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Ausgabe 196 | November 2016 Bei uns Die Stadt Regensburg informiert Dörnbergpark Inklusions- beauftragter Menschen mit Behinderung das Leben erleichtern Kompetenzzentrum Älterwerden Anlaufstelle hilft ftt bei Fragen und Problemen Kommunaler Ordnungsservice
r HOLZGARTENSTRASSE 13 · 93059 REGENSBURG übe re TEL. 0941 /41333 · FAX 42524 8 Jah www.der-kuechenspezialist-biederer.de 3 info@der-kuechenspezialist-biederer.de Geschäftsführer: Dagmar Biederer, Johannes Fottner Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag geschlossen, Di., Mi., Fr. 9.30 – 12.00 Uhr u. 14.00 – 18.00 Uhr Sa. 9.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Inhalt d ie Menschen werden immer älter, wirklich alt möchte Dörnbergpark sich aber niemand gerne fühlen. Die Zeiten, als Rentner ihren Lebensabend vorwiegend beim Taubenfüttern auf einer Parkbank, beim Kaffeeklatsch oder beim Sor- 06 Englischer Landschaftsgarten im Wandel tieren der Briefmarkensammlung verbrachten, sind glücklicherwei- Inklusionsbeauftragter se lange vorbei, denn nie gab es mehr aktive Seniorinnen und Seni- oren als heutzutage. Und sie investieren viel, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Wenn allerdings altersbedingte Einschrän- 10 Menschen mit Behinderung das Leben erleichtern kungen auftreten, gibt es Unterstützungsbedarf. In solchen Fällen Panorama hilft das Kompetenzzentrum „Älterwerden in Regensburg“ und in- formiert über die breit gefächerten Hilfsangebote, die das Senio- renamt koordiniert, denn Ziel ist schließlich immer, alten Men- 14 Tag der offenen Tür bei den schönen Töchtern schen trotz aller Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben in Kommunaler Ordnungsservice den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Einschränkungen – für Frank Reinel ist das kein Fremdwort. Der 16 Kein Job wie jeder andere städtische Inklusionsbeauftragte ist selbst auf einen Rollstuhl an- Kompetenzzentrum Älterwerden gewiesen und kennt die Hindernisse aus eigener Erfahrung, vor die sich Menschen mit Handicap im Alltag häufig gestellt sehen. Seit August 2016 ist es seine Aufgabe, darüber zu wachen, dass auch 18 Anlaufstelle hilft bei Fragen und Problemen Menschen mit einer Behinderung so uneingeschränkt wie möglich Hätten Sie’s gewusst? am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Das bedeutet aber auch, dass Barrieren in den Köpfen fallen müssen. Lesen Sie in die- sem Heft, welche Bilanz Frank Reinel nach vier Monaten zieht und 21 MoWaS und NINA warnen vor Gefahren was er sich alles für die Zukunft vorgenommen hat. Bundesprogramm „Demokratie leben“ Wer wissen möchte, was die Zukunft bringt, ist in vielen Fällen auf Kaffeesatzleserei oder Zeitungshoroskope angewiesen und nach dieser Lektüre selten schlauer als vorher. Liebhaber des Dörnberg- 22 Für eine offene, vielfältige Stadtgesellschaft parks aber sollten sich jetzt schon darauf vorbereiten, dass sich das Gesicht des englischen Landschaftsparks in den nächsten Jahr- zehnten grundlegend verändern wird. Denn ein hinterhältiger klei- ner Pilz lässt die Baumriesen nach und nach von innen her morsch 26 Rätselecke Mitmachen und gewinnen werden. In manchen Fällen können baumpflegerische Maßnahmen den Verfall noch hinauszögern, wo allerdings Gefahr für Leib und Leben durch herunterkrachende Äste besteht, müssen die Bäume gefällt werden. Doch die Natur verjüngt sich wieder und so wird sich der Park zwar verändern, aber dennoch das bleiben, was er im- mer war – eine Oase der Ruhe und Erholung inmitten der Stadt. Unser Titelbild ist das Ergebnis eines Drohnenflugs an einem sonnigen Spät- herbsttag über dem Dörnbergpark mit Blick über das ehema- lige Schottenkloster und heutige Priesterseminar Ihr Bei uns-Redaktionsteam St. Wolfgang nach Nordosten bis zum Keilberg. An dieser Bei uns-Ausgabe haben mitgewirkt (von links): Stefan Effenhauser, Katrin Butz, Kristina Kraus, Rolf Thym, Peter Ferstl, Dagmar Obermeier-Kundel, Juliane von Roenne-Styra BEI UNS 03
REGENSBURG kompakt Pressestelle der Stadt ist 50 geworden Die Redaktion von „Bei uns“ wirft aus trifti- gem Anlass einen Blick zurück in jene Zeit, als das Internet eine wilde Fantasie von Technikbesessenen war, als es nur Telefone mit Schnüren und Wählscheibe gab, als Texte noch an sperrigen Metallkästen ver- fasst wurden, als Gäste im Rathaus selbst- verständlich von einer Ratstochter bedient wurden – und als in öffentlichen Gebäuden noch geraucht wurde. Wir werfen einen Blick zurück auf den 26. Oktober 1966, als der damalige Regensburger OB Rudolf Schlichtinger (Schwarz-weiß-Bild, 2. von rechts) die Besetzung einer neuen, wichti- gen Position im Alten Rathaus offiziell be- kanntgab: Die Journalistin Marina Hammer (links neben Schlichtinger) wurde die erste Pressesprecherin der Stadt. Seither ist die städtische Pressestelle stetig mit ihren Aufgaben gewachsen: Heute ist sie nicht nur für Presseanfragen verant- wortlich, sondern auch für die Redaktion von „Bei uns“, für die interne Kommunikati- on samt Mitarbeiterzeitschrift, für die Be- treuung des sehr umfangreichen Internet- auftritts der Stadt, für Infoaktionen, Posts in den sozialen Netzwerken und vieles mehr. In Erinnerung an ihr 50-jähriges Be- stehen hat die Pressestelle zusammen mit OB Joachim Wolbergs das historische Foto von 1966 noch einmal nachempfunden. Bierkrug, Design, Degginger Sie sind aus Steinzeug, mit Laser graviert den ist. OB Wolbergs freute vor allem, dass und jeder Einzelne ist ein Unikat - die aus bei dem Projekt „ein Traditionsunterneh- einer Kooperation des städtischen Kultur- men und junge Industriedesigner und Stu- und Kreativzentrums „Degginger“ und der denten kooperieren. Damit nimmt Spital ei- Spital-Brauerei entstandenen Bierkrüge ne Vorreiterrolle ein.“ Zudem wurde bei der sind nach einem Jahr Arbeit nun fertig (sie- Produktion der Krüge auf eine Zusammen- he Foto). Die ersten Exemplare wurden von arbeit mit lokalen Partnern und ortsansäs- den jungen Designern und Spitalmeister sigen Traditionsunternehmen geachtet: Die Willibald Koller an Oberbürgermeister Joa- Krüge entstanden in Handarbeit in der Ke- chim Wolbergs übergeben. ramikwerkstatt Küffer und wurden von Bereits beim Richtfest des Degginger im „Recase“, einer jungen Regensburger Firma, November 2015 hatte im Rahmen eines mit dem Spitalwappen und dem Logo „Spi- Workshops die Arbeit an dem innovativen talhumpen“ gebrandet. Tongefäß begonnen. Die Industriedesign- Das Tongefäß, das bisher nur in einer limi- Studenten Stefan Plath und Chris Walther tierten Auflage von 100 Stück produziert sowie der Industriedesigner Simon Budich wurde, soll vor allem zu besonderen Anläs- begleiteten das Projekt schließlich von der sen verwendet werden oder als Geschenk ersten Idee bis zur finalen Umsetzung. Da- dienen. Einige Exemplare sind auch frei ver- mit ist der Bierkrug das erste Produkt, das käuflich. aus einer Degginger-Kooperation entstan- (Kontakt: regensburgerhumpen@web.de). 04 BEI UNS
