MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
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MARIENHAUS Ausgabe 1 · Januar 2016 Ausgabe 2 · April 2019 Echo www.marienhaus.de ST. WENDEL NEUWIED WÜRSELEN DIE KLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND DIE REHA RHEIN-WIED HILFT MENSCHEN, PONY, ZIEGE, KANINCHEN & CO. BESUCHEN PSYCHOTHERAPIE BESTEHT SEIT 20 JAHREN DIE AN MUKOVISZIDOSE ERKRANKT SIND REGELMÄSSIG DIE HEIMBEWOHNER
Inhalt 14 | NEUWIED, REHA RHEIN-WIED 30 | B AD NEUENAHR-AHRWEILER, Aus dem Marion Steuper Eckhardt behandelt KRANKENHAUS MARIA HILF seit vielen Jahren Patienten, die Die Stroke Unit feierte ihr 20-jähriges an Mukoviszidose erkrankt sind Bestehen mit einem Symposium 15 | B ONN, GEMEINSCHAFTS- 32 | WÜRSELEN, ST. FRANZISKUS 04 | MARIENHAUS KRANKENHAUS SENIORENZENTRUM UNTERNEHMENSGRUPPE Ingrid Petschik in den Ruhestand „Für die Bewohner sind die Nach- Marienhaus kann nur verabschiedet – Sabine Simski mittage mit den Tieren großartig“ Marienhaus bleiben, neue Pflegedirektorin „wenn wir uns verändern“ 36 | B AD NEUENAHR-AHRWEILER, 16 | M ARIENHAUS KRANKENHAUS MARIA HILF 06 | M ARIENHAUS UNTERNEHMENSGRUPPE Das Haus bietet Menschen, UNTERNEHMENSGRUPPE Die Pläne für ein stationäres die Opfer von Gewalt wurden, Udo Purwin ist seit Anfang April Hospiz für den Landkreis Neuwied umfangreiche Hilfen an Geschäftsführer der Marienhaus Dienstleistungen GmbH nehmen konkrete Gestalt an 37 | M ARIENHAUS DIENSTLEISTUNGEN 07 | ST. WENDEL, 19 | H ERMESKEIL Der Betriebsrat will „helfen, das MARIENKRANKENHAUS Das St. Josef-Krankenhaus und das Unternehmen voranzubringen“ Die Klinik für Psychiatrie Ambulante Hospiz Hochwald wurden 38 | S AARLOUIS, MARIENHAUS KLINIKUM und Psychotherapie besteht mit dem Stiftungspreis der Deutschen Der fluoreszierende Farbstoff seit 20 Jahren – ein Besuch Hospiz- und PalliativStiftung Indocyaningrün unterstützt die ausgezeichnet 08 | M ARIENHAUS Chirurgen bei ihrer Arbeit UNTERNEHMENSGRUPPE 21 | D ILLINGEN, ST. FRANZISKUS 39 | ERKRATH-HOCHDAHL, Der Entwurf des Leitbildes ALTEN- UND PFLEGEHEIM FRANZISKUS-HOSPIZ soll ab Ende April in den Simone Busch neue Heimleiterin – Silke Kirchmann leitet das Einrichtungen diskutiert werden Alice Kunz herzlich verabschiedet Franziskus-Hospiz, Vorgänger 09 | B INGEN, HEILIG-GEIST-HOSPITAL 22 | M ARIENHAUS Robert Bosch konzentriert sich Chefarztwechsel in der Anästhesie, UNTERNEHMENSGRUPPE zukünftig auf die Bildungsarbeit Intensiv- und Notfallmedizin: Kampagne zur Grippeschutzimpfung war erfolgreich – deutlich mehr 42 | D IE MÜLLKINDER VON KAIRO E.V. Dr. Olaf Lühker ist Nachfolger Auch nach mehr als 20 Jahren von Dr. Karl-Heinz Leyser Mitarbeiter haben sich impfen lassen wird die Hilfe aus Deutschland 10 | AUSBILDUNGSMARKETING 24 | N EUNKIRCHEN, ST. VINCENZ weiterhin dringend benötigt Die Arbeitsgruppe verfolgt einen ALTEN- UND PFLEGEHEIM 20 Azubis aus sieben Nationen 46 | N EUWIED, JOSEF-ECKER-STIFT ganzheitlichen Ansatz und orientiert und mit einem Wunsch: Der Förderverein beschenkte sich an den unterschiedlichen anderen Menschen helfen die Bewohner mit individuell Phasen der Berufswahl zusammengestelltem 11 | N EUWIED, MARIENHAUS 27 | EDITH-STEIN-AKADEMIE Beschäftigungsmaterial KLINIKUM ST. ELISABETH Kompetenz und Geist will Führungs- Prof. Dr. Carsten Maik Naumann kräften helfen, christliche Werte in ist seit Anfang Februar Chefarzt den Arbeitsalltag zu integrieren der Urologie und Kinderurologie Redaktionsschluss 29 | HERMESKEIL, HOCHWALD- dieser Ausgabe war der 12 | M ARIENHAUS ALTENZENTRUM ST. KLARA 9. April 2019. UNTERNEHMENSGRUPPE Beim Leitungswechsel setzt das Compliance-Management-System Haus bewusst auf Kontinuität Titelfoto: „20 Azubis aus sieben in der Trägerschaft etabliert Nationen und mit einem Wunsch: anderen Menschen helfen“, Seite 24 10 32 36 42 2 2/2019 MARIENHAUS Echo
das Fitness- oder wie man auf gut Neu- tung und Prof. Dr. Ingo Proft, der Koordi- Unit eine Erfolgsgeschichte, die wir auf der deutsch sagt Fit for Future 2021 Pro- nator der Leitbildgruppe. Christlichkeit Seite 30/31 würdigen. gramm, das sich der Träger selbst verord- und Wirtschaftlichkeit sind schließlich ja net hat, könne nur ein Erfolg werden, auch kein Gegensatz, sondern bedingen Marion Steuper Eckhardt behandelt in der wenn „wir alle zu Veränderungen bereit sich vielmehr gegenseitig. So berichten wir Reha Rhein-Wied (diese gehört zum Mari- sind“, hatten wir in der Januar-Ausgabe Dr. auf Seite 8 über den Stand in Sachen Leit- enhaus Klinikum Bendorf - Neuwied - Heinz-Jürgen Scheid, den Vorsitzenden des bild. Die Überschrift kommt etwas poe- Waldbreitbach) seit vielen Jahren Patien- Vorstandes der Marienhaus Stiftung, zi- tisch daher: Das Leitbild ist wie „eine Pflan- ten, die an Mukoviszidose erkrankt sind. tiert. Und fürwahr: In den ersten drei Mo- ze, die jetzt alles bekommt, was sie zum So weit die nüchterne, sachliche Meldung. naten, in denen Dr. Thomas Wolfram, der Wachsen braucht“. Wenn man allerdings mit einem Betroffe- Generalbevollmächtigte der Marienhaus nen (nämlich Florian Fuß) spricht; hört, Holding, und sein Team von Ernst & Young Dass der Hospizbereich zwar nur ein klei- wieviel Zeit und Energie ihn sein täglicher an der Arbeit sind, hat sich schon eine ner, aber ein doch sehr rühriger Zweig des Kampf mit dieser tückischen Stoffwech- Menge im Unternehmen bewegt und ver- Unternehmens ist, ist eigentlich keine selerkrankung kostet; beiläufig gesagt ändert. (Wobei nicht verschwiegen wer- Neuigkeit. Und so kann es eigentlich nicht bekommt, dass der Tod immer mit im Boot den darf, dass die Veränderungen und das wundern, freut uns aber dennoch sehr, ist; und dann erfährt, dass Marion Steuper rasante Tempo, in dem sie vorangetrieben dass das St. Josef-Krankenhaus in Hermes- Eckhardt seit mehr als 15 Jahren Florian werden, viele Mitarbeiterinnen und Mit- keil und das Ambulante Hospiz Hochwald Fuß als Therapeutin im Kampf gegen die- arbeiter auch mit Sorgen und Ängsten für ihre vorbildliche Zusammenarbeit un- se Krankheit unterstützt, dann wird aus erfüllt.) – Die positive Nachricht: Alle Be- ter dem Motto „Gemeinsam hospizlich einer simplen Nachricht eine ganz starke teiligten sind überzeugt, dass es gelingen wachsen in einer ländlichen Region“ mit Geschichte. Nach der Therapie „bekomme kann und wird, die Marienhaus Unterneh- dem Stiftungspreis der Deutschen Hospiz- ich wieder richtig Luft“ ist unser Beitrag mensgruppe wirtschaftlich zu stabilisie- und PalliativStiftung ausgezeichnet wor- auf den Seiten 14 und 15 überschrieben. ren und zu konsolidieren und so investi- den sind. Darüber berichten wir auf Seite – Ähnlich eindrucksvolle Geschichten wird