Makroausblick 2020 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez - Volkswirtschaft, 27.04.2020 - Berenberg
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Volkswirtschaft, 27.04.2020 Makroausblick 2020 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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Wochenrückblick und Ausblick EU-Gipfel lässt konkreten Fortschritt vermissen Am vergangenen Donnerstag sind die EU-Spitzen erneut zusammengekommen, um weitere aufeinander abgestimmte Maßnahmen im Rahmen der Krisenbewältigung zu evaluieren. Wenngleich die Substanz des Fortschritts eher bescheiden ausfällt, ist es den verschiedenen Staatsoberhäuptern immerhin besser als noch am vorherigen Gipfel vom 09.04.2020 gelungen, europäische Solidarität zu demonstrieren. Insbesondere nachdem Italien die Inanspruchnahme einer ESM-Kreditlinie als Stigma geißelte und deshalb ablehnte, ist es positiv zu werten, dass vor allem Guiseppe Conte im Nachgang erfreuliche Worte über die Zusammenkunft finden konnte. Ob er in der Lage ist, die stigmatisierende Symbolik von ESM-Hilfen zu entkräften, ist für eine Entspannung der europäischen Beziehungen von größerer Bedeutung und bleibt weiter zu beobachten. Generell einig ist man sich darüber, dass für die Zeit nach der akuten Krisenphase eine Art europäischer „Marshall-Plan“ in Form eines ökonomischen Wiederbelebungsfonds ins Leben gerufen werden soll. Dessen Volumen soll groß genug sein, um den am schwersten betroffenen Mitgliedstaaten wirtschaftlich wieder auf die Beine helfen zu können. Details bleiben aber weiter unklar. Einen konkreten Fortschritt in dieser Hinsicht lässt der EU-Gipfel also vermissen. Die EU-Spitzen haben deshalb die EU- Kommission gebeten, innerhalb der nächsten zwei Wochen Vorschläge zu erarbeiten, wie ein derartiges Instrument implementiert werden könnte. Wahrscheinlich dürfte Kommissionspräsidentin von der Leyen eine signifikante Ausweitung des EU-Haushalts ins Spiel bringen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte schon angedeutet, dass die Beiträge der Mitgliedsländer in den kommenden Jahren angesichts der außergewöhnlichen Lage höher ausfallen dürften als sonst. Zusammenfassend lassen sich die beiden letzten EU-Gipfel auf folgende Formel bringen: Während man am 09.04.2020 ein formal sehr gutes Ergebnis miserabel kommuniziert hat, hat man am vergangenen Donnerstag praktisch kein Ergebnis weniger schlecht verkauft. Nach aktuellen europäischen Standards könnte man daher immerhin noch von ein wenig Fortschritt sprechen. Wichtige Termine 27. April – 03. Mai 2020 Datum Prognose Konsens Letzter Wert BIP Q1 (qoq) US 29.04., 14:00 -7,0 % -3,7 % 2,1 % Leitzinsen/Notenbanksitzung US 29.04., 20:00 0,25 % 0,25 % 0,25 % Leitzinsen/Notenbanksitzung EU 30.04., 13:45 0% 0% 0% 2 Makroausblick | April 2020
Makroökonomischer Blick auf die Welt Eurozone Deutschland Die Eurozone erlebt eine schwere Rezession. Die Uneinigkeit Auch Deutschland steckt in einer tiefen Rezession. Um die der EU-Spitzen bei der Ausarbeitung einer gemeinsamen Krise abzufedern wurden Fiskalpakete mit historischer fiskalischen Antwort auf die Krisensituation könnte weitere Dimension auf den Weg gebracht. Insbesondere das Unruhe in eurokritischen Ländern stiften. Erneut sät die Kurzarbeitergeld und die Soforthilfen, die als Zuschüsse Debatte um gemeinsame Haftungsrisiken Zwietracht gewährt werden, sind gefragt. Unterdessen wurde der zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. Der letzte EU-Gipfel lässt Geltungszeitraum der umfassenden Beschränkungen des konkrete Fortschritte in der Sache weiter vermissen. öffentlichen Lebens bis Anfang Mai verlängert. Einige Immerhin konnte der italienische Premier Guiseppe Conte Einzelhändler können allerdings unter Auflagen bereits wieder versöhnliche Worte über die letzte Zusammenkunft finden. öffnen. Die Stimmungsindikatoren zeigen weitere Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir beim BIP in der Negativrekorde. Das BIP dürfte im Jahr 2020 um 7,0 % Eurozone ein Minus von 8,0 % und eine Inflation von 0,8 %. schrumpfen. Die Inflationsrate erwarten wir bei 1,0 %. USA China Die USA haben wegen der Krise beispiellose Nachdem die Produktion vielerorts stark gedrosselt oder Fiskalmaßnahmen ergriffen. Der Umfang der bisher teilweise eingestellt wurde, versucht China sie mittlerweile aufgesetzten Programme soll zudem weiter ausgeweitet sukzessive wieder hochzufahren. Die wirtschaftlichen werden. Ergänzt werden diese von gewaltigen geldpolitischen Verwerfungen haben sich unterdessen klar in den Daten Interventionen seitens der amerikanischen Notenbank Fed. niedergeschlagen: Im ersten Quartal ist das BIP im Trotz massiv ansteigenden Staatsausgaben bleiben die Vorjahresvergleich um 6,8 % und auf Quartalsbasis um 9,8 % Renditen amerikanischer Staatsanleihen daher auf historisch zurückgegangen. niedrigem Niveau. Angesichts der erheblichen Aufgrund der unabsehbaren Folgen und der unzuverlässigen Beschränkungen gehen wir für das Gesamtjahr 2020 Daten haben wir unsere Prognosen für China vorübergehend mittlerweile von einem Rückgang des BIP in Höhe von 7,4 % eingestellt. aus. Die Inflation sehen wir bei 0,1 %. 3 Makroausblick | April 2020
Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung EU-Spitzentreffen ohne konkrete Fortschritte EZB im „Whatever it takes“-Modus • Wenngleich als Ausdruck grenzüberschreitender • Im Rahmen des TLTRO III Programms können sich Solidarität ein umfangreiches Paket in Höhe von 500 Kreditnehmer unter bestimmten Voraussetzung im Mrd. Euro verkündet wurde, verpassten die EU-Spitzen günstigsten Fall zu einem Zinssatz von –0,75 % bei die Chance das Paket am 09.04.2020 entsprechend zu der Notenbank Geld leihen. Mitte März hatte die EZB verkaufen. Am darauffolgenden Gipfel am 23.04.2020 zudem eine erhebliche Ausweitung des gab es keine konkreten Fortschritte, immerhin verbal Anleihekaufprogramms um mindestens weitere 750 zeigten sich die Staatsoberhäupter nun aber Mrd. Euro bis Jahresende beschlossen. versöhnlicher. • Am Donnerstag (30.04.2020) findet die nächste EZB- • Zur Diskussion steht ein Konjunkturprogramm, das laut Sitzung statt. von der Leyen bis zu einer Billion Euro mobilisieren soll. • Im März lagen die Preise um 0,7 % höher als im Allerdings dürfte nur ein Teil davon direkt von der Vorjahresmonat (Februar: 1,2 %). öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden. • Für 2020 erwarten wir eine Inflation von 0,8 %. Eurozone BIP-Wachstum und Economic Sentiment Eurozone Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 0 in Pkt. in % 90 2 2 -2 in % 80 1 1 -4 70 0 0 -6 -8 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 31.03.2020 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2020 4 Makroausblick | April 2020
