Magdalena Kožená Chamber Orchestra of Europe Robin Ticciati - Sonntag 27. Januar 2019 18:00

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Kölner Sonntagskonzerte 4

Magdalena Kožená
Chamber Orchestra
of Europe
Robin Ticciati
Sonntag
27. Januar 2019
18:00
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Kölner Sonntagskonzerte 4

Magdalena Kožená Mezzosopran

Chamber Orchestra of Europe
Robin Ticciati Dirigent

Sonntag
27. Januar 2019
18:00

Pause gegen 18:50
Ende gegen 19:50

17:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder
PROGRAMM

Gabriel Fauré 1845 – 1924
Pelléas et Mélisande op. 80 (1898)
Suite für Orchester
Prélude. Quasi Adagio
La Fileuse. Andantino quasi Allegretto
Sicilienne. Allegretto molto moderato
La Mort de Mélisande. Molto Adagio

Hector Berlioz 1803 – 1869
Les Nuits d’été op. 7 (1840 – 41)
Sechs Lieder für Singstimme und Orchester
Villanelle
Le spectre de la rose
Sur les lagunes
Absence
Au cimetière (clair de lune)
L’ île inconnue

Pause

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791
Sinfonie C-Dur KV 425 (1783)
(»Linzer Sinfonie«)
Adagio – Allegro spiritoso
Andante
Menuetto – Trio
Presto

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DIE GESANGSTEXTE

Hector Berlioz
Les Nuits d’été op. 7 (1840 – 41)
Sechs Lieder für Singstimme und Orchester
Text aus »La comédie de la mort« von Théophile Gautier

Villanelle                                Hirtenlied

Quand viendra la saison nouvelle,         Wenn der Frühling kommt,
Quand auront disparu les froids,          Wenn die kalten Tage vorbei sind,
Tous les deux nous irons, ma belle,       Dann gehen wir zwei, meine
Pour cueillir le muguet aux bois;           Schöne,
Sous nos pieds égrenant les perles        Maiglockchen pflücken im Wald;
Que l’on voit au matin trembler,          Zählen zu unseren Füßen die
Nous irons écouter les merles               Perlen,
Siffler.                                  Die der Morgen erzittern sieht,
                                          Und wir wollen der Amsel lauschen,
                                          Wenn sie singt.

Le printemps est venu, ma belle,          Der Frühling ist gekommen, meine
C’est le mois des amants béni,               Schöne,
Et l’oiseau, satinant son aile,           Der herrliche Monat der Liebenden
Dit des vers au rebord du nid.               ist da,
Oh, viens, donc, sur ce banc de           Und der Vogel glättet seine Flügel,
  mousse                                  Spricht sein Gedicht am Rande des
Pour parler de nos beaux amours,             Nests.
Et dis-moi de ta voix si douce:           0, komm auf diese Bank aus Moos,
»Toujours.«                               Lass uns von unserer Liebe reden,
                                          Sage mir mit deiner sanften
                                             Stimme:
                                          Für immer!

Loin, bien, loin, égarant nos             Weit, weit fort führen uns unsere
  courses,                                  Wege,
Faisant fuir le lapin caché               Vertreiben den Hasen aus seinem
Et le daim au miroir des sources            Versteck
Admirant son grand bois penché;           Und den Hirsch vom Spiegel der
Puis chez nous, tout heureux, tout          Quellen,
  aises,                                  Wo voller Stolz er sein Geweih
En panier s’enlaçant nos doigts,            betrachtet;
Revenons, rapportant des fraises          Dann kehren wir zufrieden und
Des bois.                                   glücklich zurück,
                                          Tragen gemeinsam unseren Korb;
                                          Bringen Erdbeeren heim
                                          Aus dem Wald.

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Le spectre de la rose                    Der Geist der Rose

Soulève ta paupière close                Hebe ein wenig deine Augenlider,
Qu’effleure un songe virginal;           Die ein zarter Traum erzittern lässt.
Je suis le spectre d’une rose            Ich bin der Geist einer Rose,
Que tu portaits hier au bal.             Die gestern du zum Ball getragen
Tu me pris encore emperlée                 hast.
Des pleurs d’argent de l’arrosoir,       Als du mich nahmst, war ich
Et parmi la fête étoilée                   benetzt
Tu me promenas tout le soir.             Von den silbernen Tränen der
                                           Tränke,
                                         Und auf dem Fest im Sternenglanz
                                         Trugst du mich einen Abend lang.

Oh toi, qui de ma mort fut cause,        Zu dir, die mich hat sterben lassen,
Sans que tu puisses le chasser,          Wird jede Nacht mein Rosengeist,
Toutes les nuits mon spectre rose        Den du nicht wirst vertreiben
A ton chevet viendra danser.               können,
Mais ne crains rien, je ne réclame       Zum Tanz vor deiner Bettstatt
Ni messe ni De Profundis;                  kommen.
Ce léger parfum est mon âme,             Doch sorge dich nicht, ich fordere
Et j’arrive du Paradis.                  Kein De Profundis, keine Messe,
                                           von dir;
                                         Dieser zarte Duft ist meine Seele,
                                         Ich komme aus dem Paradies.

Mon destin fut digne d’envie,            Man hätte mich beneiden können.
Et pour avoir un sort si beau            Für solch verheißungsvolles
Plus d’un aurait donné sa vie,             Schicksal
Car sur ton sein j’ai mon tombeau,       Hätte manch einer sein Leben
Et sur l’albâtre où je repose              gegeben,
Un poète avec un baiser écrivit:         Denn auf deiner Brust ist mein
Ci-gît une rose que tous les rois          Grab,
vont jalouser.                           Und auf dem Alabaster, wo ich
                                           ruhe,
                                         Hat ein Dichter mit einem Kuss
                                         Geschrieben: »Hier ruht eine Rose,
                                         Die alle Könige mit Neid erfüllt.«

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Sur les lagunes                        Auf den Lagunen

Ma belle amie est morte:               Meine Liebste ist tot;
Je pleurerai toujours;                 Ich werde immer weinen;
Sous la tombe elle emporte             Mit ins Grab hinab nimmt sie
Mon âme et mes amours.                 Meine Seele und meine Liebe
Dans le ciel, sans m’attendre,         Ohne auf mich zu warten,
Elle s’en retourna;                    Kehrte sie in den Himmel zurück;
L’ange qui l’emmena                    Der Engel, der sie mitnahm,
Ne voulut pas me prendre.              Wollte mich nicht.
Que mon sort est amer!                 Wie traurig ist mein Los!
Ah! Sans amour s’en aller sur la       Ach, ohne Liebe hinausfahren aufs
   mer!                                  Meer!

