MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe

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MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
MARIENHAUS
     Ausgabe 1 · Januar 2016

  Ausgabe 4 · Oktober 2019
                                         Echo                                    www.marienhaus.de

BAD BREISIG                          LEBACH                             NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE
DIE MENSCHEN MACHEN DAS HAUS         WIE AUS DER PFLEGESCHÜLERIN DIE    DIE ROTE NASE MACHT’S – UNTERWEGS
SEIT 25 JAHREN ZU ETWAS BESONDEREM   POETRY SLAMMERIN JANA BINZ WURDE   MIT DEN GERONTO-CLOWNS
MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
Inhalt
                                                  12 | N EUSTADT/WEINSTRASSE,              28 | N
                                                                                                  EUSTADT/WIED, ALTEN- UND
     Aus dem

                                                        MARIENHAUS KLINIKUM                      PFLEGEHEIM ST. JOSEFSHAUS
                                                        HETZELSTIFT                              Rosi Paffhausen kümmert sich
                                                        Die rote Nase macht’s – unterwegs        um das Einzugsmanagement und
                                                        mit den Geronto-Clowns                   verlässt sich dabei oft genug auf
      04 | M ARIENHAUS                                Hanna Hitzig und Oskar Lustig            ihren gesunden Menschenverstand
             UNTERNEHMENSGRUPPE
                                                  15 | M ARIENHAUS                         30 | M
                                                                                                  AINZ, KATHOLISCHES KLINIKUM
            Über Baustellen und Sorgenkinder
                                                        UNTERNEHMENSGRUPPE                       Im Zentrum für Orthopädie
            und das Restrukturierungsprogramm
                                                        Die Grippeschutzimpfung                  und Unfallchirurgie wurde die
            Fit for Future – ein Gespräch mit
                                                        „ist wichtig für den Eigenschutz         Unit-Struktur eingeführt
            Dr. Heinz-Jürgen Scheid
                                                        und für den Patientenschutz“
                                                                                            31 | M ARIENHAUS
      05 | B
            AD BREISIG, MARIENHAUS
           SENIORENZENTRUM ST. JOSEF              17 | N
                                                        EUWIED, MARIENHAUS                       UNTERNEHMENSGRUPPE
           Die Menschen machen das                     KLINIKUM ST. ELISABETH                     Das Trainee-Programm war für
           Haus zu etwas Besonderem                    Das Projekt Neo-Cam-Care                   Mira Krupp „der beste Berufseinstieg
           – und das seit 25 Jahren                    ermöglicht virtuelle Elternbesuche         nach dem Studium“
                                                       auf der Frühchenstation
      06 | SAARLOUIS, MARIENHAUS                                                          33 | NEUWIED, MARIENHAUS
             KLINIKUM ST. ELISABETH               19 | L EBACH, VERBUNDSCHULE                    KLINIKUM ST. ELISABETH
             Die Ticket Plus Karte belohnt             Aus der Pflegeschülerin Jana Binz          Gesundheitsministerin Sabine
             Mitarbeiter für besonderes                wurde die Poetry Slammerin, die            Bätzing-Lichtenthäler informierte
             Engagement                                aufzeigen will, wie wunderschön            sich vor Ort über das Projekt
                                                       der Beruf ist                              Gemeinsam VorAB
      07 | A DENAU, ST. JOSEF-KRANKENHAUS
                                                  20 | MORBACH, MARIENHAUS                 35 | N EUSTADT/WEINSTRASSE,
             Das Haus braucht finanzielle
                                                        SENIORENZENTRUM ST. ANNA                  MARIENHAUS KLINIKUM
             Unterstützung, um überleben
                                                        Es lebt und arbeitet sich gut in          HETZELSTIFT
             zu können
                                                        dem Neubau – und das Konzept              Mit dem Projekt zur Förderung
      08 | N EUNKIRCHEN/OTTWEILER                      „ist einmalig in der Region“              ergonomischer Arbeitsweise soll
            Beate Leonhard-Kaul als neue                                                          die körperliche Belastung in der
            Oberin feierlich eingeführt           22 | M ARIENHAUS                               Pflege spürbar gesenkt werden
                                                        UNTERNEHMENSGRUPPE
                                                        Das Modellprojekt HandinHand soll   38 | B
                                                                                                  ENDORF, MARIENHAUS
      09 | M
            AINZ, KATHOLISCHES KLINIKUM
                                                        helfen, die Versorgung chronisch         KLINIKUM ST. JOSEF
           Das kkm hat ein Perioperatives
                                                        kranker Menschen zu verbessern           Für den Fall der Fälle ist das
           Management zur Betreuung von
                                                                                                 Haus gut gerüstet – Feuerwehr
           Patienten mit Diabetes etabliert
                                                  24 | N EUWIED, MARIENHAUS                     probt den Ernstfall
      10 | N EUWIED, JOSEF-ECKER-STIFT                 KLINIKUM ST. ELISABETH
                                                        Die Marienhaus-Familie –            46 | N
                                                                                                  EUWIED, RHEINISCHES
            Michaele Günter und Nicole
                                                        Dorothee, Torsten, Karina                BILDUNGSZENTRUM
           Schumacher arbeiten als Seelsorge-
                                                        und Kristin Hildebrand                   Schülerinnen und Schüler der
           rinnen im Haus und sind ein
                                                        arbeiten alle für den Träger             MTRA-Schule haben ein Heft für
           Geschenk für die Einrichtung
                                                                                                 Kinder erstellt, die in der Radiologie
      11 | B
            AD NEUENAHR,                         26 | BAD NEUENAHR-AHRWEILER,                 untersucht werden müssen
           HOSPIZ IM AHRTAL                              SENIORENZENTRUM ST. ANNA
           Ministerpräsidentin Malu Dreyer               Seit 40 Jahren arbeitet Waltraud
           zeigte sich begeistert vom Engage-            Lange hier und hat immer ein           Redaktionsschluss dieser Ausgabe
           ment der vielen ehrenamtlichen                gutes Wort für ihre Mitmenschen        war der 30. September 2019.
           Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                                                Titelfoto: „Abwesend und doch
                                                                                                anwesend – virtuelle Elternbesuche
                                                                                                auf Frühchenstationen“, Seite 17

06                                           12                             38                                    46

