Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg

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Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Jahresrückblick 20 18

Ludwigsburg und
seine Partnerstädte
Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Inhalt

  Grußwort Oberbürgermeister Werner Spec. 2                                   Ausstellung für den „Frieden” in Montbéliard
                                                                              12. Oktober 2018   –1. März 2019 . . . . . . . . 14-15

Verwaltung und Vereine                                                        „Montbéliard ohne Grenzen” in Ludwigsburg
                                                                              12. – 14. Oktober 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . .  15
  Önologen aus Montbéliard in Ludwigsburg
  27. – 28. Januar 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  4             Chor Ondrašek aus Nový Jičín in Ludwigsburg
                                                                              16. – 20. Oktober 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . .  16
  Deutsch-französische Skiausfahrt
  17. – 18. Februar 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . .  4              33. Landschaftstreffen der Kuhländler
                                                                              20. Oktober 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  16
  „300 Jahre Stadt werden”
  4. Mai 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5          Bridge-Turnier in Montbéliard
                                                                              27. – 28. Oktober 2018. . . . . . . . . . . . . . . . 16-17
  Ausstellung im 19 CRAC Montbéliard
  25. Mai 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  6           100. Ende des 1. Weltkriegs in Montbéliard,
                                                                              Verleihung des Lucien-Tharradin-Preises
  Musikbrücke in Jevpatorija                                                  9. – 11. November 2018. . . . . . . . . . . . . . . 17-20
  26. Mai  – 3. Juni 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7

  Kolpingverein besucht Montbéliard
  7. – 10. Juni 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7-8          Schüleraustausch, Jugendbegegnungen
                                                                           und Praktika
  Delegation aus Nový Jičín beim Pferdemarkt
  8. – 10. Juni 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8           Jugendaustausche. . . . . . . . . . . . . . . . . . .  22

  Les Tanjadis und Kuhländler beim                                            Internationale Fußball- und Handballturniere
  Pferdemarkt                                                                 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-24
  10. Juni 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  8
                                                                              Hip-Hopper aus Ludwigsburg zu Gast in
  60-jähriges Vereinsjubiläum Le Diairi                                       Montbéliard. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  24
  16. – 17. Juni 2018.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  8

  Altherren FC-Bart : Sp Vg g 07 Ludwigsburg
  23.– 24. Juni 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  9         Das Afrika-Projekt

  43. Bundestreffen der Bessarabiendeutschen                                  Reise nach Kongoussi
  24. Juni 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  9           5. – 12. Januar 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . 26-27

  Delegation aus Caerphilly in Ludwigsburg                                    Afrikatage und Burkinisches Dorf . . . . . .  28
  19. – 22. Juli 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  9
                                                                              Kurzfilme über Burkina Faso. . . . . . . . . . .  29
  Reise nach St. Charles
  23. August  – 2. September 2018. . . . . . . . . 10-12                      Computer für Burkina Faso
                                                                              12. – 16. Mai 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  29
  Stadtfest in Nový Jičín
  7. – 9. September 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . .  13                Run4Ko
                                                                              11.– 15. September 2018. . . . . . . . . . . . . . . .  29
  Venezianische Messe
  7. – 9. September 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . .  13                Delegation aus Kongoussi in Ludwigsburg
                                                                              11.– 18. November 2018.. . . . . . . . . . . . . . . .  30
  Montbéliard gestaltet Plätze in Ludwigsburg
  1. –   4. Oktober 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  14            Förderkreis Burkina Faso e.  V. . . . . . . . . 31-32

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Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Grußwort von Oberbürgermeister Werner Spec

Sehr geehrte Damen und Herren,                                  jekten, in internationalen Fußball- und Handballturnieren,
liebe Freunde in den Partnerstädten!                            durch amerikanische Studierende an der Filmakademie
                                                                Baden-Württemberg, und Absolventen der Filmakademie
2018 war ein Jahr mit vielen Höhepunkten und Jubilä-            in der Hauptstadt Ouagadougou in Burkina Faso, franzö-
en. Bei der Stadtgründungsfeier im Mai, die unter dem           sischen und tschechischen Ferienjobbern im Blühenden
Motto stand „300 Jahre Stadt werden”, zeigte unsere             Barock oder Hip-Hoppern der Tanz- und Theaterwerkstatt
französische Partnerstadt durch die Bühnenpräsenz von           bei der Urban Session in Montbéliard.
Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet und deutsch-fran-
zösischen Schülergruppen sowie Filmen über die gemein-          Unser Engagement in Burkina Faso, durch das schon so
same Intervention in Afrika, wie viele Netzwerke uns            viele erfolgreiche Projekte umgesetzt werden konnten,
mit Montbéliard verbinden. Und bei den Feierlichkeiten          konnte in diesem Jahr durch eine offizielle Delegationsrei-
zum 100-jährigen Ende des 1. Weltkriegs im Novem-               se von Ludwigsburgern nach Kongoussi, und dem Empfang
ber bekundete eine große Ludwigsburger Delegation,              des Bürgermeisters von Kongoussi in Ludwigsburg, der
mit Vertretern des Gemeinderats und der Verwaltung,             Eröffnung des burkinischen Dorfes in Ludwigsburg sowie
Schülergruppen, der Reservistenkameradschaft und                zahlreichen großen und kleinen Aktionen des Förderkreises
zehn Ludwigsburger Künstler, ihre starke Verbundenheit          Burkina Faso erneut unter Beweis gestellt werden.
mit Montbéliard. In diesem Rahmen wurde auch zum
ersten Mal der Lucien-Tharradin-Preis an Schülerinnen           Danken möchte ich an dieser Stelle den vielen Bürgerinnen
und Schüler des Goethe-Gymnasiums und des Collège               und Bürgern in Ludwigsburg und in unseren Partnerstäd-
Guynemer verliehen, die mit ihrem Briefprojekt aus dem          ten, besonders den Mitgliedern der Freundes- und För-
ersten Weltkrieg einen bekennenden Beitrag für Frieden,         derkreise sowie der Partnervereine. Aber auch den vielen
Freiheit und Demokratie geleistet haben.                        Schülerinnen und Schülern, die an Austauschprogrammen
Ihr 60-jähriges Jubiläum feierten in diesem Jahr das            und Projekten mit den Partnerschulen teilgenommen oder
Ludwigsburger Sinfonieorchester und der Folklorechor            durch ihr persönliches Engagement unsere Projekte in
Le Diairi aus Montbéliard. Das Sinfonieorchester lud den        Kongoussi unterstützt haben, gilt mein herzlicher Dank.
weltberühmten Jugendchor Ondrašek zu einem gemein-              Danken möchte ich auch der Mann+Hummel-Gruppe und
samen Konzert ins Ludwigsburger Forum ein und Le                der gleichnamigen Stiftung für die konstante Unterstützung
Diairi ihren Ludwigsburger Partnerverein Harmonikaspiel-        des Jugendaustausches mit den Partnerstädten.
ring zu einem gemeinsamen Auftritt in die Montbéliarder
Rosselière.

Mit allen fünf Partnerstädten fanden in diesem Jahr rege
Austausche statt. Eine Delegation aus Caerphilly traf in
Ludwigsburg zu einem Arbeitstreffen über Nachhaltigkeit
und Digitalisierung ein, und Bürgermeister Dvořak aus
Nový Jičín stattete Ludwigsburg einen Besuch während
des Pferdemarkts ab. Professor Siegfried Bauer hielt ein-
mal mehr mit seiner Musikbrücke den Kontakt zu unserer
Partnerstadt Jevpatorija, und auch die Stelzenläufer aus
Jevpatorija, die bei der Venezianischen Messe auftraten,
bekundeten vor einem begeisterten Publikum durch ihre
folkloristischen Kostüme ihre Herkunft von der Krim.
Eine große Gruppe von Gemeinderäten und Mitgliedern             Werner Spec
des deutsch-amerikanischen Partnerschaftsclubs brach            Oberbürgermeister
zu einer ungewöhnlichen Reise in die amerikanische
Partnerstadt St. Charles über Chicago auf, und eine klei-
nere Gruppe von Gemeinderäten nahm am traditionellen
Stadtfest in Nový Jičín teil.
Daneben fanden zahlreiche Begegnungen in Ausstel-
lungen, Konzerten, Bundestreffen und Vereinsbegeg-
nungen statt. Der Jugendaustausch, dem wir traditionell
besondere Förderung zukommen lassen, manifestierte
sich in vielen bunten Facetten, sei es in Schülerpro-

