Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur

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Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Michaelschule
Heilpädagogische Schule
2020
Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Michaelschule
Florenstrasse 11
8405 Winterthur
Telefon 052 267 10 80
michaelschule@win.ch
www.hps.winterthur.ch
Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Spielerisch
«Die Quelle alles Guten liegt im Spiel.» Jener, der das gesagt
hat, muss es wissen. Es war Friedrich Fröbel, deutscher Re-
formpädagoge, ein Schüler Pestalozzis und er gilt als Begrün-
der des Kindergartens. Eigentlich wissen wir es alle auch:
Wenn wir uns auf ein Spiel einlassen, sind wir ganz bei der
Sache und bei uns. Und oft gelingt eine Herausforderung
plötzlich viel besser, wenn wir sie nicht mit Verbissenheit,
sondern spielerisch angehen.

Die Michaelschule hat dies schon lange erkannt und setzt
spielerische Elemente bewusst und gezielt im Schulalltag ein.
Der vorliegende Jahresbericht macht dies zum Thema und es
ist faszinierend in den verschiedenen Beiträgen zu lesen, wie
das spielerische Herangehen an Problemstellungen Hürden
überwinden und Knoten auflösen kann – sei das beim Mat-
heunterricht, beim schulischen Zusammenleben oder beim
Rollenspiel in der Berufsvorbereitung. «Spielend lernen» hei-
sst das Zauberwort. Eine Fachperson bringt es in diesem Jah-
                                                                 Inhalt
resbericht auf den Punkt: «Im besten Fall vergessen die Kin-
der und Jugendlichen, dass es sich um Lernen handelt.»           Vorwort des Stadtrats                     3

Kein «Kinderspiel» war das Jahr 2020, brachte es für die Mi-     Vorwort des Schulleiters                   4
chaelschule doch neben den täglichen und bekannten He-
rausforderungen zusätzlich noch jene der Pandemiebewälti-
                                                                 Kurzporträt der Michaelschule              5
gung mit sich. Es ist eindrücklich zu lesen, wie das ganze
HPS-Team dies gemeistert hat. Beim plötzlichen Fernunter-
richt bekamen alle Schülerinnen und Schüler eine Bezugsper-      Aus der Schule:
son und intensive «Fernbetreuung». Und auch in dieser              Zirkus Hammer                           6
schwierigen Zeit ging das Spielerische nicht vergessen: Es         Spielend lernen
wurden Pakete mit Bastelmaterialien verschickt oder Spiele
                                                                   Verantwortung zu übernehmen              7
vor die Haustüren gelegt.
                                                                   Spiel und Mathematik                     8
Dem ganzen Team der Michaelschule gebührt für diesen Son-          «Collage» 5. Klasse, zum Herausnehmen   10
dereinsatz aber auch für das tägliche Engagement im Schul-         Wer würfelt die 12?                     12
und Betreuungsbetrieb vor Ort ein grosser Dank!                    Mit spielerischer Leichtigkeit
                                                                   in die berufliche Eingliederung         12
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine span-          Betreuung                               14
nende und bereichernde Lektüre.
                                                                   Chronik                                 15
Jürg Altwegg, Stadtrat
Departement Schule und Sport                                     Mitarbeitende 2020                        17
Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Michaelschule_2020
Vorwort
Für Erwachsene ist Spielen meist nur ein unterhaltsamer Zeitver-      Weitere Beispiele können Sie aus unserem Jahresbericht entneh-
treib – für ein Kind ist Spielen die «Hauptsache».                    men, z.B. wie ein Filmnachmittag mit den Schülerinnen und Schü-
Spielen ist ein Grundbedürfnis von Kindern und Jugendlichen und       lern organisiert und spielerisch umgesetzt werden kann oder wie in
für die kindliche Entwicklung so wichtig wie Schlafen, Essen und      der Betreuung Lernfelder beim gemeinsamen Spielen ganz bewusst
Trinken.                                                              eingesetzt werden.

