GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE

Die Seite wird erstellt Jördis Funk
 
WEITER LESEN
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
GESCHÄFTS-
BERICHT 2017

HG COMMERCIALE
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
Ausbildner im Bau:
Im Einsatz für die Bauzukunft.

Mit über einer Million Schweizer Franken engagiert sich                   Impressionen aus den Ausbildungszentren in bewegten
die HG COMMERCIALE alljährlich für die Aus- und Wei-                      Bildern:
terbildung des Schweizer Baugewerbes. Der grösste Teil
davon fliesst in die Ausbildungszentren des Schweizer
Baumeisterverbandes und anderer uns nahestehender                         http://bit.ly/hgc_videos
Berufsverbände.
In diesem Geschäftsbericht stellen wir die Menschen
vor, welche ihr Wissen vermitteln: sympathische Baupro-
fis mit hoher Fach- und Sozialkompetenz.

Titelseite:

Fredi Gisler
Maurer-Instruktor
MLS Maurerlehrhallen Sursee

 «Ich mag es, mit den Jungen zu arbeiten und ihnen die Erfahrung aus
meiner langjährigen Berufstätigkeit als Polier weiterzugeben. Dabei
lege ich grossen Wert auf Disziplin. Das übergeordnete Ziel ist der er-
folgreiche Abschluss der Maurer-Lehre nach drei Jahren Ausbildung.
Das ist nicht immer einfach. Die einen machen das spielend, andere
haben handwerklich oder wissenstechnisch Mühe.»

Impressum

Herausgeber und Konzept:
HG COMMERCIALE
Stauffacherquai 46
8022 Zürich

Fotos:
Markus Bühler-Rasom

Druck:
galledia ag
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
1
INHALT

         Vorwort3

         Jahresbericht 2017       5

         Ihre Genossenschaft     15

         Konzernrechnung 2017
         HG COMMERCIALE Gruppe   23

         Jahresrechnung 2017
         HG COMMERCIALE          43

         Corporate Governance    55
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
2
                                       Lagerhaltige Artikel

                                       Stk.                     23’000

    Nettoerlös

    CHF                  788’000’000

                                       Konzerngewinn

                                       CHF                   11’583’000

    Eigene Grundstückflächen

    in Fussballfeldern            70

                                       Zins für Mitglieder

                                       CHF                    2’000’000

    Anzahl Mitarbeitende
    Vollzeitstellen

                                756

                                       Zuwendungen an SBV
                                       und nahestehende Berufs-
                                       verbände
                                       CHF              1’000’000

    Rückvergütungen
    an Mitglieder

    CHF                   3’500’000
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
3
Vorwort

Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter

Nach vielen Jahren des Marktwachstums befindet sich
die HG COMMERCIALE in einem sich seit einigen
Jahren stark wandelnden und wettbewerbsintensiven
Marktumfeld. Die Preise für Baumaterial sind seit der
Aufhebung des Euro-Mindestkurses kontinuierlich ge-
sunken, die Wettbewerbssituation hat sich durch Direkt-
import und den Bezug bei Herstellern verschärft. Die
Herkunft der Materialien sowie die Loyalität haben an     anbieten werden. Die Umsetzung der auf eine moderne,
Bedeutung verloren. Auch haben sich die Bauweise und      industrialisierte und vermehrt digitalisierte Bauwirtschaft
die im Bauwesen eingesetzten Materialien in den letzten   ausgerichteten Strategie bedingt gewisse organisatori-
Jahren stetig verändert.                                  sche Anpassungen. So wurde die Direktion ab 1. Januar
                                                          2018 mit Martin Tobler als Direktor Verkauf verstärkt, die
Darüber hinaus sind die rasche, flexible Lieferbereit-    bestehende Stelle in der Unternehmensentwicklung neu
schaft sowie ein überregionaler, qualitativ konstant      besetzt, eine neue Stelle für die schweizweit koordinierte
hochstehender Service wichtiger geworden. Generell        Beschaffung und ein Zentraleinkauf für die Wand- und
wird die Digitalisierung in naher Zukunft und damit die   Bodenbeläge aufgebaut.
Industrialisierung im Bauwesen auch bei der HG COM-
MERCIALE an Relevanz gewinnen.                            Mit all den strategischen und operativ eingeleiteten und
                                                          angedachten Massnahmen sind wir überzeugt, den Er-
Die HG COMMERCIALE konnte die Absatzmengen in             tragsrückgang zu stoppen und die HG COMMERCIALE
diesem dynamischen Marktumfeld leicht steigern. Der       in eine sichere und vielversprechende Zukunft zu steu-
Umsatzrückgang ist neben den tieferen Preisen vor-        ern. Dies gelingt uns aber nur mit Ihrer Unterstützung
nehmlich auf die Umstellung der Zementfakturierung        als treue und loyale Kunden. Für Ihre Aufträge danken
auf Factoring zurückzuführen, bei welchem nach der        wir Ihnen schon jetzt und freuen uns, Ihnen bei entspre-
neuen Rechnungslegung nur noch die Marge als Um-          chendem Gewinn Ihren Anteil als Rückvergütung zu-
satz ausgewiesen werden darf. Insgesamt konnte das        kommen zu lassen.
Konzernergebnis praktisch auf dem Niveau des Vorjah-
res gehalten werden, was allerdings unter unseren Er-
wartungen lag.

Die Zeichen der Zeit wurden erkannt und im Juni wurde
vom Verwaltungsrat eine neue Strategie verabschie-
det. Dabei kann die HG COMMERCIALE auf ihre ge-
sunde Bilanz mit hohem Eigenkapital, fachkundige und
engagierte Mitarbeitende in allen Landesregionen, ein
schweizweites Netz an Standorten und einen ausge-
zeichneten Ruf in der Branche bauen. Mit der neuen
Strategie wollen wir Ihnen, liebe Genossenschafterin-
nen und Genossenschafter, das Bauen einfach machen,
indem wir Ihnen eine hohe und flexible Lieferfähigkeit,         Beat Juen                    Stephan Urwyler
persönliche regionale Betreuung, diverse Services so-           Präsident                    CEO
wie die Möglichkeit, sich mit uns digital zu vernetzen,         des Verwaltungsrates
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
4
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
5
JAHRESBERICHT 2017

