bei Heinz Winkler habe ich die „Cuisine Vitale“ kennengelernt, ihr Credo: Essen soll beflügeln und nicht belasten. Meine Liebe zur italienischen Küche hat zum Beispiel auch damit zu tun, dass es eine sehr pure und produktbezogene Küche ist, die eine wunderbare Leichtigkeit mit sich bringt. Man liest immer wieder von einer empfohlenen ausge- wogenen Ernährung. Was genau bedeutet das? Es bedeutet, dass die Dinge, die wir zu uns nehmen, in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen – zum Beispiel ein großer Gemüseanteil gegenüber einem kleinen Proteinanteil oder so etwas wie die richtige Auswahl der Fette und Öle – am besten sind ungesättigte Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Olivenöl auf- tauchen. Auch Kräuter spielen eine Rolle, die sind nämlich in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen und viel mehr als nur malerisches Beiwerk oben drauf. Abwechslung ist ganz wichtig! Ein Mensch, 12
Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2. Ernährung alleine kann sicher viel bewirken – viel wichtiger ist noch die Kombination mit ausreichend Bewegung, Flüssigkeit, frischer Luft und so weiter. Mit welchen Mythen möchtest Du aufräumen? Pasta macht dick. Das ist einfach Quatsch. Wenn etwas dick macht, sind es die Saucen. Eine leichte Spaghetti al Pomodoro mit frischen Tomaten und ein bisschen Parmesan bringt keine Extra-Pfunde. Dein empfohlener Speiseplan für einen ganzen Tag: Das Wichtigste ist, dass man auf seinen Körper hört. Wenn man nicht der Frühstücker-Typ ist, muss man auch nicht zwingend frühstücken, finde ich. Wichtig ist, dem Körper genügend Regenerationsphasen zuzugestehen, damit Blutzucker- und Glukosespiegel runterfahren können. Zu spätes Essen ist nicht gesund, und außerdem sollte am Abend nach Möglichkeit auf Rohkost und Salat verzichten werden, denn das belastet den Darm zu sehr. Was ist Dein persönliches Lieblings-Fitgericht und was die kleine Sünde, die Du Dir gönnst? Mein Lieblings-Fitgericht ist ein wunderbarer Fisch in Salzkruste – das ist meine absolute Lieblingszubereitung – mit ein bisschen gegrillten Tomaten und einer Kräutervinaigrette. Meine Sünden haben meist mit meiner großen Liebe zu Käse und Wein zu tun. Wie hältst Du Dich im Alltag fit? Ich versuche, dreimal in der Woche joggen zu gehen – das schaffe ich nicht immer, aber auch wenn ich den Tag nicht mit einer Laufrunde um die Alster starte, bemühe ich mich um Bewegung. Ich fahre immer häufiger Fahrrad, und wenn ich es zeitlich ein- richten kann, dann bin ich am Wochenende entweder mit meiner Tochter zusammen im Stall und schwinge mich aufs Pferd oder ich paddele zusammen mit meinem Mann im Kanu durch Hamburgs schöne Kanäle. der fast ausschließlich Kohlenhydrate zu sich nimmt, ernährt sich ebenso wenig ausgewogen wie einer, der nur auf Eiweiß setzt. Was benötigt der Körper im Alter besonders (mehr Nährstoffe, weniger Kalorien, ...)? Das ist natürlich immer davon abhängig, was ich meinem Körper abverlange. Wenn ich als Hochleistungssportler agiere, muss ich © Foto: Bertold Fabricius meinen Schwerpunkt mehr auf Kohlenhydrate legen, um Muskeln aufzubauen und Energie zu bekommen. Wenn ich aber den ganzen Tag am Schreibtisch sitze und mich nicht bewege, macht es na- türlich Sinn, sich leichter zu ernähren. Allgemein wird von einem abnehmendem Energie- und steigendem Nährstoffbedarf im Alter gesprochen – ich bin der Meinung, man sollte Ernährung nicht zu sehr theoretisieren, sondern den Genuss im Fokus behalten und auf sein Bauchgefühl hören. Was bewirkt gesunde Ernährung im Körper? Gesunde Ernährung kann richtige Glücksgefühle auslösen! Und ist ein toller Energiespender. Welchen Krankheiten kann man vorbeugen? Ernährung und Gesundheit sind sehr eng miteinander verbunden. Wer gesund isst, verringert zum Beispiel sein Risiko für Herz- Am Wichtigsten ist, man hört auf seinen Körper, findet auch Cornelia Poletto.
