März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt

Die Seite wird erstellt Hannes Geier
 
WEITER LESEN
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
PROGRAMM
März – Mai 2021
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Begrüßung                                                                                             Begrüßung

                 HERZLICH                                                                                     Liebe Freundinnen und Freunde
                                                                                                              des Jüdischen Museums Frankfurt,

                WILLKOMMEN                                                                                    auch wenn unser Museum derzeit geschlossen ist, wollen
                                                                                                              wir Sie an unserer Museumsarbeit aktiv teilhaben lassen.
                                                                                                              Mit unseren digitalen Formaten kommen wir sogar direkt
                                                                                                              zu Ihnen nach Hause. Lauschen Sie beispielsweise in einer
                  LICHTBLICKE                                                                                 eigens konzipierten Soundführung durch die neue Daueraus­
                                                                                                              stellung und die erste Wechselausstellung den jeweiligen
                                                                                                              Klängen in den Ausstellungen und lassen Sie sich von unse­
                                                                                                              ren Kuratorinnen akustisch durch das Museum führen.
                                                                                                              Oder vertiefen Sie sich in unsere erste Wechselausstellung
                                                                                                              „Die weibliche Seite Gottes“, die wir Ihnen in einer filmi­
                                                                                                              schen Führung in sechs Kapiteln vorstellen. Auch für Fami­
                                                                                                              lien und Kinder gibt es in den eigens für sie entwickelten
                                                                                                              Formaten viel zu entdecken. Hier in unserem Programmheft
                                                                                                              haben wir nur einen Teil des vielfältigen Angebots abbilden
                                                                                                              können, verweisen Sie aber gerne auf unseren Blog „Gedib­
                                                                                                              ber“, in dem wir das gesamte Angebot für Sie auf einen
                                                                                                              Blick zusammengestellt haben. Ganz besonders freue ich
                                                                                                              mich, dass wir Ihnen unser internationales Symposium
                                                       Prof. Dr. Mirjam Wenzel © Jüdisches Museum Frankfurt
                                                                                                              „Zwischenzeiten: Zur jüdischen Diaspora in Europa“ präsen­
                                                                                                              tieren – nunmehr ausschließlich im digitalen Raum.

                                                                                                              Da bei Drucklegung des Programms noch nicht bekannt
                                                                                                              war, wann wir unser neues Jüdisches Museum für Sie wie­
                                                                                                              der öffnen dürfen, bitten wir Sie, die aktuellsten Informa­
                                                                                                              tionen unserer Webseite zu entnehmen oder sich für unseren
»Wer sich nach dieser kenntnisreichen, infor­-
mativen und anschaulichen Ausstellung nicht                                                                   Newsletter anzumelden.
öffnet für eine Erzählung, die nicht allein ein Nar-
rativ der Schoah ist, sondern auch eine Geschichte                                                            Lassen Sie uns gemeinsam hoffnungsvoll auf die kommenden
vom Glück und vom Glücken, nicht allein vom „die“,                                                            Monate schauen.
sondern vom „Wir“, dem ist kaum zu helfen.«
                                                                                                              Ihre
Süddeutsche Zeitung, 19.10.2020                                                                               Prof. Dr. Mirjam Wenzel und das Team
                                                                                                              des Jüdischen Museums Frankfurt

                                      2                                                                                                    3
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Inhalt                                                                       Inhalt

AUSSTELLUNGEN                           DIGITALE FORMATE                          Symposium nach                              Vorlesesonntag
                                                                           „Der Müll, die Stadt und der Tod“        Yaffa und Fatima – Shalom Salaam
                                                                                           40                                       60
        Wir sind jetzt                         Digitale Angebote
     Dauerausstellung im                               18                              Lesung                                Vorlesesonntag
     Jüdischen Museum                                                           Eva Lezzi: Kalter Hund                  Ein Tiger kommt zum Tee
             08                                Digitale Angebote                          44                                        61
                                                  für Familien
                                                       20                        Мыteinander-Reihe
                                                                                        46

                                                                           Gespräch über Rahel Varnhagen
                                       VERANSTALTUNGEN                     „Der Zug R bleibt mein Wappen“
                                                                                         48

                                              Das Museum leuchtet                    „Straßen“ –
                                                      24                   Flanieren mit Siegfried Kracauer
                                                                                          50
                                             Denken ohne Geländer
                                                Gesprächsreihe                     Musik auf dem
                                                      26                         Rothschild-Flügel
                                                                            Konzert und Podiumsgespräch                FÖRDERVEREIN
                                               Мыteinander-Reihe                         52
                                                      28
                                                                                                                             Förderverein
 Die weibliche Seite Gottes                       Symposium                                                               Unterstützen Sie das
 Erste Wechselausstellung                 Zwischenzeiten: zur jüdischen    KINDERPROGRAMM                                  Jüdische Museum
   im Jüdischen Museum                         Diaspora in Europa                                                                 64
             10                                        30
                                                                                     Workshop
     Masel und Broche                          Rutu Modan: Tunnel                 Das süße Alef Bet
Dauerausstellung im Museum                      Buchvorstellung                          56                            INFORMATIONEN
       Judengasse                                     36
             12                                                                      Workshop
                                       Ein Abend für Rudolf M. Heilbrunn        Der Baum des Lebens                        Führungsangebot
            Ostend                                 Gespräch                             57                               im Jüdischen Museum
Blick in ein jüdisches Viertel                        38                                                                          68
               14                                                               Vorlesesonntag digital
                                                                             Lena feiert Pessach mit Alma                 Besucherinformation
                                                                                          59                                      72

                                   4                                                                            5
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen

   AUSSTELLUNGEN
         /
 JÜDISCHES MUSEUM
MUSEUM JUDENGASSE

           6
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                                                     Ausstellungen

             WIR SIND JETZT                                                          Neben Kunst und Kunsthandwerk,
                                                                                     persönlichen Aufzeichnungen,
                                                                                                                             Hörstationen sowie Objektlabel auf
                                                                                                                             Augenhöhe. Ein Mitmachheft mit
                                                                                     Fotografien und Filmen, histori-        den beiden Hausgeistern Levi und
                                                                                     schen Dokumenten und Alltags­­­­        Fanny lädt zu Entdeckungstouren
                                                                                     gegenständen umfasst die Ausstel-       ein.
        DIE NEUE                                                                     lung mediale Rauminszenierun-
                                                                                     gen, Schattenspiel- und Film-Pro-       Die Ausstellung wird von dem Buch

­DAUERAUSSTELLUNG IM                                                                 jektionen sowie interaktive Mehr-
                                                                                     kanal-Video-Installationen. Junge
                                                                                                                             „Jüdisches Frankfurt: Von der Auf-
                                                                                                                             klärung bis zur Gegenwart“ begleitet,

  ­R OTHSCHILD-PALAIS                                                                Besucherinnen und Besucher
                                                                                     erwarten Hands-On-Stationen mit
                                                                                                                             das im Beck-Verlag erschienen ist. //

                                                                                     Objekten zum Spielen, eigene

                   Seit Oktober 2020
     ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1

Auf drei Etagen des Rothschild-­              Jüdinnen und Juden prägten die
Palais bietet die neue Daueraus­              kulturelle, wirtschaftliche, wissen-

                                                                                                                                                              Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt
stellung „Wir sind Jetzt“ einen per­          schaftliche und gesellschaftliche
sön­lichen Zugang zur jüdischen               Entwicklung Frankfurts auch nach
Geschichte und Kultur im moder-               der Schoa. Sie verliehen der Stadt

                                                                                                                                                              Neue Dauerausstellung im Rothschild-Palais
nen Frankfurt. Ausgehend von                  des Verlagswesens, der Wissenschaft,
der Gegenwart schildert sie die his-          des Handels und der Finanzen
torischen Entwicklungen und Kon-              eine europaweite Bedeutung. Um
flikte seit der Aufklärung aus unter­         die außergewöhnlich bedeutsame
schied­lichen Perspektiven. Sie geht          jüdische Geschichte Frankfurts in
dabei insbesondere auf den Wandel             persönlichen Geschichten erfahr-
der jüdischen Tradition in eine               bar zu machen, widmet sich die Aus­-
Viel­falt religiöser Praktiken und Auf-       stellung sowohl dem Wirken jüdi-
fassungen ein und thematisiert                scher Gelehrter wie Samson Raphael     »„Wir sind jetzt“ lautet der Titel
Formen der Abwehr gegen die Erfah­            Hirsch und Intellektueller wie         der neuen Dauerausstellung des
rung von Diskriminierung und                  Martin Buber oder Max Horkheimer.      Jüdischen Museums in Frankfurt am
Gewalt. Einen besonderen Stellen-             Sie geht auch detailliert auf die      Main. Der Name ist Programm. Denn
                                                                                     diese Schau stellt das Leben vom Kopf
wert hat die Präsentation der bil-            Geschichte der jüdischen Familien
                                                                                     auf die Füße.«
denden Kunstwerke von Moritz                  Senger, Frank und Rothschild ein
Daniel Oppenheim, Henri Matisse,              und zeigt abschließend Alltags­ge­
Jakob Nussbaum, Ludwig Meidner                gen­stände und Dokumente aus           taz, 26.10.20
und zeitgenössischer Positionen,              dem Familienbesitz.
etwa von Nir Alon.