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Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Jahresrückblick der
Städtepartnerschaften 2018

Verwaltung und Vereine
Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Verwaltung und Vereine                                               17.– 18. Februar 2018

                                                                              Deutsch-Französische Skiausfahrt
27.– 28. Januar 2018
                                                                     Ein Bericht von       Seit Jahrzehnten unternehmen
          Önologen aus Montbéliard                                   Wulf Henke            Bergsteiger der Sektion Ludwigsburg
                                                                                           im Deutschen Alpenverein gemein-
Der Weinberg            Im Januar statteten ca. 20 Önolo-            same Touren mit den Kameraden des Club Alpin Français
trägt Früchte           gen der Partnerstadt Ludwigsburg             aus Montbéliard. Von den ‚Vätern’ unserer Partnerschaft
                        einen Besuch ab. Sie alle sind Mit-          ist kaum mehr einer alpin unterwegs, manche sind leider
                        glieder des gleichnamigen Kultur-            verstorben. Doch der Generationswechsel funktioniert:
vereins beim A S C A P, der Sport- und Kulturvereinigung             Auch 2018 trafen sich Mitglieder der Alpinsportgrup-
des Automobilherstellers Peugeot, der fast alle Sparten im           pe Mitte Februar zum Skitouren-Wochenende mit einer
Sport und in der Kultur abdeckt. Die Önologen bearbeiten             französischen Delegation. Zu unserer Freude sind neue,
mit Unterstützung von Mitgliedern der Obst- und Garten-              junge Gesichter dabei. Wie fast immer treffen wir uns etwa
bauvereine Ludwigsburg sowie der städtischen Grünflä-                auf halbem Wege in der Schweiz, diesmal in Hoch-Ybrig.
chenämter beider Städte den vor zehn Jahren gemeinsam                Im Tal wabern die Nebel; doch in Richtung des 2155 m
angelegten Weinberg in Montbéliard. Nachdem im Septem-               hohen Twäriberg sieht es gut aus. Ein breiter Waldweg lädt
ber 2017 die erste viel versprechende Ernte eingebracht              beim Aufstieg zum ausgiebigen Austausch ein. Nebel und
werden konnte, wurde der Wein zum Keltern ins Hofkam-                Schneefall holen uns ein, mithilfe des G PS finden wir den
mergut nach Ludwigsburg gebracht, wo im Januar nun die               Gipfel. Die erste Wolkenlücke nutzen wir für die Abfahrt
Verkostung stattfand.                                                durch schweren Pappschnee. Manch einer kullert mit den
                                                                     sich bildenden Schneerädern um die Wette. Umso schneller
                                                                     geht es in die Unterkunft, in der sich alle schon auf eine Art
                                                                     ‚kultische Handlung’ freuen: Die Franzosen präsentieren
                                                                     wieder ihren berühmten ‚Apéro’, vor allem Kuchen, Käse
                                                                     und Wein. Nichts für kulinarische Weicheier: Nach die-
                                                                     ser Schlemmerei folgt erst das Abendessen. Leider kaum
                                                                     Änderung beim Wetter am nächsten Morgen. Für die erste
                                                                     kleine Tour bleiben wir nahe am Pistengebiet Fuederegg.
                                                                     Dann queren wir doch aus dem Trubel heraus einen steilen
                                                                     Hang in Richtung Roggenstock. Wir müssen durch einen
                                                                     steilen Durchschlupf und wegen Schneemangels die Skier
                                                                     schließlich zum Gipfel tragen. Selbstverständlich hilft einer
                                                                     dabei dem anderen. Erneut nutzen wir das G PS, um im
                                                                     Nebel die richtigen Lichtungen für die Abfahrt zu finden.
                                                                     Fazit: Bei den Sprachkenntnissen gab es durchaus Luft
                                                                     nach oben. Für Wetter und Schnee galt das noch viel mehr.
                                                                     Dennoch haben wir uns einmal mehr prächtig verstanden
                                                                     und bereits für 2019 wieder verabredet.
                                      Deutsch-französischer
Die Önologen bei der Weinverkostung   Freundschaftswein für
                                      Projekte in Burkina Faso

Lucien-Thar-            Der Wein, ein
radin-Freund-           Rotwein und
schaftswein             ein Weiß-
                        wein Cuvée,
wurde nach dem Montbéliarder
Bürgermeister „Lucien Tharradin”
benannt und wird nicht kommerzi-
ell vermarktet. Er kann nur gegen
eine Spende erworben werden. Der
Erlös kommt Projekten in Burkina
Faso zugute, wo Ludwigsburg und
Montbéliard seit 2007 gemeinsam
aktiv sind.

                                                                 4
Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
300 Jahre Stadt werden

4. Mai 2018

           Stadtgründungsfeier

Stadtgrün-            Anlässlich des 300-jährigen Stadt-
dungsfeier mit        jubiläums fand in diesem Jahr eine
deutsch-franzö-       ganz besondere Stadtgründungs-
sischem Schwer-       feier statt. Um mehr Menschen die
punkt                 Teilnahme an diesem großen Ju-
                      biläum zu ermöglichen, wurde sie
                      vom Schloss in den Theatersaal des          S. E. Manuel Mejia Dalman, Marie-Noëlle Biguinet, Horst Köhler,
Ludwigsburger Forums verlegt, der Platz für 1 200 Gäs­            Eva Luise Köhler, Gerlinde Kretschmann, Winfried Kretschmann,
                                                                  Werner Spec, Snjezana Prgomet
te bietet. Als Moderator für diese Veranstaltung konnte
Professor Dr. Frank Baasner, Leitender Direktor des dfi,
gewonnen werden. Dies passte insofern gut, als die Veran-
staltung einen deutsch-französischen Schwerpunkt hatte.
Neben den prominenten Gastrednern Ministerpräsident
Winfried Kretschmann und Bundespräsident a. D. Horst
Köhler kam der Bürgermeisterin aus Montbéliard, Marie-
Noëlle Biguinet, an diesem Abend eine besondere Rolle zu.
Außer dem Friedens-Projekt „Briefe aus dem 1. Weltkrieg”,
das von Schülerinnen und Schülern des Collège Guynemer
und des Goethe-Gymnasiums vorgetragen wurde, wurde
anhand eines Interviews mit der Schülerin Paula Härle,
der Vorsitzenden des Burkina-Faso-Komitees am Mörike-
Gymnasium und mit zwei Filmtrailern aus Kongoussi
auch das gemeinsame Engagement von Montbéliard und
Ludwigsburg in Westafrika thematisiert. Die Filme hatten          Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet,
zwei Studierende der Filmakademie Baden-Württemberg               Oberbürgermeister Werner Spec

gedreht, die sich im Rahmen eines Austauschsemesters
an der Filmschule in Ouagadougou aufhielten. Sie zeigten
anschaulich die Veränderungen im Leben einer Bäuerin,
die von den durch Ludwigsburger Hilfe entstandenen
Maßnahmen – Brunnen- und Latrinenbau, Schulung in
organischem Anbau durch Einsatz von Biokohle – profitiert.
Auch das Leben der zweiten Protagonistin, einer Schülerin
im Nähatelier am Berufsschulzentrum in Kongoussi, das
vom Förderkreis Burkina Faso errichtet und finanziert wird,
wird sich durch diese Ausbildung nachhaltig verändern. In
ihren Abschlussworten sagte Marie-Noëlle Biguinet:

Ich möchte mich für Ihre Einladung bedanken und Sie
wissen lassen, wie froh ich bin, heute hier sein zu dür-
fen, bei dieser offiziellen Zeremonie, um mit Ihnen den
300. Geburtstag Ihrer Stadt zu feiern. Die verschiedenen          Kretschmann, Prgomet, Spec und Marie-Noelle Biguinet
Beiträge haben uns an die Herausforderungen erinnert, die         beim Eintrag ins Goldene Buch

uns bevorstehen. Die Wurzeln der Partnerschaft zwischen
Ludwigsburg und Montbéliard sind tief und wir werden uns
auch in Zukunft engagieren: für die deutsch-französischen         Während des anschließenden Empfangs konnte erstmalig
Beziehungen, für Europa, für unser gemeinsames solida-            auch gegen eine Spende der Lucien-Tharradin-Wein erwor-
risches Engagement in Afrika und ganz allgemein für den           ben werden.
Frieden.