     2                                                                                                              4/2019 MARIENHAUS Echo
MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
eigentlich ist es ja langweilig, an dieser Stel-   chronisch kranker älterer Menschen, die            doch den Fragebogen einmal genauer an-
le immer die gleichen Themen ansprechen            oftmals multimorbid und nicht in der Lage          schauen. Denn diese Befragung sei anders,
zu müssen. Aber die tiefgreifenden Umbrü-          sind, aus eigener Kraft die Arztpraxis auf-        sagen ihre Befürworter, weil hier ermittelt
che im Gesundheitswesen machen nun mal             zusuchen, zu verbessern; und zwar spezi-           werden soll, wie es den Menschen an ihren
um Waldbreitbach keinen Bogen. Und                 ell im ländlichen Raum. In diesem Modell-          Arbeitsplätzen geht, wie man sie unterstüt-
wenn, was niemand bestreitet, durch die            projekt, das im Kreis Ahrweiler realisiert         zen und damit ihre Arbeitssituation verbes-
sich permanent verschärfenden Rahmen-              wird, arbeiten Hausärzte und die Mitar-            sern kann. Und eigentlich ist es mit der
bedingungen insbesondere die kleinen               beiterinnen und Mitarbeiter des Pflegeex-          Teilnahme an der Mitarbeiterbefragung
Krankenhäuser in ihrer Existenz gefährdet          perten-Centers eng zusammen. Das Kon-              wie bei einer Wahl: Wer nicht teilnimmt,
werden, dann ist Waldbreitbach natürlich           zept für dieses Modellprojekt hat die              verschenkt seine Stimme. – Vielleicht lesen
immer mit in der Verlosung; denn die Ma-           Marienhaus Unternehmensgruppe entwi-               Sie vor diesem Hintergrund doch noch ein-
rienhaus Unternehmensgruppe ist von je             ckelt, sie betreibt auch das Pflegeexper-          mal unseren Beitrag zum Betriebsbarome-
her ein Flächenversorger. Folgerichtig gibt        ten-Center. Vom Innovationsfonds des               ter auf Seite 34.
es in der Trägerschaft eine Reihe von Bau-         Gemeinsamen Bundesausschusses wird
stellen und Sorgenkindern. Über die haben          das Projekt, das auf drei Jahre befristet ist      Natürlich menschelt es auch in dieser Aus-
wir uns mit Dr. Heinz-Jürgen Scheid, dem           und wissenschaftlich begleitet wird, mit           gabe wieder ganz gewaltig. Und vielleicht
Vorsitzenden des Vorstandes der Marien-            rund acht Millionen Euro gefördert. – Wir          ist unsere Geschichte von Dorothee, Tors-
haus Stiftung, unterhalten. Und diese Liste        stellen Ihnen dieses Projekt auf den Seiten        ten, Karina und Kristin Hildebrand ja auch
reicht (in alphabetischer Reihenfolge) von         22 und 23 vor und werden es über die Jah-          der Auftakt für eine neue Serie. Denn die
Aachen und Adenau über Flörsheim und               re begleiten. Überschrieben ist der Beitrag        vier Hildebrands arbeiten alle in einer Ein-
Oberwesel bis hin nach Rodalben. Wobei             mit Patientenversorgung verbessern – Haus-         richtung des Trägers. Dass die Hildebrands
zumindest die Baustellen in Aachen (zum            ärzte entlasten.                                   die einzige Marienhaus-Familie sind, kann
Jahreswechsel übernimmt die Uniklinik                                                                 ich mir beim besten Willen nicht vorstel-
RWTH Aachen das Franziskushospital) und            Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitar-           len. Wenn Sie selbst zu einer Marienhaus-
in Flörsheim (das Nachnutzungskonzept für          beiter, die sich in den trägereigenen Klini-       Familie gehören oder eine kennen, dann
das Belegkrankenhaus, das der Träger im            ken gegen Grippe haben impfen lassen, ist          melden Sie sich bitte. Anruf genügt. Vor-
Herbst 2017 schließen musste, steht) weit-         im vergangenen Winterhalbjahr zwar                 her lesen Sie aber bitte noch die Hilde-
gehend abgebaut sind. Während das St.              deutlich angestiegen. Aber trotzdem sind           brand-Geschichte. Die Vier wissen sehr
Elisabeth-Krankenhaus in Rodalben auf              es immer noch viel zu wenige, die sich und         wohl zu schätzen, was sie an ihrem Arbeit-
Partnersuche in der Südpfalz ist, braucht          ihre Umwelt durch die Impfung gegen die-           geber haben ist unser Beitrag auf den Sei-
Adenau massive finanzielle Unterstützung,          se heftige Viruserkrankung schützen. Des-          ten 24 und 25 überschrieben.
um überleben zu können. Während wir über           halb wird in diesem Jahr die Kampagne
diese vier Standorte in dieser Ausgabe ex-         nicht nur wiederholt, sondern auf alle Ein-        Ob die Geronto-Clowns Hanna Hitzig und
plizit berichten, tun wir das über Oberwesel       richtungen ausgeweitet. Warum es gerade            Oskar Lustig in Neustadt an der Weinstra-
aus einem einfachen Grunde nicht: Da zwi-          für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im            ße (auf den Seiten 12 und 13), die Poetry-
schen Redaktionsschluss und Erscheinungs-          Gesundheitswesen so immens wichtig ist,            Slammerin Jana Binz aus den Verbund-
termin immer knapp zwei Wochen liegen,             sich impfen zu lassen, darüber haben wir           schule in Lebach (Seite 19) oder Waltraud
würden wir womöglich Gefahr laufen, von            uns mit Prof. Dr. Peter Härle unterhalten.         Lange in Bad Neuenahr-Ahrweiler (so viel
der Aktualität überholt zu werden.                 Er ist Chefarzt der Klinik für Rheumatolo-         gelacht wie bei diesem Besuch habe ich
                                                   gie, Klinische Immunologie und Physikali-          lange nicht mehr, Seite 26) – es menschelt
Mit Blick auf diese Baustellen, so Dr. Heinz-      sche Therapie am Katholischen Klinikum             gewaltig. Und das ist gerade in diesen be-
Jürgen Scheid, sei es absolut die richtige         in Mainz und bekennender Impf-Befürwor-            wegten Zeiten gut so.
Entscheidung gewesen, das Restrukturie-            ter. Aus medizinisch- und ethisch-rationa-
rungsprogramm Fit for Future aufzulegen            len Gründen plädiert er dafür, sich gegen
und dafür mit Dr. Thomas Wolfram einen             Grippe impfen zu lassen. – Lesen Sie dazu          In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch
exzellenten Fachmann zu verpflichten, der          unseren Beitrag auf Seite 15. Wenn er den          heute viel Spaß bei der Lektüre.
die Dinge konsequent anpackt, die „wir al-         einen oder anderen Impfmuffel im Unter-
leine nicht gelöst bekommen hätten“. – Das         nehmen bewegen könnte, sich impfen zu              Ihr
Gespräch mit dem Vorsitzenden des Vor-             lassen, würde uns das freuen.
standes lesen Sie auf der folgenden Seite.
                                                   Apropos Teilnahme: Auch wenn so man-
Ein wenig unbeobachtet von der internen            cher den Kopf schüttelt und (sich) fragt,
Öffentlichkeit hat sich gerade das Projekt         warum der Träger ausgerechnet in diesem
HandinHand auf den Weg gemacht. Das                Herbst eine Mitarbeiterbefragung durch-
Projekt zielt darauf ab, die Versorgung            führt, so sollten sich alle Skeptiker vielleicht

MARIENHAUS Echo 4/2019                                                                                                                           3
MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
„Das zeichnet uns in der Marienhaus-Familie aus“
    Über Baustellen und Sorgenkinder und das Restrukturierungsprogramm
    Fit for Future – ein Gespräch mit Dr. Heinz-Jürgen Scheid

Waldbreitbach. Baustellen gibt es in der                                                              kenhäuser im ländlichen Raum zunehmend
Trägerschaft wahrlich genug, sagt Dr. Heinz-                                                          gefährdet sind, ist das St. Elisabeth-Kran-
Jürgen Scheid. Und damit meint der Vorsit-                                                            kenhaus auf Partnersuche in der Südwest-
zende des Vorstandes der Marienhaus Stif-                                                             pfalz. – Wahrlich genug Baustellen.
tung zunächst gar nicht einmal die, die aus
dem Restrukturierungsprogramm Fit for                                                                 Womit wir dann doch, wie Heinz-Jürgen
Future resultieren. Er hat vielmehr die Ein-                                                          Scheid unterstreicht, beim Restrukturie-
richtungen im Blick, die dem Träger Kopf-                                                             rungsprogramm Fit for Future gelandet
zerbrechen bereiten und für die ein tragfä-                                                           wären. Denn das, daran erinnert er noch
higes Konzept für die Zukunft gefunden                                                                einmal, hat der Träger aufgelegt, um wieder
werden muss.                                                                                          schwarze Zahlen zu schreiben und sich da-
                                                                                                      mit gut für die Zukunft aufzustellen. Denn
Auf zwei dieser Baustellen, und darüber ist                                                           „nur so sind wir in der Lage, wieder aus ei-
Heinz-Jürgen Scheid froh, hat es in den zu-                                                           gener Kraft Investitionen zu tätigen und so
rückliegenden Monaten sichtbare Fortschrit-                                                           auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen
te gegeben. Da ist zunächst das Franziskus-                                                           und Mitarbeiter langfristig zu sichern“.

                                                                                           Foto: cb
hospital in Aachen. Seit Jahren arbeitet man
hier schon sehr erfolgreich mit der Uniklinik                                                         Und da, so Scheid, ist der Träger auf einem
RWTH Aachen (UKA) zusammen. Seit Anfang           Dr. Heinz-Jürgen Scheid.                            guten Weg. Die Verweildauer der Patienten
September steht fest, dass das UKA seine                                                              in den Krankenhäusern hat sich durch eine
Gesellschafteranteile an der Franziskushos-                                                           optimierte Steuerung spürbar verkürzt.
pital Aachen GmbH auf 51 Prozent aufstockt        lichen Verluste in Millionenhöhe „können            Durch eine stärkere und konsequent einge-
und zum Jahreswechsel das Haus komplett           wir als Träger nicht mehr auffangen“. Bis           haltene Standardisierung ergeben sich im
übernehmen wird . Die Übernahme ist, so           hier eine Lösung gefunden ist, so Dr. Heinz-        Zentraleinkauf Einsparpotentiale im sieben-
Scheid, sicherlich der richtige Schritt zur Zu-   Jürgen Scheid, müssen in den Gesprächen             stelligen Bereich. Auch die Zentralisierung
kunftssicherung des Hauses. Und, das betont       mit dem Land und den Kostenträgern noch             der Finanzbuchhaltung und der Personalar-
er mit Nachdruck: Alle Arbeitsplätze bleiben      einige dicke Bretter gebohrt werden.                beit an den Standorten Neuwied und Dil-
im Zuge der Übernahme erhalten.                                                                       lingen spart dem Träger Geld und macht die
                                                  Gar nicht so rosig sieht es auch in Oberwe-         Arbeit gleichzeitig effizienter. Und für die
Auch für Flörsheim – das Marienkranken-           sel aus. Die über Jahre hinweg geplante             Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch
haus hatte der Träger im Herbst 2017 schlie-      Zusammenführung der beiden Standorte                diese Zentralisierung ihren Arbeitsplatz
ßen müssen – gibt es endlich ein Nachnut-         der Loreley-Kliniken in Oberwesel lässt sich        wechseln mussten, habe man mit der eG-
zungskonzept. Das umfangreiche Angebot            nicht, wie ursprünglich gedacht, realisieren.       MAV eine faire soziale Ausgleichsregelung
an Arztpraxen (Flörsheim war ein reines           Gründe dafür sind die verschärften gesetz-          vereinbart, sagt Scheid. „Das zeichnet uns
Belegkrankenhaus) soll über eine Projekt-         lichen Regelungen, insbesondere die neuen           in der Marienhaus-Familie aus.“
gesellschaft ausgebaut werden. Man will           Vorgaben zur Notfallversorgung; dann die
eine Wohngemeinschaft für bis zu zehn             nicht refinanzierten Tarifsteigerungen (wo-         So sind für ihn die Baustellen beziehungs-
Patienten einrichten, die dauerhaft beat-         bei diese jedem einzelnen Mitarbeiter von           weise die Sorgenkinder in der Trägerschaft
met werden müssen. Und in dem Gebäu-              Herzen gegönnt seien); und die verstärkten          noch einmal ein schlagender Beweis dafür,
dekomplex sollen 26 Wohnungen für Be-             Prüfungen durch den Medizinischen Dienst            dass der Träger absolut richtig gehandelt
treutes Wohnen entstehen, so dass aus             der Krankenversicherung. Auch hier, so              hat, als er sich für den Restrukturierungs-
dem Marienkrankenhaus bis zur Fertigstel-         Scheid, „müssen wir eine Lösung finden, die         prozess mit Dr. Thomas Wolfram einen
lung Ende 2021 der Gesundheitscampus              wirtschaftlich tragfähig ist“.                      exzellenten Fachmann ins Haus geholt hat,
Flörsheim wird.                                                                                       der die Dinge konsequent anpackt, die –
                                                  An einem anderen Standort hat das Land              und das gibt Scheid unumwunden zu – „wir
Ein Sorgenkind dagegen, über das auch öf-         Rheinland-Pfalz die Rolle eines Moderators          alleine nicht gelöst bekommen hätten“.
fentlich intensiv diskutiert wird, ist das St.    übernommen. In Rodalben nämlich. Denn
Josef-Krankenhaus in Adenau, das tiefrote         das St. Elisabeth-Krankenhaus – die Mari-           Aber, und das ist ihm abschließend noch ein-
Zahlen schreibt. Der Träger, so Heinz-Jürgen      enhaus Unternehmensgruppe hat 2004 die              mal wichtig zu betonen: „Auch in Zeiten der
Scheid, stehe zum Haus – keine Frage. Und         Betriebsführung für das Haus übernom-               Veränderung bleiben die christlichen Werte
auch das Land Rheinland-Pfalz hält Adenau         men – sucht in der Region einen Partner für         unser Fundament“. Und auch wenn einzelne
für unverzichtbar. Die Frage ist nur: Wer         eine enge Kooperation beziehungsweise               Entscheidungen durchaus schmerzhaft sei-
deckt erstens dauerhaft das strukturelle          Fusion. Diesen Schritt tut das Haus, weil die       en, so geschehe dies immer „aus unserer
Defizit und wie kann zweitens die chirurgi-       Rahmenbedingungen für die Krankenhäu-               Verantwortung für den gesamten Träger
sche Versorgung in Zeiten des Ärzteman-           ser von Jahr zu Jahr generell schwieriger           und seine 14.000 Mitarbeiterinnen und Mit-
gels sichergestellt werden? Denn die jähr-        werden, und weil insbesondere kleine Kran-          arbeiter“.