La blanche créature                    Die bleiche Gestalt
Est couchée au cercueil.               Ruht im Sarg.
Comme dans la nature                   Wie in der Natur
Tout me paraît en deuil!               Scheint alles in Trauer!
La colombe oubliée                     Vergessen weint die Taube
Pleure et songe à l’absent;            Und träumt vom fernen Gefährten;
Mon âme pleure et sent                 Meine Seele weint und fühlt,
Qu’elle est dépareillée.               Dass sie zerrissen ist.
Que mon sort est amer!                 Wie traurig ist mein Los!
Ah! Sans amour s’en aller sur la       Ach, ohne Liebe hinausfahren aufs
  mer!                                   Meer!
Sur moi la nuit immense                Über mich breitet sich die Nacht
S’étend comme un linceul;              Wie ein riesiges Leichentuch;
Je chante ma romance                   Ich singe mein Lied,
Que le ciel entend seul.               Das nur der Himmel hört.
Ah! Comme elle était belle             Ach, wie schön war sie,
Et comme je l’aimais!                  Wie sehr habe ich sie geliebt!
Je n’aimerai jamais                    Ich werde nie wieder
Une femme autant qu’elle.              Eine Frau so lieben wie sie.
Que mon sort est amer!                 Wie traurig ist mein Los!
Ah! Sans amour s’en aller sur la       Ach, ohne Liebe hinauffahren aufs
  mer!                                   Meer!

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Absence                                Trennung

Reviens, reviens ma bien aimée!        Komm zurück, komm zurück,
Comme une fleur loin du soleil,          meine Geliebte!
La fleur de ma vie est fermée          Wie eine Blume, die fern der Sonne
Loin de ton sourire vermeil.             ist,
Entre nos cœurs quelle distance!       Hat die Blume meines Lebens sich
Tant d’espace entre nos baisers!         geschlossen,
Ô sort amer! Ô dure absence!           Deinem strahlenden Lächeln so
Ô grands désirs inapaisés!               fern.
                                       Zwischen unseren Herzen welche
                                         Ferne,
                                       Welch ein Abstand zwischen
                                         unseren Küssen!
                                       O trauriges Los! 0 harte Trennung!
                                       O grenzenlos ungestilltes
                                         Verlangen!

D’ici là-bas, que de campagnes,        Von hier bis dort wieviele Felder,
Que de villes et de hameaux,           Wieviele Städte und Dörfer,
Que de vallons et de montagnes,        Wieviele Berge und Täler,
A lasser le pied des chevaux!          Die der Pferde Füße ermüden.

                                   6
Au cimetière                               Auf dem Friedhof

Connaissez-vous la blanche tombe           Kennst du das weiße Grab,
Où flotte avec un son plaintif             Wo sich mit klagendem Ton
l’ombre d’un if?                           Der Schatten einer Eibe wiegt?
Sur l’if, une pâle colombe,                Auf der Eibe singt eine bleiche
Triste et seule, au soleil couchant,         Taube
Chante son chant:                          Traurig und allein bei
                                             Sonnenuntergang ihr Lied:

Un air maladivement tendre,                Eine zarte, eine zärtliche Weise,
A la fois charmant et fatal,               Zauberhaft und voller Wehmut,
Qui vous fait mal,                         Die traurig stimmt
Et qu‘on voudrait toujours entendre,       Und die man immer hören möchte;
Un air, comme en soupire aux cieux         Eine Weise, wie sie im Himmel
L’ange amoureux.                           Der Engel der Liebe flüstert.

On dirait que l’âme éveillée               Man möchte meinen, in der Erde
Pleure sous terre à l’unisson              Stimme die erweckte Seele
De la chanson,                             Weinend ein in den Gesang,
Et du malheur d’être oubliée               Beklage das Unglück,
Se plaint dans un roucoulement             Vergessen zu sein,
Bien doucement.                            Mit leisem Gurren.

Sur les ailes de la musique                Auf den Flügeln der Musik,
On sent lentement revenir                  So spürt man, kehrt langsam
Un souvenir:                               Die Erinnerung wieder;
Une ombre, une forme angélique             Ein Schatten, die Gestalt eines
Passe dans un rayon tremblant,               Engels
En voile blanc.                            Gleitet in einem zitternden Strahl
                                           Mit weißem Schleier dahin.

Les belles de nuit, demi-closes,           Die Wunderblumen, noch halb
Jettent leur parfum faible et doux           geschlossen,
Autour de vous,                            Verströmen ihren feinen, zarten
Et le fantôme aux molles poses               Duft
Murmure en vous tendant les bras:          Um dich her,
»Tu reviendras!«                           Und der Geist, diese kraftlose
                                             Gestalt
                                           Reicht dir flüsternd die Hand:
                                           »Du kommst wieder!«

Oh! Jamais plus, près de la tombe,         O, nie wieder gehe ich hin zum
Je n’irai quand descend le soir               Grab,
Au manteau noir,                           Wenn die Sonne herabsteigt
Écouter la pâle colombe                    ln ihrem schwarzen Mantel,
Chanter sur la pointe de l’if              Höre nie wieder die bleiche Taube
Son chant plaintif!                        Dort oben auf der Eibe
                                           Ihr Klagelied singen!