Für den diesjährigen Jahresbericht 2020 haben wir das Thema           Ich danke allen Leserinnen und Lesern für ihr Interesse an unserer
«Spielend Lernen» ausgewählt und stellen es aus verschiedenen         Arbeit. Wir bedanken uns für Ihre Wertschätzung und freuen uns,
Blickwinkeln vor. Im Spiel sammeln Kinder von klein auf grundle-      wenn Sie uns unterstützen und uns Ihre Aufmerksamkeit schenken.
gende Erfahrungen, erleben Gefühle wie Stolz, Enttäuschung,
Freude und Wut. Spielen ist der natürliche Weg eines jeden Kindes,    Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich sehr für ihr
sich mit der Welt vertraut zu machen, sie zu begreifen und auf sie    grosses Engagement an unserer Schule. Als Schulgemeinschaft
einzuwirken. Spielen ist der kindliche Zugang zur Welt.               konnten wir durch das tatkräftige Mitwirken aller auch in Zeiten
                                                                      von Corona mit den Schülerinnen und Schülern eine lebendige
An der HPS Michaelschule eignen sich die Schülerinnen und Schüler     Schule gestalten und für die notwendige Förderung und Unterstüt-
oft in spielerischer Form grundlegende Fertigkeiten an, z.B. beim     zung sorgen.
mathematischen Lernen. Die beiden Artikel «Wer würfelt die 12»
und «Spiel und Mathematik» zeigen auf, wieviel Freude der Unter-      Günter Seger
richt in Verbindung mit dem Spielerischen Lernen machen kann          Schulleiter HPS Michaelschule
und die Schülerinnen und Schüler für schulische Themen begeistert.

Zur Vorbereitung auf die berufliche Eingliederung eignen sich Rol-
lenspiele, um sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten zu kön-
nen. Auch das ist eine Form des Spielerischen Lernens.

Das Zirkusprojekt der 6. Klasse «Zirkus Hammer» war ein Höhe-
punkt der Mittelstufenklasse. Alle konnten ihre persönlichen Inte-
ressen, Fähigkeiten und Talente bei diesem Projekt spielerisch ein-
bringen und die Ergebnisse an der Schlussveranstaltung
präsentieren.

                                                                                                                                                4
Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Kurzporträt
    Michaelschule
    Die Michaelschule unterrichtet, fördert und betreut Kinder und      Therapien und Förderangebote: Logopädie, Psychomotorik, Rhyth-
    Jugendliche im Alter zwischen vier und zwanzig Jahren. Das För-     mik, Ergotherapie und Physiotherapie in Zusammenarbeit mit der
    der- und Betreuungsangebot richtet sich an Kinder mit einer         Stiftung Brühlgut Winterthur, Mal- und Kunsttherapie, Schwim-
    kognitiven Beeinträchtigung, mit Entwicklungsverzögerungen,         munterricht, Schulischer und Heilpädagogischer Einzelunterricht,
    mit mehrfacher Behinderung sowie an Kinder mit einer Autis-         therapeutische Beratung von Eltern, Lehr- und Betreuungsper-
    musspektrumsstörung.                                                sonen

    Die integrierte Sonderschulung, ein breites Therapieangebot und     Schulergänzende Betreuung: Mittagsbetreuung und Freizeitange-
    die schulergänzende Betreuung sind wichtige Stützpfeiler des Bil-   bote (Nachmittage sowie vier Ferienwochen)
    dungs- und Förderangebots der heilpädagogischen Schule.
                                                                        Integrierte Sonderschulung: Kinder und Jugendliche besuchen
                                                                        den Unterricht in Regelklassen der Quartier- oder Dorfschule und
    Angebot
                                                                        werden dort während sechs bis acht Lektionen pro Woche von
    Kindergarten: In zwei Abteilungen werden Kindergartenkinder
                                                                        einer Heilpädagogin, einem Heilpädagogen unterrichtet und
    unterstützt, gefördert und unterrichtet
                                                                        gefördert
    Klassenunterricht: Heilpädagogischer Unterricht, mehrheitlich in
                                                                        Transport: Der Schulbus fährt die Schulkinder aus Winterthur und
    Jahrgangsklassen der Unter-, Mittel- und Oberstufe
                                                                        den umliegenden Gemeinden so lange zur Schule, bis sie selbst-
                                                                        ständig genug sind, um den Schulweg individuell mit den öffent-
    Berufswahl- und Lebensvorbereitung (10. bis 11. Schuljahr): Vor-
                                                                        lichen Verkehrsmitteln zu meistern
    bereitung der beruflichen und sozialen Eingliederung

    Förderklassen: Förderung und Betreuung für Kinder und Jugendli-
    che mit grundlegenden Bedürfnissen in Lebenspraxis und Kom-
    munikation