Aus dem Rathaus Terminkalender In dieser Rubrik wenden sich der Oberbürgermeister, die Bürgermeister, Re- Michelangelos Fresken im Marstall ferenten und Amtsleiter mit einem ganz persönlichen Anliegen an die Bür- gerinnen und Bürger der Stadt. Diesmal geht es darum, dass sich die Stadt Sie sind unglaublich faszinierend – verstärkt darum kümmert, was sie für ältere Bürgerinnen und Bürger tun doch leider weit weg, in Rom. Doch kann. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer erläutert das Projekt nun sind Michelangelos Fresken in der „Älterwerden in Regensburg“. Sixtinischen Kapelle vom 5. November 2016 bis 8. Januar 2017 in einer Repro- duktion von atemberaubender Quali- Liebe Leserinnen und Leser, burger im Alter zuhause wohnen tät und nahezu originalgetreuer Grö- bereits seit 2010 hat die Stadt bleiben. Durch unsere Arbeit wis- ße im Marstall des Schlosses Sankt Regensburg im Rahmen der Er- sen wir, dass die aktuelle Wohn- Emmeram in Regensburg zu sehen. stellung eines seniorenpoliti- situation jedoch rund einem schen Gesamtkonzepts ver- Fünftel der Seniorinnen und Se- stärkt Maßnahmen initiiert, um nioren Schwierigkeiten bereitet. die Bedarfe älterer Menschen in Hier wollen wir ansetzen. Neben Regensburg festzustellen und Û Bürgermeisterin einer verstärkten Beratung zur passgenaue Maßnahmen – so- Gertrud Maltz- Wohnumfeldverbesserung durch wohl im Quartier als auch für Schwarzfischer unsere Fachstellen im Senioren- die Gesamtstadt – zu entwi- amt ist es unser Ziel, mit dem se- ckeln, anzustoßen oder auszubauen. niorenpolitischen Gesamtkonzept insbe- Die Federführung beim seniorenpolitischen sondere neue ambulante Wohn- und Pfle- Gesamtkonzept liegt beim Seniorenamt. geformen zu entwickeln und so möglichst Zusammen mit Vertretern der freien Wohl- vielen Gelegenheit zu geben, auch bei hö- fahrtspflege, der Wissenschaft, der Senio- herem Unterstützungsbedarf in der ver- renorganisationen und der Bürger arbeiten trauten Umgebung wohnen zu bleiben. wir neu in einer „seniorenpolitischen Stra- Übrigens können Sie Wissenswertes zu „Le- Vier Jahre seines Lebens verbrachte tegiewerkstatt“ zusammen. Aktuell be- ben und Wohnen im Alter“, „Gesellschaftli- der Bildhauer und Maler Michelange- trachten wir darin die Stadtteile Kumpf- che Teilhabe“, „Pflegebedarfsplanung“ und lo auf einem Gerüst unter den De- mühl und das Kasernenviertel genauer und „Öffentlichkeitsarbeit, Steuerung, Koopera- ckengewölben der Sixtinischen Kapel- stellen fest, was dort noch an spezifischer tion und Vernetzung“ des seniorenpoliti- le, um mit seiner Interpretation der Infrastruktur für Seniorinnen und Senioren schen Gesamtkonzepts bereits unter Schöpfungsgeschichte die wohl be- fehlt. Dazu werden wir in nächster Zeit www.regensburg.de nachlesen. rühmtesten Fresken der Welt zu auch die Bürgerinnen und Bürger einladen, schaffen. Die Ausstellung mit dem Ti- sich zu beteiligen. Naturgemäß wollen die Ihre Gertrud Maltz-Schwarzfischer, tel „Der andere Blick“ ermöglicht erst- meisten Regensburgerinnen und Regens- Bürgermeisterin mals eine bislang ungekannte Nähe zu den großartigen Werken Michelan- gelos, die sich im Original in 22 Meter Höhe befinden. Abseits der gewalti- gen Besucherströme in der Sixtina ha- ben die Besucher nun in Regensburg Gelegenheit, die imposanten Gemäl- de in aller Ruhe zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. Die Reprodukti- on der Bilder auf spezielle Stoffbah- nen ermöglicht eine realitätsgetreue Wiedergabe und schafft einen Nah- blick auf die Werke, wie er außer Mi- „Echt bayrisch“ chelangelo selbst bisher nur wenigen Menschen zuteil wurde. Eine Gruppe von Jugendlichen, die aus Syri- ler nahmen sie am Leukämielauf teil – auch Die Ausstellung im Marstall am Em- en und Afghanistan geflohen sind und nun einige ihrer Betreuerinnen und Betreuer meramsplatz 6 ist täglich von 10 bis in einer städtischen Einrichtung für unbe- machten mit. Neben dem sportlichen Ehr- 18 Uhr geöffnet – während der Weih- gleitete minderjährige Flüchtlinge leben, geiz war es den jungen Flüchtlingen wich- nachtsmärkte sind die Öffnungszeiten fühlt sich inzwischen so daheim in Regens- tig, ihren Dank dafür zu zeigen, dass sie verlängert. Eintrittspreise: Erwachse- burg, dass sich die jungen Leute etwas Be- nach einer oft langen und gefährlichen ne 10 Euro, Kinder, Studenten, Men- sonderes ausgedacht haben, um ihre Ver- Flucht in Regensburg Schutz und Sicherheit schen mit Behinderung 5 Euro, Grup- bundenheit zur neuen bayerischen Heimat gefunden haben. Auf ihren Laufshirts stand pen ab zehn Personen 8 Euro. Es ste- zu zeigen. Als laufbegeisterte junge Sport- „Echt bayrisch“. Foto: Franz Dorner hen Audio-Guides zur Verfügung. BEI UNS 05
Der Dörnbergpark Englischer Landschaftsgarten im Wandel Dagmar Obermeier-Kundel Sanft geschwungene Wege, die immer neue Blickachsen eröffnen. Weite Ra- acht Hektar und machte sich auf die Su- senflächen. Wie zufällig entstandene Baumgruppen mit knorrigen Kastani- che nach einem Landschaftsplaner, der en oder majestätischen Buchen. In die Natur eingebettete Kulissenbauten, ihm einen Park nach englischem Vorbild die die nötige Dramatik liefern. – Der Dörnbergpark bietet alles, was den anlegen sollte, inspiriert möglicherweise klassischen englischen Landschaftspark auszeichnet. Er steht damit in der durch die Reisen seines Sohnes Ernst Tradition von legendären Parks wie Kew Gardens oder Blenheim Park in durch die Gartenlandschaften Großbri- Großbritannien bzw. Sanssouci oder der Pfaueninsel in Berlin-Brandenburg. tanniens und Irlands. Gartenkunstwerke von zeitloser Schönheit, die so berühmte Landschaftsar- chitekten wie Capability Brown oder Peter Joseph Lenné, geschaffen haben. Große Wirkung auf kleiner Fläche Nach den Plänen von Effner realisierte schließlich in den Jahren 1864 bis 1867 D ass im Dörnbergpark die Hand- schrift Lennés ablesbar ist, sollte niemanden verwundern. Schließlich war und Taxis und Chef der fürstlichen Ge- samtverwaltung. Er hatte die nach Plänen des portugiesischen Architekten Emanuel Hofgärtner Leonhard Kaiser entlang der Kumpfmühler- und der Augustenstraße einen großzügigen Park mit weiten Ra- sein Schöpfer, der königlich bayerische Joseph von Herigoyen errichtete Villa senflächen, sanft modellierter Gelände- Oberhofgärtner und Gartenarchitekt Carl Suburbana, samt umgebendem Garten struktur und üppigen Baumgruppen und von Effner, ein Schüler Lennés. Beauftragt 1832 erworben und zum Palais ausbauen erzielte so mit geschickter Hand auf rela- worden war Effner von Ernst Friedrich lassen. Durch weitere Ankäufe erweiterte tiv kleiner Fläche eine größtmögliche Freiherr von Dörnberg, dem Schwager er das am süd-westlichen Rand der Alt- Raumwirkung. In der Folgezeit ließ Dörn- von Fürst Maximilian Karl von Thurn stadt gelegene Grundstück auf insgesamt berg am Westrand des Parks ein Schwei- 06 BEI UNS
