Lust auf Vielfalt Wie Diversität neue Perspektiven eröffnet - Juni 2021 - Wirtschaftswissenschaftliche ...
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Magazin der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät UZH und ihrer Alumni 1 Juni 2021 Lust auf Vielfalt Wie Diversität neue Perspektiven eröffnet Oec. Dezember 2020
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INHALT FOKUS Lust auf Vielfalt Das Oec. Magazin auf der Spur von Perspektivenvielfalt und Chancengleichheit. 6 HINTERGRUND 3 Welche Erfahrungen machen betroffene und engagierte Personen und wie kann jede*r zu mehr Diversität beitragen? 12 EINBLICK Aktuelle Projekte an der UZH, an der Fakultät und bei den Alumni 14 NACHGEFRAGT Prof. Ana Costa-Ramón about her views on gender differences 16 CARTE BLANCHE 6 Alumni und Studierende erklären, was Diversität für sie bedeutet 18 ALUMNA-PORTRÄT Dr. Monika Krüsi – mit geballter Energie und viel Balance 20 ALUMNI INSIGHTS Prodekan Alexander Wagner über 14 18 seine Ziele im Alumniwesen und welche Weiterbildung sich lohnt 22 LOKALTERMIN Prof. Hui Chen speaks the language of business 24 STUDI MEETS PhD-Student Dzmitry Katsiuba und Informatik-Studentin Damaris Schmid im Gespräch 28 UPDATE Aktuelles aus der Fakultät 20 22 Oec. Juni 2021
FOKUS 4 Lust auf Vielfalt Wie Diversität neue Perspektiven eröffnet D iversität zu fördern, ist nicht nur richtig, sondern klug. Denn jeder Mensch ist per se einzigartig und sorgt für Heterogenität in unserer Gesellschaft. Mehr Vielfalt bedeutet deshalb mehr Perspektiven, bessere Ideen und kreativere Lösungen. Wie erleben betroffene und engagierte Personen innerhalb der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (WWF) Diversität? Und mit welchen Projekten und Initiativen begegnen die UZH und WWF dem Thema? Das Oec. Magazin auf der Spur von Perspektivenvielfalt und Chancengleichheit. Oec. Juni 2021
FOKUS HINTERGRUND sagt Tania Weinfurtner, wissenschaft- Diversität: liche Mitarbeiterin am Institut für Betriebswirtschaftslehre und Leiterin des Frauen-Mentoring-Netzwerks «CareerElixier». Sie spricht damit einen Alles inklusive wichtigen Aspekt an: Diversitätsförde- rung geht mit Gleichberechtigung einher und hat sehr viel mit Chancen- 6 gleichheit zu tun. Das sieht auch Luana Diversität ist gesellschaftspolitisch brandaktuell, aber Schena so. Die 21-Jährige, die eine gleichzeitig auch äusserst persönlich. Welche Erfahrungen starke Sehbehinderung hat, studiert machen betroffene und engagierte Personen und wie kann Geografie an der UZH und ist Mitglied der Arbeitsgruppe «Prozesse Studium jede*r Einzelne zu mehr Diversität beitragen? Ein Plädoyer und Behinderung». Dort bringt sie ihre für Offenheit, Perspektivenvielfalt und Chancengleichheit. persönlichen Erfahrungen mit ein und Text _ Maura Wyler trägt damit einen wichtigen Teil dazu bei, dass auch Studierende mit Handi- cap den Studienalltag erfolgreich V bewältigen können. on der Frauenbewegung natürlich auch ausweiten auf indivi über Black Lives Matter bis duelle Differenzen, wie beispielsweise Es braucht Perspektivenvielfalt hin zu LGBT+ Equality oder persönliche Charakterzüge oder Luana Schena, David Seidl und Tania Diversity Management in kognitive Stile», ergänzt David Seidl, Weinfurtner setzen sich aktiv für die Unternehmen – Diversität begegnet Professor für Organisation und Chancengleichheit an der UZH ein. uns zurzeit in den verschiedensten Management sowie Mitglied der Sie tun dies aus Überzeugung und Facetten. So vielfältig die Rufe nach Gleichstellungskommission der UZH. sehen viele Vorteile in der Diversität. Gleichberechtigung, Chancengleichheit «Diversität bedeutet für mich, dass «Diversität stärkt einen offenen und Toleranz auch sind, so klar ist sich Vielfalt auf Basis des Grundsatzes Diskurs und gibt den Blick auf unter- doch die gemeinsame Botschaft: Es der Gleichheit aller entwickeln kann», schiedliche Fähigkeiten, Kenntnisse, braucht ein Umdenken, um Diskrimi- Herangehensweisen und Perspektiven nierung, Benachteiligung und Vor- frei», betont Weinfurtner, die sich an urteile zu bekämpfen und um Diversi- der Wirtschaftswissenschaftlichen tät als gesellschaftlichen Wert zu Fakultät (WWF) für die Chancengleich- etablieren. heit von Frauen einsetzt. Viele Unter- Doch was bedeutet eigentlich nehmen kennen die Vorteile von Diversität? Als Konzept entstand Diversität und nutzen die Tatsache, Diversität im Kampf gegen Diskrimi- dass Vielfalt Innovation vorantreibt nierung und Rassismus während der und die Produktion erhöht, für sich. Bürgerrechtsbewegung in den USA in Im Umkehrschluss ergeben sich bei den 1960er Jahren. Heute versteht mangelnder Diversität Nachteile. Das man Diversität als ein Konzept zur «DIVERSITÄT BEDEUTET bestätigt auch die Forschung: «Es ist Unterscheidung und Anerkennung FÜR MICH, DASS SICH bekannt, dass diskriminierende Stereo- von Gruppen- und individuellen Merk VI ELFALT AUF BASIS typisierungen betroffene Personen malen wie Alter, ethnische Herkunft dabei beschränkt, ihre Fähigkeiten zu und Nationalität, Geschlecht und DES GRUNDSATZES DER entfalten», erläutert David Seidl. Wie geschlechtliche Identität, körperliche GLEICHHEIT ALLER weitreichende Auswirkungen man- und geistige Fähigkeiten, Religion und ENTWICKELN KANN.» gelnde Diversität haben kann, erklärt Weltanschauung, sexuelle Orientierung Luana Schena am Beispiel des Testens Tania Weinfurtner und soziale Herkunft. «Jenseits solcher von Medikamenten, bei denen Frauen Wissenschaftliche Mitarbeiterin am klassischen sozialen Kategorisierungen Institut für Betriebswirtschaftslehre, Leiterin oft nicht ausreichend miteinbezogen kann man den Begriff der Diversität des Mentoringprogramms «CareerElixier» werden. Dadurch werden geschlechts- Oec. Juni 2021
Zahlen und Fakten zur Diversität an unserer Fakultät Je nach Stufe variiert der 86 Frauenanteil an der Fakultät: Bachelor 31% 7 An der Fakultät gibt Master 37% 65 es Studierende mit 86 verschiedenen Nationalitäten. 18 34% PhD An der Fakultät ist der älteste Student 65 Jahre und die jüngste Studentin 18 Jahre alt. Die jüngste Assistenzprofessorin Assistenzprofessorinnen 37% 30 ist mit 30 Jahren Ana Costa-Ramón. 5 %orinnen* ofess Pr *Um den Frauenanteil auch bei Voll- professuren deutlich zu erhöhen, investiert die Fakultät in die Nachwuchsförderung. 31 So wurden alleine in den letzten fünf Jahren neun Assistenzprofessorinnen berufen. 2019 lag der Frauenanteil bei wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an Schweizer Für 31 Studierende Universitäten bei: mit Behinderungen wurden 2020 bei 168 Online-Prüfungen Anpassungen vor- 36% genommen, um die Chancengleichheit zu gewährleisten. (Quelle: Gender & Diversity Monitoring 2020) Oec. Juni 2021