Gerit Kling ... S rasa ie führt beruflich ein Leben unter Volldampf, gönnt sich aber immer die © Fotos: privat Zeit für Ausgleich, Bewegung, toppt das Ganze dann mit einem nicht ganz gewöhnlichen Hobby: Sie fährt Wasserski, traut sich was. Gerit Kling (56) ist immer auf Achse: „Gerade arbeite ich als Re- man wird nicht jünger. Deswegen ist ihre Bewunderung für ihren gisseurin und Hauptdarstellerin an einem Theaterstück, morgen Mann und vor allem auch für das befreundete Paar Gabi und Heiko geht’s ans Set von Notruf Hafenkante, und dann sind da noch die Hüller umso größer. Gabi (70) und Heiko (76) räumen einen Titel Lesungen, die muss ich noch terminieren und vorbereiten.“ Unsereins nach dem anderen ab, u. a. bei der Senioren Wasserski-WM. „Die wirbelt der Kopf … Gerit Kling hat alles unter Kontrolle – heute dann beiden zeigen mir, dass das Alter im Sport gar keine Rolle spielt. Es besser auch ihre Wasserski, das steht nämlich heute auf dem Plan: geht vielmehr um den Mut, sich immer wieder herauszufordern.“ Wasserskifahren. Mit dabei Gerits Lebenspartner, den sie vor sechs Jahren geheiratet hat. Beide sind absolut begeistert von dem Sport: Und das tut auch Gerit Kling: „Beim „Wasserski hat mit den Elementen zu tun, mit Wasser, mit Wind, mit Fahren versuche ich, immer wieder Überwindung und Mut. Das fasziniert uns.“ Mit ordentlich Tempo geht es über die Heckwelle, mal links, mal rechts, manchmal sogar etwas Neues zu probieren. Mal mit einem Sprung. Gerit verbessert sich stetig, ist sich aber auch hebe ich ein Bein, mal werfe ich der Gefahren dieses rasanten Sports bewusst. Stürze können gut und gerne auch mal mit einem gebrochenen Knochen enden und einen Ski ab, und auch Wasser ballett machen wir manchmal.“ Im Vordergrund steht aber immer der Spaß, Weltmeisterschaft und so machen lieber die anderen. Und wenn es mal nicht aufs Wasser geht, dann zu- mindest auf die Yogamatte. „Mein Arzt hat mir das empfohlen.“ Mindestens zwei bis drei Mal die Woche muss sie sich bewegen, gerne auch beim Aerobic zum Video von Pamela Reif. „Die sieht dabei natürlich immer super aus, mich darf man dabei bitte nicht filmen, ich © Foto: ZDF/Boris Laewen sehe … aus.“ Können wir uns gar nicht vorstellen. 14 Notruf Hafenkante: Wolle (Harald Maack, r.) sucht fachkundigen Rat bei Jasmin (Gerit Kling, l.).
nt Ausruhen ist zumindest nichts, was oft in Gerit Klings Leben vor- kommt, und Ausreden werden auch nicht akzeptiert. „Jeder kann und vor allem sollte Sport machen. Auch die Knochen werden doch älter. Man muss elastisch und beweglich bleiben und möchte doch nicht auf wackligen Beinen stehen und ängstlich sein. Es gibt so viele Angebote im Internet, und eine Matte hat jeder zu Haus. Liegestütze, Hampelmann, das kennt jeder. 20 min jeden Tag, das schafft man. Und was ich immer sage: Eine (Übung) ist besser als keine.“ Wir haben großen Respekt vor dieser Powerfrau und schmeißen uns jetzt in die Turnanzüge. © Foto: ZDF/Boris Laewen Vom Wasserski fasziniert: Schauspielerin Gerit Kling.
Rudern Fast © Fotos: Hamburger Ruderinnen-Club v. 1925 „E s ist für die Seele schön. Wenn man über das Wasser gleitet, die Alster noch ganz leer ist, man nur den Bug durch das Wasser gleiten hört, im Hintergrund heute auch Frauen. Lange blieb den Frauen aber die Mitgliedschaft in den die Natur.“ Das hört sich schön an. Hamburger Herren-Rudervereinen verwehrt. Im Jahr 1925 wurde deshalb eine Damenriege beim Allgemeinen Alsterclub gegründet und traf offen- Es ist 11 Uhr vormittags, der Himmel superknallblau und der erste bar einen Nerv. Die Mitgliederzahl wuchs rasant, es entstand der Vierer wird bereits in die Halle verfrachtet. Ein zweites Boot legt Hamburger Ruderinnen-Club mit mehreren hundert Mitgliedern. gerade am Steg an. „260 Jahre, wir haben gerade gerechnet, so lange ist unsere Bootsbesatzung bereits Mitglied im Hamburger Beide Boote sind jetzt verstaut, die Ruderinnen, eben noch im Ruderinnenclub.“ Dass sich hier alle seit Langem kennen, spürt man Vereins-Outfit im Boot, streben nun auf die Terrasse des Vereins- absolut. Es liegt fast etwas Magisches in der Luft, man möchte sofort hauses. Es gibt Kaffee und offensichtlich eine Menge zu beschna- Teil dieser so vertrauten Truppe sein, die sich selbst Müttergruppe cken, die Atmosphäre gleicht der eines Klassenausflugs. Kurzes nennt. 1967 beim Anrudern finden sie erstmals zusammen. Da passt Gelächter wird laut, das Kaffeepulver wurde vergessen einzufüllen, die eine auf die Kinder auf, damit die anderen rudern können, da heute also einmal heißes Wasser? Es scheint so, als sei alles schon wird trainiert, gefeiert und gelacht. Was Männer können, können immer so gewesen. Und trotzdem haben die Ruderinnen so viel erlebt. Gemeinsam sind sie erfolgreich, gemeinsam gründen sie Familien, gemeinsam gehen sie durch gute und schlechte Zeiten, gemeinsam werden sie alt – die Körper verändern sich, nicht aber die Freude am Rudern und Beisammensein. Da wird eben immer nur von einer Seite angelegt, weil das eine Bein nicht mehr so mitmacht, da wird beim Ein- und Ausstieg geholfen und gemeinsam angepackt. „Rudern ist ein Teamsport, das macht ihn so besonders. Er funktioniert nur gemeinsam, wir sitzen alle in einem Boot.“ Die Boote haben übrigens fast ausschließlich Frauennamen, nur einen antiken 2-er aus Holz haben sie Friedrich-Wilhelm getauft. „Er ist ein Traumboot“, fast klingt es wie eine Liebeserklärung. Gemeinsam unternehmen sie auch Ruderwanderungen. Gerade waren sie auf 16 Damenriege: die ersten Mitglieder 1925/26.