                                          8                                                                              9
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                                                      Ausstellungen

      ERSTE WECHSEL­
       AUSSTELLUNG
             /
    DIE WEIBLICHE SEITE

                                                                                                                                                              © Jüdisches Museum Frankfurt
                                                                                                                                                              Joan Snyder: Our Foremothers
          GOTTES
Fr 23. Okt 2020 – So 18. Apr 2021 (Verlängerung geplant)
    ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1

Im Alten Orient war es üblich,              Bildenden Kunst, die sie kommen-        renommierter Künstlerinnen und             Die Ausstellung wird von einem
weiblichen Gottheiten zu huldigen.          tieren und inter­pretieren.             Künstler aufgegriffen, kommen-             eigenen Vermittlungsraum „Studio
Die Spuren dieser Praxis verlieren                                                  tiert und interpretiert werden. Sie        Alef-Satellit“ begleitet, der dazu
sich im 5. Jahrhundert vor unserer          Die Ausstellung basiert auf einer       setzt die zeitgenössischen Kunst-          ermuntert, einen eigenen, persön-
Zeitrechnung. An die Stelle weibli-         gleichnamigen Schau, die 2017 im        werke dabei als eine persönliche           lichen Zugang zum Thema zu ent-
cher Gottheiten trat die Idee einer         Jüdischen Museum Hohenems zu            Form der Reflexion über den kul-           wickeln. Begleitend zur Ausstellung
weiblichen Seite des einen Gottes,          sehen war und wurde von Felicitas       turgeschichtlichen Zusammenhang            ist ein zweisprachiger Katalog im
die in der jüdischen Tradition mit          Heimann-Jelinek und Michaela            in Szene. Ein abschließender Ex­           Kerber-Verlag erschienen. //
der Vorstellung einer „Einwohnung           ­Feurstein-Prasser in Zusammen­         kurs geht auf die aktive Rolle ein,
Gottes auf Erden“ und dem Begriff            arbeit mit Eva Atlan und Mirjam        die Frauen in der jüdisch-reli­
der Schechina verbunden ist.                 Wenzel kuratiert. Ihren Ausgangs-      giösen Praxis der Spätantike, des
Chris­tentum und Islam entwickel-            punkt bilden archäologische Arte-      Mittelalters und der Neuzeit ein­-
ten zu dieser Idee im Laufe der              fakte aus dem antiken Israel, in       nahmen.
Jahrhunderte verwandte Erzählun-             denen weibliche Gottheitsvorstel-
gen. Die erste Wechselausstellung            lungen und die ihnen zugeschrie­
des Jüdischen Museums Frankfurt              benen Kräfte und Wünsche zum
„Die weibliche Seite Gottes“ the-            Ausdruck kommen. Im weiteren
matisiert diese kulturgeschichtliche        Verlauf präsentiert die Ausstellung
Entwicklung in archäologischen              wertvolle Textilien, Schriften, zere-
Funden, rituellen Gegenständen,             monielle Gegenstände, mittelalter-
Bildern und Schriften. In ihrem             liche hebräische Bibelillustra­
Zentrum stehen die jüdische Tradi-          tionen und Madonnenbilder der
tion und Praxis sowie Werke der             Renais­sance, die von den Werken

                                       10                                                                                 11
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                        Ausstellungen

                    MASEL UND
                     BROCHE

                                                                                                    Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt
                                                                                                    Blick in die Dauerausstellung im Museum Judengasse
DAUERAUSSTELLUNG IM
MUSEUM JUDENGASSE
                     Seit März 2016,
           ↗ Museum Judengasse, Battonnstraße 47

Als die Stadt Frankfurt 1987 ein ­neu-        der Rekonstruktion der Fun­
es Gebäude für die Stadtwerke er-             damente von fünf Häusern bringt
richten will, stößt man auf Funda-            sie rituelle Gegenstände, Bilder,
mente von Häusern der Judengasse.             archäologische Funde und Schrif-
Nach öffentlichen Kontroversen                ten zum Sprechen, die einst vor
wird mit einem Teil der archäolo-             Ort gefertigt oder genutzt wurden.
gischen Funde ein Museum einge-               Sie thematisiert jüdisches Alltags­
richtet. Dieses Museum hat mitt-              leben in der Frühen Neuzeit und
lerweile neue Gestalt angenommen.             die vielfältigen Beziehungen, die
Der Eingang wurde an die Battonn­             die Einwohner der Judengasse mit
straße verlegt und betont den Zu-             den christlichen Bewohnern der
sammenhang mit anderen histori-               Stadt, dem Frankfurter Rat und dem
schen Aspekten des Ortes: dem                 Kaiser unterhielten. Ein abschlie­
alten jüdischen Friedhof, der 1938            ßender Raum bringt west-­jiddische
zerstörten Börneplatzsynagoge                 Literatur und Musik zum Klingen.
und der Gedenkstätte für die ­­de-
portierten und ermordeten Juden               Für junge Besucherinnen und Besu-
Frankfurts.                                   cher hält die Ausstellung Hands-
                                              On-­Stationen sowie ein Mitmach-
Die 2016 eröffnete Ausstellung                heft bereit. Ein Mediaguide führt
„Masel und Broche“ zeigt verschie-            durch die Fun­da­mente wie auch
dene Perspektiven auf das erste               über den benachbarten alten jüdi-
jüdische Ghetto Europas. Inmitten             schen ­Friedhof. //

                                         12                                              13
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Ausstellungen                                         Ausstellungen

                         OSTEND

         BLICK IN EIN
      JÜDISCHES VIERTEL

                Sonntags 11.00 – 14.00 Uhr
        ↗ Hochbunker an der Friedberger Anlage 5 – 6

Im April 2021 präsentieren wir               Looking into a Jewish Quarter“
unsere Tafelausstellung „Ostend.             dokumentieren die Ausstellung in
Blick in ein jüdisches Viertel“ im           Text und Bild. //

                                                                                                    © Clementine Kinderhospital - Dr. Christ'sche Stiftung
Hochbunker wieder, die an die ein-
zigartige Geschichte und Prägung             In Kooperation mit der Initiative 9.
des Ostends durch das Judentum               November e. V.
und an dessen Vernichtung nach
1933 erinnert. Ab Mitte des 19. Jahr­        Bitte denken Sie an warme

                                                                                                    Relief der Clementine von Rothschild
hunderts lebten in dem neu ent-              Kleidung.
standenen Frankfurter Quartier in
großer Zahl liberale, konservative           Eintritt: 5 Euro
und orthodoxe Jüdinnen und Juden             Mit Führung: 6 Euro
sowie ab den 1880er Jahren Migran­           Publikationen: jeweils 10 Euro
ten und Flüchtende aus Osteuropa.
Unterschiedliche Riten und religi-
öse Gebräuche bestimmten den All­
tag und das Stadtbild. Um 1850
entstanden hier viele Einrichtungen
der Jüdischen Gemeinde und der
neu gegründeten Israelitischen Reli-
gionsgesellschaft. Unsere beiden
Kataloge „Ostend. Blick in ein jüdi-
sches Viertel“ und „The East End.

                                        14                                               15
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Veranstaltungen

                       © Jüdisches Museum Frankfurt
DIGITALE FORMATE

IN DER ÜBERSICHT

           16
März - Mai 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
Digitale Formate                                            Digitale Formate

                                                                                                     #meinlieblingsobjekt – Videoreihe mit unseren Guides
                                                     DIGITALE ANGEBOTE                                                 ↗ YouTube-Kanal

                                                                                                   Auf unseren Social-Media-Kanälen stellen unsere freien Mitarbeite­rin­
                                                                                                   nen und Mitarbeiter ihre Lieblingsobjekte in den Dauerausstellungen
                                                                                                   von Museum Judengasse und Rothschild-Palais vor und geben ihre ganz
Ausschnitt aus der Videoreihe #meinlieblingsobjekt

                                                                                                   eigene Perspektive auf die Dinge. //

                                                                                                               Wir sind jetzt – Mittagstischgespräche
                                                                                                                ↗ live auf Instagram und Facebook
© Jüdisches Museum Frankfurt

                                                                                                   Jeden Freitag ab 12:30 Uhr unterhalten sich unsere Kuratorinnen und
                                                                                                   Kuratoren live über einzelne Objekte und Räume der neuen Daueraus-
                                                                                                   stellung im Rothschild-Palais und geben einen kurzweiligen Einblick in
                                                                                                   die konzeptionellen Gedanken zu den Räumen und Geschichten. //