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MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
Die Menschen machen das Haus zu etwas Besonderem
Das Marienhaus Seniorenzentrum St. Josef feierte sein 25-jähriges Bestehen

                                                                                                                                           Fotos: hf
Mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria   Hießen die Gäste willkommen: Schwester Marianne Meyer, Cindy-Beate Engelhardt, die stellver-
Himmelfahrt begannen die Feierlichkeiten zum      tretende Einrichtungsleiterin, Pflegedienstleiterin Martina Krupp und Geschäftsführer Marc
25-jährigen Bestehen des Hauses.                  Gabelmann (von links).

Bad Breisig. Das Haus hat zwei Jahrhundert-       kamen auf Bitten aus der Bevölkerung           Es sind (wie gesagt) die Menschen, die das
Hochwasser gemeistert, hat viele nette und        nach Bad Breisig, um Arme und Kranke zu        Marienhaus Seniorenzentrum St. Josef zu
bekannte Menschen begrüßen dürfen, sei-           pflegen. Das taten sie damals kostenlos.       etwas Besonderem machen – die Mitar-
nen Namen geändert (aus dem Alten- und            Ihren Lebensunterhalt bestritten sie durch     beiterinnen und Mitarbeiter, die oft weit
Pflegeheim wurde das Marienhaus Senio-            Almosen und Tagelohn. Schon wenige Jah-        mehr als ihre Pflicht tun; die Frauen und
renzentrum St. Josef), das Haus ist in all den    re später bauten sie ihr erstes Kranken-       Männer, die sich ehrenamtlich engagieren
Jahren aber vor allem eines geblieben: ein        haus. Später kamen eine Strick- und Näh-       und dabei immer wieder feststellen, dass
Ort, an dem man gerne lebt und arbeitet.          schule und ein Kindergarten hinzu. In den      auch ehrenamtliche Arbeit ein gegensei-
Das hoben denn auch alle Redner beim Fest-        beiden Weltkriegen und in den Hunger-          tiges Geben und Nehmen ist; und die Mit-
akt, den das Marienhaus Seniorenzentrum           jahren danach unterhielten die Schwes-         glieder des Fördervereins, die das Haus
St. Josef anlässlich seines 25. Geburtstages      tern eine Suppenküche und versorgten die       finanziell wie ideell unterstützen. Sie alle
Anfang September im Anschluss an einen            notleidende Bevölkerung. Ihr damaliges         sorgen dafür, dass sich die Frauen und
Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Him-        Haus, eine alte Villa am Rhein, die sie 1933   Männer, die hier leben, wohl und geborgen
melfahrt feierte, hervor.                         erworben hatten und St. Josefsheim nann-       fühlen.
                                                  ten, diente über viele Jahre alten, kranken
Das Marienhaus Seniorenzentrum St. Josef          und erholungsbedürftigen Menschen als          Ein ganz besonderes Augenmerk legt das
ist zweifelsohne eines der schönsten in           Unterkunft.                                    Haus darauf, auch das rückte Schwester
der Marienhaus Unternehmensgruppe.                                                               Marianne in ihrer Rede in den Blick, dass es
Und das liegt sicher nicht nur an der groß-       1985 verließen die Waldbreitbacher Fran-       im Marienhaus Seniorenzentrum St. Josef
zügigen Bauweise, sondern auch an der             ziskanerinnen Bad Breisig, denn das St.        genauso dazu gehört, dass hier Menschen
wunderschönen Lage in einem alten Park            Josefsheim konnte die baulichen Min-           selbstbestimmt und in Würde ihr Leben
direkt am Rhein. Aber, und daran erinner-         destanforderungen an ein Pflegeheim            vollenden können. Zahlreiche Pflegekräfte
te Schwester Marianne Meyer in ihrer An-          nicht mehr erfüllen, und eine Renovie-         haben hierfür eine Palliative-Care-Ausbil-
sprache, „es sind nicht die Steine, die einen     rung des Gebäudes lohnte sich nicht. Wer       dung absolviert; das Haus kooperiert des-
solchen Ort zu etwas Besonderem ma-               damals allerdings gedacht haben mag,           halb auch mit dem Hospiz-Verein Rhein-
chen, es sind die Menschen, die hier leben;       damit sei das Kapitel Waldbreitbacher          Ahr; und es kommen auch ehrenamtliche
die hier arbeiten; und die sich ehrenamt-         Franziskanerinnen in Bad Breisig beendet,      Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hos-
lich engagieren“. Sie alle tragen nach den        der hatte sich getäuscht und die Rech-         pizes ins Haus und begleiten Bewohner in
Worten von Schwester Marianne, die dem            nung ohne die Bürger der Stadt und den         der letzten Phase ihres Lebens.
Vorstand der Marienhaus Stiftung ange-            Förderverein gemacht. Sie kämpften er-
hört, dazu bei, die Tradition weiterzutra-        folgreich für die Rückkehr der Schwes-         All das macht in den Augen von Schwester
gen, die die Waldbreitbacher Franziskane-         tern. So wurde am 25. Oktober 1991 der         Marianne „den besonderen Charakter un-
rinnen 1867 und damit vor 152 Jahren              Grundstein für das neue Alten- und Pfle-       seres Hauses aus. Hier werden die christli-
begründet haben.                                  geheim St. Josef gelegt. Damit beginnt         chen Werte spürbar, auf die sich unsere
                                                  die Geschichte des neuen St. Josefshau-        Arbeit und unser gesamtes Unternehmen
1867 wurde der Ort von einer Pockenepi-           ses, die – da waren sich alle einig – noch     gründen; hier zeigt sich eine Kultur gelebter
demie heimgesucht und die Schwestern              möglichst lange dauern möge.                   Mitmenschlichkeit“.

