MEDIENSCHWERPUNKT "SCIENCE FICTION" BEI DEN BÜCHEREIEN WIEN - BVÖ

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MEDIENSCHWERPUNKT "SCIENCE FICTION" BEI DEN BÜCHEREIEN WIEN - BVÖ
Martin Jäger

              Büchereien Wien
           Bücherei Am Schöpfwerk
              Am Schöpfwerk 29/7
                  1120 Wien

          MEDIENSCHWERPUNKT
         „SCIENCE FICTION“
     BEI DEN BÜCHEREIEN WIEN

          Projektarbeit im Rahmen der
hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekare/innen
      (Ausbildungslehrgang 2008-2010 / B)

               25. 1. 2010
MEDIENSCHWERPUNKT "SCIENCE FICTION" BEI DEN BÜCHEREIEN WIEN - BVÖ
DANKSAGUNG

An dieser Stelle - und es soll keine Formalität sein -
ist jenen zu danken, ohne die meine Arbeit in dieser
Form nicht möglich gewesen wäre:

   Petra Häuslbauer
   Walter Hermann
   Robert Kellner
   Mag. Lisa Kollmer
   Mag. Claus Oszuszky
   Benjamin Scheffler
   Dr. Erich Schirhuber
   Rita Schmitt
   Tarik Seden
   Wolfgang Seiser
   Anne Stühler

                                                         1
MEDIENSCHWERPUNKT "SCIENCE FICTION" BEI DEN BÜCHEREIEN WIEN - BVÖ
ABSTRACT

In    dieser    Arbeit     mit    dem   Thema     „Medienschwerpunkt
Science Fiction“ sollen Überlegungen angestellt werden,
was   bei   einer    geplanten      Schwerpunktsetzung         in   einer
Bücherei       typischerweise      durchzuführen        ist:     Umfeld-
analyse, Auswertung der Entlehnstatistiken, Gedanken zum
Genre und, falls zutreffend, zum/zur „typischen“ Genre-
Leser/in,      Möglichkeiten      der   Bestandspräsentation.        Ich
lege dar, was m.E. bei einer Schwerpunktsetzung vor Ort
zu beachten ist und, da eine tatsächliche Realisierung
in    der   Bücherei       Am    Schöpfwerk      dann   leider      nicht
durchgeführt      werden    konnte,     stelle    ich   weiters      eine
Alternative zu den „üblichen“ Schwerpunktsetzungen vor:
eine zentral (d.h. von einer Person) erstellte Spezial-
Auswahlliste als Angebot an die Zweigstellen.

Martin Jäger
Magistrat der Stadt Wien — MA 13
Büchereien Wien — [formal noch:] Bücherei Am Schöpfwerk
Am Schöpfwerk 29/7
1120 Wien

                                                                        2
INHALTSVERZEICHNIS

1. Ausgangssituation / Leitende Fragen ..................S. 4

2. Statistische Kennzahlen / Bestandscontrolling.........S. 7

3. Umfeldanalyse der Bücherei Am Schöpfwerk .............S.25

4. Lesersoziologie.......................................S.44

5. Literarischer Exkurs: das Genre Science Fiction ......S.53

6. Bestandspräsentation von Science Fiction .............S.58
  6.1. Bestandspräsentation in der
       Bücherei Am Schöpfwerk ..........................S.58
  6.2. Präsentationsvarianten in
       deutschen Bibliotheken ..........................S.59

7. Variante I: Schwerpunktsetzung vor Ort.
  Praktische Erwägungen beim Bestandsaufbau,
  Überlegungen zum Erwerb ..............................S.64
  7.1. Allgemeingültige Darstellungen: Einkaufs-
       kriterien, Ansuchen um ein Sonderbudget .........S.64
  7.2. Das in der Bücherei Am Schöpfwerk
       vorhandene Angebot ..............................S.67

8. Die Auswahllisten ....................................S.69
  8.1. Allgemeines zu den Auswahllisten ................S.69
  8.2. Variante II: Schwerpunktsetzung mittels
       einer Science Fiction-Auswahlliste (SF-AL).......S.70

9. Schlussbetrachtung, Reflexion ........................S.75

10. Literaturverzeichnis ................................S.77

Anhang I: Vorschlag einer Medienankaufliste .............S.88
Anhang II: „Trivialer Exkurs“: das Genre Science Fiction S.96
Anhang III: Fotos zur Bestandspräsentation in der BW 21..S.97

                                                            3
1. AUSGANGSSITUATION / LEITENDE FRAGEN

      Ziel      der       vorliegenden            Arbeit      soll         es     sein,
Überlegungen anzustellen, was nötig ist, um Zweigstellen
mit einem bestimmten Medienschwerpunkt - hier konkret:
Science Fiction - auszustatten.1 Durch Schwerpunktsetzung
gleich welchen Inhalts ist es möglich, ein engagiertes
Serviceangebot zu bieten, welches (auch) eine bewusste
Marketingstrategie                    ist.         Im             Rahmen          eines
Bibliothekskonzepts             sollte       jede       Bücherei       ein       Profil
                                                        2
entwickeln und Schwerpunkte setzen.                         Bei den Büchereien
Wien sind Schwerpunktsetzungen ausdrücklich erwünscht.3
Anhand der Bücherei Am Schöpfwerk (BW 21), 1120 Wien, Am
Schöpfwerk 29/7, eine Zweigstelle der Büchereien Wien,
die organisatorisch zur Magistratsabteilung 13 gehören,
in welcher ich von Juni 2008 bis September 2009 tätig
war,     soll      „durchgespielt“           werden,        was    nötig        bzw.    zu
beachten           ist,         um         eine      Bücherei              mit         dem
Medienschwerpunkt Science Fiction auszustatten.
      Ursprünglich sollte vor Ort der Bestand an Medien mit
dieser Thematik vergrößert/ausgeweitet werden, und damit
einhergehend war beabsichtigt, die Entlehnfrequenzen der
Medien       mit    Science          Fiction-Bezug          (Romane,       DVDs)        zu
erhöhen. Im Verlauf der Projektarbeit wurde leider eine
Adaptierung               des           Themas              notwendig:                 Ein
Zweigstellenwechsel                  hat      sich          als       unumgänglich
herausgestellt; das operationale (messbare) Ziel meiner
Arbeit (Steigerung der Entlehnzahlen der SF-Romane und -
Filme) wurde folglich obsolet. Umso wichtiger wurde der

1
    Im Sinne einer besseren Lesbarkeit werde ich durchgehend
     (auch bei Zitaten) die Schreibweise „Science Fiction“
     verwenden, auch wenn in der von mir verwendeten Quelle eine
     andere Variante gewählt wurde.
2
    Vgl. Karin Claudi, Bibliothekskonzepte, Kurzskriptum zum
     Ausbildungskurs HA / B 2008-2010, Wien 2008, S. 1-3.
3
    Gespräch mit Dr. Erich Schirhuber, Leiter des Referates für
     Medienankauf und des Lektorates in der Zentrale der
     Büchereien Wien am 29.12.2009.
                                                                                         4
Aspekt,      Überlegungen             anzustellen,             ob     eine    zentrale
Betreuung bestimmter Schwerpunkte (also unabhängig von
bestimmten Personen vor Ort) oder doch deren „direkte“
Betreuung        in    der        jeweiligen             Zweigstelle          (bessere
Möglichkeiten auf sachliche Erfordernisse zu reagieren
und auf Leserwünsche einzugehen) die bessere Variante
sei     (Leitfrage         1).        Die     (aktualisierte)            Zielsetzung
meines      Projektes       lautet:           Was     ist      notwendig      bzw.    zu
beachten, wenn ich beabsichtige, in einer Zweigstelle
einen Schwerpunkt zu setzen (Leitfrage 2)? Diese Arbeit
möchte ich gleichsam als allgemeine Handlungsanleitung
sehen, was zu beachten wäre, wenn eine Zweigstelle einen
bestimmten        Schwerpunkt               setzen       möchte.        Theoretische
Überlegungen          im        Hinblick           auf        das     Thema        meiner
Spezialisierung         werden         genauso        behandelt        wie    es     eine
Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten vor Ort geben
wird.       Zu   diesem         Zweck        wird        im    3.     Kapitel       eine
Umfeldanalyse der Bücherei Am Schöpfwerk folgen.
      Das   Angebot        an    SF    ist        derzeit      übersichtlich,         der
                                       4      5
Markt            überschaubar.                      Unumgänglich             ist     die
Aktualisierung des Angebots an SF-Literatur. „Neben der
Kriminalliteratur,              zeitweise          diese      sogar    überflügelnd,
zählte und zählt die utopisch-fantastische Literatur zu
den drei populärsten Gattungen der Schönen Literatur.“6