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Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Städtepartnerschaftsbroschüren                          Kultur, Wiebke Richert, die Stadträtin Anne Deetz und die
                                                                 Partnerschaftsbeauftragte Christine Süß vertreten. Wiebke
Pünktlich zur Stadtgründungsfeier erschien auch eine             Richert wies in ihrem Redebeitrag darauf hin, dass bereits
Broschüre über Ludwigsburgs Partnerstädte auf englisch,          im Vorjahr eine vergleichbare Ausstellung mit deutschen
deutsch und französisch mit allgemeinen Informationen zu         und französischen Künstlern in der Ludwigsburger Karls-
den Partnerstädten und vielen Hinweisen auf die dort üb-         kaserne stattgefunden habe und die Karlskaserne „unbe-
lichen Veranstaltungen und Stadtfesten.                          dingt und kompromisslos auch für die europäische Idee,
                                                                 die offene Gesellschaft und das internationale Miteinander”
                                                                 stehe und sie sich sehr darüber freue, dass der begonnene
                                                                 künstlerische Dialog zwischen den Städten Ludwigsburg
25. Mai 2018                                                     und Montbéliard nun mit neuer Konzeption weitergeführt
                                                                 werde.
         Ausstellungseröffnung                                   Auch die Ludwigsburger Künstlerinnen zeigten sich begeis-
         im 19 CRAC Montbéliard                                  tert von Kuratorin Anne Giffon-Selle und ihrem Team: „Die
                                                                 Zusammenarbeit lief wirklich wunderbar und wir haben uns
Here. There and      Here. There and Elsewhere war der           sehr willkommen gefühlt. Wir möchten uns auf diesem Weg
Elsewhere            Titel einer Gruppenausstellung im           noch einmal ganz herzlich bei den Montbéliardern für diese
                     Centre Regional d’ Art contemporain         Einladung bedanken.”
                     in Montbéliard, bei der die beiden
Ludwigsburger Künstlerinnen Justyna Koeke und Nina Jo-
anna Bergold, neben Pia Maria Martin aus Stuttgart und
den beiden Franzosen Maxime Lamarche und Jean-Sé-
bastien Tacher vom 26. Mai bis 26. August 2018 ihre Werke
präsentierten. Bei der Ausstellungseröffnung war die Stadt
Ludwigsburg durch die Leiterin des Fachbereichs Kunst und

                                                                 Links und oben: Ausstellung im 19 CRAC,
                                                                 Fotograf Philipp Benzenhöfer

                                                                 26. Mai– 3. Juni 2018

                                                                           Freundeskreis Jevpatorija und Siegfried
                                                                           Bauer besuchen Jevpatorija

                                                                 Ein Bericht von        „Die Musikbrücke trotzt der Krise” so
                                                                 Prof. Siegfried        hat die L K Z am 16. Mai 2018 einen
                                                                 Bauer                  Vorbericht über unsere 14. Konzert­
                                                                                        reise nach Jevpatorija getitelt. Es ist
                                                                                        die vierte Reise seit der Annexion der
                                                                 Krim durch die Russische Föderation im Jahr 2014. Die An-
                                                                 nexion stellt die partnerschaftlichen Beziehungen auf eine
                                                                 harte Probe, denn sie können derzeit nur von der Zivilge-
                                                                 sellschaft gepflegt werden, insbesondere von den Mitglie-
                                                                 dern des Freundeskreises Jevpatorija. So begleitete 2018
                                                                 der Vorsitzende des Freundeskreises, Ulrich Hebenstreit,
                                                                 die sechs Musikerinnen und Musiker.
                                                                 Es war wieder eine anstrengende aber auch beglückende

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Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
Woche. Im Zentrum standen die täglichen Orchesterproben            als früher.
mit dem Kammerorchester Jevpatorija und dem Jugenden-              Schade, dass die Städtepartnerschaft nur noch als Musik-
semble VIOLINO. Ein begeistertes Publikum honorierte im            brücke lebt. Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
überfüllten Puschkin-Theater beim Gemeinschaftskonzert
die Vorträge des vereinigten Orchesters, des Mädchen-
chors und des Balalaika-Orchesters der Jugendkunstschule.
Emotionaler Höhepunkt war das Violinkonzert E-Dur von              7.– 10. Juni 2018
Johann Sebastian Bach mit dem jungen, bereits internatio-
nal renommierten Solisten Wiljam Heilo. Er war vor einem                     Kolpingverein besucht Montbéliard
Jahr an Leukämie erkrankt und konnte dank einer Rücken-
marktransplantation in Moskau gerettet werden.                     Ein Bericht von         Natürlich wussten wir, dass Montbé-
Bei einem Empfang der Stadtverwaltung konnte Ulrich                Christa Flügge          liard die französische Partnerstadt
Hebenstreit der Vorsitzenden des Gemeinderats, Frau                                        von Ludwigsburg ist. Aber wer war
Olesja Kharitonenko, ein Schreiben von Oberbürgermeister                                   schon mal da? So kam die Kolpingfa-
Werner Spec überreichen, die ihrerseits auch ein Schreiben         milie Ludwigsburg auf die Idee, eine Reise dorthin anzu-
nach Ludwigsburg mitgab. Als spezielles Geschenk bekam             bieten. Am 7. Juni 2018 konnten wir dann mit 46 Teilneh-
der Dirigent das Bild der Krim-Brücke aus dem Büro der             mern zu einer Fahrt nach Montbéliard starten, wo wir uns
Vorsitzenden. Beim freien Tag nach dem Konzert konnte              Zimmer im Hotel Kyriad gebucht hatten.
die Delegation dann sogar die 19 km lange Krim-Brücke              Ganz überrascht wurden wir am Abend unserer Ankunft
(Brücke von Kertsch) bewundern. Bereits Anfang Juni war            durch zwei Damen des Vereins „Montbéliard sans Frontiè-
dort die russische Schwarzmeer-Flotte stationiert. Die Ent-        res”, die uns herzlich begrüßten und zu einem Umtrunk am
wicklung vom Ende des Jahres war absehbar.                         Abend vor unserer Heimfahrt einluden.
Immer wieder wird die Frage gestellt: Geht es den Men-             Das Programm des ersten Tages war ganz der Stadt Mont-
schen nach der russischen Annexion besser oder schlech-            béliard gewidmet. In zwei Gruppen wurden wir durch die
ter? Eindeutige Antwort: Es geht ihnen besser: Die Renten          Stadt geführt und erfuhren viel über Geschichte, die 600
wurden erhöht, die Gehälter werden bezahlt und die                 Jahre alten Verbindungen zwischen Ludwigsburg und Mont-
Korruption scheint abgenommen zu haben. Allerdings sind            béliard und die besonderen Gebäude, wie die von Heinrich
auch die Lebenshaltungskosten gestiegen. Vieles musste             Schickhardt erbaute St. Martins Kirche und das Schloss der
ja bis vor kurzem mit Flugzeugen auf die Krim gebracht             Herzöge von Montbéliard. Höhepunkt des Tages war der
werden. Hier liegt die große Hoffnung auf der Krim-Brücke.         Empfang am Nachmittag im Rathaus durch Bürgermeiste-
Was den Tourismus betrifft, sind die Hotels voll belegt, al-       rin Marie-Noëlle Biguinet. Wir wurden mit Kaffee und Ku-
lerdings nicht mit Individualtouristen sondern mit Familien        chen und Wein der Region bewirtet und freundschaftliche
und Pensionären, die von ihren russischen Firmen einen             Reden gingen hin und her. Bei diesem Empfang lernten wir
Urlaub geschenkt bekommen. Früher haben die Einwohner              viele Mitglieder von „Montbéliard sans Frontières” kennen
von Jevpatorija im Sommer ihre Wohnungen geräumt und               und trotz der sprachlichen Unterschiede kam ein fröhliches
sind in ihre Datschen gezogen, um ihre Wohnungen zu ver-           Miteinander zustande. Anschließend an den Empfang fand
mieten. Das ist zum Erliegen gekommen. Aber auch hier              dann noch eine Besichtigung des Peugeot-Museums statt.
liegt die Hoffnung auf der Krim-Brücke.                            Aber nicht nur die Stadt Montbélard lernten wir während
Die Stadt Jevpatorija hat heute Geld für neue Schulen und          unserer Reise kennen: In den nächsten zwei Tagen fuhren
Kindergärten, für die Sanierung der Abwasserleitungen und          wir mit dem Schiff auf dem Doubs zu den Wasserfällen und
für den Straßenbau. Promenade und Strände sind sauberer            besichtigten auf dem Rückweg die herrlichen Glasfens-

Siegfried Bauer mit dem Ensemble "VIOLINO"                         Die Kolpingfamilie auf dem Schlosshof