tions- und zukunftsfähig zu machen; denn 19. Und weil wir gerade dabei sind, hier es viele in der Trägerschaft geben. Wir das Unternehmen verfügt über eine Men- noch eine weitere positive Nachricht aus müssen nur davon erfahren. Melden Sie ge Potential. Nur: Um dieses auch nur an- dem Hospizbereich (nachzulesen auf Seite sich also einfach bei uns. nähernd auszuschöpfen, braucht es eine 16): Zusammen mit dem DRK-Kranken- gehörige Portion Mut und Veränderungs- haus Neuwied, den Franziskanerbrüdern Seit Anfang Januar finden Sie uns auch auf bereitschaft. Das machten Scheid und aus Hausen und dem Neuwieder Hospiz- Facebook. Eine ganze Reihe von Mitarbei- Wolfram den Teilnehmerinnen und Teil- verein plant die Marienhaus Unterneh- terinnen und Mitarbeitern (aber nicht nur nehmern des Chefärztekongresses, der mensgruppe ein stationäres Hospiz für die) finden das gut. Denn immerhin errei- Anfang April im Forum Antoniuskirche auf den Kreis Neuwied. Baubeginn könnte chen wir mit unseren Beiträgen durch- dem Waldbreitbacher Klosterberg statt- 2020 sein. schnittlich 1.700 nette Menschen. Dieses fand, deutlich. Und die Chefärzte stehen Engagement weiten wir nun auf Insta- bei der Konsolidierung des Unternehmens Auch wenn die Klinik für Psychiatrie und gram aus. Schauen Sie doch auch dort ganz besonders mit in der Verantwortung. Psychotherapie am Marienkrankenhaus in einmal vorbei. Es wird sich lohnen, hoffen – Über den Stand des Veränderungspro- St. Wendel am 1. April 1999 eröffnete, so wir. zesses informieren wir Sie auf der folgen- war das alles andere als ein Aprilscherz. Im den Doppelseite. Marienhaus kann nur Gegenteil, es war der letzte Baustein der In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch Marienhaus bleiben, „wenn wir uns verän- saarländischen Psychiatriereform, deren heute viel Spaß bei der Lektüre. dern“ ist der Beitrag überschrieben. erklärtes Ziel es damals war, für psychisch kranke Menschen eine wohnortnahe Ver- Ihr Man habe zu Beginn der Sitzung lange und sorgung zu schaffen und damit gleichsam sehr ernsthaft darüber diskutiert, ob ein die Psychiatrie zu den Menschen zu brin- neues Leitbild angesichts der tiefgreifen- gen. Über 20 Jahre Psychiatrie in St. Wen- den Veränderungsprozesse, denen sich das del haben wir uns mit Chefarzt Privatdo- Unternehmen derzeit gegenübersieht, zent Dr. Dieter Caspari unterhalten. Sie überhaupt in die Zeit passe. Aber die Mit- finden unseren Beitrag dazu auf Seite 7. glieder der Gruppe seien unisono der Mei- – Ebenfalls ihren 20. Geburtstag feierte nung gewesen: Ja, wir brauchen einen die Stroke Unit im Krankenhaus Maria Hilf Orientierungsrahmen und wir arbeiten in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wobei, wenn deshalb auf jeden Fall weiter am neuen man es genau nimmt, die Feier etwas vor- Leitbild, berichten mir Ende März Maria eilig war. Denn los ging es im Dezember Heine vom Vorstand der Marienhaus Stif- 1999. Dessen ungeachtet ist die Stroke MARIENHAUS Echo 2/2019 3
Marienhaus kann nur Marienhaus bleiben, „wenn wir uns verändern“ Dr. Heinz-Jürgen Scheid und Dr. Thomas Wolfram skizzierten beim Chefärztekongress, wie die Marienhaus Unternehmensgruppe die Zukunft gewinnen kann kunftsfähig zu machen. Dies steht ganz im Kontext der mittelfristigen Unterneh- mensziele 2028. Dafür sind – quasi als So- fortmaßnahmen – eine Reihe von Projekten auf den Weg gebracht worden. Da geht es um die Zentralisierung von Finanzbuchhal- tung und Einkauf, der Speisenversorgung, der Medizin- und Haustechnik sowie der Personalabrechnung und um die Verweil- daueroptimierung. Hier können, ohne dass die Patientenversorgung leidet, erhebliche Einsparungen erzielt werden. Allein für den Bereich des Einkaufs beziffer- te Dr. Wolfram das Einsparpotential auf sechs bis neun Millionen Euro im Jahr. Das will man erreichen durch eine Standardisie- Foto: hf rung und Konzentration, sprich Reduzierung der Produktauswahl. Denn nur so lassen Dr. Heinz-Jürgen Scheid (rechts) und Dr. Thomas Wolfram stellten sich am Nachmittag den Fragen sich bestmögliche Konditionen beim Ein- der Chefärzte. kauf aushandeln. Dass jeder bekommt, was er will, das wird es in Zukunft also nicht mehr geben. Was für den Einkauf gilt (sprich Waldbreitbach. Die Marienhaus Unterneh- Da gibt es die Projekte zur Zentralisierung, Standardisierung), gilt übrigens auch für die mensgruppe hat eine Menge Potential und die bereits auf den Weg gebracht sind (dazu Medizintechnik. Und auch in der IT, einem ist durchaus zukunftsfähig. Nur: Um dieses gleich mehr), und strukturelle Veränderun- „Reizthema“, wie Thomas Wolfram gerne Potential auszuschöpfen, bedarf es einer gen in der Sparte Kliniken, die Anfang April einräumte, soll es in Zukunft nur noch zen- gehörigen Portion Mut und Veränderungs- in Kraft getreten sind. Die Kliniken sind in trale Lösungen geben. Die derzeit überall bereitschaft. Das zum Jahresbeginn gestar- zwei Regionen geteilt und Michael Osypka anzutreffenden Insellösungen seien näm- tete Programm Fit for Future 2021 ist näm- und Dr. Klaus-Peter Reimund als Regional- lich nicht nur immens betreuungsintensiv, lich kein Selbstläufer, betonte Dr. Thomas Geschäftsführern zugeordnet (siehe Kas- sie sind auch besonders anfällig für Cyber- Wolfram in seiner Rede. Der Generalbevoll- ten). Mindestens ebenso wichtig ist die attacken. Deshalb müsse der Träger auch mächtigte der Marienhaus Holding mach- Entscheidung, den Direktorien und dort viel in IT-Sicherheit investieren. te beim Chefärztekongress, der Anfang insbesondere dem Kaufmännischen Direk- April im Forum Antoniuskirche auf dem tor als primus inter pares mehr Kompeten- Ein drängendes Thema ist nach den Worten Waldbreitbacher Klosterberg stattfand, zen und damit Verantwortung zu übertra- von Wolfram auch die Steuerung der Ver- deutlich, dass er zusammen mit seinem gen. So sind die Chefärzte in Zukunft dem weildauer. Es könne doch nicht angehen, Team von Ernst & Young angetreten ist, Kaufmännischen Direktor und nicht mehr dass beispielsweise erst nach der Entlas- „um Sie zu unterstützen, nicht aber, um der Geschäftsführung zugeordnet. Dieser sung klar sei, welche DRG für den Patienten Ihre Arbeit zu tun“. Schritt soll dazu beitragen, dass Entschei- abgerechnet werden könne. Wenn Marien- dungen erstens schneller getroffen und haus kein Verlierer im DRG-System sein In seinem Eingangsstatement hatte Dr. zweitens auch konsequent umgesetzt wer- wolle, müsse hier schleunigst ein Umden- Heinz-Jürgen Scheid noch einmal herausge- den. – Ein Paradigmenwechsel; denn, so hat ken stattfinden. „Fangen Sie morgen damit arbeitet, dass es für das Unternehmen nach es Thomas Wolfram