Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt

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Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
PROGRAMM
Sep – Dez 2021
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Begrüßung                                                                      Begrüßung

WELCOME BACK                                              Liebe Freundinnen und Freunde
                                                          des Jüdischen Museums Frankfurt,

                                                          mehr als fünf Jahre lang haben wir an der Ausstellung „Unser
                                                          Mut: Juden in Europa 1945-48“ gearbeitet. Nun dürfen wir
MIT NEUEM MUT                                             sie Ihnen endlich zeigen. Tauchen Sie ein in die Vielfalt jüdi-
                                                          scher Erfahrungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Es
IN DEN HERBST                                             ist die erste transeuropäische Schau, die einen persönlichen
                                                          und ortsspezifischen Blick auf eine Zeit eröffnet, die von
                                                          Flucht, Trauer und Überlebenswillen sowie bedeutenden poli-
                                                          tischen Weichenstellungen geprägt war. Sie wird von einem
                                                          umfangreichen Beiprogramm begleitet und ist außerordent-
                                                          lich aktuell.

                                                          Neben der digital übertragenen Konferenz „Das Jüdische
                                                          Frankfurt: Geistes- und Kulturgeschichte von der Emanzipa-
                                                          tion bis zum Nationalsozialismus“, mit welcher wir ursprüng-
                                                          lich das Museum eröffnen wollten, möchte ich Ihnen auch
                                                          unser Pop-up-Event „Mapping Memories“ vom 9. - 12. Sep-
                                                          tember ans Herz legen. An vier Tagen werden wir den Frank-
                                                          furter Börneplatz mit einem temporären Bau, Performances,
                                                          Gesprächen, Führungen und neuen digitalen Anwendungen
                                                          in einen lebendigen Verhandlungsraum verwandeln, in dem
                                                          es sowohl um zeitgenössische Bezüge auf die jüdische Re-
                                                          nais­sance geht, als auch darum, wie und was wir heute vor
                                                          Ort erinnern.
                 Prof. Dr. Mirjam Wenzel © Sandra Hauer

                                                          Wir freuen uns darauf, Ihnen wieder persönlich zu begegnen,

                                                          Ihre
                                                          Prof. Dr. Mirjam Wenzel und das Team
                                                          des Jüdischen Museums Frankfurt

         2                                                                               3
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Inhalt                                                                        Inhalt

AUSSTELLUNGEN                           DIGITALE FORMATE                           Anders von Anfang an –                Lernnacht zum 9. November
                                                                                  Lesung und Gespräch mit                            58
                                                                                       Harry Raymon
      Wir sind Jetzt                             Digitale Angebote                           40                           Dem Holocaust entkommen
    Dauerausstellung im                                  22                                                                       Vortrag
    Jüdischen Museum                                                               Das jüdische Frankfurt                           60
            10                                                                           Konferenz
                                                                                             42                               Displaced Poets –
    Masel und Broche                   VERANSTALTUNGEN                                                                Jiddische Literatur in Deutschland
   Dauerausstellung im                                                                                                            1944-1950
   Museum Judengasse                                                                                                                  62
           12                                   Mapping Memories:
                                            Ver(antw)ortung Börneplatz                                                Postsowjetisches Jüdischsein und
       Unser Mut                                        26                                                                     Patrilinearität
  Wechselausstellung im                                                                                                              64
   Jüdischen Museum
           14                                                                                                           Daniel Kahn mit Christian Dawid
                                                                                                                               und Yeva Lapsker
                                                                                                                                   Konzert
                                                                                 Auf Spurensuche nach dem                             66
                                                                                 Displaced Persons Camp in
                                                                                     Frankfurt Zeilsheim                Mein Großvater im Jeep sitzend
                                                                                             48                                   Gespräch
                                                                                                                                     68
                                                                               Der Rabbi und der Kommissar –
                                                                                   Du sollst nicht morden                 Dem Vergessen begegnen –
                                          Filmreihe zur Ausstellung „Unser                    50                        Erinnern an Nini und Carry Hess
                                          Mut. Juden in Europa 1945-48“                                                               70
                                                         30                        Denken ohne Geländer
                                                                                      Gesprächsreihe
                                             Von Swing, der Liebe und                       52
       After Halle                              ­turbulenten Zeiten
     Soundinstallation                                   34                        Der liebevolle Erzähler
           16                                                                      Lesung und Gespräch
                                       Antisemitismus in herkunftssprach-                    54
            Ostend                      lichen Medien und in Social Media
Blick in ein jüdisches Viertel                         36                    Zugang gestalten! Schwieriges Erbe
               18                                                                 Internationale Konferenz
                                              Tunnel – Graphic Novel                         56
                                                        38

                                   4                                                                              5
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Inhalt                            Inhalt

KINDERPROGRAMM                           FÖRDERVEREIN

     Vorlesesonntag                           Förderverein
   Sammy Spiders erstes                    Unterstützen Sie das
      Sukkot-Fest                           Jüdische Museum
           74                                      82

       Workshop
 Schabbat mit allen Sinnen
           75                            INFORMATIONEN,
                                             SPORT &
                                           FÜHRUNGEN

                                          Museum in Bewegung
                                                  86

      Vorlesesonntag
    Wie das Chamäleon
    Noahs Arche rettete
            76

      Vorlesesonntag
   Chanukkalichter überall
            77                              Führungsangebot
                                          im Jüdischen Museum
        Workshop                                   88
 Das Wunder von Chanukka

                                                                           © Stefanie Kösling
           78                              Besucherinformation
                                                   94
     Vorlesesonntag
Zimmer frei im Haus der Tiere
             79

                                  6                                 7
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen

   AUSSTELLUNGEN
         /
 JÜDISCHES MUSEUM
MUSEUM JUDENGASSE
HOCHBUNKER AN DER
FRIEDBERGER ANLAGE

                       © Jüdisches Museum Frankfurt
            8
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                                                     Ausstellungen

             WIR SIND JETZT                                                           Neben Kunst und Kunsthandwerk,
                                                                                      persönlichen Aufzeichnungen,
                                                                                                                               Hör­stationen sowie Objektlabel auf
                                                                                                                               Augenhöhe. Ein Mitmachheft mit
                                                                                      Fotografien und Filmen, histori-         den beiden Hausgeistern Levi und
                                                                                      schen Dokumenten und Alltags­­­­         Fanny lädt zu Entdeckungstouren
                                                                                      gegenständen umfasst die Ausstel-        ein.
        DIE NEUE                                                                      lung mediale Rauminszenierun-
                                                                                      gen, Schattenspiel- und Film-Pro-        Die Ausstellung wird von dem Buch

­DAUERAUSSTELLUNG IM                                                                  jektionen sowie interaktive Mehr-
                                                                                      kanal-Video-Installationen. Junge
                                                                                                                               „Jüdisches Frankfurt: Von der Auf-
                                                                                                                               klärung bis zur Gegenwart“ begleitet,

  ­R OTHSCHILD-PALAIS                                                                 Besucherinnen und Besucher
                                                                                      erwarten Hands-On-Stationen mit
                                                                                                                               das in einer deutschen und einer
                                                                                                                               englischen Ausgabe im Verlag C. H.
                                                                                      Objekten zum Spielen, eigene             Beck erschienen ist. //

                   Seit Oktober 2020
     ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1

Auf drei Etagen des Rothschild-­               Jüdinnen und Juden prägten die

                                                                                                                                                                Ask the Rabbi, Installation in der Neuen Dauerausstellung im Rothschild-Palais
Palais bietet die neue Daueraus­               kulturelle, wirtschaftliche, wissen-
stellung „Wir sind Jetzt“ einen per­           schaftliche und gesellschaftliche
sön­lichen Zugang zur jüdischen                Entwicklung Frankfurts auch nach
Geschichte und Kultur im moder-                der Schoa. Sie verliehen der Stadt
nen Frankfurt. Ausgehend von                   des Verlagswesens, der Wissenschaft,
der Gegenwart schildert sie die his-           des Handels und der Finanzen
torischen Entwicklungen und Kon-               eine europaweite Bedeutung. Um
flikte seit der Aufklärung aus unter­          die außergewöhnlich bedeutsame
schied­lichen Perspektiven. Sie geht           jüdische Geschichte Frankfurts in
dabei insbesondere auf den Wandel              persönlichen Geschichten erfahr-
der jüdischen Tradition in eine                bar zu machen, widmet sich die Aus­-
Viel­falt religiöser Praktiken und Auf-        stellung sowohl dem Wirken jüdi-
fassungen ein und thematisiert                 scher Gelehrter wie Samson Raphael
Formen der Abwehr gegen die Erfah­             Hirsch und Intellektueller wie
rung von Diskriminierung und                   Martin Buber oder Max Horkheimer.
Gewalt. Einen besonderen Stellen-              Sie geht auch detailliert auf die
wert hat die Präsentation der bil-             Geschichte der jüdischen Familien

                                                                                                                                                                © Norbert Miguletz
denden Kunstwerke von Moritz                   Senger, Frank und Rothschild ein
Daniel Oppenheim, Henri Matisse,               und zeigt abschließend Alltags­ge­
Jakob Nussbaum, Ludwig Meidner                 gen­stände und Dokumente aus
und zeitgenössischer Positionen,               dem Familienbesitz.
etwa von Nir Alon.