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Michaelschule_2020
Zirkus Hammer
Erster Projekttag nach dem Corona-Lockdown – keine Ausflüge          Noch zwei Wochen bis zu den Sommerferien – Die Schülerinnen
zum Wochenmarkt, kein Kochen am Projekttag gestattet. Ein            und Schüler schauen verschiedene Tipps und Tricks im Internet
neues Projekt musste her.                                            nach. Jennifer Gnielka (pädagogische Mitarbeiterin) und ich ste-
Zirkus, dachte ich mir, ist ein umfassendes Projekt, bei welchem     hen als Coaches zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler
die natürliche Differenzierung nicht besser zum Tragen kommen        motivieren, helfen und ermuntern sich gegenseitig. Geübt wird
könnte. Alle Schülerinnen und Schüler können ihre persönlichen       drinnen und draussen. Die Trommel für die Musik wird aus Brot-
Interessen und individuellen Fähigkeiten einbringen. Die Schüle-     papier und einem Blumentopf gebastelt.
rinnen und Schüler stellen das Projekt selbstständig, nach ihrem
Willen und Niveau, zusammen.                                         Noch eine Woche bis zu den Sommerferien resp. der Aufführung
                                                                     – Üben, üben und nochmals üben. Die Schülerinnen und Schüler
Noch vier Wochen bis zu den Sommerferien – die Schülerinnen           trainieren ihre Disziplinen zum letzten Mal. Nun sind auch alle
und Schüler denken sich im Klassenrat einen Namen für den Zir-       Kostüme bereit.
kus aus: «Zirkus Hammer». Das ist die Marke des Trampolins,
welches mitten im Schulzimmer steht. Um Ideen über die Diszi-        Noch zwei Tage bis zu den Sommerferien – in der Turnhalle findet
plinen zu erhalten, schaut sich die Klasse gemeinsam Videozu-        die Generalprobe statt. Alles läuft nach Plan.
sammenschnitte vom Zirkus Knie und Zirkus Lollipop an. Die
Schülerinnen und Schüler entscheiden sich für mindestens je          Ein Tag vor den Sommerferien – der Tag der Aufführung. Die
zwei, maximal vier Zirkusdisziplinen: ZirkusdirektorIn, Jonglage,    Schülerinnen und Schüler sind bereit, ihr Können dem Publikum
Clowns, Zauberei, Akrobatik, Tiere, Musik, Speed Stacks und Kar-     zu präsentieren. Leider sind drei Artisten an diesem Tag verhin-
ten.                                                                 dert. Die restlichen drei Artisten zeigen sich sehr flexibel und
                                                                     übernehmen das ganze Programm der Fehlenden. Das Publikum
Noch drei Wochen bis zu den Sommerferien – die Zirkusdirektorin      ist begeistert vom 15-minütigen Zirkusprogramm der 6. Klasse
Elisabeth schreibt das Programm, Janine gestaltet und schreibt       und bedankt sich für die gute Show mit einem tobenden Applaus.
die Einladungen für die 4. und 5. Klasse sowie für die Schullei-
tung. Elisabeth gestaltet zudem das Zirkusprogramm, welches zu       Der Zirkus wird seinem Namen gerecht, er ist der HAMMER!
Beginn der Aufführung ausgeteilt wird. Alle üben ihre Disziplinen.
                                                                     Adriana Casutt