magisch den Masurischen Seenplatten, häufig geht es auf die zahlreichen Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern. Früher noch mit Zelt, heute etwas komfortabler mit Hotel und so. Im Urlaub wird sogar die New Yorker Freiheitsstatue umrundet. „Frei sein“ scheint hier Programm zu sein. „Wir sind hier unter uns, wir stehen uns bei, dürfen auch mal Fehler machen, kennen unsere Stärken und Schwächen.“ Und obwohl es eine eingeschweißte Truppe ist, fühlt man sich sofort herzlich willkommen. „Wir freuen uns immer sehr über neue Mitglieder. Rudern kann man auch im Alter noch lernen, manche steigen hier noch mit fast 90 ins Boot. Unser ältestes Mitglied ist übrigens 96 Jahre alt.“ © Foto: Lisa Staisch Und sonst … klönt man eben einfach bei einer Tasse heißem Wasser auf der Sonnenterrasse. Herrlich. © Foto: Lisa Staisch Okay, aktuell eher ohne Hut (links: 1910), aber nach dem Rudern schnacken geht schon immer.
Depressionen © Foto: Pixabay Könnte depressiv sein – unbedingt reden. E s ist leider noch immer ein großes Tabuthema und das, obwohl laut WHO über 320 Millionen Men- Die Zahl der Erkrankten nahm über einen Zeitraum von 10 Jahren schen weltweit darunter leiden: Depressionen. um knapp 20 Prozent zu. Und die Corona-Situation vieler Menschen hat diese Entwicklung sicher noch befeuert. Farzad Farokhzad ist ap- probierter Psychotherapeut in der Tagesklinik Büchen sowie in der Fachklinik Vorwerker Diakonie und erklärt, wie und warum depressive Erkrankungen oft im fortgeschrittenen Alter auftreten. Depressive Erkrankungen können unterschiedliche Wurzeln haben. Sie können genetisch bedingt sein, bio © Foto: privat logisch oder auch auf Risikofaktoren zurückzuführen sein. Fakt ist, eine Depression ist eine Erkrankung, der man professionell an den Kragen gehen muss. 20 Farzad Farokhzad, approbierter Psychotherapeut
Dazu muss man sie vorerst erken- mit einer verletzten Seele. Viele greifen deswegen selbständig zu nen. Jeder sollte sich demnach Medikamenten oder Alkohol, um ihre Angstzustände in den Griff zu Folgendes fragen: bekommen. Tatsächlich steigt dadurch jedoch die Gefahr, wirklich zu erkranken. Abgesehen davon können Antidepressiva außerdem 1. Bin ich in den letzten Nebenwirkungen haben, z. B. einen Tremor auslösen. zwei Wochen deutlich wenigeraktivgewesen Was also tun, sollte man oben genannte Fragen mit „ja“ beantwor- als sonst? Ziehe ich ten? Der erste Schritt sollte bitte der Gang zum Arzt sein, das kann mich sozial zurück? der Neurologe, der Gerontopsychologe oder auch der Psychiater 2. Ist meine Stimmung sein. Es gibt Krankheitsbilder, die sich in ihrer Symptomatik sehr schlechter als vor gleichen, die gilt es zu differenzieren – liegt eine Depression vor zwei Wochen? oder handelt es sich unter Umständen sogar um eine Demenz? Der 3. Ist mein Antrieb zweite Schritt sollte dann sein, sich eine Tagesstruktur zu schaffen. geringer und bin ich körperlich erschöpft? 4. Beobachte ich einen Mit dem Eintritt ins Rentenalter allgemeinen Interes- geht für viele nämlich ein Verlust der sensverlust? 5. B in ich gereizt, habe über viele Jahre gelebten Struktur besonders morgens einher. Man sollte sich deswegen ein Tief und kaum Appetit? selbständig neue Tagesziele stecken, sich auch gezielt soziale Kontakt Häufig zeigen sich Depressionen auch durch psychosomatische suchen und – natürlich – sich bewe Krankheitssymptome. Das können gen. Bauch- oder Kopfschmerzen oder auch ganz diffuse Schmerzen sein, Durch Bewegung werden im Körper Glückshormone ausgeschüt- die in der Situation als ganz real tet. Sport und Bewegung sind unsere Tausendsassa: Sport im empfunden werden, aber eigent- Verein, Studio oder in der Natur, um die Ecke im Park schafft einen lich gar nicht wirklich sind. Auch Programmpunkt am Tag, fördert soziale Kontakte, beugt Muskel- Schlaflosigkeit und Konzentrati- und Gewebeschwund vor und macht einfach fit. Das wiederum onsmangel können mit einer Erkrankung einhergehen. Ein großes ermöglicht es älteren Menschen, so lange wie möglich autonom Problem besteht darin, dass Depressionen gerade bei Älteren deutlich und selbstbestimmt zu sein. Ein großer Punkt für gute Gefühle, das tabuisierter sind als bei jungen