                                                                                                                   Die weibliche Seite Gottes –
                                                                                                               eine filmische Führung in 6 Kapiteln
                                                                                                            ↗ Website Stichwort Wechselausstellungen
                                                                                                                        und YouTube-Kanal
Um weiterhin in Kontakt mit Ihnen zu stehen, bieten wir Ihnen eine Vielzahl
an digitalen Angeboten an, die sowohl einen Blick in unsere Ausstellungen                          Die Ausstellung „Die weibliche Seite Gottes“ präsentiert wertvolle Leih­
werfen als auch zum Mitmachen einladen. Einen Überblick bietet Ihnen                               gaben vom 1. Jahrtausend v.u.Z. bis zur Gegenwart in einer mondlicht­
eine eigens dafür angelegte Seite auf unserem Blog „Gedibber“, einen Aus­                          getränkten Ausstellungsarchitektur. Sie ist in sechs Kapitel untergliedert,
zug aus den vielfältigen Angeboten finden Sie hier:                                                die kulturgeschichtliche Artefakte mit zeitgenössischer Kunst verbin-
                                                                                                   den. In ihrer filmischen Führung gehen Mirjam Wenzel und Eva Atlan
                                                                                                   auf kultur­geschichtliche Fragen und herausragende Kunstwerke ein. //
                                                     Die Architektur des neuen jüdischen Museums
                                                     ↗ Website Stichwort BLOG und YouTube-Kanal
                                                                                                                         Klangwelten
  Mit dem Ensemble aus historischem Rothschild-Palais und zeitgenössi-                                ↗ Website unter dem BLOG-Beitrag digitale Formate
  schem Lichtbau von Staab Architekten Berlin ist ein neuer Museums­
  komplex entstanden, der die Balance zwischen alt und neu, Ornament                               Die Ausstellungen im neuen Jüdischen Museum sprechen alle Sinne
  und Schlichtheit, ausdruckstarker und zurückhaltender Architektur zu                             ihrer Besucherinnen und Besucher an – auch die Ohren. In einer eigens
  wahren versteht. In einer filmischen Führung durch das neue Jüdische                             konzipierten Soundführung kommen die Klänge der Ausstellung zu
  Museum stellt Volker Staab das architektonische Konzept vor und geht                             Ihnen. Unsere Kuratorinnen führen Sie mit diesen Klängen durch drei
  dabei insbesondere auf den Lichtbau und die Idee einer „geschützten                              Etagen im Rothschild-Palais und die erste Wechselausstellung in den
  Offenheit“ ein. //                                                                               neuen Räumlichkeiten des Lichtbaus. //

                                                                          18                                                           19
Digitale Formate                                        Digitale Formate

                                                               DIGITALE ANGEBOTE                         Hauszeichen-Workshop – Fanny und Levi besuchen das
                                                                                                         Museum Judengasse und basteln ein eigenes Hauszeichen

                                                                  FÜR FAMILIEN                                            ↗ YouTube-Kanal

                                                                                                        Levi, unser Hausgeist, und Fanny, seine Freundin, machen einen Ausflug
                                                                                                        ins Museum Judengasse. Dort gibt es nämlich fantastische Fabelwesen
                                                                                                        zu entdecken: von Einhörnern über Meerjungfrauen bis hin zu Drachen
                                                                                                        Sie schmücken kostbare Chanukka-Leuchter, schimmernde Kiddusch-­
                                                                                                        Becher und alte Hauszeichen aus der Frankfurter Judengasse. Die beiden
Einführungsfilm in der Dauerausstellung im Rothschild-Palais

                                                                                                        zeigen in der Online-Sammlung ihre Lieblingsobjekte aus dem Museum
                                                                                                        Judengasse und dem Jüdischen Museum und geben Tipps, wie man Schritt
Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt

                                                                                                        für Schritt sein persönliches Hauszeichen entwickelt und gestaltet. //

                                                                                                                       Schattenspieltheater für zuhause
                                                                                                                              ↗ YouTube-Kanal

                                                                                                        Millionen Kinder können derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht in
                                                                                                        die Schulen, Kindergärten und Kitas gehen. Auch Sport- und Vereinsakti-
                                                                                                        vitäten sind nicht möglich, gemeinsames Musizieren, Basteln und Toben
                                                                                                        auf die eigenen vier Wände beschränkt. Damit die Tage nicht zu lang wer-
                                                                                                        den und die Stimmung gut bleibt, ist Kreativität gefragt. Unsere Idee: Wir
                                                                                                        bringen unseren Schattenspiel-Workshop zu Euch nach Hause! //

                                                                                                                           Vom Museum auf die Bühne
                                                                                                                               ↗ YouTube-Kanal

                                                                                                        Gemeinsam mit der Schauspielerin Verena Specht-Ronique haben wir
                                                                Vorlesestunden aus unserer Bibliothek   eine Videoreihe im Museum Judengasse aufgenommen. Darin erzählen
                                                                          ↗ YouTube-Kanal               wir Alltagsgeschichten aus der frühneuzeitlichen Frankfurter Judengasse,
                                                                                                        fürs Klassenzimmer oder das heimische Sofa. //
   Wenn Sie sich eine kurze Ruhepause gönnen wollen, während Ihre Kin-
   der neuen Erzählungen lauschen, sind unsere Vorlese-Sonntage genau
   das Richtige. Empfohlen für Kinder von 3 bis 8 Jahren haben wir sie kur-
   zerhand aus unserer Bibliothek in den digitalen Raum verlagert. Im
   ­Mittelpunkt stehen dabei jüdische Erzählungen und Geschichten von
    Freundschaft sowie religiöser und kultureller Vielfalt. Die Termine der
    digitalen Vorlese-­Sonntage finden Sie auf Seite 59. //

                                                                                  20                                                       21
Veranstaltungen

                       Foto: Stefanie Kösling © Jüdisches Museum Frankfurt
VERANSTALTUNGEN

    ÜBER KUNST,
 ­GESCHICHTE UND
    ­POLITIK INS
GESPRÄCH KOMMEN

           22
Veranstaltungen                                                               Veranstaltungen

geplant ab           Jüdisches Museum                    Lichtprojektion
Ende Februar –­      Bertha-Pappenheim-Platz 1
Anfang März          60311 Frankfurt

                DAS MUSEUM
                 LEUCHTET
Fassadenprojektion rund um die Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger

Bei Einbruch der Dunkelheit entfaltet sich ein Farb-, Licht und Reflexi-
onsspiel auf dem Bertha-Pappenheim-Platz, in dessen Zentrum die
Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger steht. Ein Film und eine Licht-
projektion machen das Kunstwerk auf neue Art und Weise erfahrbar,

                                                                                                                                    Farbspiel mit der Skulptur „Untitled“
eine zweite Fassadenprojektion setzt Gedanken und Assoziationen vor

                                                                                                                                    © Jüdisches Museum Frankfurt
Ort als Zitate in Szene. Das sich beständig verändernde Wechselspiel
aus Farben, Licht und Gedanken lädt die Besucherinnen und Besucher
dazu ein, in das sinnliche Erlebnis auf dem Platz einzutauchen, die
eigenen Gedanken und Eindrücke auf Social Media zu teilen und Teil
des immersiven Lichtraums zu werden. //

Aufgrund der aktuellen Lage der Covid-19-Pandemie ist ein genauer Start
der Projektion noch nicht zu benennen. Wir halten Sie auf unserer Web­      »Die Macherinnen zielen auf ein Museum
seite über das Projekt auf dem Laufenden.                                   für alle, sie wollen Geschichte in Geschichten
                                                                            ­erzählen, und sie gehen von der Gegenwart aus,
                                                                             brechen also die Chronologie auf. Es geht ihnen
                                                                             nicht um eine Botschaft, sondern um subjektive
                                                                             Identifikationsangebote. Das Jüdische Museum
                                                                             Frankfurt hat sich mit Anbau und Dauer­ausstellung
                                                                             neu aufgestellt: Es soll offen für alle sein, und es
                                                                             denkt die Geschichte von der Gegenwart her.«

                                                                            FAZ, 20.10.2020 (Feuilleton)

                                   24                                                                            25
Veranstaltungen                                  Veranstaltungen

Mi 03. März 2021          Online-Übertragung           Gesprächsreihe
20.00 Uhr

              DENKEN
           OHNE GELÄNDER

                         HEIMAT

                                                                                                Michel Friedman
                                                                                                © Nicci Kuhn
Michel Friedman spricht mit Eva Menasse

Wir leben in einer sich rapide verändernden Welt, die es zu verstehen
gilt. Mit der von Hannah Arendt geprägten Wendung „Denken ohne
Geländer“ lädt das Jüdische Museum Frankfurt zu einer Gesprächsreihe
ein, die diese Veränderungen reflektiert und über ihre Bedeutung in
unserem Zusammenleben nachdenkt. Die Gespräche finden in einer
eigens geschaffenen Sitzskulptur von Tobias Rehberger im Foyer des
neuen Lichtbaus statt.

