Markets Insight 02 | 2020 - HSBC Global Asset Management ...
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Ausgabe Österreich Markets Insight 02 | 2020 Der Newsletter für professionelle Investoren Asset Allocation I Multi Asset I Renten Thema des Monats: Hochzinsanleihen aus Asien attraktiv. Seite 5 China im Fokus Temporärer Dämpfer beim Wachstum zu erwarten. Seite 3
2 Editorial Inhalt Sehr geehrte Dr. Axel Cron ist Chief Leserinnen und Investment Officer bei HSBC Global Weitsicht Seite 3 Leser, Asset Management (Deutschland). „Das Eingehen von Risiken wird belohnt” der Kapitalmarkt hat sein Urteil offenbar bereits gefällt: 2019-nCoV, das Corona Im Fokus Seite 4 virus, wird keine bleibenden Folgen haben. So schnell wie in den vergangenen Tagen hat ein „Fear-Cycle“ selten gedreht. Eine kräftige Liquiditätsspritze der Konträre Signale sprechen People’s Bank of China und das vage Gerücht über ein möglicherweise gefunde- gegen Offensive nes Gegenmittel reichten aus, um den Börsen nach den Verlusten der Vorwoche wieder auf die Beine zu helfen. Zu den Top-Performern seit Bekanntwerden des Thema des Monats Seite 5 Virusausbruchs gehört neben Versicherern und Pharmakonzernen ein US-ameri- kanischer Elektronikkonzern, dessen Aktivitäten durch die Epidemie massiv beein- Hochzinsanleihen aus Asien trächtigt werden – und dessen Börsenwert mittlerweile den aller im Dax gelisteten attraktiv Unternehmen übersteigt. Wachsende Infektionsraten, unterbrochene Liefer- und Produktionsketten und eingeschränkte Konsummöglichkeiten werden als tem- Renten Seite 6 porär angesehen. Die markanten Preisrückgänge bei Öl und anderen Rohstoffen werden konjunkturfreundlich interpretiert. Das Coronavirus bewegt die Rentenmärkte Der Vergleich mit der SARS-Episode aus 2003 drängt sich geradezu auf. Dem- nach stellen ein V-förmiger Konjunkturverlauf und ein entsprechendes Erholungs- Kontakt Seite 7 potenzial der Kapitalmärkte das plausibelste Szenario dar. Tatsächlich übertraf das Wachstum Chinas 2003 am Ende sogar den Vorjahreswert aus 2002. Der Vergleich hinkt jedoch: 2003 steckten die Aktienmärkte beim Ausbruch des Virus bereits tief in der Verlustzone. SARS war sozusagen der Anfang vom Ende der schlechten Nachrichten. Zudem ist die Relevanz Chinas heute quantitativ und Impressum qualitativ eine ganz andere als noch 2003. Der Beitrag zum Welt-Sozialprodukt liegt jetzt bei rund 20 Prozent, seinerzeit war es weniger als die Hälfte. Und der Herausgeber: Anteil des Dienstleistungssektors an Chinas Wirtschaft ist aktuell substanziell HSBC Global Asset Management höher als noch zu Beginn des Jahrtausends. (Deutschland) GmbH Königsallee 21/23, 40212 Düsseldorf Trotz dieser Vorbehalte erscheint eine konstruktive Sichtweise angebracht. So fonds@hsbc.de scheint der scharfe Rückgang der Importe Chinas überwunden. Die Auswirkun- gen sind bereits in den umliegenden asiatischen Volkswirtschaften spürbar, deren © Copyright: HSBC Global Asset Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe gerade anziehen. Auch Management (Deutschland) GmbH der sich materialisierende Handels-Deal zwischen den USA und China sollte einer 2020 weiteren moderaten Belebung des Welthandels nicht im Wege stehen. Verantwortliche Redakteure: Vor diesem Hintergrund rückt die Bewertung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Kathrin Quandt, Corinna Voglis Die