zer Landhaus mit Laubengängen und Ro- senbeeten – das heutige Rosarium – anle- gen sowie Pferdestallungen, Wagenremi- sen und ein Gesellschaftshaus mit beid- seitigen Pergolen am Nordrand des Parks. Nach seinem Tod im Jahr 1878 erbte sein Sohn Ernst den gesamten Besitz und das nicht unbeträchtliche Vermögen des Va- ters. Von eher ungeselliger Natur widme- te er sich wohl in erster Linie der Garten- pflege. Weil er zeit seines Lebens unver- heiratet und kinderlos blieb, verfügte er, dass seine gesamte Hinterlassenschaft nach seinem Tod in die „Gräflich von Dörnbergsche Waisenfondstiftung“ ein- fließen und bedürftigen Kindern zugute- kommen sollte. Diese Stiftung ist auch heute noch die Be- Û Der Dörnbergpark: Ein Lieblingsort der Regensburger zu allen Jahreszeiten, ob im Sommer im sitzerin des Parks und der Liegenschaften. Garten des Rosariums… 1956 schloss sie mit der Stadt Regensburg einen Obhutsvertrag, in dem der Stadt Raumstrukturen und Blickachsen im Wind lauschen und im Herbst den der Unterhalt und die Pflege des Parks Gerade die Kombination aus großzügigen modrig-bitteren Geruch des welkenden übertragen sind. Im Gegenzug stimmte die Stiftung einer – allerdings testaments- Rasenflächen und über 150 Jahre alten Laubs einatmen. In der Sommerhitze widrigen – dauerhaften Öffnung für die mächtigen Baumgruppen, deren Äste bis wird dort das Spiel von Licht und Schat- Öffentlichkeit zu und kam damit einer weit zum Boden hängen, stelle eine Kam- ten sowie die kühlende Wirkung des Blät- seit dem Ersten Weltkrieg bestehenden merung dar, die immer wieder überra- terdachs erfahrbar und im Frühjahr er- Forderung der Bevölkerung nach. schende Blickachsen freigebe und da- freut ein leuchtender Teppich von violet- durch räumliche Weite erzeuge, fasst Gar- ten Leberblümchen, weißen Buschwind- Vieles hat sich im Lauf der Jahre und Jahr- zehnte gewandelt. So entstanden ein Tier- tenamtsleiter Dietrich Krätschell die Cha- röschen, rötlichem Lerchensporn oder freigehege und eine Minigolfanlage und rakteristika des Parks zusammen. „Die ge- gelben Winterlingen das Auge. Auch die verschwanden wieder, das Rondell des schwungenen kurvenreichen Wege, die mächtige Blutbuche am Nordrand des Rosariums wurde umgestaltet, das durch die Gehölzstrukturen führen, sind Parks ist bewusst als Stilmittel eingesetzt. Schweizerhaus erfuhr mehrere An- und dabei die stummen Führer, die immer Mit ihrem dunkelroten Blätterkleid steht Umbauten. Und dennoch ist der Dörn- wieder neue Perspektiven eröffnen.“ Die- sie genau am Ende einer Blickachse – dra- bergpark das Gesamtkunstwerk geblie- se Raumstrukturen zu erhalten, ist eines matisch und stolz. ben, als das er im 19. Jahrhundert geplant der wichtigsten Anliegen der Parkpflege. Floraler Schmuck hingegen wird im Park worden war: Eine Grünanlage mit der Il- Die Gehölzgruppen, die die Kreuzungsbe- sparsam eingesetzt. Er ist immer an die lusion von Weitläufigkeit, die eine natür- reiche der Wege einfassen, haben nicht Gebäude gebunden, wie beispielsweise lich anmutende Landschaft meisterlich nur eine Kulissenfunktion. Wer die Augen die Beet- und Kletterrosen, die das ehe- inszeniert. schließt, kann dem Rascheln der Blätter malige Schweizerhaus umgeben und Û …im Herbst beim Genießen der letzten warmen Sonnenstrahlen… Û …oder im Winter beim Spaziergang im Schnee BEI UNS 07
Û Noch machen sie den Charme des Parks aus – die knorrigen Baumriesen durch ein transparentes Klettergerüst können die Bäume den Schaden, den er Zäune abgesperrt, um Schösslingen ein vom restlichen Park getrennt bleiben. Die anrichtet, noch einigermaßen ausglei- ungestörtes Wachstum zu ermöglichen. Akzentsetzung bleibt so den mächtigen chen. In Wäldern, in denen die Bäume So soll erreicht werden, dass junge Laub- Baumkronen, den bizarr geschwungenen meist gefällt werden, bevor der Pilz sicht- bäume, die bereits optimal an die Boden- Stämmen, die oft an Skulpturen erinnern, bar zuschlägt, macht sich dies nicht in verhältnisse angepasst sind, die abster- und den sanften Wiesenflächen vorbehal- dem Maße bemerkbar. In Parkanlagen al- benden Baumriesen nach und nach erset- ten. lerdings und vor allem dort, wo die Bäu- zen können. Doch bis das soweit ist, wird Wer ganz in der Frühe kommt, der kann me in engen Gruppen gepflanzt sind, hat eine geraume Zeit vergehen. Deshalb beobachten, wie sich Kaninchen und dies verheerende Auswirkungen. Die Bäu- müssen sich die Regensburgerinnen und Feldhasen im Park tummeln. Nach Ein- me faulen von der Wurzel her und wer- Regensburger wohl daran gewöhnen, dass bruch der Dämmerung schwirren die Fle- den in den Kronen kahl. Die befallenen Bäume sind in der Folge anfällig für den ihr Dörnbergpark irgendwann so ausse- dermäuse geräuschlos zwischen den Bäu- Befall mit anderen Holz zersetzenden Pil- hen wird wie zu der Zeit, als Ernst Fried- men umher und wer sich dann noch ein zen. rich von Dörnberg nach den Plänen von bisschen Zeit nimmt, der wird ab und an Aus diesem Grund musste das Gartenamt Carl von Effner unzählige junge Bäum- auch dem Rufen der Käuze lauschen kön- bereits viele der mächtigen Bäume si- chen pflanzen ließ mit der Weitsicht, dass nen, die in Baumhöhlen nisten. chern und fällen, was nicht mehr zu ret- daraus einst ein Park mit mächtigem ten war. Einzelne Areale wurden durch Baumbewuchs entstehen würde. Der Park verändert sein Gesicht Über 1300 Bäume hat das Gartenamt im Park registriert, jüngeres Unterholz und Buschwerk nicht mitgerechnet. Doch der Dörnbergpark wird sein Gesicht in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern. Grund dafür ist ein kleiner Pilz, der die Baumriesen nach und nach zerstört. Er trägt den schwierig auszu- sprechenden Namen Phytophthora, was auf Griechisch „der Pflanzenzerstörende“ heißt, und stammt ursprünglich aus Asi- en. Ein Großteil der Laubbäume in ganz Zentraleuropa ist von dem Pilz befallen. Bis zu einem Alter von etwa 50 Jahren Û Das Dörnberg-Palais am Ostrand des Parks 08 BEI UNS
