MARIENHAUS Echo - Hermeskeil

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MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
MARIENHAUS
     Ausgabe 1 · Januar 2016

  Ausgabe 2 · April 2019
                                             Echo                                        www.marienhaus.de

ST. WENDEL                              NEUWIED                               WÜRSELEN
DIE KLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND          DIE REHA RHEIN-WIED HILFT MENSCHEN,   PONY, ZIEGE, KANINCHEN & CO. BESUCHEN
PSYCHOTHERAPIE BESTEHT SEIT 20 JAHREN   DIE AN MUKOVISZIDOSE ERKRANKT SIND    REGELMÄSSIG DIE HEIMBEWOHNER
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
Inhalt
                                                  14 | NEUWIED, REHA RHEIN-WIED              30 | B
                                                                                                    AD NEUENAHR-AHRWEILER,
     Aus dem

                                                        Marion Steuper Eckhardt behandelt          KRANKENHAUS MARIA HILF
                                                        seit vielen Jahren Patienten, die          Die Stroke Unit feierte ihr 20-jähriges
                                                        an Mukoviszidose erkrankt sind             Bestehen mit einem Symposium

                                                  15 | B
                                                        ONN, GEMEINSCHAFTS-                  32 | WÜRSELEN, ST. FRANZISKUS
     04 | MARIENHAUS
                                                       KRANKENHAUS                                  SENIORENZENTRUM
          UNTERNEHMENSGRUPPE
                                                       Ingrid Petschik in den Ruhestand             „Für die Bewohner sind die Nach-
          Marienhaus kann nur
                                                       verabschiedet – Sabine Simski                mittage mit den Tieren großartig“
          Marienhaus bleiben,
                                                       neue Pflegedirektorin
          „wenn wir uns verändern“                                                            36 | B
                                                                                                    AD NEUENAHR-AHRWEILER,
                                                  16 | M ARIENHAUS                                KRANKENHAUS MARIA HILF
     06 | M ARIENHAUS
                                                        UNTERNEHMENSGRUPPE                         Das Haus bietet Menschen,
           UNTERNEHMENSGRUPPE
                                                        Die Pläne für ein stationäres              die Opfer von Gewalt wurden,
           Udo Purwin ist seit Anfang April
                                                        Hospiz für den Landkreis Neuwied           umfangreiche Hilfen an
           Geschäftsführer der Marienhaus
           Dienstleistungen GmbH                        nehmen konkrete Gestalt an
                                                                                              37 | M ARIENHAUS DIENSTLEISTUNGEN
     07 | ST.
           WENDEL,                              19 | H
                                                        ERMESKEIL                                  Der Betriebsrat will „helfen, das
          MARIENKRANKENHAUS                            Das St. Josef-Krankenhaus und das            Unternehmen voranzubringen“
          Die Klinik für Psychiatrie                   Ambulante Hospiz Hochwald wurden
                                                                                              38 | S
                                                                                                    AARLOUIS, MARIENHAUS KLINIKUM
          und Psychotherapie besteht                   mit dem Stiftungspreis der Deutschen
                                                                                                   Der fluoreszierende Farbstoff
          seit 20 Jahren – ein Besuch                  Hospiz- und PalliativStiftung
                                                                                                   Indocyaningrün unterstützt die
                                                       ausgezeichnet
     08 | M ARIENHAUS                                                                             Chirurgen bei ihrer Arbeit
           UNTERNEHMENSGRUPPE                     21 | D
                                                        ILLINGEN, ST. FRANZISKUS
                                                                                              39 | ERKRATH-HOCHDAHL,
           Der Entwurf des Leitbildes                  ALTEN- UND PFLEGEHEIM
                                                                                                    FRANZISKUS-HOSPIZ
           soll ab Ende April in den                   Simone Busch neue Heimleiterin –
                                                                                                    Silke Kirchmann leitet das
           Einrichtungen diskutiert werden             Alice Kunz herzlich verabschiedet
                                                                                                    Franziskus-Hospiz, Vorgänger
     09 | B
           INGEN, HEILIG-GEIST-HOSPITAL          22 | M
                                                        ARIENHAUS                                  Robert Bosch konzentriert sich
          Chefarztwechsel in der Anästhesie,           UNTERNEHMENSGRUPPE                           zukünftig auf die Bildungsarbeit
          Intensiv- und Notfallmedizin:                Kampagne zur Grippeschutzimpfung
                                                       war erfolgreich – deutlich mehr        42 | D
                                                                                                    IE MÜLLKINDER VON KAIRO E.V.
          Dr. Olaf Lühker ist Nachfolger                                                           Auch nach mehr als 20 Jahren
          von Dr. Karl-Heinz Leyser                    Mitarbeiter haben sich impfen lassen
                                                                                                   wird die Hilfe aus Deutschland
     10 | AUSBILDUNGSMARKETING                   24 | N
                                                        EUNKIRCHEN, ST. VINCENZ                   weiterhin dringend benötigt
           Die Arbeitsgruppe verfolgt einen            ALTEN- UND PFLEGEHEIM
                                                       20 Azubis aus sieben Nationen          46 | N
                                                                                                    EUWIED, JOSEF-ECKER-STIFT
           ganzheitlichen Ansatz und orientiert
                                                       und mit einem Wunsch:                       Der Förderverein beschenkte
           sich an den unterschiedlichen
                                                       anderen Menschen helfen                     die Bewohner mit individuell
           Phasen der Berufswahl
                                                                                                   zusammengestelltem
     11 | N
           EUWIED, MARIENHAUS                    27 | EDITH-STEIN-AKADEMIE                      Beschäftigungsmaterial
          KLINIKUM ST. ELISABETH                       Kompetenz und Geist will Führungs-
          Prof. Dr. Carsten Maik Naumann               kräften helfen, christliche Werte in
          ist seit Anfang Februar Chefarzt             den Arbeitsalltag zu integrieren
          der Urologie und Kinderurologie                                                         Redaktionsschluss
                                                  29 | HERMESKEIL, HOCHWALD-
                                                                                                  dieser Ausgabe war der
     12 | M
           ARIENHAUS                                   ALTENZENTRUM ST. KLARA
                                                                                                  9. April 2019.
          UNTERNEHMENSGRUPPE                            Beim Leitungswechsel setzt das
          Compliance-Management-System                  Haus bewusst auf Kontinuität
                                                                                                  Titelfoto: „20 Azubis aus sieben
          in der Trägerschaft etabliert
                                                                                                  Nationen und mit einem Wunsch:
                                                                                                  anderen Menschen helfen“, Seite 24

10                                       32                                36                                      42