              Die Baubranche
              im gesamtwirtschaftlichen Umfeld   7

              Die HG COMMERCIALE
              im Branchenumfeld                  8

              Geschäftsentwicklung11

              Ausblick14
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
6   117. Jahresbericht
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
Jahresbericht 2017
                                                                                                                              7
Die Baubranche im
gesamtwirtschaftlichen Umfeld                                           entsprechende Expansionsraten von 1.8 %, 1.6 % bzw.
                                                                        3.1 % vorhergesagt. Griechenland liess 2017 die Rezes-
                                                                        sion hinter sich und dürfte gemäss BAK Economics um
Die in der zweiten Jahreshälfte 2016 einsetzende Erho-                  knapp 1.5 % gewachsen sein.
lung der Weltwirtschaft hat 2017 weiter an Fahrt gewon-
nen und sich zusehends ausgeweitet. Getragen wurde der                  Die Schweizer Konjunktur ist nach einem zögerlichen An-
Aufschwung durch einen deutlichen Wiederanstieg der                     stieg im ersten Halbjahr im dritten Quartal 2017 kräftig
Investitionstätigkeit, des Handels sowie der Industriepro-              gewachsen. Während zu Jahresbeginn das BIP-Wachs-
duktion, gepaart mit einem höheren Unternehmens- und                    tum praktisch ausschliesslich vom Industriesektor getra-
Verbrauchervertrauen. Laut aktueller Prognose des Inter-                gen wurde, gewann der Aufschwung im zweiten Halbjahr
nationalen Währungsfonds (IWF) dürfte sich das globale                  an Breite und so wuchsen auch die meisten Dienstleis-
Wirtschaftswachstum für das Jahr 2017 auf 3.7 % be-                     tungsbranchen wieder. Für Rückenwind sorgte der ge-
laufen. Mit einer erwarteten Zunahme des Bruttoinlands-                 festigte und breit abgestützte weltwirtschaftliche Auf-
produkts (BIP) von 2.4 % setzte im vergangenen Jahr                     schwung, wovon der Schweizer Exportsektor profitierte.
insbesondere die Eurozone ihren Erholungskurs fort, aber                Aufgrund der verhaltenen ersten Jahreshälfte ist der
auch in den USA konnte das Expansionstempo nach ei-                     Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen
nem verhaltenen Jahresbeginn signifikant auf geschätzte                 zufolge gleichwohl nur mit einem moderaten Wirtschafts-
2.3 % für das gesamte Jahr gesteigert werden. Die für                   wachstum von 1.0 % zu rechnen.
China erwartete Wachstumsrate erhöhte sich 2017 leicht
auf 6.8 %. Ökonomen führen das kräftige Wachstum in                     Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Nettozu-
der zweitgrössten Volkswirtschaft auf die anhaltend hohe                wanderung 2017 erneut abgenommen und lag bis Ende
Kreditvergabe zurück, durch welche der Bausektor einen                  Dezember bei 53’200 Personen, gegenüber 60’300
Boom erlebe und zahlreiche Staatsbetriebe künstlich am                  in der entsprechenden Vorjahresperiode. In Bezug auf
Leben gehalten würden.                                                  die EU28- und EFTA-Staaten war dabei eine deutliche
                                                                        Abnahme dieses sogenannten Wanderungssaldos seit
                                                                        2013 festzustellen. Für einen solchen Rückgang gab
Felix Meile
Zentrumsleiter Holzbau Schweiz                                          es laut Arbeitsmarktexperten zwei Gründe: einerseits
Bildungszentrum Zentralschweiz, Schenkon                                die sich besser präsentierende Wirtschaftslage in vielen
                                                                        europäischen Staaten und andererseits die schwächere
«Der Holzbau hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt, techni-
siert, und damit auch spezialisiert. Wir legen in unserem Zentrum je-   Entwicklung des Schweizer Arbeitsmarktes aufgrund der
doch Wert darauf, Generalisten auszubilden. Die Lernenden sollen das    Frankenstärke.
ganze Spektrum unseres schönen Berufes kennenlernen, und nicht in
einem Bereich davon hängen bleiben. Die jungen Zimmerleute können
hier auch jene Arbeiten ausführen, welche sie in ihrem Lehrbetrieb      Die Arbeitslosenquote ging dem Staatssekretariat für
vielleicht nicht antreffen.»                                            Wirtschaft (SECO) zufolge im ersten Halbjahr 2017
                                                                        signifikant zurück, stieg allerdings in der zweiten Jahres-
                                                                        hälfte wieder etwas an. Mit 3.3 % im Dezember lag sie
Die Perspektiven für den Euroraum haben sich mit der                    allerdings um 0.2 Prozentpunkte tiefer als im Dezember
Belebung des globalen Handels sowie dank einer an-                      2016. Die durchschnittliche Jahresteuerung belief sich
haltend starken Binnennachfrage und abnehmender po-                     2017 auf 0.5 %. Ende Dezember 2017 lag der Landesin-
litischer Risiken verbessert. Deutschland setzte seinen                 dex der Konsumentenpreise laut Bundesamt für Statistik
Aufwärtstrend aus den Vorjahren weiter fort und kann                    mit 100.8 Punkten auf einem leicht höheren Niveau als
gemäss IWF für 2017 mit einer Steigerung seiner Wirt-                   2016 (100.0 Punkte).
schaftsleistung um 2.5 % rechnen. Für Grossbritannien
wird aufgrund der negativen Auswirkungen der Brexit-                    Die Schweizer Bauwirtschaft hat das Jahr 2017 gemäss
Entscheidung auf die private Binnennachfrage eine Ver-                  Daten der Docu Media Schweiz mit einem soliden Re-
langsamung des Wachstums für 2017 auf 1.7 % prog-                       sultat beendet. Erstmals seit 2013 überstieg die Anzahl
nostiziert. Für Frankreich, Italien und Spanien werden                  Baugesuche wieder die 50’000er-Marke.
GESCHÄFTS-BERICHT 2017 - HG COMMERCIALE
8                                                                                                      Jahresbericht 2017

Die geplanten Bauinvestitionen im Hochbau beliefen
sich 2017 auf CHF 48.64 Mrd., was in etwa dem Ni-           Roger Riser
veau des Vorjahres entspricht. Angesichts des Tiefzin-      Instruktor Fassadenbauer (teilzeit)
                                                            Verein Polybau, Uzwil
sumfeldes blieben Wohnobjekte, die einen verlässlichen
Ertrag abwerfen, für Investoren attraktiv, was bereits in    «Wenn man gut ausgebildeten Nachwuchs im Beruf haben will, muss
den vergangenen Jahren zu einer regen Bautätigkeit in       man etwas dafür tun. Ich leite neben meiner Tätigkeit im Betrieb zehn
                                                            Kurstage jährlich und will so meinen Beitrag dazu leisten. Mein Motto
diesem Bereich geführt hatte. Durch die rückläufige Net-    ist: Die Theorie sofort eins zu eins anwenden und allfällige Fehler in
tozuwanderung ist die Nachfrage nach Wohnraum jedoch        der Praxis anschauen und beheben. Das wird auch von den Lernenden
gesunken, was insgesamt die Risiken erhöht. Die Leer-       geschätzt. Ein schöner Nebeneffekt als Instruktor ist, dass man selber
                                                            immer über das Aktuellste im Beruf auf dem Laufenden ist.»
wohnungsziffer ist per 1. Juni 2017 in allen Wohnungs-
kategorien angestiegen, auf knapp 1.5 % des Gesamt-
wohnungsbestandes. Der zusätzliche Anstieg ist fast
ausschliesslich auf Mietwohnungen zurückzuführen, von
denen 2.3 % bzw. rund 53’300 zu diesem Zeitpunkt ohne       12.3 %, die Bautätigkeit im Wohnungsbau legte bis
Bewohner waren.                                             Ende September jedoch ebenfalls zu, mit 4.9 % ge-
                                                            genüber den ersten neun Monaten im Jahr 2016.
Während die Inlandlieferungen der Schweizerischen Ze-
mentindustrie 2016 noch um 4.2 % zulegen konnten,           Die HG COMMERCIALE hatte im gleichen Zeitraum
nahmen sie gemäss cemsuisse über das ganze Jahr             eine leichte Abnahme des Umsatzes in der Höhe von
2017 um insgesamt 2.8 % auf 4.272 Mio. t ab. Positiv zu     0.4 % zu verzeichnen. Dieser Umsatzrückgang ist un-
vermerken ist dabei jedoch, dass der deutliche Rückgang     ter dem Aspekt der erwähnten Baupreisreduktion zu
der ersten Jahreshälfte (–3.9 %) im zweiten Halbjahr        betrachten.
2017 etwas aufgefangen werden konnte und im vierten
Quartal nur noch eine Reduktion von 0.8 % gegenüber         Nach einer starken ersten Jahreshälfte stiegen die
dem Vorjahresquartal verzeichnet wurde.                     Umsätze im Bauhauptgewerbe dem SBV zufolge im
                                                            dritten Quartal kaum noch an (+0.7 %). Mit gleich-
Für die Periode zwischen Oktober 2016 und Oktober           zeitig stagnierenden Auftragseingängen, einem ge-
2017 hatten gemäss dem Baupreisindex des BSF so-            genüber dem Vorjahr leicht tieferen Arbeitsvorrat per
wohl der Hoch- wie auch der Tiefbau eine Abnahme des        Ende September 2017 sowie etwas niedrigeren Bau-
Preisniveaus von 0.4 % bzw. 0.1 %, zusammen 0.3 %, zu       vorhaben für das vierte Quartal dürfte sich der Um-
verzeichnen. Diese lässt auf einen weiteren Anstieg des     satz des gesamten Jahres etwa auf Vorjahresniveau
Preisdrucks schliessen, insbesondere im Hochbau.            bewegen.

                                                            Bautätigkeit nach Sparten

Die HG COMMERCIALE
                                                             19.9 20.1                                20.0 20.8
im Branchenumfeld
                                                                                                                       MIA.

                                                                                         18.4
                                                                              MIA.                        MIA.
                                                                 MIA.

