Magdalena Kožená Chamber Orchestra of Europe Robin Ticciati - Sonntag 27. Januar 2019 18:00
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Kölner Sonntagskonzerte 4 Magdalena Kožená Chamber Orchestra of Europe Robin Ticciati Sonntag 27. Januar 2019 18:00
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Kölner Sonntagskonzerte 4 Magdalena Kožená Mezzosopran Chamber Orchestra of Europe Robin Ticciati Dirigent Sonntag 27. Januar 2019 18:00 Pause gegen 18:50 Ende gegen 19:50 17:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder
PROGRAMM Gabriel Fauré 1845 – 1924 Pelléas et Mélisande op. 80 (1898) Suite für Orchester Prélude. Quasi Adagio La Fileuse. Andantino quasi Allegretto Sicilienne. Allegretto molto moderato La Mort de Mélisande. Molto Adagio Hector Berlioz 1803 – 1869 Les Nuits d’été op. 7 (1840 – 41) Sechs Lieder für Singstimme und Orchester Villanelle Le spectre de la rose Sur les lagunes Absence Au cimetière (clair de lune) L’ île inconnue Pause Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Sinfonie C-Dur KV 425 (1783) (»Linzer Sinfonie«) Adagio – Allegro spiritoso Andante Menuetto – Trio Presto 2
DIE GESANGSTEXTE Hector Berlioz Les Nuits d’été op. 7 (1840 – 41) Sechs Lieder für Singstimme und Orchester Text aus »La comédie de la mort« von Théophile Gautier Villanelle Hirtenlied Quand viendra la saison nouvelle, Wenn der Frühling kommt, Quand auront disparu les froids, Wenn die kalten Tage vorbei sind, Tous les deux nous irons, ma belle, Dann gehen wir zwei, meine Pour cueillir le muguet aux bois; Schöne, Sous nos pieds égrenant les perles Maiglockchen pflücken im Wald; Que l’on voit au matin trembler, Zählen zu unseren Füßen die Nous irons écouter les merles Perlen, Siffler. Die der Morgen erzittern sieht, Und wir wollen der Amsel lauschen, Wenn sie singt. Le printemps est venu, ma belle, Der Frühling ist gekommen, meine C’est le mois des amants béni, Schöne, Et l’oiseau, satinant son aile, Der herrliche Monat der Liebenden Dit des vers au rebord du nid. ist da, Oh, viens, donc, sur ce banc de Und der Vogel glättet seine Flügel, mousse Spricht sein Gedicht am Rande des Pour parler de nos beaux amours, Nests. Et dis-moi de ta voix si douce: 0, komm auf diese Bank aus Moos, »Toujours.« Lass uns von unserer Liebe reden, Sage mir mit deiner sanften Stimme: Für immer! Loin, bien, loin, égarant nos Weit, weit fort führen uns unsere courses, Wege, Faisant fuir le lapin caché Vertreiben den Hasen aus seinem Et le daim au miroir des sources Versteck Admirant son grand bois penché; Und den Hirsch vom Spiegel der Puis chez nous, tout heureux, tout Quellen, aises, Wo voller Stolz er sein Geweih En panier s’enlaçant nos doigts, betrachtet; Revenons, rapportant des fraises Dann kehren wir zufrieden und Des bois. glücklich zurück, Tragen gemeinsam unseren Korb; Bringen Erdbeeren heim Aus dem Wald. 3
Le spectre de la rose Der Geist der Rose Soulève ta paupière close Hebe ein wenig deine Augenlider, Qu’effleure un songe virginal; Die ein zarter Traum erzittern lässt. Je suis le spectre d’une rose Ich bin der Geist einer Rose, Que tu portaits hier au bal. Die gestern du zum Ball getragen Tu me pris encore emperlée hast. Des pleurs d’argent de l’arrosoir, Als du mich nahmst, war ich Et parmi la fête étoilée benetzt Tu me promenas tout le soir. Von den silbernen Tränen der Tränke, Und auf dem Fest im Sternenglanz Trugst du mich einen Abend lang. Oh toi, qui de ma mort fut cause, Zu dir, die mich hat sterben lassen, Sans que tu puisses le chasser, Wird jede Nacht mein Rosengeist, Toutes les nuits mon spectre rose Den du nicht wirst vertreiben A ton chevet viendra danser. können, Mais ne crains rien, je ne réclame Zum Tanz vor deiner Bettstatt Ni messe ni De Profundis; kommen. Ce léger parfum est mon âme, Doch sorge dich nicht, ich fordere Et j’arrive du Paradis. Kein De Profundis, keine Messe, von dir; Dieser zarte Duft ist meine Seele, Ich komme aus dem Paradies. Mon destin fut digne d’envie, Man hätte mich beneiden können. Et pour avoir un sort si beau Für solch verheißungsvolles Plus d’un aurait donné sa vie, Schicksal Car sur ton sein j’ai mon tombeau, Hätte manch einer sein Leben Et sur l’albâtre où je repose gegeben, Un poète avec un baiser écrivit: Denn auf deiner Brust ist mein Ci-gît une rose que tous les rois Grab, vont jalouser. Und auf dem Alabaster, wo ich ruhe, Hat ein Dichter mit einem Kuss Geschrieben: »Hier ruht eine Rose, Die alle Könige mit Neid erfüllt.« 4