Gastgeber der Reihe ist der Philosoph und Publizist Prof. Dr. Dr. Michel
Friedman, der sich mit seinen Gesprächspartnerinnen und -partnern
über die Bedeutung eines Wortes unterhält, das für unsere Gegenwart
besonders aussagekräftig ist. Am 3. März steht ein Wort im Zentrum
des Gesprächs, das lange Zeit in Vergessenheit geraten schien, jedoch in
den letzten Jahren zum Kristallisationspunkt von identitätsbezogenen
­Diskussionen wurde: Heimat. Gesprächspartnerin ist die vielfach ausge-
 zeichnete Schriftstellerin und Journalistin Eva Menasse. //

                                                                                                © Jürgen Bauer
Das Gespräch findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wird live

                                                                                                Eva Menasse
auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des Museums übertragen.

                                    26                                              27
Veranstaltungen                                                              Veranstaltungen

Di 09. März 2021          Online-Übertragung           Gesprächsreihe
19.00 Uhr

                                                                                                                                                    rechts: Darja Klingenberg © Amit Edelman
                                                                                                                                                    links: Panagiotidis © Jannis Panagiotidis
   МЫTEINANDER-REIHE

      IM GESPRÄCH ÜBER
      POSTSOWJETISCHE
         MIGRATIONS­
        ERFAHRUNGEN
In öffentlichen Diskursen in Deutschland sind die Migrationsgeschichten
der sogenannten jüdischen Kontingentflüchtlinge, der Spätaussiedler
und Spätaussiedlerinnen und anderer Zuwanderer und Zuwandererin-
nen aus den postsowjetischen Ländern weitgehend unbekannt – dabei
handelt es sich um mehr als 2,7 Millionen zumeist russischsprachige Men-
schen. Vonseiten der Mehrheitsgesellschaft sehen sie sich heute zuneh-
mend mit verschiedenen Projektionen, Erwartungen und Hoffnungen
konfrontiert, auf die sie reagieren müssen. In seinem neuen Roman
"Eine Formalie in Kiew" beschreibt Dimtrij Kapitelman, wie er seine Eltern
nach der Immigration erlebt. Das soeben erschienene Buch "Postsowjeti-
sche Migration in Deutschland" von Prof. Dr. Jannis Panagiotidis beschreibt
die postsowjetische Migration unter geschichts- und sozialwissenschaft­
licher Perspektive. Beide unterhalten sich über ihre Bücher mit der Kul-
tur­anthropologin Dr. Darja Klingenberg, die Moderation übernimmt
Julia Wasenmüller. //

                                                                              Die Veranstaltung findet ausschließlich als Livestream auf dem YouTube-­
                                                                              Kanal und der Facebook-Seite des Jüdischen Museums statt

                                    28                                                                           29
M
                                                             Veranstaltungen                                  Veranstaltungen
                       - SY P OSI
       U         M                    U

                                          M
- S YM P O S I

                                          - S YM P O S I
             SYMPO
              SIUM
                                                           SYMPOSIUM             zu und wie spiegeln sich die skizzierten Entwicklungen in ihren
       M

                 U
                     - S YM P O S I
                                      M   U
                                                                                 Samm­lungen?

                                                                                 Mit dem eineinhalbtägigen Symposium möchte das Jüdische Museum zu
                                                                                 einer differenzierten Diskussion über die aktuelle Situation von Jüdinnen

                         ZWISCHENZEITEN:                                         und Juden beitragen und wissenschaftliche Diskurse mit Reflexionen über
                                                                                 gesellschaftspolitische Entwicklungen verbinden. Angesichts der bedroh­

                           ZUR JÜDISCHEN                                         lichen Atmosphäre, der Jüdinnen und Juden in Europa ausgesetzt sind,
                                                                                 bietet das Symposium eine Plattform für Visionen, die einem zukünf­

                        DIASPORA IN EUROPA
                                                                                 tigen Zusammenleben und einer jüdischen Zukunft in Europa den Weg
                                                                                 bahnen sollen. //

                                                                                 Das Symposium findet ausschließlich online und weitgehend in englischer
So 21. März 2021                                            Online-Übertragung   Sprache statt. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website sowie
Mo 22. März 2021                                                                 auf Social Media.

                                                                                 Das Symposium wird gefördert von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung
                                                                                 und Zukunft" und ist Teil des Programms 1700 Jahre Jüdisches Leben in
In den vergangenen zehn Jahren wurden in verschiedenen europäischen              Deutschland.
Städten Anschläge auf jüdische Einrichtungen verübt und Jüdinnen und
Juden verbal, symbolisch und gewalttätig attackiert. Zugleich fordern
Jüdinnen und Juden vielerorts zunehmend lautstark eine selbstverständ-
liche Rolle in ihren jeweiligen Gesellschaften ein. Vor dem Hintergrund
dieser Entwicklungen unternimmt das Jüdische Museum Frankfurt eine
Bestandsaufnahme jüdischen Lebens in Europa.

Das Symposium reflektiert die paradoxalen Entwicklungen, die die euro-
päisch-jüdische Diaspora kennzeichnen: Auf der einen Seite ist jüdisches
Leben zunehmend bedroht und die Mitgliedszahlen in den Jüdischen
Gemeinden gehen europaweit zurück, auf der anderen Seite artikulieren
mehr und mehr junge Jüdinnen und Juden ihr Jüdischsein selbstbewusst                                                    »Wir haben nicht den Anspruch, die
in der Öffentlichkeit und sorgen so dafür, dass die Pluralität jüdischer                                               eine jüdische Kultur zu vermitteln,
Stimmen in Europa immer sichtbarer wird. Welches Verhältnis besteht                                                   sondern wir zeigen eine Pluralität an
zwischen der Diversität jüdischer Gegenwartskultur und den Jüdischen                                                 jüdischen Lebensentwürfen und jüdi­
                                                                                                                    schen Perspektiven auf die Welt.«
Gemeinden in Europa? Ist Europa ein kultureller und politischer Raum,
in dem sich jüdisches Leben ebenso wie in den USA und in Israel entfal-
ten kann, oder ist die jüdische Diaspora auf dem Kontinent im Schwinden
begriffen? Welche Rahmenbedingungen müssen gesichert oder geschaf-                                              Riff Reporter, 16.10.20
fen werden, damit Jüdinnen und Juden weiterhin ein selbstbestimmtes
Leben führen können? Welche Rolle kommt Jüdischen Museen dabei

                                                                   30                                                31
M
                                                                     Veranstaltungen                                        Veranstaltungen
                       - SY P OSI
       U         M                    U

                                          M
- S YM P O S I

                                          - S YM P O S I
             SYMPO
              SIUM                                                                                                            19.00 Uhr
                                                             PROGRAMM
       M

                 U
                     - S YM P O S I
                                      M   U

                                                                                                       ZWISCHENZEITEN –
                                                                                                    ZUR JÜDISCHEN DIASPORA
                                                                                                           IN EUROPA
                                                           Sonntag, 21. März 2021, 15.00 Uhr

                                             ZUR JÜDISCHEN                                     Ein Gespräch mit Prof. Dr. Fania Oz-Salzberger (Prof. für Geschichte, Haifa
                                                                                               University) und Dr. Doron Rabinovici (Schriftsteller und Historiker, Wien)
                                          GEGENWART IN EUROPA
                                                                                               Moderation: Dr. Ruth Fühner (Moderatorin, Autorin und Kritikerin)

Begrüßung:
Prof. Dr. Mirjam Wenzel (Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt),
Dr. Andrea Despot (Vorstandsvorsitzende der Stiftung „Erinnerung,                                              Montag, 22. März 2021, 9.00 Uhr
­Verantwortung und Zukunft“)

