Makroausblick 2020 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez - Volkswirtschaft, 27.04.2020 - Berenberg

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Volkswirtschaft, 27.04.2020

Makroausblick 2020
Jan   Feb   Mrz   Apr   Mai   Jun   Jul   Aug   Sep   Okt   Nov   Dez
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Datum: 27.04.2020

1              Makroausblick | April 2020
Wochenrückblick und Ausblick

EU-Gipfel lässt konkreten Fortschritt vermissen
Am vergangenen Donnerstag sind die EU-Spitzen erneut zusammengekommen, um weitere aufeinander abgestimmte
Maßnahmen im Rahmen der Krisenbewältigung zu evaluieren. Wenngleich die Substanz des Fortschritts eher bescheiden
ausfällt, ist es den verschiedenen Staatsoberhäuptern immerhin besser als noch am vorherigen Gipfel vom 09.04.2020
gelungen, europäische Solidarität zu demonstrieren. Insbesondere nachdem Italien die Inanspruchnahme einer ESM-Kreditlinie
als Stigma geißelte und deshalb ablehnte, ist es positiv zu werten, dass vor allem Guiseppe Conte im Nachgang erfreuliche
Worte über die Zusammenkunft finden konnte. Ob er in der Lage ist, die stigmatisierende Symbolik von ESM-Hilfen zu
entkräften, ist für eine Entspannung der europäischen Beziehungen von größerer Bedeutung und bleibt weiter zu beobachten.
Generell einig ist man sich darüber, dass für die Zeit nach der akuten Krisenphase eine Art europäischer „Marshall-Plan“ in Form
eines ökonomischen Wiederbelebungsfonds ins Leben gerufen werden soll. Dessen Volumen soll groß genug sein, um den am
schwersten betroffenen Mitgliedstaaten wirtschaftlich wieder auf die Beine helfen zu können. Details bleiben aber weiter unklar.
Einen konkreten Fortschritt in dieser Hinsicht lässt der EU-Gipfel also vermissen. Die EU-Spitzen haben deshalb die EU-
Kommission gebeten, innerhalb der nächsten zwei Wochen Vorschläge zu erarbeiten, wie ein derartiges Instrument
implementiert werden könnte. Wahrscheinlich dürfte Kommissionspräsidentin von der Leyen eine signifikante Ausweitung des
EU-Haushalts ins Spiel bringen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte schon angedeutet, dass die Beiträge der Mitgliedsländer
in den kommenden Jahren angesichts der außergewöhnlichen Lage höher ausfallen dürften als sonst. Zusammenfassend
lassen sich die beiden letzten EU-Gipfel auf folgende Formel bringen: Während man am 09.04.2020 ein formal sehr gutes
Ergebnis miserabel kommuniziert hat, hat man am vergangenen Donnerstag praktisch kein Ergebnis weniger schlecht verkauft.
Nach aktuellen europäischen Standards könnte man daher immerhin noch von ein wenig Fortschritt sprechen.

Wichtige Termine 27. April – 03. Mai 2020
                                                                        Datum        Prognose         Konsens       Letzter Wert
BIP Q1 (qoq)                                           US          29.04., 14:00        -7,0 %          -3,7 %              2,1 %
Leitzinsen/Notenbanksitzung                            US          29.04., 20:00        0,25 %          0,25 %            0,25 %
Leitzinsen/Notenbanksitzung                            EU          30.04., 13:45           0%              0%                 0%

2                Makroausblick | April 2020
Makroökonomischer Blick auf die Welt

Eurozone                                                       Deutschland
Die Eurozone erlebt eine schwere Rezession. Die Uneinigkeit    Auch Deutschland steckt in einer tiefen Rezession. Um die
der EU-Spitzen bei der Ausarbeitung einer gemeinsamen          Krise abzufedern wurden Fiskalpakete mit historischer
fiskalischen Antwort auf die Krisensituation könnte weitere    Dimension auf den Weg gebracht. Insbesondere das
Unruhe in eurokritischen Ländern stiften. Erneut sät die       Kurzarbeitergeld und die Soforthilfen, die als Zuschüsse
Debatte um gemeinsame Haftungsrisiken Zwietracht               gewährt werden, sind gefragt. Unterdessen wurde der
zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. Der letzte EU-Gipfel lässt   Geltungszeitraum der umfassenden Beschränkungen des
konkrete Fortschritte in der Sache weiter vermissen.           öffentlichen Lebens bis Anfang Mai verlängert. Einige
Immerhin konnte der italienische Premier Guiseppe Conte        Einzelhändler können allerdings unter Auflagen bereits wieder
versöhnliche Worte über die letzte Zusammenkunft finden.       öffnen. Die Stimmungsindikatoren zeigen weitere
Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir beim BIP in der           Negativrekorde. Das BIP dürfte im Jahr 2020 um 7,0 %
Eurozone ein Minus von 8,0 % und eine Inflation von 0,8 %.     schrumpfen. Die Inflationsrate erwarten wir bei 1,0 %.