beobachtet, Marien- an“, appellierte Thomas Wolfram an die Jahren mit wirtschaftlich schlechten Ergeb- haus sei über viele Jahre basisdemokratisch mehr als 100 Chefärzte und Leitende Ärzte nissen zwingend notwendig gewesen sei, geführt worden, man habe sich oft nur auf aus der Trägerschaft. Alle müssten ihre einen neuen Kurs einzuschlagen. Die Projek- den kleinsten gemeinsamen Nenner eini- Hausaufgaben machen, die Prozesse von te, die in den ersten drei Monaten auf den gen können, und eben nicht auf die sach- der Patientenaufnahme bis zum Entlass- Weg gebracht worden sind, ließen auf eine gerechte und beste Lösung. management grundlegend optimieren. spürbare Verbesserung bereits im laufenden Jahr hoffen. Das eingeleitete Programm müs- Ziel des Fit for Future 2021 Programms ist Wolfram kündigte an, dass auch Labor und se aber konsequent umgesetzt werden; und es, die Marienhaus Unternehmensgruppe Apotheke auf den Prüfstand kommen wer- dabei seien die Chefärzte ganz besonders mit wirtschaftlich zu stabilisieren und zu kon- den und es auch dort gelte, genaue Stan- in der Verantwortung, betonte Scheid. solidieren und so investitions- und zu- dards zu definieren. Auch die MVZ-Strategie 4 2/2019 MARIENHAUS Echo
soll überprüft und das Medizincontrolling wort: Marienhaus als lebenslanger Begleiter zwangsläufig mit Veränderungen einher neu aufgestellt werden. Die zentralen Be- für die Menschen in der jeweiligen Region). gehen, sehen sie und nehmen sie ernst. Aber reiche sollen ebenfalls genau durchleuchtet Da schlummern Potentiale, die bisher leider Marienhaus könne nur Marienhaus bleiben, und vorhandene Doppelstrukturen konse- viel zu sehr vernachlässigt wurden und jetzt „wenn wir uns verändern“, so Heinz-Jürgen quent abgebaut werden. endlich ausgeschöpft werden sollen. Scheid. Marienhaus werde ein christlich ge- prägtes Unternehmen bleiben, es müsse aber Gleichzeitig sollen Ideen für regionale Ver- Das Fit for Future 2021 Programm verlangt auch dringend wirtschaftlich gesunden, da- sorgungskonzepte entwickelt und in den allen im Unternehmen eine Menge ab. Daran mit „wir die nötigen Investitionen tätigen Modellregionen Neuwied und Saarlouis ließen Dr. Heinz-Jürgen Scheid und Dr. Tho- und mittelfristig auch wieder wachsen kön- umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mas Wolfram beim Chefärztekongress kei- nen“. Beide sind auch davon überzeugt, dass der Häuser über Einrichtungsgrenzen hin- nen Zweifel. Und auch die Sorgen und Ängs- „wir es schaffen können“. Ansonsten, so Tho- weg soll gezielt ausgebaut werden (Stich- te der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mas Wolfram, „wären wir nicht hier“. Die Sparte Kliniken ist neu aufgestellt Zur Region Nord gehören Zur Region Süd gehören und in eine Region Nord und eine Region n das Marienhaus Klinikum im Kreis Ahr- n das Heilig-Geist-Hospital Bingen; Süd aufgeteilt worden. Geschäftsführer weiler mit seinen drei Standorten in n das St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil; der Region Nord ist Michael Osypka; er Adenau, Bad Neuenahr und Burgbrohl; n die Marienhausklinik wird von Christoph Wagner als Prokurist n das Marienhausklinikum Bendorf - St. Josef Losheim am See; unterstützt. Die Region Süd leitet als Neuwied - Waldbreitbach; n das Katholische Klinikum Mainz; Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Rei- n das Marienhaus Klinikum Eifel n die Marienhausklinik St. Josef mund; ihm steht als Prokurist Dr. Patrick mit seinen Standorten Bitburg Kohlhof in Neunkirchen; Frey zur Seite. – Prof. Dr. Michael und Gerolstein; und n das Marienhaus Klinikum Hetzelstift Masanneck ist Ende März aus der nd ie Loreley-Kliniken St. Goar-Oberwesel. in Neustadt an der Weinstraße; Geschäftsführung ausgeschieden und n die Marienhausklinik Ottweiler; hat das Unternehmen verlassen. Im Franziskushospital Aachen und im n das Marienhaus Klinikum Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Saarlouis - Dillingen; und übernimmt Christoph Wagner die n das Marienkrankenhaus St. Wendel. Aufgaben des Geschäftsführers. EINKOMMEN. SICHERN. Wer sich beruflich voll engagiert, geht ein hohes Risiko ein: Krankheiten, Unfälle und vor allem der alltägliche Stress führen häufig zur Berufsunfähigkeit. Eine Gefahr, die oft unterschätzt wird. Denn Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Wir sichern Sie ab. Gute Beratung braucht Gespräche. Wir sind für Sie da. Menschen schützen. Werte bewahren. Filialdirektion Rheinland Folgen Sie uns Gildehofstr. 2 . 45127 Essen Telefon 0201 24879500 vrk.de fd-rheinland@vrk.de MARIENHAUS Echo 2/2019 5
Von der Großstadt bewusst aufs Land gewechselt Udo Purwin ist seit Anfang April Geschäftsführer der Marienhaus Dienstleistungen GmbH Waldbreitbach. Es war während seines Zivil- Die dazu gehörende App iMedOne Mobile dienstes im Lukaskrankenhaus in Neuss, dass hat Udo Purwin zusammen mit der Knapp- er erstmals mit dem Referat EDV (so hieß das schaft und T-Systems entwickelt. damals dort tatsächlich) in Berührung kam. Und er muss mit seinem Wissen und Können Weil er, wie er es nennt, die technologische die Verantwortlichen des Hauses überzeugt und die ökonomische Welt zusammenbrin- haben; denn man bot ihm direkt einen Ar- gen wollte, hat Purwin in Düsseldorf berufs- beitsvertrag an. Udo Purwin hat trotzdem begleitend BWL studiert, ist dann vom Lu- wie geplant in Wuppertal Elektrotechnik mit kaskrankenhaus, zu dem sich weitere dem Schwerpunkt Automatisierungstech- Einrichtungen gesellt hatten, als Geschäfts- nik/Informatik studiert und, sofern es seine führer zu den Rhein-Kreis-Neuss-Kliniken Zeit erlaubte, parallel für das Lukaskranken- und schließlich zu Asklepios in Hamburg haus in Neuss gearbeitet. Das war in den gewechselt. Ein anspruchsvoller, herausfor- frühen 1990er Jahren, als die IT im Kranken- dernder und damit toller Job, bei dem er haus noch in den Kinderschuhen steckte und zusammen mit 250 Mitarbeitern sämtliche kaum einer (sich) die strategische Frage stell- Kliniken des Konzerns außerhalb Hamburgs te, welchen Nutzen IT im Gesundheitswesen in Sachen IT betreute. stiften könne. Udo Purwin gehörte zu den Foto: hf Weitsichtigen und deshalb heute auch zu Aus familiären Gründen ist er nun von der den absoluten E-Health-Spezialisten in Großstadt bewusst aufs Land gewechselt. Deutschland. Seit Anfang April ist er Ge- Udo Purwin Er weiß, dass es in der Marienhaus Unter- schäftsführer der Marienhaus Dienstleistun- nehmensgruppe viele Themen und Dienste gen GmbH und wird sich dort (natürlich) zu zentralisieren und zu vereinheitlichen zuerst und vor allem um den Geschäftsbe- schnell dokumentiert werden kann und gilt. Aber dafür biete das Unternehmen