Deutschland Konjunktur- und Preisentwicklung Stimmungsindikatoren im Tal angekommen? Preisauftrieb dürfte temporär gedämpft werden • Bei den großen Stimmungsindikatoren ging es im April • Nachdem der Inflationstrend in Deutschland nach oben angesichts der aktuellen Lage wenig überraschend gezeigt hat – im Februar betrug der Preisanstieg weiter abwärts: Der ZEW Index zur Beurteilung der gegenüber dem Vorjahr noch 1,7 % – erwarten wir aktuellen Lage liegt mit –91,5 nahe der theoretischen Corona-bedingt eine Trendwende. Der Preisauftrieb Untergrenze von –100 Punkten. Die meisten Teilnehmer dürfte deutlich gebremst werden. Allerdings ist die scheinen also zu glauben, dass es schlimmer als jetzt Aussagekraft der Inflationsdaten in Zeiten der Corona- nicht werden kann. Der Ifo Geschäftsklimaindex rutscht Krise vorübergehend eingeschränkt. Im März liegt die mit 74,3 Punkten auf den niedrigsten Wert seiner Inflationsrate den endgültigen Daten zufolge auf Geschichte. Bezieht man die Daten der Jahressicht nun bei 1,3 %. Einkaufsmanagerindizes mit ein, zeigt sich, dass der • Für das gesamte Jahr erwarten wir in Deutschland gegenwärtige ökonomische Schock wesentlich inzwischen nur noch einen Anstieg des Preisniveaus umfangreicher ausfällt als im Rahmen der Finanzkrise. von 1,0 %. Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima Deutschland Inflation (YoY) 3,50 3,50 6 110 3,00 3,00 3 100 2,50 2,50 2,00 2,00 0 90 in % in % in Pkt. in % 1,50 1,50 -3 80 1,00 1,00 0,50 0,50 -6 70 0,00 0,00 -9 60 -0,50 -0,50 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum (YoY) Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Destatis, Ifo Institut Zeitraum: 31.03.2005 – 31.03.2020 Quellen: Destatis, Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2020 5 Makroausblick | April 2020
USA Konjunktur- und Preisentwicklung Erheblicher Rückgang des BIP in Aussicht Fed steht für weitere Marktinterventionen bereit • Vom 15.03 bis zum 18.04 gingen 26 Millionen • Die Fed hatte bereits unlimitierte Marktinterventionen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ein. Um den ihrerseits angekündigt, sollten diese notwendig werden wirtschaftlichen Verwerfungen beizukommen hat die um insbesondere den Treasurymarkt zu stützen. Nun US-Regierung bereits ein historisches Fiskalpaket hat sie weitere Vorkehrungen getroffen um bis 2,3 geschnürt, welches von der Fed von geldpolitischer Billionen USD für die Kreditvergabe zu mobilisieren. Seite aus massiv unterstützt wird. Die laufenden • Am Mittwoch (29.04.) findet die nächste Sitzung statt. Programme sollen nun weiter ausgedehnt werden. • Im März liegt die Inflation bei 1,5 %. Der Preisauftrieb • Der Stimmungsindikator der University of Michigan ist nun aber Makulatur. Wegen der Corona-Krise und verzeichnet im April seinen größten Einschnitt auf der damit einhergehenden Nachfrageschwäche wird der Monatsbasis und liegt nun bei 71,8 Zählern. Preisauftrieb deutlich nachlassen. Für das Gesamtjahr • Wir gehen im ersten Quartal von einem erheblichen 2020 erwarten wir eine Inflationsrate von nur noch Rückgang des BIP (qoq) in Höhe von 7,0 % aus. 0,1 %. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 3 3 2 60 in Pkt. in % in % 0 50 0 0 -2 40 -4 30 -3 -3 Dez 99 Dez 04 Dez 09 Dez 14 Dez 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 31.03.2020 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2020 6 Makroausblick | April 2020