Gelegenheit zu ganz kurzfristigen Gewinnen in den unmittelbar betroffenen Ländern und Sektoren dürfte allerdings schon fast wieder vorbei sein. Unverän- Gestaltung und Produktion: dert attraktiv erscheinen uns dagegen britische Aktien, die mit einem kräftigen Mike Communications, Köln Abschlag zum MSCI World gehandelt werden. Und „heimische“ Aktien sind gegenüber international exponierten Valuten nochmals günstiger. Anders als Fotos: Titel: shutterstock.com, bei 2019-nCoV ist hier der Kapitalmarkt offensichtlich noch nicht bereit, einen S. 3, 4, 5: istockphotos.com unfallfreien Verlauf der Post-Brexit-Verhandlungen einzupreisen. Druck: SD Service-Druck GmbH Ihr & Co. KG, Neuss Stand: 12. Februar 2020 Dr. Axel Cron Markets Insight 02 | 2020
Weitsicht 3 „Das Eingehen von Risiken wird belohnt” Analyse: Das Coronavirus sorgt für Unsicherheit in der Wirtschaft und an den Kapitalmärkten. Dem konjunkturellen Dämpfer in China dürfte jedoch eine Erholung folgen. Vor diesem Hintergrund bleiben Risiko-Assets attraktiv. Ein Interview mit Dr. Axel Cron, CIO bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) Chinas Wirtschaftszahlen schienen sich mittlerweile scheint an den Märkten aber tiv bleiben, und das globale Wirtschafts- zuletzt zu bessern. Macht das Coronavi- schon wieder Optimismus zu überwiegen. wachstum dürfte sich weiter festigen. rus wieder alles zunichte? Wir können nicht vorhersagen, wie sich das Tatsächlich hatten sich nach der zyklischen Virus genau entwickelt, die Vergangenheit 2019 war kein starkes Wachstumsjahr, Schwäche 2019 die Vorlaufindikatoren in lehrt jedoch, dass es sich um einen vorüber- die Kapitalmärkte sind aber dennoch China wieder etwas erholt. Jetzt beein- gehenden Schock handelt. Der temporäre exzellent gelaufen. Sind Aktien jetzt trächtigt das Coronavirus das wirtschaftli- Rückgang dürfte wieder aufgeholt werden, nicht zu teuer? che Geschehen. Der Konsum, der heute ein und der Wirtschaftszyklus wäre letztlich Wir sehen im Aktienbereich immer noch wichtiger Teil der chinesischen Wirtschaft nicht beschädigt. Risikoprämien von fünf bis sieben Prozent. ist, leidet. Auch die Angebotsseite ist betrof- Dies wäre selbst in einer „normalen“ Welt fen, da Lieferketten unterbrochen werden. Wie sieht die Konjunktur im Rest der ein relativ akzeptabler Wert. In unserem Das Wachstum dürfte daher zumindest Welt aus? außergewöhnlichen Umfeld mit sehr niedri- temporär einen Dämpfer bekommen. Die globale Konjunktur fasst langsam wie- gen Zinsen sind Aktien so aber hochattrak- der Tritt, wenn auch regional unterschied- tiv. Solange das fundamentale Bild Bestand Das Virus hat nur temporäre Effekte? lich. Am stabilsten zeigen sich weiterhin hat, gibt es keinen Grund, sich aus Risi- Ja, zumindest wenn die Epidemie einen klas- die USA. Dort gibt es keinerlei Anzeichen ko-Assets zurückzuziehen. sischen Verlauf nimmt. Das heißt, zunächst für eine Abschwächung. Der Konsument einmal steigen die Zahlen der Neuinfizier- ist ausgabefreudig, der Arbeitsmarkt in Welche Aktienmärkte sind besonders ten und der Todesfälle noch an, dann dürf- bester Verfassung, die Sparquote außer- interessant? ten sie sich stabilisieren und schließlich gewöhnlich hoch, und von der Notenbank Die wirtschaftlich potenten Märkte sind auch abnehmen. In der Folge dürfte eine deut droht keine Gefahr. Der Investitionssektor für Aktien interessant. Allerdings