                                          10                                                                              11
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                                                      Ausstellungen

                   MASEL UND

                                                                                                                                 Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt
                                                                                                                                 Blick in die Dauerausstellung im Museum Judengasse
                    BROCHE

DAUERAUSSTELLUNG IM
MUSEUM JUDENGASSE
                     Seit März 2016
          ↗ Museum Judengasse, Battonnstraße 47

Als die Stadt Frankfurt 1987 ein neu-        der Rekonstruktion der Fun­da­        Die Ausstellung wird von dem Buch
es Gebäude für die Stadtwerke er-            mente von fünf Häusern bringt         „Die Frankfurter Judengasse“
richten will, stößt man auf Funda-           sie rituelle Gegenstände, Bilder,     begleitet, das in einer deutschen
mente von Häusern der Judengasse.            archäologische Funde und Schrif-      und einer englischen Ausgabe im
Nach öffentlichen Kontroversen               ten zum Sprechen, die einst vor       Verlag C. H. Beck erschienen ist. //
wird mit einem Teil der archäolo-            Ort gefertigt oder genutzt wurden.
gischen Funde ein Museum einge-              Sie thematisiert jüdisches Alltags­
richtet. Dieses Museum hat mitt-             leben in der Frühen Neuzeit und
lerweile neue Gestalt angenommen.            die vielfältigen Beziehungen, die
Der Eingang wurde an die Battonn­            die Einwohner der Judengasse mit
straße verlegt und betont den Zu-            den christlichen Bewohnern der
sammenhang mit anderen histori-              Stadt, dem Frankfurter Rat und dem
schen Aspekten des Ortes: dem                Kaiser unterhielten. Ein abschlie­
alten jüdischen Friedhof, der 1938           ßender Raum bringt west-jiddische
zerstörten Börneplatzsynagoge                Literatur und Musik zum Klingen.
und der Gedenkstätte Neuer Börne­
platz für die deportierten und er-           Für junge Besucherinnen und Besu-
mordeten Juden Frankfurts.                   cher hält die Ausstellung Hands-
                                             On-Stationen sowie ein Mitmach-
Die 2016 eröffnete Ausstellung               heft bereit. Ein Mediaguide führt
„Masel und Broche“ zeigt verschie-           durch die Fundamente und über
dene Perspektiven auf das erste              den benachbarten alten jüdischen
jüdische Ghetto Europas. Inmitten            Friedhof.

                                        12                                                                                13
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                                                       Ausstellungen

      WECHSEL-­
     AUSSTELLUNG

                                                                                                                                                                 Unser Mut © United States Holocaust Memorial
          /
  UNSER MUT. JUDEN IN

                                                                                                                                                                 Museum, courtesy of Dorit
    EUROPA 1945-48
                  31.08.2021 – 18.01.2022
     ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1

Von Białystok über Frankfurt nach           s­ chaftspolitischen Entwicklungen      neue, autonome Gemeinwesen                  jektleitung von Dr. Werner Hanak
Amsterdam, von Berlin über Buda-             auf dem europäischen Kontinent         und einen eigenen Staat grün­               und Erik Riedel.
pest nach Bari: Zum ersten Mal               prägten. Im weiteren Verlauf geht      deten, sondern auch völkerrecht­
beleuchtet eine Ausstellung jüdische         er sowohl auf individuelle Lebens­     liche Begriffe, Perspektiven und            Die Ausstellung wird von dem Buch
Zeitgeschichte in den Jahren nach            entscheidungen und -ereignisse an      Abkommen entwickelten, die bis              „Unser Mut: Juden in Europa 1945-
der Schoa in einer gesamteuropä­             verschiedenen mitteleuropäischen       heute gültig sind.                          48“ begleitet, das in einer deutschen
ischen Perspektive. Der Titel „Unser         Orten und auf überregionale Er-                                                    und einer englischen Ausgabe im
Mut“ erinnert an den Namen der              scheinungen und Entwicklungen,          Die Ausstellung basiert auf einem           De Gruyter-Verlag erschienen ist.
ers­ten Zeitung aus dem Displaced           wie etwa die existentielle Not, die     lang jährigen Forschungsprojekt,            Wir danken Dres. Christiane und
Persons Camp Frankfurt-Zeilsheim            ersten Dokumentationen der              das Dr. Kata Bohus in Kooperation           Nicolaus Weickart für die Unter-
und ist zugleich Programm. Die              Schoa, die Neuinterpretation jüdi-      mit dem Leibnitz-Institut für jüdi-         stützung //
zweite Wechselausstellung des Jüdi-         scher Traditionen und die Kultur-       sche Geschichte und Kultur – Simon
schen Museums erzählt jüdische              produktion der unmittelbaren Nach­­-    Dubnow, Leipzig, mit Unterstüt-
Geschichten von Flucht, Erinnerung          kriegszeit ein. Die Ausstellung         zung der Kulturstiftung des Bundes
und Selbstermächtigung sowie vom            erzählt, wie die Überlebenden auf       und der Hannelore Krempa Stif-
Aufbau eines neuen Lebens nach              die Gewalterfahrung reagierten          tung in Begleitung von Prof. Dr.
der Schoa.                                  und ihr Schicksal selbst in die Hand    Atina Grossmann durchgeführt
                                            nahmen. Vor dem Hintergrund             hat. Realisiert wurde sie mit Unter-
Der Ausstellungsrundgang beginnt            der aktuellen Kri­sen reflektiert sie   stützung von Daimler, der Hessi-
mit einem Blick auf die Zeit vor            die unmittelbare Nachkriegszeit         schen Kulturstiftung, der Gemein-
dem Zweiten Weltkrieg, in der               als eine von Flucht, Gewalt und         nützigen Hertie-Stiftung und
Jüdinnen und Juden vielerorts den           Überlebenswillen geprägte Zeit, in      der Stiftung Polytechnische Gesell-
Alltag, die Kultur und die gesell-          der Jüdinnen und Juden nicht nur        schaft unter der kuratorischen Pro-

                                       14                                                                                  15
Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                                                    Ausstellungen

 KABINETTAUSSTELUNG                                                                Hamburg. Ihre Klanginstallation
                                                                                   „The Violence We Have Witnessed
                                                                                                                            Der Kunstraum in der 2. Etage der
                                                                                                                            Dauerausstellung widmet sich der
                                                                                   Carries a Weight on Our Hearts“          jüdischen Gegenwartskunst und
                                                                                   wurde 2021 mit dem DAGESH-­              präsentiert wechselnde künstleri-
                                                                                   Kunstpreis ausgezeichnet. Welt-          sche Positionen, die sich mit der
       AFTER HALLE                                                                 weite Anerkennung erfuhr sie auch
                                                                                   für ihre Projekte zur Bekämpfung
                                                                                                                            jüdischen Tradition beschäftigen. //

    SOUNDINSTALLATION                                                              des rechtsextremen Terrors in Zu-
                                                                                   sammenarbeit mit dem Aktivisten-
                                                                                                                            Die Ausstellungseröffnung findet
                                                                                                                            im Rahmen der Lernnacht zum

    VON TALYA FELDMAN                                                              netzwerk NSU-Watch.                      9. November statt, siehe S. 58.