Menschen, die ihre Erkrankung im Selbstbewusstsein und eine lachende Seele. Gegenzuge häufig sogar in den sozialen Medien öffentlich machen, ein anderes besorgniserregendes Thema. Psychiatrien werden häufig misstrauisch beäugt, klingt ja schlimm … dabei ist es doch nichts anderes, mit einer fiesen Entzündung zum Arzt zu gehen, als eben 39-21_Dii_Lebensfreude_Image_210x74-4c_quer.qxp_Layout 1 27.09.21 11:22 Seite 1 Anzeige Großes Grundstück und doch ist das Geld knapp? Sie müssen Ihr Zuhause nicht verlassen, um besser zu leben. Lassen Sie sich von uns beraten wie Sie durch Grundstücksteilung oder andere Möglichkeiten wieder an Liquidität gewinnen und mehr Freude am Leben haben. Telefonische Sonderberatung Ste h jeden Montag und Donnerstag phan Füllmic Die Beratung, Wertermittlung und Marktübersicht ist natürlich kostenfrei und unverbindlich! T. 040 – 35 71 8005 | www.dii-hamburg.de
Bernd Wehmeyer © Fotos: privat Fit wie Turnschuh 183 Mal lief Bernd Wehmeyer mal für den Hambur- Gemeinsam mit Horst Hrubesch, Manfred Kaltz ger Sport-Verein auf, von 1978 bis 1986 prägte und Ditmar Jakobs feierte er deutsche Meister- schaftstitel und den Europapokaltitel der Lan- „Fummel“ durch seine Spritzigkeit und seine desmeister. Hach, was war das schön. Der Sport steckt Bernd in den Beinen, auch heute mit 69 versierte Technik die Spiele der Rothosen. Jahren kann er es einfach nicht lassen, gut so! Sein Sportprogramm im Alltag? „Es ist eigentlich ganz einfach“, sagt er. Er steht morgens gegen 7:30 Uhr auf, fährt dann gleich ins Gym. Hier geht’s zuerst auf den Crosstrainer, erst ganz locker, dann steigert er Tempo und Widerstand, insgesamt 50 min Cardiotraining, das sollte reichen. Wow. Anschließend folgen 30 min Rückengymnastik. Wie oft? „Na, im Durchschnitt würde ich sagen, so an fünf von sieben Tagen“, immer schaffe er es nicht, sagt er fast verlegen. Schon wieder gibt’s ein Wow. Manchmal hat er 22
Seine schnelle und technisch geprägte Spielweise hat ihm in der Szene den Spitznamen „Fummel“ beschert. Termine, dann versucht er die Trainingseinheit auf den Abend haus. Aber seine Sportlichkeit zu verschieben. Nach dem Training kommt dann das Beste: ein gutes Frühstück, „darauf freue ich mich, das schmeckt einfach zahlt sich aus: Der Herzmuskel besser, wenn man morgens schon sein Programm absolviert hat.“ ist stark genug, die Ärzte sind Müsli mit Obst ist die Basis, dann gerne auch Vollkornbrot „mit diesem Avocadomus“, das hat er mal bei adidas in der Kantine sich sicher, nur deswegen habe er kennengelernt, kannte er früher gar nicht. Dazu ein paar Tomaten, den Infarkt so gut überstanden. etwas Rührei. Ob das gesund genug ist, fragt er sich manchmal, Zuweilen bereiten ihm auch die Knie und der Lendenwirbelbe- „aber was ist heute schon gesund, das ändert sich ja auch ständig.“ reich Probleme. „Da muss man sich eben anpassen“, statt wie Klingt auf jeden Fall gesund, nicht staubig – und lecker. früher jeden Tag zu joggen, weicht er nun eben auf den gelenkschonenderen Crosstrainer aus. Ausreden gibt es für den Wenn Corona nicht gerade wieder alles auf den Kopf stellt, schnürt 69-jährigen Vorzeige-Senior nicht. „Durch Sport fühle ich mich Bernd gemeinsam mit seinen ehemaligen HSV-Kollegen auch noch- einfach wohl und ich rate jedem, sich zumindest zwei Mal die mal die Fußballschuhe und läuft mit der HSV-Traditionsmannschaft Woche sportlich zu betätigen.“ Das kann Walking sein, Schwim- auf. Und auch der kleine weiße Ball hat es ihm angetan: So vier men, „es gibt so viele Möglichkeiten.“ Ja, auch ihm fällt es nicht bis fünf Golfturniere spielt er im Jahr. Da liegt der Fokus aber auf immer leicht, sich zu motivieren, gibt er zu. dem Spielen, „auf Training habe ich keine Lust.“ Wer’s kann!? Wir ziehen den Hut, mit ganz viel Schwung – so wollen wir es auch „Am besten ist es, sich einen fes machen. Doch auch Bernd spielt die Gesundheit im Jahr 2011 ten Rhythmus zu schaffen, dann einen ordentlichen Streich. überlegt man gar nicht lange.“ Beim Joggen drückt es plötzlich Einfach machen. in der Brust, Bernd muss mit einem Herzinfarkt ins Kranken Anzeige Mehr IndIvIdualItät. WenIger eInheItsbreI. Mit individualisierten Print-Mailings Kunden gezielt erreichen.