4
  Vgl. z.B. Jürgen Seefeld/Claudia Metz, Unterhaltungsli-
  teratur in Öffentlichen Bibliotheken, Ein Gesamtüberblick
  über die Gattungen der Schönen Literatur und ihr Einsatz in
  Öffentlichen Bibliotheken, Bad Honnef 2002, S. 137-138.
5
   SF-Romane haben gemäß der Österreichischen Systematik für
  Öffentliche Bibliotheken als eigene Systematik DR.U,
  Filme TT.KT.07. Vgl. Claus Oszuszky/Franz Pascher (Hrsg.),
  Österreichische Systematik für Öffentliche Bibliotheken,
  Gliederung und alphabetisches Schlagwortregister, Wien 2005,
  S. 20, 249. Die Systematiken bei Video- und PC-Spielen
  beziehen sich auf das Spielgenre (z.B. Action, Abenteuer,
  Sport, Strategie, Wirtschaftssimulation /Aufbau usw.).
  Vgl. das E-Mail von Dr. Erich Schirhuber am 25.6.2009.
6
   Seefeldt/Metz, Unterhaltungsliteratur in Öffentlichen
  Bibliotheken, a.a.O., S. 110.
                                                                                        5
Im nun folgenden Kapitel (Kapitel 2) sollen die bei SF-
Romanen        anfänglich        (mit        Beginn    2003)        sehr     guten
Statistiken der Bücherei Am Schöpfwerk, die im Lauf der
Zeit leider immer schlechter wurden, untersucht werden.
Mit        Hilfe          von         Literaturanalyse              soll      eine
„Lesersoziologie“ „des SF-Lesers“ (oder gar: „der SF-
Leserin“?) ermittelt werden (Kapitel 4).7 In Kapitel 5
möchte        ich   kurz       auf    die       Geschichte    (genauer:       eine
mögliche Sichtweise auf die Geschichte) dieses Genres
und die scheinbare Unmöglichkeit der Definition von SF
hinweisen. Das für Öffentliche Bibliotheken niemals zu
vernachlässigende Thema der Bestandspräsentation findet
sich     im    6.    Kapitel.        Im    7.    Kapitel     wird    eine    (nahe
liegende)             Möglichkeit                des       Vorgehens              bei
Schwerpunktsetzungen                  behandelt:        die         selbständige
Entscheidung und Durchführung vor Ort. Die Idee eines
„zentral bearbeiteten Vorschlages“ als Angebot für die
autonom       entscheidenden          Zweigstellen         befindet        sich    in
Kapitel       8.    Das   9.    und       letzte   Kapitel    beinhaltet          die
(sachlichen) Schlussfolgerungen und (meine persönlichen)
Gedanken zur Arbeit.

7
     Hier bietet sich eine Literaturanalyse an, da wir
    aus dem Bibliotheksprogramm nur Geschlecht und Alter
    erhalten.
                                                                                    6
2. STATISTISCHE KENNZAHLEN / BESTANDSCONTROLLING

      Das Bestandscontrolling in Öffentlichen Bibliotheken
ist         auf      die     Untersuchung           des      Medienbestandes
ausgerichtet.         Die     Nutzung    des    Bestandes          wird    anhand
bestimmter Kennzahlen eruiert. Grundlegende Daten sind
der Bestand am Beginn und am Ende des (Kalender-)Jahres,
Zugang und Abgang und die Zahl der Entlehnungen, sowohl
bezogen auf den Gesamtbestand der Bücherei, als auch für
die     einzelnen      Sachgruppen       und   deren       jeweilige       Syste-
matikuntergruppen.            Folgende    Leistungskennziffern              gehen
in die Überlegungen ein:8
●     Die     Entlehnzahlen        einer       Bibliothek          oder     einer
Sachgruppe im Zeitablauf.
●     Die     Bestandszahlen       einer       Bibliothek          oder     einer
Sachgruppe im Zeitablauf.
● Der Anteil einer Sachgruppe am Gesamtbestand bzw. der
Anteil       einer    Systematikuntergruppe           an     der    jeweiligen
Sachgruppe.
●     Die    Nullentlehnungen          einer    Bibliothek         oder     einer
Sachgruppe: Die Liste der Nullentlehnungen umfasst alle
entlehnbaren Bestandseinheiten, die im abgelaufenen Jahr
nicht entliehen worden sind.
● Der Umsatz einer Bibliothek oder einer Sachgruppe: Der
Umsatz       ist   eine      grundlegende      Leistungskennziffer.              Je
intensiver die Nutzung des Bestandes ist, umso höher ist
der     Umsatz.       Der     Umsatz     ist    gleich       der     Zahl       der
Entlehnungen von Sachgruppe X dividiert durch die Anzahl
des     Bestandes      von    Sachgruppe       X.    Der    Umsatz        hat   die
Dimension „pro Jahr“.
●     Der     Aktivierungsgrad          ist    der        Anteil    derjenigen
Bestandseinheiten am Bestand, die im abgelaufenen Jahr

7
    Vgl. dazu Konrad Umlauf, Bestandsaufbau an öffentlichen
    Bibliotheken, Frankfurt am Main 1997, S. 134-143 und Rudolf
    Kraus, Bestandscontrolling für Öffentliche Bibliotheken,
    Wien 1997, S. 16-21.
                                                                                  7
mindestens einmal entliehen wurden. Der Aktivierungsgrad
ist eine Prozentzahl. Er ergänzt den Umsatz, denn hinter
einem mäßigen Umsatz könnte sich z.B. verbergen, dass
ein    kleiner        Teil     des       Bestandes          extrem      stark    genutzt
wird, während der größere Teil im Regal verstaubt.
●      Die      Effizienz            ist           der      Ausleihanteil             einer
Systematikuntergruppe                    an        den       Entlehnungen             einer
übergeordneten Sachgruppe oder an allen Entlehnungen der
Bücherei        dividiert           durch          den      Bestandanteil         dieser
Systematikuntergruppe                   am     Bestand          der    übergeordneten
Sachgruppe        oder       am     Gesamtbestand               der    Bücherei.        Die
Effizienz        ist    eine       dimensionslose              Zahl.    Je     näher    die
Effizienz        beim       Wert     1       liegt,       desto       besser    hat     die
Bibliothek ihre Angebotsstrukturen auf die Nachfrage ab-
gestimmt. Eine Effizienz deutlich unter 1 besagt, dass
der Bestand im Verhältnis zur Nachfrage zu groß ist bzw.
dass      die     veralteten,            nicht           ausgeliehenen         Exemplare
herauszunehmen sind. Eine Effizienz deutlich über 1 legt
eine      Bestandserweiterung                 nahe.      Die     Effizienz      ist     nur
sinnvoll          innerhalb              desselben              Bestandsblocks           zu
vergleichen.
●   Die      Hit-Liste       umfasst          diejenigen         Exemplare,       die    im
vergangenen Jahr besonders häufig entliehen wurden.
●   Die      Bestandsentwicklung                und       die    Zuwachsrate          einer
Bibliothek oder einer Sachgruppe. Diese zwei Kennzahlen
beschreiben           die    Entwicklung             des       Bestandes       innerhalb
eines     Jahres.       Bei       der    Bestandsentwicklung                 werden     die
Bestände zu Jahresbeginn und zu Jahresende miteinander
verglichen. Sie errechnet sich aus dem Bestand per Ende
des Jahres dividiert durch den Bestand per Anfang des
Jahres;         das     Ergebnis             ist      ein       „Wachstum        um     das
x-fache“.        Die    Zuwachsrate            beschreibt         das    prozentuelle
Wachstum des Bestandes innerhalb eines Jahres. Bestand
per Ende des Jahres minus Bestand per Anfang des Jahres

                                                                                          8
dividiert durch den Bestand per Anfang des Jahres mal
100 ergibt die Zuwachsrate.
●      Absenzquote          und      die      mit      ihr      korrespondierende
Verfügbarkeit werden hier nicht berücksichtigt, da es
sich hier ja immer nur um Stichproben handeln kann.9

       Als Erstes möchte ich grundlegende statistische Daten
der     BW      21,    Bücherei         Am        Schöpfwerk      im     Zeitverlauf
darstellen.

BW 21: Bestandsentwicklung DR.U von 2003 bis 2009:
Jahr      Stand       Zugang   Abgang        Stand     Anteil     Bestands-   Zu-
          1.1.                               31.12.    SF an      entwick-    wachs-
                                                       Bestand    lung        rate
                                                       Romane                 (%)
                                                       insg.
                                                       (%)
2003      34          12       0             46        0,98       1,35        35,29
2004      46          20       4             62        1,38       1,35        34,78
2005      66          26       1             91        1,96       1,38        37,88
2006      91          135      3             223       5,20       2,45        145,05
2007      223         221      11            433       6,70       1,94        94,17
2008      433         73       6             500       7,78       1,15        15,47

       Es ist hier notwendig darauf hinzuweisen, dass im
Zuge     der     Projektarbeit          sich       herausgestellt          hat,   dass
viele     Exemplare          mit     falscher/unpassender                Signatur     im
EDV-System        waren        und      daher         hier      bei    den    älteren
Statistiken           auch        gar      nicht       berücksichtigt         werden
konnten. Auch waren vor dem Flohmarkt im August 2008
gerade viele SF-Titel gestaffelt, d.h. man sollte trotz
der doch hohen Zahl an Nullentlehnungen nicht vorschnell
über die Qualität der angebotenen Bücher urteilen.

9
    Laut Robert Kellners E-Mail vom 6.7.2009, der im EDV-
    Referat der Zentrale der Büchereien Wien tätig ist.
                                                                                       9
BW 21: Bestandsentwicklung der Gruppe DR.U mit Stichtag 31.12.:
Jahr         2003        2004          2005         2006         2007          2008
Anzahl       46          62            91           223          433           500

       Im Laufe der letzten Jahre lässt sich ein enormer
 Zuwachs     an     Medien      feststellen:             2007    um     beinahe        das
 Doppelte,        2006   gar    um     das    2,5-Fache.          Ein    Spleen       des
 Büchereileiters         oder     lassen          sich    hier    gerechtfertigte
 Gründe nachweisen?
       Im   Folgenden         eine     Tabelle           über    den    Anteil         des
 Bestandes an SF-Romanen am Gesamtbestand an Romanen, der
 die summierte Anzahl des Bestandes an Medien mit den
 Signaturen DR (Romane, Erzählungen und Novellen), DR.A
 (Prosaanthologien), DR.B (Bauern-, Heimat-, Natur- und
 Dorfromane),        DR.D       (Kriminalromane),                DR.E    (Thriller,
 Spannungs-          und        Agentenromane),                 DR.F          (Fantasy,
 Phantastische Romane) DR.G (Gesellschafts-, Liebes- und
 Eheromane), DR.H (Historische Romane), DR.K (Kriegs- und
 Antikriegsromane),             DR.L        (Heitere       Romane,       Humor         und
 Satiren),        DR.S   (Horror-           und    Schauerromane)             und     DR.U
 (Science Fiction- und Utopische Romane) ist.10                          11

 10
    Die Systematikgruppe DR.J (Jugendbücher), die ihrerseits
   noch weitere Untergruppen hat, habe ich bei den Berechnungen
   der Werte „Bestand an Romanen insgesamt“ und „summierte
   Entlehnungen bei allen Romanen“ weggelassen, da sie m.E.
   hier die Zahlen verfälscht hätte.
 11
    Für die Systematikgruppen vgl. Oszuszky/Pascher (Hrsg.),
   Österreichische Systematik für Öffentliche Bibliotheken,
   a.a.O.
                                                                                        10
BW 21: Anteil von SF-Romanen an Romanen insgesamt, von 2003 bis
2009:

 Jahr         2003       2004         2005     2006           2007           2008
Summe an      4672       4490         4654     4290           6458           6423
Romanen
im      Be-
stand
(31.12.)
Bestand       46         62           91       223            433            500
DR.U
(31.12.)
Anteil        0,98       1,38         1,96     5,20           6,70           7,78
DR.U     an
Romanen
gesamt
(%)

      Der Bestand an Romanen insgesamt ist im Verlauf von
sechs     Jahren       gewachsen,       im   Verhältnis        dazu     aber        der
Bestand       an     SF-Romanen       überproportional.         Hat     sich        das
„ausgezahlt“?