reich IT kümmern. Zuletzt war er Geschäfts- diese Daten auch jederzeit zur Verfügung auch gute Voraussetzungen, sagt Udo Pur- führer der Asklepios Service IT GmbH. stehen“. Deshalb ist die IT in seinen Augen win. Und die Gespräche mit seinem Co- auch Dienstleister und muss es Ärzten, Pfle- Geschäftsführer Bernhard Inden und Dr. Spätestens mit der Einführung des DRG- gekräften und Mitarbeitern der Verwaltung Heinz-Jürgen Scheid, dem Vorsitzenden des Systems, so Udo Purwin, sei die IT zu einer ermöglichen, ihre Arbeit bestmöglich zu tun, Vorstandes der Marienhaus Stiftung, hät- tragenden Säule zur Steuerung eines Kran- und sie so entlasten, dass sie sich auf ihre ten ihn in seiner Entscheidung nur bestärkt. kenhauses geworden. Dieser Aufgabe könne ureigenen Aufgaben stärker konzentrieren So freut er sich auf seine neue Aufgabe. Für die IT nur gerecht werden, wenn „wir sicher- können. – Dabei hilft beispielsweise das die ist er bereits Ende März nach Waldbreit- stellen, dass qualitativ hochwertig und Krankenhaus-Informationssystem iMedOne. bach umgezogen. Er will halt nah dran sein. MARIENHAUS DIENSTLEISTUNGEN GMBH Steig auf den Sattel! Worauf warten? Jetzt Leasingrate berechnen! Infos unter www.marienhaus-dienstrad.de ! Steuererlass: Neuanmeldungen ab dem 01.01.2019 profitieren zusätzlich von der neuen 1%-Regel 6 2/2019 MARIENHAUS Echo
Eine psychiatrische Behandlung braucht Zeit Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Marienkrankenhaus besteht seit 20 Jahren – ein Besuch St. Wendel. „Die Eröffnung unserer Klinik getan. Waren es ursprünglich 43 Betten für war alles andere als ein Aprilscherz“, erinnert die stationäre Versorgung, so sind es heute sich Chefarzt Privatdozent Dr. Dieter Caspa- 57. Dafür hat die Klinik vor Jahren auch ei- ri schmunzelnd an die Anfänge der Klinik für nen Anbau mit sechs Patientenzimmern Psychiatrie und Psychotherapie am Marien- bekommen. Und die Tagesklinik zählt heute krankenhaus zurück. Die nahm tatsächlich 20 Plätze. am 1. April 1999 ihre Arbeit auf und war die letzte Abteilung im Saarland, die im Rahmen Dr. Caspari und sein Team behandeln Pati- der Psychiatriereform ans Netz ging. Deren enten mit den unterschiedlichsten Krank- erklärtes Ziel war es damals, für psychisch heitsbildern. Dazu zählen Psychosen, De- kranke Menschen eine wohnortnahe Ver- pressionen, Angst- oder Zwangsstörungen sorgung zu schaffen und damit gleichsam und Suchterkrankungen. Wobei man bei der die Psychiatrie zu den Menschen zu bringen. Belegung der Stationen bewusst nicht nach Dafür entstand am Marienkrankenhaus in Krankheitsbildern differenziert. Darüber St. Wendel eine Hauptfachabteilung mit hinaus ist die Klinik als Gerontopsychiatri- (anfangs) 43 Betten, eine Tagesklinik mit 15 scher Schwerpunkt mit 20 Betten ausge- Plätzen und (sie eröffnete ein Jahr später) wiesen. Davon gibt es im Saarland nur drei. eine Institutsambulanz. Und gerade bei älteren Patienten, die oft- mals multimorbid sind, „profitieren wir von Wobei „am Marienkrankenhaus“ auf die der Expertise der anderen Fachabteilungen bauliche Besonderheit der Klinik hinweist. am Marienkrankenhaus“, sagt Dieter Cas- Denn die Psychiatrie ist in einem separaten pari und nennt namentlich die Geriatrie und dreigeschossigen Gebäude untergebracht, die zum Jahreswechsel eingerichtete Neu- das über einen gläsernen Verbindungsgang rologie. mit dem Haupthaus verbunden ist. Damit war von Anfang an die direkte Anbindung Zum Team der Klinik für Psychiatrie und an das Hauptgebäude des Marienkranken- Psychotherapie gehören Ärzte und Pflege- hauses gegeben. Und die ist für das Gelin- kräfte, Psychologen, Ergotherapeuten und gen der gemeindenahen Psychiatrie „richtig Krankengymnasten, Sport- und Bewe- und wichtig“, sagt Dieter Caspari und lobt gungstherapeuten, Mitarbeiter aus Sozial- im gleichen Atemzug die Zusammenarbeit dienst und Seelsorge. Mal- und Musikthe- mit den Kolleginnen und Kollegen der an- rapie „können wir seit einiger Zeit auch deren Fachrichtungen. anbieten“ freut sich Caspari. Und er hat erst bei der letzten Supervision noch einmal Dass die Psychiatrie anfangs auf Ressenti- festgestellt, dass es eine ganze Reihe von ments oder gar Ablehnung gestoßen sei, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt, die Foto: hf diese Erfahrung hat Caspari nicht gemacht. (wie er selbst) vom ersten Tag an mit dabei Ein Grund dafür könnte gewesen sein, dass sind. sich die Psychiatrie an den anderen saarlän- Privatdozent Dr. Dieter Caspari ist vom ersten dischen Standorten bereits bewährt hatte. Die personelle Ausstattung von psychiatri- Tag an Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und „Aber wir haben auch gute Arbeit geleistet, schen Kliniken ist dabei in den Augen von Psychotherapie am Marienkrankenhaus. haben die Zusammenarbeit gesucht und Dieter Caspari unbefriedigend. Bei der Per- damit von Anfang an dafür gesorgt, dass sonalbemessung werde ganz einfach nicht unsere Abteilung als etwas ganz Normales berücksichtigt, dass es für eine therapeuti- auch sehr eng mit dem Caritasverband wahrgenommen wird“. sche Beziehung Zeit braucht. „Wir brauchen Schaumberg-Blies – beispielsweise in dem Zeit, um mit dem Patienten zu reden, und Projekt „Wenn Eltern seelische Probleme So ist die Klinik vom ersten Tag an von den wir brauchen Zeit, um unsere Arbeit im haben, brauchen auch die Kinder besonde- Menschen im Landkreis St. Wendel, für den Team zu reflektieren“. Außerdem stammten re Aufmerksamkeit“. Und im Erdgeschoss die Klinik den Versorgungsauftrag besitzt, die Anhaltszahlen aus einer Zeit, als die Ver- des Hauses gibt es das Café Soleil, das das angenommen worden. Innerhalb kürzester weildauer der Patienten deutlich höher lag. Werkstattzentrum für behinderte Men- Zeit, so erinnert sich Dieter Caspari, sei die Die hat sich in den letzten Jahren in der schen der Lebenshilfe dort betreibt. Klinik voll belegt gewesen. Die Zahl der Psychiatrie auf unter 20 Tage halbiert. Menschen, die mit ihren psychischen Prob- Auch wenn die Arbeit nicht nur in den An- lemen alleine nicht mehr fertig werden und Gemeindenahe Psychiatrie funktioniert nur fangsjahren streckenweise anstrengend professionelle Hilfe benötigen, war vor 20 in Netzwerken. Das ist auch in St. Wendel war, „so bin ich sehr zufrieden mit den 20 Jahren bereits groß und ist seither weiter so. Und so kooperiert die Klinik für Psychi- Jahren“, zieht Dieter Caspari sein ganz per- gewachsen. – Das hat auch die Abteilung atrie und Psychotherapie unter anderem sönliches Resümee. MARIENHAUS Echo 2/2019 7