Badminton Der Schlägertyp © Fotos: privat „L ust auf Badminton?“ steht Anfang der 1970er auf dem Plakat im Apothekenschau- Das Besondere an Badminton: Es ist sowohl Mann- fenster. „Logo“, sagt Klaus Rosenkranz. schafts- als auch Individualsport, Männer und Frauen spielen gemeinsam im Team: 4 Herren, 3 Damen ist die Mindestanforderung. „Mit Frauen ist die Stimmung So einfach geht das. Zack. Er meldet sich kurzfristig in dem Verein, greift einfach gut. Die eine bringt Kaffee mit, die andere Kuchen, und die zum Schläger – und hält ihn seit nun ca. 50 Jahren. Damals ist Klaus Anfang Männer benehmen sich auch nicht so bullig.“ Kaffee ein, revanchieren 20, und er will was Neues probieren. Für Neues ist es nie zu spät. Sein sich und bringen den Müll raus …?! Auch super: Badminton kann jede:r Vorteil ist seine top Kondition, nach Jahren auf dem Fußballplatz und viel versuchen, der Einstieg fällt deutlich leichter als z. B. beim Tennis. Und Getobe in der Kindheit schlägt er im 3. Satz noch auf wie ein junger Gott, wenn’s nicht windig ist, kann man das überall spielen. Federball kennen wenn der Gegner längst platt ist. Kein Wunder also, dass er schon nach die meisten vom Strandurlaub, der Ball wird (meistens) getroffen. Obwohl zwei Jahren der Beste im Team ist. Er wechselt zur TSG Bergedorf – 2. das mit den echten Naturfederbällen schon nicht ohne ist: „Die Bälle Mannschaft, 1. Mannschaft, immer weiter, immer höher, bis zum VfL haben eine irrsinnig hohe Beschleunigung am Anfang, werden dann aber 93 in die 2. Bundesliga. Heute ist Klaus Rosenkranz 70, wieder zurück plötzlich langsamer. Badminton ist die schnellste Rückschlagsportart, bei der TSG und sogar deutscher Meister seiner Altersklasse. Ende die es gibt.“ Dafür braucht man Gefühl und ein gutes Auge. Die vielen November geht es nach Spanien zur WM. „Da will ich unbedingt Spiele Überkopfschläge sind technisch anspruchsvoll. Aber einfach wäre ja im Einzel gewinnen.“ Bis dahin heißt es also trainieren, zwei bis drei Mal auch langweilig. die Woche. Erst Aufwärmtraining, wichtig, dann 30 min konzentriertes Schlagtraining, erst dann wird gespielt. Da muss er sich zügeln, der Im Oktober trifft sich der Sportler des Jahres 2019 der TSG Bergedorf jetzt Spieltrieb ist groß, aber um sein Niveau zu halten, muss er eben im erstmal mit Frank-Walter Steinmeier: Er wurde für die Bürgerdelegation Alter etwas mehr trainieren als andere. Kein Problem: „Badminton ist auserwählt und reist für den Tag der Deutschen Einheit nach Halle an der für mich ein absolutes Geschenk. Ich freue mich schon morgens, dass Saale. Eine großartige Auszeichnung für eine großartige Leistung und ich abends trainieren darf. Der Badmintonschläger ist für mich wie die einen großartigen, positiven, bescheidenen und gutgelaunten Sportler. Gitarre für Angus Young von AC/DC.“ 24 Sogar Peter Tschentscher gratuliert zur Ehrung als „TSG-Sportler des Jahres 2019“.