Sur les lagunes Auf den Lagunen Ma belle amie est morte: Meine Liebste ist tot; Je pleurerai toujours; Ich werde immer weinen; Sous la tombe elle emporte Mit ins Grab hinab nimmt sie Mon âme et mes amours. Meine Seele und meine Liebe Dans le ciel, sans m’attendre, Ohne auf mich zu warten, Elle s’en retourna; Kehrte sie in den Himmel zurück; L’ange qui l’emmena Der Engel, der sie mitnahm, Ne voulut pas me prendre. Wollte mich nicht. Que mon sort est amer! Wie traurig ist mein Los! Ah! Sans amour s’en aller sur la Ach, ohne Liebe hinausfahren aufs mer! Meer! La blanche créature Die bleiche Gestalt Est couchée au cercueil. Ruht im Sarg. Comme dans la nature Wie in der Natur Tout me paraît en deuil! Scheint alles in Trauer! La colombe oubliée Vergessen weint die Taube Pleure et songe à l’absent; Und träumt vom fernen Gefährten; Mon âme pleure et sent Meine Seele weint und fühlt, Qu’elle est dépareillée. Dass sie zerrissen ist. Que mon sort est amer! Wie traurig ist mein Los! Ah! Sans amour s’en aller sur la Ach, ohne Liebe hinausfahren aufs mer! Meer! Sur moi la nuit immense Über mich breitet sich die Nacht S’étend comme un linceul; Wie ein riesiges Leichentuch; Je chante ma romance Ich singe mein Lied, Que le ciel entend seul. Das nur der Himmel hört. Ah! Comme elle était belle Ach, wie schön war sie, Et comme je l’aimais! Wie sehr habe ich sie geliebt! Je n’aimerai jamais Ich werde nie wieder Une femme autant qu’elle. Eine Frau so lieben wie sie. Que mon sort est amer! Wie traurig ist mein Los! Ah! Sans amour s’en aller sur la Ach, ohne Liebe hinauffahren aufs mer! Meer! 5
Absence Trennung Reviens, reviens ma bien aimée! Komm zurück, komm zurück, Comme une fleur loin du soleil, meine Geliebte! La fleur de ma vie est fermée Wie eine Blume, die fern der Sonne Loin de ton sourire vermeil. ist, Entre nos cœurs quelle distance! Hat die Blume meines Lebens sich Tant d’espace entre nos baisers! geschlossen, Ô sort amer! Ô dure absence! Deinem strahlenden Lächeln so Ô grands désirs inapaisés! fern. Zwischen unseren Herzen welche Ferne, Welch ein Abstand zwischen unseren Küssen! O trauriges Los! 0 harte Trennung! O grenzenlos ungestilltes Verlangen! D’ici là-bas, que de campagnes, Von hier bis dort wieviele Felder, Que de villes et de hameaux, Wieviele Städte und Dörfer, Que de vallons et de montagnes, Wieviele Berge und Täler, A lasser le pied des chevaux! Die der Pferde Füße ermüden. 6
Au cimetière Auf dem Friedhof Connaissez-vous la blanche tombe Kennst du das weiße Grab, Où flotte avec un son plaintif Wo sich mit klagendem Ton l’ombre d’un if? Der Schatten einer Eibe wiegt? Sur l’if, une pâle colombe, Auf der Eibe singt eine bleiche Triste et seule, au soleil couchant, Taube Chante son chant: Traurig und allein bei Sonnenuntergang ihr Lied: Un air maladivement tendre, Eine zarte, eine zärtliche Weise, A la fois charmant et fatal, Zauberhaft und voller Wehmut, Qui vous fait mal, Die traurig stimmt Et qu‘on voudrait toujours entendre, Und die man immer hören möchte; Un air, comme en soupire aux cieux Eine Weise, wie sie im Himmel L’ange amoureux. Der Engel der Liebe flüstert. On dirait que l’âme éveillée Man möchte meinen, in der Erde Pleure sous terre à l’unisson Stimme die erweckte Seele De la chanson, Weinend ein in den Gesang, Et du malheur d’être oubliée Beklage das Unglück, Se plaint dans un roucoulement Vergessen zu sein, Bien doucement. Mit leisem Gurren. Sur les ailes de la musique Auf den Flügeln der Musik, On sent lentement revenir So spürt man, kehrt langsam Un souvenir: Die Erinnerung wieder; Une ombre, une forme angélique Ein Schatten, die Gestalt eines Passe dans un rayon tremblant, Engels En voile blanc. Gleitet in einem zitternden Strahl Mit weißem Schleier dahin. Les belles de nuit, demi-closes, Die Wunderblumen, noch halb Jettent leur parfum faible et doux geschlossen, Autour de vous, Verströmen ihren feinen, zarten Et le fantôme aux molles poses Duft Murmure en vous tendant les bras: Um dich her, »Tu reviendras!« Und der Geist, diese kraftlose Gestalt Reicht dir flüsternd die Hand: »Du kommst wieder!« Oh! Jamais plus, près de la tombe, O, nie wieder gehe ich hin zum Je n’irai quand descend le soir Grab, Au manteau noir, Wenn die Sonne herabsteigt Écouter la pâle colombe ln ihrem schwarzen Mantel, Chanter sur la pointe de l’if Höre nie wieder die bleiche Taube Son chant plaintif! Dort oben auf der Eibe Ihr Klagelied singen! 7