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Ludwigsburg und seine Partnerstädte - Jahresrückblick 20 18 - Stadt Ludwigsburg
ter der Kirche in Audincourt. Am Sonntag nahmen wir an           Bürgermeister         Pavel Bártek, der auch Leiter des
einem Gottesdienst in der berühmten Le Corbusier Kapelle         Dr. Jaroslav          Beskyden Theaters ist, und Bürger-
Notre-Dame-du-Haut von Ronchamp teil, woran sich – wie-          Dvořák und            meister Dr. Jaroslav Dvořák trafen
der in zwei Gruppen – eine Führung anschloss. Um Zeit zu         Stadtrat Pavel        am Freitagabend in Ludwigsburg ein.
sparen, fand jetzt auf dem Parkplatz ein rustikales Mit-         Bártek zu Besuch      Begleitet wurden sie von El Houcine
tagessen aus der Bordküche des Busses statt: Würstchen           in Ludwigsburg        Imider, der als Deutsch- und Franzö-
mit Baguette, Käse aus Villers-le-Lac und Obst. Zeit zu                                sischlehrer im Gymnasium von Nový
sparen für einen Kurzbesuch in Belfort. Eine Besichtigung                              Jičín arbeitet und für die Übersetzung
von Belfort war eigentlich nicht geplant, aber nun reichte       zuständig war. Empfangen wurden sie in Ludwigsburg am
es für einen Aufstieg zur Zitadelle und einem Spaziergang        Freitagabend zunächst von Stadtrat Klaus Herrmann. Trotz
dort oben. Zurück im Hotel in Montbéliard erwarteten             der knappen Zeit schaffte die Gruppe in Begleitung von
uns zahlreiche Mitglieder des Vereins „Montbéliard ohne          Stadträtin Elfriede Steinwand am Samstag einen Stadt-
Grenzen” zu einem Umtrunk. Es wurde ein sehr fröhlicher          rundgang, einen Besuch des städtischen Museums und des
verbindender Abend, in dessen Verlauf wir eine Einladung         Marstallcenters sowie eine Besichtigung der Hartenecker
zur Kolpingsfamilie in Ludwigsburg ausgesprochen haben.          Höhe und eine Fahrt zum Monrepos. Der Sonntag war dann
Bereits am 13. Oktober konnte sich die Kolpingsfamilie für       dem Pferdemarkt gewidmet, der Teilnahme am Fest in der
die Einladung revanchieren, indem sie die Mitglieder von         unteren Stadt und am Umzug in einer Pferdekutsche, bevor
„Montbéliard ohne Grenzen” zu Kürbissuppe, Kaffee und            die Gäste, direkt im Anschluss, noch am Sonntagnachmit-
Kuchen einluden. (s. 13. Oktober)                                tag zurück nach Nový Jičín fuhren.

8.– 10. Juni 2018                                                10. Juni 2018

          Delegation aus Nový Jičín beim                                  Les Tanjadis aus Montbéliard und Tanz-
          Pferdemarkt                                                     paar der Kuhländler beim Pferdemarkt

                                                                 Traditionell nahm auch dieses Jahr wieder die mittelalter-
                                                                 liche Kostümgruppe „Les Tanjadis” aus Montbéliard am
                                                                 Pferdeumzug teil. Wie jedes Jahr stellten sie den Geleit-
                                                                 tross für die Kutsche mit dem Prinzenpaar Henriette von
                                                                 Montbéliard und Eberhard IV. Die Kuhländler Trachtengrup-
                                                                 pe, die sich eigentlich mit mehreren Tanzpaaren zum Um-
                                                                 zug angemeldet hatte, konnte aufgrund von Krankheit und
                                                                 anderer Ausfälle nur mit einem Paar antreten, das aber
                                                                 dafür gleich mehrere Tanzeinlagen zum Besten gab.

                                                                 16.– 17. Juni 2018

                                                                          60-jähriges Vereinsjubiläum Le Diairi

                                                                 Der Folklorechor Le Diairi feierte dieses Jahr sein 60-jäh-
                                                                 riges Jubiläum. Zu dieser Feier mit Empfang und anschlie-
                                                                 ßendem Jubiläumskonzert in Montbéliard war der Ludwigs-
                                                                 burger Partnerverein, der Harmonika-Spielring, eingeladen.
                                                                 Außer Le Diairi selbst und dem HSL waren noch fünf wei­
                                                                 tere befreundete Chöre aus der Umgebung am Konzert
                                                                 beteiligt. Mit der Ode an die Freude, gemeinsam gesungen
                                                                 von allen Chören und musikalisch untermalt vom HSL, fand
                                                                 das Konzert seinen Abschluss. Nach einem gemeinsamen
                                                                 Mittagessen am Sonntag begaben sich die Freunde aus
                                                                 Ludwigsburg wieder auf die Heimreise.

Imider, Dvořák, Steinwand und Bártek auf dem Pferdemarkt.

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23.– 24. Juni 2018                                               und der zukünftigen Generationen”. Dabei wurden sieben
                                                                 Ziele für das Wales der Zukunft definiert: ein blühendes,
         FC-Bart Montbéliard zu Gast bei der                     ein widerstandsfähiges, ein gesünderes, ein chancenglei-
         Sp Vg g 07 Ludwigsburg                                  ches Wales, ein Wales mit vernetzten Kommunen und einer
                                                                 pulsierenden Kultur und als letztes Ziel: ein Wales, das glo-
Die Alt-Herren-Mannschaft der Sp Vg g 07 empfing den FC          bale Verantwortung übernimmt. Des weiteren wurden die
Bart zu einem Freundschaftsspiel auf dem Gelände von             fünf Arbeitsmethoden – partizipativ, kollaborativ, langfri-
07. Im Anschluss an das Spiel wurde bei schönstem Wet-           stig, integriert und präventiv – vorgestellt, die zur Errei-
ter gesellig gegrillt und gemeinsam das WM-Länderspiel           chung der sieben Ziele eingesetzt werden sollten und die
Deutschland gegen Schweden angesehen.                            dafür erforderlichen Strategien und Maßnahmen. In diesem
                                                                 Zusammenhang wurden bereits sogenannte Solar- und
                                                                 Eco-Schools gegründet, in denen „nachhaltige Entwicklung”
                                                                 unterrichtet wird.
24. Juni 2018                                                    Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit dem
                                                                 Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, Ulrich von
         43. Bundestreffen der Bessarabien­                      Sanden, bei dem es um die Wiederbelebung des Schüler-
         deutschen                                               austausches ging. Den krönenden Abschluss bildete der
                                                                 Besuch des Ochsenfestes in Poppenweiler, wo die Gäste
Treffen mit           Beim 43. Bundestreffen im Forum am         aus Caerphilly sichtbar das fröhliche Beisammensein im
Bewohnern der         Schlosspark konnte Oberbürgermeis­         Bierzelt genossen.
alten Heimat          ter Werner Spec neben den vielen
                      Bessarabiendeutschen auch 50 Gäste
                      aus der alten Heimat, die heute zur
Ukraine und der Republik Moldawien gehört, begrüßen.
Das diesjährige Treffen stand unter dem Motto: „Unsere
alte Heimat am Schwarzen Meer – heute”. Entsprechend
war der Fokus auf die Gegenwart gerichtet, und die dort
ansässigen Gäste berichteten über die schwierigen Lebens-
bedingungen in den früheren deutschen Gemeinden am
Schwarzen Meer. Viele Dörfer leiden unter dem Wegzug der
jüngeren Generation in die Städte, da es seit der Auflö-
sung der Kolchosen nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht
mehr genügend Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gibt.