BW 21: DR.U: Bestandsnutzung (Entlehnzahlen,                   Nullentlehnungen,
Umsatz, Aktivierungsgrad von 2003-2008):

Jahr          Entlehnungen      Nullentlehnungen     Umsatz          Aktivierungs-
                                                     (pro            grad (%)
                                                     Jahr)
2003          114               12                   2,48            73,91
2004          110               27                   1,67            59,09
2005          147               36                   1,60            60,87
2006          494               78                   2,19            65,49
2007          684               209                  1,54            52,93
2008          687               274                  1,36            45,85

                                                                                     11
BW 21: Entlehnungen DR.U, Entlehnungen Romane gesamt, Entlehnanteil
DR.U, Bestandsanteil DR.U, Effizienz DR.U:

 Jahr       Entlehnungen   Entlehnungen      Anteil        Anteil        Effizienz
            DR.U           Romane            der           des           (dimen-
                           gesamt            Entl.         Best.         sionslose
                                             DR.U     an   DR.U          Zahl)
                                             Entl.         an Best.
                                             Romane        Romane
                                             gesamt        gesamt
                                             (%)           (%)
 2003       114            5014              2,27          0,98          2,32
 2004       110            4659              2,36          1,38          1,71
 2005       147            5958              2,47          1,96          1,26
 2006       494            8347              5,92          5,20          1,14
 2007       684            12232             5,59          6,70          0,83
 2008       687            11688             5,88          7,78          0,76

      Man beachte das sehr gute Ergebnis aus dem Jahr 2003:
Die SF-Bücher machten nicht einmal 1 % Anteil am Bestand
von allen Romanen aus, konnten aber bei den Entlehnungen
in der (von mir berechneten) Gruppe „Romane gesamt“ mehr
als das Doppelte für sich verbuchen (2,27 %). Auch der
Umsatz (2,48) und der Aktivierungsgrad (73,91 %) sind
sehr gut. Eine Bestanderweiterung war folglich „notwen-
dig“, denn bei einer             Effizienz       „deutlich größer als 1“
sollte der Bestand dieser Gruppe durch verstärkte Er-
werbungen vergrößert werden.12 2004 weist die Effizienz
(1,71) auch noch auf eine überproportionale Nachfrage im
Verhältnis zum angebotenen Bestand hin, auch Umsatz und
Aktivierungsgrad       sind       gut.    2006       weist       der     Wert    der
Effizienz auf ein gleiches Verhältnis zwischen Anteil am
Bestand und Anteil an Entlehnungen hin, die Zahl der
Nullentlehnungen           ist     mittlerweile            aber        dramatisch
gestiegen     (um   den     Faktor       6,5):      von    12      auf    78.    Der
Bestand hat sich in dieser Zeit fast verfünffacht (von
46 auf 223). Im Jahr 2007 hat sich der Bestand noch
12
     Vgl. Umlauf, Bestandsaufbau an öffentlichen Bibliotheken,
     a.a.O., S. 135.
                                                                                   12
einmal verdoppelt (von 223 auf 433 Bücher), die Zahl der
Nullentlehnungen leider auch (209), daher beträgt der
Aktivierungsgrad            auch    nur     noch     53    %.    2008     wurde    der
Bestand       noch    einmal       um   ca.   70     Bücher       erweitert       (nun
500),          bedauerlicherweise                  wuchsen             auch        die
Nullentlehnungen auf 274. Die Entlehnzahlen stiegen zwar
im Zeitraum 2003 bis 2007 kontinuierlich von 114 auf
684, von 2007 auf 2008 änderte sich aber nichts mehr,
obwohl      in      diesen    zwei      Jahren       der        Bestand       deutlich
vergrößert wurde, dementsprechend sind auch Umsatz und
Aktivierungsgrad nur noch mäßig (1,40; 45,9 %).
      Die     aus     den     Statistiken          gezogene,           (vorläufige)
(optimistische) Schlussfolgerung lautet: Ja, wie aus den
Statistiken         aus    den     Jahren     2003    bis       2005    ersichtlich
ist, gibt es einen Bedarf an Science Fiction-Medien in
der Bücherei Am Schöpfwerk, aber das Angebotene sollte
mit     der      Nachfrage       übereinstimmen,            d.h.       beim     Ankauf
sollte man weniger die - zwar zweifellos verdienten -
„Altmeister          des    Genres“       berücksichtigen,             sondern     das
Hauptaugenmerk auf aktuelle Neuerscheinungen legen, die
auch keinesfalls der Trivialliteratur zuzurechnen sind.
Auch ist gerade im Bereich der Unterhaltungsliteratur
ein    permanent       aktualisierter          Bestand          notwendig       (siehe
Kapitel 7.2).
      Zur     besseren       Anschauung       sollen        auch       noch     andere
Büchereien als Vergleich herangezogen werden.
Den Anfang macht die BW 1, die Hauptbücherei Am Gürtel,
1070 Wien, Urban-Loritz-Platz 2A.

                                                                                    13
BW 1: Bestandsentwicklung DR.U von 2003 bis 2008:
Jahr      Stand       Zugang       Abgang   Stand     Anteil       Bestands-    Zu-
          1.1.                              31.12.    SF      an   entwick-     wachs-
                                                      Bestand      lung         rate
                                                      Romane                    (%)
                                                      insg.
                                                      (%)
2003      776         89           3        862       2,60         1,11         11,08
2004      865         173          44       994       2,93         1,15         14,91
2005      1027        128          68       1087      3,48         1,06         5,84
2006      1087        58           96       1049      3,45         0,97         -3,50
2007      1049        73           75       1047      3,54         1,00         -0,19
2008      1047        76           189      934       3,43         0,89         -10,79

BW 1: Anteil von SF-Romanen an Romanen insgesamt, von 2003 bis 2008:
Jahr          2003          2004         2005        2006          2007        2008
Summe an      33151         33971        31240       30440         29549       27236
Romanen
im      Be-
stand
(31.12.)
Bestand       862           994          1087        1049          1047        934
DR.U
(31.12.)
Anteil        2,60          2,93         3,48        3,45          3,54        3,43
DR.U     an
Romanen
gesamt
(%)

      In der Hauptbücherei ist im Laufe der letzten Jahre
der     Bestand       an     Science        Fiction-Romanen           in   absoluten
Zahlen gestiegen (von 862 und 934), im Verhältnis zur
Gesamtanzahl an Romanen im Bestand sogar deutlich: von
2,6 % auf 3,4 %.

                                                                                        14
BW 1: DR.U: Bestandsnutzung               (Entlehnzahlen,           Nullentlehnungen,
Umsatz, Aktivierungsgrad):

Jahr          Entlehnungen    Nullentlehnungen         Umsatz          Aktivierungs-
                                                       (pro            grad (%)
                                                       Jahr)
2003          5042            66                       5,83            92,37
2004          6763            118                      6,52            88,63
2005          7050            107                      6,10            90,74
2006          6633            103                      5,79            91,00
2007          5906            101                      5,26            91,00
2008          5582            112                      4,97            90,03

      Der extrem hohe Aktivierungsgrad deutet darauf hin,
dass den Wünschen der Leser entsprochen wird: Nur 10 %
der    vorhandenen         Romane     werden     innerhalb            eines    Jahres
nicht       aus   dem     Regal    genommen.     Diese         Werte     werden     in
kleineren                 Zweigstellen                 kaum               erreicht.

BW 1: Entlehnungen DR.U: Entlehnungen Romane gesamt, Entlehnanteil
DR.U, Bestandsanteil DR.U, Effizienz DR.U:

Jahr         Entlehnungen    Entlehnungen      Anteil         Anteil      Effizienz
             DR.U            Romane            der            des         (dimen-
                             gesamt            Entl.          Best.       sionslose
                                               DR.U           DR.U        Zahl)
                                               an Entl.       an Best.
                                               Romane         Romane
                                               gesamt         gesamt
                                               (%)            (%)
2003         5042            132041            3,82           2,60        1,47
2004         6763            189038            3,58           2,93        1,22
2005         7050            181183            3,89           3,48        1,12
2006         6633            173829            3,82           3,45        1,11
2007         5906            169306            3,49           3,54        0,99
2008         5582            174724            3,19           3,43        0,93

      Die    in     der   Hauptbücherei        sehr     hohen        Entlehnzahlen
(als ein legitimes Ziel jeder Öffentlichen Bibliothek)
haben       freilich      auch     eine   Schattenseite:               Viele      Leser

                                                                                     15
finden       nicht       auf   Anhieb    das     gewünschte       Buch,    sondern
müssen darauf warten bzw. es vorbestellen. Die extreme
Nutzung der Medien geht natürlich auch mit einem sehr
hohen    Verschleiß            einher:      Beständiges         Nachkaufen         ist
zwangsläufig die Folge.
    Zwei Büchereien mit einem kleinen Science Fiction-
Angebot sind die Zweigstellenbüchereien BW 7, Bücherei
Rabenhof, 1030 Wien, Rabengasse 6 und die BW 32, 1150
Wien, Bücherei Am Schwendermarkt, Schwendergasse 39-43.