99 88% 8 An der Fakultät haben rund 88 % der Professor*innen einen internationalen Hintergrund. Sie stammen aus folgenden Ländern: An der Fakultät gibt es 99 Professor*innen (Stand 1. Juni 2021). Schweiz 11.84% Deutschland 42.4% Österreich 5.26% USA 8.73% Die Fächerkombinationen bei den Studierenden sind Italien 7.89% sehr divers: So gibt es zum Beispiel die Kombinationen von Informatik und Ökonomik mit Kristallographie oder Softwaresysteme mit Religionsphilosophie. andere 23.88% Oec. Dezember Oec. Juni 2021 2019
Tipps zur Förderung von Diversität spezifische Unterschiede zu spät erkannt. Darum sei es wichtig, Bedingungen zu schaffen, welche es allen Personen ermöglichen, ihre 1 Inklusive Sprache verwenden Fähigkeiten und Sichtweisen entspre- Vermeiden Sie beim Schreiben das generische Maskulinum. Es gibt chend einzubringen, so Seidl. Alumnus Dembah Fofanah ist «DIVERSITÄT STELLT Alternativen, wie geschlechtsneutrale Ausdrücke oder die Verwendung von Mitbegründer des Kollektivs «Vo da», SICH NICHT VON Gender_Gap und Gender-Sternchen. das Diskriminierung und Rassismus So werden aus den Forschern die SELBST EIN, SONDERN 9 Forscher*innen. Weitere Tipps sowie in der Schweiz öffentlich anspricht und benennt. Er ist überzeugt, dass MUSS AKTIV Kursangebote zum Thema bietet die Abteilung Gleichstellung und Diversität: «das vorhandene Potenzial einer GESCHAFFEN UND Gesellschaft besser ausgeschöpft GEFÖRDERT WERDEN.» werden kann, wenn diversere Blick- winkel und Erfahrungen in den Prozess David Seidl 2 Professor für Organisation und miteinbezogen werden.» Eine solche Management, Mitglied der UZH Perspektivenvielfalt bereichert Organi- Gleichstellungskommission sationen und Unternehmen zugleich. Barrierefreier Zugang Sie sind zudem ein Grundbaustein von zu Informationen Diversitätsförderung? Dembah Fofa- wissenschaftlichen Institutionen, so Fragen Sie sich bei der Bereitstellung nah sieht ein Hauptproblem darin, von Informationen, ob diese für alle David Seidl und Tania Weinfurtner. dass Diversität allzu oft als etwas zugänglich sind. Zum Beispiel: In Diversität – eine Kostenfrage? begriffen wird, das es nur mitzuma- welcher Sprache stellen Sie die Information zur Verfügung? Oder Wenn die Vorteile so klar auf der Hand chen gilt, weil viele andere es auch tun. haben Sie Menschen mit Seh- oder liegen, warum stockt es dann mit der «Diversität stellt sich nicht von selbst Hörbehinderungen berücksichtigt? ein, sondern muss aktiv geschaffen und Die Fachstelle Studium und Behinde- gefördert werden», bestätigt auch rung bietet Unterstützung: David Seidl. Diversitätsförderung ist allerdings mit einem beachtlichen Aufwand und Engagement verbunden, was insbesondere für Minderheiten oder diskriminierte Menschen eine weitere Hürde darstellt. Alumna 3 Diversität im Arbeitsalltag Isabelle Wrase erklärt: «Der Zugang wahrnehmen zum und die Teilhabe am ‹Meinungs- Oft gehen wir im Alltag natürlich mit markt› sind eine Herausforderung für Diversität um: Wir unterhalten uns im «DER ZUGANG ZUM diejenigen, die unwissentlich oder gar Team auf Englisch, damit die Kollegin ‹MEINUNGSMARKT› systematisch ausgeschlossen werden.» aus China mitreden kann oder legen das Meeting auf den Nachmittag, weil Ausserdem gehe mit dem zusätzlichen IST EINE HERAUS Aufwand oft ein Verlust von Privile- der Kollege am Morgen seine Kinder in die KITA bringt. Indem wir uns bewusst FORDERUNG FÜR gien einher, der irrtümlich als unge- werden, dass Vielfalt ein Bestandteil DIEJENIGEN, DI E recht empfunden werde, ergänzt unseres Alltags ist, beugen wir Vor- urteilen und Berührungsängsten Dembah Fofanah. So wird zum Beispiel UNWISSENTLICH ODER durch gezieltes Diversity Management mit dem Thema vor. Eine Übersicht zur Beratung und Information finden GAR SYSTEMATISCH der Zugang zu hochbezahlten Jobs in Sie hier: AUSGESCHLOSSEN einem Unternehmen für bisher privi- legierte Gruppen erschwert. Nicht zu WERDEN.» unterschätzen seien auch finanzielle Isabelle Wrase Aspekte, sagt Luana Schena. Rund Abteilung Gleichstellung und Diversität Alumna, Dr. in Wirtschafts- anderthalb Jahre hat sie an der UZH christiane.loewe@gleichstellung.uzh.ch wissenschaften (2010), Studiengangs- leiterin «Master of Science Real Estate & als Projektassistentin für das Modul Facility Management» der ZHAW «Studium Digitale» gearbeitet. Die Oec. Juni 2021
Initiatoren waren durchaus bereit, weiter fortbestünden. Gegen festgefah- für die barrierefreie Gestaltung des rene Strukturen kämpfen auch Tania Moduls zusätzliche Gelder aufzuwen- Weinfurtner und ihre Kolleginnen von den. Bei der taktilen Abbildung für «CareerElixier». Sie begrüssen, dass Sehbehinderte und Blinde musste sich auf Universitäts- und Fakultäts- man sich allerdings auf die nötigsten ebene viel bewegt. Allerdings gibt es Grafiken beschränken, um den nach wie vor Institute, die keine «DAS VORHANDEN E finanziellen Mehraufwand im Rahmen einzige Vollprofessorin haben. David POTENZIAL EI NER zu halten. Seidl räumt ein, dass Diversität ein 10 GESELLSCHAFT KAN N grosses Potenzial biete, welches bisher Diversity Policy der UZH an der WWF noch nicht in seiner BESSER AUSGESCHÖPFT Mit Blick auf die Massnahmen und Initiativen von der UZH und WWF ganzen Breite erfasst wurde. Er würde WERDEN, WENN es denn auch begrüssen, das Thema skizzieren die Interviewten ein ambiva- DIVERSERE BLICK stärker im Studium selbst zu veran- lentes Bild. Sie alle begrüssen die kern: «Das würde nicht nur den WINKEL UN D zahlreichen Initiativen der Abteilung Gleichstellung und Diversität. Dazu Umgang mit Diversität unter unseren ERFAHRUNGEN I N Studierenden fördern, sondern in gehört das Gleichstellungsmonitoring, DEN PROZESS Anbetracht der grossen Anzahl an der Aktionsplan Chancengleichheit Studierenden, welche später einmal ins MITEINBEZOGEN und seit 2019 die Diversity Policy, mit der sich die UZH aktiv für die Förde- Berufsleben eintreten, auch positive WERDEN.» Auswirkungen auf unsere Gesellschaft Dembah Fofanah rung von Vielfalt und den Abbau von im Allgemeinen haben.» Alumnus, BA Business Administration Diskriminierungen einsetzt. «Das ist & Economics (2015), Co-Initiant und alles gut und wichtig», sagt Dembah Umdenken und Handeln Projektleiter des Kollektivs «Vo da» Fofanah, «aber ich kann in den Unter- Zusammengefasst wird klar, dass lagen das Wort Rassismus nicht ein Diversität zwar viele Chancen und ein einziges Mal finden.» Er fordert eine enormes Potenzial in sich birgt, die keit», erklärt Dembah Fofanah. Isabelle aktive Reflexion