Hier lässt es sich leben! hohe Lebensqualität zukunftsfähige Arbeitsplätze ausgezeichnete Infrastruktur vielfältige Freizeitmöglichkeiten attraktives Baulandangebot Weitere Informationen inden Sie unter www.landkreis-regensburg.de
Gespräch mit Frank Reinel, Inklusionsbeauftragter der Stadt „Ich will Projekte und Ideen anstoßen, die Menschen mit einer Einschränkung das Leben erleichtern“ Interview: Rolf Thym Inklusion bedeutet, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Menschen Wie erleben Sie als Rollstuhlfahrer ganz per- mit Behinderung ohne Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teil- sönlich unsere Stadt? nehmen können. Genau das ist der Stadt ein großes Anliegen: Seit dem Ich erlebe Regensburg so: Auf der einen 1. August 2016 ist Frank Reinel hauptberuflicher Inklusionsbeauftragter der Seite hat sich in den letzten Jahren durch Stadtverwaltung. Im Interview mit Bei uns zieht Reinel, der infolge einer an- stetige Bemühungen der Stadtverwaltung geborenen Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen ist, nach 100 Tagen im und durch das Projekt „Regensburg Inklu- Amt eine erste Bilanz: Was konnte er schon anstoßen, was hat er noch vor? siv“, das zum 31. August 2016 auslief, schon sehr viel in unserer Stadtgesell- schaft bewegt, insbesondere in den Köp- fen der Bürgerinnen und Bürger. Auf der anderen Seite ist Regensburg natürlich geprägt von einer sehr langen Geschichte und sehr vielen historischen Bauwerken, die noch nicht alle barrierefrei sind, so- dass ich als Rollstuhlfahrer natürlich mit der einen oder anderen Zugänglichkeits- schranke zu kämpfen habe. Sie waren vor gut zehn Jahren der erste roll- stuhlfahrende Schiedsrichter beim Deutschen Fußballbund, Sie haben als Rechtsanwalt ge- arbeitet, waren bei der Katholischen Jugend- fürsorge und in der Personalverwaltung der „Ich sehe mich als Mittler“ Universität beschäftigt – was hat Sie gereizt, die Stelle des städtischen Inklusionsbeauf- 10 BEI UNS
tragten zu übernehmen? Zur Person: Frank Reinel Bei der Stelle des städtischen Inklusions- beauftragten handelt es sich um eine neu Der 35-jährige Jurist wuchs im mittel- eingerichtete Stelle innerhalb der Verwal- fränkischen Roth auf, ehe er vor 16 Jah- tung. Der große Reiz dieser Stelle liegt da- ren zum Studium nach Regensburg rin, etwas Neues zu schaffen, erste Leitli- kam und schließlich hierblieb. Er ist nien zu setzen und allgemein dazu beizu- verheiratet und hat eine kleine Tochter. tragen, die gesellschaftlichen Lebensbe- Seine beruflichen Stationen: Personal- dingungen für Menschen mit einer Ein- verwaltung der Universität Regens- schränkung zu verbessern. Ich selbst bin burg, Tätigkeit als Rechtsanwalt in ei- in der glücklichen Lage, dass ich trotz ner Kanzlei und zuletzt Tätigkeit für meiner Behinderung sehr viel Kraft und behinderte Kinder und Erwachsene bei der Katholischen Jugendfürsorge der Energie zur Verfügung habe. Diese möch- Diözese Regensburg e.V. te ich gerne nutzen, um für Menschen, denen es weitaus schlechter geht, die Le- Jede Bürgerin und jeder Bürger wie bensbedingungen in Regensburg zu ver- auch Vertreterinnen und Vertreter von bessern. Initiativen und Selbsthilfeorganisatio- nen auf dem Gebiet der Behinderten- Sehen Sie Ihre neue Position als eine Schnitt- „Ich werde nicht die hilfe können gerne mit Frank Reinel ei- stellenposition zu vielen Projekten und Orga- nen Termin vereinbaren: Telefon: 507- nisationen im Bereich der Behindertenhilfe perfekte Lösung für alle 2255, E-Mail: Reinel.Frank@regens- außerhalb der Stadtverwaltung? erreichen können“ burg.de Meine Position ist als Schnittstelle zwi- schen Verwaltung, Politik, Organisatio- nen, Initiativen und den Bürgerinnen scheidungen, wie etwa die Errichtung gender Besprechungsraum. Auch unmit- und Bürgern angelegt. Deshalb liegt mein weiterer barrierefreier Toiletten im Stadt- telbar vor der Eingangstüre zum Reichs- großes Augenmerk darauf, tragfähige gebiet Regensburg, die sogar von saal wird eine solche Hebeplattform ein- Netzwerke zu erarbeiten und im Bereich schwerst pflegebedürftigen und mehr- gebaut. der Behindertenhilfe Projekte und Ideen fach behinderten Menschen benutzt wer- Allein diese Maßnahmen machen deut- anzustoßen, zu unterstützen und zu ver- den können. Zudem sollen die Ideen und lich, dass Inklusion nicht zum Nulltarif wirklichen, die Menschen mit einer Ein- Impulse, die sich aus dem Projekt „Re- zu haben ist. Erfreulicherweise sind die schränkung das Leben erleichtern. gensburg inklusiv“ ergaben, aufgefangen Verwaltung und der Stadtrat dazu bereit, Wie ist Ihre persönliche Bilanz der ersten 100 werden und nach Möglichkeit fortgeführt für die Barrierefreiheit im Stadtgebiet Tage? werden. Hier gilt es, städtischerseits die auch höhere Investitionen in Kauf zu Die ersten 100 Tage in meiner neuen Po- entsprechenden rechtlichen Rahmenbe- nehmen, um das Leben für Menschen mit sition waren eine sehr herausfordernde, dingungen auszuarbeiten, das bürger- Behinderung zu verbessern. aber gleichzeitig auch sehr schöne Zeit: schaftliche Engagement weiter zu befeu- So unterschiedlich wie Behinderungen sind, Zum Einen lernte ich viele Ämter und Re- ern und die Ideenschmieden der Inklusi- so unterschiedlich sind auch die Maßnahmen, ferate in der Stadtverwaltung und die onskreise am Leben zu erhalten. die getroffen werden müssen, um den Betrof- städtischen Tochterunternehmen ken- Dass der Stadt Regensburg das Thema In- fenen das Leben leichter zu machen. Vor Ih- nen, die mir allesamt ihre Unterstützung klusion auch bereits vor meinem Amts- nen liegt also ein sehr, sehr weites Feld an zugesagt haben. Natürlich haben in den antritt ein wichtiges Anliegen war, wird Aufgaben. ersten 100 Tagen städtische Ämter wie unter anderem daran deutlich, dass In der Tat ist jede Behinderung andersar- auch Bürgerinnen und Bürger erste An- schon vor längerer Zeit der Stadtratsbe- tig. Selbst bei der gleichen Diagnose wer- fragen und Wünsche an mich gerichtet. schluss zur barrierefreien Erschließung den nicht zwei Menschen die gleiche Ein- Ich will diesen Anfragen und Wünschen des Reichssaals im Alten Rathaus gefasst schränkung erfahren. Insofern habe ich bestmöglich gerecht werden. wurde. Um dorthin zu gelangen, wird im ein sehr weites Aufgabenspektrum abzu- Auch haben sich schon sehr viele interes- Fechthof ein frei stehender Aufzugsturm decken. Dies bringt es mit sich, dass ich sante Gespräche ergeben, aus