Die Vielfalt der jüdischen Kultur wurde in Zentral- und Osteuropa durch
                                                                                                         GEGENWART SAMMELN
die Schoa an den meisten Orten gewaltsam beendet. Dennoch entstand                                         UND AUSSTELLEN
auch hier nach 1945 neues jüdisches Leben. Französische und britische
Großstädte wurden zu Zentren einer pluralen jüdischen Kultur. Andern-
orts, wie etwa in Deutschland oder Ungarn, fand diese Entwicklung erst                         Jüdische Museen in Europa bewahren die Zeugnisse vergangenen jüdi-
um die Jahrtausendwende statt. Wie ist die Situation an den verschiedenen                      schen Lebens und fungieren vielerorts als Gedächtniseinrichtungen für
Orten heute? Kann sich jüdisches Leben in der europäischen Diaspora                            eine jüdische Kultur, die so heute an Ort und Stelle nicht mehr existiert.
behaupten? //                                                                                  Welches Verhältnis haben sie jedoch zu gegenwärtigem jüdischen Leben
                                                                                               in Europa? Wie sammeln sie die Gegenwart und bilden sie ab? Tragen sie
Mit Beiträgen von:                                                                             zur Stärkung jüdischer Selbstverständnisse bei? //
Prof. Dr. Alfred Bodenheimer (Prof. für Religionsgeschichte und Literatur
des Judentums, Universität Basel)                                                              Mit Beiträgen von:
Prof. Dr. Michael Brenner (Prof. für Jüdische Geschichte und Kultur an der                     Dr. Tamar Lewinsky (Kuratorin am Jüdischen Museum Berlin)
Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Direktor des Center for                           Joanne Rosenthal (freie Kuratorin, Sheffield)
Israel Studies an der American-University in Washington D.C.)                                  Sara Soussan (Kuratorin am Jüdischen Museum Frankfurt)
Dr. Diana Pinto (Historikerin, Paris)
Prof. em. Bernard Wasserstein (Prof. em. of History, University of Chicago)                    Moderation:
                                                                                               Dr. Eva Atlan (Sammlungsleiterin am Jüdischen Museum Frankfurt)
Moderation: Prof. Dr. Mirjam Wenzel

                                                                           32                                                      33
Veranstaltungen                                                             Veranstaltungen

Anschließend: Podiumsgespräch nach einem Impuls von                                                         15.30 Uhr
Dr. Emily D. Bilski (freie Kuratorin, Jerusalem)
mit den Referentinnen und
Dr. Hanno Loewy (Direktor des Jüdischen Museums Hohenems)
                                                                                          DIE ZUKUNFT DER
Dr. Zsuzsanna Toronyi                                                                   JÜDISCHEN DIASPORA
(Direktorin des Ungarischen Jüdischen Museums und Archivs, Budapest)
Prof. Dr. Emile Schrijver
(Generaldirektor des Jewish Cultural Quarter, Amsterdam)                     Europaweit treten neue jüdische Stimmen an die Öffentlichkeit und
                                                                             artikulieren mit zunehmender Selbstverständlichkeit ein plurales und
Moderation: Prof. Dr. Mirjam Wenzel                                          dezidiert diasporisches Selbstbewusstsein. Zugleich reagieren Jüdinnen
                                                                             und Juden auf den zunehmenden Judenhass, indem sie sich für eine
                                                                             Auswanderung entscheiden. Wie sind diese widersprüchlichen Entwick-
                                                                             lungen im Hinblick auf eine jüdische Zukunft in Europa zu bewerten?
                               13.00 Uhr                                     Welche Rolle spielen sie für das Selbstverständnis Einzelner? //

 RECHTLICHE ENTWICKLUNGEN                                                    Mit einem Beitrag von:
                                                                             Prof. Dr. Dr. Michel Friedman (Publizist, Philosoph, Rechtsanwalt und
  UND ­R AHMENBEDINGUNGEN                                                    Geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies an
                                                                             der Frankfurt University of Applied Sciences)

Die jüdische Religionspraxis setzt das Recht auf uneingeschränkte            Und einem Gespräch zwischen:
­Religionsfreiheit voraus. Im Laufe der europäischen Geschichte wurde        Laura Cazés (Psychologin, Frankfurt)
 Jüdinnen und Juden dieses Recht immer wieder entzogen. Auch gegen-          Chajm Guski (Blogger, Essen)
 wärtig werden bestimmte religiöse Praktiken – insbesondere das Schäch-      Yves Kugelmann (Journalist, Basel)
 ten und die Beschneidung – in manchen europäischen Ländern kriti-           Dr. Zsófia Kata Vincze (Wissenschaftlerin, Budapest)
 siert und eingeschränkt. Welchen Schutz bietet europäisches Recht den       Marc Weitzmann (Journalist und Schriftsteller, Paris)
 Jüdinnen und Juden in ihrer Religionspraxis? Wo ist sie gefährdet?
 ­Welche Rückschlüsse lassen sich aus juristischen Debatten für eine jüdi-   Moderation: Sara Soussan und Prof. Dr. Mirjam Wenzel
  sche Zukunft in Europa ziehen? //

Mit Beiträgen von:
Nicola Beer (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments)                                                   17.30 Uhr
Yohan Benizri (Generalsekretär des Coordinating Committee of Belgian
Jewish Organisations, Brüssel)
Dr. Grégor Puppinck
                                                                                      ENDE DES SYMPOSIUMS
(Direktor des European Center for Law and Justice, Straßburg)
Rabb. Julian-Chaim Soussan (Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt)

Moderation: Esther Schapira (Journalistin, ehemals Hessischer Rundfunk)

                                    34                                                                          35
Veranstaltungen                             Veranstaltungen

26. März 2021              Online-Übertragung        Buchvorstellung
19.00 Uhr

                RUTU MODAN:
                  TUNNEL
Rutu Modan ist die bekannteste Comiczeichnerin aus Israel. In ihrer
neuesten Graphic Novel „Tunnel“ schildert sie, wie bei der archäologi-
schen Suche nach der Bundeslade so manches durcheinander gerät:
die Sehnsucht nach dem Messias, das Verhältnis zwischen Mutter und
Sohn, der Wunsch nach wissenschaftlicher Berühmtheit und der fort-
schreitende islamische Fundamentalismus.

Im Gespräch mit dem Comic-Sepzialisten Jakob Hofmann stellt Rutu
Modan ihr neues Buch vor und gibt einen Einblick in dessen Entstehungs­
geschichte und -hintergrund. //

In Kooperation mit dem Carlsen Verlag

Die Veranstaltung wird im Livestream auf dem YouTube-Kanal und der
Facebook-Seite des Museums übertragen.

                                                                                            Buchcover © Carlsen Verlag
»Mit dem Museum bekommt
Frankfurt einen neuen, der Offenheit
und Pluralität verpflichteten Lernort.«

Jüdische Allgemeine, 22.10.20

                                        36                                      37
Veranstaltungen                                                           Veranstaltungen

Di 20. Apr 2021         Veranstaltungssaal            Buchvorstellung
19.00 Uhr               Jüdisches Museum              und Gespräch

EIN ABEND FÜR RUDOLF
     M. HEILBRUNN

      JURIST, KAUFMANN,

                                                                                                                        © Jüdisches Museum Frankfurt
      PRIVATGELEHRTER,
        FRANKFURTER

                                                                                                                        Rudolf M. Heilbrunn
Mit Peter Hirschmiller, Provenienzforscher, Dr. Corinna Engel, Museum
für Kommunikation Frankfurt, und Heike Drummer, JMF

Mit Rudolf M. Heilbrunn, der am 20. April zu seinem 120. Geburtstag
geehrt wird, stand das Jüdische Museum regelmäßig in Kontakt zwecks
Übernahme des Familienarchivs sowie eines Teils seiner Bücher.

Heilbrunn und dessen Bruder Robert hatten sich 1939 in die Niederlande   nun an das Jüdische Museum übergeben wird. Im Gespräch klären
bzw. in die USA gerettet. Dem Vater Ludwig Heilbrunn war nach dem        Peter Hirschmiller, Dr. Corinna Engel und Heike Drummer die näheren
Novemberpogrom die Flucht nach London geglückt; unter anderem ver-       Zusammenhänge und die spannende Geschichte des Fundes. //
lor er im Exil seine wertvolle Privatbibliothek.
                                                                         Zum Zeitpunkt der Drucklegung war noch nicht abzusehen, ob Gäste zu
Rudolf M. Heilbrunn wurde 1942 in das Internierungslager Westerbork      der Veranstaltung zugelassen werden können. Sie wird ggf. im Livestream
verschleppt. Seine Memoiren „Zehn Nachtwachen“, postum 2000 erschie-     auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des Museums übertragen.
nen, reflektieren das politische Zeitgeschehen bis Ende 1942 und legen   Anmeldungen unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Zeugnis ab über die für Frankfurt so bedeutsame Familiengeschichte.
                                                                         In Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Frankfurt.
Bei Provenienzrecherchen fand sich in der Bibliothek des Museums für
Kommunikation ein Band mit dem Exlibris von Ludwig Heilbrunn, der        Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro

                                   38                                                                           39
M
                                                               Veranstaltungen                                                          Veranstaltungen
                       - SY P OSI
       U         M                    U

                                          M
- S YM P O S I

                                          - S YM P O S I
             SYMPO
              SIUM
                                                             (BÜHNEN)

                                                                                                                                                                                     Proteste gegen die Uraufführung des Stückes „Der Müll, die Stadt
       M

                 U
                     - S YM P O S I
                                      M   U

                                                           BESETZUNGEN

                   SYMPOSIUM NACH
                 „DER MÜLL, DIE STADT
                     UND DER TOD“

                                                                                                                                                                                     und der Tod“ © ISG Ffm
So 25. Apr 2021                                              Online-Übertragung aus den Kammerspielen
                                                             des Schauspiel Frankfurt über den YouTube-­
                                                             Kanal des Schauspiel Frankfurt übertragen

Im Oktober 1985 besetzten Jüdinnen und Juden die Große Bühne des
Schauspiel Frankfurt, um die Premiere der Uraufführung von Rainer
Werner Fassbinders Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ zu verhin-
dern. Die Bühnenbesetzung und die Blockade der Aufführung stellten
eine Form der Selbstermächtigung dar, mit der sich die jüdische Gemein-
schaft in der Bundesrepublik erstmals öffentlich Gehör verschaffte.
­Vierzig Jahre nach Kriegsende drang damit eine Erfahrung in den gesell-
 schaftlichen Diskurs vor, die später als „Opferperspektive“ bezeichnet
 wurde.