BW 7: Bestandsentwicklung DR.U von 2003 bis 2008:
Jahr     Stand       Zugang    Abgang   Stand     Anteil       Bestands-   Zu-
         1.1.                           31.12.    SF      an   entwick-    wachs-
                                                  Bestand      lung        rate
                                                  Romane                   (%)
                                                  insg.
                                                  (%)
2003     13          0         7        6         0,15         0,46        -53,85
2004     6           0         0        6         0,16         1,00        0,00
2005     6           0         1        5         0,14         0,83        -16,67
2006     5           1         3        3         0,09         0,60        -40,00
2007     3           1         0        4         0,13         1,33        33,33
2008     4           0         0        4         0,13         1,00        0,00

                                                                                    16
BW 7: Anteil von SF-Romanen an Romanen insgesamt, von 2003 bis 2008:
Jahr       2003     2004        2005     2006          2007           2008
Summe an   3883     3825        3656     3357          3161           3198
Romanen
im Be-
stand
(31.12.)
Bestand    6        6           5        3             4              4
DR.U
(31.12.)
Anteil     0,15     0,16        0,14     0,09          0,13           0,13
DR.U an
Romanen
gesamt
(%)

BW 7: DR.U: Bestandsnutzung         (Entlehnzahlen,        Nullentlehnungen,
Umsatz, Aktivierungsgrad):

Jahr       Entlehnungen    Nullentlehnungen   Umsatz          Aktivierungs-
                                              (pro            grad (%)
                                              Jahr)
2003       40              4                  3,08            69,23
2004       20              4                  3,33            33,33
2005       8               1                  1,33            83,33
2006       16              2                  2,67            66,67
2007       10              0                  2,5             100,00
2008       12              1                  3               75,00

                                                                             17
BW 7: DR.U: Entlehnungen Romane                   gesamt,            Entlehnanteil    DR.U,
Bestandsanteil DR.U, Effizienz DR.U:

Jahr         Entlehnungen    Entlehnungen         Anteil         Anteil       Effizienz
             DR.U            Romane               der            des          (dimen-
                             Gesamt               Entl.          Best.        sionslose
                                                  DR.U           DR.U         Zahl)
                                                  an Entl.       an Best.
                                                  Romane         Romane
                                                  gesamt         gesamt
                                                  (%)            (%)
2003         40              10804                0,37           0,15         2,47
2004         20              8898                 0,22           0,16         1,38
2005         8               11328                0,07           0,14         0,50
2006         16              10870                0,15           0,09         1,67
2007         10              9462                 0,11           0,13         0,85
2008         12              6175                 0,19           0,13         1,46

    Bei so kleinen (Bestands-) Zahlen ist natürlich die
Gefahr       groß,       dass       die     Statistik                durch    zufällige
Schwankungen/„Ausreißer“                  verzerrt            wird.       Dennoch        ist
offensichtlich, dass der nur geringe Science Fiction-
Bestand der BW 7 gut genützt wird.

BW 32: Bestandsentwicklung DR.U von 2003 bis 2008:
Jahr     Stand      Zugang      Abgang    Stand         Anteil        Bestands-   Zu-
         1.1.                             31.12.        SF      an    entwick-    wachs-
                                                        Bestand       lung        rate
                                                        Romane                    (%)
                                                        insg.
                                                        (%)
2003     9          13          0         22            0,35          2,44        144,44
2004     22         0           0         22            0,34          1,00        0,00
2005     23         1           0         24            0,40          1,04        4,35
2006     24         3           0         27            0,48          1,13        12,50
2007     27         0           0         27            0,47          1,00        0,00
2008     27         9           0         36            0,63          1,33        33,33

                                                                                          18
BW 32: Anteil von SF-Romanen an Romanen insgesamt, von 2003 bis
2008:

Jahr          2003     2004        2005      2006          2007           2008
Summe an      6343     6437        5946      5584          5767           5741
Romanen
im      Be-
stand
(31.12.)
Bestand       22       22          24        27            27             36
DR.U
(31.12.)
Anteil        0,35     0,34        0,40      0,48          0,47           0,63
DR.U     an
Romanen
gesamt

BW 32: DR.U: Bestandsnutzung            (Entlehnzahlen,     Nullentlehnungen,
Umsatz, Aktivierungsgrad):

Jahr          Entlehnungen    Nullentlehnungen    Umsatz          Aktivierungs-
                                                  (pro            grad (%)
                                                  Jahr)
2003          5               17                  0,23            22,73
2004          66              3                   3,00            86,36
2005          74              2                   3,08            91,67
2006          47              10                  1,74            62,96
2007          44              17                  1,63            37,04
2008          66              14                  1,83            61,11

                                                                                 19
BW 32: DR.U: Entlehnungen Romane                   gesamt,      Entlehnanteil       DR.U,
Bestandsanteil DR.U, Effizienz DR.U:

Jahr      Entlehnungen      Entlehnungen          Anteil        Anteil      Effizienz
          DR.U              Romane                der           des         (dimen-
                            gesamt                Entl.         Best.       sionslose
                                                  DR.U          DR.U        Zahl)
                                                  an Entl.      an Best.
                                                  Romane        Romane
                                                  gesamt        gesamt
                                                  (%)           (%)
2003      5                 549                   0,91          0,35        2,60
2004      66                11162                 0,59          0,34        1,74
2005      74                14008                 0,53          0,40        1,33
2006      47                14309                 0,33          0,48        0,69
2007      44                14764                 0,30          0,47        0,64
2008      66                14421                 0,46          0,63        0,73

      Der sehr geringe Umschlag aus dem Jahr 2003, der
zuerst ins Auge sticht, hängt damit zusammen, dass die
Bücherei damals lange Zeit wegen Renovierung geschlossen
war    (Wiedereröffnung           am    1.3.2004).           Bedingt       durch     den
geringen Grundbestand schwanken die Daten zufallsbedingt
stark. Schlechtere Jahre wechseln sich mit besseren ab,
wobei    die     Bewertungen,               die     sich        aus      Umsatz      und
Aktivierungsgrad ergeben oft im Gegensatz zur Aussage
der    Effizienz     (die     einen          ganz        anderen       statistischen
Tatbestand     abbildet)      stehen          –    nur     in    der     Gesamtschau
bekommt man den richtigen Überblick (z.B. 2008).
      Zwei Bibliotheken mit einem großen Bestand an SF-
Büchern sind die BW 4, Bücherei Zirkusgasse, 1020 Wien,
Zirkusgasse      3   und    die        BW   6,    Bücherei        Favoritenstraße
(Wieden), 1040 Wien, Favoritenstraße 8.

                                                                                      20
BW 4: Bestandsentwicklung DR.U von 2003 bis 2008:
Jahr      Stand       Zugang      Abgang   Stand     Anteil       Bestands-    Zu-
          1.1.                             31.12.    SF      an   entwick-     wachs-
                                                     Bestand      lung         rate
                                                     Romane                    (%)
                                                     insg.
                                                     (%)
2003      50          21          3        68        0,73         1,36         36,00
2004      72          19          1        90        0,96         1,25         25,00
2005      95          10          3        102       1,10         1,07         7,37
2006      102         52          0        154       1,67         1,51         50,98
2007      154         30          2        182       2,01         1,18         18,18
2008      182         13          2        193       2,10         1,06         6,04

BW 4: Anteil von SF-Romanen an Romanen insgesamt, von 2003 bis 2008:

Jahr           2003        2004        2005         2006          2007        2008
Summe an       9284        9372        9261         9231          9063        9211
Romanen
im Be-
stand
(31.12.)
Bestand        68          90          102          154           182         193
DR.U
(31.12.)
Anteil         0,73        0,96        1,10         1,67          2,01        2,10
DR.U     an
Romanen
gesamt

                                                                                       21
BW 4: DR.U: Bestandsnutzung              (Entlehnzahlen,          Nullentlehnungen,
Umsatz, Aktivierungsgrad):

Jahr        Entlehnungen        Nullentlehnungen     Umsatz          Aktivierungs-
                                                     (pro            grad (%)
                                                     Jahr)
2003        259                 7                    3,65            90,14
2004        236                 24                   2,59            73,63
2005        279                 23                   2,66            78,10
2006        387                 37                   2,51            75,97
2007        514                 39                   2,79            78,80
2008        474                 51                   2,43            73,85

BW 4: DR.U: Entlehnungen Romane              gesamt,         Entlehnanteil      DR.U,
Bestandsanteil DR.U, Effizienz DR.U:

Jahr       Entlehnungen     Entlehnungen     Anteil         Anteil      Effizienz
           DR.U             Romane           der            des         (dimen-
                            gesamt           Entl.          Best.       sionslose
                                             DR.U           DR.U        Zahl)
                                             an Entl.       an Best.
                                             Romane         Romane
                                             gesamt         gesamt
                                             (%)            (%)
2003       259              28044            0,92           0,73        1,26
2004       236              30287            0,78           0,96        0,81
2005       279              28257            0,99           1,10        0,90
2006       387              27312            1,42           1,67        0,85
2007       514              27780            1,85           2,01        0,92
2008       474              28823            1,64           2,10        0,78

    Der    Bestand         an        SF-Romanen      ist      in      der    BW      4
kontinuierlich gewachsen; abgesehen von 2008 auch die
Entlehnzahlen. Während Umsatz und Aktivierungsgrad auf
eine   gute      Nutzung    des       Bestandes     hinweisen,         zeigt      die
niedrige      Effizienz folglich lediglich den relativ hohen
Anteil von SF-Romanen an der Gesamtanzahl an Romanen an,
von einem zu großen bzw. unattraktiven Angebot an SF-
Büchern    kann hier keine Rede sein.