19.– 22. Juli 2018
                                                                 Dr. Andrea Bräuning präsentiert das Living Lab.
         Delegation aus Caerphilly in
         Ludwigsburg

Zusammenarbeit        Barbara Jones, die stellvertretende
zum Wohl der          Vorsitzende des Gemeinderats des
Gemeinde              Caerphilly County Boroughs, die
                      Stadträte Carl Cuss, Lisa Phipps,
                      Eluned Stenner sowie Kathryn Peters,
die für die Unternehmenspolitik in der Verwaltung zustän-
dig ist, kamen zu einem Arbeitsbesuch nach Ludwigsburg.
Unter den beiden großen Themenblöcken „Nachhaltigkeit”
und „Digitalisierung” wurden Präsentationen zur nachhal-
tigen Stadtentwicklung, Living Lab, Werkzentrum West, der
Digitalen Agenda in Ludwigsburg und dem Digitalisierungs-
prozess in Caerphilly gehalten. Viel Beachtung fand auch
der Vortrag von Kathryn Peters über die „Zusammenar-
beit für das Wohlbefinden” im öffentlichen Dienst, denn in
Caerphilly gibt es eine „gesetzliche Pflicht der Zusammen-       Die Delegation aus Caerphilly mit Werner Spec
arbeit zur Verbesserung des Wohlbefindens der Gemeinde           und dem früheren Stadtrat Roland Schweiß

                                                             9
Reise nach St. Charles                                              den. Anwesend waren Mitarbeiter der Abteilung „Inno-
                                                                    vationen” der Stadt Chicago, sowie aus dem public data
                                                                    project „Array of Things” und der führenden Organisation
23. August – 2. September 2018                                      für Technologien im zivilen Bereich, der „City Tech Colla-
                                                                    borative”. Auf großes Interesse stieß auch die Präsentation
          Eine große offizielle Delegation reist in                 zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Lud-
          die amerikanische Partnerstadt                            wigsburg, den Chancen und Herausforderungen für Lud-
                                                                    wigsburg, dem Digitalisierungsprozess und den innovativen
Erste Station der      Die Delegation, bestehend aus Ober-          Projekten aus dem Living Lab, die von Oberbürgermeister
Reise: Chicago         bürgermeister Werner Spec, den               Spec gehalten wurde.
                       Stadträten Annegret Deetz, Armin
Haller, Klaus Herrmann, Margit Liepins, Reinhold Noz,
Dr. Uschi Traub und Claudia Fiala, der Vorsitzenden des
deutsch-amerikanischen Partnerschaftsclubs sowie dem
Schatzmeister Hans-Joachim Eckstein, machte sich ge-
meinsam auf die Reise nach St. Charles, die dieses Mal
über Chicago führte. Die Reise stand allen Clubmitgliedern
offen, so erklärt sich die große Zahl der Gemeinderäte, die
teilweise als Clubmitglieder reisten. In Chicago, der ersten
Station der Reise und wie Ludwigsburg eine Smart City,
fand das erste Arbeitstreffen im Connectory Center in der
Merchandise Mart statt. Hier erhielten die Ludwigsburger
zunächst einen Überblick über die Chicago Startup-Netz-
werke, die im ökologischen Bereich agieren. Im Anschluss
fanden Präsentationen des Bosch Teams und externer Part-
ner statt, die die „smart city” Technologien und Initiativen        Werner Spec, Anne Deetz, Claudia Fiala, Christine Süß, Florian Lutz
mit dem Connectory-Center entwickeln und diese anwen-               im Connectory Center

Merchandise Mart in Chicago

                                                               10
Nächste Stati-         Mit Leihautos ging es dann zunächst
onen: Milwau-          über Milwaukee und den Michigan-
kee, Michigan-         See auf der Route 66 nach St. Char­
See und                les weiter, wo für die deutschen
St. Charles            Gäste im neu gebauten Hotel Dury
                       ein Empfang vorbereitet war. Hier
warteten bereits viele alte Freunde und Bekannte, die die
Ludwigsburger herzlich begrüßten, darunter Bürgermeis­
terin Sally Faith und die Vorsitzende des deutsch-amerika-
nischen Partnerschaftsclubs Mary Johnson.

Gemeinsam hatten Stadt und Club ein dichtes Programm
für die Ludwigsburger vorbereitet, das sie in die historische
Altstadt, in die South Main Street, zum First State Capi-
tol und nach Newtown führte. Im Old Post Office, einem
Gründerzentrum für Startup-Unternehmen in der South
Main Street, wurde die Gruppe von Randy Schilling, dem
Besitzer und Gründer dieses Zentrums, empfangen. Hier,
im Old Post Office, präsentierte auch Dr. Steven Belko,
der Geschäftsführer des Missouri Humanity Council, den
German Heritage Corridor. Der Missouri Humanity Council,
sinngemäß übersetzt als „Wissenschaftsrat von Missouri”
hat hierzu eine neue touristische Initiative gestartet,
um die Geschichte und die Kultur der deutschen Siedler
entlang des Missouris sichtbar zu machen. Denn ab den
1830 ern waren es vor allem Deutsche, die hier entlang des
Missouris siedelten und Wein pflanzten, wie sie es in ihrer
deutschen Heimat am Rhein und an der Mosel gewohnt                   Sally Faith, Sigrid Eckstein und die amerikanischen Gastgeber
waren. Der German Heritage Corridor umfasst 16 Countys
und zieht sich von St. Charles und St. Louis am Missouri
entlang nach Chariton und Saline. Ab 1860 stellten die
Deutschen die Mehrheit der Bevölkerung von Missouri dar
und pflegten die deutsche Kultur. Mit Weinanbau, Bierbrau-
ereien und deutscher Architektur gaben sie der Gegend am
Missouri ihre ganz besondere Prägung.

                                                                     South Main Street

In Newtown mit Architekt Tim Busse, Werner Spec,                     Zu Besuch im First State Capitol
Claudia Fiala und Margit Liepins

                                                                11
Weitere Programmpunkte waren ein Arbeitstreffen in der
Industrie- und Handelskammer, ein Besuch der Linden-
wood-Universität und ein Abstecher zu den Oldtimern
in die Fast Lane Classic Car. Zum Abschluss wurden die
Ludwigsburger noch zu einer Führung in die berühmte
Anheuser-Busch-Brauerei nach Saint Louis eingeladen und
danach zu einem Baseball-Spiel der Cardinals im Busch-
Stadion in St. Charles.

Besuch bei der Industrie- und Handelskammer                    Anheuser-Busch-Brauererei

Lindenwood-Universität                                         Baseball-Spiel der Cardinals im Busch-Stadion

Oldtimer                                                       Christine Süß und Mary Johnson

                                                          12
7.– 9. September 2018                                               Zwanziger- und Dreißigerjahre in Neutitschein” in der alten
                                                                    Post und „Frauen in der Bastei”. In der Bastei waren die
           Stadtfest in Nový Jičín: 100 Jahre                       Künstlerinnen Tracey Mobberly aus Caerphilly, Heike Grüß
           Tschechische Republik                                    und Ulrike Ehrenberg aus Ludwigsburg sowie Lada Poulova
                                                                    aus Nový Jičín mit eigenen Werken vertreten. 2017 hatten
Mit Aus­                Beim diesjährigen Stadtfest nahmen          sich die vier Künstlerinnen als Dozentinnen beziehungswei-
stellungen              die Ludwigsburger Gemeinderäte              se Organisatorinnen in den Workshops für Yourope getrof-
Ludwigsburger           Ulrich Bauer, Klaus Herrmann, Regina        fen, die in den Räumen der Karlskaserne für Jugendliche
Künstler                Orzechowski sowie Johannes Schmid           aus Caerphilly, Nový Jičín und Ludwigsburg durchgeführt
                        von der Verwaltung teil. Beim Stadt-        wurden. Ein Besuch im Tatra-Museum in Kopřivinice runde-
                        fest wurde auch das 100-jährige Be-         te das Programm ab, bevor es über Krakau wieder zurück
stehen der tschechischen Republik gefeiert, die im Herbst           nach Hause ging.
1918 zunächst als tschechoslowakische Republik gegründet
worden war. Sie bestand mit einer Unterbrechung, die von
1939 bis 1945 dauerte, bis 1992, als die Tschechoslowakei
aufgelöst und sich in die tschechische und die slowakische          7.– 9. September 2018
Republik spaltete. Mit Vorführungen und Illuminationen auf
dem Marktplatz wurde der „Republik” gedacht. Zwei Aus-                       Venezianische Messe
stellungen standen auf dem Programm: „Die goldenen
                                                                    Parallel zum          In diesem Jahr begeisterte eine klei-
                                                                    Stadtfest in Nový     ne Gruppe von Stelzenläufern aus
                                                                    Jičín fand in         Jevpatorija das Publikum durch ihre
                                                                    Ludwigsburg die       Akrobatik und ihr hohes tänzerisches
                                                                    Venezianische         Niveau. Während des Aufenthalts
                                                                    Messe statt           wurde die Gruppe von Rainer Kittel,
                                                                                          dem Leiter der Venezianischen Mes-
                                                                    se, und insbesondere von dessen Frau Tatjana Wowk, die
                                                                    aus Jevpatorija stammt, betreut. Empfangen wurden die
                                                                    Stelzenläufer und ihr Leiter Viktor Arichin sowie dessen
                                                                    Frau Swetlana Arichina von Ludwigsburgs Erstem Bürger-
                                                                    meister Konrad Seigfried im Rathaus. Bei der Verabschie-
                                                                    dung durch Oberbürgermeister Werner Spec bedankte sich
                                                                    die Gruppe noch einmal herzlich für die Einladung und rich-
Klaus Herrmann, Ulrike Ehrenberg, Heike Grüß, Ulrich Bauer          tete Grüße der Stadtverwaltung Jevpatorija aus.