© Fotos: Natalie Bienemann Family Business Kraft tanken K klassische Rhythmus, da treffen sich die Senior:innen rafttraining für Ältere: „Ja, gibt’s. Warum auch nicht. in Gruppen, zwischen den Übungen wird von den Enkeln berichtet, über den Urlaub geschnackt. Danach Krafttraining heißt nicht zwingend Sixpack und Pumpen. dann noch im 32 Grad warmen Schwimmbecken Bei uns ist das Krafttraining sehr gesundheitsorientiert.“ entspannen. Das Ganze macht gesund, so einfach ist das. „Viele, die zu uns kommen, nehmen diverse Tabletten. Gerade Schmerzmittel erübrigen sich oft Olaf Rehage, Studioleiter bei der TSG Bergedorf, hat wie seine Kollegin nach einigen Trainingseinheiten.“ Denn das Training Felicia Heinrich Sport studiert, und er glaubt an die Heilkraft der Bewegung. sorgt für einen gestärkten Muskelapparat und eine aufrechte Haltung, Klingt oldschool, findet er, aber seine tägliche Arbeit mit den Senior:innen es schützt vor Osteoporose, löst Faszienverklebungen und macht be- bestätigt ihn immer wieder: „Die Coronapause hat Spuren hinterlassen. weglich, hält das Herz-Kreislaufsystem in Schwung, senkt Blutdruck und Kaum sind sie an den Geräten aktiv, blühen sie auf, fühlen sich sofort Diabetesrisiko, erhöht den Stoffwechsel, verbessert die Koordination – die besser und mobiler.“ Liste ist lang. Ganz wichtig findet Olaf Rehage vor allem: „Krafttraining ist eine perfekte Sturzprophylaxe, deswegen gehören Koordinations- und Beim ersten Besuch in seinem Studio gibt’s ein ausführliches Anamne- Balanceübungen immer zum Programm.“ segespräch. Ein Functional Movement Screen, man kann auch sagen eine Bestandsaufnahme, gibt aussagekräftige Hinweise zur allgemeinen Beim Karibischen Abend Fitness, dann wird ein Trainingsplan erstellt, inklusive pulsgesteuertem zum Saisonausklang geht Cardio-Programm. „Die meisten steigen aufs Rad, das kennen sie, da es aber erstmal wieder fühlen sie sich wohl. Wir führen die Kundinnen und Kunden aber auch ums Entspannen, ums an Neues heran. Gerade das Rudergerät ist für den Schultergürtel sehr Beisammensein, Lachen, gewinnbringend.“ Die Schulter ist es nämlich, die den Besucher:innen die Feiern, Fröhlichsein. Denn größten Probleme macht. Die meisten Alltags-Aktivitäten finden unterhalb das kann Krafttraining auch: der Schulterebene statt, auch Kartoffeln schälen gehört dazu, Auto fahren, Menschen zusammenbrin- … den Teller aus dem oberen Regal zu holen, fällt dann schwer. „Kannst Du gen, mit denen man ge- mal …“ geht auch nicht immer, vor allem bei Alleinstehenden. Nach dem meinsam Spaß haben kann. Cardiotraining geht es dann auch an die Geräte, klassisch mit Steckgewichten, aber auch an Seilzüge, Schlingtrainer oder Pezzibälle. „Besonders beliebt ist unser Zirkeltraining.“ Trainiert werden sollte Eine fleißige TSG-Fitnesssportlerin war so nett und hat uns die Geräte erklärt. mindestens zwei Mal die Woche, da ist Olaf streng. Montag, Mittwoch, Freitag – das ist der Anzeige Fitness bei der TSG Bergedorf: 3x in Bergedorf - Koordination - Beweglichkeit - Krafttraining - Sturzprophylaxe - Speziell zugeschnittenes Kursprogramm Jetzt gemeinsam Ihre Bewegung angehen! Jetzt informieren: 040 40 11 36 - 360 tsg-bergedorf.de
Schwimmen © Fotos: Bäderland Immer wieder gut: Einfach SCHWIMMEN! M an kann sich vieles vornehmen und wir kön- nen ganz schlau, aber herzlich empfehlen, motivieren, auch mal ganz verrückte Dinge zu tun, Mut zu beweisen und auch im Alter (was auch immer das heißt) etwas Neues auszuprobieren. 26
Aqua Rückenfit, Aqua Senior Vital, Aqua Senior Fitness, … die Auswahl ist toll und die Trainer:innen sind speziel ausgebildet. Unterstützt von: Bäderland Oder man besinnt sich einfach auf die Dinge, die man eigentlich nie Und dann muss man ja nicht nur im Wasser schwimmen oder entspannt verlernt. Schwimmen ist so etwas. Und Schwimmen ist noch viel rumtreiben. Man kann sich ja auch noch aktiv bewegen, mit Schwitzen mehr: Schwimmen ist Gesellschaft, denn man schwimmt ja nie allein im Wasser. Bäderland startet jetzt nämlich wieder mit seinen Aqua in Hamburgs Bädern rum; Schwimmen ist Ritual, umziehen, heiß – ok, Fitness-Kursen. Dabei sind jede Menge unterschiedliche Themen, auch kalt – duschen, Wasser, ein schönes Gefühl, weil es schmeichelt, mit denen Ihr Euch in Schwung halten oder einfach nur Spaß haben sich treiben lassen, Kopf mal unter Wasser und kurz abschalten, Bah- könnt. Am besten ist, dass Wassergymnastik, Aqua Fitness absolut nen ziehen, einfache Bewegung, geht immer, Pause, durchschnaufen, gelenkschonend ist. Es gibt von Aqua Jogging und Aqua Cycling bis duschen die 2., um dann frisch und sauber irgendwann nach Hause zu hin zu Aqua Senior Fit: Kraft, Beweglichkeit, Kondition, sprich das gehen, um dann herrlich und bewusst hungrig zu sein, was geschafft, Herz-Kreislaufsystem wird trainiert und zwar so gut und nachhaltig, was gemacht zu haben. Und müde wird man auch, schön müde. Und aufeinander aufbauend, dass die Krankenkasse bis zu 80 % der Kosten wer sich jetzt noch mehr angesprochen fühlt, sollte sich die spannenden im Sinne der Prävention übernimmt. Die genauen Beschreibungen der Möglichkeiten, die das Hamburger Bäderland denen bietet, die Spaß unterschiedlichen Kurse gibt es unter www.baederland.de/kurse dran haben, mal in Ruhe überlegen. zu sehen. Oder Du fragst bei den sehr netten Menschen an der Kasse, die wissen bestens Bescheid und freuen sich auf Dich. Wir finden, Ihr Zum einen gibt es den Schwimmclub. Da zahlt man einen Festpreis solltet mal wieder Schwimmen gehen. Mütze für den Nachhauseweg pro Monat (auf Neudeutsch Flatrate) und kann 2× oder bis zu 7× die nicht vergessen. Woche Schwimmen gehen, das wäre dann also täglich. Und je nachdem, wie oft man dann kommt, spart man knapp 50–80% auf den regulären Eintrittspreis. Das Praktische ist, man braucht keine Ticketbuchung oder muss jedes Mal bezahlen: Mitgliedsausweis auf den Tisch, fertig. Für den Schwimmclub gibt es feste Zeiten: Montag bis Freitag 6:30–9:00 Uhr, Samstag und Sonntag 8:00 bis 10:00. Das Schicke: Da kommt niemand anderes rein. Members only. Zur Auswahl stehen dafür 15 Bäder im gesamten Stadtgebiet. Und obendrein gibt es überhaupt Rabatte für die Nutzung der Bäder außerhalb der Clubzeiten und für weitere Angebote (Freibad, Sauna, …). Weitere Infos dazu findest Du hier: www.baederland.de/clubangebote/schwimmclub … und alle haben Spaß, das ist die Hauptsache.