L’ île inconnue Die unbekannte Insel Dites, la jeune belle! Sag, junge Schöne, Où voulez-vous aller? Wohin willst du? La voile enfle son aile, Das Segel bläht seinen Flügel, La brise va souffler! Der Wind wird wehen! L’aviron est d’ivoire, Das Ruder ist aus Elfenbein, Le pavillon de moire, Die Flagge aus Moiré, Le gouvernail d’or fin; Das Steuer aus feinem Gold; J’ai pour lest une orange, Als Ladung habe ich eine Orange, Pour voile une aile d’ange, Als Segel einen Engelsflügel, Pour mousse un séraphin. Als Schiffsjungen einen Seraphim. Est-ce dans la Baltique, ln die Ostsee, Dans la mer Pacifique, ln den Stillen Ozean, Dans l’ île de Java? Auf die Insel Java? Ou bien est-ce Norvège, Oder soll ich in Norwegen Cueillir la fleur de neige, Die Schneeblume pflücken, Ou la fleur d’Angsoka? Oder die Blume von Angsoka? Menez-moi, dit la belle, Führe mich, sagt die Schöne, A la rive fidèle An das Gestade der Treue, Où l’on aime toujours. Wo man sich immer liebt: Cette rive, ma chère, Dieses Ufer, meine Teure, On ne la connaît guère Ist kaum bekannt Au pays des amours lm Land der Liebe. Où voulez-vous aller? Wohin willst du? la brise va souffler. Der Wind wird wehen! Deutsch: Sebastian Viebahn 8
ZU DEN WERKEN Geheimnisumwoben und voller Magie Schlecht bezahlt und künstlerisch unbefriedigend waren die Jahre, in denen der in Südfrankreich geborene und überwiegend in Paris wirkende Gabriel Fauré sein Brot als Kirchenmusiker und Klavierlehrer verdienen musste. Erst mit der Berufung zum Orga- nisten der berühmten Pariser Kirche La Madeleine im Jahr 1896 und wenig später zum Kompositionslehrer am Conservatoire drehte sich der Wind für den bereits über Fünfzigjährigen zu seinen Gunsten. Endlich konnte er alle ungeliebten Jobs an den Nagel hängen, mit Hingabe Schülern wie Maurice Ravel, Charles Koechlin und Nadia Boulanger den kompositorischen Feinschliff verpassen und sich – trotz seines Aufstiegs zum Direktor des Conservatoire anno 1905 – nach Gusto dem eigenen Komponie- ren widmen. Dabei standen vor allem die Klavier- und Kammermusik sowie Lieder im Mittelpunkt seines Schaffens. Die Verwendung eines Orchesters schien Fauré, der sich eigenen Aussagen zufolge dem »Streben nach Klarheit des Denkens, nach Nüchternheit und Reinheit der Form« verschrieben hatte, dagegen ein allzu »gefährliches Mittel, die Dürftigkeit musikalischer Einfälle zu vertuschen und rein äußerliche Effekte zu erzielen«. Ob dieser Haltung gegenüber dem Orchester ist es denn auch nicht ver- wunderlich, dass Faurés Œuvre auf diesem Gebiet eher schmal bemessen ist. Umso erfreulicher, dass heute Abend seine Orchestersuite op. 80 auf dem Konzertprogramm steht. Sie ist eng mit Maurice Maeter- lincks Drama Pelléas et Mélisande verbunden, einem Hauptwerk des Symbolismus, das am 17. Mai 1893 in Paris uraufgeführt wor- den war. Die Handlung spielt zu einer nicht näher spezifizierten Zeit im sagenhaften Reich Allemonde: Auf einer Reise begegnet Prinz Golaud im Wald der schönen, rätselhaft-traurigen Méli- sande. Er kehrt mit ihr zum Schloss seines Großvaters zurück und heiratet sie. Doch Mélisande fühlt sich in den düsteren Gemäu- ern unwohl. Nur Golauds Halbbruder Pelléas, zu dem Mélisande eine tiefe Zuneigung empfindet, kann sie aufheitern. Dies erregt Golauds Eifersucht. Im Zorn erschlägt er Pelléas, worüber Méli- sande derart erschüttert ist, dass auch sie wenig später stirbt. 9
Nicht nur in Frankreich, auch weit darüber hinaus konnte Mae- terlincks Drama sensationelle Erfolge verbuchen. So sollte das Stück beispielsweise im Sommer 1898 in einer englischen Über- setzung im Londoner Prince of Wales’ Theatre aufgeführt wer- den. Und dafür hatte die berühmte, die Hauptrolle verkörpernde Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell – die zeitlebens den Namen ihres Ehemanns als Künstlernamen führte – etwas ganz Besonderes im Sinn: eine Schauspielmusik, um die sie außer bei Claude Debussy auch bei Fauré anfragte. Und da Letzterer von dem Auftrag auf Anhieb begeistert war und sofort zusagte, war die Sache ausgemacht. Innerhalb weniger Wochen konzipierte Fauré sieben umfassende Musikstücke nebst allerlei kleinen Orchestereinwürfen. Wegen anderer Verpflichtungen und weil bis zur Premiere nur mehr ein knapper Monat Zeit blieb, betraute Fauré seinen einstigen Schüler Charles Koechlin damit, die Sätze zu orchestrieren. Wohlwissend, dass dieser im instrumentalen Bestreben nach Klarheit, klanglicher Raffinesse und Transpa- renz ganz auf seiner Linie lag, ließ er ihm weitgehend freie Hand. Die einzige Vorgabe, die Koechlin zu berücksichtigen hatte, kam aus London und betraf den Umfang des zur Verfügung stehen- den Orchesters, der auf zwei Flöten, eine Oboe, zwei Klarinet- ten, ein Fagott, zwei Hörner, zwei Trompeten, Pauken, Harfe und nur wenige Streicher begrenzt war. Mit dem Ergebnis war Fauré offensichtlich äußerst zufrieden: »Lieber Freund, ich wüsste nicht, wie ich Sie für Ihren Zeitaufwand und für Ihre guten Ideen entschädigen könnte!«, schrieb er im Juni 1898 an Koechlin. »[…] nochmals tausend Dank. Ohne Sie hätte ich das nie rechtzeitig geschafft.« Die Schauspielmusik erfreute sich immenser Beliebtheit. Und so beschloss Fauré Ende des Jahres 1898, das Prélude zum ersten Akt, die Zwischenmusik La Fileuse (Die Spinnerin) zum dritten und La Mort de Mélisande (Der Tod Mélisandes) aus dem letzten Akt als Suite zu veröffentlichen. Dafür überarbeitete er Koech- lins Orchestrierung der entsprechenden Teile der Bühnenmusik vor allem im Hinblick auf eine Vergrößerung der Besetzung. Die in der Schauspielmusik dem zweiten Akt vorausgehende Sicili- enne fügte Fauré der Suite erst knapp zehn Jahre später hinzu und schuf so die heute im Konzertrepertoire gängige viersätzige Fassung. 10