USA                                                            China
Die USA haben wegen der Krise beispiellose                     Nachdem die Produktion vielerorts stark gedrosselt oder
Fiskalmaßnahmen ergriffen. Der Umfang der bisher               teilweise eingestellt wurde, versucht China sie mittlerweile
aufgesetzten Programme soll zudem weiter ausgeweitet           sukzessive wieder hochzufahren. Die wirtschaftlichen
werden. Ergänzt werden diese von gewaltigen geldpolitischen    Verwerfungen haben sich unterdessen klar in den Daten
Interventionen seitens der amerikanischen Notenbank Fed.       niedergeschlagen: Im ersten Quartal ist das BIP im
Trotz massiv ansteigenden Staatsausgaben bleiben die           Vorjahresvergleich um 6,8 % und auf Quartalsbasis um 9,8 %
Renditen amerikanischer Staatsanleihen daher auf historisch    zurückgegangen.
niedrigem Niveau. Angesichts der erheblichen                   Aufgrund der unabsehbaren Folgen und der unzuverlässigen
Beschränkungen gehen wir für das Gesamtjahr 2020               Daten haben wir unsere Prognosen für China vorübergehend
mittlerweile von einem Rückgang des BIP in Höhe von 7,4 %      eingestellt.
aus. Die Inflation sehen wir bei 0,1 %.

3             Makroausblick | April 2020
Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
EU-Spitzentreffen ohne konkrete Fortschritte                                                      EZB im „Whatever it takes“-Modus
• Wenngleich als Ausdruck grenzüberschreitender                                                   • Im Rahmen des TLTRO III Programms können sich
  Solidarität ein umfangreiches Paket in Höhe von 500                                               Kreditnehmer unter bestimmten Voraussetzung im
  Mrd. Euro verkündet wurde, verpassten die EU-Spitzen                                              günstigsten Fall zu einem Zinssatz von –0,75 % bei
  die Chance das Paket am 09.04.2020 entsprechend zu                                                der Notenbank Geld leihen. Mitte März hatte die EZB
  verkaufen. Am darauffolgenden Gipfel am 23.04.2020                                                zudem eine erhebliche Ausweitung des
  gab es keine konkreten Fortschritte, immerhin verbal                                              Anleihekaufprogramms um mindestens weitere 750
  zeigten sich die Staatsoberhäupter nun aber                                                       Mrd. Euro bis Jahresende beschlossen.
  versöhnlicher.                                                                                  • Am Donnerstag (30.04.2020) findet die nächste EZB-
• Zur Diskussion steht ein Konjunkturprogramm, das laut                                             Sitzung statt.
  von der Leyen bis zu einer Billion Euro mobilisieren soll.                                      • Im März lagen die Preise um 0,7 % höher als im
  Allerdings dürfte nur ein Teil davon direkt von der                                               Vorjahresmonat (Februar: 1,2 %).
  öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden.
                                                                                                  • Für 2020 erwarten wir eine Inflation von 0,8 %.
Eurozone BIP-Wachstum und Economic Sentiment                                                      Eurozone Inflation
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            Mrz 99   Mrz 04         Mrz 09           Mrz 14            Mrz 19                             Jan 99   Jan 04             Jan 09             Jan 14        Jan 19
                     BIP-Wachstum      Economic Sentiment (rechte Skala)                                                    Inflation (YoY)    Kerninflation (YoY)

Quellen: Eurostat, Europäische Kommission            Zeitraum: 31.03.1999 – 31.03.2020          Quelle: Eurostat                                       Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2020