stehen die liche Erholung durch den Aufholeffekt, ist zwar gebremst durch den Handelskon- USA nicht ganz oben auf unserer Kaufliste, etwa beim Konsum, einsetzen. Für die Kapi- flikt, das kommt bei der Masse der Bevöl- da die Aktien im Marktvergleich sehr teuer talmärkte ist auch der Angst-Zyklus wichtig, kerung allerdings gar nicht an. Die Euro- sind. Der britische Aktienmarkt hingegen der beschreibt, wie Investoren, Unterneh- zone tut sich weiterhin schwer, aber es gibt weist aufgrund der Brexit-Unsicherheiten mer und Verbraucher die Entwicklung wahr- erste zarte Anzeichen eines Aufschwungs. eine relativ hohe Risikoprämie auf. Auch nehmen. Es hatte sich bereits Panik gezeigt, Die Geldpolitik wird weltweit akkommoda- jetzt nach dem offiziellen EU-Austritt Groß- britanniens ist noch vieles offen. Aber die Wirtschaft dürfte dies weiterhin gut über- stehen. Notenbank und Fiskalpolitik haben Spielraum für unterstützende Maßnahmen. Auch chinesische und asiatische Aktien all- gemein waren schon vor dem Virusaus- bruch vergleichsweise attraktiv bewertet. Das gilt jetzt umso mehr. Wenn man davon ausgeht, dass das Corona virus den oben skizzierten erwarteten Verlauf nimmt, bieten sich derzeit gute Kaufgelegenheiten. Hat sich Ihr Ausblick auf 2020 durch das Coronavirus verändert? Nicht wesentlich. Mit den Nachholeffekten in China dürfte das Jahr 2020 fundamen- tal besser werden als 2019. Auch wenn die Kapitalmärkte wohl nicht in dem starken Umfang zulegen wie im Vorjahr, erwarten wir, dass Anleger für das Eingehen von Risi- ken auch 2020 belohnt werden. Markets Insight 02 | 2020
4 Im Fokus Konträre Signale sprechen gegen Offensive Taktik: Unsicherheit durch das Coronavirus, aber Hoffnung auf schnelle Besserung. Erste Lichtblicke im Handelsstreit, aber kein ausreichendes Friedenspotenzial. Die taktische Positionierung sollte derzeit nicht zu offensiv ausfallen. Nicht nur makroökonomische Unsicherhei- In diesem Umfeld lesen wir auch weiche In diesem Makroumfeld verblassen manche ten halten gegenwärtig an, wie die letzten Zahlen zum Niveau der wirtschaftlichen Positivmeldungen einzelner Unternehmen Industrieproduktionszahlen für Deutsch- Aktivität in anderen Ländern. Diese haben beinahe vollständig. Solche sind aber nötig, land zeigen. Auch andere Themen verunsi- vermutlich nur wenig mit dem Thema um die aktuell noch relativ optimistischen chern die Beobachter. Mussten wir alle zu Coronavirus zu tun und sind eher als Folge Gewinnschätzungen für 2020 auch tat- Jahresbeginn mit Schrecken in Richtung der Handelskonflikte der vergangenen sächlich eintreten zu lassen. Zudem stehen guten Meldungen – beispielsweise die mög- liche Einigung seitens Bayer mit Klägern in „Ob die jüngsten geld- und kreditpolitischen Sachen Glyphosat – anhaltend schlechte Nachrichten gegenüber. Hier sei die Vielzahl Maßnahmen der chinesischen Regierung angekündigter Stellenstreichungen in der ausreichen, bleibt abzuwarten.