Wie schon die Bühnenmusik fängt auch die Suite die geheim- nisvolle Grundstimmung des Dramas kongenial in Musik ein. Bar jeglicher Sentimentalität, Seelenqualen und romantischer Verzü- ckungen verzaubert sie den Hörer mit ihren ausdrucksvollen und weich dahinströmenden Melodien, der Grazilität, ihrer harmoni- schen Leuchtkraft und schillernden Farbigkeit. Gleich einer Art Traummusik schildert das zarte, ein wenig nostalgische Prélude die magische Atmosphäre des Märchenwaldes, in dem der Prinz der geheimnisvollen Mélisande begegnet. Der Satz gipfelt in einer fortissimo und allargando überschriebenen Passage, in der sich die aufgestaute Emotionalität in einem leidenschaftlichen chromatischen Abstieg entlädt, bevor in der Coda das auf nur einer Note ertönende Hornsignal den zur Jagd ausrückenden Prinzen symbolisiert. Nur bisweilen durch einen unruhigen, die künftigen Verstrickungen und ihre Tragik andeutenden Unterton aufgewühlt, zeichnet sich das Prélude – ähnlich den nachfolgen- den Sätzen – durch eine unvergleichliche Schwerelosigkeit aus, die vor allem auf elegant verschlungenen melodischen Linien sowie Modulationen in weit entfernte Tonarten basiert. Fließende Bläserkantilenen bestimmen die folgende Fileuse, ein zartes, von natürlicher Leichtigkeit beseeltes Lied ohne Worte, das von gleichmäßig pulsierenden Sechzehnteltriolen grundiert wird und dessen Oboenmotiv mit dem Eröffnungsthema des Prélude ver- wandt ist. Nach dieser Schilderung der am Spinnrad auf ihren Gemahl wartenden Mélisande erklingt die nachträglich einge- fügte, graziöse Sicilienne, deren tänzerisch schwingender Sechs- achteltakt seltsam quer zu dem düsteren, mittelalterlich stilisier- ten Drama steht. Das abschließende La Mort de Mélisande ist eine langsam voranschreitende, in ihrer verhaltenen Emotionalität ungemein subtile Trauermusik im streng punktierten Rhythmus der französischen Ouvertüre, deren chromatisch-melodische Wendungen in harmonisch milde Moll-Farben gehüllt sind. Nach dem Tod seines Lehrers und Mentors fügte Koechlin – der später auch Werke von Claude Debussy, Franz Schubert und Cole Porter orchestrierte – anno 1936 noch das von Fauré nach dem englischen Text von Jack Mackail vertonte Chanson de Méli- sande nebst zwei weiteren kurzen Sätzen in die Orchestersuite ein. Die nun siebensätzige Komposition wurde erstmals im Jahr 2010 auf CD eingespielt, konnte sich aber im Konzertrepertoire 11
nicht durchsetzen. Und außer Fauré gab es natürlich noch wei- tere Komponisten, unter ihnen Claude Debussy, Jean Sibelius und Arnold Schönberg, die Gefallen daran fanden, die zwischen metaphysischem Symbolismus und Bodenständigkeit oszillie- rende Geschichte um Pelléas und Mélisande in Töne zu fassen – eine Geschichte, deren dichterisch verschleiernde Sprache mehr andeutet als erzählt und den Tonkünstlern deshalb die Frei- heit gab, ihre Fantasien mit der Maeterlinck’schen Dichtung zu verschmelzen. Sommernächte Wie Fauré ist auch sein gut vierzig Jahre älterer Landsmann Hector Berlioz als feinsinniger Melodiker und sinnlich-expres- siver Orchesterfarben-Magier in die Musikgeschichte einge- gangen. Unbekümmert und experimentierfreudig ignorierte der auch als Musikkritiker und Feuilletonist reüssierende Berlioz eta- blierte Formen und ästhetische Normen, setzte sich kühn über herkömmliche Gattungsgrenzen hinweg und gab so der Musik entscheidende neue Impulse. Seine im Jahr 1830 komponierte Symphonie fantastique, mit der das Enfant terrible seinerzeit die europäische Musikszene in hellen Aufruhr versetzte, ist ein Bei- spiel dafür. Ein weiteres, weniger provozierendes Exempel für Berlioz’ eigen- williges Komponieren ist der Liederzyklus Les nuits d’été op. 7 (Sommernächte) nach Gedichten seines Zeitgenossen Théophile Gautier. Die im Sommer 1841 erschienenen, für eine Singstimme und Klavier komponierten sechs Lieder instrumentierte Berlioz auf Anraten eines Verlegers Mitte der 1850er-Jahre für Orchester – und schuf damit ein neues Genre, das zyklische Orchesterlied, das ein halbes Jahrhundert später vor allem Richard Strauss und Gustav Mahler mit Vorliebe aufgreifen sollten. Das Besondere des Zyklus, den Berlioz der befreundeten Komponistin Louise Bertin widmete: Die einzelnen Lieder der Orchesterversion sind ver- schiedenen Stimmfächern zugewiesen, Villanelle beispielsweise einem Mezzosopran, Sur les lagunes (Auf den Lagunen) einem Bariton und Au cimetière (Auf dem Friedhof) einem Tenor. Im 12