     2                                                                                                               2/2019 MARIENHAUS Echo
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
das Fitness- oder wie man auf gut Neu-         tung und Prof. Dr. Ingo Proft, der Koordi-       Unit eine Erfolgsgeschichte, die wir auf der
deutsch sagt Fit for Future 2021 Pro-          nator der Leitbildgruppe. Christlichkeit         Seite 30/31 würdigen.
gramm, das sich der Träger selbst verord-      und Wirtschaftlichkeit sind schließlich ja
net hat, könne nur ein Erfolg werden,          auch kein Gegensatz, sondern bedingen            Marion Steuper Eckhardt behandelt in der
wenn „wir alle zu Veränderungen bereit         sich vielmehr gegenseitig. So berichten wir      Reha Rhein-Wied (diese gehört zum Mari-
sind“, hatten wir in der Januar-Ausgabe Dr.    auf Seite 8 über den Stand in Sachen Leit-       enhaus Klinikum Bendorf - Neuwied -
Heinz-Jürgen Scheid, den Vorsitzenden des      bild. Die Überschrift kommt etwas poe-           Waldbreitbach) seit vielen Jahren Patien-
Vorstandes der Marienhaus Stiftung, zi-        tisch daher: Das Leitbild ist wie „eine Pflan-   ten, die an Mukoviszidose erkrankt sind.
tiert. Und fürwahr: In den ersten drei Mo-     ze, die jetzt alles bekommt, was sie zum         So weit die nüchterne, sachliche Meldung.
naten, in denen Dr. Thomas Wolfram, der        Wachsen braucht“.                                Wenn man allerdings mit einem Betroffe-
Generalbevollmächtigte der Marienhaus                                                           nen (nämlich Florian Fuß) spricht; hört,
Holding, und sein Team von Ernst & Young       Dass der Hospizbereich zwar nur ein klei-        wieviel Zeit und Energie ihn sein täglicher
an der Arbeit sind, hat sich schon eine        ner, aber ein doch sehr rühriger Zweig des       Kampf mit dieser tückischen Stoffwech-
Menge im Unternehmen bewegt und ver-           Unternehmens ist, ist eigentlich keine           selerkrankung kostet; beiläufig gesagt
ändert. (Wobei nicht verschwiegen wer-         Neuigkeit. Und so kann es eigentlich nicht       bekommt, dass der Tod immer mit im Boot
den darf, dass die Veränderungen und das       wundern, freut uns aber dennoch sehr,            ist; und dann erfährt, dass Marion Steuper
rasante Tempo, in dem sie vorangetrieben       dass das St. Josef-Krankenhaus in Hermes-        Eckhardt seit mehr als 15 Jahren Florian
werden, viele Mitarbeiterinnen und Mit-        keil und das Ambulante Hospiz Hochwald           Fuß als Therapeutin im Kampf gegen die-
arbeiter auch mit Sorgen und Ängsten           für ihre vorbildliche Zusammenarbeit un-         se Krankheit unterstützt, dann wird aus
erfüllt.) – Die positive Nachricht: Alle Be-   ter dem Motto „Gemeinsam hospizlich              einer simplen Nachricht eine ganz starke
teiligten sind überzeugt, dass es gelingen     wachsen in einer ländlichen Region“ mit          Geschichte. Nach der Therapie „bekomme
kann und wird, die Marienhaus Unterneh-        dem Stiftungspreis der Deutschen Hospiz-         ich wieder richtig Luft“ ist unser Beitrag
mensgruppe wirtschaftlich zu stabilisie-       und PalliativStiftung ausgezeichnet wor-         auf den Seiten 14 und 15 überschrieben.
ren und zu konsolidieren und so investi-       den sind. Darüber berichten wir auf Seite        – Ähnlich eindrucksvolle Geschichten wird
tions- und zukunftsfähig zu machen; denn       19. Und weil wir gerade dabei sind, hier         es viele in der Trägerschaft geben. Wir
das Unternehmen verfügt über eine Men-         noch eine weitere positive Nachricht aus         müssen nur davon erfahren. Melden Sie
ge Potential. Nur: Um dieses auch nur an-      dem Hospizbereich (nachzulesen auf Seite         sich also einfach bei uns.
nähernd auszuschöpfen, braucht es eine         16): Zusammen mit dem DRK-Kranken-
gehörige Portion Mut und Veränderungs-         haus Neuwied, den Franziskanerbrüdern            Seit Anfang Januar finden Sie uns auch auf
bereitschaft. Das machten Scheid und           aus Hausen und dem Neuwieder Hospiz-             Facebook. Eine ganze Reihe von Mitarbei-
Wolfram den Teilnehmerinnen und Teil-          verein plant die Marienhaus Unterneh-            terinnen und Mitarbeitern (aber nicht nur
nehmern des Chefärztekongresses, der           mensgruppe ein stationäres Hospiz für            die) finden das gut. Denn immerhin errei-
Anfang April im Forum Antoniuskirche auf       den Kreis Neuwied. Baubeginn könnte              chen wir mit unseren Beiträgen durch-
dem Waldbreitbacher Klosterberg statt-         2020 sein.                                       schnittlich 1.700 nette Menschen. Dieses
fand, deutlich. Und die Chefärzte stehen                                                        Engagement weiten wir nun auf Insta-
bei der Konsolidierung des Unternehmens        Auch wenn die Klinik für Psychiatrie und         gram aus. Schauen Sie doch auch dort
ganz besonders mit in der Verantwortung.       Psychotherapie am Marienkrankenhaus in           einmal vorbei. Es wird sich lohnen, hoffen
– Über den Stand des Veränderungspro-          St. Wendel am 1. April 1999 eröffnete, so        wir.
zesses informieren wir Sie auf der folgen-     war das alles andere als ein Aprilscherz. Im
den Doppelseite. Marienhaus kann nur           Gegenteil, es war der letzte Baustein der        In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch
Marienhaus bleiben, „wenn wir uns verän-       saarländischen Psychiatriereform, deren          heute viel Spaß bei der Lektüre.
dern“ ist der Beitrag überschrieben.           erklärtes Ziel es damals war, für psychisch
                                               kranke Menschen eine wohnortnahe Ver-            Ihr
Man habe zu Beginn der Sitzung lange und       sorgung zu schaffen und damit gleichsam
sehr ernsthaft darüber diskutiert, ob ein      die Psychiatrie zu den Menschen zu brin-
neues Leitbild angesichts der tiefgreifen-     gen. Über 20 Jahre Psychiatrie in St. Wen-
den Veränderungsprozesse, denen sich das       del haben wir uns mit Chefarzt Privatdo-
Unternehmen derzeit gegenübersieht,            zent Dr. Dieter Caspari unterhalten. Sie
überhaupt in die Zeit passe. Aber die Mit-     finden unseren Beitrag dazu auf Seite 7.
glieder der Gruppe seien unisono der Mei-      – Ebenfalls ihren 20. Geburtstag feierte
nung gewesen: Ja, wir brauchen einen           die Stroke Unit im Krankenhaus Maria Hilf
Orientierungsrahmen und wir arbeiten           in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wobei, wenn
deshalb auf jeden Fall weiter am neuen         man es genau nimmt, die Feier etwas vor-
Leitbild, berichten mir Ende März Maria        eilig war. Denn los ging es im Dezember
Heine vom Vorstand der Marienhaus Stif-        1999. Dessen ungeachtet ist die Stroke

MARIENHAUS Echo 2/2019                                                                                                                     3
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
Marienhaus kann nur Marienhaus
bleiben, „wenn wir uns verändern“
    Dr. Heinz-Jürgen Scheid und Dr. Thomas Wolfram skizzierten beim
    Chefärztekongress, wie die Marienhaus Unternehmensgruppe die Zukunft gewinnen kann

                                                                                                      kunftsfähig zu machen. Dies steht ganz im
                                                                                                      Kontext der mittelfristigen Unterneh-
                                                                                                      mensziele 2028. Dafür sind – quasi als So-
                                                                                                      fortmaßnahmen – eine Reihe von Projekten
                                                                                                      auf den Weg gebracht worden. Da geht es
                                                                                                      um die Zentralisierung von Finanzbuchhal-
                                                                                                      tung und Einkauf, der Speisenversorgung,
                                                                                                      der Medizin- und Haustechnik sowie der
                                                                                                      Personalabrechnung und um die Verweil-
                                                                                                      daueroptimierung. Hier können, ohne dass
                                                                                                      die Patientenversorgung leidet, erhebliche
                                                                                                      Einsparungen erzielt werden.