                                                                                            MIA.
                                                                    10.4   10.3                                     10.4 10.4 10
                                                                                                             10.2
Das Baujahr 2017 war geprägt von einer gewissen                                   9.8                  9.8
                                                              9.5
Stabilität. Das Bauhauptgewerbe setzte in den ersten                                      9.1 9.3
neun Monaten laut dem Schweizerischen Baumeister-
verband (SBV) CHF 15.4 Mrd. und somit 4.0 % mehr
um als im Vorjahr. Mit einem Umsatzanstieg von 6.1 %
entwickelte sich der Hochbau dabei dynamischer als
                                                                                                                               MIA. CHF

der Tiefbau, der einen Zuwachs von 2.0 % im Vergleich
zur Vorjahresperiode erzielte. Innerhalb des Hochbaus
erlangte im Gegensatz zum Vorjahr insbesondere                   2013         2014          2015         2016          2017

                                                                HOCHBAU      TIEFBAU
der Wirtschaftsbau einen signifikanten Anstieg von
                                                                                                                     Quelle: SBV
117. Jahresbericht
                     9
10   117. Jahresbericht
Jahresbericht 2017
                                                                                                                     11
Geschäftsentwicklung
Konsolidierte Jahresrechnung                                        Aktivitäten
Die HG COMMERCIALE Gruppe erzielte im Jahr                          Januar 2017:
2017 mit CHF 788 Mio. einen tieferen Nettoerlös,                    Fertigstellung der von Grund auf erneuerten Ausstel-
was im Vergleich zum Vorjahreserlös (CHF 820 Mio.)                  lung für Wand- und Bodenbeläge in Villars-sur-Glâne.
eine Abnahme von 4 % bedeutet. Der Rückgang ist                     Neu teilen wir den Raum mit unserem bewährten Aus-
zur Hauptsache auf die Umstellung der Zementfak-                    stellungspartner Sanitas Troesch. Der offizielle Eröff-
turierung auf Factoring entstanden, bei welchem nur                 nungsanlass fand im Februar 2017 statt.
noch die erzielte Marge als Umsatz gezeigt werden                   Die HG COMMERCIALE startete das Programm zum
kann. Die im Berichtsjahr eingetretene tiefere Marge                Schutz der persönlichen Integrität. Alle Führungsper-
führte zu einem Rückgang des Betriebserfolgs auf                    sonen wurden zum Thema psychosoziale Risiken ge-
CHF 127 Mio. Der Personal- und Betriebsaufwand                      schult und die Mitarbeitenden informiert.
hat im Vorjahresvergleich leicht zugenommen. Der                    Februar 2017:
EBIT reduzierte sich entsprechend auf CHF 4 Mio.                    Orientierung der Mitarbeitenden über die organisato-
Im betriebsfremden Ergebnis ist der Verkauf von zwei                rischen Anpassungen 2017; so ist unter anderem eine
nicht mehr betrieblich genutzten Liegenschaften ent-                neue Direktionsstelle für den schweizweiten Verkauf
halten und der Steueraufwand nahm erneut ab. Des-                   und je eine neue Stelle für die schweizweit koordi-
halb konnte trotz Umsatz- und Margenrückgang das                    nierte Beschaffung sowie für die Arbeitssicherheit
Konzernergebnis 2017 auf CHF 11.5 Mio. gesteigert                   und Qualitätssicherung vorgesehen.
werden.                                                             März 2017:
                                                                    Aufnahme der Tätigkeit des Profitcenter-Leiters Su-
In der konsolidierten Bilanz per 31.12.2017 erhöhte                 isse Romande, François Guillet. Verwaltungsratssit-
sich die Bilanzsumme geringfügig auf CHF 392 Mio.                   zung und Kadertag im Campus Sursee, wo unter ande-
(Vorjahr CHF 391 Mio.). Leicht tiefere Forderungen                  rem mit dem Kader ein Strategie-Workshop stattfand.
führten hauptsächlich dazu. Die Investitionen in Sach-              An der Messe Habitat-Jardin in Lausanne waren wir
und immaterielle Anlagen beliefen sich auf CHF 15 Mio.              mit unserem Sortiment Wand- und Bodenbeläge prä-
(Vorjahr CHF 18 Mio.) und konnten mit den eigenen                   sent.
Mitteln finanziert werden. Das Eigenkapital erhöhte                 Auszahlung einer Sonderrückvergütung von CHF
sich auf CHF 335 Mio. (Vorjahr CHF 326 Mio.).                       3 Mio. an die Mitglieder der HG COMMERCIALE.
Die positive Entwicklung des Eigenkapitals ist das Er-              April 2017:
gebnis einer umsichtigen Finanzpolitik und Führung.                 Der Verwaltungsrat wählte das langjährige Mitglied
                                                                    Franco Lurati als neuen Vizepräsidenten für die Amts-
                                                                    dauer von Juni 2017–2020.
                                                                    Mai 2017:
                                                                    Anfang Mai wurde die nicht mehr betrieblich genutzte
                                                                    Liegenschaft in Corcelles NE verkauft.
Adrian Häfeli                                                       Mitte Monat waren wir am Forum der EURO-MAT in
Leiter Baustellenkader                                              Luxembourg präsent und führten diverse Lieferanten-
Campus Sursee
                                                                    gespräche.
«Wir möchten in unseren Kursen nicht nur Wissen vermitteln. Wir     Lancierung der Zeitschrift «Inside», welche an alle Mit-
achten darauf Kompetenzen zu fördern, den Stoff mit der Praxis zu   arbeitenden versendet wird und Informationen über
verknüpfen und damit den Nutzen aufzuzeigen. Mit der neuen Lern-
methode ‹Blended Learning› machen wir das künftige Baukader fit
                                                                    Aktivitäten und Projekte der HG COMMERCIALE ver-
für den temporeichen Berufsalltag von morgen: praxisbezogen und     mittelt.
vernetzt.»                                                          Unsere Verkaufsstellen werden auf die neusten Er-
                                                                    kenntnisse der Arbeitssicherheit angepasst und die
                                                                    Fahr- und Gehwege sichtbar gekennzeichnet. Das Tra-
                                                                    gen von Sicherheitswesten wird zur besseren Sicht-
                                                                    barkeit umgesetzt. Die Anpassungsarbeiten werden
                                                                    Ende 2018 abgeschlossen sein.
12                                                                                                Jahresbericht 2017

                                                         Marcel Langenegger
                                                         ÜK-Instruktor
                                                         Bildungszentrum Gärtner Bern/Solothurn

                                                         «Das Handwerk im Gärtnerberuf hat sich über die Jahre kaum verän-
                                                         dert. Trotzdem sind die Kurse intensiver geworden, die Anforderungen
                                                         gestiegen. Wir legen den Fokus unter anderem auf die persönliche Si-
                                                         cherheit und die Gesundheit der Lernenden. Sie sollen unseren schö-
                                                         nen Beruf im Freien möglichst lange ausführen können.»
Juni 2017:
Der Verwaltungsrat genehmigte die strategische
Stossrichtung und gab den Auftrag für die Detailpla-
nung. Gleichzeitig wählte er als neues Direktionsmit-
glied Martin Tobler, welcher seine Tätigkeit als CSO
für die Führung und Koordination der schweizweiten
Verkaufsaktivitäten Anfang 2018 aufnimmt.
Durchführung der Generalversammlung der HG COM-
MERCIALE in Genf im Rahmen einer gemeinsamen
Veranstaltung als «Tag der Bauwirtschaft», welche zum
dreizehnten Mal zusammen mit der Generalversamm-
lung des Schweizerischen Baumeisterverbandes
stattfand. An der Generalversammlung wurde der ab-
tretende Präsident Christian Danz verabschiedet und      Oktober 2017:
Beat Juen als neuer Präsident gewählt. Mit Thomas        Kick-off des Strategieprojekts HGCplus mit allen Pro-
Prajer wurde ein neues Verwaltungsratsmitglied in das    jektmitgliedern.
Gremium gewählt. Ferner wurden die Statutenände-         Verkauf der nicht mehr betrieblich genutzten Liegen-
rung und die Auszahlung einer Sonderrückvergütung        schaft in Genestrerio TI.
von CHF 3 Mio. im Frühjahr 2018 genehmigt.               Produktivstart mit einer neuen CRM-Software, um die
Juli 2017:                                               Mitarbeitenden im Verkauf zu unterstützen.
Beginn mit dem schweizweit einheitlichen Ver-            November 2017:
kaufstraining aller Aussen- und Innendienstmitarbei-     Genehmigung des Vorgehens für die Prüfung einer
tenden sowie Verkaufsstellenleiter. Die erste Phase      Sanierung der Liegenschaft in Luzern durch den Ver-
läuft bis Ende Jahr.                                     waltungsrat an seiner Sitzung in Winterthur.
August 2017:                                             Aufbau der neu geschaffenen Abteilung Zentralein-
In Windisch fand Mitte August der langjährige HGC-       kauf im Bereich Wand- und Bodenbeläge, um effizi-
Anlass mit den Präsidenten und Geschäftsführern der      enter zu werden. Die zentrale Beschaffung wird ihre
verschiedenen Dachverbände des Baugewerbes statt.        Tätigkeit bis Mitte 2018 schrittweise aufnehmen.
Das gesamte Kader der HG COMMERCIALE wurde               Ab November erhielten alle Mitarbeitenden die per-
in Sursee anlässlich einer Informationsveranstaltung     sönliche Lohnabrechnung sicher und kostengünstig
über die strategische Stossrichtung und das Projekt      per E-Mail.
HGCplus persönlich informiert.                           Dezember 2017:
September 2017:                                          Verabschiedung des Budgets 2018 und des Risiko-
An seiner Sitzung verabschiedete der Verwaltungsrat      berichtes durch den Verwaltungsrat und Beschluss-
in einem würdevollen Rahmen den langjährigen Prä-        fassung über das überarbeitete Geschäftsreglement
sidenten Christian Danz und verdankte seine Dienste.     über die Geschäftsführung der Direktion und der EGL.
Start des Budgetprozesses unter dem Motto «Führen        Die Vorbereitungsarbeiten für die Einführung eines
mit Zielen und Zahlen».                                  zentralen Rechnungseingangs, um eine schnellere
Kauf einer Landparzelle in Thun für die Erstellung ei-   und kostengünstigere Verarbeitung der Rechnungen
ner neuen Verkaufsstelle.                                zu ermöglichen, sind abgeschlossen.
117. Jahresbericht
                     13
14                                                                                             Jahresbericht 2017