des Themas, da auch Umsetzung jedoch grossen finanziellen Wrase rät daher Institutionen und Universitäten keinesfalls Orte frei von und strukturellen Hürden gegenüber- Bildungsstätten sich zu fragen, ob man Rassismus seien und in ihnen histo- steht. Um diese zu überwinden braucht für jeden einen möglichst günstigen risch gewachsene Machtstrukturen es ein Umdenken. Wie kann das Eintritt in den sogenannten Meinungs- gelingen? Luana Schena plädiert für markt bietet, ob also jede Person die mehr Offenheit und Dialogbereitschaft: Chance hat, die eigenen Ideen und «Nur wenn man Vorurteile hinterfragt Meinungen frei zu äussern und diese und darüber spricht, kann man sie auch Gehör finden. «Wird das Thema überwinden.» Dieser Ansicht ist auch offen und proaktiv angegangen, stärkt David Seidl, für den Diversität und die es auch die Motivation der oder des entsprechenden Massnahmen erst dann Einzelnen, sich persönlich zu engagie- zur vollen Entfaltung kommen können, ren», ergänzt Tania Weinfurtner. Damit wenn Diversität wirklich als eine appelliert sie an uns alle, die wir als Chance und Stärke gesehen wird, statt Teil der Gesellschaft Diversität aktiv «NUR WENN MAN lediglich eine normative gesellschaft- fördern können. liche Erwartung. VORURTEILE HI NTER Auf der Ebene von Institutionen und Fünf Perspektiven für ein Thema FRAGT UND DARÜBER Unternehmen müssen die Themen Im Kern geht es bei Diversität auch um Perspek- SPRICHT, KANN MAN aktiv angegangen werden. «Gerade tivenvielfalt, weshalb in diesem Beitrag fünf Institutionen tragen massgeblich dazu SIE ÜBERWI NDEN.» bei, wie sich eine Gesellschaft selbst Menschen zu Wort kommen, die alle einen unter- schiedlichen Zugang zum Thema haben. Es sind Luana Schena begreift und was als Norm betrachtet sowohl Alumni der WWF als auch aktuelle Stu- Bachelorstudentin in Geografie, dierende und Vertreter von vielfaltsfördernden wird. Dadurch beeinflussen sie auch Geschichte, Gesellschaft und Politik, Mitglied Organisationen der UZH. Sie alle haben entweder der Arbeitsgruppe «Studium stark unsere Weiterentwicklung in einen persönlichen Bezug zum Thema und/oder und Behinderung» Richtung echter Chancengerechtig- engagieren sich aktiv dafür. Oec. Juni 2021
Wie wird man eigentlich… Diversity Manager? Heidi Bodenmann gibt Einblick in ihre tagtägliche Arbeit als Diversity Manager. 11 Was macht ein Diversity Manager? Dr. Heidi Bodenmann ist verantwortlich für Organizational Health, Diversity & Grob zusammengefasst geht es Inclusion bei der Migros-Gruppe. darum, durch Sicherstellung Sie hat an der Universität Zürich von Chancengerechtigkeit sowie Psychologie studiert sowie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Förderung eines inklusiven am Lehrstuhl für Human Resource Arbeitsumfelds die Rahmen Management bei Prof. Dr. Bruno bedingungen für Diversität zu Staffelbach doktoriert und gelangte über schaffen. So definieren Diversity die Leitung verschiedener strategischer HRM-Projekte zu Diversity & Inclusion. Manager mit dem Top-Manage- ment eine Strategie, Ziele und Massnahmen zu deren Umset- zung. Sie beraten, sensibilisieren können. Auch die Zufriedenheit und führen Trainings und und das Engagement der Workshops durch. Dabei stehen Mitarbeitenden wird gestärkt, sie im engen Austausch mit wenn das individuelle Potenzial den Mitarbeitenden über die erkannt, wertgeschätzt und Hierarchiestufen und Abteilun- gefördert wird. gen hinweg sowie mit verschie- denen Behörden, Verbänden und einem vertieften Verständnis von Was kann jede*r Einzelne tun? Fachstellen. Auch das Erheben Human Resource Management und Diversity Manager können zwar und Auswerten von Daten sowie Organisationsentwicklung, sind den Rahmen mittels Strategie, das Erstellen von Berichten und auch eine hohe Sozialkompetenz, Zielen und Massnahmen vorgeben, Statistiken gehören dazu. Offenheit und Veränderungs aber der Erfolg von Diversity & bereitschaft hilfreich. Inclusion wird durch alle Wie wird man Diversity Mitarbeitenden geprägt: indem Manager? Weshalb ist es für Firmen wichtig, wir offen auf Menschen zugehen, Es gibt verschiedene Aus- und Diversität zu fördern? neugierig sind für Neues und Weiterbildungsangebote, und auch Diversity & Inclusion ist nicht nur unterschiedliche Denkweisen die Hochschulen nehmen sich eine Frage der Fairness, sondern sowie fair, einbeziehend und immer mehr dem Thema Diversity auch ein wichtiger Motor für den wertschätzend miteinander um & Inclusion an. Einen einheitlichen Unternehmenserfolg – dies wurde gehen. Insbesondere Führungs Karriereweg gibt es aber nicht. vielfach empirisch nachgewiesen. personen sind sehr wichtig für die Neben dem fachlichen Rüstzeug Durch Diversity Management wird Stärkung von Diversity & Inclusion, wie beispielsweise einem Grund- zudem der Talentpool vergrössert, da sie Personalentscheidungen wissen in Wirtschaftswissenschaften, wodurch Unternehmen auf den treffen, als Vorbilder agieren und Psychologie oder Soziologie sowie Fachkräftemangel reagieren die Unternehmenskultur prägen. Oec. Juni 2021
FOKUS EINBLICK Viele Perspektiven für Vielfalt Mehr Vielfalt bedeutet mehr Perspektiven, bessere Ideen und 12 kreativere Lösungen. Auf dieser Doppelseite geben wir Einblick, welche Projekte und Initiativen es zum Thema Diversität an der UZH, an der Fakultät und bei unseren Alumni gibt. Projekte an der UZH Diversity-Policy: Vielfalt fördern – Frauenförderung in Big Data leben – nutzen Das Projekt «Women in Big Data» der Digital Society Die UZH setzt si� aktiv für die Förderung von Vielfalt Initiative setzt si� für eine offene und breite Diskussion und gegen Diskriminierung ein. Die Diversity-Policy über den Aufbau, die Förderung und die Aufre�terhal- soll unter anderem dazu beitragen, dass gesetzli�e tung von Karrieren für Frauen in Unternehmens- und Vorgaben zur Antidiskriminierung und Inklusion no� Fors�ungsberei�en von Big Data ein. bekannter werden und no� besser umgesetzt werden Weitere Informationen: bit.ly/women-big-data können. Weitere Informationen: bit.ly/uzh-diversity «Trans welcome» – auch an der UZH Seit 2019 unterstützt die UZH «trans welcome», ein Neues Integrationsprogramm für Projekt von Transgender Network Switzerland (TGNS). Flüchtlinge Es ermutigt Transmens�en und Arbeitgeber*innen in Zahlrei�e Flü�tlinge würden gerne an einer S�weizer der ganzen S�weiz, eine Bewerbung und/oder ein Universität studieren, do� oft s�eitert es an der Coming-out am Arbeitsplatz anzugehen. Spra�e, dem Geld oder fehlenden Diplomen. Mit dem Weitere Informationen: transwelcome.� neuen Integrationsprogramm «START! Studium» mö�te die UZH Flü�tlingen den Sprung ins reguläre Studium erlei�tern. Weitere Informationen: bit.ly/uzh-refugees Oec. Juni 2021