                                                                                                      Allein für den Bereich des Einkaufs beziffer-
                                                                                                      te Dr. Wolfram das Einsparpotential auf
                                                                                                      sechs bis neun Millionen Euro im Jahr. Das
                                                                                                      will man erreichen durch eine Standardisie-
                                                                                           Foto: hf   rung und Konzentration, sprich Reduzierung
                                                                                                      der Produktauswahl. Denn nur so lassen
Dr. Heinz-Jürgen Scheid (rechts) und Dr. Thomas Wolfram stellten sich am Nachmittag den Fragen        sich bestmögliche Konditionen beim Ein-
der Chefärzte.                                                                                        kauf aushandeln. Dass jeder bekommt, was
                                                                                                      er will, das wird es in Zukunft also nicht
                                                                                                      mehr geben. Was für den Einkauf gilt (sprich
Waldbreitbach. Die Marienhaus Unterneh-         Da gibt es die Projekte zur Zentralisierung,          Standardisierung), gilt übrigens auch für die
mensgruppe hat eine Menge Potential und         die bereits auf den Weg gebracht sind (dazu           Medizintechnik. Und auch in der IT, einem
ist durchaus zukunftsfähig. Nur: Um dieses      gleich mehr), und strukturelle Veränderun-            „Reizthema“, wie Thomas Wolfram gerne
Potential auszuschöpfen, bedarf es einer        gen in der Sparte Kliniken, die Anfang April          einräumte, soll es in Zukunft nur noch zen-
gehörigen Portion Mut und Veränderungs-         in Kraft getreten sind. Die Kliniken sind in          trale Lösungen geben. Die derzeit überall
bereitschaft. Das zum Jahresbeginn gestar-      zwei Regionen geteilt und Michael Osypka              anzutreffenden Insellösungen seien näm-
tete Programm Fit for Future 2021 ist näm-      und Dr. Klaus-Peter Reimund als Regional-             lich nicht nur immens betreuungsintensiv,
lich kein Selbstläufer, betonte Dr. Thomas      Geschäftsführern zugeordnet (siehe Kas-               sie sind auch besonders anfällig für Cyber-
Wolfram in seiner Rede. Der Generalbevoll-      ten). Mindestens ebenso wichtig ist die               attacken. Deshalb müsse der Träger auch
mächtigte der Marienhaus Holding mach-          Entscheidung, den Direktorien und dort                viel in IT-Sicherheit investieren.
te beim Chefärztekongress, der Anfang           insbesondere dem Kaufmännischen Direk-
April im Forum Antoniuskirche auf dem           tor als primus inter pares mehr Kompeten-             Ein drängendes Thema ist nach den Worten
Waldbreitbacher Klosterberg stattfand,          zen und damit Verantwortung zu übertra-               von Wolfram auch die Steuerung der Ver-
deutlich, dass er zusammen mit seinem           gen. So sind die Chefärzte in Zukunft dem             weildauer. Es könne doch nicht angehen,
Team von Ernst & Young angetreten ist,          Kaufmännischen Direktor und nicht mehr                dass beispielsweise erst nach der Entlas-
„um Sie zu unterstützen, nicht aber, um         der Geschäftsführung zugeordnet. Dieser               sung klar sei, welche DRG für den Patienten
Ihre Arbeit zu tun“.                            Schritt soll dazu beitragen, dass Entschei-           abgerechnet werden könne. Wenn Marien-
                                                dungen erstens schneller getroffen und                haus kein Verlierer im DRG-System sein
In seinem Eingangsstatement hatte Dr.           zweitens auch konsequent umgesetzt wer-               wolle, müsse hier schleunigst ein Umden-
Heinz-Jürgen Scheid noch einmal herausge-       den. – Ein Paradigmenwechsel; denn, so hat            ken stattfinden. „Fangen Sie morgen damit
arbeitet, dass es für das Unternehmen nach      es Thomas Wolfram beobachtet, Marien-                 an“, appellierte Thomas Wolfram an die
Jahren mit wirtschaftlich schlechten Ergeb-     haus sei über viele Jahre basisdemokratisch           mehr als 100 Chefärzte und Leitende Ärzte
nissen zwingend notwendig gewesen sei,          geführt worden, man habe sich oft nur auf             aus der Trägerschaft. Alle müssten ihre
einen neuen Kurs einzuschlagen. Die Projek-     den kleinsten gemeinsamen Nenner eini-                Hausaufgaben machen, die Prozesse von
te, die in den ersten drei Monaten auf den      gen können, und eben nicht auf die sach-              der Patientenaufnahme bis zum Entlass-
Weg gebracht worden sind, ließen auf eine       gerechte und beste Lösung.                            management grundlegend optimieren.
spürbare Verbesserung bereits im laufenden
Jahr hoffen. Das eingeleitete Programm müs-     Ziel des Fit for Future 2021 Programms ist            Wolfram kündigte an, dass auch Labor und
se aber konsequent umgesetzt werden; und        es, die Marienhaus Unternehmensgruppe                 Apotheke auf den Prüfstand kommen wer-
dabei seien die Chefärzte ganz besonders mit    wirtschaftlich zu stabilisieren und zu kon-           den und es auch dort gelte, genaue Stan-
in der Verantwortung, betonte Scheid.           solidieren und so investitions- und zu-               dards zu definieren. Auch die MVZ-Strategie

4                                                                                                                            2/2019 MARIENHAUS Echo
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
soll überprüft und das Medizincontrolling      wort: Marienhaus als lebenslanger Begleiter       zwangsläufig mit Veränderungen einher
neu aufgestellt werden. Die zentralen Be-      für die Menschen in der jeweiligen Region).       gehen, sehen sie und nehmen sie ernst. Aber
reiche sollen ebenfalls genau durchleuchtet    Da schlummern Potentiale, die bisher leider       Marienhaus könne nur Marienhaus bleiben,
und vorhandene Doppelstrukturen konse-         viel zu sehr vernachlässigt wurden und jetzt      „wenn wir uns verändern“, so Heinz-Jürgen
quent abgebaut werden.                         endlich ausgeschöpft werden sollen.               Scheid. Marienhaus werde ein christlich ge-
                                                                                                 prägtes Unternehmen bleiben, es müsse aber
Gleichzeitig sollen Ideen für regionale Ver-   Das Fit for Future 2021 Programm verlangt         auch dringend wirtschaftlich gesunden, da-
sorgungskonzepte entwickelt und in den         allen im Unternehmen eine Menge ab. Daran         mit „wir die nötigen Investitionen tätigen
Modellregionen Neuwied und Saarlouis           ließen Dr. Heinz-Jürgen Scheid und Dr. Tho-       und mittelfristig auch wieder wachsen kön-
umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit           mas Wolfram beim Chefärztekongress kei-           nen“. Beide sind auch davon überzeugt, dass
der Häuser über Einrichtungsgrenzen hin-       nen Zweifel. Und auch die Sorgen und Ängs-        „wir es schaffen können“. Ansonsten, so Tho-
weg soll gezielt ausgebaut werden (Stich-      te der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die      mas Wolfram, „wären wir nicht hier“.

Die Sparte Kliniken ist neu aufgestellt        Zur Region Nord gehören                           Zur Region Süd gehören
und in eine Region Nord und eine Region        n  das Marienhaus Klinikum im Kreis Ahr-         n das Heilig-Geist-Hospital Bingen;

Süd aufgeteilt worden. Geschäftsführer           weiler mit seinen drei Standorten in            n das St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil;

der Region Nord ist Michael Osypka; er           Adenau, Bad Neuenahr und Burgbrohl;             n die Marienhausklinik

wird von Christoph Wagner als Prokurist        n das Marienhausklinikum Bendorf -                  St. Josef Losheim am See;
unterstützt. Die Region Süd leitet als             Neuwied - Waldbreitbach;                      n das Katholische Klinikum Mainz;

Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Rei-           n das Marienhaus Klinikum Eifel                  n die Marienhausklinik St. Josef

mund; ihm steht als Prokurist Dr. Patrick          mit seinen Standorten Bitburg                    Kohlhof in Neunkirchen;
Frey zur Seite. – Prof. Dr. Michael                und Gerolstein; und                           n das Marienhaus Klinikum Hetzelstift

Masanneck ist Ende März aus der                nd   ie Loreley-Kliniken St. Goar-Oberwesel.        in Neustadt an der Weinstraße;
Geschäftsführung ausgeschieden und                                                               n die Marienhausklinik Ottweiler;

hat das Unternehmen verlassen.                 Im Franziskushospital Aachen und im               n das Marienhaus Klinikum

                                               Gemeinschaftskrankenhaus Bonn                        Saarlouis - Dillingen; und
                                               übernimmt Christoph Wagner die                    n das Marienkrankenhaus St. Wendel.

                                               Aufgaben des Geschäftsführers.

                                                                  EINKOMMEN. SICHERN.
                                                                  Wer sich beruflich voll engagiert, geht ein hohes Risiko
                                                                  ein: Krankheiten, Unfälle und vor allem der alltägliche
                                                                  Stress führen häufig zur Berufsunfähigkeit. Eine Gefahr,
                                                                  die oft unterschätzt wird. Denn Berufsunfähigkeit kann
                                                                  jeden treffen. Wir sichern Sie ab.

                                                                  Gute Beratung braucht Gespräche.
                                                                  Wir sind für Sie da.
      Menschen schützen.
      Werte bewahren.
                                                                  Filialdirektion Rheinland
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                                                                  Gildehofstr. 2 . 45127 Essen
                                                                  Telefon 0201 24879500
                           vrk.de                                 fd-rheinland@vrk.de

MARIENHAUS Echo 2/2019                                                                                                                      5
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
Von der Großstadt bewusst aufs Land gewechselt
Udo Purwin ist seit Anfang April Geschäftsführer der Marienhaus Dienstleistungen GmbH

Waldbreitbach. Es war während seines Zivil-                                                           Die dazu gehörende App iMedOne Mobile
dienstes im Lukaskrankenhaus in Neuss, dass                                                           hat Udo Purwin zusammen mit der Knapp-
er erstmals mit dem Referat EDV (so hieß das                                                          schaft und T-Systems entwickelt.
damals dort tatsächlich) in Berührung kam.
Und er muss mit seinem Wissen und Können                                                              Weil er, wie er es nennt, die technologische
die Verantwortlichen des Hauses überzeugt                                                             und die ökonomische Welt zusammenbrin-
haben; denn man bot ihm direkt einen Ar-                                                              gen wollte, hat Purwin in Düsseldorf berufs-
beitsvertrag an. Udo Purwin hat trotzdem                                                              begleitend BWL studiert, ist dann vom Lu-
wie geplant in Wuppertal Elektrotechnik mit                                                           kaskrankenhaus, zu dem sich weitere
dem Schwerpunkt Automatisierungstech-                                                                 Einrichtungen gesellt hatten, als Geschäfts-
nik/Informatik studiert und, sofern es seine                                                          führer zu den Rhein-Kreis-Neuss-Kliniken
Zeit erlaubte, parallel für das Lukaskranken-                                                         und schließlich zu Asklepios in Hamburg
haus in Neuss gearbeitet. Das war in den                                                              gewechselt. Ein anspruchsvoller, herausfor-
frühen 1990er Jahren, als die IT im Kranken-                                                          dernder und damit toller Job, bei dem er
haus noch in den Kinderschuhen steckte und                                                            zusammen mit 250 Mitarbeitern sämtliche
kaum einer (sich) die strategische Frage stell-                                                       Kliniken des Konzerns außerhalb Hamburgs
te, welchen Nutzen IT im Gesundheitswesen                                                             in Sachen IT betreute.
stiften könne. Udo Purwin gehörte zu den