Ausblick

Nachdem sich der Aufwärtstrend der Weltwirtschaft
im zweiten Halbjahr 2017 weiter gefestigt hat, sind ge-
mäss BAK Economics auch die Aussichten für 2018
positiv. Alle grossen Wirtschaftsräume (USA, Euroraum,
BRIC-Länder) befanden sich zu Beginn des Jahres auf
Wachstumskurs und die jüngsten Konjunkturindikatoren
deuten auf eine Beschleunigung der globalen Konjunk-
tur hin. Aufgrund des nach wie vor geringen Inflations-
drucks ist lediglich mit einer moderaten Straffung der
Geldpolitik zu rechnen. Die Schwellenländer sollten von
einer stärkeren Nachfrage aus den Industriestaaten so-
wie von höheren Rohstoffpreisen profitieren können.           Gemäss BAK Economics wird der Schweizer Immobili-
                                                              enmarkt angesichts der tiefen Zinsen und beschränkten
Die beschlossene US-Steuerreform dürfte dem IWF               Anlagealternativen für Investoren auch 2018 und 2019
zufolge ausserdem die Investitionstätigkeit in den USA        attraktiv bleiben. Hinzu sollten wieder anziehende In-
ankurbeln und damit für ein höheres Wirtschaftswachs-         vestitionen bei Wohnungsumbauten und Sanierungen
tum weltweit sorgen. So wird für 2018 ein globaler BIP-       kommen. Positive Impulse werden zudem vom Tiefbau
Zuwachs von 3.9 % vorhergesagt. Für die USA selbst            erwartet, da die Umsetzung des Nationalstrassen- und
wird erwartet, dass die Wirtschaft 2018 um 2.7 % zule-        Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) und die Mittel aus
gen wird. Für die Eurozone wird ein Wachstum von 2.2          dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) für steigende Investi-
% prognostiziert. Der starke Euro schmälert den Aus-          tionen in die Infrastruktur sorgen dürften.
blick für den Exportsektor laut BAK Economics zwar ein
wenig, die Binnenkonjunktur dürfte dies jedoch gröss-         Insgesamt ist bei den Bauinvestitionen 2018 und 2019
tenteils kompensieren können. Der private Konsum wird         jedoch von einem spürbar langsameren Wachstum von
dabei von der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt          jeweils 0.8 % auszugehen, denn der Rückenwind durch
sowie der weiterhin tiefen Inflation gestützt. Die Investi-   die Nachfragetreiber der letzten Jahre (z.B. Zuwande-
tionstätigkeit sollte zudem in den kommenden Monaten          rung, günstige Finanzierungsbedingungen) hat an Kraft
weiter an Schwung gewinnen.                                   verloren. Die erhöhte Leerstandsquote zeigt, dass die
                                                              kräftige Angebotsausweitung den effektiven Nach-
Vor dem Hintergrund des weltwirtschaftlichen Auf-             fragebedarf überstiegen hat, was mit einer gewissen
schwungs prognostiziert die Expertengruppe des Bun-           Verzögerung auch die Bautätigkeit bremsen dürfte.
des für Konjunkturprognosen ein starkes BIP-Wachs-
tum von 2.3 % für die Schweiz im laufenden Jahr und           Die HG COMMERCIALE plant, den Umsatz für das Jahr
für 2019 einen soliden Zuwachs von 1.9 %. Dazu sollten        2018 um etwa 3 % zu steigern. Mit der Verstärkung der
sowohl der Aussenhandel wie auch die Binnenwirtschaft         Verkaufsorganisation und unter Berücksichtigung der
beitragen. Derweil dürfte auch die Arbeitslosenquote          in einem angespannten Markt steigenden Debitoren-
weiter abnehmen, von 3.3 % in 2017 auf 2.9 % in 2018          risiken soll die Erhöhung überproportional im Lagerge-
und 2.8 % in 2019.                                            schäft erfolgen.
15
IHRE GENOSSENSCHAFT

             Dafür steht die HG COMMERCIALE     17

             Die Vorteile unserer Mitglieder    18

             Die Mitglieder
             und das Genossenschaftskapital     21
16   Ihre117.
           Genossenschaft
              Jahresbericht
Ihre Genossenschaft
                                                                                                                      17

                                                                     Im Rahmen des Gesellschaftszweckes unterstützt und
                                                                     fördert die HG COMMERCIALE die Interessen des
                                                                     Schweizerischen Baumeisterverbandes sowie der Be-
                                                                     rufsorganisationen des Ausbaugewerbes. Die Unter-
Dafür steht die                                                      stützung erfolgt unter anderem durch finanzielle und
                                                                     materielle Beiträge für die Aus- und Weiterbildung des
HG COMMERCIALE                                                       Nachwuchses und durch das Engagement der HG
                                                                     COMMERCIALE für Anliegen der gesamten Baubran-
Der Gesellschaftszweck der am 26. Mai 1899 gegründe-                 che. In den letzten drei Jahren haben wir diverse uns na-
ten «Genossenschaft Baumaterialienfabrik Giesshübel»                 hestehende Organisationen des Baugewerbes mit rund
war, die Schweizer Bauindustrie mit Material zu versor-              CHF 1.0 Mio. pro Jahr unterstützt.
gen. 1905 gründete sie zusammen mit dem Schweizeri-                  Die langjährige Branchenerfahrung unserer kompeten-
schen Baumeisterverband eine Interessengemeinschaft                  ten und motivierten Mitarbeitenden in Ihrer Nähe ge-
und firmierte sich neu zur «Handelsgenossenschaft des                währt, dass wir Ihre Bedürfnisse und Wünsche verstehen.
Schweizerischen Baumeisterverbandes», welche die Mit-                Als leistungsstarke Partnerin für Ihr Bauvorhaben unter-
gliederinteressen auf dem Baumaterialienmarkt vertrat.               nehmen wir alles, um Ihre Anliegen täglich zu erfüllen.
Die Genossenschaft setzte sich damals zum Ziel, nütz-
lich, attraktiv und fortschrittlich zu sein. Diese Mission           Unser qualitativ hochwertiges Produkte- und Dienstleis-
verfolgen wir heute noch und so haben wir das Waren-                 tungsspektrum ist auf folgende Kundengruppen ausge-
sortiment sowie die Dienstleistungen laufend erweitert.              richtet:
Ebenso wurde im Jahr 2008 mit der Aufnahme des Aus-
baugewerbes in die Statuten der Kreis möglicher Genos-               • Hochbau
senschaftsmitglieder aus der Bauindustrie erweitert.                 • Tiefbau und Gartenbau
                                                                     • Gebäudehülle
                                                                     • Maler und Gipser
Hans Zimmerli                                                        • Platten- und Bodenleger
Kursleiter Plattenleger
                                                                     • Holzbau
Bildungszentrum Plattenverband, Dagmersellen
                                                                     • Betonwerke und Industrie
«Die zweijährige Grundbildung zum/zur Plattenlegerpraktiker/in       • Diverse, wie z. B. Gemeinden, Facility Management etc.
EBA bietet schulisch schwächeren Menschen die Möglichkeit das
eidgenössische Berufsattest zu absolvieren. So können handwerk-
lich begabte einen Grundstein in der Grundbildung setzen und nach    Nach dem Motto «think global and act local» manifestieren
erfolgreichem Abschluss das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis ver-    wir unsere regionale Marktpräsenz durch 42 Verkaufs-
kürzt erlangen. Dann stehen ihnen unter anderem die Türen zu den
                                                                     stellen und 22 Ausstellungen an über 50 Standorten in
Weiterbildungen als Plattenlegerchef/in mit eidg. Fachausweis oder
Plattenlegermeister/in mit eidg. Diplom offen.»                      der gesamten Schweiz sowie durch unsere vorwiegend
                                                                     schweizerischen Lieferanten. Als Gründungsmitglied
                                                                     und Mitglied im Verwaltungsrat der EURO-MAT S.A.,
Die HG COMMERCIALE widerspiegelt folgende Unter-                     dem grössten europäischen Verbund von Baumaterial-
nehmenswerte:                                                        händlern, haben wir Zugang zu Informationen des Bau-
                                                                     materialhandels sowie zu Herstellern des europäischen
• Schweizerische Tradition und Stabilität                            Raumes.
• Loyalität, Zuverlässigkeit und Fairness                            Im Weiteren haben wir als Mitglied der ersten Stunde
• Partnerschaftlichkeit und Kooperation                              Einsitz im Vorstand von «Bauen Digital Schweiz». Damit
• Nachhaltigkeit und Kompetenz                                       sind wir am Puls der Digitalisierung der Schweizer Bau-
• aktives, erfolgsorientiertes und                                   wirtschaft und können die Entwicklung im Interesse un-
  verantwortungsbewusstes Handeln                                    serer Genossenschafter mitgestalten.
18                                                                                                   Ihre Genossenschaft