MARIENHAUS Echo 4/2019                                                                                                                                 5
MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
Es lohnt sich, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für besonderes Engagement zu danken
Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde die Bereitschaft von Mitarbeitern,
kurzfristig zusätzliche Dienste zu übernehmen, mit der Ticket Plus Karte honoriert

Saarlouis (as). „Wenn ich beim Einkaufen            gebucht werden. Bis zu zwei Mal im Monat                 der Wertschätzung eingesetzt, denn Erfah-
mit der Ticket Plus Karte bezahle, dann ist         können sie diesen Betrag steuerfrei erhal-               rungen anderer Unternehmen zeigen, dass
das etwas anderes, als wenn ich meine EC-           ten und damit deutschlandweit einkaufen.                 dadurch die Motivation der Mitarbeiter
Karte nutze“, sagt Christel Turner. „Denn ich       Mit Hilfe einer App sehen sie, welche Ge-                deutlich gestärkt werden kann.
erinnere mich dann jedes Mal daran, dass            schäfte, Tankstellen und Restaurants die
das Geld auf der Gutscheinkarte ein Danke-          Gutscheinkarte akzeptieren.                              Zum Erfolgsmodell entwickelt
schön meines Dienstgebers ist, weil ich                                                                      Gerade Teilzeitkräfte wie Christel Turner wer-
bereit war, Dienste zu übernehmen, obwohl           Pilotprojekt                                             den häufiger gefragt, ob sie einspringen
ich frei hatte“, freut sich die examinierte         „Die Ticket Plus Karte haben wir im Rahmen               können, wenn sie frei haben. Denn die Pflege
Krankenschwester, die im Schichtdienst ar-          eines Pilotprojektes im Marienhaus Klinikum              ist knapp besetzt und wenn Kolleginnen und
beitet und über die Weiterbildung zur               St. Elisabeth Saarlouis eingeführt, um damit             Kollegen krank werden und zum Beispiel
Wundmanagerin verfügt. Seit September               unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern                Urlaubssaison ist, kann es schnell eng wer-
letzten Jahres können die Mitarbeiterinnen          Danke zu sagen für ihre Bereitschaft, kurz-              den, sagt sie. Dennoch ist kein Mitarbeiter
und Mitarbeiter des Marienhaus Klinikums            fristig einzuspringen“, sagt Sonja Petit. Kurz-          verpflichtet, aus dem Frei zu kommen. Und
St. Elisabeth Saarlouis bei der Personalab-         fristig bedeutet in diesem Zusammenhang,                 so sei es manchmal für die Stationsleiterin-
teilung diese Gutscheinkarte beantragen.            dass die Schicht weniger als vier Tage im                nen und -leiter schwierig, Ersatz zu finden,
Wenn sie zum Beispiel für einen erkrankten          Voraus angekündigt wurde. Die Vorsitzende                wenn Kollegen ausfallen, obwohl diese zu-
Kollegen einspringen und dessen Schicht             der MAV des Marienhaus Klinikums St. Eli-                sätzlichen Dienste selbstverständlich nach
übernehmen, erhalten sie als Dank für ihre          sabeth und der eGMAV hatte sich beim                     dem Tarifvertrag vergütet werden, sagt Son-
Einsatz 22 Euro, die auf die Ticket Plus Karte      Stiftungsvorstand für diese besondere Form               ja Petit. Deshalb freut sie sich, dass sich die
                                                                                                             Ticket Plus Karte im Marienhaus Klinikum St.
                                                                                                             Elisabeth Saarlouis schnell zu einem Erfolgs-
                                                                                                             modell entwickelt hat. Viele Mitarbeiterin-
                                                                                                             nen und Mitarbeiter nutzen die Gutschein-
                                                                                                             karte. „Sie nehmen wahr, dass der Dienst-
                                                                                                             geber ihre Flexibilität und ihr Engagement
                                                                                                             anerkennt, und das stärkt ihre Motivation,
                                                                                                             für Kollegen einzuspringen“, so Petit.

                                                                                                             Wenn Not am Mann ist
                                                                                                             Das bestätigt auch Christoph Oswald, der
                                                                                                             leitende Intensivpfleger: Seine Mitarbeite-
                                                                                                             rinnen und Mitarbeiter übernehmen we-
                                                                                                             sentlich bereitwilliger eine zusätzliche
                                                                                                             Schicht, wenn Not am Mann ist, seit sie
                                                                                                             dafür mit 22 Euro auf der Ticket Plus Karte
                                                                                                             belohnt werden. Er habe jetzt weniger Pro-
                                                                                                             bleme, alle Schichten zu besetzen.

                                                                                                             Sonja Petit findet es sehr gut, „dass der
                                                                                                             Dienstgeber es registriert und honoriert,
                                                                                                             wenn Mitarbeiter besonderen Einsatz zei-
                                                                                                             gen, denn sie sind unser kostbarstes Gut“,
                                                                                                             ist sie überzeugt. Die Gutscheinkarte sei
                                                                                                             ideal dafür und werde von den Mitarbei-
                                                                                                             tern super angenommen. Deshalb freut sie
                                                                                                             sich, dass in Zukunft alle Einrichtungen des
                                                                                                             Trägers die Ticket Plus Karte nutzen dürfen.
                                                                                                  Foto: as

                                                                                                             Denn die Erfahrungen, die im Marienhaus
                                                                                                             Klinikum St. Elisabeth Saarlouis im vergan-
Christel Turner (links), examinierte Krankenschwester und Wundmanagerin, freut sich, dass sie für            genen Jahr damit gemacht wurden, zeigen,
zusätzliche Dienste, die sie kurzfristig übernimmt, eine Gratifikation auf der Ticket Plus Gutschein-        dass es sich lohnt, den Mitarbeiterinnen
karte erhält. Das Pilotprojekt Ticket Plus Karte wurde initiiert von Sonja Petit, der Vorsitzenden der       und Mitarbeitern für besonderes Engage-
MAV und der eGMAV.                                                                                           ment zu danken.

6                                                                                                                                    4/2019 MARIENHAUS Echo
MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
Adenau braucht finanzielle Unterstützung,
um überleben zu können
Adenau. Der Träger will am Standort Ade-      reichend ärztliches Personal gewinnen                         ren. Ursache dafür sind u.a. die Einhaltung
nau festhalten und wird dort ab Jahresbe-     kann. Für den Betrieb einer chirurgischen                     des Arbeitszeitgesetzes für Ärzte, die po-
ginn 2020 eine geriatrisch-internistische     Abteilung braucht man mindestens sieben                       litischen Strukturvorgaben für den Kran-
Abteilung und eine internistische Notfall-    Ärztinnen und Ärzte. Und diese Zahl zu er-                    kenhaus-Betrieb und die Aufrechterhal-
versorgung anbieten. Erhalten bleiben soll    reichen, das hat sich bereits in den letzten                  tung der medizinischen Notfallversorgung,
auch die Bereitschaftspraxis der Kassen-      Jahren als fast unmöglich erwiesen. – An-                     der Betrieb der Notfallpraxis am Kranken-
ärztlichen Vereinigung, auch der Notarzt-     dernfalls, so der Prokurist der Marienhaus                    haus und der nicht ausreichend refinan-
wagen soll seinen Standort weiterhin am       Kliniken GmbH weiter, werde man versu-                        zierte notärztliche Rettungsdienst für die
Krankenhaus haben. Diese Zusage, die          chen, einen Chirurgen zu gewinnen, der                        Region. Und es wird immer schwieriger,
Christoph Wagner Mitte September in der       sich mit seiner Praxis im Krankenhaus nie-                    den Betrieb durch personelle Unterstüt-
Sitzung des Verbandsgemeinderates mach-       derlässt und dort auch kleinere chirurgische                  zung von Ärztinnen und Ärzten aus dem
te, ist allerdings an die Voraussetzung ge-   Eingriffe vornimmt. Hierdurch wäre eine                       Schwesterkrankenhaus in Bad Neuenahr
knüpft, dass dem St. Josef-Krankenhaus        chirurgische Grundversorgung während                          oder durch externe Honorarärzte aufrecht
auskömmliche finanzielle Mittel zur Verfü-    der Praxiszeiten gewährleistet.                               zu erhalten.
gung gestellt werden und auch die finan-
zielle Ausstattung des notärztlichen Ret-     Schon seit Jahren schreibt das Adenauer                       Deshalb sieht sich der Träger aus wirt-
tungsdienstes angepasst wird.                 Krankenhaus tiefrote Zahlen. Selbst unter                     schaftlichen Gründen nicht länger imstan-
                                              Ausschöpfung aller Wirtschaftlichkeitspo-                     de, ohne weitreichende finanzielle Unter-
Die Zukunft der chirurgischen Versorgung      tentiale ist es in den letzten Jahren nicht                   stützung durch Krankenkassen und Land
hängt neben der auskömmlichen Finanzie-       gelungen, die Verluste in Millionenhöhe                       das St. Josef-Krankenhaus in der bisherigen
rung entscheidend davon ab, ob man aus-       (aktuell sind es zwei Millionen) zu reduzie-                  Struktur weiterzuführen. Die Marienhaus
                                                                                                            Unternehmensgruppe will gleichwohl am
                                                                                                            Standort Adenau festhalten. Nur ohne ex-
                                                                                                            terne finanzielle Unterstützung sieht sie
                                                                                                            sich dazu nicht in der Lage. – Die Pauschal-
                                                                                                            förderung in Höhe von 400.000 Euro, die
                                                                                                            das Krankenhaus erhalten wird, weil es in
                                                                                                            die Liste der bundesweit 120 sogenannten
                                                                                                            bedarfsnotwendigen Krankenhäuser auf-
                                                                                       Foto: Joachim Gies

                                                                                                            genommen worden ist, reicht dafür bei
                                                                                                            weitem nicht aus. Deshalb ist man auch
                                                                                                            mit dem Land Rheinland-Pfalz in intensiven
                                                                                                            Gesprächen, wie man den Standort Adenau
                                                                                                            gemeinsam erhalten kann.

   IHR PARTNER FÜR KAFFEE                                                                                                        Ihr Ansprechpartner:
                                                                                                                                     Heiko Riekewald

   UND KAFFEEMASCHINEN                                                                                                       Telefon: 0172 / 28 35 328
                                                                                                                 E-Mail: Heiko.Riekewald@melitta.de
                                                                                                                         Heiko.
                                                                                                                                                          ® Registrierte Marke eines Unternehmens der Melitta Gruppe.