                                                                                           Foto: hf
Weitsichtigen und deshalb heute auch zu                                                               Aus familiären Gründen ist er nun von der
den absoluten E-Health-Spezialisten in                                                                Großstadt bewusst aufs Land gewechselt.
Deutschland. Seit Anfang April ist er Ge-         Udo Purwin                                          Er weiß, dass es in der Marienhaus Unter-
schäftsführer der Marienhaus Dienstleistun-                                                           nehmensgruppe viele Themen und Dienste
gen GmbH und wird sich dort (natürlich)                                                               zu zentralisieren und zu vereinheitlichen
zuerst und vor allem um den Geschäftsbe-          schnell dokumentiert werden kann und                gilt. Aber dafür biete das Unternehmen
reich IT kümmern. Zuletzt war er Geschäfts-       diese Daten auch jederzeit zur Verfügung            auch gute Voraussetzungen, sagt Udo Pur-
führer der Asklepios Service IT GmbH.             stehen“. Deshalb ist die IT in seinen Augen         win. Und die Gespräche mit seinem Co-
                                                  auch Dienstleister und muss es Ärzten, Pfle-        Geschäftsführer Bernhard Inden und Dr.
Spätestens mit der Einführung des DRG-            gekräften und Mitarbeitern der Verwaltung           Heinz-Jürgen Scheid, dem Vorsitzenden des
Systems, so Udo Purwin, sei die IT zu einer       ermöglichen, ihre Arbeit bestmöglich zu tun,        Vorstandes der Marienhaus Stiftung, hät-
tragenden Säule zur Steuerung eines Kran-         und sie so entlasten, dass sie sich auf ihre        ten ihn in seiner Entscheidung nur bestärkt.
kenhauses geworden. Dieser Aufgabe könne          ureigenen Aufgaben stärker konzentrieren            So freut er sich auf seine neue Aufgabe. Für
die IT nur gerecht werden, wenn „wir sicher-      können. – Dabei hilft beispielsweise das            die ist er bereits Ende März nach Waldbreit-
stellen, dass qualitativ hochwertig und           Krankenhaus-Informationssystem iMedOne.             bach umgezogen. Er will halt nah dran sein.

                                                                           MARIENHAUS
                                                                           DIENSTLEISTUNGEN GMBH

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6                                                                                                                           2/2019 MARIENHAUS Echo
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
Eine psychiatrische Behandlung braucht Zeit
Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Marienkrankenhaus besteht seit 20 Jahren – ein Besuch

St. Wendel. „Die Eröffnung unserer Klinik         getan. Waren es ursprünglich 43 Betten für
war alles andere als ein Aprilscherz“, erinnert   die stationäre Versorgung, so sind es heute
sich Chefarzt Privatdozent Dr. Dieter Caspa-      57. Dafür hat die Klinik vor Jahren auch ei-
ri schmunzelnd an die Anfänge der Klinik für      nen Anbau mit sechs Patientenzimmern
Psychiatrie und Psychotherapie am Marien-         bekommen. Und die Tagesklinik zählt heute
krankenhaus zurück. Die nahm tatsächlich          20 Plätze.
am 1. April 1999 ihre Arbeit auf und war die
letzte Abteilung im Saarland, die im Rahmen       Dr. Caspari und sein Team behandeln Pati-
der Psychiatriereform ans Netz ging. Deren        enten mit den unterschiedlichsten Krank-
erklärtes Ziel war es damals, für psychisch       heitsbildern. Dazu zählen Psychosen, De-
kranke Menschen eine wohnortnahe Ver-             pressionen, Angst- oder Zwangsstörungen
sorgung zu schaffen und damit gleichsam           und Suchterkrankungen. Wobei man bei der
die Psychiatrie zu den Menschen zu bringen.       Belegung der Stationen bewusst nicht nach
Dafür entstand am Marienkrankenhaus in            Krankheitsbildern differenziert. Darüber
St. Wendel eine Hauptfachabteilung mit            hinaus ist die Klinik als Gerontopsychiatri-
(anfangs) 43 Betten, eine Tagesklinik mit 15      scher Schwerpunkt mit 20 Betten ausge-
Plätzen und (sie eröffnete ein Jahr später)       wiesen. Davon gibt es im Saarland nur drei.
eine Institutsambulanz.                           Und gerade bei älteren Patienten, die oft-
                                                  mals multimorbid sind, „profitieren wir von
Wobei „am Marienkrankenhaus“ auf die              der Expertise der anderen Fachabteilungen
bauliche Besonderheit der Klinik hinweist.        am Marienkrankenhaus“, sagt Dieter Cas-
Denn die Psychiatrie ist in einem separaten       pari und nennt namentlich die Geriatrie und
dreigeschossigen Gebäude untergebracht,           die zum Jahreswechsel eingerichtete Neu-
das über einen gläsernen Verbindungsgang          rologie.
mit dem Haupthaus verbunden ist. Damit
war von Anfang an die direkte Anbindung           Zum Team der Klinik für Psychiatrie und
an das Hauptgebäude des Marienkranken-            Psychotherapie gehören Ärzte und Pflege-
hauses gegeben. Und die ist für das Gelin-        kräfte, Psychologen, Ergotherapeuten und
gen der gemeindenahen Psychiatrie „richtig        Krankengymnasten, Sport- und Bewe-
und wichtig“, sagt Dieter Caspari und lobt        gungstherapeuten, Mitarbeiter aus Sozial-
im gleichen Atemzug die Zusammenarbeit            dienst und Seelsorge. Mal- und Musikthe-
mit den Kolleginnen und Kollegen der an-          rapie „können wir seit einiger Zeit auch
deren Fachrichtungen.                             anbieten“ freut sich Caspari. Und er hat erst
                                                  bei der letzten Supervision noch einmal
Dass die Psychiatrie anfangs auf Ressenti-        festgestellt, dass es eine ganze Reihe von
ments oder gar Ablehnung gestoßen sei,            Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt, die

                                                                                                                                                    Foto: hf
diese Erfahrung hat Caspari nicht gemacht.        (wie er selbst) vom ersten Tag an mit dabei
Ein Grund dafür könnte gewesen sein, dass         sind.
sich die Psychiatrie an den anderen saarlän-                                                       Privatdozent Dr. Dieter Caspari ist vom ersten
dischen Standorten bereits bewährt hatte.         Die personelle Ausstattung von psychiatri-       Tag an Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und
„Aber wir haben auch gute Arbeit geleistet,       schen Kliniken ist dabei in den Augen von        Psychotherapie am Marienkrankenhaus.
haben die Zusammenarbeit gesucht und              Dieter Caspari unbefriedigend. Bei der Per-
damit von Anfang an dafür gesorgt, dass           sonalbemessung werde ganz einfach nicht
unsere Abteilung als etwas ganz Normales          berücksichtigt, dass es für eine therapeuti-     auch sehr eng mit dem Caritasverband
wahrgenommen wird“.                               sche Beziehung Zeit braucht. „Wir brauchen       Schaumberg-Blies – beispielsweise in dem
                                                  Zeit, um mit dem Patienten zu reden, und         Projekt „Wenn Eltern seelische Probleme
So ist die Klinik vom ersten Tag an von den       wir brauchen Zeit, um unsere Arbeit im           haben, brauchen auch die Kinder besonde-
Menschen im Landkreis St. Wendel, für den         Team zu reflektieren“. Außerdem stammten         re Aufmerksamkeit“. Und im Erdgeschoss
die Klinik den Versorgungsauftrag besitzt,        die Anhaltszahlen aus einer Zeit, als die Ver-   des Hauses gibt es das Café Soleil, das das
angenommen worden. Innerhalb kürzester            weildauer der Patienten deutlich höher lag.      Werkstattzentrum für behinderte Men-
Zeit, so erinnert sich Dieter Caspari, sei die    Die hat sich in den letzten Jahren in der        schen der Lebenshilfe dort betreibt.
Klinik voll belegt gewesen. Die Zahl der          Psychiatrie auf unter 20 Tage halbiert.
Menschen, die mit ihren psychischen Prob-                                                          Auch wenn die Arbeit nicht nur in den An-
lemen alleine nicht mehr fertig werden und        Gemeindenahe Psychiatrie funktioniert nur        fangsjahren streckenweise anstrengend
professionelle Hilfe benötigen, war vor 20        in Netzwerken. Das ist auch in St. Wendel        war, „so bin ich sehr zufrieden mit den 20
Jahren bereits groß und ist seither weiter        so. Und so kooperiert die Klinik für Psychi-     Jahren“, zieht Dieter Caspari sein ganz per-
gewachsen. – Das hat auch die Abteilung           atrie und Psychotherapie unter anderem           sönliches Resümee.