                                                            Yan Lacher
                                                            Kursleiter Gipser
                                                            Ausbildungszentrum SMGV, Wallisellen

                                                            «Ich versuche, die Leidenschaft und Begeisterung für unseren Be-
                                                            ruf vorzuleben und achte dabei aufmerksam auf die Disziplin und die
                                                            Qualität der Arbeiten. Das trägt sehr viel zu unserem Berufsbild bei,
                                                            welches wir auf die Baustelle tragen. Wir können sehr strikte sein: Wer
                                                            will, kann sehr viel profitieren bei uns; wer stört, kann auch einmal von
                                                            einem Kurs ausgeschlossen werden.»

Die Vorteile unserer Mitglieder

Sofern Ihr Unternehmen den Bedarf an Baumaterialien
und verwandten Produkten nach Möglichkeit in einem
erheblichen Ausmass von der HG COMMERCIALE be-
zieht, macht eine Mitgliedschaft bei uns Sinn.
Als Mitglied partizipieren Sie am Erfolg der Unterneh-
mung, indem die HG COMMERCIALE ihren Mitgliedern
eine Sonderrückvergütung auszahlt und das eingesetzte
Kapital rentabel verzinst. Im Juni 2017 wurde die Verzin-
sung des Genossenschaftskapitals mit CHF 2.0 Mio. an
die Mitglieder vergütet. Dies entsprach einem attraktiven
Zinssatz von 4 %. Zudem hat die Generalversammlung
im Jahr 2017 die Auszahlung einer Sonderrückver-
gütung an die Mitglieder im Betrag von CHF 3.0 Mio.
beschlossen, welche im Frühjahr 2018 zur Auszahlung
kommt.
Exklusiv für Mitglieder der Genossenschaft bieten wir
über die Stiftung der Mitglieder der HG COMMER-
CIALE subventionierte Baugarantieversicherungen zu
attraktiven Konditionen an. Im Jahr 2017 zahlte die Stif-
tung der Mitglieder Prämienverbilligungen von CHF 0.5
Mio. aus.
Neben dem erwähnten leistungsbezogenen Kunden-
nutzen sowie dem Zusatznutzen als Mitglied leisten Sie
als Kunde und Mitglied einen nachhaltigen Beitrag zu
stabilen Finanzen, um den Fortbestand und die Weiter-
entwicklung der schweizerischen Genossenschaft so-
wie die Förderung des Nachwuchses im Bauhaupt- und
Ausbaugewerbe zu ermöglichen. Damit tragen auch Sie
zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Schweiz sowie
zur Sicherstellung von geeigneten Fachkräften in der
Baubranche bei.
Ihre Genossenschaft
                      19
20   Ihre Genossenschaft
Ihre Genossenschaft
                                                                                                                              21
Rolf Theiler
Leiter überbetriebliche Kurse
Berufsfachschule Verkehrswegebauer Sursee

«Das Führen und Organisieren der überbetrieblichen Kurse entspricht
in vielem der Leitung einer Bauunternehmung: zum Beispiel Personal-
führung, Kurseinteilung und Material – und Inventarbeschaffung. Auch
wenn immer mehr mechanisiert und digitalisiert wird, das eigentliche
Handwerk ist über die Jahre das gleiche geblieben. Im Gegensatz zu
anderen Bauberufen kennen wir glücklicherweise keine Nachwuchs-
sorgen; rund 1000 Lernende besuchen übers Jahr einen unserer
überbetrieblichen Kurse.»

Die Mitglieder und das
Genossenschaftskapital

Als Genossenschaft gehört die HG COMMERCIALE                                Das Genossenschaftskapital hat sich im Jahr 2017 um
ihren Mitgliedern, Kunden aus dem Baugewerbe. Diese                         1’595’500.– auf CHF 47.84 Mio reduziert. Die Anzahl
breite Trägerschaft an Schweizer Unternehmen der                            Mitglieder sank im gleichen Zeitraum von 3’885 auf
Baubranche bildet die Basis für ein ausgewogenes                            3’765, wobei 56 neue Mitglieder der Genossenschaft
Engagement und eine langfristige Ausrichtung der                            beigetreten sind. Diese Entwicklung ist auf eine Berei-
HG COMMERCIALE.                                                             nigung und selektivere und restriktivere Vergabe von
                                                                            Genossenschaftsanteilen auf Basis der Nutzung der
Für die finanzielle Unabhängigkeit gegenüber Fremdka-                       Genossenschaft durch Bezug von Materialien bei der
pitalgebern, die finanzielle Stabilität und Sicherstellung                  HGC zurückzuführen. Die 3’765 Mitglieder stammen
der Finanzierung zukünftiger Entwicklungen ist ein ho-                      aus den verschiedensten Branchen (siehe Grafik), was
her Anteil Eigenkapital gemessen an der Bilanzsumme                         die Verankerung und Ausgewogenheit der HG COM-
wichtig. Bei der HG COMMERCIALE Gruppe liegt die                            MERCIALE in der Baubranche widerspiegelt.
Eigenkapitalquote bei hohen 85 %.

Genossenschaftskapital und Anzahl Mitglieder                                Mitgliederstruktur nach Branchen

50                                                             5000
                                                                                                                      HOCHBAU     39 %
45                                                             4500                                                     TIEFBAU    9%

40                                                             4000                                               GEBÄUDEHÜLLE     7%

                                                                                                                                  10 %
                                                                                       3765
                                                                                                                   MALER/GIPSER
35                                                             3500

                                                                                         MITGLIEDER                   PLATTEN-/
                                                                                                                    BODENLEGER    10 %
                                                               3000

                                                                                                                     HOLZBAUER    10 %
                                                               Mitglieder
Mio. CHF

                                                                                                                   BETONWERKE/
                                                                                                                      INDUSTRIE   6%

           2013     2014       2015       2016       2017                                                               DIVERSE   9%
22
23
KONZERNRECHNUNG 2017
HG COMMERCIALE GRUPPE

            Konsolidierte Erfolgsrechnung     24

            Konsolidierte Bilanz              25

            Konsolidierte Geldflussrechnung   26

            Entwicklung des Eigenkapitals     27

            Anhang                            28

            Bericht der Revisionsstelle       40
24                                                                             Konzernrechnung 2017

Konsolidierte Erfolgsrechnung

                                                Anhang
in CHF 1000                                                      2017            2016        Veränderung

Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen       1)           787 987        820 043          – 32 056
Warenaufwand                                                 – 660 542       – 689 329          28 787
Betriebserfolg aus Lieferungen und Leistungen                127 445         130 714         – 3 269

Andere betriebliche Erträge                                    1 346           1 617            – 271
Personalaufwand                                               – 82 778        – 81 247           – 1 531
Übriger Betriebsaufwand                                       – 28 011        – 27 394            – 617
Betriebserfolg vor Zinsen, Steuern,
Abschreibungen (EBITDA)                                        18 002        23 690           – 5 688

Abschreibungen auf Sachanlagen                                – 12 948         –14 189            1 241
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen                       – 1 312         – 1 268             – 44
Betriebserfolg vor Zinsen, Steuern (EBIT)                       3 742         8 233            – 4 491

Ergebnis assoziierter Gesellschaften                     387            456                      – 69
Finanzergebnis                                  2)       319                     514             –195
Ordentliches Ergebnis                                          4 448          9 203            – 4 755

Betriebsfremdes Ergebnis                        3)             8 043           1 783            6 260
Ausserordentliches Ergebnis                     4)                104             103    1
Ergebnis vor Steuern (EBT)                                    12 595          11 089            1 506

Ertragssteuern                                  5)             – 1 012         – 1 642   630

Konzernergebnis                                                11 583          9 447            2 136
Konzernrechnung 2017
                                                                                            25
Konsolidierte Bilanz

                                                     Anhang
in CHF 1000                                                   31.12.17    in %   31.12.16    in %