4                    Makroausblick | April 2020
Deutschland
Konjunktur- und Preisentwicklung
Stimmungsindikatoren im Tal angekommen?                                                                 Preisauftrieb dürfte temporär gedämpft werden
• Bei den großen Stimmungsindikatoren ging es im April                                                  • Nachdem der Inflationstrend in Deutschland nach oben
  angesichts der aktuellen Lage wenig überraschend                                                        gezeigt hat – im Februar betrug der Preisanstieg
  weiter abwärts: Der ZEW Index zur Beurteilung der                                                       gegenüber dem Vorjahr noch 1,7 % – erwarten wir
  aktuellen Lage liegt mit –91,5 nahe der theoretischen                                                   Corona-bedingt eine Trendwende. Der Preisauftrieb
  Untergrenze von –100 Punkten. Die meisten Teilnehmer                                                    dürfte deutlich gebremst werden. Allerdings ist die
  scheinen also zu glauben, dass es schlimmer als jetzt                                                   Aussagekraft der Inflationsdaten in Zeiten der Corona-
  nicht werden kann. Der Ifo Geschäftsklimaindex rutscht                                                  Krise vorübergehend eingeschränkt. Im März liegt die
  mit 74,3 Punkten auf den niedrigsten Wert seiner                                                        Inflationsrate den endgültigen Daten zufolge auf
  Geschichte. Bezieht man die Daten der                                                                   Jahressicht nun bei 1,3 %.
  Einkaufsmanagerindizes mit ein, zeigt sich, dass der                                                  • Für das gesamte Jahr erwarten wir in Deutschland
  gegenwärtige ökonomische Schock wesentlich                                                              inzwischen nur noch einen Anstieg des Preisniveaus
  umfangreicher ausfällt als im Rahmen der Finanzkrise.                                                   von 1,0 %.
Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima                                                                   Deutschland Inflation (YoY)
                                                                                                              3,50                                                                     3,50
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           -3                                                                             80                  1,00                                                                     1,00

                                                                                                              0,50                                                                     0,50
           -6                                                                             70
                                                                                                              0,00                                                                     0,00

           -9                                                                             60                  -0,50                                                                    -0,50
            Mrz 05   Mrz 07   Mrz 09   Mrz 11   Mrz 13     Mrz 15     Mrz 17     Mrz 19                           Jan 99     Jan 04            Jan 09          Jan 14         Jan 19
                      BIP-Wachstum (YoY)        Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala)                                             Inflation (YoY)      Kerninflation (YoY)

Quellen: Destatis, Ifo Institut                              Zeitraum: 31.03.2005 – 31.03.2020       Quellen: Destatis, Eurostat                                 Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2020

5                         Makroausblick | April 2020
USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Erheblicher Rückgang des BIP in Aussicht                                                          Fed steht für weitere Marktinterventionen bereit
• Vom 15.03 bis zum 18.04 gingen 26 Millionen                                                     • Die Fed hatte bereits unlimitierte Marktinterventionen
  Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ein. Um den                                                     ihrerseits angekündigt, sollten diese notwendig werden
  wirtschaftlichen Verwerfungen beizukommen hat die                                                 um insbesondere den Treasurymarkt zu stützen. Nun
  US-Regierung bereits ein historisches Fiskalpaket                                                 hat sie weitere Vorkehrungen getroffen um bis 2,3
  geschnürt, welches von der Fed von geldpolitischer                                                Billionen USD für die Kreditvergabe zu mobilisieren.
  Seite aus massiv unterstützt wird. Die laufenden                                                • Am Mittwoch (29.04.) findet die nächste Sitzung statt.
  Programme sollen nun weiter ausgedehnt werden.                                                  • Im März liegt die Inflation bei 1,5 %. Der Preisauftrieb
• Der Stimmungsindikator der University of Michigan                                                 ist nun aber Makulatur. Wegen der Corona-Krise und
  verzeichnet im April seinen größten Einschnitt auf                                                der damit einhergehenden Nachfrageschwäche wird der
  Monatsbasis und liegt nun bei 71,8 Zählern.                                                       Preisauftrieb deutlich nachlassen. Für das Gesamtjahr
• Wir gehen im ersten Quartal von einem erheblichen                                                 2020 erwarten wir eine Inflationsrate von nur noch
  Rückgang des BIP (qoq) in Höhe von 7,0 % aus.                                                     0,1 %.
USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                         USA Inflation
           6                                                                    80                       6                                                                      6

           4                                                                    70

                                                                                                         3                                                                      3
           2                                                                    60
                                                                                      in Pkt.