                                                                                   22
BW 6: Bestandsentwicklung DR.U 2003 bis 2008:
Jahr      Stand       Zugang      Abgang   Stand     Anteil      Bestands-    Zu-
          1.1.                             31.12.    SF     an   entwick-     wachs-
                                                     Bestand     lung         rate
                                                     Romane                   (%)
                                                     insges.
                                                     (%)
2003      8           5           0        13        0,16        1,63         62,50
2004      13          1           0        14        0,19        1,08         7,69
2005      15          90          0        105       1,40        7,00         600,00
2006      105         6           0        111       1,86        1,06         5,71
2007      111         41          8        144       2,29        1,30         29,73
2008      144         4           0        148       2,18        1,03         2,78

BW 6: Anteil von SF-Romanen an Romanen insgesamt, von 2003 bis 2008:
Jahr           2003        2004        2005         2006         2007        2008
Summe an       8036        7253        7490         5965         6299        6789
Romanen
im Be-
stand
(31.12.)
Bestand        13          14          105          111          144         148
DR.U
(31.12.)
Anteil         0,16        0,19        1,40         1,86         2,29        2,18
DR.U     an
Romanen
gesamt

                                                                                      23
BW 6: DR.U: Bestandsnutzung               (Entlehnzahlen,          Nullentlehnungen,
Umsatz, Aktivierungsgrad):

Jahr        Entlehnungen     Nullentlehnungen         Umsatz          Aktivierungs-
                                                      (pro            grad (%)
                                                      Jahr)
2003        51               2                        3,92            84,62
2004        55               3                        3,93            78,57
2005        240              21                       2,29            80,00
2006        285              17                       2,57            84,68
2007        251              62                       1,65            59,21
2008        197              66                       1,33            55,41

BW 6: DR.U: Entlehnungen Romane                 gesamt,       Entlehnanteil        DR.U,
Bestandsanteil DR.U, Effizienz DR.U:

Jahr       Entlehnungen     Entlehnungen      Anteil         Anteil      Effizienz
           DR.U             Romane            der            des         (dimen-
                            gesamt            Entl.          Best.       sionslose
                                              DR.U           DR.U        Zahl)
                                              an Entl.       an Best.
                                              Romane         Romane
                                              gesamt         gesamt
                                              (%)            (%)
2003       51               23481             0,22           0,16        1,38
2004       55               23594             0,23           0,19        1,21
2005       240              24187             0,99           1,40        0,71
2006       285              24360             1,17           1,86        0,63
2007       251              24320             1,03           2,29        0,45
2008       197              19603             1,00           2,18        0,46

      Im Jahr 2005 hat sich der Science Fiction-Bestand in
der    Bücherei      Favoritenstraße            versiebenfacht,               in    den
Jahren    darauf     wuchs        er   noch     einmal         um     beinahe       ein
Drittel. Die Statistiken sind immer zufriedenstellend,
auch     wenn     2007    und      2008     die      Nullentlehnungen               ein
bisschen        gestiegen    sind.        Der     niedrige          Effizienzwert
spiegelt m.E. vor allem den hohen Anteil von SF-Romanen
im       Belletristik-Angebot                   wider,              Umsatz          und
Aktivierungsgrad gehen immer völlig in Ordnung.

                                                                                     24
3. UMFELDANALYSE DER BÜCHEREI AM SCHÖPFWERK

      Die Bücherei Am Schöpfwerk wurde 1984 eröffnet und
hat     eine Gesamtfläche von 287 m2.
Die folgenden grundlegenden statistischen Angaben sind
dem Zweigstellenjahresbericht 2008 entnommen:

Statistische Entwicklung der Bücherei Am Schöpfwerk:13

 Jahr              Ausleihen       Rückgaben         Besuche mit      Neuanmel-
                                                     Ausleihe         dungen
 2004              43921           30747             10945            316
 2005              36862           25939             9173             209
 2006              37413           25967             9519             302
 2007              36555           27443             9976             323
 2008              38220           24989             10449            268

      Mit der im Herbst 2004 erfolgten Eröffnung der BW 23,
Bücherei        Philadelphiabrücke,             1120         Wien,     Meidlinger
Hauptstraße         73     (im    dortigen     Einkaufszentrum              gelegen)
als     zweitgrößte        Bücherei      und    größte        Zweigstelle        (mit
dementsprechendem Budget) kam die Bücherei Am Schöpfwerk
naturgemäß         unter         Zugzwang,      von         einem    eindeutigen
Abwärts-Trend kann aber keine Rede sein.
      Die      Wohnhausanlage        (Neues)         Schöpfwerk        ist       eine
kommunale            Wohnsiedlung              mit           annähernd           5000
Bewohnern/innen und wurde 1980 fertig gestellt.14 Sie war
ein Teil der damaligen Stadtentwicklungsplanung entlang
der Aufbauachse Meidling - Siebenhirten. „Das Schöpfwerk
ist     eine    geschlossene         Wohnanlage,        deren        ‚Ringe’      ein
System       von    ‚Höfen’        und     schließlich         den     ‚zentralen
Freizeitpark’            umschließen.“15         „Das         Wohnen        an    der

13
     Michael Stappen, Zweigstellenjahresbericht 2008, Büchereien
     Wien: Am Schöpfwerk, Statistisches Beiblatt
14
     Vgl. Bassena – Stadtteilzentrum Am Schöpfwerk, Das
     Schöpfwerk. Internet: http://www.bassena.at/content/site/
     hintergrundschoepfwerk/index.html?SWS=33fd3df82601d7d90fb
     953c4c76119e7 (zuletzt abgefragt am 5.7.2009)
15
     Gottfried Pirhofer/Michael Tripes, Am Schöpfwerk neu be-
     wohnt, Ungewohntes vom Wiener Gemeindebau, Wien 1981, S.11.
                                                                                   25
Peripherie      ist   wie   die   Inanspruchnahme       des   sozialen
Wohnbaus mehr eine Notwendigkeit als frei gewählt.“16
      Aufgrund der Lage der Bücherei an der Grenze zwischen
dem 12. und dem 23. Wiener Gemeindebezirk ist es notwen-
dig, bei der Umfeldanalyse beide Bezirke zu berücksich-
tigen, besonders da durch die nahegelegene U-Bahn-Linie
U6 der bevölkerungsreiche Wohnpark Alterlaa in Liesing
nur eine U-Bahn-Station entfernt ist.

                                                   17
Karte: Am Schöpfwerk 29, 1120 Wien und Umgebung:

16
     Ebda., S. 15.
17
     Homepage der Bücherei Am Schöpfwerk (Büchereien Wien,
     MA 13). Webservice der Stadt Wien – Stadtplan mit
     Adressensuche. Ergebnis/Suche nach: Am Schöpfwerk 29.
     Internet: http://www.buechereien.wien.at/de/standorteoeff
     nungszeiten/zweigstellen/amschoepfwerk Siehe auch:
     http://www.wien.gv.at/stadtplan/spread.asp?Cmd=adrok&lang
     =de&advadrwebappID=91d3bbae-0d9d-4878-93c7-a28e57c25fa7
     Datenquelle: http://www.wien.gv.at/viennagis/datenquellen
     html (zuletzt abgefragt am 30.9.2009)
                                                                    26
Durch      die     Nord-Süd-Ausrichtung            der     U6    ist     die
Bücherei für alle Bezirke aus dem Westen und Nordwesten
Wiens leicht zu erreichen, die Benutzerfrequenz der U6
Süd      beträgt beträgt „[u]nter 50000 Fahrgäste täglich
[…]“.18 Laut einer von den Wiener Linien „an einem durch-
schnittlichen          Werktag,        wenn      Schultag“     durchgeführten
Zählung        steigen    in     der    U6-Haltestelle         Am     Schöpfwerk
zwischen 6.00 und 22.00 Uhr 6031 (100 %) Fahrgäste aus,
435 (7,2 %) auf Gleis 1 mit Fahrtrichtung Floridsdorf,
5596     (92,8    %)     auf    Gleis      2   mit   Fahrtrichtung       Sieben-
hirten. Die Summe der zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr
zugestiegenen          Passagiere          beträgt    6214     (100    %),    5737
(92,3 %) steigen auf Gleis 1 ein, 477 (7,7 %) auf Gleis
2. Die Autobuslinie 16A verzeichnet in der Station Am
Schöpfwerk/U-Bahn              mit     Fahrtrichtung         Richard-Strauss-
Strasse zwischen 6.00 und 22.00 Uhr 345 Aussteiger, 1212
Einsteiger, bei der Fahrtrichtung Hetzendorf/S-Bahn sind
es      1055     Aussteiger          und       314   Einsteiger        (Stichtag
28.4.2008).19
      Leider ist die Bücherei in den Arkaden der Siedlung
Am Schöpfwerk etwas versteckt; wäre sie schon mit Hilfe
einfacher Maßnahmen (wie Fahne etc.) schon straßenseitig
oder von der U-Bahn aus sichtbar, hätte das einen guten
PR-Effekt zur Folge.
      Der zwölfte Wiener Gemeindebezirk Meidling hat eine
Fläche von 8,21 km2 und liegt im Südwesten Wiens. Der
Bezirk     besteht        aus    den       dicht     verbauten,       näher    zur
Innenstadt        gelegenen          Arbeitervierteln           Obermeidling,
Untermeidling und Gaudenzdorf und aus den südwestlich
anschließenden lockerer verbauten Gebieten Altmannsdorf
und Hetzendorf. Hetzendorf ist ein gemischtes Industrie-
18
     Georg Kupf, Vorbild München?, FAHRGAST-Vertreter auf
     Exkursion in der Isar-Metropole. In: „FAHRGAST – Die
     Zeitung“, Ausg. 1/1999 (März 1999). Internet: http://www.
     Fahrgast.at/z99-1-2.htm (zuletzt abgefragt am 30.9.2009)
19
     Ich bedanke mich bei Walter Hermann von den Wiener Linien,
     der mir die Daten am 25.9.2009 übergeben hat.
                                                                                27
und     Wohngebiet       bis     zum    Tal   der    Liesing.       Museen   in
Meidling         sind      das         Bezirksmuseum        Meidling,        das
Heizungsmuseum, das Wiener Schulmuseum, die Modesammlung
des     Wien     Museums       (im      Gegensatz    zur     angegliederten
Spezialbibliothek nicht öffentlich zugänglich) und das
Alt-Wiener Schnapsmuseum (auf Anfrage zu besichtigen).20
In der Längenfeldgasse befindet sich die Volkshochschule
Meidling. Die Zahl der „Mitbewerber“ (namentlich „Buch-
und     Medienhandel“      und       „Videothek“)      beträgt      gemäß    dem
Online-Firmenverzeichnis                der    österreichischen          Wirt-
schaftskammer zwölf im Buch- und Medienhandel und sechs
bei den Videotheken.21
      Der 23. Wiener Bezirk Liesing ist mit einer Fläche
von 32,29 km2 Wiens fünftgrößter Bezirk. Die Bezirksteile
sind     das     durch   Industriegebiete           geprägte       Inzersdorf,
Erlaa      und     Siebenhirten           (beide     v.a.     Wohngebiete),
Atzgersdorf       (Gewerbe-       und     Wohngebiet),      Liesing,     Mauer
(Wienerwald,       locker      verbaute       Wohngebiete),        Rodaun    und
Kalksburg        (viel    Grünland,        dörflicher       Charakter).       In
Liesing gibt es zwei Museen: das Bezirksmuseum Liesing
und das Wiener Schokolademuseum der Firma Heindl. Laut
der     Website    der    Wirtschaftskammer          sind    16     Firmen    im
Buch- und Medienhandel und fünf Videotheken gemeldet.22
Über ein dutzend Volksschulen, kooperative Mittelschulen
und     Allgemeinbildende            höhere    Schulen,      das     Kollegium
Kalksburg (katholische Privatschule), eine Waldorfschule
und     die    Dr.-Adolf-Lorenz-Schule              für    körperbehinderte
Kinder befinden sich im 23. Bezirk. Am Liesinger Platz