MARIENHAUS Echo 2/2019                                                                                                                          7
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
Das Leitbild ist wie „eine Pflanze, die jetzt
alles bekommt, was sie zum Wachsen braucht“
Der Entwurf des neuen Leitbildes soll ab Ende April in den Einrichtungen diskutiert werden

Bendorf. Man habe zu Beginn der heutigen
Sitzung lange und sehr ernsthaft darüber
diskutiert, ob ein neues Leitbild angesichts
der tiefgreifenden Veränderungsprozesse,
denen sich das Unternehmen derzeit ge-
genübersieht, überhaupt in die Zeit passe.
Aber die Mitglieder der Gruppe seien uniso-
no der Meinung gewesen: Ja, wir brauchen
einen Orientierungsrahmen und wir arbei-
ten deshalb auf jeden Fall weiter am neuen
Leitbild, berichten Ende März Maria Heine

                                                                                                                                                Foto: red
vom Vorstand der Marienhaus Stiftung und
Prof. Dr. Ingo Proft. Er ist außerplanmäßiger
Professor für Theologische Ethik, Gesell-
schaft und Sozialwesen an der Philoso-            Die Mitglieder der Leitbildgruppe.
phisch-Theologischen Hochschule in Vallen-
dar und externer Berater und Koordinator
der Leitbildgruppe.                               sammen mit den Inspirationsquellen und der      Wochen Zeit, so dass Ende Juni das Projekt
                                                  Unternehmenskultur sowie den Unterneh-          abgeschlossen und das Leitbild anschlie-
So befindet sich der Leitbildprozess jetzt        menszielen 2028 bildet das Leitbild gewisser-   ßend vom Stiftungsvorstand verabschiedet
aktuell in Phase 2. Ende April wird der Text-     maßen einen Gleichklang und versteht sich       und in Kraft gesetzt werden kann. Danach
entwurf ins Unternehmen eingespeist. So           als wichtige Hilfestellung zur Gestaltung ei-   steht noch die womöglich alles entschei-
bekommen jede Einrichtung und jeder Mit-          ner zukunftsfähigen christlichen Unterneh-      dende Frage im Raum, nämlich: „Wie imple-
arbeiter die Gelegenheit, ihre Vorschläge zur     mensstruktur. Während die Inspirations-         mentieren wir das Leitbild in den Einrich-
Ergänzung, Konkretisierung oder ganz allge-       quellen und die Unternehmenskultur das          tungen. Wie schaffen wir es, das Leitbild mit
mein ihre Wünsche an das neue Leitbild zu         Fundament bildet und die Unternehmenszie-       Leben zu füllen“, so Maria Heine.
formulieren. Vorher aber – genau in der Zeit      le auf einzelne strategische Meilensteine
zwischen unserem Gespräch und dem Er-             fokussiert sind, ist das Leitbild das Verbin-   Bei diesem Prozess will man nichts über-
scheinen dieser Ausgabe des Marienhaus-           dungsglied beziehungsweise die Klammer.         stürzen; denn „wir verstehen das Leitbild“,
Echos – hat ein zusätzlicher Pre-Test statt-                                                      so Ingo Proft, „als eine Pflanze, die jetzt alles
gefunden. Dabei wollte die Gruppe wissen,         Für Rückmeldungen zum Leitbild-Entwurf          bekommt, was sie zum Wachsen braucht,
ob der Leitbild-Entwurf in den Augen der          haben Einrichtungen und Mitarbeiter sechs       und dafür geben wir ihr Zeit“.
Menschen tatsächlich eine Orientierung für
ihre tägliche Arbeit darstellt; was in ihren
Augen fehlt; ob der Text genug Praxisbezug
hat und das neue Leitbild im Alltag umsetz-         Der Leitbildgruppe gehören an:
bar ist; und schließlich, ob der Text verständ-     n Vera Bers, GF Marienhaus Stiftung Kinder- und Jugendhilfe

lich ist und sich die Leser von ihm auch an-        n Bernhard Carl, Betriebsratsvorsitzender MHDL

gesprochen fühlen. „Wir wollen halt wissen,         n Gaby Frömbgen, Krankenhausoberin Bad Neuenahr-Ahrweiler

ob wir auf dem richtigen Weg sind“, sagen           n Marc Gabelmann, GF Marienhaus Senioreneinrichtungen

Maria Heine und Ingo Proft. Und dafür wur-          n Ida Gaus, Referentin der GF Loreley-Kliniken

den im Pre-Test Oberinnen und Schulleitun-          n Maria Heine, Mitglied des Vorstandes Marienhaus Stiftung

gen, eGMAV und Betriebsrat befragt.                 n Christina Juhr, Assistentin der GF MHDL

                                                    n Verena Krings-Ax, Hospizfachkraft Ambulantes Hospiz Neuwied

Grundsätzlich ist der Textentwurf zwar eine         n Hildegard Marx, Krankenhausoberin St. Wendel

zwischen dem Vorstand der Marienhaus                n Dr. Günter Merschbächer, GF Marienhaus Holding

Stiftung und der Leitbildgruppe konsentier-         n Antonia Nassen, Management-Assistenz Marienhaus Stiftung

te Fassung, „hinter der wir alle stehen“, so        n Tamara Nix, Assistentin der GF Marienhaus Kliniken

Ingo Proft. Trotzdem „sind wir für den Dis-         n Prof. Dr. Ingo Proft, Projektleitung, PTHV

kurs und für weitere Impulse offen“.                n Roland Schaefer, Leiter Verbundschule Lebach

                                                    n Andrea Tokarski, Leiterin Qualität/Pflege/Entwicklung

Das Leitbild – Startschuss für die Aktualisie-        Marienhaus Senioreneinrichtungen
rung war im September letzten Jahres – ver-         n Prof. Dr. Dierk Vagts, Ärztlicher Direktor Neustadt/Weinstraße

steht sich als ethische Selbstverpflichtung         n Werner Wilhelm, Mitglied eGMAV

der Marienhaus Unternehmensgruppe. Zu-

8                                                                                                                          2/2019 MARIENHAUS Echo
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
Er bleibt dem Haus als Ärztlicher Direktor erhalten
Das Heilig-Geist-Hospital verabschiedete Dr. Karl-Heinz Leyser in den wohlverdienten Ruhestand –
neuer Chefarzt der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin ist Dr. Olaf Lühker

Bingen. Im Februar 1997 war er als Chefarzt      und eine richtige dazu, denn er sagt: „Ich           Auch wenn die Arbeitsbelastung durch die
ins Heilig-Geist-Hospital gekommen und           würde es sofort wieder tun“. Nach dem Stu-           Übernahme des Amtes des Ärztlichen Di-
hat die Anästhesie zu einer leistungsstarken     dium in Mainz war er 17 Jahre an der dorti-          rektors deutlich größer wurde, so hat Karl-
Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Not-     gen Uniklinik tätig, davon 12 Jahre als Ober-        Heinz Leyser diese Aufgaben gerne wahr-
fallmedizin ausgebaut. Ende des vergange-        arzt. Auch wenn ihm die Arbeit dort viel             genommen, wie er offen zugibt. Das
nen Jahres ist Dr. Karl-Heinz Leyser in den      Freude gemacht hat, sei eine klassische              Heilig-Geist-Hospital habe spannende und
wohlverdienten Ruhestand gegangen. Dem           universitäre Laufbahn für ihn nicht in Frage         turbulente und wirtschaftlich schwierige
Hause bleibt er gleichwohl erhalten; denn        gekommen, erzählt Karl-Heinz Leyser. So              Zeiten durchgemacht, aber als Ärztlicher
die Aufgaben des Ärztlichen Direktors (die-      kam das Angebot, Chefarzt im Heilig-Geist-           Direktor habe man einfach die Chance mit-
ses Amt hat er seit 2001 ununterbrochen          Hospital zu werden, gerade recht. Zumal er           zugestalten. Das hat ihn gereizt und tut es
inne) wird er vorerst weiterhin wahrneh-         als Leitender Notarzt der Stadt Mainz und            heute noch, weshalb er dem Haus (siehe
men und damit ein Stück weit für Kontinu-        des Landkreises Mainz-Bingen das Haus                oben) als Ärztlicher Direktor weiterhin er-
ität und Stabilität im Haus sorgen. Neuer        sehr wohl kannte.                                    halten bleibt.
Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedi-
zin ist seit Jahresbeginn Dr. Olaf Lühker. Der   Im Heilig-Geist-Hospital traf er auf Mitar-          Dr. Olaf Lühker ist im Heilig-Geist-Hospital
42-Jährige war zuletzt als Oberarzt an der       beiterinnen und Mitarbeiter, „die etwas              geboren, aufgewachsen in Waldalgesheim,
Uniklinik im niederländischen Groningen          erreichen wollten“. Und mit ihm beispiels-           hat nach dem Zivildienst im Rettungsdienst
tätig. – Im Rahmen eines Festaktes Ende          weise den ersten Tag der offenen Tür orga-           (hier in Bingen) in Mainz Medizin studiert
Februar wurde Dr. Karl-Heinz Leyser verab-       nisierten – eine „spektakuläre Veranstal-            und ist über die Notfallmedizin zur Anäs-
schiedet und Dr. Olaf Lühker in sein neues       tung“, wie er sich rückblickend gerne                thesie gekommen. Er hat an Krankenhäu-
Amt eingeführt.                                  erinnert. Als markante Wegmarken aus                 sern in Trier, Dortmund, Aachen und an der
                                                 mehr als 20 Jahren als Chefarzt nennt er die         Uniklinik in Heidelberg gearbeitet und war
Dass er einmal Arzt werden würde, das war        Umstellung weg von Gas-, hin zu intrave-             zuletzt Oberarzt an der Uniklinik im nie-
Karl-Heinz Leyser nicht in die Wiege gelegt.     nösen Anästhesien; die Etablierung von               derländischen Groningen. Gerade diese Zeit
Der gebürtige Pfälzer war in jungen Jahren       Ultraschall-gesteuertem Anlegen von                  in den Niederlanden sei eine „bereichernde
eher von der Seefahrt fasziniert und liebäu-     Schmerzkathetern; und die Einführung des             Erfahrung“ gewesen, betont er. Dort habe
gelte damit, Schiffsbauingenieur zu wer-         EDV-gestützten Narkoseprotokolls. Das ist            man viel mehr Zeit für Fragen wie beispiels-
den. Der Mediziner-Eignungstest war dann         ein Baustein für die elektronische Patien-           weise die Patientensicherheit gehabt; der
gleichsam eine berufliche Weichenstellung;       tenakte.                                             Umgang mit Fehlern sei viel offener gewe-
                                                                                                      sen; und der Arzt habe sich viel stärker
                                                                                                      auf sein ureigenes Arbeiten konzentrieren
                                                                                                      können.

