Marktbericht Österreich 2021 Wohnimmobilien
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Marktentwicklung Einzelne Märkte im Überblick 6 Marktentwicklung Österreich ab 12 alle 9 Bundesländer 10 Neubaumarkt 12 Städte im Detail 8 Ferienregionen 2 | Inhaltsverzeichnis Marktbericht Österreich 2021
Wissenswertes Online 166 Glossar QR-Code scannen: 167 Unsere Standorte Preise, Lagen 168 Weitere Marktberichte und Ratgeber und Entwicklungen auch online 170 Engel & Völkers - eine starke Marke 171 Unser weltweites Netzwerk 172 Ansprechpartner und Impressum Inhaltsverzeichnis Marktbericht Österreich 2021 | 3
VON BREGENZ BIS ZELL AM SEE Unsere betrachteten Standorte Klosterneuburg Linz Wien Mödling Oberösterreich Wels Niederösterreich Baden bei Wien Salzburg Salzkammergut Burgenland Bregenz Steiermark Region Schladming-Dachstein Kitzbühel Region Seefeld Zell am See Innsbruck Salzburg Graz Vorarlberg Tirol Südsteiermark Kärnten Tirol Oberkärnten-Millstätter See Klagenfurt Wörthersee-Ossiacher See 12 Burgenland 30 Oberösterreich 52 Tirol 14 Kärnten 32 Linz 54 Innsbruck 16 Klagenfurt 34 Wels 56 Region Kitzbühel 18 Region Oberkärnten - 36 Salzburg 58 Region Seefeld Millstätter See 38 Salzburg 60 Vorarlberg 20 Region 40 Region Salzkammergut 62 Bregenz Wörthersee - Ossiachersee 42 Region Zell am See 64 Wien 22 Niederösterreich 44 Steiermark 66 Wien 24 Baden bei Wien 46 Graz 26 Klosterneuburg 48 Region 28 Mödling Schladming-Dachstein 50 Region Südsteiermark 4 | Unsere betrachteten Standorte Marktbericht Österreich 2021
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, ob in einem malerischen Alpental, einer historischen Altstadt oder in der grünen Peripherie – Wohnimmobilien in Österreich sind äußerst begehrt. Im vergangenen Jahr wurde viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht, wobei die Wohnqualität noch stärker in den Vordergrund gerückt ist. Das Angebot an Wohnungen und Häusern ist jedoch knapp, was in vielen Regionen zu weiter steigenden Preisen führt. Zum ersten Mal analysiert Engel & Völkers im „Wohnimmobilien Marktbericht Österreich 2021“ den Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentums wohnungen im gesamten Land. Neben der Betrachtung aller neun Bundesländer werden zusätzlich zwölf Städte und acht touristisch geprägte Regionen im Detail beleuchtet. In diesen Regionen wird zudem ein besonderer Fokus auf Ferienimmo bilien und Zweitwohnsitze gelegt. Lesen Sie über die aktuelle Marktentwicklung, Preise und Wohnlagen und erfahren Sie alles Wissenswerte über die Entwicklung der Standorte. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Immobilie zu erwerben, oder sich von Ihrer Immobilie trennen möchten, bieten wir Ihnen die Möglichkeit, das langjährige und fundierte Wissen unserer Immobilienexperten von Engel & Völkers zu nutzen. Gerne stehen wir Ihnen bei Ihrem Engagement als zuverlässiger Partner zur Seite. Ihr Kai Enders Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG Editorial Marktbericht Österreich 2021 | 5