China Konjunktur- und Preisentwicklung Umfassender Rückgang der Wirtschaftsleistung Prognosen für China vorübergehend ausgesetzt • Den offiziellen Daten zufolge ist die Wirtschaft im Land • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei der Mitte im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte, 6,8 % und auf Quartalsbasis um 9,8 % geschrumpft. Es legen die Preise seit September vergangenen Jahres handelt sich somit um den schärfsten Rückgang der ordentlich zu. Hauptgrund dafür waren die stark Wirtschaftsleistung des modernen Chinas. gestiegenen Nahrungsmittelpreise. Für März 2020 beträgt die Inflationsrate auf Jahresbasis 4,3 % • Die Umsätze des produzierenden Gewerbes sind auf (Februar: 5,2 %). Jahresbasis im März um 34,9 % eingebrochen. • Aufgrund der unabsehbaren Folgen und der sehr • Hoffnung kam zuletzt aus den Daten für die unzuverlässigen chinesischen Daten haben wir unsere Einkaufsmanagerindizes. Diese deuteten immerhin eine Prognosen für China vorübergehend eingestellt. Bodenbildung auf historisch niedrigem Niveau an. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 16 60 60 25 25 14 14 55 55 20 20 12 12 50 50 15 15 Pkt. inin%% ininPkt. 10 10 45 45 10 10 in % 8 8 40 40 5 5 6 6 35 35 0 0 4 4 30 30 -5 -5 Mrz 05 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 17 Mrz 19 Mrz 19 Apr 05 Apr 07 Apr 09 Apr 11 Apr 13 Apr 15 Apr 17 Apr 19 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 31.03.2020 Quelle: NBS Zeitraum: 30.04.2005 – 31.03.2020 7 Makroausblick | April 2020
Marktentwicklung Zinsen und Renditen Geldpolitische Sitzungen von EZB und Fed Notenbanken stabilisieren Renditen • Neben praktisch unlimitierten Marktinterventionen hat • Die zunehmende Angst vor den Folgen des Coronavirus die Fed nun zusätzliche Maßnahmen ergriffen um die ist allgegenwärtig. Dies trieb die Anleihekurse zunächst Kreditvergabe zu stimulieren. Bis zu 2,3 Billionen USD auf neue Rekordhöhen. sollen so mobilisiert werden. Die nächste geldpolitische • Die Renditen können trotz umfassender Fiskalpakete Sitzung der Fed findet am 29.04.2020 statt. durch geldpolitische Flankierungsmaßnahmen stabil auf • Die BoE senkte ihren Leitzins auf 0,1 % ab und historisch niedrigen Niveaus gehalten werden. Viele verkündete ein historisches Anleihekaufprogramm. Länder können sich gar günstiger verschulden, als noch vor der Krise. • Die EZB gab ein eigenes Notfallpandemieprogramm bekannt. Sie wird bis Jahresende mindestens weitere • Die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihe liegen 750 Mrd. Euro zusätzlich zu den bereits beschlossenen zuletzt stabil zwischen –0,4 und –0,5 %. Die Renditen Volumina für Anleihekäufe verwenden. Am 30.04.2020 der amerikanischen Pendants halten sich nach leichten findet die nächste geldpolitische Sitzung statt. Einbruch wieder stabil oberhalb der 0,6 %. Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen 7 7 4 4 6 6 3 3 5 5 4 4 2 2 3 3 in % in % 2 2 1 1 1 1 0 0 0 0 -1 -1 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 Apr 10 Apr 12 Apr 14 Apr 16 Apr 18 Apr 20 EZB Fed Deutschland USA Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 20.04.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 20.04.2010 – 20.04.2020 8 Makroausblick | April 2020