Aktiven

Flüssige Mittel                                                 8 916              9 027
Wertschriften                                        6)          5 118             2 563
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen           7)        93 447             96 613
Andere Forderungen und Rechnungsabgrenzungen         8)         9 962             10 168
Vorräte                                              9)        49 335             48 337
Umlaufvermögen                                                166 778     42.6   166 708     42.6

Finanzanlagen                                        10)       26 810             26 339
Sachanlagen                                          11)      192 434            192 795
Immaterielle Anlagen                                 11)        5 822              5 574
Anlagevermögen                                                225 066     57.4   224 708     57.4

Total Aktiven                                                 391 844    100.0   391 416    100.0

Passiven

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten                 12)        2 650              7 117
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen     13)       14 128             13 303
Andere Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen   14)       10 158             11 779
Kurzfristige Rückstellungen                          15)        3 734              3 732
Kurzfristiges Fremdkapital                                     30 670      7.8    35 931      9.2

Langfristige Rückstellungen                          15)       25 847             28 832
Langfristiges Fremdkapital                                     25 847      6.6    28 832      7.3

Fremdkapital                                                   56 517     14.4    64 763     16.5

Genossenschaftskapital                                         47 840             49 435
Gewinnreserven                                                287 487            277 218
Eigenkapital                                                  335 327     85.6   326 653     83.5

Total Passiven                                                391 844    100.0   391 416    100.0
26                                                                        Konzernrechnung 2017

Konsolidierte Geldflussrechnung

in CHF 1000                                                       2017       2016    Veränderung

Konzernergebnis                                                  11 583     9 447
Abschreibungen auf Sach- und immateriellen Anlagen              14 475     15 995
Sonstige fondsunwirksame Positionen                               – 35        451
Erfolg aus Veräusserung von Wertschriften                            0      – 154
Erfolg aus Veräusserung von Anlagevermögen                      – 6 188     – 403
Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften                         – 284      – 400
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen           3 166    – 1 334
Veränderung andere Forderungen und Rechnungs-
abgrenzungen                                                       206        185
Veränderung Vorräte                                              – 998        318
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen       825      – 387
Veränderung andere Verbindlichkeiten und Rechnungs-
abgrenzungen                                                    – 1 621   – 2 690
Veränderung Rückstellungen                                      – 2 983   – 4 448
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit                                18 146     16 580         1 566

Investitionen in Sachanlagen                                   – 13 688   – 17 876
Devestitionen in Sachanlagen                                     7 049        444
Investitionen in immaterielle Anlagen                           – 1 560     – 508
Investitionen in Wertschriften                                  – 2 504         0
Devestitionen in Wertschriften                                       0      2 194
Investitionen in übrige Finanzanlagen                             – 26      – 543
Devestitionen in übrige Finanzanlagen                              515        737
Geldfluss aus Investitionstätigkeit                            – 10 214   – 15 552        5 338

Free Cashflow                                                    7 932      1 028         6 904

Erhöhung Genossenschaftskapital                                  1 061        946
Reduktion Genossenschaftskapital                                – 2 657   – 2 492
Kapitalzinsen Genossenschaftsanteile                            – 1 980   – 2 035
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit                            – 3 576    – 3 581            5

Zunahme/Abnahme Fonds «Netto – Flüssige Mittel»                  4 356    – 2 553         6 909

Liquiditätsnachweis:
Fonds «Netto – Flüssige Mittel» am 1.1.                           1 910     4 463
Fonds «Netto – Flüssige Mittel» am 31.12.                        6 266      1 910
Zunahme/Abnahme Fonds «Netto – Flüssige Mittel»                  4 356    – 2 553         6 909
Konzernrechnung 2017
                                                                                                                                           27
Entwicklung des Eigenkapitals

in CHF 1000

                                                                                                Minderheitsanteile

                                                                                                                     Minderheitsanteile

                                                                                                                                            Minderheitsanteile
                                                     Genossenschafts-

                                                                             Gewinnreserven

                                                                                                Total exkl.

                                                                                                                                            Total inkl.
                                                     kapital
Eigenkapital Stand 1.1.16                         50 981                269 806               320 787                      0              320 787

Veränderung Genossenschaftskapital                – 1 546                        0            – 1 546                     0               – 1 546
Kapitalzinsen                                                  0        – 2 035               – 2 035                     0               – 2 035
Zuweisung an Sonderrückvergütung                               0                 0                         0              0                            0
Konzernergebnis                                                0          9 447                 9 447                     0                 9 447

Eigenkapital Stand 31.12.16                       49 435                277 218               326 653                     0               326 653

Veränderung Konsolidierungskreis                               0           666                     666                    0                    666
Veränderung Genossenschaftskapital                – 1 595                        0            – 1 595                     0               – 1 595
Kapitalzinsen                                                  0        – 1 980               – 1 980                     0               – 1 980
Zuweisung an Sonderrückvergütung                               0                 0                         0              0                            0
Konzernergebnis                                                0         11 583                11 583                     0                11 583

Eigenkapital Stand 31.12.17                       47 840                287 487               335 327                     0               335 327

Das Genossenschaftskapital ist eingeteilt in 95’679 (Vorjahr 98’870) voll einbezahlte Genossenschaftsanteile zu
nominal CHF 500, gehalten durch 3’765 (Vorjahr 3’885) stimmberechtigte Mitglieder (Stand 31. Dezember 2017).

In den Gewinnreserven sind gesetzliche Reserven von CHF 19’145’000 (Vorjahr CHF 17’645’000) enthalten.
28                                                                                     Konzernrechnung 2017

Anhang

A. GENEHMIGUNG DER KONZERN-                                wird in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 30 mit
   RECHNUNG                                                dem Eigenkapital verrechnet. Nach erfolgten Abklärun-
                                                           gen können Zwischengewinne als unwesentlich einge-
Der Verwaltungsrat der HG COMMERCIALE hat am               stuft werden.
24. April 2018 die vorliegende Konzernrechnung ge-
nehmigt. Sie unterliegt noch der Genehmigung durch         Assoziierte Gesellschaften
die Generalversammlung vom 29. Juni 2018.                  Beteiligungen an Gesellschaften, an denen die HG COM-
                                                           MERCIALE stimmenmässig mit 20 % bis unter 50 %
                                                           beteiligt ist, werden zum anteiligen Eigenkapitalwert
B. GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG                          nach der Equity-Methode bewertet.

Die Konzernrechnung der HG COMMERCIALE ent-                Beteiligungen unter 20 %
spricht den Grundsätzen der Swiss GAAP FER (Fach-          Gesellschaften, an denen die HG COMMERCIALE di-
empfehlung zur Rechnungslegung). Sie vermittelt ein den    rekt oder indirekt Beteiligungsquoten unter 20 % hält,
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-   werden zu Anschaffungswerten, unter Berücksichtigung
mögens-, Ertrags- und Finanzlage (True and Fair View).     allfällig notwendiger Wertberichtigungen, bilanziert.

Auf dieser Grundlage wurden einheitliche interne Glie-     Fremdwährungsumrechnung
derungs-, Bewertungs- und Offenlegungsvorschriften         Die Konzernrechnung wird in Schweizerfranken geführt.
er­stellt. Die konsolidierte Jahresrechnung basiert auf    Die in den Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesell-
den Einzelabschlüssen per 31. Dezember und wie im          schaften enthaltenen Fremdwährungspositionen werden
Vorjahr wurde das gesamte Swiss-GAAP-FER-Regel-            wie folgt umgerechnet: Fremdwährungstransaktionen
werk angewendet.                                           zum Kurs am Transaktionstag (aktueller Kurs); am Jah-
                                                           resende werden Fremdwährungssalden erfolgswirksam
                                                           zum Jahresendkurs umgerechnet (Stichtagskurs). Die
C. KONSOLIDIERUNGSKREIS UND                                daraus entstehenden Kursdifferenzen werden erfolgs-
   KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE                               wirksam verbucht.

Die Konzernrechnung umfasst die Jahresabschlüsse der
HG COMMERCIALE und ihrer konsolidierten Tochter-
sowie assoziierten Gesellschaften.

Konsolidierte Gesellschaften
Konsolidierte Gesellschaften sind Unternehmen, an de-
nen die HG COMMERCIALE direkt oder indirekt mehr
als 50 % der Stimmrechte hält oder durch vertragliche
Vereinbarung eine Beherrschung vorliegt. Diese Ge-
sellschaften werden vollkonsolidiert. Allfällige Anteile
von Minderheitsaktionären am Eigenkapital und am Ge-
schäftsergebnis werden gesondert ausgewiesen. Die
Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Purchase-Me-
thode. Dabei werden die Aktiven und Passiven eines neu
erworbenen Unternehmens in der Konzernrechnung
zum Zeitpunkt des Erwerbs zu aktuellen Werten bewer-
tet. Ein nach der Neubewertung verbleibender Goodwill
Konzernrechnung 2017
                                                                                                       29
Beteiligungen

                                                                                         2017            2016

Konsolidierte Gesellschaften

HG COMMERCIALE, Zürich
Handel
B. Ziegler & Söhne AG, Flüelen                                                          100 %          100 %
Dienstleistung, Aktienkapital CHF 0.25 Mio.
Sponagel AG, Zürich                                                                     100 %          100 %
Dienstleistung, Aktienkapital CHF 0.1 Mio.