MARKTENTWICKLUNG ÖSTERREICH Auf dem Land und in der Stadt - Wohnimmobilien sind sehr gefragt der Tourismus und damit der Ferienimmobilienmarkt eine große Rolle spielt. Preise und Transaktionszahlen beziehen sich jeweils auf das Kaufvertragsdatum, so werden die statistische Vergleichbarkeit und die Aktualität der Transaktion sichergestellt. Krisenfester Markt wird von Corona nicht gebremst Als die Pandemie im März 2020 Österreich erreichte, gab es zunächst auch auf dem Immobilienmarkt einige Ver- unsicherungen. Vor allem in den Monaten März bis Mai war die Zahl der Verkäufe durch die damit verbundene Zurückhaltung sowie geschlossene Maklerbüros erheb- lich niedriger als 2019. Dies hatte zur Folge, dass die Die Wirtschaft Österreichs hat unter der Pandemie stark Transaktionszahlen auch im Gesamtjahr 2020 im Vor gelitten. Mit einem Minus von 6,3 % sank das Brutto jahresvergleich um 9,4 % (ETW) und 9,5 % (EFH/ZFH) inlandsprodukt 2020 sogar etwas stärker als im EU- zurückgingen. Ab Juni lagen die Zahlen jedoch wieder Durchschnitt (– 6,1 %). Die Arbeitslosenquote stieg auf einem normalen Niveau. Durch die Preisanstiege im pandemiebedingt von 7,3 % im April 2019 auf 8,6 % im gleichen Zeitraum ging das Transaktionsvolumen nur um April 2021. Der Wohnimmobilienmarkt zeigt sich davon 3,6 % (ETW) bzw. 6,8 % (EFH/ZFH) zurück. Für 2021 jedoch unbeeindruckt. Wohnimmobilien sind besonders ist zum einen mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen, in Krisenzeiten als sicheres Investment sehr gefragt. So zum anderen erreicht das Transaktionsvolumen voraus- stieg in der Corona-Pandemie die Nachfrage noch einmal sichtlich wieder das Vorkrisenniveau. stärker an. Gerade Kapitalanleger suchen vermehrt nach Objekten. Der Markt in Österreich gilt generell als beson- ders sicher und krisenfest. Die Preise für Häuser und Transaktionen Wohnungen im ganzen Land steigen stetig. In allen neun Bundesländern stiegen die Preise für Eigentumswohnun- 45 50 44,9 gen (ETW) von 2019 auf 2020 zwischen 3,9 % (Steier- 40,7 36 40 Umsatz in Mrd. EUR mark) und 12,4 % (Burgenland). Im Segment der Ein- Anzahl in Tsd. und Zweifamilienhäuser (EFH/ZFH) sieht es ähnlich 27 30 aus: In Vorarlberg erhöhte sich der durchschnittliche 18 22,1 20 62,84 Verkaufspreis sogar um 14,6 %. Lediglich in Wien gab es 20,0 in diesem Segment eine leichte Korrektur (– 3,5 %). 9 10 11,3 10,9 7,1 6,6 0 0 In diesem Bericht untersucht Engel & Völkers den Wohn- 2019 2020 immobilienmarkt in allen Bundesländern sowie in zwölf ETW Umsatz EFH/ZFH Umsatz ETW Anzahl EFH/ZFH Anzahl ausgewählten Städten und acht Regionen, in denen auch Quellen: Immoservice Austria/terravistor GmbH, ZT datenforum, Engel & Völkers Residential 6 | Auf dem Land und in der Stadt - Wohnimmobilien sind sehr gefragt Marktbericht Österreich 2021
Verkaufspreise für Eigentumswohnungen nach Bezirk Durchschnittliche Verkaufspreise ETW 2020 in EUR/m² 5.500 Neusiedl am See Salzburg Wiener Neustadt Bregenz Kitzbühel Leoben Feldkirch Innsbruck Graz Klagenfurt Villach Quellen: Immoservice Austria/terravistor GmbH, ZT datenforum, Engel & Völkers Residential Besonders stark erhöhte sich die Nachfrage nach Häusern Heterogenes Preisniveau im Grünen, vor allem im Umland der Großstädte. Gemeinden, die gut an Städte wie Wien, Graz, Linz oder Das Preisniveau unterscheidet sich in den verschiedenen Salzburg angebunden sind, rücken dadurch stärker in den Teilen von Österreich stark. Auf die Bundeshauptstadt Fokus. Die gesuchten Objekte mit Garten sind jedoch Wien folgen die Bundesländer Vorarlberg, Salzburg und äußerst rar und die vorhandene Nachfrage wird auch in Tirol. Hier lagen die Durchschnittspreise 2020 über den kommenden Jahren nicht gedeckt werden können. 