Projekte an der Fakultät Research on Gender and Computing Is software design inherently gendered? And how does gender influence the use of te�nology? As an Associate Professor of Human-Computer Interaction these are the types of questions Elaine Huang addresses in her 13 resear�. In a current project, one of her students wants to find out how te�nology can help young women in forced marriages in Switzerland. Often they do not have a mobile phone or are monitored by their environment. So what te�nologies can help that these women receive support? Another project is dedicated to the design of software. There are already methods that detect gender-based usability problems in software. A group of students now strives to extend these methods, whi� only distinguish between male and female, to a broader Projekte unserer definition of gender. bit.ly/gender-mag Alumni Diskriminierung in Fussballclubs Online-Magazin gegen Rassismus erforscht Alumnus Dembah Fofanah hat zusammen mit Ben Pauli Wenn zwei interessierte Fussballer si� an einen das Antirassismus-Kollektiv «Mir Sind Vo Da» gegrün- Amateurclub wenden – wer erhält eher eine Rü�mel- det. 2020 lancierten sie das Online-Magazin «VO DA» dung: Derjenige mit einem einheimis� oder auslän- mit dem Ziel, Rassismus und Diskriminierung im dis� klingenden Namen? Prof. Helmut Dietl und s�weizeris�en Alltag zu benennen und strukturell Carlos Gómez González vom Institut für Betriebswirt- tief verankerten Rassismus zu dekonstruieren. Unter s�aftslehre gingen dieser Frage na� und vers�i�ten anderem fordern sie von der Stadt Züri�, rassistis�e von Hunderten eigens für die Studie erstellten E-Mail- Embleme und Häusernamen zu entfernen. Adressen Anfragen für ein Probetraining an fast 23‘000 Fussballclubs in 22 europäis�en Ländern. Es zeigte Weitere Informationen: www.mirsindvoda.� si�, dass Personen mit ausländis� klingenden Namen rund zehn Prozent weniger Antworten erhielten. Weitere Informationen: Die «Generation Z» verstehen bit.ly/diskriminierung-fussball Alumnus Yanni� Blättler hat vor rund vier Jahren das Start-up Neoviso gegründet. Die Firma hat zum Ziel, Projekte, Marken und Unternehmen mit Mutterschaftsunterstützung für der «Generation Z» zu verknüpfen – eine Generation, Assistenzprofessorinnen die in der S�weiz aus rund 1,2 Millionen Mens�en Um Assistenzprofessorinnen bei einer S�wangers�aft besteht. zu unterstützen, hat die Fakultät gemeinsam mit den Weitere Informationen: www.neoviso.� Instituten und der UZH eine neue Ri�tlinie entwi�elt. Künftig werden Postdoc-Fördermittel zur Verfügung gestellt, damit Assistenzprofessorinnen na� der Geburt eines Kindes ihre Fors�ungsprojekte in vollem Umfang fortsetzen und ihre Fors�ungsambitionen zielstrebig weiterverfolgen können. Oec. Juni 2021
FOKUS NACHGEFRAGT «We need a change in culture and gender norms» Ana Costa-Ramón is assistant professor of economics of child and youth development. She focuses part of her research on gender economics. 14 We asked the expert about her views on gender differences. What role does gender play in today’s economy? The labor advancement of women is What suggestions one of the most important economic developments of the last century. do you have to We have seen a «Grand Gender promote equality Convergence» in industrialized countries, as Claudia Goldin, professor and diversity of economics in Harvard and honorary within the Faculty? doctorate of the Faculty, calls it: a narrowing of the gender gap in labor I believe our Faculty is doing a force participation, earnings, hours tremendous and exemplary job worked, and education, where there of providing support and the right has been a reversal of the traditional environment to increase diversity gender gap. Gender in today’s and gender equality. In my economy is highly relevant because opinion, mentorship is important, we need to ensure that men and and in particular, female mentors women have equal opportunities for female junior researchers to contribute both in the workplace and students. In fact, we have and at home, and that they can reach evidence that mentoring pro- their full potential and well-being. grams are a successful tool. Why do women often still earn less than men? There are many explanations why women still earn less than men do. However, recent work has highlighted again the important role of parenthood in the persistence of gender inequality in labor market outcomes. The evidence also suggests that women’s role in childbearing may disadvantage them in high- How can we as a society counteract rewarding careers, often characterized by long, inflexible work schedules and strongly gender-typical socialization? nonlinear pay schedules for hours worked. Culture and norms are very persistent, but in order to change these patterns, For these reasons, I believe that the solution to firstly we should raise society’s awareness of implicit and explicit gender bias, achieving equality must be a combination of a and secondly we should pay a lot of attention to transmitting the same values change in culture and gender norms to allow to boys and girls. We need to convey that boys also cry and girls are also for a greater balance between work and care strong. We should not only raise daughters more like sons, but also raise sons across genders, along with reducing the cost more like our daughters. We need to be aware of our gender stereotypes of flexibility at work that facilitates this task and expectations about the roles and responsibilities of men and women. for parents. This is what will shape our future generations. Oec. Juni 2021
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FOKUS CARTE BLANCHE Was bedeutet 16 Diversität Michael Hasler für Sie? Lic. oec. publ. (1999) Selbstständiger Unternehmensberater, Transformationsberatung.ch Für mi� ist Diversität der bewusste Umgang mit der Vielfalt in der Gesells�aft. Es geht mir darum, die vielfältigen Leistungen und Erfah- rungen von Mens�en zu erkennen, sie als Potenzial zu begreifen und zu nutzen. Wenn dies gelingt, können in einer Unternehmung na�weisli� bessere Resultate erzielt werden. Das sehe i� au� als Erfolgsmodell der S�weiz. Dur� die vielen öffentli�en Diskus- sionen in den letzten Jahren zu Themen wie Gendergere�tigkeit, Rassismus und Diskrimi- «WORTE nierung von Minderheiten habe i� gelernt, wie wi�tig es ist, teils gewohnte Begriffe aus der KÖNNEN N ICHT Alltagsspra�e zu überdenken, weil sie gewisse NUR ETWAS TUN, Bevölkerungsgruppen diskriminieren können. SI E KÖN N EN Wie wir mit Diversität am besten umgehen, sei AUCH ETWAS es im Alltag oder in der Führung, bleibt eine stetige Herausforderung und man hat nie ANTUN.» ausgelernt. So a�te i� bei Bewerbungen und Beförderungen sehr darauf, ni�t in alten Stereotypen zu denken und zu handeln. Es darf ni�t mehr sein, dass Bewerber mit fremdlän- dis� klingenden Namen oder Frauen mit Teilzeitwüns�en Na�teile auf dem Arbeits- markt haben. Allerdings müssen wir au� aufpassen, dass wir dur� den Fokus auf Minderheiten ni�t dur� eine «Umkehr- diskriminierung» die Mehrheit verna�- lässigen und dadur� die wi�tige gegenseitige Toleranz und Wert- s�ätzung bedroht wird. Oec. Juni 2021