Das Leitbild ist wie „eine Pflanze, die jetzt alles bekommt, was sie zum Wachsen braucht“ Der Entwurf des neuen Leitbildes soll ab Ende April in den Einrichtungen diskutiert werden Bendorf. Man habe zu Beginn der heutigen Sitzung lange und sehr ernsthaft darüber diskutiert, ob ein neues Leitbild angesichts der tiefgreifenden Veränderungsprozesse, denen sich das Unternehmen derzeit ge- genübersieht, überhaupt in die Zeit passe. Aber die Mitglieder der Gruppe seien uniso- no der Meinung gewesen: Ja, wir brauchen einen Orientierungsrahmen und wir arbei- ten deshalb auf jeden Fall weiter am neuen Leitbild, berichten Ende März Maria Heine Foto: red vom Vorstand der Marienhaus Stiftung und Prof. Dr. Ingo Proft. Er ist außerplanmäßiger Professor für Theologische Ethik, Gesell- schaft und Sozialwesen an der Philoso- Die Mitglieder der Leitbildgruppe. phisch-Theologischen Hochschule in Vallen- dar und externer Berater und Koordinator der Leitbildgruppe. sammen mit den Inspirationsquellen und der Wochen Zeit, so dass Ende Juni das Projekt Unternehmenskultur sowie den Unterneh- abgeschlossen und das Leitbild anschlie- So befindet sich der Leitbildprozess jetzt menszielen 2028 bildet das Leitbild gewisser- ßend vom Stiftungsvorstand verabschiedet aktuell in Phase 2. Ende April wird der Text- maßen einen Gleichklang und versteht sich und in Kraft gesetzt werden kann. Danach entwurf ins Unternehmen eingespeist. So als wichtige Hilfestellung zur Gestaltung ei- steht noch die womöglich alles entschei- bekommen jede Einrichtung und jeder Mit- ner zukunftsfähigen christlichen Unterneh- dende Frage im Raum, nämlich: „Wie imple- arbeiter die Gelegenheit, ihre Vorschläge zur mensstruktur. Während die Inspirations- mentieren wir das Leitbild in den Einrich- Ergänzung, Konkretisierung oder ganz allge- quellen und die Unternehmenskultur das tungen. Wie schaffen wir es, das Leitbild mit mein ihre Wünsche an das neue Leitbild zu Fundament bildet und die Unternehmenszie- Leben zu füllen“, so Maria Heine. formulieren. Vorher aber – genau in der Zeit le auf einzelne strategische Meilensteine zwischen unserem Gespräch und dem Er- fokussiert sind, ist das Leitbild das Verbin- Bei diesem Prozess will man nichts über- scheinen dieser Ausgabe des Marienhaus- dungsglied beziehungsweise die Klammer. stürzen; denn „wir verstehen das Leitbild“, Echos – hat ein zusätzlicher Pre-Test statt- so Ingo Proft, „als eine Pflanze, die jetzt alles gefunden. Dabei wollte die Gruppe wissen, Für Rückmeldungen zum Leitbild-Entwurf bekommt, was sie zum Wachsen braucht, ob der Leitbild-Entwurf in den Augen der haben Einrichtungen und Mitarbeiter sechs und dafür geben wir ihr Zeit“. Menschen tatsächlich eine Orientierung für ihre tägliche Arbeit darstellt; was in ihren Augen fehlt; ob der Text genug Praxisbezug hat und das neue Leitbild im Alltag umsetz- Der Leitbildgruppe gehören an: bar ist; und schließlich, ob der Text verständ- n Vera Bers, GF Marienhaus Stiftung Kinder- und Jugendhilfe lich ist und sich die Leser von ihm auch an- n Bernhard Carl, Betriebsratsvorsitzender MHDL gesprochen fühlen. „Wir wollen halt wissen, n Gaby Frömbgen, Krankenhausoberin Bad Neuenahr-Ahrweiler ob wir auf dem richtigen Weg sind“, sagen n Marc Gabelmann, GF Marienhaus Senioreneinrichtungen Maria Heine und Ingo Proft. Und dafür wur- n Ida Gaus, Referentin der GF Loreley-Kliniken den im Pre-Test Oberinnen und Schulleitun- n Maria Heine, Mitglied des Vorstandes Marienhaus Stiftung gen, eGMAV und Betriebsrat befragt. n Christina Juhr, Assistentin der GF MHDL n Verena Krings-Ax, Hospizfachkraft Ambulantes Hospiz Neuwied Grundsätzlich ist der Textentwurf zwar eine n Hildegard Marx, Krankenhausoberin St. Wendel zwischen dem Vorstand der Marienhaus n Dr. Günter Merschbächer, GF Marienhaus Holding Stiftung und der Leitbildgruppe konsentier- n Antonia Nassen, Management-Assistenz Marienhaus Stiftung te Fassung, „hinter der wir alle stehen“, so n Tamara Nix, Assistentin der GF Marienhaus Kliniken Ingo Proft. Trotzdem „sind wir für den Dis- n Prof. Dr. Ingo Proft, Projektleitung, PTHV kurs und für weitere Impulse offen“. n Roland Schaefer, Leiter Verbundschule Lebach n Andrea Tokarski, Leiterin Qualität/Pflege/Entwicklung Das Leitbild – Startschuss für die Aktualisie- Marienhaus Senioreneinrichtungen rung war im September letzten Jahres – ver- n Prof. Dr. Dierk Vagts, Ärztlicher Direktor Neustadt/Weinstraße steht sich als ethische Selbstverpflichtung n Werner Wilhelm, Mitglied eGMAV der Marienhaus Unternehmensgruppe. Zu- 8 2/2019 MARIENHAUS Echo
Er bleibt dem Haus als Ärztlicher Direktor erhalten Das Heilig-Geist-Hospital verabschiedete Dr. Karl-Heinz Leyser in den wohlverdienten Ruhestand – neuer Chefarzt der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin ist Dr. Olaf Lühker Bingen. Im Februar 1997 war er als Chefarzt und eine richtige dazu, denn er sagt: „Ich Auch wenn die Arbeitsbelastung durch die ins Heilig-Geist-Hospital gekommen und würde es sofort wieder tun“. Nach dem Stu- Übernahme des Amtes des Ärztlichen Di- hat die Anästhesie zu einer leistungsstarken dium in Mainz war er 17 Jahre an der dorti- rektors deutlich größer wurde, so hat Karl- Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Not- gen Uniklinik tätig, davon 12 Jahre als Ober- Heinz Leyser diese Aufgaben gerne wahr- fallmedizin ausgebaut. Ende des vergange- arzt. Auch wenn ihm die Arbeit dort viel genommen, wie er offen zugibt. Das nen Jahres ist Dr. Karl-Heinz Leyser in den Freude gemacht hat, sei eine klassische Heilig-Geist-Hospital habe spannende und wohlverdienten Ruhestand gegangen. Dem universitäre Laufbahn für ihn nicht in Frage turbulente und wirtschaftlich schwierige Hause bleibt er gleichwohl erhalten; denn gekommen, erzählt Karl-Heinz Leyser. So Zeiten durchgemacht, aber als Ärztlicher die Aufgaben des Ärztlichen Direktors (die- kam das Angebot, Chefarzt im Heilig-Geist- Direktor habe man einfach die Chance mit- ses Amt hat er seit 2001 ununterbrochen Hospital zu werden, gerade recht. Zumal er zugestalten. Das hat ihn gereizt und tut es inne) wird er vorerst weiterhin wahrneh- als Leitender Notarzt der Stadt Mainz und heute noch, weshalb er dem Haus (siehe men und damit ein Stück weit für Kontinu- des Landkreises Mainz-Bingen das Haus oben) als Ärztlicher Direktor weiterhin er- ität und Stabilität im Haus sorgen. Neuer sehr wohl kannte. halten bleibt. Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedi- zin ist seit Jahresbeginn Dr. Olaf Lühker. Der Im Heilig-Geist-Hospital traf er auf Mitar- Dr. Olaf Lühker ist im Heilig-Geist-Hospital 42-Jährige war zuletzt als Oberarzt an der beiterinnen und Mitarbeiter, „die etwas geboren, aufgewachsen in Waldalgesheim, Uniklinik im niederländischen Groningen erreichen wollten“. Und mit ihm beispiels- hat nach dem Zivildienst im Rettungsdienst tätig. – Im Rahmen eines Festaktes Ende weise den ersten Tag der offenen Tür orga- (hier in Bingen) in Mainz Medizin studiert Februar wurde Dr. Karl-Heinz Leyser verab- nisierten – eine „spektakuläre Veranstal- und ist über die Notfallmedizin zur Anäs- schiedet und Dr. Olaf Lühker in sein neues tung“, wie er sich rückblickend gerne thesie gekommen. Er hat an Krankenhäu- Amt eingeführt. erinnert. Als markante Wegmarken aus sern in Trier, Dortmund, Aachen und an der mehr als 20 Jahren als Chefarzt nennt er die Uniklinik in Heidelberg gearbeitet und war Dass er einmal Arzt werden würde, das war Umstellung weg von Gas-, hin zu intrave- zuletzt Oberarzt an der Uniklinik im nie- Karl-Heinz Leyser nicht in die Wiege gelegt. nösen Anästhesien; die Etablierung von derländischen Groningen. Gerade diese Zeit Der gebürtige Pfälzer war in jungen Jahren Ultraschall-gesteuertem Anlegen von in den Niederlanden sei eine „bereichernde eher von der Seefahrt fasziniert und liebäu- Schmerzkathetern; und die Einführung des Erfahrung“ gewesen, betont er. Dort habe gelte damit, Schiffsbauingenieur zu wer- EDV-gestützten Narkoseprotokolls. Das ist man viel mehr Zeit für Fragen wie beispiels- den. Der Mediziner-Eignungstest war dann ein Baustein für die elektronische Patien- weise die Patientensicherheit gehabt; der gleichsam eine berufliche Weichenstellung; tenakte. Umgang mit Fehlern sei viel offener gewe- sen; und der Arzt habe sich viel stärker auf sein ureigenes Arbeiten konzentrieren können. Lühker ist Facharzt für Anästhesie und be- sitzt die Zusatzbezeichnungen Notfallme- dizin und Intensivmedizin und bezeichnet sich als „anästhesiologischen Generalisten“. Das Thema Patientensicherheit steht für ihn ganz oben auf der Prioritätenliste; allein aufgrund der demografischen Entwicklung gewinnt die engmaschige Betreuung und Begleitung der Patienten vor, während und nach der Operation immer größere Bedeu- tung, ist er überzeugt. Die Intensivmedizin in Bingen interdiszipli- när aufzustellen und perspektivisch auch in die Facharztausbildung von jungen Assis- tenzärzten einzusteigen, das hat er sich mittelfristig vorgenommen. Vor allem will Olaf Lühker aber eines sein: ein verlässlicher Partner für Patientinnen und Patienten, für Foto: hf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die anderen Fachabteilungen im Heilig-Geist- Dr. Karl-Heinz Leyser (links) und sein Nachfolger Dr. Olaf Lühker. Zum Jahreswechsel hat dieser Hospital. die Aufgaben als Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin übernommen. MARIENHAUS Echo 2/2019 9
„Dass wir uns darauf besinnen, warum wir stolz auf unseren Beruf sind“ Die Arbeitsgruppe Ausbildungsmarketing verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz – ein Gespräch mit Moritz Horvath Neustadt an der Weinstraße. An Ideen, wie „verfolgen wir gemeinsam einen ganzheit- Neben der Orientierungsphase hat sich die man junge Leute für den Pflegeberuf inte- lichen Ansatz, indem wir uns an den unter- Arbeitsgruppe mittlerweile auch der so- ressieren könnte, hat es in der Trägerschaft schiedlichen Phasen der Berufswahl orien- genannten Bindungsphase angenommen. in den letzten Jahren nicht gemangelt. Vie- tieren“, so der Leiter des Bildungszentrums Zentrale Frage hier: Was können bezie- le sind allerdings als Einzelmaßnahmen wie am Marienhaus Klinikum Hetzelstift in hungsweise müssen wir tun, damit die ein Strohfeuer verpufft oder nach kurzer Neustadt an der Weinstraße. jungen Leute ihre Ausbildung gerne absol- Zeit im Sande verlaufen. Ganz zu schweigen vieren, sie zufrieden sind und die Abbre- davon, dass oftmals die Frage ungeklärt im So hat die Arbeitsgruppe als erstes die so- cherquote möglichst gering ist? Hier, so Raum stand, wer denn nun für das Thema genannte Orientierungsphase in den Blick Horvath, komme es sicherlich vor allem eigentlich zuständig sei: Schulen oder Kran- genommen. In der befinden sich junge Leu- auf eine bessere Verzahnung von Theorie kenhäuser? – Die Arbeitsgruppe Ausbil- te, die ein Schulpraktikum machen oder und Praxis an. „Wir müssen mehr Praxis in dungsmarketing will dies nun ändern. Dass nach Abschluss der Schule berufliche Ori- die Theorie bringen und umgekehrt“, sagt das gelingen kann, da ist Projektleiter Mo- entierung in einem Freiwilligen Sozialen er. Die Schule muss in seinen Augen zu- ritz Horvath zuversichtlich; denn erstens Jahr (FSJ) suchen. Praktikanten gibt es vie- dem mehr zu einem Ort werden, der Kom- sitzen jetzt Pflegedirektoren und Leiter von lerorts in großer Zahl. Warum aber kom- petenzen statt bloßes Wissen vermittelt. Bildungszentren mit Pratikern aus Kliniken men so wenige auf die Idee, eine Ausbil- Und man müsse rechtzeitig erkennen, wo und Senioreneinrichtungen sowie Auszu- dung in der Pflege zu machen? – Das liegt Auszubildende Defizite entwickeln und bildenden an einem Tisch, und zweitens schlicht an den Erfahrungen, die die jungen diese dann gezielt fördern. – Die Liste der Leuten in ihrem Praktikum machen. Denn Maßnahmen und Wünsche ist noch um in einigen Häusern gibt es weder ein Kon- einiges länger. zept für die Betreuung von Praktikanten noch feste Ansprechpartner für die jungen Moritz Horvath hofft darauf, dass die Maß- Leute. Und so geschieht es leider viel zu oft, nahmenkataloge, die die AG für die Orien- dass die Praktikanten in eine Situation ge- tierungs- wie die Bindungsphase erarbeitet raten, in der sie sich unter- oder überfordert haben, verbindlich umgesetzt werden. fühlen. Wenn also die Vorurteile gegenüber Angesichts des zunehmenden Fachkräfte- der Pflege, die Eltern und Freunde haben und Nachwuchsmangels hat er aber schon und die über die Medien transportiert wer- festgestellt, dass sich „in unserer Träger- den, während des Praktikums bittere Rea- schaft was bewegt“. lität werden, „dann brauchen wir gar keine Öffentlichkeitsarbeit mehr zu machen und Junge Leute für den Pflegeberuf zu begeis- beispielsweise Schulklassen besuchen“, tern, das hängt zum Großteil von den Mit- sagt Horvath. „Da müssen wir gegensteu- arbeiterinnen und Mitarbeitern selbst ab, ern; denn Negatives über die Pflege hören ist Moritz Horvath überzeugt. Es seien ja die jungen Leute schon genug“. die Arbeitsbedingungen, die vielen den Be- ruf vergraulten, und nicht der Job an sich. Deshalb hat die Gruppe Konzepte zur Be- Deshalb, so Horvath, sei es grundsätzlich gleitung von Praktikanten und FSJlern ent- notwendig, „dass wir uns darauf besinnen, wickelt, wobei ersteres auf einem bereits warum wir stolz auf unseren Beruf sind und in Bad Neuenahr entwickelten Konzept dies jungen Menschen erzählen“. aufbaut. Es legt