4.300 EUR/m2 (ETW) bzw. 540.000 EUR (EFH/ZFH) Dadurch ist vor allem hier mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen. Sowohl Lage als auch Wohnqualität haben in der Pandemie noch einmal an Stellenwert gewonnen. Im gleichen Zuge sind auch größere Wohnflächen mit zusätzlichem Home-Office-Zimmer zunehmend begehrt. Diese Trends dürfen jedoch auch nicht überschätzt werden. Es ist keineswegs der Fall, dass nur noch große Einfamilienhäuser mit Garten im Speckgürtel der Groß- städte gesucht werden. Es sind vor allem junge Familien mit Kindern, die dies nun häufiger gegenüber der Stadt- wohnung vorziehen, wenn sie es sich leisten können. Abgesehen davon bleiben Eigentumswohnungen in der Stadt ebenfalls sehr beliebt, was sich an weiterhin stei- genden Preisen erkennen lässt. Auf dem Land und in der Stadt - Wohnimmobilien sind sehr gefragt Marktbericht Österreich 2021 | 7
Ranking: Preisniveau Ranking: Preisniveau Eigentumswohnungen Ein- und Zweifamilienhäuser Ø-Verkaufspreis ETW Veränderung Ø-Verkaufspreis EFH/ Veränderung Rang Politischer Bezirk 2020 (in EUR/m²) zu 2016 Rang Politischer Bezirk ZFH 2020 (in EUR) zu 2016 1 Kitzbühel 6.270 + 45,1 % 1 Kitzbühel 1.225.800 + 36,5 % 2 Innsbruck (Stadt) 5.940 + 29,6 % 2 Innsbruck (Stadt) 1.057.800 + 51,3 % 3 Salzburg (Stadt) 5.230 + 18,7 % 3 Salzburg (Stadt) 914.200 + 32,4 % 4 Wien (Gesamtstadt) 5.190 + 23,9 % 4 Wien (Gesamtstadt) 697.100 + 41,7 % 5 Klagenfurt (Land) 5.000 + 44,1 % 5 Dornbirn 642.500 + 68,0 % 6 Dornbirn 4.720 + 37,6 % 6 Feldkirch 610.700 + 50,8 % 7 Bregenz 4.720 + 40,1 % 7 Bregenz 586.600 + 44,4 % Salzburg 8 Landeck 4.550 + 15,5 % 8 (Umgebung) 543.600 + 40,4 % 9 Zell am See 4.530 + 28,3 % 9 Innsbruck (Land) 534.300 + 26,4 % 10 Feldkirch 4.520 + 37,0 % 10 Kufstein 520.000 + 29,6 % Quellen: Immoservice Austria/terravistor GmbH, ZT datenforum, Engel & Völkers Residential . und damit deutlich höher als in allen anderen Bundes- über 40 %. In Klosterneuburg und Innsbruck stiegen hin- ländern. Kärnten, Niederösterreich und Oberösterreich gegen die Häuserpreise seit 2016 sogar um über 50 %. lagen zwischen 3.100 und 3.300 EUR/m2 (ETW) und Die höchsten Preise des Landes werden im Bezirk 250.000 bis 310.000 (EFH/ZFH). Es folgt die Steier- Kitzbühel in Tirol erreicht. Die Region ist besonders mark, wo Wohnungen trotz der Großstadt Graz nur für das ausgeprägte Luxussegment und hochpreisige durchschnittlich 2.560 EUR/m2 kosten, und abschließend Chalets bekannt. Es folgen die beliebten Großstädte das Burgenland, in dessen ländlichen Regionen Häuser Innsbruck, Salzburg und Wien sowie die Bezirke Vor für durchschnittlich 183.000 EUR verkauft wurden. arlbergs (Bregenz, Dornbirn, Feldkirch) und Klagenfurt- Land direkt am Wörthersee. Kitzbühel bleibt die Luxushauptstadt Mietniveau steigt In allen Städten Österreichs wachsen die Preise für Wohnimmobilien seit Jahren. In Bregenz, Wels und Linz Die Wohneigentumsquote ist mit 48,8 % in Österreich erhöhten sich die Wohnungspreise seit 2016 sogar um weiterhin sehr niedrig. Im europäischen Vergleich liegt Österreich damit nur vor seinen Nachbarn Deutschland und der Schweiz. Der ausgeprägte