Suzanne Tolmeijer PhD Student in the Dynamic and Distributed Information Systems Group at the Department of Informatics «DIVERSITY OF For me, diversity is enri�ing. Resear� is VI EWPOI NTS IS a diverse field to be in: there are people KEY TO FULLY from many nationalities, genders, ages, UN DERSTANDING and disciplinary ba�grounds all trying A RESEARCH 17 to expand our knowledge of the world. I think diversity of viewpoints is key to fully TOPIC.» understanding a resear� topic. Unfortu- nately, some resear� fields la� this open-mindedness. It is important to have a common terminology and methodology, but just because it is different from what you know, does not make it any less valid or worth exploring. I also value diversity in my personal life. There are so many ways of looking at the world; it always broadens your view when you hear opinions different from your own. One type of diversity that I sometimes miss in resear� is Dilan Özçelik representation at the higher levels of management Teilnehmerin des UZH-Schnupperprogramms für Flüchtlinge at the university. The stereotype of the old, white, heterosexual, cis-male professor persists, while Die Türkei, das Land aus dem i� komme, ist die Heimat many could benefit from a more diverse upper vieler kultureller Unters�iede. Au� in der S�weiz gibt management. This is a �ange I hope to contribute to es eine grosse kulturelle Vielfalt, weshalb i� hier ni�t as a female LGBTQ+ member in computer science! viele na�teilige Auswirkungen der kulturellen Diversität gespürt habe. Vom S�nupperprogramm der UZH habe i� mir erhofft, dass es mir bei der Integration einen S�ritt weiterhelfen würde. I� habe mi� darauf gefreut, Men- s�en aus vers�iedenen Kulturen zu begegnen und vor «FÜR MICH allem au� die S�weizer Kultur besser kennenzulernen. STEHT DIVERSITÄT I� da�te, dass die Integration in einem universitären FÜR VERÄNDERUNG – Umfeld s�neller ges�ieht, da die kulturelle Vielfalt FÜR EI NEN ZUSTAN D gross ist. Aber um ehrli� zu sein, war es s�wieriger als geda�t. Viellei�t au� aus dem Grund, weil i� DER OFFENHEIT als Flü�tling in einer besonderen Position war. Es ist FÜR NEUE UND aber wi�tig, dass es sol�e Programme gibt und SCHÖNE DI NGE.» i� fände es gut, wenn sol�e Projekte ausgebaut werden. Während die teilnehmenden Flü�t- linge versu�en, si� an an das hiesige Bildungs- und S�ulsystem zu gewöhnen, lernen Studierende und Professor*innen im Gegenzug etwas über uns Flü�tlinge. I� denke, dies ist au� eine wertvolle Erfahrung für sie. Für mi� persönli� steht Diversität für Veränderung – für einen Zustand der Offenheit für neue und s�öne Dinge. Oec. Juni 2021
PORTRÄT Mit geballter Energie und viel Balance inhaltsgetrieben wie sie ist, so unverkrampft wirkt sie gleichzeitig. Ein Gegensatz? Vielmehr eine Frage der Balance! 18 «Der Kontrast von Altem zu Neuem fasziniert mich, Technologie-affin und analytisch, dennoch quasi die Brücke von Industrie zu digitaler Technologie nahbar, neugierig und empathisch: Dr. Monika sowie die Kunst, Neues zu entwickeln und dabei auf Krüsi besticht durch ihre energiegeladene Bestehendem aufbauen», resümiert Krüsi. Nicht von Persönlichkeit, Optimismus und eine klare Linie. ungefähr kommt daher ihre Passion für Mosaike – eine alte, aus der persischen Kultur entstammte Technik, mit der Immer in Bewegung hinterfragt sie stets den man auch heute noch hochmoderne Kunst machen könne. Status Quo – getreu ihrem Motto «höre nie auf zu Entsprechend ausbalanciert fällt sie auch Entscheide: lernen». Stillstand gibt es bei ihr nicht. faktenbasiert und analytisch, jedoch nicht ohne den Faktor Text _ Charlotte Ulmann Foto _ Petra Wolfensberger Mensch ausser Acht zu lassen. Ob sie Entscheide in ihrer bisherigen Karriere bereue? Viel wichtiger als rückwärts zu schauen sei es, vorwärts zu blicken – getreu der Prämisse, B ereits als Kind wollte sie Technikerin oder Forscherin nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung zu sein, werden: Ob beim Auseinandernehmen des Radios, so Krüsi. Aber auch in sich hineinzuhören und lernen, beim Flieger zusammenbauen oder Experimentieren – «Nein» zu sagen, denn: «Ein Nein zu einer Opportunität die Faszination für komplexe Herausforderungen und kann einen auch vor vielen negativen Sachen bewahren.» das Herausdividieren und Lösen von Problemen zieht sich Studierenden rät sie zudem, sich ganz konkret zu überlegen, wie ein roter Faden durch das Leben von Monika Krüsi. auf was sie gerne stolz sein möchten – und dann darauf Die promovierte Wirtschaftsinformatikerin hat einen hinzuarbeiten. beeindruckenden Lebenslauf. Mit Erfahrung in internationaler Unternehmensberatung als Basis, konzentriert sie sich Immer in Bewegung – mit langem Zeithorizont aktuell hauptsächlich auf Verwaltungsratsmandate von Ihre Freizeit verbringt die 59-Jährige gerne aktiv: Mit technisch-produzierenden Unternehmen: etwa als Wassersport, Zumba-Tanzen oder bei unkonventionellen Verwaltungsratspräsidentin beim Energiekonzern Repower Reisen in exotische Länder – etwa mit dem Velo quer durch und als VR-Mitglied bei Burckhard Compression, RUAG/ Kambodscha oder Guatemala. Und ja, die Arbeit mache ihr BGRB oder Energie 360°. wirklich so sehr Spass, dass sie sie als Passion bezeichnen Wie bringt man das alles unter einen Hut? Sie sei sehr würde. Entgegen dem landläufigen Klischee des frühaufste- diszipliniert, gut organisiert, und suche sich die Mandate henden Spitzenmanagers schätze sie dabei als «Nachteule» bewusst danach aus, wo sie einen nachhaltigen Beitrag vielmehr die Ruhe und Klarheit der späten Abendstunden für das Unternehmen leisten könne, erklärt Krüsi. Nebst – durchaus auch mal bis drei Uhr nachts. Industrie- und Branchenwissen seien der Fokus aufs Ob es denn etwas gebe, das sie noch unbedingt erreichen Wesentliche sowie schnelles Erkennen der Zusammenhänge möchte? Für jedes VR-Mandat setze sie sich Ziele, so Krüsi. wichtig, Neugierde und ein starkes