                                                                                                      Lühker ist Facharzt für Anästhesie und be-
                                                                                                      sitzt die Zusatzbezeichnungen Notfallme-
                                                                                                      dizin und Intensivmedizin und bezeichnet
                                                                                                      sich als „anästhesiologischen Generalisten“.
                                                                                                      Das Thema Patientensicherheit steht für
                                                                                                      ihn ganz oben auf der Prioritätenliste; allein
                                                                                                      aufgrund der demografischen Entwicklung
                                                                                                      gewinnt die engmaschige Betreuung und
                                                                                                      Begleitung der Patienten vor, während und
                                                                                                      nach der Operation immer größere Bedeu-
                                                                                                      tung, ist er überzeugt.

                                                                                                      Die Intensivmedizin in Bingen interdiszipli-
                                                                                                      när aufzustellen und perspektivisch auch in
                                                                                                      die Facharztausbildung von jungen Assis-
                                                                                                      tenzärzten einzusteigen, das hat er sich
                                                                                                      mittelfristig vorgenommen. Vor allem will
                                                                                                      Olaf Lühker aber eines sein: ein verlässlicher
                                                                                                      Partner für Patientinnen und Patienten, für
                                                                                           Foto: hf

                                                                                                      Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die
                                                                                                      anderen Fachabteilungen im Heilig-Geist-
Dr. Karl-Heinz Leyser (links) und sein Nachfolger Dr. Olaf Lühker. Zum Jahreswechsel hat dieser       Hospital.
die Aufgaben als Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin übernommen.

MARIENHAUS Echo 2/2019                                                                                                                             9
MARIENHAUS Echo - Hermeskeil
„Dass wir uns darauf besinnen,
 warum wir stolz auf unseren Beruf sind“
     Die Arbeitsgruppe Ausbildungsmarketing verfolgt einen
     ganzheitlichen Ansatz – ein Gespräch mit Moritz Horvath

 Neustadt an der Weinstraße. An Ideen, wie                „verfolgen wir gemeinsam einen ganzheit-         Neben der Orientierungsphase hat sich die
 man junge Leute für den Pflegeberuf inte-                lichen Ansatz, indem wir uns an den unter-       Arbeitsgruppe mittlerweile auch der so-
 ressieren könnte, hat es in der Trägerschaft             schiedlichen Phasen der Berufswahl orien-        genannten Bindungsphase angenommen.
 in den letzten Jahren nicht gemangelt. Vie-              tieren“, so der Leiter des Bildungszentrums      Zentrale Frage hier: Was können bezie-
 le sind allerdings als Einzelmaßnahmen wie               am Marienhaus Klinikum Hetzelstift in            hungsweise müssen wir tun, damit die
 ein Strohfeuer verpufft oder nach kurzer                 Neustadt an der Weinstraße.                      jungen Leute ihre Ausbildung gerne absol-
 Zeit im Sande verlaufen. Ganz zu schweigen                                                                vieren, sie zufrieden sind und die Abbre-
 davon, dass oftmals die Frage ungeklärt im               So hat die Arbeitsgruppe als erstes die so-      cherquote möglichst gering ist? Hier, so
 Raum stand, wer denn nun für das Thema                   genannte Orientierungsphase in den Blick         Horvath, komme es sicherlich vor allem
 eigentlich zuständig sei: Schulen oder Kran-             genommen. In der befinden sich junge Leu-        auf eine bessere Verzahnung von Theorie
 kenhäuser? – Die Arbeitsgruppe Ausbil-                   te, die ein Schulpraktikum machen oder           und Praxis an. „Wir müssen mehr Praxis in
 dungsmarketing will dies nun ändern. Dass                nach Abschluss der Schule berufliche Ori-        die Theorie bringen und umgekehrt“, sagt
 das gelingen kann, da ist Projektleiter Mo-              entierung in einem Freiwilligen Sozialen         er. Die Schule muss in seinen Augen zu-
 ritz Horvath zuversichtlich; denn erstens                Jahr (FSJ) suchen. Praktikanten gibt es vie-     dem mehr zu einem Ort werden, der Kom-
 sitzen jetzt Pflegedirektoren und Leiter von             lerorts in großer Zahl. Warum aber kom-          petenzen statt bloßes Wissen vermittelt.
 Bildungszentren mit Pratikern aus Kliniken               men so wenige auf die Idee, eine Ausbil-         Und man müsse rechtzeitig erkennen, wo
 und Senioreneinrichtungen sowie Auszu-                   dung in der Pflege zu machen? – Das liegt        Auszubildende Defizite entwickeln und
 bildenden an einem Tisch, und zweitens                   schlicht an den Erfahrungen, die die jungen      diese dann gezielt fördern. – Die Liste der
                                                          Leuten in ihrem Praktikum machen. Denn           Maßnahmen und Wünsche ist noch um
                                                          in einigen Häusern gibt es weder ein Kon-        einiges länger.
                                                          zept für die Betreuung von Praktikanten
                                                          noch feste Ansprechpartner für die jungen        Moritz Horvath hofft darauf, dass die Maß-
                                                          Leute. Und so geschieht es leider viel zu oft,   nahmenkataloge, die die AG für die Orien-
                                                          dass die Praktikanten in eine Situation ge-      tierungs- wie die Bindungsphase erarbeitet
                                                          raten, in der sie sich unter- oder überfordert   haben, verbindlich umgesetzt werden.
                                                          fühlen. Wenn also die Vorurteile gegenüber       Angesichts des zunehmenden Fachkräfte-
                                                          der Pflege, die Eltern und Freunde haben         und Nachwuchsmangels hat er aber schon
                                                          und die über die Medien transportiert wer-       festgestellt, dass sich „in unserer Träger-
                                                          den, während des Praktikums bittere Rea-         schaft was bewegt“.
                                                          lität werden, „dann brauchen wir gar keine
                                                          Öffentlichkeitsarbeit mehr zu machen und         Junge Leute für den Pflegeberuf zu begeis-
                                                          beispielsweise Schulklassen besuchen“,           tern, das hängt zum Großteil von den Mit-
                                                          sagt Horvath. „Da müssen wir gegensteu-          arbeiterinnen und Mitarbeitern selbst ab,
                                                          ern; denn Negatives über die Pflege hören        ist Moritz Horvath überzeugt. Es seien ja
                                                          die jungen Leute schon genug“.                   die Arbeitsbedingungen, die vielen den Be-
                                                                                                           ruf vergraulten, und nicht der Job an sich.
                                                          Deshalb hat die Gruppe Konzepte zur Be-          Deshalb, so Horvath, sei es grundsätzlich
                                                          gleitung von Praktikanten und FSJlern ent-       notwendig, „dass wir uns darauf besinnen,
                                                          wickelt, wobei ersteres auf einem bereits        warum wir stolz auf unseren Beruf sind und
                                                          in Bad Neuenahr entwickelten Konzept             dies jungen Menschen erzählen“.
                                                          aufbaut. Es legt fest, dass Praktikanten ei-
                                                          nen festen Ansprechpartner haben sollen          Bei ihrer nächsten Sitzung im Juni wird sich
                                                          und dafür Praxisanleiter freigestellt wer-       die Arbeitsgruppe dann übrigens um die
                                                          den; dass er oder sie (wenn eben möglich)        sogenannte Assoziationsphase kümmern.
                                                          auf ihrer Wunschstation eingesetzt; und          Da geht es dann um die Jüngsten, also um
                                                          auch die Mitarbeitenden auf den Stationen        Mädchen und Jungen im Kindergarten- und
                                                          auf ihren Umgang mit Praktikanten vorbe-         Grundschulalter – und folglich weniger um
                                                          reitet werden. – Parallel soll die Zusammen-     Information als um Emotion. Aber, so stellt
                                                          arbeit mit Schulen ausgebaut und verste-         Moritz Horvath die rhetorische Frage, „wa-
                                              Foto: red