                                                                                                                                             6
Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Spielend lernen
    Verantwortung zu
    übernehmen
    Heute haben wir Klassenrat. Es ist Ende Oktober. Im Klassenrats-       Zuerst sammeln wir verschiedene Filmvorschläge: Jurassic World,
    briefkasten finden wir die Nachricht eines Schülers: «Ich möchte       Kevin allein zu Hause, X-Factor – das Unfassbare kehrt zurück,
    am Freitag vor den Weihnachtsferien einen Film in der Schule           Freitag der 13. Der Film muss verschiedene Kriterien erfüllen. Es
    schauen.»                                                              dürfen keine Menschen ermordet werden, keine brutalen Schlä-
                                                                           gereien und menschenabwertende Äusserungen vorkommen. Der
    Im Klassenrat sprechen wir über den Vorschlag und stimmen ab,          Film soll etwa 1 ½ Stunden dauern. Um die Kriterien zu prüfen,
    ob wir einen Film schauen wollen oder nicht. 7 Personen sind           schauen wir uns die Trailer an. Übrig bleiben Jurassic World und
    anwesend. 7 Personen möchten einen Film schauen. Wir sagen             Kevin allein zu Hause. Jetzt stimmen wir ab. 3 Stimmen für Kevin,
    Frau Merz-Kurer welchen Film wir schauen wollen. So kann sie           2 für Jurassic World und 2 Enthaltungen. Also werden wir vor
    alles vorbereiten. Unsere Lehrerin sagt, das sei unser Projekt. Das    Weihnachten Kevin allein zu Hause schauen.
    müssten wir vorbereiten. So könnten wir das Projekt nach
    unseren Wünschen umsetzen. Sie würde uns natürlich unterstüt-          Jetzt geht es an die Ausarbeitung. Wir bestimmen das Datum
    zen. Ziel sei es, dass ein Wunsch, der im Klassenratsbriefkasten       und die Zeit. Schon da müssen wir einiges berücksichtigen. Denn
    ist, im Klassenrat bearbeitet, im Team organisiert, umgesetzt und      vor dem Film schauen, müssen wir einrichten, nachher braucht
    reflektiert wird. Da staunen wir nicht schlecht – Begeisterung         es noch Zeit zum Aufräumen! Wir wollen den Film wie im Kino
    sieht anders aus. Wir sind uns für einen Moment nicht sicher, ob       geniessen. Darum möchten wir Essen und Getränke kaufen. Für
    wir einen Rückzieher machen sollten. Frau Merz-Kurer meint aber,       10 Personen erhalten wir ein Budget von Fr. 50.–. Das müssen
    wir hätten abgestimmt, der Auftrag sei somit klar gegeben. Und         wir einhalten. Damit wir nichts vergessen, sammeln wir unsere
    weil wir wirklich einen Film schauen wollen, beginnen wir dann         Ideen und schreiben eine Liste.
    auch sofort mit der Planung.

     Themenbereich                   Team                 Aufgabe                                                    Zeitpunkt
     Themenbereich                   SÖ, AL               Abstimmung: Schauen wir einen Film?                        Ende Oktober
                                                          Welchen Film schauen wir?
     Film schauen                    AL, NL, LE           Reservieren, auf Vollständigkeit prüfen                    Bis 20.11.20

     Computer, Beamer                AA, AO, EE, SÖ       Essens- und Getränkewünsche aufschreiben                   3.12.20
     organisieren                                         Das Essen wird mit der Einkaufsliste in den besprochenen   10.00 Uhr
                                                          Läden eingekauft.
     Einkaufen                       AL, NL, LE           Beamer holen, aufstellen, starten,                         18.12.20
     Essen                                                mit Computer verbinden, Film auf YouTube starten           um 8.20 Uhr
                                                          Rollläden schliessen
     gemütlichen Platz einrichten    Alle                 Tische an den Rand schieben / Kissen, Liege,               18.12.20
                                                          Teppich legen / Stühle stellen                             um 9.15 Uhr
     Film starten                    AL, AA, LE           3 – 2 – 1 – go                                             18.12.20
                                                                                                                     um 10.00 Uhr
     Aufräumen                       Siehe Plan oben      Rollläden öffnen / Beamer versorgen /                      18.12.20
                                     und Ämterplan        Mobiliar zurück stellen / Boden wischen                    von 11.30–11.40 Uhr
     Rückblick                       Alle                 Was hat geklappt, was weniger?                             18.12.20

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Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Michaelschule_2020
                                                                   Spiel und
                                                                   Mathematik
Das haben wir gut gemacht                                          Das Kleinkind bewegt sich gerne. Durch die liebevolle Begleitung
Wir haben genau geplant. Wir haben bei den Besprechungen gut       der Eltern oder der nahen Bezugspersonen entwickelt es Ver-
zugehört. Wir haben viele Ideen gesammelt. Wir haben andere        trauen und das Bedürfnis, die Umgebung zu erkunden. Sowohl in
Meinungen akzeptiert. Wir haben uns über andere Meinungen          Innenräumen, als auch draussen im Freien, bewegt das Kind sei-
und Ideen Gedanken gemacht und die eigene Meinung gebildet.        nen Körper in vielfältiger Weise. Es turnt auf Möbeln herum, geht,
Wir haben über verschiedene Vorschläge abgestimmt. Wir haben       klettert auf Steine, hüpft, springt, rennt, dreht sich auf einem
das Abstimmungsresultat akzeptiert. Wir haben uns an den Zeit-     Karussell, schaukelt, steigt die Rutschbahn empor, saust herun-
plan gehalten. Konnten wir den Zeitplan nicht einhalten, haben     ter, wirbelt im Kreis herum und balanciert über schmale Balken
wir nach neuen Lösungen gesucht. Wir haben super zusammen          und Randsteine. Sind diese Erfahrungen dem Kind aus eigenem
gearbeitet. Wir haben das Ziel erreicht. Wir haben Verantwortung   Impuls wenig oder nur teilweise zugänglich, bieten wir als
übernommen. Wir haben den Filmmorgen genossen.                     Erwachsene entsprechende Gelegenheiten an.