                                                    Melitta®                                                                Melitta Professional
                                                                                                                            Coffee Solutions
                                              Cafina® XT 5                                                                  www.melitta-professional.de

MARIENHAUS Echo 4/2019                                                                                                                                                                                                  7
MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
„Da braucht es eine Oberin wie Sie,
die mit beiden Beinen fest im Leben steht“
    Beate Leonhard-Kaul als Oberin der Kliniken in Neunkirchen und Ottweiler herzlich willkommen geheißen

                                                                                                       St. Josef-Krankenhaus anzufangen. Beate
                                                                                                       Leonhard-Kaul hat eine Ausbildung zur Still-
                                                                                                       und Laktationsberaterin absolviert und am
                                                                                                       St. Josef-Krankenhaus die Elternschule mit
                                                                                                       aufgebaut, hat in der Stillambulanz und pa-
                                                                                                       rallel bei einem ambulanten Kinderpflege-
                                                                                                       dienst gearbeitet. Und irgendwann im Jahre
                                                                                                       2005 fragte Christel Müller sie, ob sie es sich
                                                                                                       vorstellen könne, im Ambulanten Hospiz
                                                                                                       mitzuarbeiten und einen ambulanten Kin-
                                                                                                       derhospizdienst mit aufzubauen.

                                                                                                       Beate Leonhard-Kaul musste nicht lange
                                                                                                       überlegen, bereits im April 2006 ging der
                                                                                                       ambulante Kinderhospizdienst an den Start.
                                                                                                       Zusammen mit ihren haupt- und ehrenamt-
                                                                                                       lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
                                                                                                       hat sie dafür gekämpft, dass die Familien
                                                                                                       trotz der schweren Erkrankung eines ihrer
                                                                                                       Kinder Lebensqualität und Lebensfreude
                                                                                                       behalten. Daneben hat sie gezielt die Trau-
                                                                                                       erarbeit aufgebaut. Diese Arbeit, die sie als
                                                                                            Foto: hf

                                                                                                       gelebte Christlichkeit versteht, will sie auch
                                                                                                       auf alle Fälle fortsetzen.
Beate Leonhard-Kaul (2. von links) und ihre Vorgängerin Christel Müller (2. von rechts) zusammen
mit Maria Heine und Dr. Klaus-Peter Reimund.                                                           Beate Leonhard-Kaul ist, so formulierte es
                                                                                                       Maria Heine vom Vorstand der Marienhaus
                                                                                                       Stiftung, „prädestiniert für die Aufgaben
Neunkirchen. Christel Müller habe eine           ben. Man habe sie vielmehr gefragt – weil             einer Krankenhausoberin“. Denn sie beglei-
glückliche Hand bewiesen, als sie sie als ihre   sie Ihre Arbeit gut und weitsichtig gemacht           te seit vielen Jahren Menschen auf ihrem
Nachfolgerin als Oberin der Marienhauskli-       habe und weil man ihr die neue Aufgabe                Weg, möge der auch noch so beschwerlich
nik St. Josef Kohlhof und der Marienhaus-        einfach zutraute. Und Christel Müller habe            sein, und gehe wertschätzend mit ihnen
klinik Ottweiler vorgeschlagen habe. Und         diese neuen Herausforderungen stets an-               um. Sie begreife das Leben als Geschenk,
bereits nach wenigen Wochen, so betonte          genommen und souverän gemeistert.                     für das man täglich dankbar sein sollte und
es Pflegedirektorin Stefanie Conrad in ihren                                                           das man gestalten dürfe; sie schaue positiv
Begrüßungsworten, sei sie an beiden Stand-       Das, so Reimund weiter, mache einen gelas-            gelassen nach vorne und habe dabei immer
orten in ihrer neuen Rolle angekommen.           sen und selbstbewusst zugleich, aber nicht            ein gutes Wort für Ihre Mitmenschen.
Beate Leonhard-Kaul, von der hier die Rede       pflegeleicht. Das aber gehöre sich auch nicht
ist, sei nämlich den Menschen zugewandt          für eine Oberin. Christel Müller habe mit             Momentan erlebt das gesamte Gesund-
und stehe für Werte ein, auch in schwieri-       ihrer Meinung nie hinterm Berg gehalten.              heitswesen, aber auch die Marienhaus Un-
gen Zeiten. – Ende August wurde Beate            Und sie habe die Fragen gestellt, die kein            ternehmensgruppe aufregende, ja stürmi-
Leonhard-Kaul feierlich als neue Oberin der      anderer stellt oder sich zu stellen traut. So         sche Zeiten. Das führt bei Mitarbeitern zu
Schwesterkrankenhäuser in Neunkirchen            sei sie immer für die Menschen da gewesen             Verunsicherung und schürt Ängste. Da
und Ottweiler in ihr Amt eingeführt. Und         – als Anwältin für Patientinnen und Patien-           braucht es, so Klaus-Peter Reimund, in den
obwohl es eigentlich gar nicht auf der Ta-       ten und deren Angehörige, vor allem aber              Einrichtungen vor Ort gestandene Männer
gesordnung stand, widmeten sich alle Red-        für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.             und Frauen, die das Schiff durch die raue
ner zunächst ihrer Vorgängerin Christel                                                                See navigieren und auf Kurs halten, die den
Müller, die Ende Juni in den wohlverdienten      Die berühmten Fußstapfen, in die Beate                Menschen Vertrauen und Sicherheit geben.
Ruhestand gegangen ist.                          Leonhard-Kaul tritt, sind groß. Aber das hat          „Da braucht es eine Oberin wie Sie, liebe
                                                 sie Gott sei Dank nicht davon abgehalten,             Frau Leonhard-Kaul, die mit beiden Beinen
Sie war, daran erinnerte Geschäftsführer         die Aufgaben der Krankenhausoberin in                 fest im Leben steht; die es gelernt hat, Men-
Dr. Klaus-Peter Reimund, eine gefragte Frau.     Neunkirchen und Ottweiler zu übernehmen.              schen auch auf schweren Wegen zu beglei-
Ob Stations- und Pflegedienstleitung oder        Sie hat Kinderkrankenpflege gelernt – und             ten; die das tut mit der nötigen Empathie
Krankenhausoberin – für keine dieser Auf-        zwar auf dem Kohlhof, um dann im Novem-               und aus einem tiefen Glauben heraus, der
gaben habe sich Christel Müller je bewor-        ber 1986 auf der Neugeborenenstation im               einem auch die nötige Gelassenheit gibt“.

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MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
Wir tun alles, „um betroffene Patienten
gut durch die Operation zu bringen“
Das Katholische Klinikum Mainz hat als eine der ersten Kliniken in Deutschland ein
Perioperatives Management zur Betreuung von Patienten mit Diabetes etabliert

Mainz (as). Rund ein Drittel aller Patienten,    haben Einfluss auf den Stoffwechsel des            sorgen mit Medikamenten dafür, dass er
die im Katholischen Klinikum Mainz (kkm)         Patienten und wirken sich auf den Blutzu-          im Normbereich bleibt.
behandelt werden, sind an Diabetes melli-        ckerspiegel aus. Zudem müssen Patienten
tus erkrankt. „Wenn diese Patienten ope-         vor einem operativen Eingriff nüchtern sein.       Alle Ärzte und Pflegekräfte, die auf der In-
riert werden müssen, weil sie zum Beispiel       Das muss bei der Insulingabe berücksichtigt        tensivstation, im Aufwachraum und auf der
ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk be-        werden. Auch während der Operation muss            Normalstation mit diesen Patienten zu tun
nötigen, dann müssen wir ihre Stoffwech-         der Blutzuckerspiegel engmaschig über-             haben, sind entsprechend informiert und
selerkrankung unbedingt mit berücksichti-        wacht werden. Und die Risiken steigen, wenn        achten auch nach dem Eingriff sehr genau
gen“, sagt Dr. Colline Nittel. Denn bei diesen   der Blutzucker schon vor dem Krankenhaus-          auf die Blutzuckerwerte. Denn eine Über-
Patienten könne vor und während der Ope-         aufenthalt nicht gut eingestellt ist.              zuckerung beispielsweise wirkt sich negativ
ration der Blutzucker entgleisen, und das                                                           auf das Immunsystem aus, fördert Infekti-
kann lebensgefährlich werden, so die Ober-       Damit der Blutzucker nicht entgleist               onen und kann die Wundheilung stören.
ärztin der Inneren Medizin 2, Gastroentero-      „Kommt ein Diabetes-Patient als Notfall
logie, Diabetologie, Onkologie. Deshalb hat      ins kkm und muss direkt operiert werden,           Dass das Perioperative Management zur
das kkm, das von der Deutschen Diabetes          dann nutzen wir die verbleibende Zeit bis          Betreuung von Patienten mit Diabetes im
Gesellschaft als zertifiziertes Diabeteszen-     zu dem Eingriff, um seinen Blutzucker so           kkm Standard ist, ist schon etwas Beson-
trum anerkannt ist, als eine der ersten Kli-     gut wie möglich zu regulieren“, sagt Dr.           deres, freut sich Dr. Nittel. „Wir arbeiten
niken in Deutschland ein Perioperatives          Sylvia Gutfreund. „Grundsätzlich tun wir           interdisziplinär mit allen Fachabteilungen
Management zur Betreuung von Patienten           alles, um betroffene Patienten gut und             im ganzen Haus zusammen und sorgen so
mit Diabetes eingeführt. Dafür hat Dr. Col-      ohne Komplikationen durch die Operation            dafür, dass Diabetespatienten sicher be-
line Nittel, die Leiterin der Diabetologie,      zu bringen.“ Deshalb messen die Anästhe-           handelt werden und gut aufgehoben sind“,
Standard Operating Procedures (SOPs) ent-        sisten während der Narkose regelmäßig              sagt sie.
wickelt. Das sind standardisierte Verfah-        den Blutzuckerspiegel des Patienten und
rensanweisungen, die sich am neuesten
Stand der Wissenschaft orientieren. Da-
rin ist genau geregelt, wie Patienten, die
an Diabetes leiden, vor, während und nach
einem operativen Eingriff behandelt wer-
den müssen. „Jeder Arzt in unserem Haus
kennt diese SOPs und handelt danach,
wenn er mit einem betroffenen Patienten
zu tun hat“, so Nittel.