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L’ île inconnue                   Die unbekannte Insel

Dites, la jeune belle!            Sag, junge Schöne,
Où voulez-vous aller?             Wohin willst du?
La voile enfle son aile,          Das Segel bläht seinen Flügel,
La brise va souffler!             Der Wind wird wehen!

L’aviron est d’ivoire,            Das Ruder ist aus Elfenbein,
Le pavillon de moire,             Die Flagge aus Moiré,
Le gouvernail d’or fin;           Das Steuer aus feinem Gold;
J’ai pour lest une orange,        Als Ladung habe ich eine Orange,
Pour voile une aile d’ange,       Als Segel einen Engelsflügel,
Pour mousse un séraphin.          Als Schiffsjungen einen Seraphim.

Est-ce dans la Baltique,          ln die Ostsee,
Dans la mer Pacifique,            ln den Stillen Ozean,
Dans l’ île de Java?              Auf die Insel Java?

Ou bien est-ce Norvège,           Oder soll ich in Norwegen
Cueillir la fleur de neige,       Die Schneeblume pflücken,
Ou la fleur d’Angsoka?            Oder die Blume von Angsoka?

Menez-moi, dit la belle,          Führe mich, sagt die Schöne,
A la rive fidèle                  An das Gestade der Treue,
Où l’on aime toujours.            Wo man sich immer liebt:
Cette rive, ma chère,             Dieses Ufer, meine Teure,
On ne la connaît guère            Ist kaum bekannt
Au pays des amours                lm Land der Liebe.

Où voulez-vous aller?             Wohin willst du?
la brise va souffler.             Der Wind wird wehen!

                                           Deutsch: Sebastian Viebahn

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ZU DEN WERKEN

 Geheimnisumwoben und voller Magie
Schlecht bezahlt und künstlerisch unbefriedigend waren die
Jahre, in denen der in Südfrankreich geborene und überwiegend
in Paris wirkende Gabriel Fauré sein Brot als Kirchenmusiker und
Klavierlehrer verdienen musste. Erst mit der Berufung zum Orga-
nisten der berühmten Pariser Kirche La Madeleine im Jahr 1896
und wenig später zum Kompositionslehrer am Conservatoire
drehte sich der Wind für den bereits über Fünfzigjährigen zu
seinen Gunsten. Endlich konnte er alle ungeliebten Jobs an den
Nagel hängen, mit Hingabe Schülern wie Maurice Ravel, Charles
Koechlin und Nadia Boulanger den kompositorischen Feinschliff
verpassen und sich – trotz seines Aufstiegs zum Direktor des
Conservatoire anno 1905 – nach Gusto dem eigenen Komponie-
ren widmen.

Dabei standen vor allem die Klavier- und Kammermusik sowie
Lieder im Mittelpunkt seines Schaffens. Die Verwendung eines
Orchesters schien Fauré, der sich eigenen Aussagen zufolge
dem »Streben nach Klarheit des Denkens, nach Nüchternheit
und Reinheit der Form« verschrieben hatte, dagegen ein allzu
»gefährliches Mittel, die Dürftigkeit musikalischer Einfälle zu
vertuschen und rein äußerliche Effekte zu erzielen«. Ob dieser
Haltung gegenüber dem Orchester ist es denn auch nicht ver-
wunderlich, dass Faurés Œuvre auf diesem Gebiet eher schmal
bemessen ist.

Umso erfreulicher, dass heute Abend seine Orchestersuite op. 80
auf dem Konzertprogramm steht. Sie ist eng mit Maurice Maeter-
lincks Drama Pelléas et Mélisande verbunden, einem Hauptwerk
des Symbolismus, das am 17. Mai 1893 in Paris uraufgeführt wor-
den war. Die Handlung spielt zu einer nicht näher spezifizierten
Zeit im sagenhaften Reich Allemonde: Auf einer Reise begegnet
Prinz Golaud im Wald der schönen, rätselhaft-traurigen Méli-
sande. Er kehrt mit ihr zum Schloss seines Großvaters zurück und
heiratet sie. Doch Mélisande fühlt sich in den düsteren Gemäu-
ern unwohl. Nur Golauds Halbbruder Pelléas, zu dem Mélisande
eine tiefe Zuneigung empfindet, kann sie aufheitern. Dies erregt
Golauds Eifersucht. Im Zorn erschlägt er Pelléas, worüber Méli-
sande derart erschüttert ist, dass auch sie wenig später stirbt.

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Nicht nur in Frankreich, auch weit darüber hinaus konnte Mae-
terlincks Drama sensationelle Erfolge verbuchen. So sollte das
Stück beispielsweise im Sommer 1898 in einer englischen Über-
setzung im Londoner Prince of Wales’ Theatre aufgeführt wer-
den. Und dafür hatte die berühmte, die Hauptrolle verkörpernde
Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell – die zeitlebens den
Namen ihres Ehemanns als Künstlernamen führte – etwas ganz
Besonderes im Sinn: eine Schauspielmusik, um die sie außer bei
Claude Debussy auch bei Fauré anfragte. Und da Letzterer von
dem Auftrag auf Anhieb begeistert war und sofort zusagte, war
die Sache ausgemacht. Innerhalb weniger Wochen konzipierte
Fauré sieben umfassende Musikstücke nebst allerlei kleinen
Orchestereinwürfen. Wegen anderer Verpflichtungen und weil
bis zur Premiere nur mehr ein knapper Monat Zeit blieb, betraute
Fauré seinen einstigen Schüler Charles Koechlin damit, die Sätze
zu orchestrieren. Wohlwissend, dass dieser im instrumentalen
Bestreben nach Klarheit, klanglicher Raffinesse und Transpa-
renz ganz auf seiner Linie lag, ließ er ihm weitgehend freie Hand.
Die einzige Vorgabe, die Koechlin zu berücksichtigen hatte, kam
aus London und betraf den Umfang des zur Verfügung stehen-
den Orchesters, der auf zwei Flöten, eine Oboe, zwei Klarinet-
ten, ein Fagott, zwei Hörner, zwei Trompeten, Pauken, Harfe und
nur wenige Streicher begrenzt war. Mit dem Ergebnis war Fauré
offensichtlich äußerst zufrieden: »Lieber Freund, ich wüsste
nicht, wie ich Sie für Ihren Zeitaufwand und für Ihre guten Ideen
entschädigen könnte!«, schrieb er im Juni 1898 an Koechlin. »[…]
nochmals tausend Dank. Ohne Sie hätte ich das nie rechtzeitig
geschafft.«