Mietmarkt entwickelt sich parallel zu den Häuserpreisen ebenfalls steigend. Laut Statistik Austria stieg die durchschnittliche Netto- kaltmiete vom 4. Quartal 2019 zum 4. Quartal 2020 um rund 5 % auf 6,30 EUR/m2. Städte wie Wien, Salzburg, Innsbruck oder Bregenz liegen mit zweistelligen Durch- schnittsmieten weit über diesem Niveau. Da die Bevölke- rungszahlen in den Städten und deren Umland in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter wachsen, ist hier sowohl bei den Preisen als auch bei den Mieten mit wei- teren Anstiegen zu rechnen. Während es in den teuersten Gebieten des Landes voraussichtlich nur noch geringfü- gige Preissteigerungen geben wird, gibt es vor allem im Umland der größeren Städte noch Wachstumspotenziale. 8 | Auf dem Land und in der Stadt - Wohnimmobilien sind sehr gefragt Marktbericht Österreich 2021
Ferienimmobilien und Zweitwohnsitze nicht leicht zu erwerben generell wichtig, sich über die aktuellen rechtlichen Bestimmungen vor Ort zu informieren. Unsere Experten Österreich verfügt bekanntlich über eine Vielzahl beliebter von Engel & Völkers vor Ort helfen Ihnen dabei gerne. Ferienregionen, die zur Skisaison wie auch im Sommer Die Preise für Ferienimmobilien und Zweitwohnsitze Millionen von Touristen aus dem In- und Ausland anzie- sind vor allem in den alpinen Regionen sowie an den hen. Seit Mitte der 90er Jahre steigen die jährlichen schönsten Seen und in den schönsten Weinregionen auf Übernachtungszahlen stetig, wobei die Jahre 2020 und einem sehr hohen Niveau. In den Kitzbüheler Alpen, im 2021 durch die Pandemie natürlich Ausnahmen darstellen. Salzkammergut oder auch direkt am Wörthersee errei- 2019 gab es über 150 Millionen Nächtigungen im Land, chen Traumobjekte auch Preise deutlich über fünf Mio. und für die Zeit nach der Pandemie wird ebenfalls wieder EUR. Da die Nachfrage nach Immobilien in den Ferien- mit einer schnellen Erholung gerechnet. Gerade gemie- regionen weiter steigt, rechnet Engel & Völkers in den tete Ferienimmobilien oder sogar die Nutzung eines beliebtesten Orten mit weiteren Preiszuwächsen. eigenen Zweitwohnsitzes werden im Vergleich zu anderen Beherbergungsformen immer beliebter. Die Pandemie verstärkt die Nachfrage nach abgelegenen Ferienhäusern in der Natur sogar noch weiter. Die Vermietung von Ferienimmobilien ist rechtlich nicht Christian Sommer immer leicht und unterscheidet sich zwischen den Bundes Geschäftsführer Engel & Völkers Commercial ländern. Eine Tourismus- bzw. Freizeitwidmung einer Wien Liegenschaft in Tirol ermöglicht beispielsweise, dass eine Immobilie touristisch vermietet werden darf. In Salzburg und Wien dürfen zu Wohnzwecken gewidmete Wohnungen nicht touristisch vermietet werden. Die pri- Zinshausmarkt in Österreich vate Nutzung als Zweitwohnsitz ohne Ferienvermietung ist im Raumordnungsgesetz wiederum anders geregelt. Der österreichische Zinshausmarkt ist für Inves Zweitwohnsitze ohne touristische Widmung sind gene- toren und Bauträger seit vielen Jahren ein sehr rell rar. Vor dem Erwerb einer Ferienimmobilie ist es verlässlicher und lukrativer Markt. Er bietet sowohl langfristig als auch kurzfristig agierenden Marktteilnehmern aufgrund des stabilen Umfelds Ranking: Preisanstiege seit 2016 kombiniert mit der aktuellen Dynamik der starken Nachfrage und des sinkenden Angebots an Objek- Ø-Verkaufspreis ETW Veränderung Rang Politischer Bezirk 2020 (in EUR/m²) zu 2016 ten ein äußerst attraktives Szenario. Da die Preise für Eigentumswohnungen auch in Zukunft im 1 Neunkirchen 2.650 + 136,6 % internationalen Vergleich noch Potenzial nach Kirchdorf an der 2 Krems 2.570 + 116,0 % oben haben, wird dadurch auch der Zinshaus- Eisenstadt markt sehr gute Investitionsmöglichkeiten bieten. 