                                                          tigt werden. Und in die müssten, so              rum sollen wir den Pflegeberuf nicht schon
                                                          Horvath, immer auch Auszubildende mit            den Jüngsten authentisch und cool vorstel-
                                                          eingebunden werden. Denn die seien für           len? Polizei oder Feuerwehr tun das doch
     Moritz Horvath (Mitte) im Gespräch mit Auszu-        ihre Altersgenossen einfach glaubwürdige         auch seit vielen Jahren schon?“
     bildenden.                                           Gesprächspartner auf Augenhöhe.

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„Ich habe ein starkes Team vorgefunden“
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth: Prof. Dr. Carsten Maik Naumann
ist seit Februar neuer Chefarzt der Urologie und Kinderurologie

Neuwied. Die letzten 15 Jahre hat er an der
Uniklinik in Kiel gearbeitet, die meiste Zeit,
nämlich zehn Jahre, als Leitender Oberarzt
der Klinik für Urologie und Kinderurologie.
Das war, wie er es formuliert, eine gute und
intensive Zeit, um sich auf eine Chefarzt-
Position vorzubereiten. Die hat Prof. Dr.
Carsten Maik Naumann Anfang Februar im
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neu-
wied übernommen. Er ist Nachfolger von
Dr. Wolfgang Stollhof, der die Klinik für Uro-
logie und Kinderurologie 20 Jahre lang ge-
leitet hatte und Ende letzten Jahres in den

                                                                                                                                              Foto: hf
verdienten Ruhestand gegangen ist. (Siehe
dazu unser Bericht auf Seite 26.)
                                                 Links der Terminal, rechts die vier Roboterarme des Da Vinci, in der Mitte Prof. Dr. Carsten Maik
                                                 Naumann (2. von rechts), Oberarzt Dr. Uwe Niekerken (rechts), OP-Leiter Frank Anhäuser und OP-
                                                 Schwester Katharina Weber.

IMPRESSUM
MARIENHAUS                    Echo               Die Entscheidung zugunsten Neuwieds sei
                                                 ihm nicht sonderlich schwer gefallen, sagt
                                                                                                   bis zu zehnfach vergrößern lassen, kann der
                                                                                                   Operateur feinste Strukturen wie Nerven
2/2019                                           Naumann. Die Leistungsfähigkeit der Ab-           und Gefäße erkennen und entsprechend
                                                 teilung habe ihn überzeugt. „Ich habe ein         erhalten beziehungsweise schonen; und
Die Mitarbeiterzeitung der
                                                 starkes Team vorgefunden und spüre über-          weil sich die Instrumente im Bauchraum
MARIENHAUS Unternehmensgruppe                    all den Willen, dass wir die Zukunft gemein-      des Patienten millimetergenau steuern las-
Margaretha-Flesch-Straße 5                       sam gestalten“, zeigt er sich von der Klinik      sen und beweglicher sind als die menschli-
56588 Waldbreitbach
                                                 beeindruckt. Und überhaupt werde er von           che Hand, kann der Operateur (siehe oben)
Telefon:		    02638 925-140                      allen Seiten unterstützt und empfinde auch        halt präziser und schonender arbeiten. Das
Telefax:		    02638 925-142                      keinen Druck. Obwohl er natürlich weiß, in        bedeutet für den Patienten, dass er in der
E-Mail:		     heribert.frieling@marienhaus.de
Internet:		   www.marienhaus.de                  welch große Fußstapfen er in Neuwied tritt.       Regel weniger Schmerzen hat und oftmals
                                                                                                   früher nach Hause entlassen werden kann.
Herausgeber:                                     Mit dem Amtsantritt von Prof. Naumann             – Neben den Urologen werden über kurz
MARIENHAUS HOLDING GMBH
Margaretha-Flesch-Straße 5                       schlägt das Marienhaus Klinikum in Sachen         oder lang auch andere Abteilungen auf die
56588 Waldbreitbach                              technischer Ausstattung ein neues Kapitel         Unterstützung durch Da Vinci bauen.
                                                 auf. Denn man hat in ein Da Vinci OP-Na-
Geschäftsführung:
Schwester Marianne Meyer                         vigationssystem der neuesten Generation           Prof. Naumann verfügt über eine breite
Dr. Günter Merschbächer                          investiert. Mit diesem System zum roboter-        operative Expertise. Ob Niere, Prostata,
Dr. Heinz-Jürgen Scheid                          assistierten Operieren hat Naumann in Kiel        Blase oder Harnleiter – er operiert sie offen
Redaktion:                                       bereits viele Jahre erfolgreich gearbeitet.       oder vorzugsweise minimal-invasiv mit
Heribert Frieling (Leitung)                      Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus          dem Da Vinci System. Was er für Neuwied
Anja Loudovici                                   Neuwied haben sich in Kiel entsprechend           plant? Bei der Behandlung von urologi-
Andrea Schulze
Franziska Sprenger                               schulen lassen, so dass der Da Vinci mitt-        schen Tumoren will er (natürlich in Zusam-
Julia Wedeking                                   lerweile bei vielen operativen Eingriffen         menarbeit mit den Kollegen anderer Fach-
                                                 zum Einsatz kommt.                                richtungen) die Krebstherapie so weit wie
Layout:
Christian Belz                                                                                     möglich individualisieren. Und er möchte
Sebastian Klein                                  Die Vorteile, die der Da Vinci bietet, sind       seine Klinik „in zertifizierte Strukturen füh-
Danuta Laude                                     handfest. Diese Technik ermöglicht es dem         ren“, wie er es nennt. Das nämlich dient
Druck:                                           Operateur, präziser und schonender zu ar-         nicht zuletzt der Qualitätssicherung.
Heinrich Lauck GmbH,                             beiten. Bei der OP sitzt er an einem Terminal
Artelbrückstraße 7, 65439 Flörsheim am Main      und steuert von dort aus mit seinen Hand-         Und so zieht der 44-Jährige (bildlich gespro-
Anzeigen:                                        bewegungen ruhig und zielgenau die OP-            chen) von der Kieler Förde ins Neuwieder
Schäfer Medienberatung, Konz                     Instrumente. Der Bauchraum des Patienten,         Becken. Der Umzug steht übrigens für den
Telefon 06501 6086314                            in dem er sich virtuell bewegt, erscheint         Sommer an, damit Sohnemann seine ver-
E-Mail: schaefer-medien@t-online.de
                                                 dabei dreidimensional und in HD-Qualität          traute Kita besuchen kann, bevor er in sei-
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier        vor seinen Augen. Weil sich die 3-D-Bilder        ner neuen Heimat eingeschult wird.

MARIENHAUS Echo 2/2019                                                                                                                                   11
„Weil Du es doch für die Menschen getan hast“
 Waldbreitbach. Er sei all die Jahre ein guter    gerade deshalb auch eine hohe Wertschät-               (Ein ausführliches Portrait finden Sie in der
 Marienhaus-Botschafter gewesen, lobte ihn        zung weit in den kirchlichen Raum hinein,              Januar-Ausgabe des Marienhaus-Echos). Die
 Dr. Heinz-Jürgen Scheid. Er habe die Mitar-      so der Vorsitzende des Vorstandes der Ma-              Sparte Bildung, die er zuletzt geleitet hat,
 beiterinnen und Mitarbeiter des Trägers in       rienhaus Stiftung. Nach 40 Jahren in Diens-            weiß Scheid bei dessen Nachfolgerin Sand-
 ihrer beruflichen und persönlichen Entwick-      ten der Marienhaus Unternehmensgruppe                  ra Postel „in guten Händen“.
 lung begleitet und gefördert, sei stets für      wurde Josef Grandjean Anfang Februar
 christliche Werte eingetreten und genieße        feierlich in den Ruhestand verabschiedet.              Scheid nutzte die Gelegenheit, um den An-
                                                                                                         wesenden aus gegebenem Anlass zu versi-
                                                                                                         chern, dass „es in stürmischen Zeiten gut
                                                                                                         ist, einen verlässlichen Kompass zu haben“.
                                                                                                         Die Marienhaus Unternehmensgruppe
                                                                                                         habe einen solchen Kompass und werde ihn
                                                                                                         auch in Zukunft behalten.