Konzertbetrieb hat sich allerdings seit Langem die Praxis durch- gesetzt, den Zyklus einem einzigen Interpreten zu überantworten. Berlioz war mit dem Ergebnis seiner Orchestrierung höchst zufrieden: »Zehnmal wirkungsvoller als auf dem Klavier«, urteilte er über die von der Klavierversion häufig abweichende Fassung für Orchester, die jedoch trotz ihrer für Berlioz’sche Verhältnisse eher spärlichen Besetzung mit zwei Flöten, zwei Klarinetten, zwei Fagotten, einer Oboe, drei Hörnern, einer Harfe und Streichern eine Vielfalt an Farbmischungen und klanglichem Raffinement aufweist. Auch formal verfolgt Berlioz ein weites Spektrum, das von der schlichten strophischen Anlage wie in der ländlichen Villanelle über das durchkomponierte Lied wie Au cimetière mit seinem hochromantischen Motiv der Mondnacht bis zur drama- tischen Szene in Le spectre de la rose (Der Geist der Rose) reicht. Vom Titel Les nuits d’été sollte man sich übrigens nicht täuschen lassen, denn nur bedingt geht es hier um die Wonnen lauer Som- mernächte. Zwar schildert das erste Lied, Villanelle, mit seinem im »toujours!« (für immer!) anklingenden romantischen Schwur der ewigen Liebe tatsächlich die Idylle einer romantischen Liebes- nacht; dann aber beleuchten die von Berlioz ausgewählten, im Vergleich zu Gautier neu angeordneten und in Musik gesetzten Gedichte die Liebe vorwiegend im Hinblick auf Trennung, Verlust, Erinnerung, Einsamkeit und Tod. Am Ende mündet der Zyklus in das lebhafte, ironisch gebrochene Lied L’ île inconnue (Die unbe- kannte Insel), das – als eine Art Symbol für die Vergänglichkeit aller menschlichen Bindungen – besagt, dass die Treue im Land der Liebe ebenso unbekannt wie der Tod sicher ist. Es schildert die Sehnsucht nach einem Zauberland des Glücks und themati- siert damit einen Grundgedanken der Romantik. Zur Erholung in Linz Dass Wolfgang Amadeus Mozart in seiner Wahlheimat Wien häufig vom Heimweh nach seiner Geburtsstadt Salzburg geplagt worden wäre, kann man nicht gerade behaupten. Erst nach zwei Jahren schaffte es der Vielbeschäftigte, seinen Vater dort zu besuchen. Da der Aufenthalt in den heimatlichen Gefilden sich 13
als ziemlich anstrengend entpuppt hatte, beschloss Mozart, sich noch ein paar ruhige Tage zu gönnen und auf der Rückreise einen Zwischenstopp bei einem Freund der Familie, dem Grafen Johann Joseph Anton von Thun-Hohenstein, in Linz einzulegen. Was dieser sogleich für sich nutzte und spontan ein Hauskon- zert organisierte. Sein Wunsch hierfür: eine Sinfonie – selbstver- ständlich eine speziell für den Anlass und für ihn komponierte. Also schrieb Mozart binnen weniger Tage, »über hals und kopf«, wie er seinem Vater berichtete, eine C-Dur-Sinfonie, die soge- nannte »Linzer«. Schon in der langsamen Adagio-Einleitung erweist Mozart sich als Meister des organischen Zusammenspiels von Kontrasten: Nach nur wenigen Takten weicht der majestätische Beginn einem tastenden, lyrisch-besinnlichen Abschnitt. Und wenn nach einer Spannungspause das Allegro spiritoso anhebt, wird man bald gewahr, dass Mozart mit derlei Klang- und Stimmungswechseln ein kompositorisches Prinzip generiert: mal durch Laut-leise- Kontraste, mal durch harmonische Trübungen des strahlenden C-Dur, mal durch die Gegenüberstellung von energisch aufbrau- sendem Tutti und sparsam instrumentierten Abschnitten. Nach einem abgeklärten Poco adagio holt das Menuett den Hörer wie- der ins Irdische zurück und erfreut im Trio mit einem wunderba- ren, für Mozarts ausgefeilte Bläserbehandlung typischen Dialog von Oboe und Fagott. Im unablässig vorwärtsstrebenden Presto- Finale mit seinem permanenten Schlagabtausch von lyrisch- eleganten und aufbegehrenden Themen und Motiven brillieren noch einmal die Bläser und verleihen der Sinfonie einen festli- chen Charakter. Doch was so leicht und heiter daherkommt, ist bei genauem Hinhören in seiner mit homophonen Partien verwo- benen kontrapunktischen Stimmführung und seinen Imitationen raffiniert ausgeklügelt. Eben typisch Mozart! Ulrike Heckenmüller 14