                 09.11.2021 – 17.04.2022
    ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1,
     Kunstraum in der 2. Etage der Dauerausstellung

Am 9. Oktober 2019, dem höchsten           oft Teil religiöser Handlungen und

                                                                                                                                                               © Odessa Nomadic
jüdischen Feiertag Jom Kippur, ver­        stehen für eine gemeinschaftliche
suchte ein bewaffneter Rechtsextre-        spirituell-religiöse Erfahrung. Jeder
mist, in die Synagoge in Halle ein-        individuellen Stimme ist in der In-­

                                                                                                                                                               After Halle
zudringen. Als es ihm nicht gelang,        stallation ein einzelner Lautsprecher
mit Waffengewalt die Tür zu öffnen,        zugeordnet, dessen Hülle den ethi-
ermordete er eine Frau auf offener         schen Code der Triage aufgreift. Als
Straße und später einen Gast in            Triage werden die Kriterien be-
einem Döner-Imbiss.                        zeich­net, nach denen das medi­zi­
                                           nische Personal in Krisensituatio-
„After Halle“ kreist um das Trauma         nen entscheidet, welche Patienten
des Überlebens und den Nachhall            behandelt und am Leben gehalten

                                                                                                                                                               links: After Halle © Odessa Nomadic
eines beinahe vollführten Massen-          werden. Mit dieser Anspielung fragt

                                                                                                                                                               Talya Feldman © Talya Feldman
mords. Die 10-Kanal-Soundinstal-           die Soundinstallation nach der
lation von Talya Feldman setzt             gesellschaftlichen Verantwortung
Stim­men von zehn Überlebenden             „Nach Halle“.
des Anschlags in Szene – unter die-
sen auch ihre eigene. Zu hören sind        Die Medienkünstlerin Talya Feld-
die Melodien, die am Tag nach Be-          man, geboren in Denver/Colorado,
endigung des Gottesdienstes gesun-         ist eine Überlebende des Anschlags
gen wurden. Diese meist textlosen          von Halle und Doktorandin an der
Klän­ge – Nigunim genannt – sind           Hochschule für bildende Künste in

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Sep - Dez 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                         Ausstellungen

     TAFELAUSSTELLUNG

                                                                                                   vor der während des November-Pogroms zerstörten Synagoge
                                                                                                   Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde auf dem Platz
           OSTEND

                                                                                                   an der Friedberger Anlage, 9. November 1960
         BLICK IN EIN
      JÜDISCHES VIERTEL

                                                                                                   © Jüdisches Museum Frankfurt
                 13.06.2021 – 28.11.2021
               Sonntags 11.00 – 14.00 Uhr
       ↗ Hochbunker an der Friedberger Anlage 5 – 6

Bis Ende November zeigen wir               Architektur des Stadtteils. Heute ist
unsere Ausstellung „Ostend. Blick          das Viertel ein Ort der Erinnerung:
in ein jüdisches Viertel“ im Hoch-         Mit der Gedenkstätte Neuer Börne-
bunker an der Friedberger Anlage.          platz, der Erinnerungsstätte an der
Die Schau erinnert an die einzig­          Frankfurter Großmarkthalle, dem
artige Geschichte und Prägung des          Hochbunker an der Friedberger An-
Stadtteils durch die Frankfurter           lage und zahlreichen Stolper­steinen.
Jüdinnen und Juden und an deren
Vertreibung und Ermordung in               Unsere Kataloge „Ostend. Blick in
der Zeit des Nationalsozialismus.          ein jüdisches Viertel“ und „The East
Nach der Auflösung des Ghettos             End. Looking into a Jewish Quar-
ab 1800 waren zahlreiche jüdische          ter“ dokumentieren die Ausstellung
Familien zunächst in die östliche          in Text und Bild. //
Innenstadt und später in das gerade
erst entstehende Ostend gezogen.           In Kooperation mit der Initiative
Hier wohnten und arbeiteten libe-          9. November e. V.
rale, konservative und orthodoxe
Juden; ab den 1880er Jahren kamen          Bitte denken Sie an warme Kleidung.
neue Zuwanderer aus Osteuropa
hinzu. Ihre unterschiedlichen Riten        Eintritt: 5 €
und religiösen Gebräuche beein-            Mit Führung: 6 €
flussten den Alltag und auch die           Publikationen: jeweils 10 €

                                      18                                                19
Veranstaltungen

DIGITALE FORMATE

IN DER ÜBERSICHT

                       © Norbert Miguletz
           20
Digitale Formate                                                           Digitale Formate

     DIGITALE ANGEBOTE                                                                  Klangwelten des Jüdischen Museums

                                                                            Die Ausstellungen im neuen Jüdischen Museum sprechen alle Sinne
                                                                            ihrer Besucherinnen und Besucher an – auch die Ohren. In einer eigens
                                                                            konzipierten Soundführung stellen die Kuratorinnen des Museums ver-
                                                                            schiedene Klänge aus der neuen Dauerausstellung „Wir sind Jetzt. Jüdi-
                                                                            sches Frankfurt von der Aufklärung bis zur Gegenwart“ vor. Die Sound-
                                                                            führung führt die Zuhörenden durch die neuen Ausstellungsräumlich-
                                                                            keiten und steht auf Soundcloud zur Verfügung. //

                                                                                  #meinlieblingsobjekt – Videoreihe mit den freien
                                                                                  ­Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums

                                                                            Anstelle persönlicher Führungen durch die beiden Dauerausstellungen
                                                                            im Museum Judengasse und im Rothschild-Palais stellen freie Mitarbei­
                                                                            terinnen und Mitarbeiter des Jüdischen Museums in einer Videoreihe
                                                                            ihre Lieblingsobjekte vor und geben ihre ganz persönliche Perspektive
                                                                            auf die Dinge wieder. //

Mit dem Launch unserer Online-Sammlung Ende 2020 hat die digitale
­Strategie des Museums ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. 24/7 können              Online-Führungen im Jüdischen Museum
 Interessierte nun die Objekte aus unseren beiden Dauerausstellungen
 näher kennenlernen und so auch von zu Hause aus unsere beiden Museen       An ausgewählten Donnerstagen laden wir Interessierte um 18 Uhr zu
 besuchen.                                                                  einer Zoom-Führung durch die Dauerausstellung sowie die Wechsel­
                                                                            ausstellung „Unser Mut. Juden in Europa 1945-48“ ein. Weitere Infor-
sammlung.juedischesmuseum.de                                                mationen erhalten Sie auf Seite 88 im Programmheft. //

Unsere digitalen Aktivitäten stellen die dritte Plattform unseres Museums
dar. Infolge der Corona-Pandemie haben wir sie noch einmal substantiell
ausgebaut. Unser Blog „Gedibber“ informiert Sie über unser umfassendes
Vermittlungsangebot, das wir für Sie zusammengestellt haben:

                                   22                                                                         23
Veranstaltungen

VERANSTALTUNGEN

    ÜBER KUNST,
 ­GESCHICHTE UND
    ­POLITIK INS
GESPRÄCH KOMMEN

                       © Stefanie Kösling
           24
Veranstaltungen                                                                                                     Veranstaltungen

   MAPPING MEMORIES:                                                                                                 DIE VERGESSENE MODERNE
   VER(ANTW)ORTUNG                                                                                               Während das Museum Judengasse an das frühneuzeitliche Ghetto und die
                                                                                                                 Gedenkstätte Neuer Börneplatz an die Opfer der Schoa erinnern, wer-
      BÖRNEPLATZ                                                                                                 den die jüdischen Einrichtungen, die sich hier im 19. und beginnenden
                                                                                                                 20. Jahrhundert befanden, vor Ort kaum erwähnt. Zu ihnen gehört der
                                                                                                                 Judenmarkt mit seinen Marktständen, der ab 1888 Börneplatz heißt, das
                                                                                                                 1829 eingerichtete Krankenhaus der Israelitischen Krankenkassen und
Pop-up-Event mit Performances, Installa­tionen, Gesprächen, Work-                                                die 1882 eingeweihte Synagoge. Das Pop-up-Event „Mapping Memo­ries“
shops, Führungen und dem Launch der Online-Plattform METAHub                                                     ist dem vielfältigen jüdischen Leben an diesem Ort vor der systemati-
                                                                                                                 schen Zerstörung, insbesondere der jüdischen Renaissance gewidmet,
Do 09. Sep –          Gedenkstätte Neuer Börneplatz                                                              die von der Börneplatzsynagoge ausging. In der Pogromnacht 1938
So 12. Sep 2021                                                                                                  wurde sie auf Anordnung der Nationalsozialisten zerstört. //

                                                                                                                  KÜNSTLERISCHE POSITIONEN
                                                                                                                  UND DIGITALE ANWENDUNGEN
                                                                                                                 Im Rahmen des Kooperationsprojekts „METAhub – Museum, Education,
                                                                                                                 Theater, Arts“ wird die bewegte Geschichte des Platzes auf einer neuen
                                                                                                                 digitalen Plattform in erzählerischer Form erlebbar gemacht. Grundlage
                                                                                                                 dafür bildet die systematische Erschließung und Digitalisierung aller
                                                              © Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main

                                                                                                                 Gegenstände in den Sammlungen des Archäologischen, des Historischen
                                                                                                                 und des Jüdischen Museums, die mit der Geschichte des Ortes verbun-
                                                                                                                 den sind.

                                                                                                                 Bei den vorbereitenden Arbeiten für die 1996 eröffnete Gedenkstätte
                                                              Markt auf dem Börneplatz, 1928

                                                                                                                 Neuer Börneplatz wurden Steine der zerstörten Börneplatzsynagoge
                                                                                                                 freigelegt, die seither im Depot des Archäologischen Museums bewahrt
                                                                                                                 werden. Zu ihnen gehören auch die Reste des 1938 gewaltsam zerstörten
                                                                                                                 Tora-Schreins. Im Rahmen des METAHub-Projekts werden diese Reste
                                                                                                                 nun wieder vor Ort präsentiert.