“ Automobilindustrie genannt. Babak Kiani, Head of Portfolio Management Multi-Asset bei HSBC Global Taktisch nicht zu offensiv Asset Management (Deutschland) GmbH. Auf Basis dieser sich teils kräftig wider- sprechenden Signale scheint für uns die Persischer Golf blicken, beherrschen nun achtzehn Monate zu sehen. Die Stimmung anlagepolitische Schlussfolgerung relativ Schlagzeilen zum Coronavirus die Medien. in der Wirtschaft hat unübersehbar unter klar: Für sonderlich offensive Positionierun- diesem Thema gelitten. Die Folgen der dar- gen in Risiko-Assets sehen wir gegenwär- Fundierte Prognosen schwierig aus erwachsenen Zurückhaltung wieder tig unter taktischen Gesichtspunkten keine Teilnehmer an den Finanzmärkten sind sel- auszubügeln, braucht vermutlich etwas Zeit Veranlassung. Das gilt auch und trotz der ten Virologen und so fällt es uns schwer, – und vor allem auch eine nachhaltige Bes- mittelfristig deutlich attraktiveren relativen auch nur ansatzweise fundierte Prognosen serung bei diesem Themenblock. Bewertung dieser gegenüber vermeintlich in diesem Kontext abzugeben. Ist es mög- Nach dem Phase-1-Deal zwischen den sicheren Anlagen. Ob Portfolien als Folge lich, eine weitere Ausbreitung des Virus zeit- USA und China muss mehr folgen – auf bei- in einer neutralen Position verharren oder nah einzudämmen? Wird dessen bisherige den Seiten. Die vermutlich im Corona-Kon- defensiv aufgestellt werden, bleibt eine Ausbreitung die weiteren Aussichten an den text zu sehende Senkung einiger Zölle in Frage des Anlagehorizonts. In unseren Kapitalmärkten nennenswert beeinflussen? China mag hier ein Anfang sein. Und: Wei- Benchmark-Portfolien nutzen wir derzeit Wir haben hier keine Antworten parat. tere Reibereien sollten gar nicht erst ange- maximal ein Normalmaß an Risikobudget. Gegenwärtig scheinen die meisten zettelt werden. Dies scheint in Anbetracht In Mandaten mit absoluten Ertragszielen Marktteilnehmer sehr große Hoffnung in der anscheinend weiter auf der Agenda ste- und klar definiertem Risikoappetit neigen eine baldige Eindämmung zu setzen. Pa henden (europäischen) Autoindustrie aus wir hingegen vorerst zu unterdurchschnitt- rallelen zur SARS-Epidemie 2003 werden heutiger Sicht nicht gewährleistet. licher Risikobereitschaft. gezogen. Damals hielten sich makroöko- nomische Effekte in Grenzen, und es wird auch heute auf einen ähnlichen Verlauf gehofft. Wir sollten allerdings nicht ver- gessen, dass seinerzeit nicht ganze Millio- nen-Städte lahmgelegt wurden. Hält dieser Zustand länger an, so lassen sich negative Wachstumseffekte für China nicht aus- schließen. Und fallen die Wachstumsraten hier niedriger aus, sind ähnliche Effekte bei vielen Handelspartnern Chinas wahr- scheinlich. Die jüngsten geld- und kreditpolitischen Maßnahmen der chinesischen Regierung sind zwar positiv und unterstützen zumin- dest die Psychologie. Ob diese jedoch aus- reichend sein werden, bleibt abzuwarten. Markets Insight 02 | 2020
Thema des Monats 5 Hochzinsanleihen aus Asien attraktiv Strategie: Der asiatische High-Yield-Markt lockt mit hohen Renditen. Die Risiken werden allgemein jedoch überschätzt. HSBC-Experte Clemens Mayer-Schoene erläutert, warum sich per saldo echte Vorteile für Investoren ergeben. Interview: Kathrin Quandt, Client Strategy Warum ist der High-Yield-Sektor in lich höher, als dies in Wirklichkeit der Asien für Investoren im aktuellen Fall ist. Die geschätzte Ausfallquote für Marktumfeld verlockend? 