                                                                                                         Im Gottesdienst, der der Feierstunde vor-
                                                                                                         ausging, zog Richard Baus Parallelen zwi-
                                                                                                         schen Josef Grandjean und dem Sämann
                                                                                                         aus dem gleichnamigen Gleichnis aus dem
                                                                                                         Matthäus-Evangelium. „Ganz vieles ist auf
                                                                                                         guten Boden gefallen und hat Frucht ge-
                                                                                                         bracht, Frucht, die Deine Arbeit wertvoll und
                                                                                                         kostbar gemacht hat“, so der Geistliche Rek-
                                                                                                         tor der Waldbreitbacher Franziskanerinnen.
                                                                                              Foto: hf   Auch wenn vielleicht nicht alle Saat aufge-
                                                                                                         gangen sei, dürfe er, Grandjean, sicher sein,
 Verabschiedeten Josef Grandjean (Mitte) in den wohlverdienten Ruhestand: Dr. Heinz-Jürgen Scheid        dass nichts von dem, was er getan habe,
 und Schwester Edith-Maria Magar. Die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen                vergeblich, umsonst oder zu viel war, „weil
 dankte dem Lehrer, Pädagogen und Diakon für seine langjährige Treue und segensreiche Arbeit.            Du es doch für die Menschen getan hast“.

 Compliance ist ein Teil der Risikovorsorge
 Compliance-Management-System in der Trägerschaft etabliert

 Waldbreitbach. Eigentlich sollte es selbst-      und Mitarbeiter sich in dem vorgegebenen               Das Compliance-Management-System ist
 verständlich sein, dass sich Menschen an         Rechtsrahmen sicher bewegen können.                    als lernendes System angelegt. Das heißt:
 Recht und Gesetz halten. Im privaten wie         Damit soll die Kultur der Rechts- und Re-              Die Regelungen werden gegebenenfalls
 im beruflichen Umfeld. Halten sich die           geltreue in der Marienhaus Unterneh-                   ergänzt oder fortgeschrieben. Der nun be-
 meisten wie selbstverständlich an die Re-        mensgruppe weiter gefestigt werden.                    schlossene Verhaltenskodex und die Richt-
 geln, so gibt es immer wieder Menschen,                                                                 linien sind im Intranet frei zugänglich.
 die bewusst gegen Recht und Gesetz ver-          Die Marienhaus Unternehmensgruppe hat
 stoßen. Unternehmen sind deshalb per             sich für ein mehrstufiges Compliance-                  Für den Fall, dass ein Mitarbeiter oder eine
 Gesetz dazu verpflichtet, dafür Sorge zu         Management-System entschieden. Die                     Mitarbeiterin Verdacht schöpft, dass es
 tragen, dass aus dem Unternehmen heraus          Basis bildet der Compliance-Verhaltensko-              irgendwo nicht mit rechten Dingen zu-
 keine Gesetzesverstöße erfolgen. Gerade          dex, der – ausgehend vom christlichen                  geht, dann können er oder sie dies anonym
 im Gesundheitswesen ist es unabdingbar,          Wertekanon – die Grundlagen für die Zu-                melden, ohne Sorge vor eventuellen Re-
 ein Bewusstsein für das regulatorische           sammenarbeit aller im Unternehmen Tä-                  pressalien haben zu müssen.
 Umfeld zu schaffen und auch die gesetz-          tigen beschreibt. Ergänzt wird der Verhal-
 geberischen Grenzen aufzuzeigen. – Die           tenscodex durch drei Richtlinien, die klare
 jüngst vom Vorstand der Marienhaus Stif-         und detaillierte Vorgaben für die Zusam-                Die Compliance-Ombudsstelle ist bei der
 tung verabschiedeten und durch die Spar-         menarbeit der Einrichtungen und Unter-                  Stabsstelle Recht der Marienhaus Stif-
 ten-Geschäftsführungen in Kraft gesetz-          nehmen der Marienhaus Unternehmens-                     tung angesiedelt und telefonisch unter
 ten Compliance-Richtlinien zielen genau          gruppe mit der Industrie; mit Hilfsmittel-              06851 97800-11 oder per Mail unter
 darauf ab: Sie sollen Richtschnur und Leit-      lieferanten und Heilmittelerbringern sowie              compliance@marienhaus-stiftung.de
 faden sein, damit alle Mitarbeiterinnen          den niedergelassenen Ärzten enthalten. –                erreichbar.

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„Eine Krankenhausoberin, wie sie im Buche steht“
                                                                                                         da gewesen. Mit dieser den Menschen zu-
                                                                                                         gewandten Art habe sie dafür gesorgt,
                                                                                                         „dass unsere christlichen Werte im Alltag
                                                                                                         nicht unter die Räder kommen und Patien-
                                                                                                         ten wie Mitarbeiter an der einen oder an-
                                                                                                         deren Stelle spüren, dass wir ein christlich
                                                                                                         geprägtes Unternehmen sind“. Persönlich
                                                                                                         dagegen sei Helga Beck immer zurückhal-
                                                                                                         tend und bescheiden aufgetreten. Ihre ru-
                                                                                                         hige und sachliche Art habe er sehr schnell
                                                                                                         schätzen gelernt, ergänzte Geschäftsführer
                                                                                                         Dr. Günter Merschbächer. Und er habe Hel-
                                                                                                         ga Beck manchmal bewundert, wie sie ihren
                                                                                                         Standpunkt vertreten habe – klar in der
                                                                                                         Sache, im Ton immer verbindlich und ver-
                                                                                                         söhnlich – „eine Krankenhausoberin, wie sie
                                                                                                         im Buche steht“, so Merschbächer.

                                                                                              Foto: hf
                                                                                                         Helga Beck und Katharina Schmitt – sie sind
                                                                                                         zwei höchst unterschiedliche Typen und
Ende Januar wurde Helga Beck (5. von links) als Oberin des Marienhaus Klinikums Eifel feierlich in       Charaktere. Katharina Schmitt stammt aus
den Ruhestand verabschiedet. Ihre Nachfolgerin ist Katharina Schmitt (5. von rechts).                    der Trägerschaft, hat in Neustadt an der
                                                                                                         Weinstraße junge Menschen unterrichtet,
                                                                                                         die den Beruf des Operationstechnischen
Bitburg. Es war kein normaler Wechsel, der        hatte die Gelegenheit, sich auf ihre neue              Assistenten erlernen wollten, und hat die
da Ende Januar im Marienhaus Klinikum             Aufgaben vorzubereiten, indem sie Helga                OTA-Schule im dortigen Bildungszentrum
Eifel gefeiert wurde. Denn mit Helga Beck         Beck sechs Monate „wie ein Schatten“ (so               geleitet. Sie hat, so schilderte es Maria Hei-
wurde eine Führungspersönlichkeit verab-          formuliert sie es selbst) begleitete und so            ne, ein großes Talent, auf Menschen zuzu-
schiedet, die „uns jederzeit ein Vorbild war“,    die Menschen in Bitburg und Gerolstein                 gehen und für sich zu gewinnen; sie versteht
wie es der Kaufmännische Verbunddirektor          bereits kennenlernen konnte. Und sie ist               es, konsequent und gleichzeitig wohlwol-
Christoph Wagner in seiner Ansprache for-         gut in der Eifel angekommen, bescheinigte              lend mit jungen Menschen umzugehen und
mulierte. Nach mehr als 37 Jahren in Diens-       ihr Christoph Wagner.                                  sie auf das wahre Leben vorzubereiten. Der
ten der Trägerschaft, davon 22 Jahren als                                                                Ruf, eine „Macherin“ zu sein und offen und
Krankenhausoberin, ist Helga Beck zum             Helga Beck, so hob es Maria Heine vom Vor-             mutig Neues anzugehen, eilt ihr voraus.
Jahreswechsel in den Ruhestand gegangen.          stand der Marienhaus Stiftung in ihrer An-             Gleichwohl weiß sie, dass sie in Bitburg und
Ihre Nachfolgerin ist Katharina Schmitt. Sie      sprache hervor, sei immer für die Menschen             Gerolstein in große Fußstapfen tritt.

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                                                                                                                                                       ® Registrierte Marke eines Unternehmens der Melitta Gruppe.

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                                                                                                                         Coffee Solutions
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MARIENHAUS Echo 2/2019                                                                                                                                                                                               13
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