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                                                                                                         0                                                                      0

           -2                                                                   40

           -4                                                                    30                  -3                                                                         -3
            Dez 99    Dez 04           Dez 09              Dez 14          Dez 19                     Jan 99   Jan 04              Jan 09               Jan 14         Jan 19

                     BIP (YoY)   ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)                                                Inflation (YoY)     Kerninflation (YoY)

Quellen: BEA, ISM                                      Zeitraum: 31.12.1998 – 31.03.2020        Quelle: BLS                                          Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2020

6                     Makroausblick | April 2020
China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Umfassender Rückgang der Wirtschaftsleistung                                                                 Prognosen für China vorübergehend ausgesetzt
• Den offiziellen Daten zufolge ist die Wirtschaft im Land                                                   • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei
  der Mitte im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um                                                         rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte,
  6,8 % und auf Quartalsbasis um 9,8 % geschrumpft. Es                                                         legen die Preise seit September vergangenen Jahres
  handelt sich somit um den schärfsten Rückgang der                                                            ordentlich zu. Hauptgrund dafür waren die stark
  Wirtschaftsleistung des modernen Chinas.                                                                     gestiegenen Nahrungsmittelpreise. Für März 2020
                                                                                                               beträgt die Inflationsrate auf Jahresbasis 4,3 %
• Die Umsätze des produzierenden Gewerbes sind auf
                                                                                                               (Februar: 5,2 %).
  Jahresbasis im März um 34,9 % eingebrochen.
                                                                                                             • Aufgrund der unabsehbaren Folgen und der sehr
• Hoffnung kam zuletzt aus den Daten für die
                                                                                                               unzuverlässigen chinesischen Daten haben wir unsere
  Einkaufsmanagerindizes. Diese deuteten immerhin eine
                                                                                                               Prognosen für China vorübergehend eingestellt.
  Bodenbildung auf historisch niedrigem Niveau an.

China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                  China Inflation (YoY)
             16
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                                                                                          60                       25                                                                                        25

             14
             14                                                                           55
                                                                                          55                       20                                                                                        20

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             12                                                                           50
                                                                                          50                       15                                                                                        15
                                                                                                    Pkt.
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                                                                                          30                       -5                                                                                        -5
             Mrz 05
             Mrz 05   Mrz 07
                      Mrz 07   Mrz 09
                               Mrz 09   Mrz 11
                                        Mrz 11   Mrz 13
                                                 Mrz 13    Mrz 15
                                                           Mrz 15    Mrz 17
                                                                     Mrz 17    Mrz 19
                                                                               Mrz 19
                                                                                                                    Apr 05   Apr 07      Apr 09         Apr 11      Apr 13     Apr 15      Apr 17   Apr 19
                  BIP-Wachstum (YoY)    Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala)
                  BIP-Wachstum (YoY)    Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala)                                          Inflation (YoY)            Nahrungsmittelinflation (YoY)

Quellen: NBS, CFLB                                           Zeitraum: 31.03.2005 – 31.03.2020             Quelle: NBS                                                          Zeitraum: 30.04.2005 – 31.03.2020

7                         Makroausblick | April 2020
Marktentwicklung
Zinsen und Renditen
Geldpolitische Sitzungen von EZB und Fed                                                Notenbanken stabilisieren Renditen
• Neben praktisch unlimitierten Marktinterventionen hat                                 • Die zunehmende Angst vor den Folgen des Coronavirus
  die Fed nun zusätzliche Maßnahmen ergriffen um die                                      ist allgegenwärtig. Dies trieb die Anleihekurse zunächst
  Kreditvergabe zu stimulieren. Bis zu 2,3 Billionen USD                                  auf neue Rekordhöhen.
  sollen so mobilisiert werden. Die nächste geldpolitische                              • Die Renditen können trotz umfassender Fiskalpakete
  Sitzung der Fed findet am 29.04.2020 statt.                                             durch geldpolitische Flankierungsmaßnahmen stabil auf
• Die BoE senkte ihren Leitzins auf 0,1 % ab und                                          historisch niedrigen Niveaus gehalten werden. Viele
  verkündete ein historisches Anleihekaufprogramm.                                        Länder können sich gar günstiger verschulden, als noch
                                                                                          vor der Krise.
• Die EZB gab ein eigenes Notfallpandemieprogramm
  bekannt. Sie wird bis Jahresende mindestens weitere                                   • Die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihe liegen
  750 Mrd. Euro zusätzlich zu den bereits beschlossenen                                   zuletzt stabil zwischen –0,4 und –0,5 %. Die Renditen
  Volumina für Anleihekäufe verwenden. Am 30.04.2020                                      der amerikanischen Pendants halten sich nach leichten
  findet die nächste geldpolitische Sitzung statt.                                        Einbruch wieder stabil oberhalb der 0,6 %.
Leitzinsen                                                                              Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
           7                                                                  7                4                                                                4