Ein Stelzenläufer bei
der Venezianischen
Messe.

                                                               13
1.– 4. Oktober 2018                                               12. Oktober 2018 –1. März 2019

          Montbéliard gestaltet Plätze                                       Eine Ausstellung für den „Frieden”
          in Ludwigsburg                                                     in Montbéliard

Chrysanthemen          Mit dreitausend selbst gezüchteten         „Une année pour      Das ganze Jahr 2018 hatte Montbé-
und Ludwigsbur-        Chrysanthemen gestalteten die Mont-        la paix”             liard dem Frieden gewidmet. Kin-
ger Erfindungen        béliarder Gärtner mit ihren deut-                               dergärten, Schulen, Vereine und
                       schen Kollegen in diesem Jahr meh-         Institutionen waren aufgerufen worden, im Rahmen ihrer
rere Plätze in der Ludwigsburger Innenstadt zu dem Thema          Möglichkeiten, einen Beitrag zum Frieden zu liefern. Auf
„Ludwigsburger Erfindungen.” Neben dem herbstlichen,              zahlreichen Ebenen, mit einer Vielzahl von großen und
kunstvollen Arrangement der Chrysanthemen auf Drahttür-           kleinen, spektakulären und leisen Aktionen, Aufführungen,
men – die übrigens in den Ateliers des Montbéliarder Grün-        Ausstellungen, Konzerten, Konferenzen und Workshops
flächenamts erfunden und hergestellt wurden – befand sich         folgten die Montbéliarder dem Aufruf der Stadtverwaltung.
jeweils eine hölzerne Skulptur und ein Hinweis auf eine           Einige dieser Beiträge wurden in Zusammenarbeit mit den
Erfindung, die von Ludwigsburg aus in die Welt ging: die          entsprechenden Ludwigsburger Partnern erarbeitet, wie
Zündhölzer von Jakob Friedrich Kammerer, das Mobilte-             zum Beispiel die herausragende Ausstellung in der Mont-
lefon und die elektrische Handbohrmaschine von Wilhelm            béliarder Mediathèque „Künstler für den Frieden”. Stephan
Emil Fein, der Kühlschrank der Firma Eisfink, der Klosett-        Diez, Ulrike Ehrenberg, Thora Gerstner, Heike Grüß, Rapha-
Druckspüler von Emil Benkiser, das Hakle-Toilettenpapier          ela Hanke, Mark Knüttgen, Patrizia Kränzlein, Markus Mer-
von Hans Klenk, die Kaffeemühle von Heinrich Franck, die          kle, Egmont Pflanzer und Thomas Weber kamen der Einla-
ASB-Blumenerde von Helmut Aurenz, der Dampfkochtopf               dung nach und stellten ihre Werke, Gemälde, Skulpturen,
und Ur-Barbie, die „Lili” der Firma Hausser.                      Fotos oder Videos zum Thema „Frieden” aus. Die Ausstel-
                                                                  lung wurde von Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet in
                                                                  Anwesenheit der Künstler eröffnet.

Ur-Barbie auf dem Rathaushof, Fotograf: Jochen Faber

                                                             14
Die Stadt Ludwigsburg wurde offiziell von Stadträtin Anne­              12.–14. Oktober 2018
gret Deetz vertreten, die in ihrer Rede hervorhob, dass es
in beiden Weltkriegen vor allem die Künstler waren, die                            „Montbéliard ohne Grenzen”
sich vehement gegen den Militarismus gestemmt und über                              in Ludwigsburg
Ländergrenzen hinweg immer einen Weg des friedlichen
Miteinanders gesucht hatten. Sie wies auch darauf hin,                  Der französische        45 Mitglieder des französischen Part-
dass man beim Betrachten der umfangreichen Liste von                    Partnerschafts-         nerschaftsvereins „Montbéliard ohne
Malern, Schriftstellern und Regisseuren, die zwischen 1933              verein besucht          Grenzen” verbrachten ein Wochenen-
und 1945 Nazi-Deutschland verlassen mussten, die Crème                  die Kürbisaus-          de in Ludwigsburg, um die Kürbis­
de la Crème unserer deutschen Kunstschaffenden findet. In               stellung                ausstellung im Blühenden Barock
diese pazifistische Tradition reihten sich die Ludwigsburger                                    zu besuchen, aber auch, um alte
Künstlerinnen und Künstler ein, weshalb diese gerne der                 Freunde wieder zu sehen. Viele ehemalige Akteure der ers­
Aufforderung folgten, ein Werk zum Thema „Frieden” zu                   ten deutsch-französischen Städtepartnerschaft, Deutsch-
schaffen und in Montbéliard auszustellen.                               lehrer, Vereinsvorsitzende, Verwaltungsangestellte nahmen
                                                                        das Angebot des Partnerschaftsclubs an, um einen organi-
                                                                        sierten Abstecher in die deutsche Partnerstadt zu unter-
                                                                        nehmen. Empfangen wurden sie von der Kolpingfamilie, die
                                                                        die französischen Gäste im Katholischen Gemeindezentrum
                                                                        in Eglosheim passend zur Jahreszeit mit Kürbissuppe und
                                                                        Kaffee und Kuchen bewirtete. Hier begrüßte sie die frühere
                                                                        Stadträtin Anita Klett-Heuchert als Mitglied des Ludwigs-
                                                                        burger Partnerschaftskreises. Nach dem obligatorischen
                                                                        Besuch im Blühenden Barock endete der erste Abend bei
                                                                        deutschem Essen und Bier in der Brauerei Roßknecht. Am
                                                                        Sonntag fand eine französischsprachige Stadtführung in
                                                                        Marbach statt und dann gab es ein echt schwäbisches Mit-
                                                                        tagessen in der Weinstube Kleinle in Poppenweiler. Bevor
                                                                        endgültig die Rückreise nach Montbéliard angetreten wur-
                                                                        de, schaute man sich noch das Kloster Maulbronn an.

Künstler aus Ludwigsburg und Montbéliard bei der Eröffnung.

Ludwigsburger Künstler Knüttgen, Weber, Grüss, Ehrenberg, Hanke,        Montbeliard ohne Grenzen zu Gast bei der Kolpingfamilie.
Kränzlein auf dem Weg nach Montbéliard.

                                                                   15
16.– 20. Oktober 2018
                                                                    Vertriebenen Respekt für ihre Leistung beim Wiederaufbau
         Chor Ondrašek aus Nový Jičín                               Deutschlands und für ihren Beitrag zu Frieden, Freiheit und
         in Ludwigsburg                                             Wohlstand im heutigen Europa. Auch Pawel Wessely, der
                                                                    frühere Bürgermeister von Nový Jičín, der als Gründungs-
60 Jahre Sin-         60 Jahre lang gibt es das Sinfonie-           vater für die im Jahr 2012 geschlossene Städtepartner-
fonieorchester        orchester Ludwigsburg schon. Zur              schaft mit Ludwigsburg gilt, würdigte die Verdienste der
Ludwigsburg           Jubiläumsfeier ließ sich das Orches­          Stadt Ludwigsburg, die seit 1962 die Patenschaft für die
                      ter unter der Leitung von Hermann             Kuhländler ausübt.
Dukek etwas ganz Besonderes einfallen: Sie luden ne-                Ein besonderer Verdienst um die Wahrung des kulturel-
ben den Ludwigsburger Chören, dem Motettenchor, dem                 len Erbes gilt der Trachtengruppe der Kuhländler, unter
Stadtkirchenchor und der Kantorei der Karlshöhe, auch den           der Leitung von Peter Speil. Mit ihren Tänzen und Liedern
weltberühmten Jugendchor Ondrašek, unter der Leitung                bringen sie die Verbundenheit mit der Alten Heimat zum
von Josef Zajiček, zu ihrem Jubiläumskonzert ein, das am            Ausdruck, haben aber auch dafür gesorgt, dass die Tänze
20. Oktober mit Beethovens 9. Sinfonie stimmgewaltig im             der Kuhländler auch in der „neuen” Heimat weiterleben und
Forum am Schlosspark aufgeführt wurde. Alle 42 Jugendli-            zur Aufführung gelangen. Dafür wurde Christl Rösch als
che des Ondrašek-Chores konnten bei Ludwigsburger Gast-             Brückenbauerin mit der Adalbert-Stifter-Medaille geehrt.
familien untergebracht werden. Und obwohl der Ondrašek-
Chor vielfältig im Einsatz war und täglich ein dichtes
Programm absolvierte, verlief der Aufenthalt in Ludwigs-
burg ganz hervorragend mit vielen weiteren Höhepunkten.
Dies ist vor allem der ausgezeichneten Organisation der
Geschäftsführerin des Sinfonieorchesters, Corinna Graf, zu
verdanken, die in Zusammenarbeit mit der Jugendmusik-
schule Ludwigsburg die Gastfamilien fand und ein interes-
santes Programm erstellte. Christiane Schützer, die Leiterin
der Jugendmusikschule, organisierte das zweite Konzert
des Ondrašek-Chores, das am 19. Oktober in der Stadtkir-
che Ludwigsburg stattfand. Hier wurden in Zusammenar-
beit mit der Mädchenkantorei Sankt Eberhard, Stuttgart,
unter der Leitung von Christian Weiherer, internationale
Chorwerke aus mehreren Jahrhunderten aufgeführt. Der                Chor Ondrašek am Bauerbrunnen beim Landschaftstreffen …
Chor, der von Bürgermeister Michael Ilk im Ludwigsbur-
ger M I K empfangen wurde, besuchte auch das Blühende
Barock und das Mercedes-Museum und trat zweimal beim
Landschaftstreffen der Kuhländler auf.