20
     Vgl. Wikipedia – die freie Enzyklopädie. Ergebnis/Suche
     nach: „Meidling“. Internet:
     http://de.wikipedia.org/wiki/Meidling (zuletzt abgefragt am
     30.9.2009)
21
     Vgl. WKO Wien – Wirtschaftskammer Wien. Ergebnis/Suche
     nach: „Buch- und Medienhandel“, „Videotheken“; „Meidling“,
     „Liesing“. Internet:
     http://portal.wko.at/wk/startseite_dst.wk?dstid=686
     (zuletzt abgefragt am 2.1.2010)
22
     Vgl. ebda.
                                                                              28
befindet sich eine Volkshochschule mit einer Außenstelle
in     Mauer.       In   Alterlaa        und     Liesing         ist   jeweils         eine
öffentliche Musikschule.23
       Die Bevölkerungsentwicklung von Meidling, Liesing und
ganz Wien stellt sich folgendermaßen dar:

Bevölkerungsentwicklung nach Bezirken 1951-2001 (Hauptwohnsitz), in
absoluten Zahlen:24

 Bezirk       1951           1961        1971          1981       1991          2001
 12.          83743          89854       85500         79408      79610         78275
 23.          36947          41762       65164         72998      81853         84716
 Wien         1616125        1627566     1619885       1531346    1539848       1550261

Bevölkerungsentwicklung nach              Bezirken      1951-2001      (Hauptwohnsitz),
Veränderungen in Prozent:25

 Bezirk         1951-1961       1961-1971       1971-1981      1981-1991     1991-2001
 12.            +7,3            -4,8            -7,1           +0,3          -1,7
 23.            +13,0           +56,0           +12,0          +12,1         +3,5
 Wien           +0,7            -0,5            -5,5           +0,6          +0,7

       Im    Lauf      der    letzten       50     Jahre       ist     die   Zahl       der
Bewohner von Meidling ein bisschen geschrumpft, während
die     Bevölkerung           von       Liesing        sich      in    der      gleichen
Zeitspanne mehr als verdoppelt hat. Die Einwohnerzahl
von     ganz     Wien        ist       zwischen        1951      und     2001    leicht
zurückgegangen.
       Das    Durchschnittsalter                der     Meidlinger        Bevölkerung
beträgt 40,6 Jahre, in Liesing sind es 42,2 Jahre.26

23
     Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie. Ergebnis/Suche
     nach: „Liesing“. Internet:
     http://de.wikipedia.org/wiki/Liesing_(Wien) (zuletzt abge-
     fragt am 4.9.2009)
24
     ST.AT – Direktion Bevölkerung (Volkszählungen), be-
     arbeitet von der MA 5. Internet:
     http://www.gv.at/statistik/daten/rtf/vz51-01einwohner.rtf
     (zuletzt abgefragt am 29.9.2009)
25
     Ebda.
26
     Vgl. Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien – 2008 (Teil 6:
                                                                                          29
Privathaushalte 2001:27
                               Meidling                 Liesing

 Einpersonenhaushalte          15071                    12105
 bis unter 75 Jahre

 Einpersonenhaushalte          3594                     2531
 75 Jahre und älter

 Paare ohne Kinder             10353                    12975
 Paare     mit     Kindern     6002                     7067
 (unter 18 Jahren)
 Alleinerzieher/innen          2427                     2681
 mit     Kindern    (unter
 18 Jahren)

Arbeitsbevölkerung nach Bezirken 1971 – 2001:28
 Bezirk          Arbeitsbev.     Arbeitsbev.   Arbeitsbev.        Arbeitsbev.
                 1971            1981          1991               2001

 12.             34534           35273         33630              31216
 23.             27371           40390         52217              55645
 Wien            786209          816053        842412             837173
                                 Veränderung   Veränderung        Veränderung
                                 (%) 1971-81   (%) 1981-91        (%) 1991-2001
 12.                             +2,1          -4,7               -7,2
 23.                             +47,6         +29,3              +6,6
 Wien                            +3,8          +3,2               -0,6

       Während in Meidling die Zahl der Erwerbstätigen im
Laufe der Zeit zurückging – sicher bedingt durch die

     Bezirksporträts), S. 422-423, 444-445. Internet: http://
     www.wien.gv.at/statistik/pdf/bezirksportaets08.pdf (zuletzt
     abgefragt am 29.9.2009)
27
     Vgl. ebda.
28
     Quelle: ST.AT – Direktion Bevölkerung (Volkszählungen).
     Internet: http://www.wien.gv.at/statistik/daten/pdf/
     arbeitsbevoelkerung61-01.pdf (zuletzt abgefragt am
     29.9.2009)
                                                                                30
steigende      Anzahl       an    Pensionisten/innen            -,   erlebte
Liesing in den 1970ern und 1980ern hier einen Boom.

Erwerbspendler/innen nach Bezirken 2001:29
 Bezirk      Beschäftigte    am   Nichtpendler/innen31   Auspendler/innen
                       30
             Wohnort                                     in          andere
                                                         Bezirke

 12.         34886                1213                   23891
 23.         38926                1235                   22690
 Wien        709676               31565                  464400
             Auspendler/innen     Einpendler/innen       Einpendler/innen
             in andere            aus anderen            aus anderen
             Bundesländer         Bezirken               Bundesländern
             bzw. Ausland
 12.         4347                 16285                  8283
 23.         6088                 27514                  17983
 Wien        87128                464400                 214625

 Bezirk       Arbeitsbevölkerung      Auspendlerquote    Einpendlerquote
              je      Beschäftigten   (bezogen    auf    (bezogen auf Ar-
              am Wohnort              Beschäftigte am    beitsbevölkerung)
                                      Wohnort)
 12.          0,89                    0,81               0,79
 23.          1,43                    0,74               0,82
 Wien         1,18                    0,78               0,81

       Während in Meidling die Auspendlerquote leicht über
dem Wiener Durchschnitt liegt, ist in Liesing die Zahl
der Einpendler knapp überdurchschnittlich.

29
     Quelle: ST.AT – Direktion Bevölkerung (Volkszählung), bear-
     beitet von der MA 5. Internet: http://www.wien.gv.at/
     statistik/daten/pdf/berufspendler2001.pdf (zuletzt abge-
     fragt am 29.9.2009)
30
     Beschäftigte (nach Labour-Force-Konzept) + Präsenz- und
     Zivildiener.
31
     Arbeitsort am Wohngrundstück.
                                                                           31
Bevölkerungsstruktur nach Altersgruppen 2007, Wohnbevölkerung               am
                                                   32
Jahresende, von mir in Kategorien zusammengefasst:

            0-10        10-20      20-30       30-45     45-60     60
            Jahre       Jahre      Jahre       Jahre     Jahre     Jahre
                                                                   und
                                                                   älter
 Wien       160082      167243     240945      407422    329936    372239
 gesamt
 davon      78180       81972      122611      203812    168952    220564
 Frauen
 davon      81902       85271      118334      203610    160984    151675
 Männer
 12.        8758        8782       12604       20284     16940     18662
 Bez.
 23.        8752        9902       10258       20641     18628     22818
 Bez.