Raus mit Fit im Park S Also liefern Euch der ParksportInsel e.V. und die SECURVITA Krankenkasse chlechtes Wetter ist ja nicht, gibt’s © Fotos: ParkSportInsel/Wichmann © Gruppenfoto: ParkSportInsel/Wagner-Hauthal ein paar Tipps, wie Ihr Euch draußen bewegen könnt, entwickelt von in Hamburg ja zumindest nicht (nur Beate Wagner Hauthal und Dr. Henrike Adler. „Fit im Park“ heißt das Ganze trefflicherweise. Und das Schöne: Ihr seid auch noch in der Natur, eben vielleicht doofe Kleidung für die riecht gut, hört sich gut an und hält Euch beweglich, schon allein weil nicht asphaltiert. Untersuchungen zeigen außerdem, dass Anspannung, den waagerechten Regen). Ärger, Angst und negative Verstimmungen nach einem Aufenthalt in der Natur reduziert sind. Positive Reaktionen zeigt der Körper schon nach 3 Minuten: Die Gesichtsmuskeln entspannen sich, die Herzfrequenz wird niedriger. Ganz nebenbei sorgt das Grün um uns herum dafür, dass der Blutdruck sinkt und sich die Stresshormone reduzieren. Gute Laune ist das Stichwort. Auch nicht unwichtig: An der frischen Luft wird die Infektabwehr aktiviert. Die stimulierenden Reize stärken das Immunsystem ganz natürlich. Also, was hält Euch noch auf? Bitte sehr: Wie liefern Euch nämlich ganz einfach mal ein paar Beispiel-Übungen für Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Kraft. An jeder Station könnt Ihr zwischen einfachen und schwierigeren Varianten wählen. Startet mit den Bewegungen, die Euch leichter fallen, und probiert dann gern die schwierigeren aus. Auch einfach. Nun müsst Ihr nur noch Eurem inneren Schweinehund mal vorsichtig in den Mors treten – auch das kriegt Ihr hin – und los geht’s. Alle 15 Übungen mit ausführlicher Beschreibung findet Ihr in der Broschüre „Fit im Park!“, Download unter: Schneller geht’s mit dem QR-Code. www.parksportinsel.de/wp-content/uploads/ 2021/09/Broschuere-Fit-im-Park.pdf KRAFT FÜR DEN RÜCKEN Lege das Theraband um einen Baum oder eine Laterne, mach einen großen Schritt nach hinten, um das Band auf Spannung zu bringen. Das Band so weit es geht mit den Armen nach hinten am Körper vorbei ziehen. Der Oberkörper bleibt dabei aufrecht, schau nach vorne. 7–15 Wiederholungen. Variante: Aus der gleichen Ausgangsposition die Arme seit- lich nach hinten ziehen. Nach vorn schauen, die Schultern bleiben tief. UNTERER RÜCKEN Setz Dich bequem auf die Bank, beide Füße sind am Boden. Lehne Dich sich so weit nach vorn wie möglich, den Bauch auf den Oberschenkeln ablegen und den Kopf hängen lassen. Varianten: Um den Zug zu verstärken, ziehst Du das Kinn zur Brust und umarmst Deine Beine. Wenn das noch nicht reicht, öffnest Du die Beine und lässt den Oberkörper zwischen den Beinen durchsinken, zur Unterstützung kannst Du um die Knöchel greifen. 28
Euch! powered by KRAFT FÜR RÜCKEN & BEINE Suche Dir eine passende Stufe und stelle Dich davor. Versuche nun, im Zeitlupentempo einen Schritt hoch zu machen. Genauso langsam gehst Du den Schritt rückwärts wieder runter. Bleibe dabei aufrecht und schau nach vorn. Der Trick dabei: Je leiser Du landest, desto mehr stärkst Du die Muskulatur, die Deine Gelenke schützt! 3×5 Wiederholungen für jedes Bein, beim nächsten Mal steigern. Varianten: Steige vorwärts von einer Stufe abwärts. Oder Du springst sogar. In beiden Fällen so leise wie möglich auf beiden Beinen landen. GANZKÖRPERKRAFT Suche Dir eine Mauer, deren Höhe für Dich passt. Stütze Dich mit beiden Händen ab und gehe einen großen Schritt nach hinten in den Stütz (30 Sekunden). Der Körper bleibt dabei gerade und fest. Denk dran: Weiter atmen! Variante: Mache aus dieser Position Liegestütze – auch dabei gerne weiteratmen! Versuche 3×7 Wiederholungen mit einer Pause dazwischen, später gerne steigern. GESCHICKLICHKEIT Spiele eine Runde Baumtennis! Wirf 1 Tennisball gegen einen Baum und versuche ihn wieder aufzufangen. Mit wachen Beinen kann man schneller reagieren. Variante: Baumsquash! Zu zweit ist die Herausforderung noch größer: Wirf den Ball so gegen den Baum, dass Dein:e Mitspieler:in ihn fangen kann. IN DER GRUPPE macht’s natürlich noch mehr Spaß, wie die ParkSportgruppe hier eindeutig beweist.