Marktentwicklung Währungen EUR/USD: Notenbanken mit neuem Impuls? EUR/GBP: Euro gibt Gewinne wieder ab • Im Vergleich zu den Vorwochen zeigt sich der Euro • Der jüngste Konjunktur- und Finanzmarktschock gegenüber dem USD relativ stabil. Er pendelt beflügelte den Euro zunächst. Wie gegenüber dem US- gegenwärtig um die Marke von 1,08 USD je Euro. Dollar ging es für den Euro dann aber auch beim Pfund relativ schnell wieder sichtbar abwärts. • Diese Woche halten sowohl die amerikanische als auch die europäische Notenbank ihre geldpolitischen • Zum vergangenen Wochenauftakt konnte der Euro Sitzungen ab. Sollte es zu weiteren überraschenden zwar kurz über die Marke von 0,88 Pfund je Euro Maßnahmen zur Krisenbewältigung kommen, ist mit ausbrechen, kehrte dann aber wieder zum stabilen erhöhter Volatilität im Wochenverlauf zu rechnen. Vorwochenniveau zurück. Er liegt nun also wieder bei 0,87 Pfund. Die nächsten Notenbanksitzungen könnten • Die zinspolitischen Instrumente sind allerdings auch bei diesem Währungspaar neue Impulse liefern. weitgehend ausgereizt. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,30 1,30 0,95 0,95 1,20 1,20 0,85 0,85 in US-Dollar in Pfund 1,10 1,10 0,75 0,75 1,00 1,00 0,65 0,65 Apr 15 Apr 16 Apr 17 Apr 18 Apr 19 Apr 20 Apr 15 Apr 16 Apr 17 Apr 18 Apr 19 Apr 20 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 20.04.2015 – 20.04.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 20.04.2015 – 20.04.2020 9 Makroausblick | April 2020
Kapitalmarktprognosen Aktuell Prognose 27.04.2020 31.12.2020 30.06.2021 USA S&P 500 2.850 2.900 3.100 Aktienmärkte DAX 10.560 11.500 12.500 Europa EURO STOXX 50 2.860 3.150 3.400 MSCI Großbritannien 1.630 1.850 2.000 Fed Funds 0,00-0,25 0,00-0,25 0,00-0,25 USA 10 Jahre 0,63 1,00 1,00 Hauptrefinanzierungssatz 0,00 0,00 0,00 Rentenmärkte Euroland 10 Jahre* -0,47 0,20 -0,10 Bank Rate 0,10 0,10 0,10 Großbritannien 10 Jahre 0,30 0,60 0,50 USA EUR/USD 1,08 1,13 1,14 Schweiz EUR/CHF 1,05 1,09 1,10 Währungen Großbritannien EUR/GBP 0,87 0,86 0,85 Japan EUR/JPY 116 125 127 *Bundesanleihen. 10 Makroausblick | April 2020
Wirtschaftliches Umfeld BIP Inflation Arbeitslosenquote Saldo Staatshaushalt Anteil 2019 2020 2021 2022 2019 2020 2021 2022 2019 2020 2021 2022 2019 2020 2021 2022 Welt* 100,0 2,4 -4,5 3,2 2,5 USA 24,2 2,3 -7,4 3,2 2,5 1,8 0,1 -1,4 0,0 3,7 10,9 9,5 6,2 -4,6 -18,0 -18,5 12,0 Japan 5,9 0,7 -3,2 4,3 1,2 0,5 -1,0 -1,5 -0,5 2,4 4,4 4,5 3,3 -3,6 -11,0 -10,0 -7,4 Indien 3,2 5,0 -2,5 3,5 4,0 -2,2 -9,0 -6,0 -4,0 Lateinamerika 6,2 1,5 -6,0 3,5 2,5 -4,6 -10,0 -7,0 -4,0 Europa 25,7 1,2 -7,6 5,7 2,6 Eurozone 16,1 1,2 -8,0 6,0 2,7 1,2 0,8 1,2 1,5 7,6 10,1 10,1 9,0 -0,8 -11,0 -4,0 -2,5 Deutschland 4,7 0,6 -7,0 5,5 2,4 1,4 1,0 1,5 1,6 3,2 5,5 5,2 4,6 1,5 -9,5 -3,5 -1,8 Frankreich 3,3 1,3 -7,5 6,0 2,8 1,3 1,0 1,4 1,7 8,5 10,9 10,9 9,7 -3,2 -10,5 -4,0 -2,0 Italien 2,4 0,3 -10,0 6,0 2,1 0,6 0,3 0,9 1,2 10,0 13,5 13,5 12,1 -1,6 -13,0 -5,0 -3,0 Spanien 1,7 2,0 -8,5 6,5 3,0 0,8 0,5 1,0 1,3 14,1 17,4 17,6 15,9 -2,4 -13,0 -5,5 -3,0 Portugal 0,3 2,2 -8,0 6,0 2,8 0,3 0,3 0,9 1,2 6,6 9,8 10,3 8,6 -0,7 -10,5 -4,0 -2,0 Anderes Westeuropa Großbritannien 3,3 1,4 -9,0 7,0 2,5 1,8 1,0 1,6 1,8 3,9 5,7 4,9 4,4 -1,6 -12,0 -6,0 -3,0 Schweiz 0,8 0,8 -6,5 5,0 2,6 0,6 0,0 0,6 0,9 2,3 4,3 4,0 3,2 -1,6 -7,5 -3,0 -1,0 Schweden 0,7 1,3 -6,0 5,0 2,6 1,8 0,9 1,3 1,5 6,3 8,0 7,2 6,8 0,5 -7,5 -3,0 -1,5 Osteuropa Russland 1,9 1,0 -5,0 3,5 2,5 4,5 2,0 3,0 3,9 4,6 7,0 5,0 4.7 2,1 -6,0 -4,0 -1,5 Türkei 0,9 -1,2 -6,0 3,5 3,0 15,2 9,0 8,5 8,0 14,0 18,0 15,0 13,0 -4,0 -9,0 -7,0 -4,0 Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP. * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. Anteile basieren auf BIP-Zahlen des IWF World Economic Outlook 2018. 11 Makroausblick | April 2020
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