                                                                                                                 Die Konzeptkünstlerin Helgard Haug vom Künstlerkollektiv Rimini
                                                                                                                 ­Protokoll begleitet mit ihrem Projekt „Unboxing Past” seit etwa einem
                                                                                                                  Jahr die systematische Erschließung und Digitalisierung der Steine vom

                               26                                                                                                                   27
Veranstaltungen                                                             Veranstaltungen

Börneplatz im Depot des Archäologischen Museums. Ihre Arbeit lädt zu        „METAhub Frankfurt – Museum, Education, Theatre, Arts – Kultur im
einer Auseinandersetzung darüber ein, wie wir Artefakte der Erinnerung      ­digitalen und städtischen Raum“ ist ein Kooperationsprojekt des Jüdischen
archivieren, was sie uns erzählen und wie wir uns über die gemeinsame        Museums Frankfurt, des Archäologischen Museums Frankfurt und des
Betrachtung dieses greifbaren kulturellen Erbes begegnen können. //          Künstlerhauses Mousonturm in Kooperation mit dem NODE Verein zur För-
                                                                             derung digitaler Kultur e.V. Es wird gefördert im Programm Kultur Digital
                                                                             der Kulturstiftung des Bundes, durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain
                                                                             sowie mit Mitteln des Dezernats für Kultur und Wissenschaft der Stadt
     INSTALLATIONEN, PERFOR­                                                 Frankfurt am Main. „Unboxing Past“ wird realisiert mit freundlicher Unter-
                                                                             stützung durch „experimente#digital – eine Kulturinitiative der Aventis
      MANCES UND GESPRÄCHE                                                   Foundation".

An den vier Tagen des Pop-up-Events wird der Frankfurter Börneplatz
zu einem lebendigen Verhandlungsraum darüber, wie und was wir heute
vor Ort erinnern.

In einer temporären Installation, entworfen von den international renom­
mierten Architekten Nikolaus Hirsch und Michel Müller, erwarten Sie
Performances, Führungen, Vorträge, Diskussionen und digitale Formate
rund um den Börneplatz und seine Geschichte.

                                                                                                                                                  recht zertrümmert. Uwe Dettmar © Archäologisches Museum Frankfurt
                                                                                                                                                  Der Toraschrein wurde nicht einfach abgebaut, vielmehr wurde er regel-
                                                                                                                                                  Fragment Detail: Die Steine zeigen die Spuren roher Gewaltanwendung.
Ein besonderes Element des viertägigen Programms bildet die performa­
tive Führung „Rosh HaShanah 5782: on a politics of love“ von Ariel Efraim
Ashbel and friends, die dazu einlädt, die Denktraditionen dieses beson-
deren Orts moderner jüdischer Kultur aufzugreifen und uns dabei neu
zu begegnen.

Der Eintritt in das Museum Judengasse ist an den vier Tagen des Pop-
up-Events kostenfrei. Das detaillierte Programm ist online zu finden
unter: https://metahubfrankfurt.de/mapping-memories

Das Pop-up-Event wird am 09. September um 18 Uhr eröffnet.
Bitte melden Sie sich zu den einzelnen Veranstaltungen an unter:
metahub@stadt-frankfurt.de

                                    28                                                                          29
Veranstaltungen                                                                                     Veranstaltungen

    FILMREIHE ZUR                                                                                                    PROGRAMM
    ­AUSSTELLUNG
 „UNSER MUT. JUDEN IN
   EUROPA 1945-48“

                                                                        Szenenfoto aus „Lang ist der Weg“, 1947/48
In Zusammenarbeit mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum,
präsentiert das Jüdische Museum während der Laufzeit der Ausstellung
„Unser Mut. Juden in Europa 1945-48“ (September 2021 bis Januar 2022)
ein vielfältiges Filmprogramm in beiden Einrichtungen.

Di 21. Sep –           ↗ Jüdisches Museum,
Mi 22. Dez 2021        Bertha-Pappenheim-Platz 1
                       ↗ DFF – Deutsches Filminstitut &
                       Filmmuseum, Schaumainkai 41

Anmeldung für Filme im Jüdischen Museum unter:
besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Kosten: 5 €/ermäßigt 2,50 €; begrenzte Teilnehmerzahl                       Di 21. Sep 2021,                         ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Saal
                                                                            19.00 Uhr                                Lang ist der Weg (DE 1947/48)
Tickets für Filme im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum                                                       Regie: Herbert B. Fredersdorf, jidd., poln. mit engl. UT,
an der Abendkasse oder online;                                                                                       78 Min
www.dff.film/besuch/besucherinformationen/tickets,                                                                   Der erste deutsche Spielfilm über Überlebende der
Kosten 8 €/ermäßigt 6 €; begrenzte Teilnehmerzahl                                                                    Schoa spielt im DP-Camp Landsberg und vereinigt
                                                                                                                     Spiel- und Dokumentarszenen.

                                                                            Mi 13. Okt 2021,                         ↗ DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum,
                                                                            18.00 Uhr                                Schaumainkai 41, Kino
                                                                                                                     The Search (dt. Die Gezeichneten, US/CH 1948)
                                                                                                                     Regie: Fred Zinnemann, 107 Min.
                                                                                                                     Das Drama um eine Holocaustüberlebende und ihren
                                                                                                                     vermissten Sohn wurde mit Oscars für die beste Ori­
                                                                                                                     ginalgeschichte und den besten Kinderdarsteller
                                                                                                                     ausgezeichnet.

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Veranstaltungen                                   Veranstaltungen

Do 28. Okt 2021,   ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Saal
19.00 Uhr          Shores of Light (IL 2015)
                   Regie: Yael Katzir, hebr. mit engl. UT, 56 Min.
                   Der Dokumentarfilm begleitet drei Frauen, die als Kinder
                   in süditalienischen DP-Camps aufgewachsen sind, bei
                   ihrem Besuch in Bari.

Mi 17. Nov 2021,   ↗ DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum,
18.00 Uhr          Schaumainkai 41, Kino
                   Il grido della terra (The Earth Cries Out, IT 1948)
                   Regie: Guido Coletti, 90 Min.
                   Der an Originalschauplätzen gedrehte Film zeigt

                                                                                                Es war einmal in Deutschland
                   ­jüdische Überlebende im DP-Camp Bari, die auf die
                    Ausreise nach Palästina warten.

Do 09. Dez 2021,   ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Saal
19.00 Uhr          Jealous of the Birds (DE/PL/US 2011)

                                                                                                © X Verleih
                   Regie: Jordan Bahat, engl., 78 Min.
                   Jordan Bahat, der Enkel von Rosa Orlean, die uns auch
                   in der Ausstellung begegnet, befragt Überlebende und
                   deren Nachkommen aus Frankfurt.

Mi 22. Dez 2021,   ↗ DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum,
18.00 Uhr          Schaumainkai 41, Kino
                   Es war einmal in Deutschland (DE 2017)
                   Regie: Sam Garbarski, dt., 102 Min.
                   Der Film nach den Romanen „Die Teilacher“ und
                   „Machloikes“ von Michel Bergmann erzählt die
                   Geschichten einiger DPs in Frankfurt in den unmit­

                                                                                                © HNFF (Hungarian National Film Fund)
                   telbaren Nachkriegsjahren.

Januar 2022,       ↗ DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum,
genauer Termin     Schaumainkai 41, Kino
wird noch          1945 (HU 2017)
bekanntgegeben     Regie: Ferenc Török, ungar., mit deut. UT, 91 Min.
                   Der Film erzählt von der Rückkehr zweier Juden in ein
                   ungarisches Dorf im August 1945 und der Furcht der
                   Dorfbewohner vor der Rückgabe jüdischen Eigentums.

                                                                                                1945
                                    32                                              33
Veranstaltungen                                 Veranstaltungen

Sa 25. Sep &            Jüdisches Museum,          Comic-Workshop
So 26. Sep 2021         Bibliothek                 in der Reihe
11.00 – 15.00 Uhr                                  „Queere ­
                                                   Perspektiven“

  VON SWING, DER LIEBE
   UND TURBULENTEN
        ZEITEN
Mit einem leicht schiefen Lächeln und viel Humor berichtete Wolfgang
Lauinger von seinem Leben: Von Schellackplatten, den Swing-Kids, einer
komplexen Vater-Sohn-Beziehung und seiner ersten Liebe zu einem

                                                                                             © Elke Renate Steiner
Mann. Aber auch von Verfolgung, dem Paragrafen 175 StGB, Haft und
dem Kampf um Wiedergutmachung. Welchen Platz nimmt seine Ge-
schichte in der Dauerausstellung des Museums ein und welche Bedeutung
hat sie für die queere Geschichte?