Assoziierte Gesellschaften

Buser Matériaux SA, Martigny                                                             25 %            25 %
Handel, Aktienkapital CHF 1.5 Mio.
Beton Niederlenz-Lenzburg AG, Niederlenz                                                 20 %            20 %
Produktion, Aktienkapital CHF 0.25 Mio.
Rusena Betun SA, Ramosch                                                                 23 %            23 %
Produktion, Aktienkapital CHF 0.3 Mio.
Beton AG Hüswil, Hüswil                                                                  20 %                –
Produktion, Aktienkapital CHF 0.26 Mio.

Die Stiftung der Mitglieder der HG COMMERCIALE (Stiftung im Sinne von Art. 80 ff. ZGB) wird nicht in den Konso-
lidierungskreis eingeschlossen, da keine Beherrschung durch die HG COMMERCIALE besteht und das Stiftungsver-
mögen ausschliesslich der Vermittlung von vergünstigten Baugarantieversicherungen an die Genossenschafter der
HG COMMERCIALE gewidmet ist.

Veränderungen im Konsolidierungskreis
Die Beteiligung an der Beton AG Hüswil wurde im Berichtsjahr um ein % auf 20 % erhöht und wird neu unter den
assoziierten Gesellschaften ausgewiesen.
30                                                                                             Konzernrechnung 2017

D. BILANZIERUNGS- UND                                         Sachanlagen
   BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE                                       Die Bewertung der Sachanlagen und der zu Rendite-
                                                              zwecken gehaltenen Grundstücke und Bauten erfolgt
Flüssige Mittel                                               zu Anschaffungswerten abzüglich betriebswirtschaftlich
Die flüssigen Mittel umfassen Kassenbestände, Post-           notwendiger Abschreibungen. Die Anlagen, die sich im
und Bankguthaben sowie Festgelder, bewertet zu No-            Bau befinden, beinhalten die aufgelaufenen aktivier-
minalwerten.                                                  baren Projektkosten zu Sachanlagen. Nicht aktivierbare
                                                              Aufwendungen werden perioden- und sachgerecht der
Wertschriften                                                 Erfolgsrechnung belastet.
Kotierte Wertschriften und durch Dritte verwaltete Porte-
feuilles werden zu Börsenkursen am Bilanz-Stichtag be-        Die Abschreibungen erfolgen vom Anschaffungswert
wertet. Nicht kotierte Wertschriften sind zu Anschaffungs-    und werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer
kosten abzüglich allfälliger Wertberichtigungen bilanziert.   vorgenommen. Die erste Abschreibung erfolgt ab Inbe-
                                                              triebnahme, ab Fertigstellung oder zum Zeitpunkt des
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen                    Eigentumüberganges pro rata temporis.
Die Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen erfolgt zum Nominalwert abzüglich betriebs-        Sachanlagen                                 Anzahl Jahre
wirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen. Die Be-        Grundstücke                                    unlimitiert
rechnung der Wertberichtigung (Delkredere) wird nach          Bauten                                           40 – 50
folgendem Stufenverfahren vorgenommen:
                                                              Einrichtungen / Installationen                     4 – 15
1. Einzelwertberichtigung aufgrund spezifischer Bonitäts-
                                                              Fahrzeuge                                          5 – 10
und Altersrisiken.
2. Pauschalwertberichtigung von 2 % auf dem Restbetrag.       IT-Hardware                                         3–8
                                                              Übrige Sachanlagen                                  5–8
Vorräte
Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten         Zinsaufwendungen während der Realisierungsphase
unter Beachtung des Niederstwertprinzips bilanziert. Ri-      wer­den nicht aktiviert.
siken, die im Zusammenhang mit schwer verwertbaren
Beständen oder solchen mit langer Lagerdauer entste-          Immaterielle Anlagen
hen, werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.          Unter den immateriellen Anlagen wird Software bilan-
                                                              ziert. Software wird linear über die betriebswirtschaftli-
Die Anschaffungskosten beinhalten den Anschaffungs-           che Nutzungsdauer von 3 bis 8 Jahren abgeschrieben.
preis sowie die Anschaffungsnebenkosten (wie
Transportkosten, Speditions- und Abladekosten, Ein-           In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 30 wird der
gangszölle, Provisionen etc.) nach Abzug von Anschaf-         Goodwill direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Aus-
fungspreisminderungen (wie Rabatte, Skonti, Rückver-          wirkungen einer theoretischen Aktivierung und einer er-
gütungen etc.).                                               folgswirksamen Abschreibung über die Nutzungsdauer
                                                              von 5 Jahren werden im Anhang dargestellt.
Finanzanlagen
Die Finanzanlagen umfassen langfristig gehaltene Wert-        Wertbeeinträchtigungen (Impairment)
schriften, nicht konsolidierte Beteiligungen und Darle-       Die Werthaltigkeit der langfristigen Vermögenswerte wird
hen. Die Wertschriften werden zu Anschaffungswerten           an jedem Bilanzstichtag einer Beurteilung unterzogen.
abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertbe-          Liegen Hinweise einer nachhaltigen Wertverminderung
richtigungen bewertet. In den Finanzanlagen werden            vor, wird eine Berechnung des realisierbaren Wertes
zudem mit Verwendungsverzichten belastete Arbeitge-           durchgeführt (Impairment-Test). Übersteigt der Buch-
berbeitragsreserven erfasst.                                  wert den realisierbaren Wert, wird durch ausserplanmäs-
                                                              sige Abschreibungen eine erfolgswirksame Anpassung
                                                              vorgenommen.
Konzernrechnung 2017
                                                                                                                31
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen               den. Beim Factoring werden die Provisionen als Netto-
Die Bewertung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen            erlös erfasst.
und Leistungen erfolgt zum Nominalbetrag.                      Der Ausweis der Erträge erfolgt abzüglich allfälliger
                                                               Wertberichtigungen und Erlösminderungen.
Vorsorgeverpflichtungen
Die HG COMMERCIALE Gruppe trägt die Kosten der                 Betriebsfremde Positionen
beruflichen Vorsorge sämtlicher Mitarbeitenden sowie           Zum betriebsfremden Ergebnis gehören Aufwendungen
ihrer Hinterbliebenen gemäss den geltenden Vorsor-             und Erträge, die aus Ereignissen oder Geschäftsvorgän-
gereglementen. Alle Vorsorgepläne unterstehen dabei            gen entstehen, welche sich klar von den gewöhnlichen
ausschliesslich schweizerischem Recht. Die Vorsorge-           Geschäftstätigkeiten unterscheiden.
verpflichtungen sowie das der Deckung dienende Ver-
mögen sind in rechtlich selbstständigen Stiftungen oder        Ausserordentliche Positionen
Sammelstiftungen von Versicherungsgesellschaften               Als ausserordentliche Positionen gelten Aufwendungen
ausgegliedert. Die Organisation, die Geschäftsführung          und Erträge, welche im Rahmen der ordentlichen Ge-
und die Finanzierung der Vorsorgepläne richten sich            schäftstätigkeit äusserst selten anfallen und nicht vor-
nach den gesetzlichen Vorschriften, den Stiftungsur-           aussehbar sind.
kunden sowie den gültigen Vorsorgereglementen. In der
Konzernrechnung wird jährlich beurteilt, ob aus einem          Steuern
Vorsorgeplan aus Sicht des Unternehmens ein wirt-              Die Ertragssteuern werden periodengerecht erfasst und
schaftlicher Nutzen oder eine wirtschaftliche Verpflich-       sind auf dem Ergebnis des Geschäftsjahres berechnet. In
tung besteht. Als Basis dienen Verträge oder Jahres-           der Konzernrechnung werden Rückstellungen für latente
rechnungen, welche nach Swiss GAAP FER 26 erstellt             Steuern gebildet, welche sich durch zeitlich beschränkte
werden. Davon ausgehend wird je Vorsorgeplan der wirt-         Abweichungen zwischen Konzern- und steuerlicher Be-
schaftliche Nutzen oder die wirtschaftliche Verpflichtung      wertung in den Einzelabschlüssen der Konzerngesell-
ermittelt und soweit erfor­derlich bilanziert. Die Differenz   schaften ergeben. Steuerlich verwendbare Verlustvor-
zum entsprechenden Wert der Vorperiode wird in der             träge werden nicht berücksichtigt.
Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Allfällige
Arbeitgeberbeitragsreserven werden als Aktivum erfasst.        Geldflussrechnung
                                                               Die Geldflussrechnung basiert auf dem Fonds «Netto –
Rückstellungen                                                 Flüssige Mittel», welcher sich wie folgt zusammensetzt:
Rückstellungen sind auf Ereignisse in der Vergangen-           flüssige Mittel abzüglich kurzfristige Finanzverbindlich-
heit begründete wahrscheinliche Verpflichtungen, deren         keiten.
Höhe und/oder Fälligkeiten ungewiss, aber schätzbar
sind. Eine solche Verpflichtung kann auf rechtlichen           Nahestehende Personen
oder faktischen Gründen basieren und begründet eine            Die im Anhang verwendete Bezeichnung «Nahestehen­-
Verbindlichkeit. Wo zukünftige Kosten aus rechtlichen          de» umfasst assoziierte Gesellschaften und übrige nahe-
oder faktischen Gründen anfallen, werden die geschätz-         stehende Personen. Sämtliche geschäftlichen Transak­
ten Kosten im erwarteten Ausmass zurückgestellt.               tionen mit nahestehenden Personen und Gesellschaften
                                                               basieren auf marktüblichen Vertragsformen und Kondi­
Nettoerlös und Realisierung von Erträgen                       tionen. Die Bestandesposten gegenüber assoziierten
Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen um-              Gesellschaften sind in den jeweiligen Positionen im An-
fasst den Handelsertrag sowie den Factoring- und Ze-           hang dargestellt.
mentumsatz. Handelserträge werden im Allgemeinen
erfasst, sobald die Abholung respektive Lieferung der
Waren erfolgt ist und Nutzen und Gefahr übergegangen
sind. Die Verbuchung der Dienstleistungserträge erfolgt
in der Periode, in der die Dienstleistungen erbracht wur-
32                                                                                 Konzernrechnung 2017