                                        Insgesamt
 Wien                                   1677867
 Frauen                                 876091
 Männer                                 801776
 12. Bezirk                             86030
 23. Bezirk                             90999

Wohnbevölkerung nach ausgewählter Staatsangehörigkeit und Bezirken
2001:33

 Bezirk       Österreich   Serbien u.   Bosnien    u.   Kroatien   Türkei
                           Montenegro   Herzegowina
 12.          65344        4009         1304            850        2269
 23.          79057        1101         634             403        496
 Wien         1301859      68796        21638           16214      39119

32
     Quelle: ST.AT – Bevölkerungsregister. Internet: http://www.
     wien.gv.at/statistik/daten/pdf/bev-alter.pdf (zuletzt abge-
     fragt am 29.9.2009)
33
     Quelle: ST.AT – Direktion Bevölkerung (Volkszählung).
     Internet: http://www.wien.gv.at/statistik/daten/pdf/
     vz2001staatsang.pdf (zuletzt abgefragt am 29.9.2009) Der
     Anteil der Personen mit anderer Staatsangehörigkeit wurde
     von mir berechnet.
                                                                            32
Bezirk       Deutschland     Polen      Ausländer        Ausländer-         Zusammen
                                         zusammen         anteil
 12.          453             614        12924            16,5 %             78268
 23.          654             366        5661             6,7 %              84718
 Wien         12729           13648      248264           16,0 %             1550123

       Der      Anteil           an          Personen             mit          fremder
Staatsangehörigkeit             liegt        in        Meidling         im      Wiener
Durchschnitt,          während          er        in      Liesing             deutlich
unterdurchschnittlich ist.

Schülerinnen und Schüler in Allgemeinbildenden Schulen nach Bezirken
2006/07, 2007/08:34

                      Schüler/        Volks-             Haupt-          Sonder-
                      innen           schulen            schulen         schulen
                      insges.
 Wien 06/07           163384          62436              32858           3151
 Wien 07/08           162832          62008              32091           3069
 Veränderung    zum   -0,3            -0,7               -2,3            -2,6
 Vorjahr in %
 12. Bez.             6000            2941               1683            75
 23. Bez.             11338           3883               2079            268
                      AHS-            AHS-               Statut-
                      Unter-          Ober-              Schulen
                      Stufe           stufe
 Wien 06/07           33942           24023              3850
 Wien 07/08           34267           24305              4079
 Veränderung    zum   +1,0            +1,2               +5,9
 Vorjahr in %
 12. Bez.             843             405                53
 23. Bez.             2500            1896               427

34
     Quelle: ST.AT – Bildung in Zahlen 2006/07, 2007/08,
     Tabellenband. Internet: http://www.wien.gv.at/statistik/
     daten/rtf/schueler-bezirke.rtf (zuletzt abgefragt am
     29.9.2009)
                                                                                        33
Schülerinnen und Schüler in Berufs- und Lehrerbildenden Schulen
sowie in Schulen und Akademien im Gesundheitswesen nach Bezirken
2006/07, 2007/08:35

                  Schüler/       Berufs-         Berufs-        Berufs-    Berufs-
                  innen          bildende        bildende       bildende   bildende
                  insges.        Pflicht-        mittlere       (Statut)   höhere
                                 Schulen         Schulen        Schulen    Schulen
 Wien 06/07       63348          22464           7141           2111       22677
 Wien 07/08       63941          23205           7092           2041       22876
 Veränderung      +0,9           +3,3            -0,7           -3,3       +0,9
 zum    Vorjahr
 in %
 12. Bez.         5979           3976            361            -          1559
 23. Bez.         223            -               118            31         74

                             Lehrerbildende                 Schulen                und
                             mittlere      und    höhere    Akademien               im
                             Schulen                        Gesundheitswesen
 Wien 06/07                  3485                           5470
 Wien 07/08                  3448                           5279
 Veränd. zum Vorj. in        -1,1                           -3,5
 %
 12. Bez.                    -                              -
 23. Bez.                    -                              -

35
     Quelle: ST.AT – Bildung in Zahlen 2006/07, 2007/08,
     Tabellenband. Internet: http://www.wien.gv.at/statistik/
     daten/rtf/schulen-berufs-lehrerbild.rtf (zuletzt abgefragt
     am 30.9.2009)
                                                                                      34
Kinder in Bildungseinrichtungen:36
                                Meidling                    Liesing
 Kinder      in     Kinderbe-   3139                        4274
 treuungseinrichtungen
 Schüler/innen in den           11760                       11536
 Schulen      des     Bezirks
 2006/07 insgesamt
 … in Volksschulen in           25,5 %                      33,6 %
 %
 … in Hauptschulen in           14,4 %                      17,8 %
 %
 … in Sonderschulen in          0,6 %                       2,4 %
 %
 … in AHS in %                  10,3 %                      37,6 %
 … in BMS/BHS in %              15,6 %                      1,7 %
 …      in          sonstigen   33,7 %                      6,9 %
 Schulen und Akademien
 in %

Lohnsteuerpflichtige    Einkommen    der   Arbeitnehmer/innen                       und
                                             37
Pensionist/innen nach Bezirken 2007 in Euro:

 Bezirk      Durchschn.         Index       des   Durchschn.          Index         des
             Jahresbezug        durchschnitt-     Jahresbezug         durchschnittl.
             pro                lichen            pro      Pensio-    Nettobezuges
             Arbeitnehmer       Nettobezuges      nist/in             pro       Pensio-
             /in    (netto)     pro Arbeit-       (netto)             nist/in
                                Nehmer/in
 Wien        19.769             100,0             17.570              100,0
 gesamt
 12.         17.926             90,7              16.763              95,4
 23.         22.379             113,2             18.545              105,6

36
     Vgl. Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien – 2008, a.a.O.
     Internet: http://www.wien.gv.at/
     statistik/pdf/bezirksportraets08.pdf (zuletzt abgefragt am
     29.9.2009)
37
     Quelle: ST.AT – Lohnsteuerstatistik. Internet: http://www.
     wien.gv.at/statistik/daten/rtf/einkommen.rtf (zuletzt ab-
     gefragt am 29.9.2009)
                                                                                     35
Die     Bewohner/innen          des        Arbeiterbezirks               Meidling
beziehen nur ein unterdurchschnittliches Einkommen, nur
fünf andere Bezirke weisen noch schlechtere Werte auf
(in     dieser          Reihenfolge:       5.,      16.,     10.,         20.,     15.).
Dasselbe        gilt      für     Pensionisten/innen,              hier     sind     die
Schwankungen             aber      (noch?)         nicht        so        groß.      Der
durchschnittliche Jahresbezug pro Arbeitnehmer/in ist in
Liesing        eindeutig         überdurchschnittlich,               in    nur     sechs
Bezirken         ist      das     Einkommen        noch    höher          (in     dieser
Reihenfolge: 8., 4., 18., 19., 13., 1.).
       Ein     höheres         Einkommen     lässt    auf       höhere          (Schul-)
Bildung         und      auf     andere     Formen        der      Berufstätigkeit
schließen und damit einhergehend auch auf andere Formen
der Freizeitgestaltung.
       Dass     es      (weiterhin)        einen      starken         Zusammenhang
zwischen         dem Einkommen und dem formalen Bildungsstand
gibt, zeigt die folgende Tabelle.

Wohnbevölkerung über 15 Jahren nach höchster abgeschlossener
                                                                  38
Ausbildung und Bezirken 2001, in absoluten Zahlen und in Prozent:

 Be-          Uni,         Berufs-         Kolleg,         Berufs-          Allg.-
 zirk         (Fach-)      und             Matu-           bildende         bildende
              Hoch-        lehrer-         ranten-         höhere           höhere
              schule       bildende        Lehrgang        Schule           Schule
                           Akademie
 Wien         137702       18949           9663            79784            118923
 ges.
 12.          4954         839             385             3899             4967
 23.          6865         1230            606             5741             6214
 Wien         10,4 %       1,4 %           0,7 %           6,0 %            9,0 %
 ges.
 12.          7,4 %        1,3 %           0,6 %           5,8 %            7,4 %
 23.          9,6 %        1,7 %           0,8 %           8,0 %            8,7 %

38
     Quelle: ST.AT – Direktion Bevölkerung (Volkszählung), bear-
     beitet von der MA 5. Internet: http://www.wien.gv.at/
     statistik/daten/rtf/bev-ausbildung-bezirk.rtf (zuletzt
     abgefragt am 29.9.2009)
                                                                                       36
Berufs-        Lehr-           Allg.        Zusammen
            bildende       lings-          bildende
            mittlere       ausbil-         Pflicht-
            Schule         dung            schule
Wien        139669         378193          439661       1322
ges.                                                    544
12.         7041           20107           24515        66707
23.         9292           22709           19111        71768
Wien        10,6 %         28,6 %          33,2 %       100,0 %
ges.
12.         10,6 %         30,1 %          36,8 %       100 %
23.         12,9 %         31,6 %          26,6 %       100 %

      Die         Bevölkerung         in     Meidling         ist     schlechter
ausgebildet          als    der     Wiener    Durchschnitt:         Die   Zahl   an
Personen           mit      höherer          Ausbildung         ist       deutlich
unterdurchschnittlich, dafür ist die Zahl an Personen
mit    Pflichtschule            überdurchschnittlich.           Die   Ausbildung
der Liesinger/innen ist besser, aber weniger weil die
Spitze      mit     formal        hoher    Bildung    so   gut      besetzt   wäre
(hier       ist    das     Ergebnis       leicht    unterdurchschnittlich),
sondern           weil     es      mehr      Personen      gibt,      die      eine
Berufsbildende höhere und mittlere Schule besucht haben.
Die     Zahl        der     Absolventen        einer       Allgemeinbildenden
höheren Schule entspricht knapp dem Durchschnitt. Die
hohe     Anzahl          schlecht         Ausgebildeter       mit     nur     einem
Pflichtschulabschluss gibt es in Liesing nicht.

                                                                                 37
Berufstätige nach sozioökonomischer Gliederung und Bezirken 2001, in
absoluten Zahlen:39

 Bezirk          Selbständige   Mithelfende    Fa-   Angest., Beamte/
                                milienangehörige     innen    mit   Hoch-
                                                     schule u. verw.
                                                     Ausb.