fest, dass Praktikanten ei- nen festen Ansprechpartner haben sollen Bei ihrer nächsten Sitzung im Juni wird sich und dafür Praxisanleiter freigestellt wer- die Arbeitsgruppe dann übrigens um die den; dass er oder sie (wenn eben möglich) sogenannte Assoziationsphase kümmern. auf ihrer Wunschstation eingesetzt; und Da geht es dann um die Jüngsten, also um auch die Mitarbeitenden auf den Stationen Mädchen und Jungen im Kindergarten- und auf ihren Umgang mit Praktikanten vorbe- Grundschulalter – und folglich weniger um reitet werden. – Parallel soll die Zusammen- Information als um Emotion. Aber, so stellt arbeit mit Schulen ausgebaut und verste- Moritz Horvath die rhetorische Frage, „wa- Foto: red tigt werden. Und in die müssten, so rum sollen wir den Pflegeberuf nicht schon Horvath, immer auch Auszubildende mit den Jüngsten authentisch und cool vorstel- eingebunden werden. Denn die seien für len? Polizei oder Feuerwehr tun das doch Moritz Horvath (Mitte) im Gespräch mit Auszu- ihre Altersgenossen einfach glaubwürdige auch seit vielen Jahren schon?“ bildenden. Gesprächspartner auf Augenhöhe. 10 2/2019 MARIENHAUS Echo
„Ich habe ein starkes Team vorgefunden“ Marienhaus Klinikum St. Elisabeth: Prof. Dr. Carsten Maik Naumann ist seit Februar neuer Chefarzt der Urologie und Kinderurologie Neuwied. Die letzten 15 Jahre hat er an der Uniklinik in Kiel gearbeitet, die meiste Zeit, nämlich zehn Jahre, als Leitender Oberarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie. Das war, wie er es formuliert, eine gute und intensive Zeit, um sich auf eine Chefarzt- Position vorzubereiten. Die hat Prof. Dr. Carsten Maik Naumann Anfang Februar im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neu- wied übernommen. Er ist Nachfolger von Dr. Wolfgang Stollhof, der die Klinik für Uro- logie und Kinderurologie 20 Jahre lang ge- leitet hatte und Ende letzten Jahres in den Foto: hf verdienten Ruhestand gegangen ist. (Siehe dazu unser Bericht auf Seite 26.) Links der Terminal, rechts die vier Roboterarme des Da Vinci, in der Mitte Prof. Dr. Carsten Maik Naumann (2. von rechts), Oberarzt Dr. Uwe Niekerken (rechts), OP-Leiter Frank Anhäuser und OP- Schwester Katharina Weber. IMPRESSUM MARIENHAUS Echo Die Entscheidung zugunsten Neuwieds sei ihm nicht sonderlich schwer gefallen, sagt bis zu zehnfach vergrößern lassen, kann der Operateur feinste Strukturen wie Nerven 2/2019 Naumann. Die Leistungsfähigkeit der Ab- und Gefäße erkennen und entsprechend teilung habe ihn überzeugt. „Ich habe ein erhalten beziehungsweise schonen; und Die Mitarbeiterzeitung der starkes Team vorgefunden und spüre über- weil sich die Instrumente im Bauchraum MARIENHAUS Unternehmensgruppe all den Willen, dass wir die Zukunft gemein- des Patienten millimetergenau steuern las- Margaretha-Flesch-Straße 5 sam gestalten“, zeigt er sich von der Klinik sen und beweglicher sind als die menschli- 56588 Waldbreitbach beeindruckt. Und überhaupt werde er von che Hand, kann der Operateur (siehe oben) Telefon: 02638 925-140 allen Seiten unterstützt und empfinde auch halt präziser und schonender arbeiten. Das Telefax: 02638 925-142 keinen Druck. Obwohl er natürlich weiß, in bedeutet für den Patienten, dass er in der E-Mail: heribert.frieling@marienhaus.de Internet: www.marienhaus.de welch große Fußstapfen er in Neuwied tritt. Regel weniger Schmerzen hat und oftmals früher nach Hause entlassen werden kann. Herausgeber: Mit dem Amtsantritt von Prof. Naumann – Neben den Urologen werden über kurz MARIENHAUS HOLDING GMBH Margaretha-Flesch-Straße 5 schlägt das Marienhaus Klinikum in Sachen oder lang auch andere Abteilungen auf die 56588 Waldbreitbach technischer Ausstattung ein neues Kapitel Unterstützung durch Da Vinci bauen. auf. Denn man hat in ein Da Vinci OP-Na- Geschäftsführung: Schwester Marianne Meyer vigationssystem der neuesten Generation Prof. Naumann verfügt über eine breite Dr. Günter Merschbächer investiert. Mit diesem System zum roboter- operative Expertise. Ob Niere, Prostata, Dr. Heinz-Jürgen Scheid assistierten Operieren hat Naumann in Kiel Blase oder Harnleiter – er operiert sie offen Redaktion: bereits viele Jahre erfolgreich gearbeitet. oder vorzugsweise minimal-invasiv mit Heribert Frieling (Leitung) Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Da Vinci System. Was er für Neuwied Anja Loudovici Neuwied haben sich in Kiel entsprechend plant? Bei der Behandlung von urologi- Andrea Schulze Franziska Sprenger schulen lassen, so dass der Da Vinci mitt- schen Tumoren will er (natürlich in Zusam- Julia Wedeking lerweile bei vielen operativen Eingriffen menarbeit mit den Kollegen anderer Fach- zum Einsatz kommt. richtungen) die Krebstherapie so weit wie Layout: Christian Belz möglich individualisieren. Und er möchte Sebastian Klein Die Vorteile, die der Da Vinci bietet, sind seine Klinik „in zertifizierte Strukturen füh- Danuta Laude handfest. Diese Technik ermöglicht es dem ren“, wie er es nennt. Das nämlich dient Druck: Operateur, präziser und schonender zu ar- nicht zuletzt der Qualitätssicherung. Heinrich Lauck GmbH, beiten. Bei der OP sitzt er an einem Terminal Artelbrückstraße 7, 65439 Flörsheim am Main und steuert von dort aus mit seinen Hand- Und so zieht der 44-Jährige (bildlich gespro- Anzeigen: bewegungen ruhig und zielgenau die OP- chen) von der Kieler Förde ins Neuwieder Schäfer Medienberatung, Konz Instrumente. Der Bauchraum des Patienten, Becken. Der Umzug steht übrigens für den Telefon 06501 6086314 in dem er sich virtuell bewegt, erscheint Sommer an, damit Sohnemann seine ver- E-Mail: schaefer-medien@t-online.de dabei dreidimensional und in HD-Qualität traute Kita besuchen kann, bevor er in sei- Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier vor seinen Augen. Weil sich die 3-D-Bilder ner neuen Heimat eingeschult wird. MARIENHAUS Echo 2/2019 11