           6                                                                  6
                                                                                               3                                                                3
           5                                                                  5

           4                                                                  4                2                                                                2
           3                                                                  3
                                                                                        in %
    in %

           2                                                                  2                1                                                                1

           1                                                                  1
                                                                                               0                                                                0
           0                                                                  0

       -1                                                                     -1           -1                                                                   -1
        Feb 99      Feb 04         Feb 09            Feb 14          Feb 19                 Apr 10        Apr 12   Apr 14        Apr 16       Apr 18       Apr 20

                                   EZB      Fed                                                                    Deutschland     USA

Quelle: Bloomberg                                 Zeitraum: 01.02.1999 – 20.04.2020   Quelle: Bloomberg                               Zeitraum: 20.04.2010 – 20.04.2020

8                   Makroausblick | April 2020
Marktentwicklung
Währungen
EUR/USD: Notenbanken mit neuem Impuls?                                                             EUR/GBP: Euro gibt Gewinne wieder ab

• Im Vergleich zu den Vorwochen zeigt sich der Euro                                                • Der jüngste Konjunktur- und Finanzmarktschock
  gegenüber dem USD relativ stabil. Er pendelt                                                       beflügelte den Euro zunächst. Wie gegenüber dem US-
  gegenwärtig um die Marke von 1,08 USD je Euro.                                                     Dollar ging es für den Euro dann aber auch beim Pfund
                                                                                                     relativ schnell wieder sichtbar abwärts.
• Diese Woche halten sowohl die amerikanische als auch
  die europäische Notenbank ihre geldpolitischen                                                   • Zum vergangenen Wochenauftakt konnte der Euro
  Sitzungen ab. Sollte es zu weiteren überraschenden                                                 zwar kurz über die Marke von 0,88 Pfund je Euro
  Maßnahmen zur Krisenbewältigung kommen, ist mit                                                    ausbrechen, kehrte dann aber wieder zum stabilen
  erhöhter Volatilität im Wochenverlauf zu rechnen.                                                  Vorwochenniveau zurück. Er liegt nun also wieder bei
                                                                                                     0,87 Pfund. Die nächsten Notenbanksitzungen könnten
• Die zinspolitischen Instrumente sind allerdings                                                    auch bei diesem Währungspaar neue Impulse liefern.
  weitgehend ausgereizt.

Wechselkurs Euro/US-Dollar                                                                         Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
                   1,30                                                                1,30           0,95                                                          0,95

                   1,20                                                                1,20           0,85                                                          0,85
    in US-Dollar

                                                                                                 in Pfund

                   1,10                                                                1,10           0,75                                                          0,75

                   1,00                                                                1,00           0,65                                                          0,65
                      Apr 15   Apr 16     Apr 17      Apr 18         Apr 19       Apr 20                 Apr 15     Apr 16   Apr 17   Apr 18      Apr 19       Apr 20

Quelle: Bloomberg                                           Zeitraum: 20.04.2015 – 20.04.2020   Quelle: Bloomberg                          Zeitraum: 20.04.2015 – 20.04.2020

9                              Makroausblick | April 2020
Kapitalmarktprognosen

                                                                               Aktuell           Prognose

                                                                            27.04.2020   31.12.2020         30.06.2021

                         USA                     S&P 500                         2.850        2.900              3.100

Aktienmärkte                                     DAX                           10.560       11.500             12.500

                         Europa                  EURO STOXX 50                   2.860        3.150              3.400