Nervenkostüm gepaart Bei Repower sei dies etwa, ein profitables, grösseres Wasser- mit Moderationskompetenz. Das gilt im Besonderen für kraftwerk in der Schweiz zu erstellen. Aber auch Chinesisch die Rolle als Verwaltungsratspräsidentin. lernen oder ihrer Passion für moderne Architektur und Kunst nachzugehen, zum Beispiel bei einem längeren Facettenreich wie ein Mosaik Aufenthalt in New York. «Ich habe aber noch so viele Wer nun aber bei Krüsi, welche sich selbst als «technolo- weitere Ziele – dafür müsste ich wahrscheinlich 200 Jahre gische Industriefrau» bezeichnet, eine durchwegs analytisch- alt werden», schliesst sie lachend. Stillstand? Fehlanzeige. sachliche Persönlichkeit erwartet, wird eines Besseren belehrt. Äusserst kommunikativ und zugänglich ist sie, Ihre Meinung interessiert uns mit der Gabe, dem Gegenüber das Gefühl zu vermitteln, Wer soll hier als Nächstes stehen? Schreiben Sie dass man sich bereits lange kennt. So zielstrebig und uns: magazin@oec.uzh.ch Oec. Juni 2021
19 Dr. Monika Krüsi (Dr. inform., lic.oec.publ.) ist Partnerin der Unternehmensberatung MKP Consulting sowie Verwaltungsrats- präsidentin der Repower AG und Oskar Ruegg AG. Sie ist zudem unter anderem Mitglied der Verwaltungs- räte Burckhardt Compression AG, Energie 360°, und RUAG Holding/ BGRB. Davor war sie u.a. bei McKinsey sowie bei Venture Incubator Partners tätig. Krüsi ist schweizerisch-italienische Doppelbürgerin, verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Töchtern. Oec. Juni 2021
ALUMNI INSIGHTS 20 «Gestalten statt verwalten» Alexander Wagner, Professor für Finance, ist seit Sommer 2020 als Prodekan für die Weiterbildung und das Alumniwesen zuständig. Im Interview verrät er, welches seine Ziele sind und welche Weiterbildung sich aktuell besonders lohnt. Text _ Jasmin Rippstein und Charlotte Ulmann Foto _ Cedric Zellweger Was hat Sie an der Aufgabe als Prodekan Weiterbildung Die Rolle des Prodekans Weiterbildung und Alumni wurde neu und Alumni gereizt? geschaffen. Was waren die Gründe dafür? Welches Potenzial Ich erlebe die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät als und welche Herausforderungen sehen Sie in diesen beiden dynamisch – es tut sich viel. Hinter allen Initiativen stecken Bereichen? aber engagierte Personen. Die Fakultät lebt nur, wenn jeder Haben wir aktivere Alumnae und Alumni mit mehr und jede von uns etwas beiträgt. Da ich schon lange mit Einfluss in ihren Tätigkeitsbereichen, so erhöht das den Wert Begeisterung in der Weiterbildung engagiert bin, habe eines Abschlusses von unserer Fakultät sowie die Reputation ich mich gefreut, als ich gefragt wurde, das neue Amt zu und Anziehungskraft der Fakultät. Das erhöht wiederum die übernehmen. Und das Thema «Alumni» hängt natürlich Möglichkeiten für Alumnae und Alumni, sich in Gesellschaft eng damit zusammen, denn wir können und wollen unsere und Wirtschaft einzubringen. Diese Erfolgsspirale müssen Alumnae und Alumni zum lebenslangen Lernen anregen. wir mehr nützen als bis anhin. Unser Weiterbildungsangebot Oec. Juni 2021
Alexander Wagner ist Professor für Finance, Swiss Finance Institute Senior Chair und Prodekan für Weiterbildung und Alumni. Seine Forschung und Lehre behandeln Corporate Finance, Corporate Governance und Behavioral Finance. Praktische Erfahrung sammelte er als Chairman eines Proxy Advisors und als Independent Counsel für PwC. Weitere Infos unter: www.alex-wagner.com ist ein weiterer wichtiger Pfeiler für den Die Fakultät hat gerade eine neue Organisations- Impact unserer Fakultät und der Univer- einheit lanciert, die alle Weiterbildungsprogramme sität. Es war deshalb nur logisch, diese vereint. Welche Weiterbildung würden Sie den 21 strategisch relevanten Themen auch im Alumnae und Alumni zurzeit empfehlen? Fakultätsvorstand explizit zu verankern. Genau, wir fassen unter dem Dach der «Executive Education UZH» unsere Angebote Welche Strategie verfolgen Sie zusammen, wodurch sich ganz spannende im Alumniwesen? Synergien ergeben werden. Der offizielle Launch Die Fakultät ist die Homebase für alle ist im Herbst 2021 geplant, die Vorbereitungen Alumnae und Alumni und das soll in laufen auf Hochtouren. Welche Weiterbildung jetzt Zukunft noch erkennbarer sein. Wichtig gerade besonders zu empfehlen wäre? Eine gute, ist daher, dass wir Studierende vom Tag 1 aber schwierige Frage! Es kommt so darauf an, ihres Studiums als spätere Alumnae was einen interessiert. Ein Beispiel für ein und Alumni sehen und ihnen ein «Wir- besonders spannendes Angebot ist etwa das Gefühl» vermitteln. Manche treten auch Weiterbildungsprogramm in Sustainable Finance. den teilweise sehr aktiven Vereinen bei. Das Thema ist sehr wichtig, aber man hört so viel Die Fakultät wird die Vereine dabei Bla-Bla in der Praxis, da braucht es eine vertiefte, unterstützen, ihre Mitglieder zukünftig auch kritische Auseinandersetzung. Genau das noch besser zu vernetzen. Andererseits bieten unsere Programme in diesem Bereich. hoffen wir, dass die Alumnae und Alumni, Wir bieten aber auch «Customized Programs», auch durch die Vereine, die strategischen also firmenspezifische Programme, an. Ich würde Ziele der Fakultät unterstützen mich sehr freuen, da mit Alumnae und Alumni und unsere Stärken in Gesellschaft und zusammenarbeiten zu dürfen, das wäre eine Wirtschaft proaktiv positionieren. ideale Art der Kooperation. Wie steht es um die Diversität im Alumniwesen und Welche Ziele haben Sie sich als Prodekan für die in der Weiterbildungslandschaft der Fakultät? nächsten vier Jahre gesetzt? Unsere Fakultät ist von Natur aus sehr divers. Es gibt einige ambitionierte Ziele im Alumni Das spiegelt sich auch im Alumniwesen, denn unsere wesen, etwa bezüglich der Kontakte, bezüglich Zielgruppe ist sehr heterogen: Sie reicht von denen, der externen Wahrnehmung oder bezüglich des die gerade ihr Studium abgeschlossen haben bis Fundraisings. Bei der Weiterbildung hoffe ich, zu den Senior-«VIP»-Alumni. Auch bei der Weiter- dass wir die Erfolgsgeschichte noch intensiver bildung gilt das: Wir haben Programme, die vor fortzuschreiben vermögen, um weiterhin in die wiegend auf Wissensvermittlung für Personen Verbesserung der Weiterbildung wie auch letztlich relativ am Anfang ihrer Karriere abzielen. Andere, in themenverwandte Forschung investieren zu wie das neu geplante CAS Advanced Management, können. Ein ganz wichtiges Ziel ist es auch, gemein- sind für Top-Level-Executives und Führungs sam mit meinem Team für die Executive Education personen gedacht. Beim Thema Gender-Diversität eine einzigartige und erkennbare Positionierung haben wir in der Fakultät noch viel Arbeit vor zu entwickeln, die die Diversität unseres Angebots uns, das ist keine Frage. Es freut mich daher ganz mit einer gemeinsamen Message verbindet. besonders, dass die beiden grössten Alumni- Auch auf der Prozess-Ebene habe ich ein Ziel: Vereine, OEC ALUMNI UZH und UZH Alumni Nämlich weiterhin Spass zu haben, möglichst Informatik, derzeit von Frauen geführt werden, alle Stakeholder und Mitarbeitenden einzu- und dass neben mir in der Geschäftsleitung binden und gemeinsam das Motto umsetzen, der Executive Education zwei Frauen und zwei das ich mit unserer Fakultät verbinde: Gestalten Männer engagiert sind. statt verwalten. Oec. Juni 2021