BIOGRAPHIEN Magdalena Kožená Magdalena Kožená wurde im tschechi- schen Brno geboren, studierte Gesang und Klavier am dortigen Konservato- rium und später bei Eva Bláhová an der Akademie für darstellende Kunst in Bra- tislava. Sie gewann in Tschechien und anderen Ländern mehrere bedeutende Preise, u. a. 1995 beim 6. Internationa- len Mozartwettbewerb in Salzburg. 1999 veröffentlichte sie ihr erstes Album mit Arien von Bach. Ihr Recital-Debüt mit Liedern von Dvořák, Janáček und Martinů erschien 2001 und wurde mit dem Gramophone Solo Vocal Award ausgezeichnet. 2004 wählte Gramophone sie zum Artist of the Year, und auch danach erhielt sie zahlreiche Preise wie den ECHO, den Record Academy Prize in Tokyo und den Diapason d’Or. In jüngster Zeit veröffentlichte sie die Alben Monteverdi mit dem La Cetra Barockorchester Basel (2016), Prayer mit Werken für Gesang und Orgel mit Christian Schmidt (2014) und Love and longing mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle (2012). 2017 erschien ihr Album Cole Porter. Magdalena Kožená hat mit vielen führenden Dirigenten zusam- mengearbeitet, darunter Claudio Abbado, Pierre Boulez, Gustavo Dudamel, Sir John Eliot Gardiner, Bernard Haitink, Nikolaus Har- noncourt, Mariss Jansons, James Levine, Sir Charles Mackerras und Sir Roger Norrington. Unter ihren Recital-Partnern finden sich die Pianisten Daniel Barenboim, Yefim Bronfman, Malcolm Martineau, András Schiff und Mitsuko Uchida, mit denen sie in Sälen wie der Carnegie Hall, der Wigmore Hall, der Alice Tully Hall und dem Concertgebouw Amsterdam wie auch bei den Fes- tivals in Aldeburgh und Edinburgh und bei den Salzburger Fest- spielen aufgetreten ist. Magdalena Kožená entwickelte ihre Sicht der historischen Auf- führungspraxis zusammen mit Ensembles für Alte Musik wie den English Baroque Soloists, dem Gabrieli Consort and Players, Il Giardino Armonico, Les Musiciens du Louvre, dem Orchestra of 15
the Age of Enlightenment, dem Venice Baroque Orchestra und Le Concert d’Astrée. Außerdem ist sie eine gefragte Solistin bei den Berliner und den Wiener Philharmonikern, dem Czech Phil- harmonic Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Philadel- phia Orchestra und dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam. 2002 trat Magdalena Kožená erstmals bei den Salzburger Festspielen auf, wo sie die Zerlina in einer Aufführung des Don Giovanni sang. 2013 kehrte sie als Idamante dorthin zurück, nachdem sie die Partie bereits beim Glyndebourne Festival, in Berlin und Luzern gesungen hatte. 2003 gab Magdalena Kožená ihr Debüt an der Metropolitan Opera New York als Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro und ist seither regelmäßig dort zu Gast. Bei der Japantournee der Oper 2006 sang sie die Zerlina und in der Saison 2010/2011 in New York die Titelrolle von Jona- than Millers Inszenierung von Debussys Pelléas et Mélisande. Im Opernbereich trat sie auch als Angelina in Rossinis La Ceneren- tola (Royal Opera House Covent Garden 2007), als Octavian in Richard Strauss’ Der Rosenkavalier (Berliner Staatsoper 2009 und Osterfestspiele Baden-Baden 2015), in der Titelrolle von Bizets Carmen (Salzburger Osterfestspiele und Festspiele 2012), in Char- pentiers Médée (Theater Basel 2015), in Martinůs Juliette (Berliner Staatsoper 2016) und als Magueritte in Berlioz’ La Damnation de Faust (Berliner Staatsoper 2017) auf. Bei uns war Magdalena Kožená zuletzt im September vergange- nen Jahres zu Gast. 16
Chamber Orchestra of Europe Das Chamber Orchestra of Europe wurde 1981 von einer Gruppe ehemaliger Mitglieder des European Union Youth Orchestra (EUYO) gegründet. Die jungen Musiker folgten ihrem Wunsch, auch nach dem Ausscheiden aus dem renommierten internati- onalen Jugendorchester auf höchstem professionellen Niveau zusammenzuarbeiten. Heute zählen nach wie vor dreizehn der Gründungsmitglieder zur Kernbesetzung des rund 60 Mitglie- der umfassenden Klangkörpers. Die sorgfältig von den Orches- termitgliedern ausgewählten Musiker des Chamber Orchestra of Europe verfolgen parallel international erfolgreiche Karrieren als Solisten, Stimmführer oder als Leiter nationaler Orchester bzw. herausragender Kammerorchester sowie als Tutoren und Professoren. Von Beginn an wurden das Profil und das Selbstverständnis des Chamber Orchestra of Europe durch künstlerische Verbindun- gen zu namhaften Dirigenten und Solisten geprägt. In den frü- hen Jahren war vor allem Claudio Abbado ein wichtiger Mentor des Orchesters. Er dirigierte das Chamber Orchestra of Europe in Aufführungen von Rossinis Il viaggio a Reims und Il barbiere di Siviglia, Mozarts Le nozze di Figaro und Don Giovanni sowie zahl- reichen Konzerten, wobei insbesondere Werke von Schubert und Brahms einen Schwerpunkt bildeten. Eine wichtige Rolle für die 17