20. Oktober 2018

          33. Landschaftstreffen der Kuhländler

Zum dreiunddrei-      Das Landschaftstreffen der Kuh-
ßigsten Mal fin-      ländler begann mit einer Gedenk-
det das Treffen       stunde am Bauernbrunnen auf der               … und mit dem Sinfonieorchester beim Jubiläumskonzert im Forum
statt                 Bärenwiese. In diesem Jahr wäre
                      der Bildhauer Franz Barwig, der den
Brunnen 1929 für die damals noch deutsche Stadt Neutit-
schein geschaffen hat, 150 Jahre alt geworden. Sowohl am            27.– 28. Oktober 2018
Bauernbrunnen als auch beim anschließenden Landschafts­
treffen im Ludwigsburger Forum übernahm der Ondrašek-                         Bridge-Turnier in Montbéliard
Chor die musikalische Umrahmung. Landschaftsbetreuer
Ulf Broßmann gedachte bei der Begrüßung im Forum der                Bridgespielen ist      Zu einem Bridge-Wochenende in
rund 100 000 Vertriebenen aus dem Kuhländchen und ih-               ein gutes Ge-          Montbéliard brachen neun Mitglieder
rem schwierigen Neuanfang im zerstörten Deutschland der             dächtnistraining       des Ludwigsburger Bridgeclubs auf.
Nachkriegszeit. Oberbürgermeister Werner Spec zollte den                                   2016 hatten sie das Turnier mit dem

                                                               16
Partnerclub aus Montbéliard im Beckschen Palais in Lud-
wigsburg durchgeführt. In Montbéliard wurden sie herzlich
von Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet empfangen, die
persönlich die Geschenke an die Turniersieger überreichte.
Ein Besuch der Kirche von Audincourt, die durch die Fens­
ter des französischen Künstlers Fernand Léger berühmt ist,
rundete das Programm der Ludwigsburger in Montbéliard
ab.

                                                                   Harmonie Municipal bei der Gedenkfeier am Ehrendenkmal der
                                                                   Toten in Montéliard.

                                                                   Freitag, den 9. November 2018, gegen Mittag in Mont-
                                                                   béliard eintraf, wurde zunächst der Rohbau der ersten
                                                                   komplett mit Niedrigenergie und vielen Holzelementen er-
                                                                   stellten Grundschule, der École sous la Chaux, präsentiert,
                                                                   bevor die erste, General de Gaulle geweihte Gedenkfeier,
                                                                   anlässlich seines 48. Todestages, am Ehrendenkmal der
Bridgespieler in konzentrierter Aktion.                            Toten abgehalten wurde. In ihren Reden würdigten Bürger­
                                                                   meisterin Biguinet und Oberbürgermeister Spec diesen
                                                                   großen Europäer, der gemeinsam mit Konrad Adenauer den
                                                                   Grundstein für die deutsch-französische Aussöhnung und
                                                                   die Entstehung Europas bewirkt hatte. Spec ging in seiner
100. „Ende des 1. Weltkriegs”                                      Rede auch auf die legendäre Rede de Gaulles „An die deut-
                                                                   sche Jugend” 1962 im Ludwigsburger Schloss ein, in der
                                                                   de Gaulle durch sein Charisma und seine Begeisterung bei
9.–11. November 2018                                               den überwiegend jugendlichen Teilnehmern eine große Be-
                                                                   reitschaft für die Schaffung eines gemeinsamen Europas in
           Gedenkfeier in Montbéliard                              Frieden und Freiheit entfacht hatte.
                                                                   Auch in der Gedenkfeier am 11. November, am Ehrendenk-
Ein Jahr für den         Der Höhepunkt und gleichsam das           mal, gedachten die beiden Bürgermeister dieses großen
Frieden                  Ende von diesem „Jahr für den             Staatsmanns, der nach zwei Kriegen mit Millionen von To-
                         Frieden” fand in den Gedenkfeiern         ten und Kriegsopfern, Witwen und Waisen, sich mit ganzer
um den 11. November 2018, hundert Jahre nach dem                   Kraft für die Aussöhnung der beiden ehemals verfeindeten
historischen Datum des Endes des 1. Weltkriegs 1918,               Nationen und für ein geeintes freiheitliches Europa einge-
statt. Der Bürgermeisterin von Montbéliard, Marie-Noëlle           setzt hatte. Beide Bürgermeister wiesen auf die Bedeutung
Biguinet, war es dabei ein großes Anliegen, diese Momente          des Zusammenhalts von Frankreich und Deutschland für
der Besinnung gemeinsam mit ihrem Ludwigsburger Kol-               den Erhalt Europas und seiner demokratischen Werte hin,
legen, Oberbürgermeister Spec, zu begehen. Er wurde bei            vor allem im Angesicht zunehmender nationalistischer und
diesem historischen Ereignis von den Stadträten Dr. Daniel         populistischer Tendenzen, die an den Fundamenten der
O´Sullivan, Anne Deetz, und Professor Dr. Michael Vierling         Demokratie rütteln. Oberbürgermeister Spec rief dazu auf,
sowie drei Vertreterinnen der Ludwigsburger Verwaltung,            sich an so mutigen Vorbildern wie de Gaulle, Adenauer und
Renate Schmetz, Fachbereichsleiterin Bildung und Familie,          Lucien Tharradin zu orientieren, dem Bürgermeister aus
Sabine Stanjeck, Abteilungsleiterin Repräsentation, und der        Montbéliard, der 1950 die Initiative zur ersten deutsch-
Städtepartnerschaftsbeauftragten Christine Süß, begleitet.         französischen Städtepartnerschaft ergriffen hatte:
Aus Ludwigsburg waren des Weiteren Schüler- und Leh-
rergruppen des Goethe- und des Schiller-Gymnasiums mit             „Diese Männer haben sich nicht daran orientiert, was die
den beiden Schulleitern Wolfgang Medinger und Ulrich von           Wähler wollten – denn die wenigsten Menschen waren so
Sanden dabei, und Vertreter der Reservistenkameradschaft           kurz nach dem Krieg zu einer Aussöhnung bereit – sondern
unter der Leitung von Dieter Rottner.                              daran, was ihre Länder wirklich brauchten, um zu gedeihen
Der offiziellen Ludwigsburger Delegation, die bereits am           und sich zu entfalten”.