LOKALTERMIN She speaks the language of business As a teenager, Hui Chen thought accounting was boring. But today she knows better: it‘s the language of business. She is a professor with heart and soul, always striving to make her 22 complex field accessible. And with one goal in mind: to make a real impact with her work. Text _ Fabienne Schumacher Foto _ Esteban Castle R esilience is the key. This is what Hui Chen learned in though her work runs in the background, it is an important her childhood growing up in China. As a professor of piece of the economic puzzle. This is because research in accounting she likes complexity and learning new financial accounting has a direct impact on the international things. That is one reason she enjoys the university environ- accounting standards that companies must adhere to. «This ment so much. «I love to be surrounded by smart people and interaction between academia and regulators fascinates me having an open-minded atmosphere.» When she was writing and makes me feel like my work is really having an impact.» her PhD thesis, she realized that this was where she belon- ged. «I found that if I pursue an academic career, I could Bottle neck of life work at a university forever», she says with a smile. That is When asked about the biggest challenge in her life, Hui why she was never drawn to business. «I probably would Chen mentions the time when she was writing her PhD not have fit well in a corporate environment, because you thesis and starting a family at once. «Because I was pregnant have to take orders and do things based on what your boss while writing the thesis, my friends always joked that my or company wants you to do. I‘d rather be able to decide for son was my co-author», she laughs. «But the early stage of myself where I want to do research.» career as an academic was really tough. As a young assistant Chen loves to discover new places. She moved to the professor, you have to catch up on so many fronts: You need United States for her PhD and has now been in Switzerland to build up your research portfolio, write papers and learn for six years. «Yes, it is a challenge to move to a new country. how to teach. All of that takes time, and you just had a But it is so important to see what the world is like outside of newborn baby. It is like a bottle neck in your life.» Still, she what you know.» Compared to the U.S., she misses diversity would not do it any other way, though. Because two things the most. «There are many different types of role models and are important to her in life: family and work. «A family is leaders who are just not what you typically would expect in like an anchor and keeps you grounded. A job that you like the stereotypes. We need more of them in Switzerland.» is just as important. Everything else is just a bonus.» She appreciates that universities are taking steps in the right Accounting – an underestimated field direction by taking measures, because it is important to give Hui Chen probably inherited the accounting gene from her young women more flexibility during this time. mother, who was an accountant at a company in China and always emphasized the importance of this profession. «I A researcher with heart and soul resisted for the longest time because I thought it must be the For Hui Chen, her profession is a calling. That makes it most boring thing. But look what I am doing today», the sometimes hard to separate work from life. «Every now and 48-year old laughs. Today, she knows the importance of this then I think it would be nice to have a job where you do not field. «Warren Buffett once said ‹accounting is the language take work home with you. But that is never going to happen of business›. I totally agree with him, it is the most impor- with a researcher. You cannot turn it off, it is like a computer tant communication a company can have with the rest of the program running in the background.» That is why she will world.» With an ease, Hui Chen explains the complexities probably never stand still. Her next big goal? To understand of financial accounting. How it is the basis for important where the cut-off is between principle and rule-based investment decisions, why it is not intuitive at all, and why accounting. «Too many rules make people inventive to avoid it often runs unnoticed in the background. «Unless there is a the rules. Too few rules leave too much room for interpreta- big scandal, everyone will hear about it», she laughs. Even tion. So where is the optimal point?» Oec. Juni 2021
23 Hui Chen is a Full Professor of Accounting and joined the University of Zurich in 2014. She is also a research fellow at Judge Business School, University of Cambridge. Her research primarily addresses the economic effects of accounting regulations and practices. Hui Chen lives with her husband and son in Kilchberg. We usually meet to talk at the professor‘s favorite restaurant; in Hui Chen‘s case, it would have been the Terrasse restaurant at Bellevue. Oec. Juni 2021
STUDI MEETS Berufschancen? Exzellent! In der zweiten Folge von «Studi meets…» sprechen zwei Informatik- 24 Studierende über Emotionen im Studium, Online-Vorlesungen, Berufsaussichten und die Frage, wie es als Mann ist, Informatik zu studieren. Ein Auszug aus dem Gespräch. Text _ Fabienne Schumacher Fotos _ Esteban Castle an nicht W iker*in sitzt m as passiert, wenn «Als Informat d hackt. Computer un nur vor dem man Studierende mit , eng mit unterschiedlichen an so ll te in der Lage sein M beiten.» Personen für ein Gespräch an sammenzuar einen Tisch setzt? In der neuen Menschen zu id Damaris Schm Serie «Studi meets…» möchte das Oec. Magazin genau das herausfinden. Dabei treffen Studierende auf verschiedene Gesprächspartner*innen der Fakultät: Alumnae und Alumni, Professor*innen, Forschende, Doktorierende oder Mitarbei- tende. Die Vorgaben sind einfach – es gibt keine. Falls das Gespräch einmal ins Stocken geraten sollte, gibt es vorgefertigte Zettel mit Fragen. In der zweiten Folge begegnen sich PhD-Student Dzmitry Katsiuba und Master studentin Damaris Schmid. «Ich fand a m Studium besonders wertvoll, d Begeisterun ie Dzmitry Katsiuba (links) ist PhD-Student. Damaris Schmid (rechts) g der Dozie für das Fach renden studiert Information Systems im Master und ist Präsidentin des mitzuerleb Fachvereins Informatik ICU. en.» Dzm itry Katsiuba Oec. Juni 2021