„Weil Du es doch für die Menschen getan hast“ Waldbreitbach. Er sei all die Jahre ein guter gerade deshalb auch eine hohe Wertschät- (Ein ausführliches Portrait finden Sie in der Marienhaus-Botschafter gewesen, lobte ihn zung weit in den kirchlichen Raum hinein, Januar-Ausgabe des Marienhaus-Echos). Die Dr. Heinz-Jürgen Scheid. Er habe die Mitar- so der Vorsitzende des Vorstandes der Ma- Sparte Bildung, die er zuletzt geleitet hat, beiterinnen und Mitarbeiter des Trägers in rienhaus Stiftung. Nach 40 Jahren in Diens- weiß Scheid bei dessen Nachfolgerin Sand- ihrer beruflichen und persönlichen Entwick- ten der Marienhaus Unternehmensgruppe ra Postel „in guten Händen“. lung begleitet und gefördert, sei stets für wurde Josef Grandjean Anfang Februar christliche Werte eingetreten und genieße feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Scheid nutzte die Gelegenheit, um den An- wesenden aus gegebenem Anlass zu versi- chern, dass „es in stürmischen Zeiten gut ist, einen verlässlichen Kompass zu haben“. Die Marienhaus Unternehmensgruppe habe einen solchen Kompass und werde ihn auch in Zukunft behalten. Im Gottesdienst, der der Feierstunde vor- ausging, zog Richard Baus Parallelen zwi- schen Josef Grandjean und dem Sämann aus dem gleichnamigen Gleichnis aus dem Matthäus-Evangelium. „Ganz vieles ist auf guten Boden gefallen und hat Frucht ge- bracht, Frucht, die Deine Arbeit wertvoll und kostbar gemacht hat“, so der Geistliche Rek- tor der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Foto: hf Auch wenn vielleicht nicht alle Saat aufge- gangen sei, dürfe er, Grandjean, sicher sein, Verabschiedeten Josef Grandjean (Mitte) in den wohlverdienten Ruhestand: Dr. Heinz-Jürgen Scheid dass nichts von dem, was er getan habe, und Schwester Edith-Maria Magar. Die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen vergeblich, umsonst oder zu viel war, „weil dankte dem Lehrer, Pädagogen und Diakon für seine langjährige Treue und segensreiche Arbeit. Du es doch für die Menschen getan hast“. Compliance ist ein Teil der Risikovorsorge Compliance-Management-System in der Trägerschaft etabliert Waldbreitbach. Eigentlich sollte es selbst- und Mitarbeiter sich in dem vorgegebenen Das Compliance-Management-System ist verständlich sein, dass sich Menschen an Rechtsrahmen sicher bewegen können. als lernendes System angelegt. Das heißt: Recht und Gesetz halten. Im privaten wie Damit soll die Kultur der Rechts- und Re- Die Regelungen werden gegebenenfalls im beruflichen Umfeld. Halten sich die geltreue in der Marienhaus Unterneh- ergänzt oder fortgeschrieben. Der nun be- meisten wie selbstverständlich an die Re- mensgruppe weiter gefestigt werden. schlossene Verhaltenskodex und die Richt- geln, so gibt es immer wieder Menschen, linien sind im Intranet frei zugänglich. die bewusst gegen Recht und Gesetz ver- Die Marienhaus Unternehmensgruppe hat stoßen. Unternehmen sind deshalb per sich für ein mehrstufiges Compliance- Für den Fall, dass ein Mitarbeiter oder eine Gesetz dazu verpflichtet, dafür Sorge zu Management-System entschieden. Die Mitarbeiterin Verdacht schöpft, dass es tragen, dass aus dem Unternehmen heraus Basis bildet der Compliance-Verhaltensko- irgendwo nicht mit rechten Dingen zu- keine Gesetzesverstöße erfolgen. Gerade dex, der – ausgehend vom christlichen geht, dann können er oder sie dies anonym im Gesundheitswesen ist es unabdingbar, Wertekanon – die Grundlagen für die Zu- melden, ohne Sorge vor eventuellen Re- ein Bewusstsein für das regulatorische sammenarbeit aller im Unternehmen Tä- pressalien haben zu müssen. Umfeld zu schaffen und auch die gesetz- tigen beschreibt. Ergänzt wird der Verhal- geberischen Grenzen aufzuzeigen. – Die tenscodex durch drei Richtlinien, die klare jüngst vom Vorstand der Marienhaus Stif- und detaillierte Vorgaben für die Zusam- Die Compliance-Ombudsstelle ist bei der tung verabschiedeten und durch die Spar- menarbeit der Einrichtungen und Unter- Stabsstelle Recht der Marienhaus Stif- ten-Geschäftsführungen in Kraft gesetz- nehmen der Marienhaus Unternehmens- tung angesiedelt und telefonisch unter ten Compliance-Richtlinien zielen genau gruppe mit der Industrie; mit Hilfsmittel- 06851 97800-11 oder per Mail unter darauf ab: Sie sollen Richtschnur und Leit- lieferanten und Heilmittelerbringern sowie compliance@marienhaus-stiftung.de faden sein, damit alle Mitarbeiterinnen den niedergelassenen Ärzten enthalten. – erreichbar. 12 2/2019 MARIENHAUS Echo
„Eine Krankenhausoberin, wie sie im Buche steht“ da gewesen. Mit dieser den Menschen zu- gewandten Art habe sie dafür gesorgt, „dass unsere christlichen Werte im Alltag nicht unter die Räder kommen und Patien- ten wie Mitarbeiter an der einen oder an- deren Stelle spüren, dass wir ein christlich geprägtes Unternehmen sind“. Persönlich dagegen sei Helga Beck immer zurückhal- tend und bescheiden aufgetreten. Ihre ru- hige und sachliche Art habe er sehr schnell schätzen gelernt, ergänzte Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer. Und er habe Hel- ga Beck manchmal bewundert, wie sie ihren Standpunkt vertreten habe – klar in der Sache, im Ton immer verbindlich und ver- söhnlich – „eine Krankenhausoberin, wie sie im Buche steht“, so Merschbächer. Foto: hf Helga Beck und Katharina Schmitt – sie sind zwei höchst unterschiedliche Typen und Ende Januar wurde Helga Beck (5. von links) als Oberin des Marienhaus Klinikums Eifel feierlich in Charaktere. Katharina Schmitt stammt aus den Ruhestand verabschiedet. Ihre Nachfolgerin ist Katharina Schmitt (5. von rechts). der Trägerschaft, hat in Neustadt an der Weinstraße junge Menschen unterrichtet, die den Beruf des Operationstechnischen Bitburg. Es war kein normaler Wechsel, der hatte die Gelegenheit, sich auf ihre neue Assistenten erlernen wollten, und hat die da Ende Januar im Marienhaus Klinikum Aufgaben vorzubereiten, indem sie Helga OTA-Schule im dortigen Bildungszentrum Eifel gefeiert wurde. Denn mit Helga Beck Beck sechs Monate „wie ein Schatten“ (so geleitet. Sie hat, so schilderte es Maria Hei- wurde eine Führungspersönlichkeit verab- formuliert sie es selbst) begleitete und so ne, ein großes Talent, auf Menschen zuzu- schiedet, die „uns jederzeit ein Vorbild war“, die Menschen in Bitburg und Gerolstein gehen und für sich zu gewinnen; sie versteht wie es der Kaufmännische Verbunddirektor bereits kennenlernen konnte. Und sie ist es, konsequent und gleichzeitig wohlwol- Christoph Wagner in seiner Ansprache for- gut in der Eifel angekommen, bescheinigte lend mit jungen Menschen umzugehen und mulierte. Nach mehr als 37 Jahren in Diens- ihr Christoph Wagner. sie auf das wahre Leben vorzubereiten. Der ten der Trägerschaft, davon 22 Jahren als Ruf, eine „Macherin“ zu sein und offen und Krankenhausoberin, ist Helga Beck zum Helga Beck, so hob es Maria Heine vom Vor- mutig Neues anzugehen, eilt ihr voraus. Jahreswechsel in den Ruhestand gegangen. stand der Marienhaus Stiftung in ihrer An- Gleichwohl weiß sie, dass sie in Bitburg und Ihre Nachfolgerin ist Katharina Schmitt. Sie sprache hervor, sei immer für die Menschen Gerolstein in große Fußstapfen tritt. IHR PARTNER FÜR KAFFEE Ihr Ansprechpartner: Heiko Riekewald UND KAFFEEMASCHINEN Telefon: 0172 / 28 35 328 E-Mail: Heiko.Riekewald@melitta.de Heiko. ® Registrierte Marke eines Unternehmens der Melitta Gruppe. Melitta® Melitta Professional Coffee Solutions Cafina® XT 5 www.melitta-professional.de MARIENHAUS Echo 2/2019 13
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