Sicherheit geht vor
Kommt ein Patient mit einer bekannten
Diabeteserkrankung in das kkm, weil er sich
einer geplanten Operation unterziehen
muss, dann wird schon bei der Aufnahme
ganz besonders auf die Blutzuckerwerte
geachtet. „Sehen wir bei den Ergebnissen
der Laboruntersuchung, dass er schlecht
eingestellt ist, dann schicken wir den Pa-
tienten zuerst noch einmal zum Hausarzt“,
sagt Dr. Sylvia Gutfreund. Die Operation
werde dann verschoben, so die Oberärztin
der Anästhesie. Denn seine Sicherheit
gehe vor.

Für Diabetiker ist ein Aufenthalt im Kran-
                                                                                                                                                       Foto: red

kenhaus immer mit Risiken verbunden.
Denn auch eine Insulintherapie, die im Alltag
gut eingestellt war, muss im Krankenhaus         Dr. Colline Nittel (rechts), die Oberärztin der Inneren Medizin 2, Gastroenterologie, Diabetologie,
oftmals angepasst werden. Zu viele Fakto-        Onkologie, und Dr. Sylvia Gutfreund, die Oberärztin der Anästhesie, sorgen dafür, dass Patienten
ren wie Aufregung, Sorgen und Schmerzen          mit Diabetes einen operativen Eingriff gut und sicher überstehen.

MARIENHAUS Echo 4/2019                                                                                                                             9
MARIENHAUS Echo - Marienhaus-Gruppe
Sie sind ein Geschenk für die Einrichtung
     Michaele Günter und Nicole Schumacher arbeiten als Seelsorgerinnen im Josef-Ecker-Stift – ein Besuch

 Neuwied. Was die beiden auszeichnet, ist      ist, arbeitet Nicole Schumacher noch als            munion. Und die Zusammenarbeit mit den
 heutzutage im Arbeitsleben eine absolute      Seelsorgerin im Hospiz im Ahrtal in Bad             Kirchengemeinden – ob evangelisch oder
 Kostbarkeit. Michaele Günter und Nicole       Neuenahr. Im Josef-Ecker-Stift ist sie nun          katholisch – funktioniert reibungslos, wie
 Schumacher sind einfach da und haben Zeit     seit drei Jahren tätig, Michaele Günter erst        sie berichten.
 für die Menschen. Im Josef-Ecker-Stift ar-    ein gutes Jahr.
 beiten die beiden als Seelsorgerinnen und                                                         Auch im Haus können sie auf eine Menge
 nehmen sich der Fragen und Sorgen der         „Gottes bedingungsloses Ja zum Leben ist            Unterstützung bauen. Da ist Schwester M.
 Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer          das Fundament unserer Arbeit“, bringen sie          Christiane Altmeier. Trotz ihrer 85 Jahre über-
 Angehörigen, aber natürlich auch der Mit-     ihr Verständnis von Seelsorge auf den               nimmt die Waldbreitbacher Franziskanerin
 arbeiterinnen und Mitarbeiter an. So sind     Punkt. Deshalb schenken sie den Menschen            noch immer den Kapellendienst und führt
 sie in gewisser Weise ein Geschenk für die    nicht nur ihre Zeit, sie machen auch gezielt        den Einsatzplan der Priester. Da ist Hans-
 Einrichtung. Nicole Schumacher sogar          Angebote, damit sie zur Ruhe kommen kön-            Werner Tross, der die Aufgaben des Küsters
 gleich in doppelter Weise, denn ihre Stelle   nen. So gibt es mittwochs um 10.30 Uhr in           wahrnimmt und an den Wochenenden als
 wird von der Sankt-Hedwig-Werk-Stiftung       der Kapelle des Hauses einen Wortgottes-            Lektor und Kommunionhelfer fungiert. Auch
 des (mittlerweile verstorbenen) Pfarrers      dienst für alle. Beten im Alltag lautet das         er ist schon 89 Jahre alt. Und sie zählen auch
 Kurt Schilowsky finanziert.                   Motto. Eingeladen sind die Bewohnerinnen            Sabine Birkenbach und Veronika Rössler
                                               und Bewohner, unter die 30 bis 40 regel-            dazu. Sabine Birkenbach vom Ambulanten
 Die Menschen, die zu ihnen kommen, su-        mäßigen Besucher mischen sich aber auch             Hospiz Neuwied ist zwei Tage pro Woche im
 chen jemanden, der zuhört, ihnen Wert-        Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.                   Josef-Ecker-Stift präsent, um beispielhaft die
 schätzung entgegenbringt und ihnen Halt                                                           hospizliche Kultur im Hause zu implemen-
 gibt. Deshalb, so haben Michaele Günter       Welche Konfession jemand hat, das spielt            tieren. Und die Ehrenamtsbeauftragte Vero-
 und Nicole Schumacher festgestellt, ist es    für Nicole Schumacher und Michaele Gün-             nika Rössler übernimmt, wenn Michaele
 gut, dass sie nicht klassisch zum System      ter keine Rolle. Natürlich wollen sie die ka-       Günter und Nicole Schumacher verhindert
 gehören und damit nicht als verlängerter      tholischen Rituale, mit denen insbesonde-           sind, mittwochs Beten im Alltag.
 Arm von Einrichtungsleitung oder Ge-          re die Bewohner groß geworden sind und
 schäftsführung angesehen werden. Vor          die sie ein Leben lang begleitet haben, wach        Es sind eine ganze Reihe von Menschen, auf
 diesem Hintergrund seien die Menschen         halten. So beten sie auf Wunsch mit den             die die Seelsorgerinnen im Josef-Ecker-Stift
 eher bereit, sich zu öffnen und über das zu   Bewohnern oder bringen ihnen die Kom-               zählen können.
 reden, was sie bedrückt.

 Nicole Schumacher und Michaele Günter
 gehen morgens regelmäßig über die Wohn-
 bereiche, fragen die Menschen, denen sie
 begegnen, wie es ihnen geht, und kommen
 so mit Mitarbeitern und Bewohnern rasch
 ins Gespräch. „Manchmal reicht es schon,
 wenn wir einfach zuhören und Verständnis
 zeigen“. So sind sie so etwas wie lebende
 Kummerkästen – bei den kleinen wie auch
 den großen Problemen, die die Menschen
 mit sich herumschleppen und über die sie
 mit niemandem sonst meinen reden zu
 können.

 Derzeit sind es oftmals Mitarbeiterinnen
 und Mitarbeiter, die das Gespräch mit den
 Seelsorgerinnen suchen. Das, so betonen
 Nicole Schumacher und Michaele Günter,
 kommt indirekt auch wieder den Bewoh-
 nern zugute; denn die „spüren sehr genau,
 wenn etwas nicht stimmt“.

 Michaele Günter wie auch Nicole Schuma-
                                                                                                                                                Foto: hf

 cher sind jeweils an zwei Tagen die Woche
 im Josef-Ecker-Stift. Während Michaele
 Günter darüber hinaus in der trägereigenen    Nicole Schumacher (links) und Michaele Günter. In der Kapelle des Josef-Ecker-Stiftes laden sie jeden
 Bildungsarbeit im Hospizbereich engagiert     Mittwoch um 10.30 Uhr zu Beten im Alltag ein.