denen ich errichtet werden, der mit einer kleinen naturgemäß nicht die perfekte Lösung Anregungen mitnehmen konnte, in wel- Überfahrbrücke mit dem Gebäude ver- für alle werde erreichen können. Ich che Richtung sich das Thema Inklusion in bunden sein wird. muss vielmehr einen pragmatischen An- der Stadt Regensburg entwickeln könnte. Mein Büro im Erdgeschoss des Alten Rat- satz verfolgen, der die bestmögliche Bar- Dies beinhaltet zum einen Ansätze für hauses war früher nur über zwei Stufen rierefreiheit für den Großteil der Men- technische Lösungen, die es mit Hinblick zu erreichen. Jetzt ist dort eine im Stein- schen mit Behinderung ermöglicht und auf die Barrierefreiheit in Regensburg zu belag versenkte Hebeplattform installiert gleichermaßen einen Beitrag für die Bar- entwickeln gilt. Auf der anderen Seite worden, damit mein Büro barrierefrei er- rierefreiheit in der gesamten Stadtgesell- geht es aber auch um ganz konkrete Ent- reichbar ist – wie auch ein dahinter lie- schaft leistet. Wo beispielsweise eine BEI UNS 11
Sehen Sie es auch als ihre Aufgabe an, mit Behindertendatei kann im Menschen ohne Behinderung darüber ins Ge- spräch zu kommen, wie sie am besten mit be- Ernstfall Leben retten hinderten Menschen umgehen? Ein erstes Augenmerk richtete Frank Hier sehe ich eine meiner Hauptaufga- Reinel auf die Sicherheit der Regens- ben: Ich setze mich dafür ein, dass die burger Bürgerinnen und Bürger mit Hürden und Zurückhaltungen beiderseits Handicap. Ihm war es daher ein großes im täglichen Umgang miteinander abge- Anliegen, nochmals auf die bereits seit baut werden. Die Behinderung soll mög- langem bestehende Behindertendatei lichst in den Hintergrund treten. Jeder bei der Berufsfeuerwehr Regensburg Mensch soll als Mensch behandelt wer- hinzuweisen. Hier können Menschen den, unabhängig von einer Behinderung. Hierfür habe ich schon einige Ideen ent- mit Behinderung freiwillig und selbst- „Anfragen und Wünschen wickelt, die sind allerdings noch nicht verständlich unter Einhaltung des Da- will ich bestmöglich spruchreif – nach meinen ersten 100 Ta- tenschutzes alle notwendigen Anga- gerecht werden“ gen in der neuen Position sind sie noch in ben zu ihrer Behinderungsart, persönli- der Planungsphase. chem Hilfebedarf und der genauen La- Im Übrigen bin ich als kommunaler Be- ge ihrer Wohnung oder des Arbeits- Rampe für Menschen im Rollstuhl ent- hindertenbeauftragter im Sinne des Baye- platzes hinterlegen. So können im Ein- steht, wird gleichermaßen Barrierefrei- rischen Behindertengleichstellungsgeset- satzfall diese Daten direkt den anfah- heit für Rentnerinnen und Renter mit zes der Ansprechpartner für alle Men- renden Rettungskräften mitgeteilt und Rollator wie auch für Eltern mit Kinder- schen mit und ohne Behinderung, die in entsprechende Vorbereitungen zur wagen geschaffen. Berührung mit den Themen Leben mit Rettung ohne Zeitverlust getroffen Wo liegen die größten Probleme? Behinderung und Inklusion kommen. werden. Frank Reinel ist überzeugt: Regensburgs historische Architektur Aus solchen Gesprächen habe ich bereits „Die Idee einer Behindertendatei be- bringt es mit sich, dass bei der barriere- sehr viele Impulse für meine künftige Ar- sticht durch ihre Einfachheit, aber auch freien Gestaltung auch denkmalpflegeri- beit und Denkanstöße für anstehende gleichzeitig ihren weitreichenden Nut- sche Belange berücksichtigt werden müs- Projektplanungen bekommen. zen sowohl für die Einsatzkräfte als sen. Hier immer einen gerechten Aus- Als Rollstuhlfahrer kenne ich die Bedürf- auch für die im Ernstfall bedrohten gleich zu finden wird eine große Heraus- nisse von Menschen im Rollstuhl, aber Menschen mit Behinderung.“ forderung sein. Zudem stellt sich gerade nicht aus eigener Anschauung die Ein- für Menschen mit psychischen oder seeli- schränkungen, die andere Behinderungs- Das erforderliche Formular zur Eintra- schen Behinderungen die Stigmatisie- arten mit sich bringen. Deshalb bin ich in gung in die Behindertenkartei ist auf rung als Hauptproblem dar. Einer der meiner Arbeit auf die Unterstützung von den Internetseiten der Berufsfeuer- wichtigen Ansatzpunkte liegt darin, diese Experten angewiesen. Zudem sehe ich wehr Regensburg zu finden: Menschen aus ihrer Isolation zu holen mich als Mittler zwischen Menschen mit http://www.regensburg.de/feuer- und den Menschen ohne Behinderung zu Behinderung und der Stadtverwaltung, wehr/integrierte-leitstelle/formulare- zeigen, dass diese Betroffenen wie Sie sodass ich in meiner Position versuchen ils. Wer keinen Internetanschluss hat, und ich ein normales Leben führen kön- kann, die Anliegen und Wünsche von kann sich an Frank Reinel wenden (sie- nen und mit ihren Einschränkungen zu- Bürgerinnen und Bürgern in die entspre- he Kasten „Zur Person“), der das For- meist besser zurecht kommen als die Ge- chenden Gremien zu tragen, um mög- mular gerne zusendet. sellschaft. lichst eine Verbesserung zu erreichen. AS B Re ge ns bu rg gG m bH Wir helfen hier und jetzt. Ob Arzttermin oder Cafébesuch, wir bringen Sie sicher ans Ziel. Fahrdienst-Hotline: 09 41 - 79 81 03 Internet: www.asb-regensburg.de Arbeiter-Samariter-Bund Regensburg gGmbH 12 BEI UNS
vom 21. November bis 23. Dezember 2016 auf dem Neupfarrplatz täglich von 10 bis 20 Uhr; Do./Fr./Sa. bis 21 Uhr -404&$1"%04% */%.$#+.&5)'3%+# 2 !3%+# 54% ,4040&"&04& Die Altstadt von Regensburg bezaubert Bewohner schmuck zu kaufen, andere Weihnachtsartikel boten kein richtiger Alkohol sei, weil er nicht berausche, und Besucher gleichermaßen zu allen Jahreszeiten. zwölf Stände an, Spielwaren konnte man an zehn sondern nur anrege und aufwärme. Weil die In der Vorweihnachtszeit aber, wenn die Plätze und Buden kaufen. Daneben lockten Südfrüchte, städtische Verwaltung dieses Argument nicht Straßen im Lichterglanz erstrahlen und wenn der Zuckerzeug und Parfümeriewaren zum Kauf. glaubhaft widerlegen konnte, wurde 1970 erstmals Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz, mitten im Auch heute spielt der Baumschmuck eine wichtige der Ausschank von heißem Heidelbeerwein gestattet. Herzen der Altstadt und ganz in der Nähe des Doms Rolle auf dem Christkindlmarkt. Da allerdings viele Die Firma Guderley ist auch heute noch auf dem gelegen, die Besucher in seinen Bann zieht, dann Discounter Christbaumkugeln zu Billigpreisen auf Christkindlmarkt mit ihren Produkten vertreten. präsentiert sich die Donaustadt in einem ganz den Markt bringen, bekommen Stände, die besonderen Glanz. Heißen Glühwein erhält man mittlerweile an sechs Besonderheiten bei weihnachtlichem