In diesem Comic-Workshop lernen Sie zuerst das Leben Wolfgang
Lauingers kennen. Im zweiten Schritt machen Sie sich mit ein paar grund­
sätzlichen Techniken des Comics vertraut – wie dem Umgang mit Skiz-
zen, Farben, Schrift und dem Erzählen in Bildsequenzen. Mit diesen Werk-
zeugen nähern Sie sich dann Wolfgang Lauingers Biografie, planen und
zeichnen individuelle kurze Bildsequenzen und Comic-Seiten. Dabei wer-
den Sie von der Illustratorin, Live- und Comiczeichnerin Elke Renate
Steiner unterstützt.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Ab 16 Jahren
Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Kosten: 25 €; begrenzte Teilnehmerzahl

                                  34                                             35
Veranstaltungen                                                                Veranstaltungen

Mo 27. Sep 2021          Jüdisches Museum,           Podiumsdiskussion
19.00 Uhr                Saal

                                                                                                                                         Satellitenschüsseln ermöglichen den Zugang zu herkunftssprachlichem Fernsehen.
     ANTISEMITISMUS
 IN HERKUNFTSSPRACH-
   LICHEN MEDIEN UND
     IN SOCIAL MEDIA
Podiumsdiskussion mit Ismail Küpeli und Dr. Matthias J. Becker,
moderiert von Deborah Krieg

Herkunftssprachliche Medien versorgen Immigrantinnen und Immi­
granten mit tagesak­tuellen Informationen aus ihren Herkunftsländern
und befriedigen das Bedürfnis nach Unterhaltung in der Herkunfts­

                                                                                                                                         © Arwin Mahdawi
sprache. Dabei transportieren diese Nachrichten neben den jeweiligen
nationalstaatlichen Meinungen auch die Ressentiments, die in den je­-
wei­ligen Ländern vorherrschen, etwa auch mit antisemitischen und isra-
elfeindlichen Positionen. Die Echoräume der Social-Media-Kommuni­
kation unter Gleichgesinnten und Menschen, die vermeintlich dasselbe
Schicksal haben, verstärken die Gefühle, die mit dieser Berichterstattung
einhergehen. Hier wird mit Gerüchten Hass und Hetze geschürt. Weder
dem deutschen Presserat noch den Plattformbetreibern ist es bislang         Ismail Küpeli ist Politikwisssenschaftler und Journalist. Dr. Matthias
­gelungen, eine Strategie gegen den kursierenden Antisemitismus in her-     J. Becker forscht am Zentrum für Antisemitismusforschung der Tech­
 kunftssprachlichen Medien und auf Social Media zu entwickeln.              nischen Universität zu Berlin. Die Moderation übernimmt Deborah
                                                                            Krieg. //
Die multiperspektivische Podiumsdiskussion konzentriert sich auf die
Reichweite herkunftssprachlicher Medien und die Kommunikation in            In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen.
den Sozialen Medien und nimmt mögliche Gegenmaßnahmen in den
Blick.                                                                      Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
                                                                            Kosten: 5 € / ermäßigt 2,50 €; begrenzte Teilnehmerzahl

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Veranstaltungen                                  Veranstaltungen

Mi 29. Sep 2021         Evangelische Akade­mie,        Buchvorstellung
20.00 Uhr               Römerberg 9, Großer            und Gespräch
                        Saal

                        TUNNEL

            GRAPHIC NOVEL
Rutu Modan ist die bekannteste Comiczeichnerin aus Israel. In ihrer
neuesten Graphic Novel „Tunnel“ schildert sie, wie bei der archäologi-
schen Suche nach der Bundeslade so manches durcheinander gerät:
die Sehnsucht nach dem Messias, das Verhältnis zwischen Mutter und
Sohn, der Wunsch nach wissenschaftlicher Berühmtheit und der fort-
schreitende islamistische Fundamentalismus.

Im Gespräch mit dem Comic-Spezialisten Jakob Hoffmann stellt Rutu
Modan ihr neues Buch vor und gibt einen Einblick in dessen Entstehungs­
geschichte und -hintergrund. //

Eine Kooperation zwischen dem Jüdischen Museum, der Evangelischen Akademie

                                                                                               © Carlsen Verlag
Frankfurt und stories&strips.

Die Graphic Novel von Rutu Modan ist auf Deutsch im Carlsen Verlag
erschienen.

Anmeldungen unter: www.evangelische-akademie.de
Kosten: 5 € / ermäßigt 3 €; begrenzte Teilnehmerzahl

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Veranstaltungen                                                             Veranstaltungen

Di 05. Okt 2021        Jüdisches Museum,          Lesung und
19.00 Uhr              Bibliothek                 ­Gespräch im Rahmen
                                                   der „Queeren Pers-
                                                   pektiven“

               ANDERS
            VON ANFANG AN

                                                                                                                                       © Ferdinand Joesten
             LESUNG UND

                                                                                                                                       Harry Raymon
            GESPRÄCH MIT
            HARRY RAYMON
„Queere Perspektiven“ machen Vielfalt sichtbar. Sie widmet sich Fragen
rund um das Verhältnis von Geschlecht und Sexualität im Judentum und
entwickelt Verbindungen zwischen Queer- und Jüdischsein. In der Auf-
taktveranstaltung der Reihe liest Harry Raymon aus seiner Autobiographie
„Anders von Anfang an“ und spricht mit Laura Cazés über sein turbulen-
tes Leben.

Der Autor Harry Raymon wurde 1926 in Kirchberg im Hunsrück geboren,
die Familie emigrierte 1936 in die USA. Raymon kehrte als GI nach Eu-

                                                                                                              © Robert Poticha
ropa zurück. Er arbeitete als Schauspieler, Regisseur, Synchron­sprecher
und Pantomime. Sein Film „Regentropfen“ thematisiert die Geschichte

                                                                                                              Laura Cazés
seiner Familie während des Nationalsozialismus.

Laura Cazés arbeitet für die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch-
land. Kernthema ihrer Expertise ist u.a. die Diversität und Wahrnehmung
jüdischer Lebenswelten in Deutschland. Cazés ist Mitinitiatorin des seit
2019 jährlich stattfindenden „Jewish Women Empowerment Summit“ auf           Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
dem Museumsvorplatz, Bertha-Pappenheim-Platz 1. //                           Kosten: 5 € / ermäßigt 2,50 €; begrenzte Teilnehmerzahl

                                   40                                                                               41
Veranstaltungen                                             Veranstaltungen

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                 ONFEREN
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                                         DAS JÜDISCHE                         Stadt­gesellschaft und fragt nach der Bedeutung Frankfurts für die jüdi-
                                                                              sche Geschichte der Region und Europas.

                                          FRANKFURT
      Z

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             RENZ                                                             Die Konferenz bringt international renommierte Wissenschaftlerinnen
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                                                                              und Wissenschaftler zusammen und präsentiert die neuesten Erkennt-
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                ONFEREN

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                                                                              furts von der Emanzipation bis zum Nationalsozialismus. Sie findet im

 GEISTES- UND KULTUR-                                                         Rahmen des Projekts „Synagogen-Gedenkbuch Hessens“ statt, das sich
                                                                              eine umfassende Erforschung und Dokumentation der hessischen jüdi-

   GESCHICHTE VON                                                             schen Gemeinden und ihrer Synagogen zum Ziel gesetzt hat. //

 DER EMANZIPATION BIS

                                                                                                                                                    Max Beckmann, Die Synagoge in Frankfurt am Main, 1919,
    ZUM BEGINN DES
 NATIONALSOZIALISMUS

                                                                                                                                                    © Städel-Museum Frankfurt am Main
So 10. Okt –                               ↗ Jüdisches Museum,
Di 12. Okt 2021                            Bertha-Pappenheim-Platz 1, Saal
                                           Online-Übertragung

Die Stadt Frankfurt nimmt in der deutsch-jüdischen Geschichte einen
einzigartigen Platz ein. Hier bildete sich über 850 Jahre hinweg eines der
wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Deutschland und Europa aus.
Die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die 1930 mindestens fünf Prozent
der Stadt­bevölkerung ausmachten, hatten einen wesentlichen Anteil
daran, dass Frankfurt zu einer der bedeutendsten kulturellen und wissen-
schaftlichen Metropolen des Deutschen Reichs wurde. Frankfurt war
aber auch die erste Stadt des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nati-
onen, die ihre jüdische Gemeinschaft zwang, in einem Ghetto zu leben,
und eine der letzten, die diesen Zwang aufhob und ihre jüdischen Bürger
rechtlich gleichstellte. Die Konferenz untersucht, wie sich Frankfurt trotz
der Restriktionen zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Europa entwi-          Das Symposium findet als Expertentagung im Jüdischen Museum statt
ckelte und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Entwicklungen         und ist wegen der Covid-Maßnahmen für Interessierte ausschließlich online
des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie thematisiert das Verhält-       über den Youtube-Kanals des Jüdischen Museums zu besuchen. Konferenz­
nis zwischen der jüdischen Gemeinschaft und der nicht-jüdischen               sprache ist weitgehend Deutsch, Ausnahmen sind im Programm vermerkt.