Die Schauspielmusik erfreute sich immenser Beliebtheit. Und so
beschloss Fauré Ende des Jahres 1898, das Prélude zum ersten
Akt, die Zwischenmusik La Fileuse (Die Spinnerin) zum dritten
und La Mort de Mélisande (Der Tod Mélisandes) aus dem letzten
Akt als Suite zu veröffentlichen. Dafür überarbeitete er Koech-
lins Orchestrierung der entsprechenden Teile der Bühnenmusik
vor allem im Hinblick auf eine Vergrößerung der Besetzung. Die
in der Schauspielmusik dem zweiten Akt vorausgehende Sicili-
enne fügte Fauré der Suite erst knapp zehn Jahre später hinzu
und schuf so die heute im Konzertrepertoire gängige viersätzige
Fassung.

                                10
Wie schon die Bühnenmusik fängt auch die Suite die geheim-
nisvolle Grundstimmung des Dramas kongenial in Musik ein. Bar
jeglicher Sentimentalität, Seelenqualen und romantischer Verzü-
ckungen verzaubert sie den Hörer mit ihren ausdrucksvollen und
weich dahinströmenden Melodien, der Grazilität, ihrer harmoni-
schen Leuchtkraft und schillernden Farbigkeit. Gleich einer Art
Traummusik schildert das zarte, ein wenig nostalgische Prélude
die magische Atmosphäre des Märchenwaldes, in dem der Prinz
der geheimnisvollen Mélisande begegnet. Der Satz gipfelt in
einer fortissimo und allargando überschriebenen Passage, in der
sich die aufgestaute Emotionalität in einem leidenschaftlichen
chromatischen Abstieg entlädt, bevor in der Coda das auf nur
einer Note ertönende Hornsignal den zur Jagd ausrückenden
Prinzen symbolisiert. Nur bisweilen durch einen unruhigen, die
künftigen Verstrickungen und ihre Tragik andeutenden Unterton
aufgewühlt, zeichnet sich das Prélude – ähnlich den nachfolgen-
den Sätzen – durch eine unvergleichliche Schwerelosigkeit aus,
die vor allem auf elegant verschlungenen melodischen Linien
sowie Modulationen in weit entfernte Tonarten basiert. Fließende
Bläserkantilenen bestimmen die folgende Fileuse, ein zartes,
von natürlicher Leichtigkeit beseeltes Lied ohne Worte, das von
gleichmäßig pulsierenden Sechzehnteltriolen grundiert wird und
dessen Oboenmotiv mit dem Eröffnungsthema des Prélude ver-
wandt ist. Nach dieser Schilderung der am Spinnrad auf ihren
Gemahl wartenden Mélisande erklingt die nachträglich einge-
fügte, graziöse Sicilienne, deren tänzerisch schwingender Sechs-
achteltakt seltsam quer zu dem düsteren, mittelalterlich stilisier-
ten Drama steht. Das abschließende La Mort de Mélisande ist eine
langsam voranschreitende, in ihrer verhaltenen Emotionalität
ungemein subtile Trauermusik im streng punktierten Rhythmus
der französischen Ouvertüre, deren chromatisch-melodische
Wendungen in harmonisch milde Moll-Farben gehüllt sind.

Nach dem Tod seines Lehrers und Mentors fügte Koechlin – der
später auch Werke von Claude Debussy, Franz Schubert und
Cole Porter orchestrierte – anno 1936 noch das von Fauré nach
dem englischen Text von Jack Mackail vertonte Chanson de Méli-
sande nebst zwei weiteren kurzen Sätzen in die Orchestersuite
ein. Die nun siebensätzige Komposition wurde erstmals im Jahr
2010 auf CD eingespielt, konnte sich aber im Konzertrepertoire

                                11
nicht durchsetzen. Und außer Fauré gab es natürlich noch wei-
tere Komponisten, unter ihnen Claude Debussy, Jean Sibelius
und Arnold Schönberg, die Gefallen daran fanden, die zwischen
metaphysischem Symbolismus und Bodenständigkeit oszillie-
rende Geschichte um Pelléas und Mélisande in Töne zu fassen
– eine Geschichte, deren dichterisch verschleiernde Sprache
mehr andeutet als erzählt und den Tonkünstlern deshalb die Frei-
heit gab, ihre Fantasien mit der Maeterlinck’schen Dichtung zu
verschmelzen.

                    Sommernächte
Wie Fauré ist auch sein gut vierzig Jahre älterer Landsmann
Hector Berlioz als feinsinniger Melodiker und sinnlich-expres-
siver Orchesterfarben-Magier in die Musikgeschichte einge-
gangen. Unbekümmert und experimentierfreudig ignorierte der
auch als Musikkritiker und Feuilletonist reüssierende Berlioz eta-
blierte Formen und ästhetische Normen, setzte sich kühn über
herkömmliche Gattungsgrenzen hinweg und gab so der Musik
entscheidende neue Impulse. Seine im Jahr 1830 komponierte
Symphonie fantastique, mit der das Enfant terrible seinerzeit die
europäische Musikszene in hellen Aufruhr versetzte, ist ein Bei-
spiel dafür.