Kunstgewerbe Ständen in rund 40 Variationen - mit und ohne Der Regensburger Christkindlmarkt gilt als einer der und Geschenkartikeln anbieten, den Vorzug. schönsten Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland Alkohol. Vom Beerenglühwein über den Bratapfel- Der Regensburger Christkindlmarkt hat sich heute punsch bis zur Feuerzangenbowle ist alles vertreten, und wurde bei einer Facebook Umfrage auf Platz 1 vom reinen Einkaufsmarkt zum Markt der gewählt. Seine malerische Kulisse bilden die jeder Geschmack kommt auf seine Kosten. Begegnungen gewandelt. Bis zu 5000 Besucher evangelische Neupfarrkirche, die Alte Stadtwache drängen sich täglich zwischen den festlich 1998 wurde der Regensburger Christkindlmarkt mit ihren klassizistischen Säulen und das erst 2005 geschmückten Buden. Die Verabredung auf einen aufgrund einer länderweiten Umfrage deutschspra- der Bevölkerung übergebene Bodenrelief von Dani Glühwein mit Knackersemmel ist mittlerweile zu chiger Illustrierten unter die beliebtesten zehn Karavan, das über den Resten des ehemaligen einem Kult geworden. Weihnachtsmärkte gewählt. Er rangiert dabei weit jüdischen Viertels errichtet wurde. vor München, Innsbruck oder Wien. Sein Geheimnis Die Idee, eine mit einer gegrillten Regensburger Seine Wurzeln reichen bis zum Ende des 18. Knackwurst belegte Semmel „mit allem“, das heißt liegt neben der malerischen Kulisse, in die er Jahrhunderts zurück. Ungefähr um das Jahr 1790 mit Senf, Meerrettich, Essiggurke, anzubieten, eingebettet ist, sicherlich auch darin, dass alte herum begannen Frauen auf dem damaligen Nikolai- stammt aus der Nachkriegszeit, in der nach den Traditionen hier weiterleben können und gewahrt und Christmarkt in der Vorweihnachtszeit selbst kargen Zeiten endlich wieder geschlemmt werden bleiben. gefertigte Spielwaren anzubieten. durfte. Ihr Siegeszug währt ungebremst bis in die Heute findet man hier die gelungene Mischung aus Bereits in der Anfangszeit war die Warenvielfalt auf heutige Zeit. Handwerksmarkt und Treffpunkt für Jung und Alt in dem Christkindlmarkt beachtlich. Eine Beschickerlis- Auch der Glühwein ist heute vom Christkindlmarkt der Vorweihnachtszeit. Kulinarischer Tipp: te aus dem Jahr 1826 belegt, dass von 40 nicht mehr wegzudenken. Bis zum Ende des Zweiten Marktständen zwölf an Spielwarenhändler vergeben Insbesondere regionale Spezialitäten wie Heidelbeer- Weltkrieges war das Feilhalten alkoholhaltiger glühwein aus dem Bayerischen Wald oder waren. Daneben boten unter anderem Gürtler, Getränke auf dem Markt strikt verboten. Daran Säckler, Drechlser, Zinngießer, Uhrmacher, Apfelglühwein von Oberpfälzer Streuobstwiesen änderte sich auch in der Nachkriegszeit nichts, Kürschner, Lebzelter und Konditoren ihre Waren an. finden ebenso großen Anklang wie die „Original obwohl die alten Vorschriften der Ortspolizei längst Hundert Jahre später lässt die Beschickerliste auf nicht mehr galten. Erst im Jahr 1969 konnte der Regensburger Bratwürste“ oder die „Regensburger“ eine Änderung der Weihnachtsgewohnheiten Kaufmann Werner Guderley die Stadtspitze davon vom Grill. schließen. An 13 Ständen gab es Christbaum- überzeugen, dass warmer Heidelbeerwein eigentlich www.christkindlmarkt-regensburg.de
Die schönen Töchter geizt N ur das Wetter war nicht einladend. Die Tochtergesellschaften der Stadt Regensburg hingegen hatten am 6. November ihre egensburgerinnen und Regensburger, aber auch viele Gäste aus dem Umland zum ge- meinsamen Tag der offenen Tür. REWAG, RVV, Stadtmarketing, Theater Regensburg, Regensburg Tourismus GmbH, Energieagentur, BioPark, TechBase, LSR und die Con- tinental Arena luden mit einem bunten und infor- mativen Programm in ihre Räumlichkeiten und be- wiesen, dass die schönen Töchter der Stadt durchaus nicht mit ihren Reizen geizen müssen. (do)
ten nicht mit ihren Reizen
Unterwegs mit dem kommunalen Ordnungsservice Kein Job wie jeder andere Sophie Schmidt Wenn für die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsservices (KOS) der Ar- beitstag beginnt, könnte man glauben, sie seien städtische Beschäftigte wie Zur Sache: KOS viele andere auch. Gerade im Büro angekommen, lesen sie ihre E-Mails, che- Der kommunale Ordnungsservice cken den Dienstplan, prüfen den Veranstaltungskalender. Wenn sie dann (KOS) wurde 2009 gegründet. Grund aber ihre Uniformen anziehen – mit dem Stadtwappen und der Kennzeich- war damals, die Sicherheitslage in Re- nung als „Kommunaler Ordnungsservice Stadt Regensburg“ – dann wird gensburg weiter zu verbessern und klar: Das ist kein Job wie jeder andere bei der Stadt! Probleme bei der Durchsetzung von städtischen Verordnungen und der Ahndung von Ordnungswidrigkeiten S eit sieben Jahren gehen die Mitarbei- ter des KOS auf Streife – und damals wie heute ist es der Stadtverwaltung ein Durchaus, meint Thomas Sperl, der in- nerhalb des Ordnungsamtes als Sachge- bietsleiter für den KOS zuständig ist. Vie- zu mindern. Der KOS ist eingegliedert in das Amt für öffentliche Ordnung und Straßenverkehr, das dem Rechts- Anliegen, Sicherheit und Ordnung in der le Wirte, so berichtet Sperl, halten sich und Regionalreferat zugeordnet ist. In Stadt zu gewährleisten. Die Einhaltung nicht zuletzt wegen der Streifengänge des der Abteilung für öffentliche Sicherheit der Sperrzeiten, Alkoholisierte oder als KOS an die Sperrzeiten und achten auch und Ordnung stellt der kommunale nicht besonders sicher empfundene Ge- mehr darauf, dass ihre Nachbarn nicht Ordnungsdienst ein eigenes Sachge- genden sorgen in der Stadt bis heute für biet dar. Im Gegensatz zur Polizei ver- unter Kneipenlärm zu leiden haben. Diskussionen. Darauf reagierte die Stadt folgt der KOS ausschließlich Ordnungs- 2009 mit der Einrichtung des kommuna- widrigkeiten, keine Straftaten. Die Mit- Freilaufende Hunde len Ordnungsservices. Der dafür einge- arbeiter sind zur Identitätsfeststellung und Wildpinkler richtete jährliche Etat liegt bei 500 000 und zum Aussprechen von Verwarnun- Euro. Lohnt sich diese Investition in die Obwohl der KOS ja nun schon seit sieben gen (auch kostenpflichtig) befugt. Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger? Jahren unterwegs ist, gibt es immer noch 16 BEI UNS