DZMITRY : Wie kamst du auf Wirtschaftsinformatik? DAMARIS: Als das Ganze losging, schrieb ich an meiner Bachelorarbeit und habe nicht viel vom DAMARIS: Das erste Mal für Wirtschaft interessiert Online-Studium mitbekommen. Und momentan: habe ich mich nach meiner Musikmatur. Nach Es ist okay. Ich freue mich aber darauf, wenn wir meiner Ausbildung in einer Bank fand ich Wirtschaft wieder in die Vorlesungen dürfen und mit den alleine aber etwas langweilig. Ich stiess auf Dozierenden persönlich Kontakt haben. Informatik mit seinen vielen Fachrichtungen und war begeistert, denn man sitzt nicht nur vor dem DZMITRY : Ja absolut, ich fand am Studium beson- Computer und hackt. Man sollte vielmehr sozial ders wertvoll, die Begeisterung der Dozierenden 25 sein, weil es bereits im Studium viele Gruppen- für das Fach mitzuerleben. Das geht live viel besser. arbeiten gibt. Und du? Es hilft auch bei der Orientierung: Was macht mir Spass und welches Thema löst Emotionen in DZMITRY: Wirtschaftsinformatik war nicht mein mir aus? erstes Studium. Ich habe zuerst Geographic Information Systems in Belarus studiert, wo ich DAMARIS: Zudem fand ich toll, dass die Fakultät erste Schnittstellen zur Informatik hatte. Danach die Studierenden beim Wechsel zu online sehr eng arbeitete ich im Managementbereich und merkte, miteinbezogen hat. Es war spannend, einen Einblick dass mir die Analyse und Optimierung von zu erhalten und das Gefühl zu haben, dass die Prozessen sehr gefällt. Schliesslich habe ich mir Meinung der Studierenden wichtig ist. das Studienangebot der UZH angeschaut und DAMARIS zieht eine Frage. gesehen, dass bei den Berufschancen in Wirtschafts- informatik stand: «exzellent». Ich fand das witzig, DAMARIS: Dzmitry, wie ist es für dich als Mann, so kurz und eindeutig, verglichen mit anderen Informatik zu studieren? Studienrichtungen. Schauen Sie DZMITRY: Das ist eine gute Frage! sich das Gespräch DAMARIS: Ja, die Berufschancen sind exzellent im Video an und nach einem Master verdient man schnell DAMARIS: Diese Frage wird sonst immer mir viel Geld. Wieso machst du da überhaupt noch gestellt. Hast du dir schon einmal Gedanken einen PhD? (lacht) zu diesem Thema gemacht? oec.uzh.ch/studi-meets DZMITRY: Das ist eine gute Frage! Meine Master- DZMITRY: Tatsächlich, immer wieder. In der arbeit in Information Systems entstand im Rahmen Informatik sind wir weit davon entfernt, eine einer Kooperation zwischen einer Firma und ausgeglichene Geschlechterstruktur zu haben. der UZH. Dabei ergab sich eine Möglichkeit für Das merkt man zum Beispiel bei Fächern und Ihre Meinung eine PhD-Stelle. Eine ideale Möglichkeit also, in Modulen, wo Problemstellungen aus unterschied- interessiert uns! einem spezifischen Bereich eine Expertise zu lichen Perspektiven kreativ betrachtet werden Wer sollte als Nächstes entwickeln und doch eine Verbindung zum Markt müssen. Dort ist man auf unterschiedliche auf der Lounge gegen- zu haben. Hinzu kommt, dass mir der Bildungs- Ansichtsweisen angewiesen. Ich finde es über einer Studentin oder eines Studenten kontext gefällt: Ich mache parallel das Lehrdiplom. extrem schade, dass es weniger Frauen gibt. Platz nehmen? Deshalb war ich nicht abgeneigt, in der Akademie Auch geht die Schere vom Master- zum PhD- Schreiben Sie uns zu bleiben. Hast du neben dem Studium gearbeitet? Studium weiter auf. Da frage ich mich: Was Vorschläge an kann man dagegen tun und wie kann man Frauen magazin@oec.uzh.ch DAMARIS: Ja, während des Bachelorstudiums in ihrer wissenschaftlichen Karriere fördern? habe ich 20 Prozent in einer Bank gearbeitet. Wie erlebst du das? Irgendwann wollte ich aber etwas ändern, denn alle schwärmten von Start-ups und Entrepreneur- DAMARIS: Grundsätzlich studiert man als Frau ship. Deshalb wechselte ich in ein kleines Unterneh- nicht Informatik, sondern zum Beispiel etwas men, das gefiel mir aber überhaupt nicht. Ich im sozialen Bereich. Es ist aber bewiesen, dass glaube, ich brauche eine grosse Firma mit der eine ausgeglichene Geschlechterverteilung in Möglichkeit zum Netzwerken. Teams einen Mehrwehrt gibt und guttut. Informatik ist definitiv kein Männerberuf. Es braucht alle DZMITRY : Wie ist denn das aktuelle Online- Geschlechter – daher: Ja bitte, liebe Frauen, studiert Studium für dich? Informatik! Lasst euch nicht abschrecken. Oec. Juni 2021
UPDATE Neues aus der Forschung 26 wirtschaftslehre sowie weiteren Forschenden unter- Wie Mitstudierende die eigenen suchte, welchen Einfluss diese tägliche Routine auf die Noten verbessern Arbeit hat. Sie zeigte, dass lange Arbeitswege für Mit- Eine Studie von Prof. Ulf Zölitz von Institut für arbeitende mit geringer Selbstkontrolle und grösseren Volkswirtschaftslehre zeigt, dass nicht nur der Konflikten zwischen Arbeit und Familie zu geringerer Notendurchschnitt, das Geschlecht oder die Arbeitszufriedenheit und erhöhter Fluktuation führt. Herkunft der Kommiliton*innen den eigenen Weitere Informationen: bit.ly/uzh-pendeln Studienerfolg beeinflussen können, sondern auch deren Persönlichkeit. Viel Kontakt und Interaktio- nen mit sorgfältig arbeitenden Mitstudierenden verbessert die eigene Leistung. Dieser Effekt Familiäres Arbeitsumfeld birgt bleibt sogar bis in spätere Semester bestehen. Foto: iStock, irano83 (1), NASA/JPL-Caltech (1) auch Risiken Weitere Informationen: bitl.ly/uzh-peers Viele Unternehmen fördern eine familienähnliche Atmosphäre, um Loyalität und kollegialen Zusammen- halt zu stärken. Eine Studie von Prof. Lauren Howe vom Institut für Betriebswirtschaftslehre zusammen mit Pendeln als Chance Prof. Saera Khan von der Universität San Francisco Weltweit pendeln Menschen durchschnittlich zeigt nun, dass dies ein potenzieller Nachteil sein kann. 38 Minuten pro Strecke. Diese Zeit wird oftmals Denn Mitarbeitende, die in einer familienähnlichen genutzt, um zwischen der Rolle zu Hause und der Firmenkultur arbeiten, sind weniger geneigt, auf Rolle bei der Arbeit zu wechseln. Eine Studie von Fehlverhalten innerhalb des Teams hinzuweisen. Um Prof. Jochen Menges vom Institut für Betriebs dies zu verhindern, müssen Unternehmen zusätzliche Oec. Juni 2021
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