Entwicklung des Orchesters spielte auch Nikolaus Harnoncourt mit seinen Aufführungen und Aufnahmen aller Beethoven-Sinfo- nien sowie Opernproduktionen bei den Festivals in Salzburg und Wien und bei der Styriarte. Gegenwärtig arbeitet das Chamber Orchestra of Europe eng mit Yannick Nézet-Séguin, Sir András Schiff und Bernard Haitink zusammen, die alle drei zu den Ehrenmitgliedern des Orchesters zählen. Höhepunkte der Saison 2018 – 2019 sind Konzerte mit so bekann- ten Dirigenten und Solisten wie Robin Ticciati, Antonio Pappano, Andrés Orozco-Estrada, Leonidas Kavakos, Janine Jansen, Niko- laj Znaider und Pierre-Laurent Aimard. Das Chamber Orchestra of Europe hat eine besonders enge Ver- bindung zum Lucerne Festival und ist regelmäßig in den promi- nentesten Konzerthäusern Europas zu Gast. Dazu zählen unter anderem die Philharmonie de Paris, das Concertgebouw in Amsterdam und die Kölner Philharmonie. Diese und weitere füh- rende europäischen Veranstaltungsorte bilden die Basis für die ausgedehnten Tourneeaktivitäten des Orchesters mit gelegentli- chen Konzerten im Nahen Osten und in den Vereinigten Staaten. Das Chamber Orchestra of Europe wird als erstes Orchester eine Residenz im zukünftigen Casals-Forum in Kronberg haben. Das Chamber Orchestra of Europe hat mehr als 250 Werke bei renommierten Labels eingespielt. Viele der Aufnahmen wurden mit wichtigen Preisen ausgezeichnet, unter anderem zählen dazu drei vom englischen Musikmagazin Gramophone verge- bene »Record of the Year awards« sowie zwei Grammys. Die Auf- nahme von Le nozze di Figaro in der Reihe der späten Mozart- Opern mit Yannick Nézet-Seguin und Rolando Villazón wurde mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet. Zuletzt erschienen Visi- ons of Prokofiev mit Lisa Batiashvili und Mozarts La clemenza di Tito (aufgenommen im Juli 2017 im Festspielhaus Baden-Baden) mit Yannick Nézet-Séguin. In den vergangenen Jahren sind eine Reihe von Konzerten auch auf DVD erschienen. 18
Das Chamber Orchestra of Europe erhält wertvolle Unterstützung von einer Reihe privater Spender sowie der Gatsby Charitable Foundation, ohne die es nicht existieren könnte. Bei uns war das Chamber Orchestra of Europe zuletzt im Juni vergangenen Jahres zu hören. Schon in wenigen Tagen wird es erneut bei uns zu Gast sein, wenn am 7. und 10. Februar Bernard Haitink das Orchester dirigieren wird. 19
Die Besetzung des Chamber Orchestra of Europe Violine Flöte Lorenza Borrani Konzertmeisterin Adam Walker Konzertmeisterstelle unterstützt Solostelle unterstützt von von Dasha Shenkman The Rupert Hughes Will Trust Maia Cabeza Josine Buter Maria Bader-Kubizek Fiona Brett Oboe Emily Davis Nick Deutsch Benjamin Gilmore Solostelle unterstützt von Matilda Kaul The Rupert Hughes Will Trust Sylwia Konopka Rachel Frost Stefano Mollo Fredrik Paulsson Klarinette Joseph Rappaport Pascal Moragues Håkan Rudner Julien Chabod Henriette Scheytt Artiom Shishkov Fagott Martin Walch Matthew Wilkie Elizabeth Wexler Solostelle unterstützt von Katrine Yttrehus The 35th Anniversary Friends Mats Zetterqvist Christopher Gunia Viola Horn Pascal Siffert Jasper De Waal Claudia Hofert Beth Randell Simone Jandl Jan Harshagen Riikka Repo Peter Richards Dorle Sommer Stephen Wright Trompete Nicholas Thompson Violoncello Solostelle unterstützt von Richard Lester The Underwood Trust Solostelle unterstützt von einem Andreas Weltzer anonymen Mäzen Marie Bitlloch Pauke Luise Buchberger John Chimes Karolina Öhman Solostelle unterstützt von Howard Penny The American Friends Kontrabass Harfe Enno Senft Gabriella Dall’Olio Solostelle unterstützt von Sir Siegmund Warburg’s Voluntary Settlement Håkan Ehren Dane Roberts 20
Robin Ticciati Robin Ticciati, geboren 1983 in Lon- don, erhielt zunächst eine Ausbildung als Violinist, Pianist und Schlagzeuger und war Mitglied des National Youth Orchestra of Great Britain, bevor er sich als 15-Jähriger dem Dirigieren zuwandte. Zu seinen maßgeblichen Mentoren und Förderern zählten dabei Sir Colin Davis und Sir Simon Rattle. Robin Ticciati ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deut- schen Symphonie-Orchesters Berlin und seit 2014 Music Director der Glyndebourne Festival Opera. Von 2009 bis 2018 war er Chef- dirigent des Scottish Chamber Orchestra. Höhepunkte unter seinen Gastdirigaten der jüngsten Zeit waren Konzerte mit den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieor- chester des Bayerischen Rundfunks, dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre National de France und der Tschechi- schen Philharmonie. Seine Gastengagements in dieser Saison umfassen erneute Konzerte mit dem Budapest Festival Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra und dem Chamber Orches- tra of Europe. Zu seinen Opernprojekten der letzten Zeit zählen u. a. Neuproduktionen von La damnation de Faust, Pelléas et Méli- sande und La clemenza di Tito an der Glyndebourne Opera und bei den BBC Proms, Peter Grimes an der Scala, Le nozze di Figaro bei den Salzburger Festspielen sowie Eugen Onegin am Royal Opera House Covent Garden und an der Metropolitan Opera. Robin Ticciatis Diskographie umfasst u. a. Sinfonien von Haydn, zwei Berlioz-Alben und Gesamteinspielungen der Schumann- und der Brahms-Sinfonien mit dem Scottish Chamber Orchestra, Berlioz’ L’enfance du Christ mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra, eine CD mit Werken von Debussy und Fauré sowie eine CD mit Musik von Ravel und Duparc mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, Dvořáks Sinfonie Nr. 9, Bruckners f-Moll-Messe und eine Brahms-Einspielung mit den Bamberger Symphonikern und dem Chor des Bayerischen Rundfunks sowie 21