Bürgerinnen und Bürger, welche die Her- Jede Schicht ist anders ren in der blauen Uniform nicht recht Die Aufgaben, die der KOS wahrnimmt, einordnen können: Sind sie von der Poli- sind vielfältig. Nicht selten berichtet zei? Oder vom städtischen Verkehrsüber- KOS-Chef Sperl, kommen Einsatzaufträge wachungsdienst? „Wir verteilen keine von der Stadtkämmerei wie auch der Le- Strafzettel, sind kein Überwachungs- bensmittelkontrolle – oder der KOS hilft dienst, und die Feuerwehr sind wir auch dem Schulamt dabei, schulpflichtige Kin- nicht“, sagt Josef Prantl, stellvertretender der ausfindig zu machen, die nicht zum Leiter des Ordnungsamts. Die KOS-Mitar- Unterricht erschienen sind. Zudem müs- beiter sind insbesondere in der Altstadt sen die KOS-Leute immer mal wieder ihr unterwegs, um über die Einhaltung städ- Wissen aus dem Erste-Hilfe-Kurs einset- tischer Verordnungen zu wachen. Beina- zen: Etwa wenn eine ältere Dame mit Rol- he in jeder Schicht kommt es vor, dass sie lator gestürzt ist oder eine junge Frau wegen Verstößen gegen die Grünanlagen- nach der Dult von ihrem Freund geschla- satzung, die Sperrstundenregelung oder gen wurde. Alle paar Monate ist der Ver- den Lärmschutz Anzeigen erstatten oder bandskasten leer. Bußgelder verhängen. Manchmal müssen sie auch die Halter unerlaubt freilaufen- Sperl und seine Kollegen betonen, es gehe der Hunde ermahnen oder Partygänger, nicht darum, eine bestimmte Anzahl An- die sich an einem dunklen Hauseck er- zeigen pro Schicht mit ins Büro zu brin- leichtern. gen. Situationsbedingtes Handeln und Û „Wir haben jeden Tag mit Menschen zu tun“: ein großer Ermessensspielraum erlauben Es ist 17.30 Uhr, als die Nachtschicht be- Thomas Sperl, Leiter des KOS es zum Beispiel durchaus, kostenfrei zu ginnt. Sie gehen immer zu zweit auf Strei- fe. Ihr erstes Ziel an diesem Abend sind verwarnen. Klar ist, wo die Zuständigkeit in eine Spielhalle: „Guten Abend, Stadt des KOS endet: Wenn Straftaten began- die Albertstraße und ein „Problembe- reich“ rund um die Peterskirche. Wichtig Regensburg, Routinekontrolle“ – Taschen- gen werden oder eine Situation eskaliert sei es, Präsenz zu zeigen, sagen sie – viele lampen und Notizblock helfen dabei, her- und Gewalt ins Spiel kommt, dann müs- Menschen fühlten sich sicherer, wenn sie auszufinden, ob alle Spielautomaten zu- sen auch die KOS-Mitarbeiter die Polizei den Leuten vom KOS begegnen. Eine gelassen, die Notausgänge offen sind und rufen. Das kommt aber nicht allzu oft vor. Gruppe Jugendlicher fällt auf: Musik aus ob für jeden Saal eine Aufsicht eingeteilt Also: Kein normaler Job in der Stadtver- dem Ghettoblaster, lautes Grölen, wahr- ist. Dann zurück ins Auto, es geht weiter: waltung, oder? Diese Tätigkeit müsse scheinlich Alkohol. Und jetzt? Eine einschlägig bekannte Kneipe muss man mögen, sagen die Mitarbeiter über- „Wir beobachten erstmal die Situation“, mal wieder unter die Lupe genommen einstimmend. „Aber wir sind nicht am sagt einer der KOS-Mitarbeiter. „Dann werden. Dort soll öfter das Rauchverbot Schreibtisch“, betont einer von ihnen, schätzen wir das Ganze ein, sprechen die nicht eingehalten werden. An diesem „sondern draußen, und wir haben jeden auffälligen Personen an, stellen uns vor Abend ist aber alles ruhig und in Ord- Tag mit Menschen zu tun. Das gefällt mir. und erklären das Problem.“ Freundlich nung. Und langweilig wird’s uns sicher nicht.“ aber bestimmt geht die Fußstreife auf die Gruppe zu und erklärt, dass die Lautstär- ke nicht in Ordnung sei. Alkohol ist nicht zu sehen – oft lassen Jugendliche die Fla- schen oder Dosen schnell noch im Ruck- sack verschwinden. Liegt aber eindeutig ein Verstoß gegen das Jugendschutzge- setz vor, dann hat der KOS das Recht, die Personalien festzustellen. Notfalls folgt eine Anzeige. Weiter geht es in die Ostenallee, rund um das Hallenbad an der Gabelsbergerstraße. Hier treffen die KOS-Mitarbeiter immer mal wieder auf offenbar Drogenabhängi- ge, nicht selten finden die Streifen be- nutzte Spritzen im Gebüsch – besonders problematisch deshalb, weil der Kinder- spielplatz direkt nebenan liegt. Heute ist aber alles in Ordnung. Nach einer Gewer- bekontrolle im Stadtosten geht es weiter Û Eine der Hauptaufgaben des KOS ist es, in möglichen Problemgegenden für Sicherheit zu sorgen. BEI UNS 17
Kompetenzzentrum Älterwerden in Regensburg Anlaufstelle hilft bei allen Fragen und Problemen Dagmar Obermeier-Kundel Veränderungen im Leben können verunsichern und Angst machen. Gerade wenn es ums Älterwerden geht, fühlen sich viele überfordert und hilflos, egal ob man selbst betroffen ist oder nahe Angehörige. Gut, dass es das Kompetenzzentrum Älterwerden in Regensburg beim Seniorenamt der Stadt als Anlaufstelle gibt, wo kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter schnell, unkompliziert und unbürokratisch weiterhelfen und eine Art Lot- senfunktion durch den Dschungel an unterschiedlichen Hilfsangeboten übernehmen. Û Auch pflegende Angehörige finden im Kompe- „Jeder möchte lange leben, aber keiner verfügt, die er vorher nie hatte, kann in tenzzentrum Unterstützung will alt werden.“ – Dieser Satz wird dem ein tiefes Loch fallen, weil er sich nicht irischen Schriftsteller Jonathan Swift zu- mehr gebraucht fühlt. Wer feststellen geschrieben. Er wusste bereits im 17. Jah- muss, dass er die drei Treppen, die zu sei- Gut zu wissen rhundert um die Problematik des Älter- ner Wohnung führen, nur noch mit Das Kompetenzzentrum Älterwerden werdens, die durchaus unterschiedliche Schwierigkeiten bewältigt, zieht sich ist unter der Rufnummer 507-3541 er- Seiten hat. Wer in die Phase des Ruhe- möglicherweise mutlos zurück. Und wer reichbar. stands eintritt und plötzlich über Zeit erlebt, dass sich ein naher Angehöriger 18 BEI UNS
immer stärker verändert und bei Tätig- Zur Sache: Team Alltagslotsen keiten Hilfe benötigt, die er noch vor kur- zem selbst verrichten konnte, fragt sich Sind Sie bereits im Rentenalter, haben aber noch Zeit und Energie übrig? Dann ma- sicherlich, ob er Pflege und Job überhaupt chen Sie doch mit beim Team Alltagslotsen! Die Möglichkeiten, sich hier zu engagie- dauerhaft vereinbaren kann. ren, sind vielfältig. Sie können beispielsweise Einkäufe für ältere Menschen erledigen, die ans Haus gefesselt sind. Oder Sie können sich als Begleitung bei Arztbesuchen Engmaschiges Netz an oder Behördengängen anbieten. Auch gemeinsam verbrachte Zeit bei Spaziergängen, Unterstützungsangeboten beim Vorlesen oder einem Kaffeeklatsch können gegen die Einsamkeit im Alter wirk- sam helfen. Die Zeit, die Sie investieren möchten, bestimmen natürlich Sie selbst. Viele Menschen, die sich in solch einer Si- Interessieren Sie sich für ein Engagement beim Team Alltagslotsen oder auch bei an- tuation befinden, wissen nicht, dass es deren ehrenamtlichen Initiativen, dann sollten Sie sich unter der Rufnummer 507-3541 viele unterschiedliche Möglichkeiten zur beim Seniorenamt melden. Unterstützung gibt. Das Seniorenamt der Stadt Regensburg kann in praktisch je- dem Fall weiterhelfen. „Wir versuchen, ein Netz zu spannen, damit wir auch wirklich den Letzten noch auffangen kön- nen, der Hilfe benötigt“, sagt Petra Frau- enstein, die stellvertretende Amtsleiterin. Damit sich in diesem engmaschigen Netz niemand heillos verheddert, helfen Heike Stutika und ihr Kollege Manfred Islinger in der über das Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“ vom Bundesminis- terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Anlaufstelle des Kom- petenzzentrums allen Ratsuchenden kompetent weiter. Egal, um welches Prob- lem es geht, sie vermitteln den Kontakt zu den richtigen Ansprechpartnern. Û Ein Engagement bei ehrenamtlichen Initiativen wie zum Beispiel dem Kleinreparaturdienst ist „Wir haben eine Wegweiserfunktion“, un- ebenfalls möglich terstreicht Stutika. „Das ist wichtig, weil sich sonst gerade ältere Menschen allein gelassen fühlen und entmutigt aufge- ben.