Im Rahmen des Symposiums nehmen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen,                                                                                               Fritz Bauer Institut
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Künstlerinnen und Künst-                                                                                       Geschichte und Wirkung
ler eine Neubewertung dieses historischen Aktes zivilen Ungehorsams
                                                                                                                                                            des Holocaust
aus heutiger Perspektive vor. Dabei werden die jüdische Nachkriegsge-
schichte Frankfurts und die Möglichkeiten und Grenzen der spezifi-
schen Öffentlichkeit des Theaters reflektiert sowie performative Strategien
des Empowerments von Minderheiten im Kontext einer zeitgenössi-                                            Eine Kooperation von Schauspiel Frankfurt, Jüdischem Museum Frankfurt,
schen ästhetischen Repräsentationspolitik untersucht. //                                                   Fritz Bauer Institut und der Theaterwissenschaft der Goethe-Universität
                                                                                                           Frankfurt am Main.

                                                                     40                                                                         41
M
                                                                   Veranstaltungen                                  Veranstaltungen
                       - SY P OSI
       U         M                    U

                                          M
- S YM P O S I

                                          - S YM P O S I
             SYMPO
              SIUM

                                                             PROGRAMM                                            Podiumsgespräch
       M

                 U                    M   U
                     - S YM P O S I

                                                                                                  ZUM KÜNSTLERISCHEN
                                                                                                      ­U MGANG MIT
                                                                                                   FASSBINDERS WERK
                                                              Lesung von Auszügen aus

                    „DER MÜLL, DIE STADT                                                                                Lesung

                     UND DER TOD“ VON                                                              „CELAN MIT DER AXT“
                 RAINER WERNER FASSBINDER                                                           VON MAX CZOLLEK
                                                                     Vorträge

                                                           ZUR GESCHICHTE DES                                                  »Stop thinking of Frankfurt-am-
                                                                ­KONFLIKTS                                                    Main­as only a gateway to European
                                                                                                                             travels; Add to that, the new and just
                                                                                                                            remodeled – reopenden in mid-Octo­
                                                                                                                          ber – The Jewish Museum, one of the
                                                                 Podiumsgespräch                                         finest museums in Europe.«

             ZUR BÜHNEN-BESETZUNG ALS                                                                                 Jerusalem Post, 07.11.20
                  EIN AKT JÜDISCHER
               SELBSTERMÄCHTIGUNG
                                                                      Podium

                                                           ZUR AKTUALITÄT DES
                                                               KONFLIKTS
                                                                                        Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain

                                                                         42                                                43
Veranstaltungen                                 Veranstaltungen

Di 04. Mai 2021          Veranstaltungssaal             Buchvorstellung
19.00 Uhr                Jüdisches Museum               und Gespräch

                KALTER HUND

  LESUNG MIT EVA LEZZI
Zwischen Schulabbruch und erstem Sex, zwischen Berlin und Istanbul,

                                                                                                            © Maria Ulatowski
zwischen religiöser Freundin und wilder Cousine sucht die 16-jährige
Gülay Sancak ihren eigenen Weg. Sie verknallt sich in Hacke und erkennt
zu spät, dass sein Rassismus nicht nur Fassade ist, sondern zu echter

                                                                                                            Eva Lezzi
Gewalt führt. Wird Gülay vor Gericht gegen ihn aussagen? Sie muss eine
Entscheidung treffen – allein, rasch und mit allen Konsequenzen.

Der Roman nimmt Bezug auf rassistische, insbesondere anti-muslimi-
sche Strömungen hier in Deutschland, die nicht nur im rechtsradikalen
Milieu, sondern bereits im AfD-Parteiprogramm verankert sind. Dabei
bleibt das Buch konsequent und überzeugend bei Gülays persönlichen
Erfahrungen: Lustvoll, streitbar und voller überraschender Wendungen.

Dr. Eva Lezzi ist Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin. Sie hat
zahlreiche Kinderbücher verfasst und ist derzeit Stipendiatin an der
„Akademie für Kindermedien“. Das Gespräch mit ihr führt Dr. Türkân
Kanbıçak, Projektleiterin von „AntiAnti – Museum goes School“. //

Die Buchvorstellung findet im Rahmen des Projektes „AntiAnti – Museum

                                                                                    Buchcover Kalter Hund
                                                                                    © Hentrich & Hentrich
goes School“ statt.

Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro

                                     44                                            45
Veranstaltungen                                                            Veranstaltungen

Sa 08. Mai 2021        Veranstaltungssaal             Gesprächsreihe
19.00 Uhr              Jüdisches Museum

                                                                                                                                             rechts: Hannah Peaceman © Hannah Peaceman
                                                                                                                                             links: Lena Gorelik, 2019 © Charlotte Troll
   МЫTEINANDER-REIHE

       GRENZEN DER
      ERINNERUNGS­
   KULTUR/-DEBATTEN
  IN D
     ­ EUTSCHLAND UND
   NEUE PERSPEKTIVEN
Der 8./9. Mai vereint viele verschiedene Narrative und Erinnerungen,
doch nicht alle sind gleichermaßen sichtbar und hörbar. Während in
öffentlichen Gedenkzeremonien und -reden zumeist der Krieg selbst und
die endgültige militärische Zerschlagung des nationalsozialistischen
Deutschlands im Fokus stehen, wird der „Tag des Sieges“ von vielen in
Deutschland lebenden (Post-)Migrantinnen und -Migranten zuneh-
mend lautstark als Feiertag begangen. Dabei stehen dem Selbstverständ-
nis von Jüdinnen und Juden, die aus den sowjetischen Ländern immi­
griert sind und sich als Nachfahren der Sieger sehen, die Erinnerungen
und Narrative der Nachfahren von Überlebenden noch immer diametral
gegenüber. Im Rahmen des Podiumsgesprächs sollen die vielfältigen        Die Veranstaltung findet im Saal des neuen Jüdischen Museums statt und
jüdischen Posi­tionen zu der geläufigen Erinnerungskultur zur Sprache    wird voraussichtlich auch als Livestream auf dem YouTube-Kanal und der
kommen. Es diskutieren die Politikwissenschaftlerin Hannah Peaceman      Facebook-Seite zu verfolgen sein.
mit der Schriftstellerin Lena Gorelik und der Sozialwissenschaftlerin    Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
Dalia Moneta. Die Moderation übernimmt Jochanan Shelliem. //
                                                                         Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro

                                  46                                                                            47
Veranstaltungen                                                               Veranstaltungen

Di 18. Mai 2021        Freies Deutsches Hochstift –            Gespräch
19.00 Uhr              Frankfurter Goethe-Museum,
                       Großer Hirschgraben 23-25,
                       60311 Frankfurt am Main

   „DER ZUG R BLEIBT
    MEIN WAPPEN“,
         ODER:
  WIE JÜDISCH WAR DIE
  BERLINER ROMANTIK?