                                                              17
Bei dieser Gedenkfeier zum Ende des Ersten Weltkriegs, bei             tauben, die von der Bäckerei Anders sehr liebevoll auf
der traditionell Veteranenverbände, Vertreter vom Departe-             Lebkuchenteigbasis mit weißer Glasur verziert hergestellt
ment und des Regionalparlaments teilnehmen, hatte sich                 worden waren, und die sowohl von den Kindern als auch
auch eine Abordnung der Ludwigsburger Reservistenkame-                 von den anwesenden Erwachsenen gerne angenommen
radschaft eingefunden, die erst 2014 eine Partnerschaft mit            wurden.
einer Reservistengruppe aus Montbéliard eingegangen war.
Auch sie legten gemeinsam, wie Bürgermeisterin Biguinet
und Oberbürgermeister Spec, einen Kranz am Ehrendenk-
mal für die Toten nieder. Weitere Kränze wurden von Ver-
tretern des Vereins der Veteranen des Landes Montbéliard,
vom Departement und der Region sowie vom Komman-
danten des 1. Artillerieregiments gelegt. Und nach franzö-
sischer Tradition wurden die Kränze jeweils gemeinsam mit
zwei Schulkindern am Denkmal abgelegt. Nach den Trom-
petenklängen zu Ehren der Gefallenen, der „Sonnerie aux
Morts” und der französischen und deutschen Hymne sowie
dem von Schulkindern vorgetragenen Lied „Kanon des
Friedens” wurden die Namen der Toten des 1. Weltkriegs
vorgelesen, die aus Montbéliard stammten.
Im Anschluss an diese sehr ergreifende und patriotische
Gedenkfeier, die ganz unter dem Zeichen der deutsch-fran-
zösischen Aussöhnung stand, verteilte die Ludwigsburger
Delegation an die französischen Teilnehmer 300 Friedens­               Die Friedenstauben finden großen Anklang.

Werner Spec, Marie-Noelle Biguinet und der Bürgermeister von Athesans, Alain Bizotto, am Grab von Lucien Tharradin.

                                                                  18
Verleihung des 1. Lucien-Tharradin-                         1916, an den Kriegsschauplätzen an der Somme und be-
          Preises                                                     richteten mit fast denselben Worten von dem Grauen und
                                                                      den vielen Toten, die sie tagein, tagaus erlebten.
Goethe-Gymna-            Im Rahmen der Feierlichkeiten zum            Dieses Projekt, das von den Schülerinnen und Schülern der
sium und Collège         Ende des 1. Weltkriegs fand noch ein         beiden Schulen erstmals während der städtischen Emp-
Gynemer sind             anderes wichtiges Ereignis statt: Die        fänge in beiden Städten vorgestellt worden war und das
die ersten Preis-        Verleihung des ersten Lucien-Tharra-         sie zudem durch Briefe eigener Verwandte ergänzt hat-
träger                   din-Preises am 10. November 2018.            ten, hatte Oberbürgermeister Spec zu der Auslobung des
                         Bereits am Vormittag hatten die              Lucien-Tharradin-Preises inspiriert. Und welcher Anlass zur
städtische Delegation und Vertreter des Goethe-Gymnasi-               Preisverleihung wäre besser geeignet, als das 100-jährige
ums an einer Gedenkfeier am Grab von Lucien Tharradin                 Ende des 1. Weltkriegs? Diese erste Preisverleihung, die in
teilgenommen, der 35 km von Montbéliard entfernt in dem               einem feierlichen Rahmen im Theater des Rathauses Mont-
kleinen Städtchen Athesans begraben liegt.                            béliard abgehalten wurde, stand ebenfalls unter dem Motto
Erhalten hatten die deutsch-französischen Partnerschulen              „Ein Abend für den Frieden”.
Goethe-Gymnasium, Ludwigsburg, und Collège Guynemer,                  Umrahmt von musikalischen Beiträgen des Konservato-
Montbéliard, diesen Preis für ihr herausragendes Projekt              riums der Stadt Montbéliard beleuchtete zunächst der
„Blicke kreuzen – Regards croisés”, in dem sie Briefe des             französische Historiker François Vion-Delphin sehr an-
deutschen Soldaten Adolf Mann aus dem 1. Weltkrieg mit                schaulich in zwei Beiträgen die „Schwierige Wiederherstel-
Briefen des französischen Soldaten Robert Fernier ver­                lung des Friedens nach 1918, die mit der katastrophalen
glichen hatten. Beide waren zur selben Zeit, im Sommer                Bilanz eines europäischen Selbstmordes” fertig werden

Die Preisträger erhalten den Lucien Tharradin-Preis.

                                                                 19
musste sowie „Die Geburt der Europäischen Union und der              Anne Laurin, Assistentin der Direktion Mann+Hummel,
deutsch-französischen Freundschaft”, bei der der Begrün-             Frankreich, die von der Existenz der Briefe des Firmen-
der der ersten deutschen Städtepartnerschaft, Lucien Thar-           gründers Adolf Mann gewusst, die Briefsammlung von
radin, eine so herausragende Rolle gespielt hatte.                   Robert Fernier entdeckt hatte und als Initiatorin des
Bürgermeisterin Biguinet widmete sich in ihrer Rede dem              Briefprojektes gilt, hatte es sich nicht nehmen lassen, zu
Menschen, dem Widerstandskämpfer und schließlich dem                 diesem wichtigen Anlass aus Paris anzureisen und das Wort
Bürgermeister Lucien Tharradin, der in seiner zehnjährigen           zu ergreifen. Bei der Preisverleihung waren auch Thomas
Amtszeit als Bürgermeister von 1947 bis 1957 ein enormes             Fischer, Enkel des Firmengründers Adolf Mann und heute
Arbeitspensum absolviert hatte. Er war ein Visionär und              Vorsitzender des Aufsichtsrats der Firma Mann+Hummel
Kämpfer, der sich nicht von der Erinnerung an die Lagerzeit          GmbH, sowie ein Enkel von Robert Fernier anwesend, und
in Buchenwald demoralisieren lassen wollte und in Mont-              Anne Laurin machte an der Existenz dieser beiden Persön-
béliard ein großangelegtes und ehrgeiziges städteplane-              lichkeiten anschaulich klar, was der Gesellschaft durch die
risches Programm zur Entwicklung der Stadt umsetzte. Als             Millionen Toten des Ersten Weltkrieges genommen worden
Beispiel für sein Wirken sei hier auf den Stadtteil Chiffogne        war:
verwiesen, die Wohnanlage Monte-Christo, den Bau des
beruflichen Gymnasiums La Viette und den Ausbau des                  „Hätten Adolf Mann und Robert Fernier nicht überlebt, gäbe
Gymnasiums Cuvier, den Bau der Eisenbahnunterführung                 es heute die beiden Enkel nicht, gäbe es heute die Firma
in der Avenue Helvétie und die Anlage des Busbahnhofs.               Mann und Hummel nicht”.
Oberbürgermeister Spec schilderte, welch starken Eindruck
bei ihm die Lektüre der Briefe aus dem Ersten Weltkrieg              Wolfgang Medinger, Schulleiter des Goethe-Gymnasiums,
durch die Schülerinnen und Schüler erweckt hatte – nur ein           nahm den Preis gemeinsam mit seinem französischen Kol-
wenig jünger als die Verfasser dieser Briefe, die damals für         legen Vernier vom Collège Guynemer und mit den in Mont-
ihr Vaterland in den Tod geschickt worden waren. Mit dem             béliard und Ludwigsburg zuständigen Lehrerinnen Miriam
Preis, der mit 5 000 Euro ausgelobt wird, wolle man mehr             Jalmain, Katharina Küßner und Lea Leistenschneider sowie
junge Menschen ermutigen, sich für die Werte der Demo-               mit den Schülerinnen und Schülern beider Schulen entge-
kratie, für Europa oder für die Umwelt und die Bekämpfung            gen. Medinger versicherte in seiner Dankesansprache, dass
des Klimawandels zu engagieren und so ein breites Funda-             die Preisträger sehr respektvoll mit dem Namensgeber des
ment für Frieden und Freiheit zu schaffen.                           Preises und seines Erbes umzugehen gedenken und sich in
                                                                     der kommenden Zeit eingehend mit seinem Schicksal be-
                                                                     schäftigen wollten. Zum Abschluss wiederholte er die Worte
                                                                     de Gaulles, der Tharradin einen ”homme digne”, einen
                                                                     „Ehrenmann”, genannt hatte und beschwor die deutsch–
                                                                     französische Freundschaft:

                                                                     „Vive l´amitié franco-allemande!”.

                                                                     Mit einer Rede zu Europa, gehalten von Anne Sander, Ab-
                                                                     geordnete des Europäischen Parlaments, und drei Variati-
                                                                     onen der Europahymne endete der Abend.

                                                                            Werner Spec und Marie-Noelle Biguinet
                                                                            mit Abbildungen der Gründungsväter
                                                                            der deutsch-französischen Partnerschaft
                                                                            Elmar Doch und Lucien Tharradin.

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