“ Wer unter der Rufnummer 507-3541 anruft, der kann im persönlichen Ge- spräch klären, welche Maßnahmen oder Angebote ihm konkret weiterhelfen kön- nen. Wer nicht mehr so mobil ist, dass er zur Beratung vorbeikommen kann, den sucht ihr Kollege Manfred Islinger auch zuhause auf und klärt vor Ort in aller Ru- he, wo der Schuh drückt. Dabei können die beiden Mitarbeiter der Anlaufstelle auf die Angebote des Kompe- tenzzentrums zurückgreifen, aber auch auf eine ganze Reihe von Hilfsdiensten im ehrenamtlichen Sektor, wie das Netz- werk Regensburgs Nette Nachbarn (ReNe- Na) mit seinen 22 Kooperationspartnern oder das Team Alltagslotsen (siehe Info- kasten). Wohn- und Technikberatung Neben der Anlaufstelle ist die Wohn- und Technikberatung eine weitere Säule, auf der das Kompetenzzentrum ruht. Mit den Û Über Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern, informiert die Wohn- und Technikberatung BEI UNS 19
Û Manfred Islinger und Heike Stutika von der Anlaufstelle können bei allen Û Wer Lust hat, ein bisschen Zeit zu investieren, der ist im Team Alltagslot- Fragen und Problemen weiterhelfen sen an der richtigen Adresse geeigneten Hilfsmitteln, für die es auch Hilfe für pflegende Angehörige Fachstelle Ehrenamt Finanzierungsmöglichkeiten gibt, lässt Die Fachstelle für pflegende Angehörige, Auch die Fachstelle Ehrenamt ist ein sich die eigene Wohnung in den meisten die vom Bayerischen Staatsministerium wichtiger Bestandteil des Kompetenzzen- Fällen den speziellen Bedürfnissen ent- für Gesundheit und Pflege im Rahmen trums. Hier sind die Ressourcen und sprechend anpassen. Ob Hausnotruf, des Bayerischen Netzwerks Pflege geför- Kompetenzen von älteren Menschen ge- dert wird, bietet all denjenigen, die sich bündelt, die sich freiwillig engagieren Treppen- oder Badewannenlift, rollstuhl- zuhause um pflegebedürftige Familien- und ihr in einem langen Leben erworbe- gerechte Türöffnungen, automatische mitglieder kümmern, Unterstützung nes Wissen und ihre Fähigkeiten unent- Türsicherungen oder Haltegriffe, die vor durch die Vermittlung von Entlastungs- geltlich in den Dienst der Allgemeinheit Stürzen schützen – sowohl direkt Betrof- angeboten, wie beispielsweise den Helfer- stellen möchten. Gleichzeitig will die fene als auch ihre Angehörigen können kreis Auszeit oder Angehörigengruppen Fachstelle diesen Menschen aber auch et- sich in der Wohn- und Technikberatung zum Thema „Demenz“, aber auch Schu- was zurückgeben, indem sie regelmäßige des Seniorenamtes ausführlich beraten lungen und konkrete Informationen, z. B. Treffen organisiert und so feste Kontakte lassen und viele der Hilfsmittel sogar vor zur rechtlichen Betreuung und zu Patien- und ein ansprechendes Freizeitpro- Ort testen. tenverfügungen. gramm vermittelt. Die Johanniter sind immer für Sie da! Aus Liebe zum Leben: in unseren Kindertagesstätten, durch Ausbildung in Erster Hilfe, mit Fahr- und Sanitätsdiensten, in der häuslichen Pflege, dank Hausnotruf und Menüservice und in unserem Johannes-Hospiz. Servicetelefon: 0941 46467-130 ostbayern@johanniter.de www.johanniter-regensburg.de www.facebook.com/JUHBayern Die nächste Bei uns-Ausgabe 11.- Gärtnerstraße 14 seit 50 93059 Regensburg Jahren Telefon 09 41 / 4 54 68 erscheint am 27. Januar 2017 20 BEI UNS
Hätten Sie’s gewusst? Katastrophen und natürlich auch über Experten können mittels App abgerufen die Entwarnung informiert werden kön- werden. Zusätzlich wird NINA aber auch nen. noch mit Informationen anderer Warnsys- MoWaS wurde vom Bundesamt für teme, beispielsweise des Deutschen Wet- Bevölkerungsschutz und Katastro- terdienstes oder den Pegelständen der phenhilfe auf Basis eines satelliten- Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des gestützten Warnsystems entwi- Bundes gespeist, so dass jeder App-Nutzer ckelt. Es kombiniert eine wachsen- davon ausgehen kann, dass er in allen Ge- de Zahl verschiedener Warnmittel, um fahrenlagen über ausreichende Informati- Nach die Bevölkerung gezielt, schnell und wirk- onen verfügen wird. anhaltenden Re- sam vor aktuellen Gefahren zu warnen. NINA ist kostenlos verfügbar über App- genfällen droht Hochwasser, Die Meldungen, die MoWaS generiert, Store beziehungsweise Google Play. Für und das Auto steht noch in einer Tiefgara- werden sowohl an die Medien übermit- andere Betriebssysteme steht unter ge in der Nähe der Donau. Ist es gefähr- telt als auch auf die App NINA www.warnung.bund.de eine Website det? – Oder: Ein Blindgänger aus dem übertragen, mit der zur Verfügung, die für die mobile Nut- Zweiten Weltkrieg wird bei Bauarbeiten Besitzerinnen und zung optimiert wurde und die eben- aufgestöbert. Während der Entschärfung Besitzer von falls über alle aktuellen Warnungen müssen Wohnblocks evakuiert werden. Smartphones un- informiert. (do) Wann können die Bewohnerinnen und abhängig vom Auf- Bewohner wieder zurück in ihre Häuser? – enthaltsort schnell Oder: Schwere Unwetter sind angesagt, und effizient über Ge- wo werden sie am meisten wüten? fahrenlagen informiert Fragen, die bisher nur über die Medien be- werden können. Und da- antwortet werden konnten. Das neue Mo- mit niemand ständig am dulare Warnsystem MoWaS und die Not- Smartphone hängen muss, fall-Informations- und Nachrichten-App macht die Push-Funktion NINA, die die Stadt Regensburg Mitte die- durch einen Signalton auf ses Jahres eingeführt hat, tragen wesent- aktuelle Warnungen aufmerk- lich dazu bei, dass die Menschen schneller sam. Auch Verhaltenshinweise und effizienter über Gefahrenlagen und und allgemeine Notfalltipps von BEI UNS 21
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