Ein weiteres, weniger provozierendes Exempel für Berlioz’ eigen-
williges Komponieren ist der Liederzyklus Les nuits d’été op. 7
(Sommernächte) nach Gedichten seines Zeitgenossen Théophile
Gautier. Die im Sommer 1841 erschienenen, für eine Singstimme
und Klavier komponierten sechs Lieder instrumentierte Berlioz
auf Anraten eines Verlegers Mitte der 1850er-Jahre für Orchester
– und schuf damit ein neues Genre, das zyklische Orchesterlied,
das ein halbes Jahrhundert später vor allem Richard Strauss und
Gustav Mahler mit Vorliebe aufgreifen sollten. Das Besondere des
Zyklus, den Berlioz der befreundeten Komponistin Louise Bertin
widmete: Die einzelnen Lieder der Orchesterversion sind ver-
schiedenen Stimmfächern zugewiesen, Villanelle beispielsweise
einem Mezzosopran, Sur les lagunes (Auf den Lagunen) einem
Bariton und Au cimetière (Auf dem Friedhof) einem Tenor. Im

                                12
Konzertbetrieb hat sich allerdings seit Langem die Praxis durch-
gesetzt, den Zyklus einem einzigen Interpreten zu überantworten.

Berlioz war mit dem Ergebnis seiner Orchestrierung höchst
zufrieden: »Zehnmal wirkungsvoller als auf dem Klavier«, urteilte
er über die von der Klavierversion häufig abweichende Fassung
für Orchester, die jedoch trotz ihrer für Berlioz’sche Verhältnisse
eher spärlichen Besetzung mit zwei Flöten, zwei Klarinetten, zwei
Fagotten, einer Oboe, drei Hörnern, einer Harfe und Streichern
eine Vielfalt an Farbmischungen und klanglichem Raffinement
aufweist. Auch formal verfolgt Berlioz ein weites Spektrum, das
von der schlichten strophischen Anlage wie in der ländlichen
Villanelle über das durchkomponierte Lied wie Au cimetière mit
seinem hochromantischen Motiv der Mondnacht bis zur drama-
tischen Szene in Le spectre de la rose (Der Geist der Rose) reicht.
Vom Titel Les nuits d’été sollte man sich übrigens nicht täuschen
lassen, denn nur bedingt geht es hier um die Wonnen lauer Som-
mernächte. Zwar schildert das erste Lied, Villanelle, mit seinem im
»toujours!« (für immer!) anklingenden romantischen Schwur der
ewigen Liebe tatsächlich die Idylle einer romantischen Liebes-
nacht; dann aber beleuchten die von Berlioz ausgewählten, im
Vergleich zu Gautier neu angeordneten und in Musik gesetzten
Gedichte die Liebe vorwiegend im Hinblick auf Trennung, Verlust,
Erinnerung, Einsamkeit und Tod. Am Ende mündet der Zyklus in
das lebhafte, ironisch gebrochene Lied L’ île inconnue (Die unbe-
kannte Insel), das – als eine Art Symbol für die Vergänglichkeit
aller menschlichen Bindungen – besagt, dass die Treue im Land
der Liebe ebenso unbekannt wie der Tod sicher ist. Es schildert
die Sehnsucht nach einem Zauberland des Glücks und themati-
siert damit einen Grundgedanken der Romantik.

                Zur Erholung in Linz
Dass Wolfgang Amadeus Mozart in seiner Wahlheimat Wien
häufig vom Heimweh nach seiner Geburtsstadt Salzburg geplagt
worden wäre, kann man nicht gerade behaupten. Erst nach zwei
Jahren schaffte es der Vielbeschäftigte, seinen Vater dort zu
besuchen. Da der Aufenthalt in den heimatlichen Gefilden sich

                                13
als ziemlich anstrengend entpuppt hatte, beschloss Mozart, sich
noch ein paar ruhige Tage zu gönnen und auf der Rückreise
einen Zwischenstopp bei einem Freund der Familie, dem Grafen
Johann Joseph Anton von Thun-Hohenstein, in Linz einzulegen.
Was dieser sogleich für sich nutzte und spontan ein Hauskon-
zert organisierte. Sein Wunsch hierfür: eine Sinfonie – selbstver-
ständlich eine speziell für den Anlass und für ihn komponierte.
Also schrieb Mozart binnen weniger Tage, »über hals und kopf«,
wie er seinem Vater berichtete, eine C-Dur-Sinfonie, die soge-
nannte »Linzer«.

Schon in der langsamen Adagio-Einleitung erweist Mozart sich
als Meister des organischen Zusammenspiels von Kontrasten:
Nach nur wenigen Takten weicht der majestätische Beginn einem
tastenden, lyrisch-besinnlichen Abschnitt. Und wenn nach einer
Spannungspause das Allegro spiritoso anhebt, wird man bald
gewahr, dass Mozart mit derlei Klang- und Stimmungswechseln
ein kompositorisches Prinzip generiert: mal durch Laut-leise-
Kontraste, mal durch harmonische Trübungen des strahlenden
C-Dur, mal durch die Gegenüberstellung von energisch aufbrau-
sendem Tutti und sparsam instrumentierten Abschnitten. Nach
einem abgeklärten Poco adagio holt das Menuett den Hörer wie-
der ins Irdische zurück und erfreut im Trio mit einem wunderba-
ren, für Mozarts ausgefeilte Bläserbehandlung typischen Dialog
von Oboe und Fagott. Im unablässig vorwärtsstrebenden Presto-
Finale mit seinem permanenten Schlagabtausch von lyrisch-
eleganten und aufbegehrenden Themen und Motiven brillieren
noch einmal die Bläser und verleihen der Sinfonie einen festli-
chen Charakter. Doch was so leicht und heiter daherkommt, ist
bei genauem Hinhören in seiner mit homophonen Partien verwo-
benen kontrapunktischen Stimmführung und seinen Imitationen
raffiniert ausgeklügelt. Eben typisch Mozart!