                                                                                                                                      © 1800 Stadtbibliothek Berlin
Ein Gespräch über Rahel Varnhagen von Ense zu ihrem Gedenktag
Mit Nikolaus Gatter und Heide Volkening, Moderation: Tilman Spreckelsen

                                                                                                                                      Rahel Varnhagen
Geboren vor 250 Jahren, unter vielen Namen berühmt: Ralle oder
­Rählchen, der Familie Levin zugehörig, die später Robert-Tornow hieß,
 Friederike und Antonie, verheiratete Madame Varnhagen von Ense. Als
 Genie der Geselligkeit lud Rahel Dichterinnen und Adlige, Franzosen und
 Russen, Juden und Christen, Diplomaten und Schauspielerinnen zu
 abendlichen Tees ein. Texte, mit denen sie die Widersprüche ihrer Exis-
 tenz auslotet, zeichnete sie zu Lebzeiten mit „Ungenannt“. Erst ihr Wit-
 wer gab ‚Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde‘ (1833/34) her-
 aus: „Aus meinen Briefen und Papieren genommen; die nie anderes
 Tageslicht, als das, wo sie geschrieben waren, vermutheten.“ Wenig lag
 ihr daran, dass ihre Schriften gedruckt werden, allein Goethe sollte sie
 sehen. 1824 sandte sie ihr Manuskript nach Weimar. Erst nach mehrmali-     Es diskutieren Dr. Heide Volkening (Universität Greifswald) und
 gem Hineinsehen fühlte Goethe sich angelockt, „von vorn bis zum Ende       Dr. Nikolaus Gatter (Varnhagen Gesellschaft e. V .), moderiert von
 den eignen Gang zu sehen, den eine solche Natur einschlagen mußte“.        F.A.Z.-Redakteur Tilman Spreckelsen. //
 Denn, wie Rahel formulierte: „Ein Stein kann eine Geschichte haben,
 aber nur eine Kreatur mit Bewußtsein ein Schicksal. Die meisten Men-       In Kooperation mit dem Freien Deutschen Hochstift
 schen haben nur eine Geschichte.“
                                                                            Eintritt frei

                                   48                                                                            49
Veranstaltungen                                                            Veranstaltungen

So 23. Mai 2021           Ort wird nach                 Stadtspaziergang
11.00 Uhr                 Anmeldung
                          bekannt gegeben

      FLANIEREN MIT
   SIEGFRIED KRACAUER

     STADTSPAZIERGANG
Stadtspaziergang mit Prof. Dr. Mirjam Wenzel und Gesprächen mit
Peter Cachola Schmal (Direktor des Deutschen Architekturmuseums),

                                                                                                                                © Deutsches Literaturarchiv Marbach
Dr. Rachel Heuberger (ehem. Leiterin der Hebraica-Abteilung der
UB F­ rankfurt), Prof. em. Inka Mülder-Bach (Princeton University) und
Prof. Gertrud Koch (Freie Universität Berlin), angefragt

Siegfried Kracauer war ein ausgebildeter Architekt, der als Redakteur der

                                                                                                                                Siegfried Kracauer
Frankfurter Zeitung zum Chronisten der Modernisierung Frankfurts
wurde: Seine Artikel in Stadt-Blatt und Feuilleton, seine Romane und
Studien reflektieren die sozialen und politischen Spannungen der Wei­
marer Zeit, porträtieren kulturelle Moden und künstlerische Avantgarde,
dokumentieren die Entstehung und Gefahren des Films als ein neues
gesellschaftliches Leitmedium. Seine Werke zeigen, dass all diese gesell-
schaftlichen Entwicklungen sich in den Straßen und Transiträumen der ­­­­­­­
gro­ßen Städte verdichten und durchkreuzen.

Zum Abschluss der Internationalen Konferenz zu Siegfried Kracauer am
Institut für Sozialforschung bietet Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin
des Jüdischen Museums Frankfurt, einen Stadtspaziergang zu Orten an,
die für „Krac.“ von besonderer Bedeutung waren. Neben Auszügen aus
seinen Texten werden Gespräche mit verschiedenen Persönlichkeiten
einen Einblick in einzelne Aspekte seines Werkes und seiner Biogra-            Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de
phie geben. //                                                                 Teilnehmergebühr: 10 Euro

                                     50                                                                         51
Veranstaltungen                                Veranstaltungen

Mo 26. Mai 2021           Veranstaltungssaal            Konzert und
19.00 Uhr                 Jüdisches Museum             ­Podiumsgespräch

        MUSIK AUF DEM
    ­R OTHSCHILD-FLÜGEL
Ein Instrument der besonderen Art schmückt nun das Museum. Mit
Hilfe der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums

                                                                                               Rothschild-Flügel
                                                                                               © Korbinian Böck
konnte ein historischer Flügel aus der Werkstatt Friedrich Ehrbar in
Wien angekauft und aufwendig restauriert werden. Mit ihm kommt ein
Stück Geschichte der Familie Rothschild ins Haus: Nathaniel Meyer
­Freiherr von Rothschild in Wien hat ihn einst besessen.

Der Pianist Gerrit Zitterbart wird auf dem Flügel Werke von Komponis-
ten präsentieren, die einen engen Umgang mit der Familie Rothschild
pflegten und für diese auch komponierten. In dem begleitenden Gespräch
kommt die Besonderheit des Instruments selbst und das Verhältnis der
Familie Rothschild zur Musik zur Sprache.

Moderation: Ruth Fühner
Es sprechen: Gerrit Zitterbart, Professor für Klavier an der Hochschule
für Musik, Theater und Medien in Hannover, Markus Fischinger, Klavier-
und Cembalobauer und -restaurator in Berlin und Sonja Thäder, Kura­
torin der Räume zur Familie Rothschild in der Dauerausstellung des Jüdi-
schen Museums. //

Eine Veranstaltung der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen
Museums e.V.

Eintritt frei
Anmeldung unter: julia.zinser-hofmann@stadt-frankfurt.de

                                      52                                           53
Kinderprogramm

                                                                   Foto: Stefanie Kösling © Jüdisches Museum Frankfurt
  KINDERPROGRAMM

        VON DRACHEN,
    ­E INHÖRNERN UND
       ­K ERZENSCHEIN

Infos und Anmeldung per E-Mail an: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de
             oder telefonisch unter 069-212 74237

                  Kosten: 6 Euro inkl. Material

                               54
Kinderprogramm                                                                                          Kinderprogramm

                                                                                                         DER BAUM DES LEBENS

                                                                   Kinderprogramm im Jüdischen Museum
                                                                                                                          Workshop, Alter: 6 – 12 Jahre

                                                                   © Jüdisches Museum Frankfurt
                                                                                                                       Sa 01. Mai 2021 / 14.00 – 16.00 Uhr
                                                                                                                       ↗ Kinderwerkstatt im Studio (Alef)

                                                                   Foto: Stefanie Kösling
                                                                                                        Ein kreativer Kunstworkshop zur Skulptur von Ariel Schlesinger

                                                                                                        Auf dem Vorplatz des Jüdischen Museums steht ein besonderes Kunst-
                                                                                                        werk: eine Skulptur aus zwei silbrig schimmernden Bäumen, die mitein-
                                                                                                        ander verbunden sind. In unserem Kreativworkshop nehmen wir das
                                                                                                        Kunstwerk spielerisch unter die Lupe und experimentieren mit Formen,

     DAS SÜSSE ALEF BET                                                                                 Farben und Balance. Große und kleine Kinder können ihrer Kreativität
                                                                                                        freien Lauf lassen und gestalten eine eigene Skulptur zum Mitnehmen. //

                                                                                                        Anmeldung unter: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de
                  Workshop, Alter: 6 – 12 Jahre
               So 11. Apr 2021 / 14.00 – 16.00 Uhr                                                      Eintritt inkl. Material: 6 Euro. Die Teilnehmerzahl begrenzt.
               ↗ Kinderwerkstatt im Studio (Alef)

Ein kulinarischer Kinderworkshop zur Ausstellung

                                                                                                                                                                         Foto: Stefanie Kösling © Jüdisches Museum Frankfurt
„Die Weibliche Seite Gottes“

Um ihren Schülern das hebräische Alphabet beizubringen, ließen sich
Lehrer früher so einiges einfallen. Einer von ihnen kam auf die clevere

                                                                                                                                                                         Kinderprogramm im Jüdischen Museum
Idee, kleine Küchlein in Form hebräischer Buchstaben zu backen. Die
Geschichte von den schmackhaften Lettern, die einem das Lernen vers­
üßen, wird bis heute erzählt. In der Wechselausstellung „Die weibliche
Seite Gottes“ gibt es sogar Kunstwerke zu sehen, die sich auf diese
Geschichte beziehen. In unserem Workshop zum süßen Alef Bet lernen
Kinder ihren eigenen Namen auf Hebräisch zu schreiben und backen
selbst leckere Buchstaben zum Naschen in unserer Kinderwerkstatt. //

Anmeldung unter: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de

Eintritt inkl. Material: 6 Euro. Die Teilnehmerzahl begrenzt.