                                                 MSCI Großbritannien             1.630        1.850              2.000

                                                 Fed Funds                   0,00-0,25    0,00-0,25          0,00-0,25
                         USA
                                                 10 Jahre                         0,63         1,00               1,00

                                                 Hauptrefinanzierungssatz         0,00         0,00               0,00
Rentenmärkte             Euroland
                                                 10 Jahre*                       -0,47         0,20              -0,10

                                                 Bank Rate                        0,10         0,10               0,10
                         Großbritannien
                                                 10 Jahre                         0,30         0,60               0,50

                         USA                     EUR/USD                          1,08         1,13               1,14

                         Schweiz                 EUR/CHF                          1,05         1,09               1,10
Währungen
                         Großbritannien          EUR/GBP                          0,87         0,86               0,85

                         Japan                   EUR/JPY                          116          125                127

 *Bundesanleihen.

10                  Makroausblick | April 2020
Wirtschaftliches Umfeld
                                                BIP                                        Inflation                  Arbeitslosenquote          Saldo Staatshaushalt

                              Anteil    2019    2020     2021    2022       2019    2020       2021    2022     2019    2020     2021   2022   2019   2020    2021   2022

Welt*                        100,0      2,4     -4,5     3,2      2,5
     USA                      24,2      2,3     -7,4     3,2      2,5       1,8     0,1       -1,4     0,0      3,7     10,9     9,5    6,2    -4,6   -18,0 -18,5    12,0
     Japan                     5,9      0,7     -3,2     4,3      1,2       0,5     -1,0      -1,5     -0,5     2,4     4,4      4,5    3,3    -3,6   -11,0 -10,0    -7,4
     Indien                    3,2      5,0     -2,5     3,5      4,0                                                                          -2,2   -9,0    -6,0   -4,0
     Lateinamerika             6,2      1,5     -6,0     3,5      2,5                                                                          -4,6   -10,0   -7,0   -4,0
Europa                        25,7      1,2     -7,6     5,7      2,6
Eurozone                      16,1      1,2     -8,0     6,0      2,7       1,2     0,8        1,2     1,5      7,6     10,1    10,1    9,0    -0,8   -11,0   -4,0   -2,5
      Deutschland              4,7      0,6     -7,0     5,5      2,4       1,4     1,0        1,5     1,6      3,2     5,5      5,2    4,6    1,5    -9,5    -3,5   -1,8
      Frankreich               3,3      1,3     -7,5     6,0      2,8       1,3     1,0        1,4     1,7      8,5     10,9    10,9    9,7    -3,2   -10,5   -4,0   -2,0
      Italien                  2,4      0,3    -10,0     6,0      2,1       0,6     0,3        0,9     1,2     10,0     13,5    13,5    12,1   -1,6   -13,0   -5,0   -3,0
      Spanien                  1,7      2,0     -8,5     6,5      3,0       0,8     0,5        1,0     1,3     14,1     17,4    17,6    15,9   -2,4   -13,0   -5,5   -3,0
      Portugal                 0,3      2,2     -8,0     6,0      2,8       0,3     0,3        0,9     1,2      6,6     9,8     10,3    8,6    -0,7   -10,5   -4,0   -2,0
Anderes Westeuropa

      Großbritannien           3,3      1,4     -9,0     7,0      2,5       1,8     1,0        1,6     1,8      3,9     5,7      4,9    4,4    -1,6   -12,0   -6,0   -3,0
      Schweiz                  0,8      0,8     -6,5     5,0      2,6       0,6     0,0        0,6     0,9      2,3     4,3      4,0    3,2    -1,6   -7,5    -3,0   -1,0
      Schweden                 0,7      1,3     -6,0     5,0      2,6       1,8     0,9        1,3     1,5      6,3     8,0      7,2    6,8    0,5    -7,5    -3,0   -1,5
Osteuropa

      Russland                 1,9      1,0     -5,0     3,5      2,5       4,5     2,0        3,0     3,9      4,6     7,0      5,0    4.7    2,1    -6,0    -4,0   -1,5
      Türkei                   0,9     -1,2     -6,0     3,5      3,0      15,2     9,0        8,5     8,0     14,0     18,0    15,0    13,0   -4,0   -9,0    -7,0   -4,0

Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP.
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.

Anteile basieren auf BIP-Zahlen des IWF World Economic Outlook 2018.

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