                                              Ulrike Heckenmüller

                                14
BIOGRAPHIEN

   Magdalena Kožená
Magdalena Kožená wurde im tschechi-
schen Brno geboren, studierte Gesang
und Klavier am dortigen Konservato-
rium und später bei Eva Bláhová an der
Akademie für darstellende Kunst in Bra-
tislava. Sie gewann in Tschechien und
anderen Ländern mehrere bedeutende
Preise, u. a. 1995 beim 6. Internationa-
len Mozartwettbewerb in Salzburg. 1999
veröffentlichte sie ihr erstes Album mit
Arien von Bach. Ihr Recital-Debüt mit
Liedern von Dvořák, Janáček und Martinů erschien 2001 und
wurde mit dem Gramophone Solo Vocal Award ausgezeichnet.
2004 wählte Gramophone sie zum Artist of the Year, und auch
danach erhielt sie zahlreiche Preise wie den ECHO, den Record
Academy Prize in Tokyo und den Diapason d’Or. In jüngster
Zeit veröffentlichte sie die Alben Monteverdi mit dem La Cetra
Barockorchester Basel (2016), Prayer mit Werken für Gesang
und Orgel mit Christian Schmidt (2014) und Love and longing mit
den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle (2012). 2017
erschien ihr Album Cole Porter.

Magdalena Kožená hat mit vielen führenden Dirigenten zusam-
mengearbeitet, darunter Claudio Abbado, Pierre Boulez, Gustavo
Dudamel, Sir John Eliot Gardiner, Bernard Haitink, Nikolaus Har-
noncourt, Mariss Jansons, James Levine, Sir Charles Mackerras
und Sir Roger Norrington. Unter ihren Recital-Partnern finden
sich die Pianisten Daniel Barenboim, Yefim Bronfman, Malcolm
Martineau, András Schiff und Mitsuko Uchida, mit denen sie in
Sälen wie der Carnegie Hall, der Wigmore Hall, der Alice Tully
Hall und dem Concertgebouw Amsterdam wie auch bei den Fes-
tivals in Aldeburgh und Edinburgh und bei den Salzburger Fest-
spielen aufgetreten ist.

Magdalena Kožená entwickelte ihre Sicht der historischen Auf-
führungspraxis zusammen mit Ensembles für Alte Musik wie den
English Baroque Soloists, dem Gabrieli Consort and Players, Il
Giardino Armonico, Les Musiciens du Louvre, dem Orchestra of

                               15
the Age of Enlightenment, dem Venice Baroque Orchestra und
Le Concert d’Astrée. Außerdem ist sie eine gefragte Solistin bei
den Berliner und den Wiener Philharmonikern, dem Czech Phil-
harmonic Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Philadel-
phia Orchestra und dem Königlichen Concertgebouworchester
Amsterdam.

2002 trat Magdalena Kožená erstmals bei den Salzburger
Festspielen auf, wo sie die Zerlina in einer Aufführung des­
­
Don Giovanni sang. 2013 kehrte sie als Idamante dorthin zurück,
nachdem sie die Partie bereits beim Glyndebourne Festival, in
Berlin und Luzern gesungen hatte. 2003 gab Magdalena Kožená
ihr Debüt an der Metropolitan Opera New York als Cherubino
in Mozarts Le nozze di Figaro und ist seither regelmäßig dort zu
Gast. Bei der Japantournee der Oper 2006 sang sie die Zerlina
und in der Saison 2010/2011 in New York die Titelrolle von Jona-
than Millers Inszenierung von Debussys Pelléas et Mélisande. Im
Opernbereich trat sie auch als Angelina in Rossinis La Ceneren-
tola (Royal Opera House Covent Garden 2007), als Octavian in
Richard Strauss’ Der Rosenkavalier (Berliner Staatsoper 2009 und
Osterfestspiele Baden-Baden 2015), in der Titelrolle von Bizets
Carmen (Salzburger Osterfestspiele und Festspiele 2012), in Char-
pentiers Médée (Theater Basel 2015), in Martinůs Juliette (Berliner
Staatsoper 2016) und als Magueritte in Berlioz’ La Damnation de
Faust (Berliner Staatsoper 2017) auf.

Bei uns war Magdalena Kožená zuletzt im September vergange-
nen Jahres zu Gast.

                                16
Chamber Orchestra of Europe
Das Chamber Orchestra of Europe wurde 1981 von einer Gruppe
ehemaliger Mitglieder des European Union Youth Orchestra
(EUYO) gegründet. Die jungen Musiker folgten ihrem Wunsch,
auch nach dem Ausscheiden aus dem renommierten internati-
onalen Jugendorchester auf höchstem professionellen Niveau
zusammenzuarbeiten. Heute zählen nach wie vor dreizehn der
Gründungsmitglieder zur Kernbesetzung des rund 60 Mitglie-
der umfassenden Klangkörpers. Die sorgfältig von den Orches-
termitgliedern ausgewählten Musiker des Chamber Orchestra
of Europe verfolgen parallel international erfolgreiche Karrieren
als Solisten, Stimmführer oder als Leiter nationaler Orchester
bzw. herausragender Kammerorchester sowie als Tutoren und
Professoren.

Von Beginn an wurden das Profil und das Selbstverständnis des
Chamber Orchestra of Europe durch künstlerische Verbindun-
gen zu namhaften Dirigenten und Solisten geprägt. In den frü-
hen Jahren war vor allem Claudio Abbado ein wichtiger Mentor
des Orchesters. Er dirigierte das Chamber Orchestra of Europe
in Aufführungen von Rossinis Il viaggio a Reims und Il barbiere di
Siviglia, Mozarts Le nozze di Figaro und Don Giovanni sowie zahl-
reichen Konzerten, wobei insbesondere Werke von Schubert und
Brahms einen Schwerpunkt bildeten. Eine wichtige Rolle für die

                                17
Entwicklung des Orchesters spielte auch Nikolaus Harnoncourt
mit seinen Aufführungen und Aufnahmen aller Beethoven-Sinfo-
nien sowie Opernproduktionen bei den Festivals in Salzburg und
Wien und bei der Styriarte.

Gegenwärtig arbeitet das Chamber Orchestra of Europe eng mit
Yannick Nézet-Séguin, Sir András Schiff und Bernard Haitink
zusammen, die alle drei zu den Ehrenmitgliedern des Orchesters
zählen.