2019 liegt lediglich bei 1,5 Prozent – und Clemens Mayer-Schoene Im jetzigen Niedrigzinsumfeld dürften asia ist Spezialist für Anlagen ist damit auf etwa gleichem Niveau oder tische Hochzinsanleihen für viele Investo- in den Emerging Markets niedriger als in den anderen globalen ren aufgrund ihrer Rendite- und Diversifika- und Senior Relationship High-Yield-Märkten. Dazu kommt: Viele Manager im Institutional tionsvorteile attraktiv sein. Zur Einordnung: & Corporate Business Fälle haben keinen systemischen Charak- Mittlerweise machen negativ verzinsliche ter, sondern sie sind auf ganz spezifische Schuldtitel bereits 24 Prozent der globalen Faktoren zurückzuführen. Das heißt auch, Investment-Grade-Anleihen aus. dass dies kurz- und mittelfristig für Einbrü- dass die Risiken nicht zu verallgemeinern che beim Konsum und in der Wirtschaft sind. Worauf basieren die Diversifikations sorgen kann, dass langfristig aber weiter vorteile? gute Aussichten herrschen. Asiatische Gibt es noch weitere Faktoren, die asia- Das diversifizierte Asien-Hochzinsuniver- Unternehmen sind vergleichsweise gut tische Hochzinsanleihen stützen? sum, die geringe Duration und die starke gerüstet, um in Zeiten erhöhter Risiken Die Nachfrage der lokal ansässigen In lokale Investorenbasis tragen dazu bei, und Unsicherheiten relativ widerstandsfä- vestoren nach asiatischen Krediten ist dass asiatische Hochzinsanleihen rela- hig zu bleiben. Hier ist besonders zu beto- weiterhin stark. Insbesondere das Inter- tiv wenig anfällig für die Stimmung der nen: Bei asiatischen High-Yield-Emitten- esse der Anleger aus China ist groß. Aber Schwellenländer sind – und daher auch ten haben sich die Fundamentaldaten in auch international geht die Jagd nach weniger schwankungsanfällig. Abgese- den letzten Jahren stetig verbessert, so Rendite weiter – und das Interesse dürfte hen davon weisen asiatische Hochzinsan- sind beispielsweise die Nettogewinnmar- hoch bleiben. leihen eine geringe Korrelation zu anderen gen gestiegen und der Verschuldungs- Anlageklassen auf. Daher können sie die grad ist gesunken. Welche Expertise hat Ihr Haus in Rendite verbessern, ein breit aufgestelltes diesem Bereich? globales Portfolio diversifizieren und sogar Tendenziell sind Ausfallquoten bei HSBC Global Asset Management verfügt die Volatilität eines globalen Hochzinsan- Hochzinsanleihen aber schon ein über eines der größten und erfahrensten leihenportfolios senken. Thema – gilt das nicht für Asien in asiatischen Fixed-Income-Teams der Welt. besonderer Weise? Und als Hongkong and Shanghai Banking Warum ist gerade jetzt ein Einstieg Viele Anleger haben hier falsche Vorstel- Corporation haben wir ja seit jeher einen lohnenswert? lungen – viele halten die Risiken für deut- Asien-Schwerpunkt. Die Bewertungen sind in Relation zu ande- ren Anleihesegmenten attraktiv. Dazu kommt: Die Aussichten auf eine fortge- setzte globale Lockerung der Geldpoli- tik sind für die asiatischen US-Dollar-Kre- ditspreads positiv. Asiatische Hochzinsan- leihen bieten eine Renditeprämie mit einer im Vergleich zu ähnlichen Anleihen ande- rer Märkte relativ kürzeren Duration. Welche Pluspunkte hat die Region Asien für Anleger? Asien weist ein höheres Wirtschafts- wachstum auf als die Industrieländer – auch wenn die wirtschaftlichen Folgen der Verbreitung des Coronavirus derzeit nicht abgeschätzt werden können. Viele Experten sind gegenwärtig der Meinung, Markets Insight 02 | 2020