 12.             2769           111                  3898
 23.             3462           182                  5514
 Wien            68605          2850                 100722
 Männlich        44288          1014                 49529
 Weiblich        24317          1836                 51193
                 Angest., Be-   Angest., Be-         Angest., Be-
                 amte/innen     amte/innen mit       amte/innen mit
                 nit höherer    Fachschule           abgeschlossener
                 Schule                              Lehre
 12.             4915           3441                 6553
 23.             7174           4904                 8819
 Wien            108369         69025                130456
 Männlich        53548          17739                74212
 Weiblich        54821          51286                56244

39
     Quelle: ST.AT – Direktion Bevölkerung (Volkszählung), be-
     arbeitet von der MA 5. Internet: http://www.wien.gv.at/
     statistik/daten/pdf/vz2001berufstaetige.pdf (zuletzt
     abgefragt am 29.9.2009)
                                                                        38
Bezirk        Angest., Beamte/     Fach-             Angelernte
               innen mit            arbeiter/innen    Arbeiter/innen
               allgemeinbild.
               Pflichtsch.

 12.           4406                 4522              5361
 23.           3582                 3829              3410
 Wien          82511                81383             87847
 Männlich      35185                67028             47220
 Weiblich      47326                14355             40627
               Hilfsarbeiter/       Erstmals Ar-      Zusammen
               innen                beit Suchende

 12.           4582                 471               41029
 23.           2399                 306               43581
 Wien          76401                8863              817032
 Männlich      40134                4609              434506
 Weiblich      36267                4254              382526

Berufstätige nach sozioökonomischer Gliederung und Bezirken 2001, in
Prozent:40

 Bezirk         Selbständige      Mithelfende Fa-    Angest., Beamte/
                                  milienan-          innen     m.   Hoch-
                                  gehörige           schule u. verw.
                                                     Ausb.
 12.            6,7               0,3                9,5
 23.            7,9               0,4                12,7
 Wien           8,4               0,3                12,3
 Männlich       10,2              0,2                11,4
 Weiblich       6,4               0,5                13,4
                Angest., Be-      Angest.,     Be-   Angest., Beamte/
                amte/innen m.     amte/innen m.      innen              m.
                höherer           Fachschule         abgeschlossener
                Schule                               Lehre
 12.            12,0              8,4                16,0
 23.            16,5              11,3               20,2
 Wien           13,3              8,4                16,0
 Männlich       12,3              4,1                17,1
 Weiblich       14,3              13,4               14,7

40
     Ebda.
                                                                         39
Bezirk         Angest., Be-             Fach-             Angelernte
               amte/innen m.            arbeiter/innen    Arbeiter/innen
               allgemeinbild.
               Pflichtsch.

12.            10,7                     11,0              13,1
23.            8,2                      8,8               7,8
Wien           10,1                     10,0              10,8
Männlich       8,1                      15,4              10,9
Weiblich       12,4                     3,8               10,6
               Hilfsarbeiter/           Erstmals Ar-      Zusammen
               innen                    beit Suchende
12.            11,2                     1,1               100,0
23.            5,5                      0,7               100,0
Wien           9,4                      1,1               100,0
Männlich       9,2                      1,1               100,0
Weiblich       9,5                      1,1               100,0

      Es ist offensichtlich: Hinsichtlich sozioökonomischer
Lebensbedingungen       sind      die    Bewohnerinnen         und   Bewohner
des 23. Gemeindebezirkes besser gestellt als der Wiener
Durchschnitt.        Gleichzeitig        rangiert        ihr      wirtschaft-
licher Lebensstandard (und damit auch ihre jeweiligen
Lebensstile)     deutlich         vor     dem      des/der        „typischen“
Bewohners/in des 12. Bezirks, der/die eher Berufe mit
schlechterer    Bezahlung         und    geringerem       Prestige     haben.
M.E. ist es wichtig festzuhalten, dass es hier weniger
um eine starke Besetzung der obersten Ränge geht (z.B.
Posten, für die ein Hochschulabschluss notwendig ist),
sondern    darum,     dass   in    Liesing       gerade    das     Mittelfeld
„besser“ als in Meidling „aufgestellt“ ist (Angestellte,
Beamte/innen         mit       höherer          Schule,         Angestellte,
Beamte/innen    mit     Fachschule,           Angestellte,      Beamte/innen
mit abgeschlossener Lehre).

                                                                           40
Bibliotheksbenutzer rekrutieren sich zu einem großen
Anteil     aus     den    gebildeten,         kulturell       interessierten
Mittelschichten, die auch die anderen Kulturangebote in
der Stadt nutzen.41 Die Öffentlichen Bibliotheken sind
eine     der   Anlaufstationen            dieser    aktiven    Schicht,      die
gern           liest          und           aktiv          auch          anderen
Freizeitbeschäftigungen                   nachgeht.         Buchleser/innen
unterscheiden          sich   auch     bei    der    Nutzung      der    anderen
Medien: Sie nutzen eine größere Vielfalt und sie tun
dies     gezielter,      d.h.    dass       Vielleser/innen       tendenziell
auch intensive Benützer des Fernsehers sind. In ihrer
Untersuchung           über     das       „Mediennutzungsverhalten           in
Österreich“        bestätigt          Margit        Böck    die     bekannten
Zusammenhänge:          Frauen      und     höher     Gebildete     sind     die
intensiveren       Buchleser/innen.           Auch    der    soziale      Status
und die Wohnregion beeinflussen die Buchnutzung.42
      Pierre     Bourdieu     ordnet        Science    Fiction     als     Punkt
einem     ganzen    „Katalog“         von    „Alternativen“        der    „neuen
Kleinbourgeoisie“ zu, die in Gegensatz zur repressiven
Moral des absteigenden und zur nüchternen Askesehaltung
des aufstrebenden Kleinbürgertums steht. Die Angehörigen
des neuen Kleinbürgertums

„verfügen über ein sehr hohes ‚familiäres’ kulturelles
Kapital […]; sie zeigen sich innerhalb der mittleren
Klassen als die kulturell kompetentesten […]. […] Ihr
ambivalentes Verhältnis zum Ausbildungssystem lässt sie
mit jedwedem symbolischen Protest sympathisieren und
bewegt sie dazu, sich alle Gattungen, die — wie der
Jazz, der Film, Comics, Science Fiction — zumindest vor-
übergehend nur am (unteren) Rand der legitimen Kultur
existieren, anzueignen […]“.43

41
     Vgl. Alfred Pfoser, Die Wiener Städtischen Büchereien, Zur
     Bibliothekskultur in Österreich, Wien 1994, S. 223-224.
42
     Vgl. Margit Böck, Leseförderung als Kommunikationspolitik,
     Zum Mediennutzungs- und Leseverhalten sowie zur Situation
     der Bibliotheken in Österreich, Wien 1998, S. 186.
     Tragisches Detail in ihrer Studie: „Die Schließung von
     Bibliotheken würde von zwei Drittel der Befragten nicht als
     Verlust erlebt werden […].“ Ebda., S. 261.
43
     Pierre Bourdieu, Die feinen Unterschiede, Kritik der
                                                                              41
Wie auch im Kapitel „Lesersoziologie“ zu zeigen sein
wird, ist SF v.a. der Lesestoff der an Geistes- und
Sozialwissenschaft Interessierten.44 Besondere kulturelle
Ambitionen,             speziell           bei      psychologischen          „Frage-
stellungen“            und    philosophischen             Themen    sind    für     die
Gruppe           der      Angehörigen              der     medizinisch-sozialen
Dienstleistungsberufe konstitutiv.45
      Die oben angeführten Statistiken weisen klar darauf
hin:       Die    Bewohner          von    Liesing       sind    hinsichtlich       der
Ausbildung (Kolleg, Maturanten-Lehrgang, Berufsbildende
und     Allgemeinbildende                 höhere   Schule)       und   hinsichtlich
der     Stellung        im     Beruf       (Angestellte,         Beamte/innen       mit
Hochschule,            höherer        Schule        und     Fachschule)          besser
gestellt          als        die     Bevölkerung          Meidlings        und     auch
privilegierter                als         die      durchschnittliche             Wiener
Bevölkerung.
      In    ihrer        Studie       „Fragmentierte            Stadt?“    über     die
sozialräumliche Struktur von Wien kommen Heinz Fassmann
und Gerhard Hatz zu dem Ergebnis, dass die statushohen
Zählbezirke sich in drei unterschiedlichen Stadtteilen
gruppieren,             einer       davon        ist     ein     Sektor     Richtung
Südwesten mit Hietzing und Teilen von Liesing.46

     gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt am Main 2002,
     S. 566. Vgl. auch ebda., S.561-584.
44
     Diese Aussage steht natürlich im Gegensatz zu dem
     Vorurteil, dass man technisch interessiert sein „muss“, um
     SF zu mögen. Dass im 20. Jahrhundert SF auch ein Mittel
     war, um Burschen und junge Männer für Technik und
     technische Berufe zu interessieren, ist evident.
45
     Vgl. Bourdieu, Die feinen Unterschiede, a.a.O., S.566-567.
46
     Vgl. Heinz Fassmann/Gerhard Hatz, Stadtgeographie,
     Fragmentierte Stadt? Sozialräumliche Struktur und Wandel
     in Wien 1991-2001, S. 76-77. In: „Mitteilungen der
     Österreichischen Geographischen Gesellschaft“, 146. Jg.
     (Jahresband) (2004) Internet:
     http://www.univie.ac.at/stadtgeo/Wien.pdf (zuletzt
     abgefragt am 18.1.2010) (Für die sozialräumliche
     Differenzierung sind folgende vier Faktoren verantwortlich:
     der sozioökonomische, der ethnische, der „Gemeindewohnungs-
     faktor“, der demographische.)
                                                                                     42
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