Qigong © Fotos: Matthias Koch Nur keine Hemmungen Qigong stärkt die (innere) Balance. Rechts: Trainer Matthias Koch.
Matthias trainiert verschiedene Gruppen im Taiji und Qigong. K lingt neu, ist aber uralt und richtig gut. Es ist Mittwoch- abend, 19 Uhr, die Kursteilnehmer:innen beginnen, ihren Das Schöne an Qigong: Jede:r kann sofort loslegen. Vorkenntnisse oder Körper von oben bis unten und wieder hinauf abzuklopfen, eine besondere Fitness sind nicht bringen so ihren Kreislauf in Wallung. nötig. Also: Keine Hemmungen. Beim Qigong geht es nicht darum, an seine physischen Grenzen zu gehen und gegen den Widerstand zu arbeiten, es ist ein neuer Zugang zur Bewegung. So beginnt sie jedes Mal, die Qigong-Stunde bei Matthias Koch. Die Bewegung wird dem Atem angepasst, nicht andersherum, „Den Zappelphillipp machen“, so nennt es eine Kursteilnehmerin, das ist Matthias wichtig. „In meinen Kursen möchte ich meinen die nun ihren Körper hin und her schwingt, das lockert nämlich (die Teilnehmer:innen die Zusammenhänge im Körper bewusster ma- Faszien). Nach einem erneuten Ausschütteln aller Gelenke geht es chen. Stärke ich den Rücken, habe ich eine aufrechtere Haltung, los mit der Übungsreihe. kräftige ich die Oberschenkelmuskeln, kann ich besser vom Sofa aufstehen, stabilisiere ich die Fußmuskeln, kann ich beim Gehen Qigong bedeutet für Trainer Matthias im Grunde ein sanftes Be- besser abrollen.“ Vor allem geht es dem Trainer um einen stabilen wusstwerden für den eigenen Körper. Übersetzt bedeutet die aus Stand, einen guten und bewussten Kontakt zum Boden. So können der chinesischen Tradition entsprungene Heilgymnastik: die Pflege Stürze vermieden werden. Deswegen werden viele Übungen im des Odems, des Lebensatems. Klingt toll. Je länger dieser nämlich Stehen ausgeübt. Zwei Minuten mit geschlossenen Augen dastehen. im Körper verweilt, desto länger und gesünder das Leben. Das Klingt leicht? Am besten mal versuchen, dabei den Geist mal ganz scheint Wirkung zu zeigen, die meisten Kursteilnehmer:innen sind zur Ruhe bringen, an nichts denken. Und? über 70 Jahre alt, die älteste ist sogar 98, vor fünf Jahren hat sie mit dem Kurs begonnen und Woran liegt es, dass es meistens Frauen sind, die zu ihm kommen? ist „noch immer fit wie „Es ist wie mit dem Yin und dem Yang. Das Yin steht für Ruhe, Männer ein Turnschuh“. Wir sind brauchen oft aber auch das Yang. Sie wollen Gas geben und haben schwer beeindruckt. Mat- Probleme, ihren Ehrgeiz zurückzuschrauben.“ Wer aber einmal einen thias: „Die meisten, die zu Kurs bei Matthias belegt hat, bleibt dabei. Wenn nicht beim Qigong, mir kommen, hatten eine dann sicherlich beim Taiji, der chinesischen Kampfkunst. Und auch Erkrankung und lernten „Rückenfit“ und „Fit ein Leben lang“ stehen bei ihm im Programm. Qigong in der Reha kennen. Viele fragen sich aber auch Die Vereinsangebote in Hamburg sind vielfältig und lassen sich nach dem Eintritt in die meist für einen einzigen fixen Vereinsbeitrag durchprobieren. „Ein Rente: Was möchte ich mit regelmäßiger Termin in der Woche kann den inneren Schweinehund meiner Zeit tun, möchte überlisten. Die Kurse sind oft mehr als Sport. Es geht auch viel um ich mich hängenlassen das Miteinander, um den Plausch hinterher, die Teilnehmer:innen oder möchte ich meinen fiebern den Kursen entgegen.“ Und wie sagte es ein mittlerweile Körper pflegen? Sie schau- über 80-jähriges Paar zu Matthias Koch: „Wir werden alt, aber en sich die Vereinsangebo- nicht so schnell.“ te an und landen bei mir.“ 31
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