6 Renten Das Coronavirus bewegt die Rentenmärkte Sicherheit: Die Flucht in sichere Häfen nach Ausbruch des Coronavirus hat die Renditen von Staatsanleihen erneut gedrückt. Die erste Panik scheint jedoch überwunden. Anleger sollten steigende Renditen einkalkulieren. Das Coronavirus ist in aller Munde. Es liche „Headline-Risiko“ verschwindet. Das Wichtiger ist die Erkenntnis, dass es sich bestimmt die Nachrichtensendungen und beruhigt die Märkte. Unter strategischen beim Coronavirus und seinen wirtschaftli- Printmedien. Auch die Kapitalmärkte sind Gesichtspunkten ist dieses Thema jedoch chen Folgen um einen exogenen Schock von diesem Thema beherrscht. Vor allem nach wie vor auf der Agenda und wird es handelt. Es ist ein kurzfristiges Ereignis, wel- zu Beginn der „Corona-Panik“ in den letz- in den nächsten Monaten oder eher Jahren Total Return Indizes ches vorbei gehen wird. Man wird zur Nor- ten Januarwochen profitierten die Renten- bleiben. Im Kern geht es schließlich nicht malität zurückkehren, und die Wirtschaft 120 wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren 115 ursprünglichen Weg fortsetzen. Dieses „Die Portfolioduration sollte im Vergleich Thema wird keine monatelange Unsicher- 110 heit versprühen, wie es der Handelskrieg zur entsprechenden Benchmark restriktiver 105 oder der Brexit im vergangenen Jahr getan gehalten werden.“ 100 hat. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied. 95 Income Portfolio Management bei Andreas Vester ist zuständig für Fixed Renditerückgang erfordert Rezession HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH. 90 Für die Rentenmärkte bedeutet dies, dass man durchaus erneut steigende Rendi- 85 märkte deutlich. Die Renditen deutscher um Handelsstreitigkeiten, sondern um die ten einkalkulieren sollte. Anders formuliert: Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jul. 15 Jul. 16 Jul. 17 Jul. 18 Apr. 15 Apr. 16 Apr. 17 Apr. 18 Apr. 19 Okt. 15 Okt. 16 Okt. 17 Okt. 18 zehnjähriger Bundesanleihen fielen schnell Technologie- und Militärvorherrschaft. Ein Einen weiteren Renditerückgang, zum Bei- um rund 30 Basispunkte auf etwa -0,45 Pro- Thema, bei dem China nicht ohne weiteres spiel bei zehnjährigen deutschen Bundes- zent zurück. Seit Anfang Februar haben die zurückstecken wird. anleihen in Richtung Allzeit-Tief bei rund Panikkäufe jedoch nachgelassen. Es kristal- Selbstverständlich iBoxx wird EUR dasSovereign Coronavi- -0,75 iBoxx EUR Corporates Prozent, können wir uns nur vorstellen, lisiert sich in diesen Tagen immer deutlicher rus negative Implikationen für das globale, wenn die globale Wirtschaft in eine neue iBoxx EUR Liquid High Yield heraus, dass das Coronavirus ein auf haupt- vor allem aber für das chinesische Wachs- Rezession fallen sollte. Die Notenbanken sächlich China begrenztes Problem zu sein tum bereithalten. Aus heutiger Sicht ist würden in einem solchen Fall mit Sicher- scheint. Die extrem drastischen Quarantä- jedoch anzunehmen, dass es im Anschluss heit tatkräftig zur Seite stehen. Dies ist nemaßnahmen der chinesischen Behörden an die Epidemie Nachholeffekte geben wird. jedoch nicht unser Basisszenario. Die Port- scheinen recht erfolgreich zu sein. Dabei ist für die Märkte sicherlich nicht folioduration sollte daher unserer Meinung von entscheidender Bedeutung, ob diese nach im Vergleich zu einer entsprechenden Besinnung auf Fundamentaldaten den gesamten Verlust ausgleichen können. Benchmark restriktiver gehalten werden. Seit Anfang Februar flauen die Sorgen der 12345672-83+925*+:2;72+-("?