E. ERLÄUTERUNGEN ZU KONSOLIDIERTER ERFOLGSRECHNUNG UND BILANZ

in CHF 1000                                                           2017            2016      Veränderung

1) Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen

Handelsertrag                                                     652 215          657 832           – 5 617
Factoring- / Zementumsatz                                          135 772         162 211         – 26 439
Total                                                             787 987          820 043         – 32 056

2) Finanzergebnis

Zinsertrag                                                              19             140             – 121
Ertrag aus Wertschriften mit Börsenkurs                                158             387            – 229
Ertrag aus Finanzanlagen                                               483             622            – 139
Total Finanzertrag                                                     660            1 149           – 489

Zinsaufwand                                                           – 15             – 20                   5
Aufwand aus Finanzanlagen                                             – 12           – 549              537
Übriger Finanzaufwand                                                 – 111           – 103              –8
Total Finanzaufwand                                                  – 138            – 672             534

Währungserfolg                                                       – 203               37           – 240

Total Finanzergebnis                                                   319              514           – 195

3) Betriebsfremdes Ergebnis

Liegenschaftenertrag                                                 2 944           2 989              – 45
Veräusserungsgewinn auf Anlagevermögen                               6 177             245            5 932
Total betriebsfremder Ertrag                                         9 121           3 234            5 887

Liegenschaftenaufwand                                                – 849            – 875              26
Abschreibungen auf betriebsfremden Liegenschaften                    – 215           – 538              323
Veräusserungsverlust auf Anlagevermögen                               – 14             – 38              24
Total betriebsfremder Aufwand                                      – 1 078          – 1 451             373

Total betriebsfremdes Ergebnis                                       8 043           1 783            6 260

Im Veräusserungsgewinn auf Anlagevermögen 2017 sind die Verkäufe der betriebsfremden Liegenschaften Corcel-
les und Genestrerio enthalten.
Konzernrechnung 2017
                                                                                                          33

in CHF 1000                                                               2017             2016      Veränderung

4) Ausserordentliches Ergebnis

Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen                               4                 4                   0
Ausserordentlicher Ertrag                                                  100               99                    1
Total ausserordentlicher Ertrag                                            104              103                    1

Total ausserordentliches Ergebnis                                          104              103                    1

5) Ertragssteuern

Laufende Ertragssteuern                                                  – 993          – 2 432             1 439
Veränderung latente Steuern                                               – 19              790             – 809
Total                                                                  – 1 012          – 1 642               630

Der angewendete durchschnittliche Steuersatz für die latenten Steuern konnte im Berichtsjahr auf 24.1 % (Vorjahr
25.5 %) reduziert werden. Der positive Effekt der Steuersatz-Veränderung beträgt 2017 CHF 1’400’000.
34                                                   Konzernrechnung 2017

in CHF 1000                                         31.12.17     31.12.16

6) Wertschriften

Aktien                                                 5 118       2 563
Total                                                 5 118        2 563

7) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen gegenüber Dritten                       100 651       102 311
Forderungen gegenüber assoziierten Gesellschaften       263          335
Forderungen gegenüber übrigen Nahestehenden             159         1 111
Delkredere                                          – 7 626       – 7 144
Total                                                93 447       96 613

8) Andere Forderungen und Rechnungsabgrenzungen

Andere Forderungen gegenüber Dritten                  2 880        3 125
Aktive Rechnungsabgrenzung gegenüber Dritten          7 082        7 043
Total                                                 9 962       10 168

9) Vorräte

Handelswaren                                         48 920       47 988
Übrige Vorräte                                          415          349
Total                                                49 335       48 337

10) Finanzanlagen

Wertschriften                                         2 465         2 515
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften          4 767        3 770
Darlehen an Dritte                                      325          765
Aktiven aus Arbeitgeberbeitragsreserven              19 253       19 289
Total                                                26 810       26 339
Konzernrechnung 2017
                                                                                                                                                    35
11.1) Entwicklung der Sach- und immateriellen Anlagen

in CHF 1000

                                                                                                                                                  Immaterielle Anlagen
                                                                                 Sachanlagen im Bau
                                                             Einrichtungen

                                                                                 Anzahlungen

                                                                                                          Sachanlagen

                                                                                                                        Sachanlagen
                            Grundstücke

                                              Grundstücke
                                              und Bauten
                            Unbebaute

                                                                                                                                      Erworbene
                                                                                                                                      Software
                                                                                                          Übrige

                                                                                                                        Total

                                                                                                                                                  Total
Anschaffungswert

Stand 1.1.16                  5 753 235 061                 43 283                   6 576                62 380 353 053              16 889      16 889
Zugänge                       9 436             1 395        2 371                          714             3 960       17 876            508               508
Abgänge                                   0       – 36       – 314                                    0   – 6 357       – 6 707         – 142         – 142
Umgliederung                  1 020            5 480                         0   – 6 500                            0             0           0                      0
Stand 31.12.16              16 209 241 900                  45 340                         790            59 983 364 222              17 255      17 255
Zugänge                       3 955                     0    1 529                  1 769                   6 435       13 688         1 560         1 560
Abgänge                               0       – 3 244       – 1 617                               0       – 6 854 – 11 715               – 45             – 45
Umgliederung               – 3 669             3 669                 773             – 773                          0             0           0                      0
Stand 31.12.17              16 495 242 325                  46 025                  1 786                 59 564 366 195              18 770      18 770

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1.16                              0   97 508        26 659                                    0   39 003 163 170              10 555      10 555
Planmässige
Abschreibungen*                       0          4 711       3 087                                0         6 929       14 727         1 268         1 268
Ausserplanmässige
Abschreibungen                        0                 0                    0                    0                 0             0           0                      0
Abgänge                               0                 0    – 314                                0       –6 156        – 6 470         – 142         – 142
Stand 31.12.16                        0 102 219             29 432                                0       39 776 171 427              11 681      11 681
Planmässige
Abschreibungen*                       0         4 221        2 453                                0        6 489        13 163          1 312         1 312
Ausserplanmässige
Abschreibungen                        0                 0                    0                    0                 0             0           0                      0
Abgänge                               0       – 2 447       – 1 617                               0       – 6 765 –10 829                – 45             – 45
Stand 31.12.17                        0 103 993             30 268                                0       39 500 173 761              12 948      12 948

Nettobuchwert

Stand 31.12.16              16 209 139 681                  15 908                        790             20 207 192 795                5 574         5 574
Stand 31.12.17              16 495 138 332                  15 757                  1 786                 20 064 192 434               5 822         5 822

Der Nettobuchwert der zu Renditezwecken gehaltenen Grundstücke und Bauten beträgt CHF 0
(Vorjahr CHF 486’000).

* Die Abschreibungen auf nicht betrieblichen Liegenschaften von CHF 215’000 (Vorjahr CHF 538’000) werden
  unter dem betriebsfremden Ergebnis ausgewiesen.
Sie können auch lesen