Höhepunkte der Saison 2018 – 2019 sind Konzerte mit so bekann-
ten Dirigenten und Solisten wie Robin Ticciati, Antonio Pappano,
Andrés Orozco-Estrada, Leonidas Kavakos, Janine Jansen, Niko-
laj Znaider und Pierre-Laurent Aimard.

Das Chamber Orchestra of Europe hat eine besonders enge Ver-
bindung zum Lucerne Festival und ist regelmäßig in den promi-
nentesten Konzerthäusern Europas zu Gast. Dazu zählen unter
anderem die Philharmonie de Paris, das Concertgebouw in
Amsterdam und die Kölner Philharmonie. Diese und weitere füh-
rende europäischen Veranstaltungsorte bilden die Basis für die
ausgedehnten Tourneeaktivitäten des Orchesters mit gelegentli-
chen Konzerten im Nahen Osten und in den Vereinigten Staaten.
Das Chamber Orchestra of Europe wird als erstes Orchester eine
Residenz im zukünftigen Casals-Forum in Kronberg haben.

Das Chamber Orchestra of Europe hat mehr als 250 Werke bei
renommierten Labels eingespielt. Viele der Aufnahmen wurden
mit wichtigen Preisen ausgezeichnet, unter anderem zählen
dazu drei vom englischen Musikmagazin Gramophone verge-
bene »Record of the Year awards« sowie zwei Grammys. Die Auf-
nahme von Le nozze di Figaro in der Reihe der späten Mozart-
Opern mit Yannick Nézet-Seguin und Rolando Villazón wurde
mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet. Zuletzt erschienen Visi-
ons of Prokofiev mit Lisa Batiashvili und Mozarts La clemenza di
Tito (aufgenommen im Juli 2017 im Festspielhaus Baden-Baden)
mit Yannick Nézet-Séguin. In den vergangenen Jahren sind eine
Reihe von Konzerten auch auf DVD erschienen.

                               18
Das Chamber Orchestra of Europe erhält wertvolle Unterstützung
von einer Reihe privater Spender sowie der Gatsby Charitable
Foundation, ohne die es nicht existieren könnte.

Bei uns war das Chamber Orchestra of Europe zuletzt im Juni
vergangenen Jahres zu hören. Schon in wenigen Tagen wird es
erneut bei uns zu Gast sein, wenn am 7. und 10. Februar Bernard
Haitink das Orchester dirigieren wird.

                              19
Die Besetzung des
          Chamber Orchestra of Europe

Violine                                      Flöte
Lorenza Borrani Konzertmeisterin             Adam Walker
     Konzertmeisterstelle unterstützt            Solostelle unterstützt von
     von Dasha Shenkman                          The Rupert Hughes Will Trust
Maia Cabeza                                  Josine Buter
Maria Bader-Kubizek
Fiona Brett                                  Oboe
Emily Davis                                  Nick Deutsch
Benjamin Gilmore                                Solostelle unterstützt von
Matilda Kaul                                    The Rupert Hughes Will Trust
Sylwia Konopka                               Rachel Frost
Stefano Mollo
Fredrik Paulsson                             Klarinette
Joseph Rappaport                             Pascal Moragues
Håkan Rudner                                 Julien Chabod
Henriette Scheytt
Artiom Shishkov                              Fagott
Martin Walch                                 Matthew Wilkie
Elizabeth Wexler                                Solostelle unterstützt von
Katrine Yttrehus                                The 35th Anniversary Friends
Mats Zetterqvist                             Christopher Gunia

Viola                                        Horn
Pascal Siffert                               Jasper De Waal
Claudia Hofert                               Beth Randell
Simone Jandl                                 Jan Harshagen
Riikka Repo                                  Peter Richards
Dorle Sommer
Stephen Wright                               Trompete
                                             Nicholas Thompson
Violoncello                                     Solostelle unterstützt von
Richard Lester                                  The Underwood Trust
    Solostelle unterstützt von einem         Andreas Weltzer
    anonymen Mäzen
Marie Bitlloch                               Pauke
Luise Buchberger                             John Chimes
Karolina Öhman                                  Solostelle unterstützt von
Howard Penny                                    The American Friends

Kontrabass                                   Harfe
Enno Senft                                   Gabriella Dall’Olio
   Solostelle unterstützt von
   Sir Siegmund Warburg’s Voluntary
   Settlement
Håkan Ehren
Dane Roberts

                                        20
Robin Ticciati
Robin Ticciati, geboren 1983 in Lon-
don, erhielt zunächst eine Ausbildung
als Violinist, Pianist und Schlagzeuger
und war Mitglied des National Youth
Orchestra of Great Britain, bevor er
sich als 15-Jähriger dem Dirigieren
zuwandte. Zu seinen maßgeblichen
Mentoren und Förderern zählten dabei
Sir Colin Davis und Sir Simon Rattle.
Robin Ticciati ist seit 2017 Chefdirigent
und Künstlerischer Leiter des Deut-
schen Symphonie-Orchesters Berlin und seit 2014 Music Director
der Glyndebourne Festival Opera. Von 2009 bis 2018 war er Chef-
dirigent des Scottish Chamber Orchestra.

Höhepunkte unter seinen Gastdirigaten der jüngsten Zeit waren
Konzerte mit den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieor-
chester des Bayerischen Rundfunks, dem London Symphony
Orchestra, dem Orchestre National de France und der Tschechi-
schen Philharmonie. Seine Gastengagements in dieser Saison
umfassen erneute Konzerte mit dem Budapest Festival Orchestra,
dem London Philharmonic Orchestra und dem Chamber Orches-
tra of Europe. Zu seinen Opernprojekten der letzten Zeit zählen
u. a. Neuproduktionen von La damnation de Faust, Pelléas et Méli-
sande und La clemenza di Tito an der Glyndebourne Opera und
bei den BBC Proms, Peter Grimes an der Scala, Le nozze di Figaro
bei den Salzburger Festspielen sowie Eugen Onegin am Royal
Opera House Covent Garden und an der Metropolitan Opera.