etliche Opern-Aufnahmen, u. a. auch für das Hauslabel des Glyn- debourne Festivals. Vor Kurzem wurde Robin Ticciati von der Royal Academy of Music zum »Sir Colin Davis Fellow of Conduc- ting« ernannt. In der Kölner Philharmonie dirigierte Robin Ticciati zuletzt im November vergangenen Jahres, damals das Deutsche Sympho- nie-Orchester Berlin. 22
Überlassen Sie Ihre Gesundheit nicht dem Zufall Dr. Neubauer & Dr. Derakhshani Urologie/Westdeutsches Prostatazentrum KLINIK am RING Hohenstaufenring 28 50674 Köln Tel. (0221) 9 24 24-450 Meine Ärzte. urologie.klinik-am-ring.de Meine Gesundheit. westdeutschesprostatazentrum.de
KölnMusik-Vorschau Januar Februar Mo So 28 20:00 03 20:00 Thierry Mechler Orgel Balthasar-Neumann-Chor Jean-Philippe Rameau Balthasar-Neumann-Ensemble Les Sauvages – aus: Nouvelles Suites de Thomas Hengelbrock Dirigent pièces de clavecin Franz Schubert für Klavier Stabat mater g-Moll D 175 Claude Debussy Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 Hommage à Rameau »Unvollendete« aus: Images I L 110 Robert Schumann Henri Dutilleux Messe c-Moll op. 147 III. Improvisation aus: Au gré des ondes Baroque … Classique 4 LANXESS Studenten-Abo Maurice Ravel Toccata aus: Le tombeau de Couperin Jean-Louis Florentz Mo »Chant des fleurs« (Mâhlêta segê). Une méditation aus: Laudes. Kidân za-nageh op. 5 04 20:00 Thierry Mechler Porträt Isabelle Faust Improvisation über Themen Isabelle Faust Violine von Claude Debussy Kristian Bezuidenhout Klavier Orgel Plus 2 London Symphony Orchestra Sir John Eliot Gardiner Dirigent Robert Schumann Ouvertüre zu Manfred op. 115 Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 »Rheinische« Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Violine, Klavier und Orchester d-Moll Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. Philharmonie Premium 2 24
Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 »Prager Sinfonie« Gustav Mahler Des Knaben Wunderhorn für Singstimme und Orchester. Texte aus »Des Knaben Wunderhorn« Hanno Müller-Brachmann Bassbariton Chamber Orchestra of Europe Bernard Haitink Dirigent Anna Lucia Richter Sopran Foto: Kaupo Kikkas Gefördert durch Sonntag koelner-philharmonie.de 0221 280 280 10.02.2019 20:00
Ihr nächstes Abonnement-Konzert Mi So 06 20:00 17 März 18:00 Fokus Niederlande Junge Deutsche Philharmonie Janine Jansen Violine Jörg Widmann Klarinette und Dirigent Henning Kraggerud Viola Felix Mendelssohn Bartholdy / Camerata Salzburg Jörg Widmann Gregory Ahss Konzertmeister und Andante aus der Sonate für Klarinette Leitung und Klavier Es-Dur (1824) Wolfgang Amadeus Mozart bearbeitet für Klarinette, Streich Sinfonie B-Dur KV 319 orchester, Harfe und Celesta (2016) Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 Jörg Widmann (320d) für Violine, Viola Messe für großes Orchester (2005) und Orchester Robert Schumann Allegro und Andante (Fantasie) f-Moll Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 (1845 – 48) KV 608 – für eine Orgelwalze 17:00 Einführung in das Konzert Bearbeitung für Kammerorchester durch Oliver Binder Sinfonie D-Dur KV 297 (300a) Kölner Sonntagskonzerte 5 »Pariser Sinfonie« Klassiker! 4 Do 07 20:00 Fokus Niederlande Gautier Capuçon Violoncello Chamber Orchestra of Europe Bernard Haitink Dirigent Robert Schumann Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52 für Orchester Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Internationale Orchester 4 26
Yefim Bronfman spielt Schumann, Debussy und Schubert Foto: Dario Acosta Dienstag koelner-philharmonie.de 0221 280 280 26.02.2019 20:00
Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Ulrike Heckenmüller ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Herausgeber: KölnMusik GmbH Fotonachweise: Magdalena Kožená © Louwrens Langevoort Oleg Rostovcev; Chamber Orchestra of Intendant der Kölner Philharmonie Europe © Julia Wesely; Robin Ticciati © und Geschäftsführer der Giorgia Bertazzi KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln Gesamtherstellung: koelner-philharmonie.de adHOC Printproduktion GmbH
Anja Harteros Sopran Wolfram Rieger Klavier Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Johannes Brahms und Hugo Wolf Foto: Marco Borggreve Montag koelner-philharmonie.de 0221 280 280 25.02.2019 20:00
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