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Die Arbeit des Vereins ist ein
„Vorbild, wie Ehrenamt funktionieren kann“
Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchte das Hospiz im Ahrtal

Bad Neuenahr. Zu einem guten Leben ge-
hört irgendwann auch das gute Sterben.
Wie sich die haupt- und die vielen ehren-
amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter des Hospizes im Ahrtal für dieses gute
Sterben engagieren, darüber informierte
sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsi-
dentin Malu Dreyer Ende August bei einem
Besuch vor Ort. Im Rahmen ihrer „Im Land
daheim-Tour“ machte sie im Hospiz Station
und nahm sich viel Zeit für die Begegnung
und das Gespräch mit den Ehrenamtlichen.
Dreyer zeigte sich dabei extrem beeindruckt
– zum einen von dem „wunderschönen             Ministerpräsidentin Malu Dreyer (3. von rechts) besuchte Ende August das Hospiz im Ahrtal…

                                               Haus“, zum anderen von der „wunderbaren           mit Leidenschaft dabei sei. Was sicherlich
                                               Begleitung“, die die Ehrenamtlichen des           für alle Ehrenamtlichen gilt.
IMPRESSUM                                      Hospiz-Vereins Rhein-Ahr seit vielen Jahren
                                               leisten. Die Arbeit des Vereins sei ein „Vor-     Der Hospiz-Verein Rhein-Ahr wurde im Jah-
MARIENHAUS                    Echo             bild, wie Ehrenamt funktionieren kann“,           re 1992 gegründet und ist mit 1.372 Mit-
4/2019                                         lobte die Ministerpräsidentin und dankte          gliedern einer der größten bundesweit. Das
                                               zugleich allen Ehrenamtlichen für ihr Enga-       stationäre Hospiz im Ahrtal wurde Anfang
Die Mitarbeiterzeitung der
                                               gement.                                           2016 in Betrieb genommen. Gemeinsame
MARIENHAUS Unternehmensgruppe                                                                    Gesellschafter sind der Hospiz-Verein Rhein-
Margaretha-Flesch-Straße 5                     Die wiederum berichteten dem Gast aus             Ahr, die Marienhaus Unternehmensgruppe
56588 Waldbreitbach
                                               Mainz, dass jede Begleitung – so unter-           und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Telefon:		 02638 925-140                       schiedlich sie auch sein mag – ein gegen-         Bethel. Im vergangenen Jahr wurden im
Telefax:		 02638 925-142                       seitiges Geben und Nehmen ist und dass            Hospiz 109 Gäste stationär begleitet. Hier
E-Mail:		heribert.frieling@marienhaus.de
Internet:		www.marienhaus.de                   man, wie es eine Teilnehmerin beschrieb,          engagieren sich 20 Ehrenamtliche. Zusam-
                                               aus jeder Begegnung etwas mitnehme. Das           men mit den sechs hauptamtlichen Hospiz-
Herausgeber:                                   ehrenamtliche Engagement für Menschen,            fachkräften haben die 63 ehrenamtlichen
MARIENHAUS HOLDING GMBH
Margaretha-Flesch-Straße 5                     deren Lebensweg sich dem Ende zuneigt             Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahre
56588 Waldbreitbach                            und für die die Medizin kurativ nichts mehr       2018 341 Schwerstkranke und Sterbende
                                               tun kann, sei Sinnerfüllung schlechthin,          und deren Angehörige im ganzen Kreis Ahr-
Geschäftsführung:
Schwester Marianne Meyer                       meinte ein anderer und betonte, dass er           weiler begleitet.
Dr. Günter Merschbächer
Dr. Heinz-Jürgen Scheid

Redaktion:
Heribert Frieling (Leitung)
Anja Loudovici
Andrea Schulze
Franziska Sprenger
Julia Wedeking

Layout:
Christian Belz
Sebastian Klein
Danuta Laude

Druck:
Heinrich Lauck GmbH,
Artelbrückstraße 7, 65439 Flörsheim am Main

Anzeigen:
                                                                                                                                            Fotos: hf

Schäfer Medienberatung, Konz
Telefon 06501 6086314
E-Mail: schaefer-medien@t-online.de

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier      …und dankte allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement.

MARIENHAUS Echo 4/2019                                                                                                                                  11
Die rote Nase macht‘s
     Hanna Hitzig und Oskar Lustig besuchen einmal im Monat die
     Patienten der Geriatrie – unterwegs mit den Geronto-Clowns

 Neustadt an der Weinstraße. „Hinter jeder       Gerlinde Numrich ist vom Fach. Beruflich        das Marienhaus Klinikum Hetzelstift. – Gott
 Tür öffnet sich eine Wundertüte“, sagt Ger-     arbeitet sie seit vielen Jahren mit Senioren,   sei Dank; denn „wir sind froh, dass die Ge-
 linde Numrich und beschreibt damit sehr         hat auch eine Ausbildung für die Betreuung      ronto-Clowns zu uns kommen“, sagt Dr.
 anschaulich, wie anspruchsvoll und gleich-      von demenzkranken Menschen absolviert.          Wiltrud Brech, die Chefärztin der Geriatrie.
 zeitig unkalkulierbar ihre Arbeit ist. Zusam-   Gerhard Vollmar dagegen ist von Hause aus       Deren Besuche nämlich seien „eine ganz
 men mit ihrem Kollegen Gerhard Vollmar          Ingenieur und ein „Kopfmensch“, wie er          wichtige Ergänzung unserer Therapie“.
 kommt sie an jedem dritten Montag im Mo-        selbst zugibt. Vor zwei Jahren ist er aus dem
 nat ins Marienhaus Klinikum Hetzelstift, um     aktiven Berufsleben ausgeschieden, hat sich     Es ist tatsächlich bemerkenswert zu sehen,
 die Patientinnen und Patienten der Geriatrie    ein paar neue ehrenamtliche Jobs gesucht,       wie die Patientinnen und Patienten auf
 zu besuchen. Dann nennen sie sich allerdings    weil er „etwas Sinnvolles“ machen wollte.       Hanna Hitzig und Oskar Lustig reagieren.
 Hanna Hitzig und Oskar Lustig; denn die bei-    Einer davon ist der des Geronto-Clowns. „Bei    Schaut der eine oder andere anfangs noch
 den sind ehrenamtlich als Geronto-Clowns        dem muss ich das Herz sprechen lassen.“         etwas zurückhaltend oder skeptisch auf die
 unterwegs. Und als solche spulen sie nicht                                                      beiden Figuren in ihren bunten Kostümen,
 etwa ein Programm ab, sondern gehen auf         Ihre Ausbildung haben die beiden im Rah-        so wird spätestens dann daraus ein heiteres
 die Menschen zu, versuchen, mit ihnen Kon-      men des Modellprojektes Geronto-Clowns          Miteinander, wenn Oskar Lustig auf seiner
 takt aufzunehmen oder ins Gespräch zu           für Menschen mit Demenz im Krankenhaus          Gitarre ein altes Volkslied anstimmt. Und
 kommen. Das ist nicht immer ganz einfach,       absolviert. Das Projekt ist ein Baustein in     selbst die alte Dame, die etwas mürrisch
 aber es genügen oft ein paar Kleinigkeiten,     der Demenzstrategie des Landes Rheinland-       auf der Bettkante sitzt und ihrem Glück gar
 um das Eis zu brechen. Insbesondere eine        Pfalz und soll helfen, Menschen mit De-         nicht so richtig trauen will, taut auf, als
 dieser Kleinigkeiten gibt den beiden einen      menz den Aufenthalt im Krankenhaus zu           Hanna Hitzig sich zu ihr gesellt und mit
 enormen Vertrauensvorschuss: „Die rote          erleichtern. Eines der 16 Krankenhäuser, die    dem Maßband ihre Geduld misst. So brin-
 Nase macht’s“, sagt Hanna Hitzig.               sich an diesem Modellprojekt beteiligen, ist    gen die beiden für einen Moment etwas

                                                                                                                                         Fotos: hf

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Leichtigkeit ins Leben der Patienten. Und         ins Haus. Ihr Job sei anstrengend, sagen    Routine. (Wobei jeder, der sie sieht, sie für
diese Besuche wirken nach, wie Kranken-           die beiden; denn sie müssen viel impro-     ein eingespieltes Team hält). Gleichzeitig
schwester Anke Gassner erzählt.                   visieren, schließlich sind die Patienten    sei dieser Job sehr motivierend, sagen sie.
                                                  sehr unterschiedlich. Und da sie erst ein   – Wer sie einen Nachmittag begleitet hat,
Seit Februar kommen Gerlinde Numrich              paar Monate gemeinsam unterwegs sind,       der kann beides nur unterstreichen.
und Gerhard Vollmar als Geronto-Clowns            fehle ihnen es ja auch noch ein wenig an

         vrk.de/ethisch-nachhaltig
                                                                                                    Folgen Sie uns
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MARIENHAUS Echo 4/2019                                                                                                                    13
Partnersuche in der Südwestpfalz
                                                                                                         der Wilhelm bei einer Pressekonferenz in
                                                                                                         Rodalben Anfang September erklärte.

                                                                                                         Die Rahmenbedingungen für die Kranken-
                                                                                                         häuser werden von Jahr zu Jahr schwieriger,
                                                                                                         und insbesondere kleine Krankenhäuser im
                                                                                                         ländlichen Raum sehen sich zunehmend in
                                                                                                         ihrer Existenz bedroht. Das St. Elisabeth-
                                                                                                         Krankenhaus ist nach den Worten seines
                                                                                                         Geschäftsführers Michael Osypka derzeit
                                                                                                         zwar nicht akut gefährdet, es gehe gleich-
                                                                                                         wohl darum, rechtzeitig die Weichen für
                                                                                                         die Zukunftssicherung des Hauses und den

                                                                                          Foto: Archiv
                                                                                                         Erhalt der rund 340 Arbeitsplätze zu stellen.