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Veranstaltungen                                                             Veranstaltungen

                    PROGRAMM                                                                    Till van Rahden (Université de Montréal):
                                                                                                Vielheit im Zeichen der Emanzipation: Juden und die
                                                                                                Ambivalenzen der bürgerlichen Gesellschaft
                                                                                                Sonja Thäder (Jüdisches Museum Frankfurt):
                                                                                                Die Familie Rothschild

                                                                            11.30 – 13.00 Uhr   Jüdische Kunst und Jüdisches Kunsthandwerk in
Sonntag, 10. Oktober 2021, 18.00 – 20.00 Uhr                                                    Frankfurt
                                                                                                Moderation: Erik Riedel (Jüdisches Museum Frankfurt)
Begrüßung und thematische Eröffnung:                                                            Susan Nashman Fraiman (The Hebrew University,
Mirjam Wenzel (Jüdisches Museum Frankfurt)                                                      ­Jerusalem): Jew, Artist and Citizen of Frankfurt:
                                                                                                 The Lives of Moritz Oppenheim
Grußworte                                                                                        Eva Atlan (Jüdisches Museum Frankfurt):
Josef Schuster (Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland)                           Fashion-Conscious Silverware and Ceremonial Art:
Boris Rhein (Präsident des Hessischen Landtags)                                                  The Frankfurt Silversmiths Manufactures Lazarus
Uwe Becker (Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen)                                        Posen Witwe and the Horovitz Brothers

                                                                            14.00 – 16.00 Uhr   Jüdinnen und Juden in der Frankfurter
                    Einführung                                                                  Bürgergesellschaft
                    Doron Kiesel (Zentralrat der Juden in Deutschland),                         Moderation: Stefan Vogt (Goethe-Universität Frankfurt
                    Gury Schneider-Ludorff (Augustana-Hochschule                                am Main)
                    Neuen­dettelsau), Christian Wiese (Goethe-Universität                       Andrea Hopp (Zentrum für Antisemitismusforschung,
                    Frankfurt am Main)                                                          Berlin): Jüdisches Bürgertum im 19. Jahrhundert:
                                                                                                Das Beispiel Frankfurt am Main
                    Keynote: Die Frankfurter Jüdische Gemeinde im 19.                           Heike Drummer (Jüdisches Museum Frankfurt):
                    und frühen 20. Jahrhundert                                                  „Vertheidigung der bürgerlichen Gleichstellung der
                    Salomon Korn (Vorsitzender Jüdische Gemeinde                                Juden“: Vormärz und Paulskirche. Hoffnungen.
                    ­Frankfurt am Main)                                                         Enttäuschungen
                     Moderation: Doron Kiesel (Zentralrat der Juden in                          Franziska Krah (Jüdisches Museum Frankfurt):
                     Deutschland)                                                               „Es war ihr geliebtes Daham“. Die Franks, eine Familie
                                                                                                aus Frankfurt

                                                                            16.30 – 18.30 Uhr   Die Wissenschaft des Judentums in Frankfurt
Montag, 11. Oktober 2021                                                                        Moderation: Gury Schneider-Ludorff
                                                                                                (Augustana-Hochschule Neuendettelsau)
09.00 – 11.00 Uhr   Der Beginn der Emanzipation in Frankfurt                                    Christian Wiese (Goethe-Universität Frankfurt am
                    Moderation: Gra yna Jurewicz (Universität Potsdam)                          Main): Frankfurt als Zentrum der Wissenschaft des
                    Vera Kallenberg (Universität Erfurt):                                       Judentums vor 1933
                    Emanzipation, Geschlechter- und Rechtsgeschichte:                           Rachel Heuberger (Goethe-Universität Frankfurt am
                    Jüdinnen und Juden in der Frankfurter Strafjustiz                           Main): Nehemias Anton Nobel und das Jüdische Lehrhaus

                                    44                                                                          45
Veranstaltungen                                                                  Veranstaltungen

                    Kerstin von der Krone (Goethe-Universität Frankfurt                            Philipp Lenhard (Ludwig-Maximilians-Universität
                    am Main): Die Freimann-Sammlung in der Frankfurter                             München): Friedrich Pollock und der Anfang der
                    Universitätsbibliothek                                                         ­Kritischen Theorie
                                                                                                    Yael Kupferberg (Zentrum für Antisemitismusforschung,
19.30 – 20.30 Uhr   Keynote Vortrag von Micha Brumlik                                               Berlin / Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusam-
                    (Selma Stern Z
                                 ­ entrum für Jüdische Studien Berlin-                              menhalt): Max Horkheimer und die Präsenz des
                    Brandenburg)                                                                    Judentums
                    Frankfurt und seine Juden – ein Fall von Zugehörigkeit                          Jörg Später (Universität Freiburg):
                    Moderation: Christian Wiese (Goethe-Universität                                 Der Nichtdazugehörige: Siegfried Kracauer, die jüdische
                    Frankfurt am Main)                                                              Renaissance und die Frankfurter Schule
                                                                                                    Natan Sznaider (Academic College Tel Aviv-Yafo):
                                                                                                    Auch eine Frankfurter Schule: Karl Mannheim und seine
Dienstag, 12. Oktober 2021                                                                          jüdischen Studierenden

09.00 – 11.30 Uhr   Religiöse Strömungen im Frankfurter Judentum               18.00 – 19.30 Uhr   Podiumsgespräch: Geschichtsschreibung und
                    Moderation: Doron Kiesel (Zentralrat der Juden in                              ­Vermittlung von jüdischer Geschichte und Kultur
                    Deutschland)                                                                    Mirjam Wenzel (Jüdisches Museum Frankfurt)
                    Andreas Gotzmann (Universität Erfurt):                                          Doron Kiesel (Zentralrat der Juden in Deutschland)
                    Das Frankfurter Rabbinat in der Moderne. Entwicklun-                            Miriam Rürup (Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam)
                    gen und Bedeutung                                                               Hetty Berg (Jüdisches Museum Berlin)
                    George Y. Kohler (Bar-Ilan University, Ramat Gan):                              Moderation: Eugen El
                    Rabbiner Leopold Stein als Theologe
                    Adam Ferziger: (Bar-Ilan University, Ramat Gan):           19.30 Uhr           Ende des Symposiums
                    ­Hirschian Orthodoxy in Frankfurt, and its Diverse Heirs
                     Cornelia Berger-Dittscheid (Augustana-Hochschule
                     Neuendettelsau): Die Architektur der Frankfurter Syna-    In Kooperation mit dem Martin-Buber-Institut für jüdische Religionsphilosophie
                     gogen – Ausdruck der Einbindung der Juden in die          an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem Zentralrat der Juden in
                     großstädtische Gesellschaft                               Deutschland, dem Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen, der
                                                                               Augustana-Hochschule Neuendettelsau und dem LOEWE-Forschungsprojekt
12.00 – 13.30 Uhr   Jüdische Frauen- und Geschlechtergeschichte in             ­Religiöse Positionierung.
                    Frankfurt
                    Moderation: Sara Soussan                                   Mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der
                    Eva-Maria Ulmer (Frankfurt University of Applied           Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung und der Stiftung Polytechni-
                    Sciences): Jüdische Pflegegeschichte in Frankfurt          sche Gesellschaft Frankfurt am Main
                    Britta Konz (Technische Universität Dortmund):
                    Bertha Pappenheim und der Jüdische Frauenbund

15.00 – 17.30 Uhr   Die Frankfurter Schule
                    Moderation: Mirjam Wenzel (Jüdisches Museum
                    Frankfurt)

                                    46                                                                               47
Veranstaltungen                                                              Veranstaltungen

So 17. Okt 2021        Treffpunkt in Zeilsheim         Stadtrundgang
11.00 Uhr              wird nach Anmeldung

                                                                                                                                          Rabbiner Leon Thorne bei der Einweihung des Denkmals für die Opfer der Schoa im DP-Lager
                       bekanntgegeben

  AUF SPURENSUCHE
 NACH DEM DISPLACED-
   PERSONS-CAMP IN
 FRANKFURT ZEILSHEIM
Stadtrundgang mit Percy Herrmann im Beiprogramm zur Ausstellung
„Unser Mut“

                                                                                                                                          © Jüdisches Museum Frankfurt
Auf ihrer Flucht vor neuerlichen Pogromen kamen ab August 1945 tau-

                                                                                                                                          Zeilsheim am 15. Mai 1946
sende überwiegend polnische Juden in die von den US-amerikanischen
Streitkräften verwalteten Gebiete und wurden hier als „DPs“ (displaced
persons) untergebracht. Das DP-Camp in Frankfurts westlichem Stadt-
teil Zeilsheim bestand aus Arbeiterwohnungen, aber auch ehemaligen
Zwangs­arbeiterbaracken der nahegelegenen IG-Farben-Werke. Von sei-
ner Einrichtung im Oktober 1945 bis zur Auflösung Ende 1948 lebten
hier durchschnittlich etwa 3.000 Personen, die auf ihre Ausreise in die
USA und nach Palästina warteten. Es gab hier Schulen, Kindergärten,
Lehrwerkstätten und ein Krankenhaus, aber auch einen Sportplatz und
ein Kino. Der Stadtrundgang lädt dazu ein, die wenigen heute noch
sichtbaren Spuren dieser „jüdischen Stadt“ zu entdecken.