3 (Umgebung) 2.450 + 88,5 % Das anhaltend tiefe Zinsniveau unterstützt die 4 Feldkirchen 3.780 + 82,6 % weiteren Preisanstiege der Zinshäuser, da sich 5 Sankt Pölten (Stadt) 2.470 + 81,6 % Investoren in den nächsten Jahren auch mit gerin- 6 Steyr (Land) 2.920 + 79,1 % geren Renditen unter 3 % zufriedengeben werden. Neben dem Hauptmarkt Wien haben sich die 7 Amstetten 2.590 + 72,7 % Landeshauptstädte Graz, Linz, Salzburg und 8 Braunau am Inn 3.100 + 66,7 % Innsbruck sehr vorteilhaft entwickelt und einiges Krems an der 9 Donau (Stadt) 3.330 + 66,5 % an Potenzial finden opportunistische Investoren auch in den kleineren Städten Österreichs. 10 Liezen 2.830 + 57,2 % Quellen: Immoservice Austria/terravistor GmbH, ZT datenforum, Engel & Völkers Residential Auf dem Land und in der Stadt - Wohnimmobilien sind sehr gefragt Marktbericht Österreich 2021 | 9
NEUBAUMARKT Hoher Neubaubedarf in Städten und Umland Entwicklung der Baubewilligungen Österreichs Bevölkerung wächst seit vielen Jahren konti- in Österreich nuierlich und wird in wenigen Jahren die Neun-Millionen- Marke überschreiten. Obwohl große Teile Österreichs eher 85.000 81.268 ländlich geprägt sind, lebt mehr als ein Fünftel der Bevöl- 77.847 78.000 74.763 kerung in der Bundeshauptstadt Wien. Dadurch spielt der 73.381 Wohnimmobilienmarkt der mit Abstand größten Stadt 71.000 Anzahl 69.862 eine besonders wichtige Rolle für die Entwicklung des 64.000 66.215 Gesamtmarkts. Auch Graz und Linz sind zusammen mit ihrem Umland als Metropolregionen zu bewerten. Alle 57.000 diese Regionen entwickeln sich positiv: Die Bevölke- 50.000 rungszahlen wachsen in den nächsten Jahren voraussicht- 2015 2016 2017 2018 2019 2020 lich deutlich, sowohl innerhalb der Stadt als auch im sich bewilligte Wohnungen verdichtenden Umland. Auch in den meisten anderen Quellen: Statistik Austria, Engel & Völkers Residential Städten des Landes wird ein deutliches Bevölkerungs- wachstum erwartet. Daher wird der Wohnraumdruck in den kommenden Jahren weiter steigen, wenn diesem nicht durch Wohnungsneubau entgegengewirkt wird. Steigende Baukosten Die Zahl der Baubewilligungen lag 2020 nicht ganz auf dem Vorjahresniveau, dennoch war es mit fast 75.000 Die Corona-Pandemie hat den Zuzug aus dem Ausland bewilligten Wohnungen der dritthöchste Wert seit 2011. verlangsamt und dadurch das Bevölkerungswachstum Der Bedarf an Neubauimmobilien ist zuletzt vor allem leicht gebremst. Wien hat es geschafft, 2020 die Bau in den Randgebieten und im Umland der Großstädte tätigkeit hochzuhalten, und mit rund 19.000 neuen Woh- gestiegen. Dies wirkte sich auch förderlich auf das Kauf- nungen zu einer leichten Entspannung beim Wohnraum- preisniveau aus. druck beigetragen. Auch in Graz wurden rund 5.000 neue