Robin Ticciatis Diskographie umfasst u. a. Sinfonien von Haydn,
zwei Berlioz-Alben und Gesamteinspielungen der Schumann-
und der Brahms-Sinfonien mit dem Scottish Chamber Orchestra,
Berlioz’ L’enfance du Christ mit dem Swedish Radio Symphony
Orchestra, eine CD mit Werken von Debussy und Fauré sowie
eine CD mit Musik von Ravel und Duparc mit dem Deutschen
Symphonie-Orchester Berlin, Dvořáks Sinfonie Nr. 9, Bruckners
f-Moll-Messe und eine Brahms-Einspielung mit den Bamberger
Symphonikern und dem Chor des Bayerischen Rundfunks sowie

                               21
etliche Opern-Aufnahmen, u. a. auch für das Hauslabel des Glyn-
debourne Festivals. Vor Kurzem wurde Robin Ticciati von der
Royal Academy of Music zum »Sir Colin Davis Fellow of Conduc-
ting« ernannt.

In der Kölner Philharmonie dirigierte Robin Ticciati zuletzt im
November vergangenen Jahres, damals das Deutsche Sympho-
nie-Orchester Berlin.

                              22
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                    Mo                                           So
                    28
                    20:00
                                                                 03
                                                                 20:00
Thierry Mechler Orgel                          Balthasar-Neumann-Chor
Jean-Philippe Rameau                           Balthasar-Neumann-Ensemble
Les Sauvages – aus: Nouvelles Suites de        Thomas Hengelbrock Dirigent
pièces de clavecin
                                               Franz Schubert
für Klavier
                                               Stabat mater g-Moll D 175
Claude Debussy
                                               Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759
Hommage à Rameau
                                               »Unvollendete«
aus: Images I L 110
                                               Robert Schumann
Henri Dutilleux
                                               Messe c-Moll op. 147
III. Improvisation
aus: Au gré des ondes                               Baroque … Classique 4
                                                    LANXESS Studenten-Abo
Maurice Ravel
Toccata
aus: Le tombeau de Couperin
Jean-Louis Florentz                                              Mo
»Chant des fleurs« (Mâhlêta segê). Une
méditation
aus: Laudes. Kidân za-nageh op. 5
                                                                 04
                                                                 20:00
Thierry Mechler                                Porträt Isabelle Faust
Improvisation über Themen
                                               Isabelle Faust Violine
von Claude Debussy
                                               Kristian Bezuidenhout Klavier
     Orgel Plus 2
                                               London Symphony Orchestra
                                               Sir John Eliot Gardiner Dirigent
                                               Robert Schumann
                                               Ouvertüre zu Manfred op. 115
                                               Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97
                                               »Rheinische«
                                               Felix Mendelssohn Bartholdy
                                               Konzert für Violine, Klavier
                                               und Orchester d-Moll
                                               Gefördert durch das
                                               Kuratorium KölnMusik e. V.
                                                    Philharmonie Premium 2

                                          24
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie D-Dur KV 504
»Prager Sinfonie«

Gustav Mahler
Des Knaben Wunderhorn
für Singstimme und Orchester.
Texte aus »Des Knaben Wunderhorn«

                  Hanno Müller-Brachmann Bassbariton
                  Chamber Orchestra of Europe
                  Bernard Haitink Dirigent

     Anna Lucia
      Richter               Sopran
                                                       Foto: Kaupo Kikkas

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                                     10.02.2019
                                          20:00
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                    06
                    20:00
                                                               17
                                                                März
                                                                18:00
Fokus Niederlande
                                             Junge Deutsche Philharmonie
Janine Jansen Violine
                                             Jörg Widmann Klarinette und Dirigent
Henning Kraggerud Viola
                                             Felix Mendelssohn Bartholdy /
Camerata Salzburg
                                             Jörg Widmann
Gregory Ahss Konzertmeister und
                                             Andante aus der Sonate für Klarinette
Leitung
                                             und Klavier Es-Dur (1824)
Wolfgang Amadeus Mozart                      bearbeitet für Klarinette, Streich­
Sinfonie B-Dur KV 319                        orchester, Harfe und Celesta (2016)
Sinfonia concertante Es-Dur KV 364           Jörg Widmann
(320d) für Violine, Viola                    Messe für großes Orchester (2005)
und Orchester
                                             Robert Schumann
Allegro und Andante (Fantasie) f-Moll        Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 (1845 – 48)
KV 608 – für eine Orgelwalze
                                             17:00 Einführung in das Konzert
Bearbeitung für Kammerorchester
                                             durch Oliver Binder
Sinfonie D-Dur KV 297 (300a)
                                                  Kölner Sonntagskonzerte 5
»Pariser Sinfonie«
     Klassiker! 4

                    Do
                    07
                    20:00
Fokus Niederlande
Gautier Capuçon Violoncello
Chamber Orchestra of Europe
Bernard Haitink Dirigent
Robert Schumann
Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52
für Orchester
Konzert für Violoncello und Orchester
a-Moll op. 129
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
     Internationale Orchester 4

                                        26
Yefim
                     Bronfman
                     spielt Schumann,
                     Debussy und Schubert
Foto: Dario Acosta

                                         Dienstag
              koelner-philharmonie.de
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                                        Redaktion: Sebastian Loelgen
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                                        kommunikationsgestaltung GmbH
                                        Textnachweis: Der Text von Ulrike
                                        Heckenmüller ist ein Originalbeitrag für
                                        dieses Heft.
Herausgeber: KölnMusik GmbH             Fotonachweise: Magdalena Kožená ©
Louwrens Langevoort                     Oleg Rostovcev; Chamber Orchestra of
Intendant der Kölner Philharmonie       Europe © Julia Wesely; Robin Ticciati ©
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                        Wolfram Rieger Klavier
                        Werke von
                        Ludwig van Beethoven, Franz Schubert,
                        Johannes Brahms und Hugo Wolf
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                                                     20:00
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