Der Historiker Percy Herrmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der
KZ-Gedenkstätte Dachau und hat sich intensiv mit der Geschichte des
DP-Lagers Zeilsheim befasst. //

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Kosten: 10 €                                                              In Kooperation mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

                                  48                                                                             49
Veranstaltungen                                                                                                                                                                                                                    Veranstaltungen

Mo 18. Okt 2021         Jüdisches Museum,              Buchvorstellung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           links: Dieter Graumann © Simone Graumann
19.00 Uhr               Saal und Foyer des             und Gespräch
                        Lichtbaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           rechts: Andrea Kiewel © Marcus Höhn
         DER RABBI UND
        DER KOMMISSAR –
        DU SOLLST NICHT                                                                                <   Klappen nicht breiter als Buchbreite Minus 15mm >
                                                                                                               Motivüberlauf von der U4 auf die Klappe: 4mm
                                                                                                                                                                                              <   Klappen-TB bitte mit 1mm breiter anlegen, wegen Überstand über
                                                                                                                                                                                                  Buchblock. Format 11,8 x 18,7 wird also 11,9 Breite.
                                                                                                                                                                                                                                                                   >                                 <    Klappen-TB bitte mit 1mm breiter anlegen, wegen Überstand über
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Buchblock. Format 11,8 x 18,7 wird also 11,9 Breite.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ><   Klappen nicht breiter als Buchbreite Minus 15mm >
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Motivüberlauf von der U4 auf die Klappe: 4mm

            MORDEN                                                                                                                                                                                                                                                            44129

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     links: Michel Bergmann © Anke Apelt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Als die Frankfurter Millionärin Ruth Axelrath
                                                                                                                                                                                                   MORD IM FRANKFURTER WESTEND!

                                                                                                                                                                                                                                                                       Der Rabbi und der Kommissar
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   stirbt, deutet zunächst alles auf einen natür-
                                                           Michel Bergmann, geboren in Basel,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   lichen Tod hin. Herzinfarkt mit achtzig Jahren,
                                                           Kinderjahre in Paris, Jugendjahre in
                                                                                                                                                                                                   Henry Silberbaum ist kein Rabbi, wie er im Buche                                                                                                                                an sich nichts Außergewöhnliches.

                                                                                                                                                                                                                                                                       DU SOLLST NICHT MORDEN
                                                           Frankfurt am Main, lebt heute in Berlin.
                                                                                                                                                                                                   steht. Er liebt Kriminalromane, Polohemden, seine                                                                                                                               Henry Silberbaum, der Rabbi mit einem

Buchvorstellung und Gespräch mit Michel Bergmann
                                                           Nach Studium und Job bei der Frank-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Faible für Kriminalromane, hat da trotzdem
                                                           furter Rundschau landete er beim Film.                                                                                                  Espressomaschine und sein Rennrad. Aber auch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   eine andere Theorie. Schließlich hat ihm Frau
                                                           Zuerst als Producer, dann als Regisseur,                                                                                                seine Schüler und die Bewohner des Jüdischen                                                                                                                                    Axelrath einen geheimen Plan anvertraut,

                                                                                                                                                                                ©Anke Apelt
                                                           zuletzt als Drehbuchautor u.a. Otto –

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Buchcover © Heyne Verlag
                                                                                                                                                                                                   Seniorenstifts in Frankfurt liegen ihm am Herzen.                                                                                                                               der das Zeug zum Mordmotiv haben könnte:
                                                           Der Katastrofenfilm, Es war einmal in
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Ruth Axelrath wollte ihr Testament ändern
                                                           Deutschland. Seit 2010 ist er auch Roman-                                                                                               Als eine alte Dame überraschend stirbt, ist sich der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   lassen und nach Israel auswandern – ohne
                                                           autor: u.a. Die Teilacher, Herr Klee und
Mord im Frankfurter Westend! Henry Silberbaum ist kein Rabbi, wie er
                                                                                                                 Michel Bergmann, geboren in Basel,                                                Rabbi sicher: Das war Mord! Doch keiner glaubt                                                                                                                                  ihren Mann!
                                                           Herr Feld, Weinhebers Koffer. Der Rabbi               Kinderjahre in Paris, Jugendjahre in                                              ihm. Kann er den brummigen Kommissar Berking                                                                                                                                    Henry Silberbaum ist überzeugt, dass es hier
                                                           und der Kommissar ist sein erster Krimi-              Frankfurt am Main, lebt heute in Berlin.
                                                                                                                                                                                                   davon überzeugen, der ihn kürzlich verhaftet hat?                                                                                                                               ein Verbrechen aufzuklären gibt. Und er wird
                                                           nalroman und Auftakt einer Reihe.
im Buche steht. Er liebt Kriminalromane, Polohemden und sein Renn-
                                                                                                                 Nach Studium und Job bei der »Frank-                                                                                                                                                                                                                              nicht ruhen, bis es ihm gelungen ist.
                                                                                                                 furter Rundschau« landete er beim Film.                                           Henry riskiert seinen Job, um die Wahrheit zu
                                                                                                                 Zuerst als Producer, dann als Regisseur,                                          finden. Und plötzlich befinden sich der Rabbi und

rad. Aber auch seine Schüler und die Bewohner des Jüdischen Senioren­
                                                                                                                 zuletzt als Drehbuchautor u.a. »Otto –
                                                                                                                                                                                                   der Kommissar mitten in einem lebensgefährli-
                                                                                                                 Der Katastrofenfilm«, »Es war einmal
                                                                                                                 in Deutschland«. Seit 2010 ist er auch                                            chen Mordkomplott.

stifts in Frankfurt liegen ihm am Herzen. Als eine alte Dame überra-
                                                                                                                 Romanautor: u.a. »Die Teilacher«, »Herr
                                                                                                                 Klee und Herr Feld«, »Weinhebers Koffer«.                                                       »Ich bin begeistert!«
                                                                                                                 »Der Rabbi und der Kommissar« ist
                                                                                                                                                                                                                    Wladimir Kaminer
schend stirbt, ist sich der Rabbi sicher: Das war Mord.
                                                                                                                 sein erster Kriminalroman und Auftakt
                                                                                                                 einer Reihe.
                                                                                                                                                                                                                      O R I G I N A L AU S G A B E

                                                                                                                 Umschlaggestaltung/Artwork: Eisele Grafik·Design, München,
                                                                                                                 unter Verwendung der Fotos von maystra/Bigstock, paseven/Bigstock,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            KRIMINALROMAN
                                                                                                                 Syntheticmesssiah/Bigstock, vora/iStock Photo, MicroStockHub/
                                                                                                                 iStock Photo, Sonsedska Yuliia/Shutterstock und Ku/Bigstock

Michel Bergmann, geboren in Basel, Jugendjahre in Frankfurt am Main,
                                                                                                                                                                                                                        W W W.HEYNE.DE

lebt heute in Berlin. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst bei der
Frankfurter Rundschau und wechselte schließlich in die Filmbranche.
Zuerst als Producer, dann als Regisseur, zuletzt als Drehbuchautor, zum
Beispiel für „Otto - Der Katastrophenfilm“ und „Es war einmal in Deutsch­
land“. Seit 2010 ist er Romanautor – unter anderem von „Die Teilacher“.
„Der Rabbi und der Kommissar“ (Heyne Verlag) ist sein erster Kriminal-
roman und Auftakt einer neuen Reihe.

Dr. Dieter Graumann, ehemals Präsident des Zentralrates der Juden in
Deutschland, Fernsehmoderatorin Andrea Kiewel und Michel Bergmann
stellen den neuen Krimi in ihrem Gespräch sehr persönlich vor. //

Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Kosten: 5 € / ermäßigt 2,50 €; begrenzte Teilnehmerzahl

                                   50                                                                                                                                                                                                                                                                51
Veranstaltungen                                 Veranstaltungen

Mi 20. Okt 2021         Jüdisches Museum,                Gesprächsreihe
20.00 Uhr               ­Foyer des Lichtbaus und
                         YouTube-Kanal des
                         Jüdischen Museums

              DENKEN
           OHNE GELÄNDER

                          WÜRDE

                                                                                                                     Michel Friedman
                                                                                                                     © Nicci Kuhn
Michel Friedman spricht mit Andreas Voßkuhle

Wir leben in einer sich rapide verändernden Welt, die es zu verstehen
gilt. Mit der von Hannah Arendt geprägten Wendung „Denken ohne
Geländer“ lädt das Jüdische Museum Frankfurt zu einer Gesprächsreihe
ein, die diese Veränderungen reflektiert und über ihre Bedeutung in
unserem Zusammenleben nachdenkt. Die Gespräche finden in einer
eigens geschaffenen Sitzskulptur von Tobias Rehberger statt.