Neubaupreise Stadt Preisspanne ETW Preisspanne ETW sehr gute/gute Lage (in EUR/m²) einfache/mittlere Lage (in EUR/m²) Grundstückspreise Wien 7.000 – 25.000 5.000 – 7.500 400 – 2.500 Graz 4.500 – 7.500 3.500 – 4.500 250 – 500 Linz 6.000 – 9.000 3.500 – 5.500 600 – 1.200 Salzburg 7.000 – 20.000 5.000 – 7.000 1.000 – 1.900 Innsbruck 7.000 – 12.000 4.500 – 7.500 600 – 1.600 Quelle: Engel & Völkers Residential Wohneinheiten errichtet. Für das Jahr 2021 wird jedoch des Bevölkerungswachstums wird es dort in den nächsten bundesweit von einem deutlichen Rückgang der Bau Jahren voraussichtlich eine hohe Neubautätigkeit geben. fertigstellungen ausgegangen. Ein Grund dafür sind die In der Hauptstadt selbst sind zuletzt besonders viele erheblich gestiegenen Baukosten. Laut Angaben von Baumaßnahmen in den Bezirken Donaustadt, Florids- Statistik Austria stiegen die Baupreise vom Mai 2020 bis dorf, Favoriten und Liesing genehmigt worden. Unter zum Mai 2021 um rund 10,5 %. Zuletzt stiegen insbeson- den Großstädten liegt Salzburg bei der Bauintensität dere die Materialkosten deutlich. Dies könnte zu Ver hingegen etwas zurück. Dies ist auch ein Grund für den zögerungen bei der Fertigstellung einiger Bauprojekte besonders großen Nachfrageüberhang und die damit ver- sowie zu weiteren Preisanstiegen führen. bundenen hohen Preise. Eine hohe Bauintensität gibt es hingegen auch im Bundesland Vorarlberg. In allen Spitzenpreise in Wien und Salzburg Wachstumsregionen können sich in den kommenden Jahren viele Potenziale für Investoren und Projektent- Da es an Freiflächen in urbanen Räumen häufig mangelt, wickler ergeben. Immobilien, die den aktuellen Wohn steigen auch die Grundstückspreise in vielen Städten seit trends entsprechen, werden hier voraussichtlich beson- Jahren. Besonders hochpreisig sind Grundstücke in ders schnell verkauft werden. Wien, Salzburg oder Innsbruck. Sie kosten durchschnitt- lich bereits um die 1.000 EUR/m2 – mit steigender Ten- denz. Gerade in der Region Graz oder auch in Linz und Wels liegen die Preise noch erheblich niedriger. Bei Prognose: Top 10 der höchsten Einwohnerzuwächse (2018 - 2040) den Quadratmeterpreisen für Neubauwohnungen sieht es ähnlich aus. In Salzburg und Wien reichen die Spitzen- Prognostizierter preise für luxuriöse Wohnungen in bester Lage teilweise Stadt / Prognoseregion Zuwachs bis deutlich über 15.000 EUR/m2. In Graz und Linz sind Innsbruck (Stadt) 20,9 % hingegen generell auch noch Objekte deutlich unter Graz (Stadt) 20,0 % 5.000 EUR/m2 zu erwerben, was in Wien und Salzburg Wiener Neustadt (Stadt) 17,5 % den Einstiegspreis ins Neubausegment darstellt. Bruck an der Leitha 17,2 % Die Bevölkerungsprognose ist der erste Indikator für Tulln 17,0 % den Neubaubedarf. Das höchste Wachstum wird für die Korneuburg 16,7 % Städte Graz und Innsbruck vorhergesagt. Vor allem in Wien 16,6 % Graz könnte dadurch das moderate Preisniveau noch Eisenstadt (Stadt) 16,1 % steigen, besonders wenn die Bautätigkeit in Zukunft nicht weiter Schritt halten kann. Viele Regionen mit einer Gänserndorf 16,0 % ebenfalls hohen prognostizierten Bevölkerungsdynamik Dornbirn 14,5 % befinden sich überwiegend im Umland Wiens. In Folge Quellen: Österreichische Raumordnungskonferenz, Engel & Völkers Residential Hoher Neubaubedarf in Städten und Umland Marktbericht Österreich 2021 | 11
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