                                     56                                                                                                      57
Kinderprogramm – Vorlesesonntag                      Kinderprogramm – Vorlesesonntag

                                                                                          LENA FEIERT PESSACH
                                                                                                MIT ALMA
                                                                                                   Vorlesesonntag digital, Alter: 3 – 7 Jahre
                                                                                                    So 21. März 2021 / 14.00 – 15.30 Uhr
                                                                                                             ↗ YouTube-Kanal

                                                                                        Eine Geschichte von Myriam Halberstam, vorgelesen von Liliane Kreft

                                                                                        Lena darf ihre beste Freundin Alma währen des jüdischen Pessach-Fests
                                                                                        besuchen und mitfeiern. Sie ist sehr neugierig und erfährt viel über jüdi-
                                                                                        sche Traditionen. Zuerst müssen sie alle alten Krümel und Brotreste in
                                                                                        der Wohnung aufräumen. Danach sitzen sie alle um den festlich gedeck-
                                                                                        ten Tisch und es gibt allerlei leckere Speisen. Es wird gesungen, erzählt
                                                                                        und gelacht. //
Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt

                                                                                                                                                            Foto: Stefanie Kösling © Jüdisches Museum Frankfurt
                                                                                                                                                            Familientag im Oktober 2020 in der Bibliothek
Bibliothek

                                                                    58                                                     59
Kinderprogramm – Vorlesesonntag                                                                                  Kinderprogramm – Vorlesesonntag

                                                                                                                          EIN TIGER KOMMT

                                                                  In der Bibliothek gibt es viele Kinderbücher
                                                                                                                               ZUM TEE

                                                                  zu entdecken. Foto: Norbert Miguletz
                                                                  © Jüdisches Museum Frankfurt
                                                                                                                      Vorlesesonntag in der Bibliothek, Alter: 3 – 6 Jahre
                                                                                                                             So 16. Mai 2021 / 14.00 – 15.30 Uhr
                                                                                                                             ↗ Bibliothek im Jüdischen Museum

                                                                                                                 Eine Geschichte von Judith Kerr, vorgelesen von Liliane Kreft

                                                                                                                 Sophie und ihre Mutter haben es sich gerade mit einer schönen Tasse Tee
                                                                                                                 gemütlich gemacht, als es an der Tür klingelt. Vor der Tür steht ein gro-
                                                                                                                 ßer Tiger. Und weil dieser Tiger besonders hungrig ist, laden sie ihn zum

          YAFFA UND FATIMA                                                                                       Tee ein. Schon bald hat er den ganzen Tee ausgetrunken und sämtliches
                                                                                                                 Essen im Haus verspeist. //

            SHALOM SALAAM

                                                                                                                                                                                    Staunen und Lernen – der Vorlesesonntag in der Bibliothek
      Vorlesesonntag in der Bibliothek, Alter: 4 – 7 Jahre

                                                                                                                                                                                    Foto: Stefanie Kösling © Jüdisches Museum Frankfurt
             So 18. Apr 2021 / 14.00 – 15.30 Uhr
             ↗ Bibliothek im Jüdischen Museum

Eine Geschichte von Fawzia Gilani, vorgelesen von Liliane Kreft

Die Freundinnen Jaffa und Fatima leben auf benachbarten Dattelfarmen.
Als eine Trockenzeit ihnen eine schlechte Ernte einbringt, kümmern sich
beide Frauen auf außergewöhnliche Art und Weise darum, dass ihre
Nachbarin keinen Hunger erleidet. Eine wunderschöne Geschichte über
Freundschaft und das Zusammenleben verschiedener Religionen. //

Anmeldung unter: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de

Eintritt frei

                                    60                                                                                                               61
62
                                                                                      Förderverein

                                                           SIE UNS
                                                                       FÖRDERVEREIN

                                                        UNTERSTÜTZEN

 Andreas von Schoeler, Vorsitzender des Fördervereins
 Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt
Förderverein                                         Förderverein

         GESELLSCHAFT
        DER FREUNDE UND
           ­F ÖRDERER
Liebe Freundinnen und Freunde des Jüdischen Museums Frankfurt,

auch während der Wochen, in denen das Haus wegen der Corona-Pande-
mie nicht zugänglich war und ist, konnten Sie alle beim Betrachten des
Museumsbaus von außen sehen, dass die Unterstützung durch den Freun-
deskreis vieles möglich gemacht hat. Die Medienfassade, die farbig und

                                                                                                                © Jüdisches Museum Frankfurt
fröhlich die Botschaften des Museums in die Stadt sendet, oder die beein­
druckende Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger sind ein Zeichen

                                                                                                                Hans Rot in seinem Atelier
dafür, dass Sie alle mit ihrem Engagement das Museum vorangebracht
haben. Dafür möchte ich Ihnen herzlich danken!

Ein Schwerpunkt unserer aktuellen Arbeit dient der Vorbereitung zukünf-
tiger Aktivitäten des Museums: Wir wollen dem Museum helfen, die
Bilder des Malers Hans Rot und den Briefwechsel mit seiner Familie zu
erwerben. Mit ihnen wird die Geschichte einer Frankfurter jüdischen
Familie mit Sinn für Kunst, Musik und Literatur erzählt. Saul Friedländer
sagte zu diesen Dokumenten: „Der Schatz an Briefen und Zeichnungen,
die diese hochbegabte Intellektuellen- und Künstlerfamilie der deutsch-­             »Museen müssen heute mehr leisten, als
jüdischen Bourgeoisie hinterließ, ist eine unschätzbare Dokumentation               Exponate bloß auszu­stellen und mit einem
über das Leben und den Tod von Juden…“. Wir rufen zu einer Spenden-                Text zu versehen. Sie müssen ansprechen,
sammlung zum Erwerb dieses Schatzes auf und freuen uns, dass unsere               begeistern, einbinden. „Wir bieten eine parti­
                                                                                 zipative und integrative Ausstellung, gehen
lang jährigen Förderer Dr. Nicolaus und Dr. Christiane Weickart sich
                                                                                nah an die Dinge heran, inszenieren lebendig
bereit erklärt haben, jede Spende bis zum 30. Juni 2021 zu verdoppeln.
                                                                               und aus vielen Perspektiven.“«

Über jede Spende, die mit dem Stichwort „Spendenverdoppelungs­
aktion“ auf unser Konto mit der IBAN DE 45 5007 0010 0041 0035 00           DW, 20.10.20
eingeht, freuen wir uns sehr.

Mit einem herzlichen Gruß
Ihr
Andreas von Schoeler

                                   64                                                   65
Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt
    Informationen

INFORMATIONEN

 FÜHRUNGEN

                              »Der hell und offen gestaltete
                           ­­Neubau von Staab Architekten,
                          der sogenannte Lichtbau, lässt das
                         Gefühl von Unsicherheit gar nicht
                        erst aufkommen.«

                    Journal Frankfurt, 20.10.20

         66
Informationen                                                              Informationen

      DAS FÜHRUNGS­                                                                 HIGHLIGHTS DER
        ANGEBOT IM                                                                   AUSSTELLUNG
    JÜDISCHEN MUSEUM                                                     Überblicksführung durch die neue Dauerausstellung im Jüdischen Museum

                                                                         Vielseitig und dynamisch präsentiert sich die jüdische Geschichte
                                                                         Frankfurts von 1800 bis heute. Sie öffnet Fenster zu den Errungenschaften
                                                                         der Emanzipation und zum Aufbruch in die Moderne. Zugleich zeigt
Kunst und Architektur, Geschichte und Tradition, Gegenwartsbezug und     sie, wie eng Aufklärung und Modernisierung mit Judenfeindschaft bis hin
Vielfalt: Das Führungsprogramm am Jüdischen Museum ermöglicht viel-      zur Schoa verbunden sind. Lernen Sie bei der Highlight-Führung das
seitige Zugänge zur jüdischen Geschichte und Gegenwart Frankfurts.       neue Jüdische Museum und seine Dauerausstellung auf drei Etagen des
Besuchen Sie uns und erfahren Sie mehr über die Familiengeschichte von   Rothschild-Palais kennen. Die Führung gibt einen Überblick über die
Anne Frank, die Gemälde Moritz Daniel Oppenheims und über jüdische       Themen der Ausstellung „Wir sind Jetzt. Jüdisches Frankfurt von der Auf-
Traditionen und Rituale.                                                 klärung bis zur Gegenwart“ und geht auf die Geschichte des Stadtpalais
                                                                         ein. Sie stellt Highlights der Ausstellung vor und regt zu weiteren Erkun-
Unser Führungsangebot gibt Impulse zur neuen Dauerausstellung „Wir       dungen an. //
sind jetzt. Jüdische Geschichte von der Aufklärung bis zur Gegenwart“
und der kulturhistorischen Wechselausstellung „Die Weibliche Seite
Gottes“.

                                                                                                                                               Ausstellungsraum zur Familiengeschichte von Anne Frank
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Programmhefts war leider noch
nicht absehbar, ab wann öffentliche Führungen in den Ausstellungen des
Jüdischen Museums wieder möglich sein werden. Bitte abonnieren Sie

                                                                                                                                               Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum
unseren Newsletter, um fortlaufend informiert zu sein. Sie können sich
auf unserer Homepage anmelden: https://www.juedischesmuseum.de/

Weitere Informationen zu zulässigen Teilnehmerzahlen einer Führung
sowie den geltenden Infektionsschutzmaßnahmen finden Sie auch auf
unserer Website unter: www.juedischesmuseum.de/lernen. //                »Die Besucher erwartet eine
                                                                         beeindruckende Architektur,
Einen Vorgeschmack auf unser Führungsprogramm erhalten Sie auf den       eine berührende Dauerausstellung -
kommenden Seiten.                                                        und ein Museum ohne Mauern.«

                                                                         Monopol online, 19.10.20

                                  68                                                                          69
Sie können auch lesen