Am 20. Oktober begegnet Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, der Gastgeber
der Reihe, im Foyer des neuen Lichtbaus dem ehemaligen Präsidenten
des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andreas Voßkuhle.
Im Zentrum des Gesprächsabends steht die Bedeutung des Wortes, dem
Artikel 1 des Grundgesetzes eine besondere Bedeutung beimisst: Würde. //

                                                                                        © Bundesverfassungsgericht
Die Zahl der zugelassenen Teilnehmer ist begrenzt, daher wird der Eintritt
zu der Veranstaltung verlost. Zur Teilnahme schreiben Sie bitte eine Mail
mit der Anzahl der Gäste an die Adresse: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de.

                                                                                        Andreas Voßkuhle
Das Gespräch wird zudem live auf dem YouTube-Kanal und der Face-
book-Seite des Museums übertragen.

                                    52                                             53
Veranstaltungen                                 Veranstaltungen

So 24. Okt 2021             Jüdisches Museum,                 Lesung und
19.00 Uhr                   Saal                              Gespräch

            DER LIEBEVOLLE
              ­E RZÄHLER
Lesung und Gespräch mit Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk und

                                                                                                      © Christian Rudnik
                                                                                                      Olga Mannheimer
Olga Mannheimer

Den Nobelpreis für Literatur 2019 übergab die Schwedische Akademie an
Olga Tokarczuk für ihre „erzählerische Vorstellungskraft“, die „mit einer
enzyklopädischen Leidenschaft das Überschreiten von Grenzen als Lebens­
form symbolisiert“. Ihr Buch, „Der liebevolle Erzähler – Vorlesung zur
Verleihung des Nobelpreises für Literatur“ beinhal­tet nicht nur den Text
des Festaktes zur Verleihung des Preises, sondern ergänzend den Essay
„Wie Übersetzer die Welt retten“ und als Zugabe „eine kleine Chronologie
rund um die Literaturnobelpreisverleihung“. Hierbei ist Olga Tokarczuks
Blick auf die Welt ein sowohl liebevoller, aber auch kritischer, nach Ord-
nung suchender. An diesem Abend ist Olga Mannheimer, Dolmetscherin,
Übersetzerin und Lektorin mit ihr im Gespräch. //

Eine Veranstaltung der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums Frankfurt

Anmeldung unter: theresa.gehring@freunde-jmf.de

                                                                                     Olga Tokarczuk
                                                                                     © Łukasz Giza
Eintritt frei; begrenzte Teilnehmerzahl

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Veranstaltungen                  Veranstaltungen

                 ZUGANG GESTALTEN!

                                                                                             Foto: Stephan Jockel © CC BY 4.0
          -K        SCHWIERIGES
               ONFEREN

                                                                                             Deutsche Nationalbibliothek
                         Z
    Z

                             -K
ONFEREN

          KONFE
                       ERBE
                             ONFEREN

           RENZ
  -K

                             Z

          Z             -K
              ONFEREN

 Do 04. Nov –                           Internationale Konferenz
 Fr 05. Nov 2021                        ↗ Deutsche ­Nationalbibliothek,
                                       ­Adickesallee 1

 Zum kulturellen Erbe gehören nicht nur das Schöne, Wahre und Gute,
 sondern auch die Zeugnisse von Rassismus, Antisemitismus und das
 Kolonialerbe. Ob als Denkmäler, Filme, Schriften und Darstellungen, sie
 geben Zeugnis darüber, wie verbreitet menschenfeindliche Haltungen
 waren und sind, sobald es um das tatsächliche oder vermeintliche Fremde
 geht.

 Wie sollen wir mit diesem Erbe umgehen? Soll es frei zugänglich gemacht
 oder in „Giftschränken“ versteckt werden? Wie können, dürfen oder müs-
 sen solche Dokumente kontextualisiert werden? Wie wird in anderen Län-
 dern mit solchen Zeugnissen umgegangen?

 In Kooperation mit der Deutschen Digitalen Bibliothek, dem Deutschen
 Filminstitut & Filmmuseum, der Deutschen Nationalbibliothek, dem
 Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, dem Forschungs- und
 Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (Digis), iRights e.V., dem
 ­Jüdischen Museum Frankfurt, der Münchner Stadtbibliothek, der Stif-
  tung Histo­rische Museen Hamburg, Wikimedia Deutschland und dem
  ZKM Karlsruhe. //

 Anmeldungen unter: https://zugang-gestalten.org/anmelden-register/
 Eintritt frei

                                                 56                              57
Veranstaltungen                                   Veranstaltungen

Di 09. Nov 2021            Jüdisches Museum,              Vernissage,
20.30 – 23.00 Uhr          Dauerausstellung,              Filmvorführung
                           2. Etage, Kunstraum            und Podiums­

                                                                                                                                           „Elegy“, Videoinstallation von Talya Feldman
                           und Saal                       gespräch

           LERNNACHT ZUM
             9. NOVEMBER

                                                                                                                                           © Talya Feldman
Künstlerische Auseinandersetzung mit rechtsextremistischen Gewalterfah-
rungen – Soundinstallation „After Halle“ und Videoinstallation „Elegy“ von
Talya Feldman sowie Podiumsgespräch.

Am 9. November 1988 wurde das Jüdische Museum Frankfurt eröffnet.
Traditionell wird im Museum zu diesem bedeutenden Datum mit einer
Lernnacht an die Pogromnacht erinnert, in der während der national­
sozialistischen Herrschaft nahezu alle Synagogen in Deutschland zerstört
und viele jüdische Männer entwürdigt, inhaftiert und in Konzentrations-
lager deportiert wurden. Die diesjährige Lernnacht fragt nach dem Nach-
hall dieses Pogroms in der Gegenwart: Zunehmend erfahren Juden und

                                                                                          Talya Feldman, Soundinstallation „After Halle“
Jüdinnen antisemitische verbale und physische Gewalt, die rechtsextre-
mistisch motivierten Übergriffe nehmen zu. Wie wird dieser Gewalt auf
künstlerischer Ebene begegnet? Welche Erfahrungen werden hierbei ver-
arbeitet, wie unsere Gesellschaft gemahnt?

Die Veranstaltung vereint die Vernissage der Soundinstallation „After Halle“
und die Vorführung der Videoinstallation „Elegy“ von Talya Feldman mit
einem Gespräch mit der Künstlerin. //

                                                                                          © Odessa Nomadic
Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Kosten: 5 € / ermäßigt 2,50 €; begrenzte Teilnehmerzahl

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Veranstaltungen                                                                Veranstaltungen

Mi 10. Nov 2021         Goethe-Universität            Vortrag zur Aus­
18.15 Uhr               Frankfurt am Main,            stellung „Unser

                                                                                                                                      Gruppenfoto jüdischer Flüchtlinge in Samarkand in Usbekistan ­(UdSSR) zwischen 1942 und 1946.
                        Norbert-Wollheim-             Mut. Juden in
                        Platz 1                       Europa 1945-48“

      DEM HOLOCAUST
       ­E NTKOMMEN:

                                                                                                                                      © United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Marc Ratner
 ­E RFAHRUNGEN POLNI-
  SCHER JÜDINNEN UND
 JUDEN IN DER SOWJET-
     UNION (1939–1946)
Vortrag von Dr. Markus Nesselrodt

Infolge des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. Septem-
ber 1939 flohen hunderttausende polnische Juden auf das Territorium
der Sowjetunion. Wenngleich sie dort tagtäglich mit Armut, Hunger, poli-
tischem Terror und religiöser Verfolgung konfrontiert waren, überleb-
ten doch etwa 230.000 von ihnen den Zweiten Weltkrieg im unbesetzten
Landes­inneren der UdSSR. Nach ihrer Rückkehr aus der Sowjetunion
entschieden sich viele für die Auswanderung und gelangten auf ihrem
Weg in eine neue Heimat in die Lager für jüdische Displaced Persons
im besetzten Nachkriegsdeutschland. Der Vortrag stellt die Migration zwi-
schen Polen, der Sowjetunion und Deutschland vor und fragt nach der
Bedeutung dieser Erfahrung für die Erforschung des Holocaust.

Dr. Markus Nesselrodt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kulturwis­sen­   Eine Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut
schaftlichen Institut der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
Seine mit dem Fritz Theodor Epstein-Preis und dem Irma-Rosenberg-            Bitte melden Sie sich an unter: sekretariat.steinbacher@fritz-bauer-­
Förderpreis ausgezeichnete Dissertation erscheint 2021 als Taschenbuch       institut.de. Nach der Anmeldung wird der Raum oder ein Streaming-Link
im Verlag De Gruyter Oldenbourg. //                                          bekanntgegeben.

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