@A2+4 sets wie Aktien oder Spread-Produkte sta- Bundesanleihen: Rendite der Zehnjährigen mit deutlichen Schwankungen bilisieren sich. Auch die Flucht in sichere Rendite in Prozent Staatsanleihen beginnt sich umzukehren. In- (#' vestoren scheinen die Situation nun deutlich 1,0 ( objektiver zu bewerten. Sie erinnern sich an 0,8"#$ die sich bessernden Fundamentaldaten, die 0,6"#% zum Jahreswechsel eher das Bild bestimmt haben. Vorlaufindikatoren wie Einkaufsma- 0,4"#& nagerindizes oder Sentix-Konjunkturindizes 0,2"#' konnten sich weiter festigen. Der Tiefpunkt des Abschwungs aus dem vergangenen 0 " Jahr schien hinter uns zu liegen. -0,2!"#' Zur Aufhellung der Stimmung hat sicher- -0,4!"#& lich auch der Abschluss des Phase-1-De- -0,6!"#% als zwischen den USA und China beigetra- gen. Man kann trefflich darüber streiten, wie -0,8!"#$ gehaltvoll dieses Abkommen ist und wie es )*+,-(. )*+,-(% )*+,-(/ )*+,-($ )*+,-(0 )*+,-'" Jan 2015 Jan 2016 Jan 2017 Jan 2018 Jan 2019 Jan 2020 in den kommenden Monaten gelebt und umgesetzt wird. Fakt ist aber, dass das täg- Quelle: Bloomberg Stand: 31. Januar 2020 Markets Insight 02 | 2020
Kontakt 7 Mehr Informationen erhalten Sie hier: Ihr Ansprechpartner Jörg Westebbe Head of Wholesale Business Marc Preußer Telefon: 0211 / 910 4482 Direktor Wholesale Business, E-Mail: joerg.westebbe@hsbc.de Leiter Vertrieb ETFs Deutschland Olaf Riemer Martin Bechtloff Direktor Institutional & Wholesale Business, Wholesale Business / Insurance & Head of Insurance & Non-Banks IFA/IAM Disclaimer Dieses Dokument liefert einen Überblick über das wirtschaftliche Umfeld und wurde ausschließlich zu Marketingzwecken erstellt. Die Angaben stellen in keiner Weise eine Finanzanalyse, Anlageberatung bzw. eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Die Angaben wurden nicht in Einklang mit den Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegen auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Publikation wurde von HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH erstellt und dient ausschließlich der Information unserer Kunden. Sie darf weder ganz noch teilweise an Dritte weitergegeben oder ohne schriftliche Einwilligungserklärung verwendet werden. Diese Publikation kann eine Anlageberatung durch Ihre Bank nicht ersetzen. Die Informationen in diesem Dokument beruhen auf externen Quellen, die wir für zuverlässig halten, aber keiner neutralen Prüfung unterzogen haben. Wir übernehmen weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen. Die in diesem Dokument vertretenen Meinun- gen stellen ausschließlich die Auffassungen des Autors / der Autoren und der Redakteure und Gesprächspartner der HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH dar und können sich jederzeit ändern; solche Meinungsänderungen müssen nicht publiziert werden. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Der Wert jedes Invest- ments oder der Ertrag kann sowohl sinken als auch steigen, und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurück. Dort, wo ein Investment in einer anderen Währung als der lokalen Währung des Empfängers der Publikation denominiert ist, könnten Veränderungen des Devisen- kurses eine Negativwirkung auf Wert, Kurs oder Ertrag dieses Investments haben. Diese Publikation richtet sich nur an die von HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH bestimmten Adressaten und darf nicht weitergege- ben werden. Markets Insight 02 | 2020
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