                                                                                                         Als Partner für eine enge Kooperation oder
 Das St. Elisabeth-Krankenhaus in Rodalben will zusammen mit einer der Nachbar-Kliniken die              Fusion kommen nur die drei genannten
 Zukunft gewinnen.                                                                                       Kliniken in Frage, trägereigene Einrichtun-
                                                                                                         gen in der Nähe gibt es nämlich nicht. Des-
                                                                                                         halb könnte es sein, dass sich die Marien-
 Rodalben. Das St. Elisabeth-Krankenhaus in     lautern, das Nardini Klinikum Landstuhl-                 haus Unternehmensgruppe, die im Jahre
 Rodalben sucht einen neuen Partner. Son-       Zweibrücken sowie das Städtische Kranken-                2004 die Betriebsführung des St. Elisabeth-
 dierungsgespräche für einen möglichen Trä-     haus Pirmasens in Frage. Die Gespräche über              Krankenhauses übernommen hat, mögli-
 gerwechsel zu führen, dafür hat der Stif-      die künftige Struktur der stationären Versor-            cherweise aus Rodalben zurückzieht. Das
 tungsrat des St. Elisabeth-Krankenhauses       gung in der Südwestpfalz wird das Gesund-                hängt allerdings letztlich vom Ergebnis der
 grünes Licht gegeben. Als (Fusions)-Partner    heitsministerium moderieren und begleiten,               Gespräche ab, die in diesen Wochen ge-
 kommen das Westpfalz-Klinikum in Kaisers-      wie Gesundheitsstaatssekretär Dr. Alexan-                führt werden.

 Uniklinik übernimmt Franziskushospital
 Aachen. Zum Jahreswechsel übernimmt            meinsame erfolgreiche Zukunft gestellt.                  durch das UKA“, so Geschäftsführer Chris-
 die Uniklinik RWTH Aachen (UKA) das            „Die Zusammenarbeit zwischen dem                         toph Wagner, „ist nun der richtige Schritt
 Franziskushospital. Bereits Anfang Sep-        Franziskushospital und dem UKA hat sich                  zur Zukunftssicherung des Hauses“.
 tember hatte das UKA seinen Gesellschaf-       über die Jahre bewährt. Die Übernahme
 teranteil an der Franziskushospital Aachen
 GmbH um zwei auf 51 Prozent aufge-
 stockt. Mit diesem Schritt will man den
 Standort Franziskushospital langfristig
 sichern und die bestehenden Schwerpunk-
 te ausbauen und weiter profilieren. Alle
 Arbeitsplätze bleiben im Zuge der Über-
 nahme erhalten.

 Ihre Zusammenarbeit hatten das UKA und
 das Franziskushospital im Frühjahr 2014
 auf eine vertragliche Grundlage gestellt
 und weiter ausgebaut. So war an der
 Uniklinik ein Lehrstuhl für Altersmedizin
 entstanden. Prof. Dr. Cornelius Bollheimer
 hatte gleichzeitig die Klinik für Allgemeine
 Innere Medizin und Geriatrie am Franzis-
                                                                                                                                                  Foto: red

 kushospital geleitet.

 Mit der Übernahme des Franziskushospi-         Die Übernahme des Franziskushospitals durch das UKA ist „der richtige Schritt zur Zukunfts-
 tals werden nun die Weichen für eine ge-       sicherung des Hauses“.

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„Die Impfung ist wichtig für den
Eigenschutz und für den Patientenschutz“
Der Träger weitet seine Kampagne zur Grippeschutzimpfung auf alle Einrichtungen aus

Waldbreitbach/Mainz. Die Zahl der Mitar-                                                                 Prof. Härle nicht gelten. Das Paul-Ehrlich-
beiterinnen und Mitarbeiter, die sich in den                                                             Institut prüft jedes Jahr den Impfstoff, be-
trägereigenen Kliniken gegen Grippe haben                                                                vor es ihn zulässt. Und die Behauptung, man
impfen lassen, ist im vergangenen Winter-                                                                könne durch die Impfung an Grippe erkran-
halbjahr zwar deutlich angestiegen. Trotz-                                                               ken, ist „schlicht falsch“, unterstreicht Här-
dem sind es immer noch viel zu wenige, die                                                               le. Mehr als die bei jeder Impfung möglichen
sich und ihre Umwelt (also auch Familie und                                                              Nebenwirkungen gebe es auch bei der Grip-
Patienten) durch die Impfung gegen diese                                                                 peschutzimpfung nicht, und die seien gut
heftige Viruserkrankung schützen. Um eine                                                                beherrschbar.
bestmögliche Wirkung zu erzielen, „bräuch-
ten wir eine Quote von 90 bis 95 Prozent                                                                 Was natürlich auch für eine Impfung
geimpfter Menschen“, sagt Prof. Dr. Peter                                                                spricht: Je mehr Mitarbeiterinnen und Mit-
Härle. Das ist wichtig für den sogenannten                                                               arbeiter erkranken, je höher also der Kran-
Herdenschutz (dazu unten mehr). Von die-                                                                 kenstand ist, umso dünner wird die Perso-
ser Quote ist Marienhaus noch meilenweit                                                                 naldecke und umso schwieriger wird es, die
entfernt. Härle ist Chefarzt der Klinik für                                                              Dienste zu besetzen. Das führt wiederum
Rheumatologie, Klinische Immunologie und                                                                 zu Überlastung bei den noch gesunden Mit-
Physikalische Therapie am Katholischen                                                                   arbeitern. Das kkm ist sicherlich nicht das
Klinikum in Mainz (kkm) und bekennender                                                                  einzige Krankenhaus, das aus diesem Grun-
Impf-Befürworter. Er schätzt, dass sich im                                                               de in den zurückliegenden Jahren schon
kkm rund 30 Prozent der Mitarbeiterinnen                                                                 einmal Stationen vorübergehend schließen
und Mitarbeiter aus der Pflege und 40 Pro-                                                               musste.
zent aus dem ärztlichen Dienst impfen las-
                                                                                              Foto: hf

sen. Und das, obwohl das kkm schon seit                                                                  In die Diskussion um die Grippeschutzimp-
drei Jahren mit einer eigenen Kampagne für                                                               fung bringt Prof. Härle noch einen weiteren,
die Impfung wirbt.                              Prof. Dr. Peter Härle, der Chefarzt der Klinik für       nämlich einen ethischen Aspekt ein, der ihm
                                                Rheumatologie, Klinische Immunologie und                 ganz besonders am Herzen liegt. Müssten
Triftige Gründe, die gegen eine Impfung         Physikalische Therapie am Katholischen Klini-            sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
sprechen, gibt es in den Augen von Prof.        kum in Mainz, plädiert aus medizinisch- und              Pflege und Ärzteschaft nicht allein schon
Härle nicht. Das unterstreicht auch Prof. Dr.   ethisch-rationalen Gründen dafür, sich gegen             deshalb impfen lassen, um die Patienten,
Christof Schenkel-Häger, einer der beiden       Grippe impfen zu lassen.                                 also „die Menschen, die sich mit ihrer Krank-
Leiter Stabstelle Medizin- und Risikoma-                                                                 heit uns anvertrauen, vor einer Influenza zu
nagement der Marienhaus Kliniken GmbH,                                                                   schützen?“, meint Prof. Härle und beant-
der die trägereigene Kampagne mitentwi-         enzaviren, die langwierig und kräftezehrend              wortet diese Frage mit einem eindeutigen
ckelt hat. „Die Impfung ist wichtig für den     ist und gerade bei immungeschwächten                     Ja; denn die Impfung sei jedem ohne wei-
Eigenschutz und für den Patientenschutz“,       Menschen Komplikationen wie Lungen-                      teres zuzumuten. Nur sich impfen zu lassen,
betonen die beiden. Und weil die Mitarbei-      oder Herzmuskelentzündung nach sich zie-                 dazu kann man niemanden zwingen. Also
terinnen und Mitarbeiter es am Kranken-         hen kann. (Allein in der Grippewelle 2017/18             bleibt die Entscheidung zur Impfung eine
bett oft mit älteren Patienten zu tun haben,    wurden mehr als 330.000 nachweisliche                    Gewissensfrage, die jeder mit sich selbst
deren Immunsystem geschwächt ist und            Erkrankungen gezählt. 1.665 Menschen ka-                 ausmachen muss.
die deshalb besonders schwer von einer          men durch die Influenza zu Tode. Die Dun-
Infektion getroffen werden können, müss-        kelziffer dürfte jeweils um einiges höher                Auf alle Fälle begrüßt Härle es, dass der
ten sie sich allein schon aus Verantwortung     liegen).                                                 Träger seine diesjährige Kampagne Der
gegenüber den schutzbefohlenen kranken                                                                   Grippe keine Chance – ich lasse mich impfen!
Menschen impfen lassen, sagt Peter Härle.       Auch die Bedenken gegen den Impfstoff,                   wiederholt und auf alle Einrichtungen aus-
                                                der keinen 100-prozentigen Schutz bietet                 weitet. Vielleicht lässt sich der eine oder
Warum ausgerechnet viele Mitarbeiter im         und jedes Jahr neu angepasst werden muss,                andere Impfmuffel ja doch noch überzeu-
Gesundheitsbereich Impfmuffel sind, kön-        weil die Grippeviren ständig mutieren, lässt             gen. Zu wünschen wäre es.
nen Peter Härle und Christof Schenkel-Häger
nur vermuten. Da wird häufig von Grippe
gesprochen, wenn man nur einen klassi-
schen und damit harmlosen viralen Infekt                                Was Herdenschutz bedeutet und ihn so wichtig macht, erklärt
hat. Und dieser inflationäre Umgang mit                                 übrigens Eckart von Hirschhausen sehr anschaulich auf Youtube –
dem Begriff verharmlost die richtige Grippe                             https://www.youtube.com/watch?v=SehSaknas0o&frags=pl%2Cwn
oder besser gesagt: die Infektion mit Influ-

MARIENHAUS Echo 4/2019                                                                                                                                15
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