Da können wir uns noch verbessern                                  Kinder erleben Wohlbefinden und empfinden Freude und Lust am
Beim Einkauf haben wir nicht im geplanten Laden eingekauft.        eigenen Körper. Das Kind erlangt Kontrolle über den eigenen Kör-
Denn es war viel praktischer alles im Kiosk einzukaufen. Beim      per und entwickelt Selbstvertrauen. Für die Ausbildung seiner
Einkauf haben wir grössere Mengen eingekauft als besprochen.       Leiblichkeit benötigt das Kind Training.
Denn wir haben immer grossen Hunger. Darum hat das Geld
nicht gereicht und Frau Loher hatte kein Getränk! Wir mussten      Im Hinblick auf das mathematische Lernen werden im Spiel
und konnten den Einkauf umtauschen. Beim Einrichten des Bea-       Grundlagen ausgebildet, wie z.B. die Orientierung im Raum (vor-
mers hat uns das Verlängerungskabel gefehlt. Das haben wir         wärts-rückwärts, oben-unten, rechts-links), das Unterscheiden
dann noch organisiert. Nächstes Mal brauchen wir auch Laut-        von gross und klein, von viel und wenig, das Ordnen und Reihen
sprecher.                                                          von Gegenständen, das Dazugeben und Wegnehmen, Zuordnen
                                                                   und Verteilen, das Sortieren von Farben und Formen (Spiele mit
Welcher Auftrag wartet als nächstes im Briefkasten auf uns?        Formen aus Holz, Steckspiele, ertasten von Gegenständen, legen
Gerne würden wir vor den Sommerferien in den Säntispark fahren.    von Figuren zu Karten, «Yes we can» usw.).
Aber Winterthur hat sein Budget noch nicht genehmigt und wir
verlassen im Sommer die Schule. Das könnte knapp werden!           Der Zahlenbegriff verdichtet sich durch drei Übungsfelder. Das
                                                                   Kind entwickelt Sicherheit beim sprechenden Zählen durch die
Roswitha Merz-Kurer                                                Koordination von Bewegung und Sprache. Das gleichmässige
                                                                   Gehen vorwärts- und rückwärts veranlagt allmählich Sicherheit
                                                                   beim Erwerb der Zahlenfolge.

                                                                                                                                             8
Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Die Formen der Ziffern werden durch das Überschreiben mit
    Anfangspunkt und Richtungspfeil eingeübt. Die Ziffer kann aus
    Knet geformt, ertastet und gemalt werden; das Einzeichnen der
    Form in Sand mit der Hand oder mit dem Fuss ermöglicht einen
    erweiterten Zugang. Welch glücklicher Moment, wenn der Schü-
    ler oder die Schülerin einzelne Ziffern selber richtig schreiben
    kann!

    Das Erfassen der Menge wird angebahnt über das Erleben der Fin-
    germenge («Yes we can»). Gleiche Mengen von Gegenständen
    werden abgezählt, herausgesucht, Würfelaugen werden
    benannt. Durch vielfältige Erfahrungen verinnerlicht sich der
    Mengenbegriff. Gesellschaftspiele bereiten Spass und können in
    der Freizeit gespielt werden, wie z.B. Leiterlispiel, Elferaus, Uno,
    Eile mit Weile, Gänsespiel, Vier gewinnt, Jenga usw. Der Lernweg
    führt vom handelnden Lernen zum abstrakten Lernen.
    Bewundernswert sind die grosse Ausdauer und der gute Wille,
    welchen unsere Schülerinnen und Schüler für einen neuen Schritt
    auf diesem Weg entwickeln.

    Barbara Jerg

9
Michaelschule Heilpädagogische Schule 2020 - Stadt Winterthur
Wer würfelt die 12?
In der achten Klasse sind, wie in jeder Schulklasse, verschiedene
Charaktere zu einer Einheit zusammengewürfelt. Einige rechnen
fürs Leben gerne, üben auf Arbeitsblättern beinahe wie Roboter,
andere erschrecken förmlich beim Wort Mathematik. Während
der Pubertät bekommen die Fragen: Wer bin ich? Wie lerne ich?
nochmals einen neuen Farbanstrich. Es besteht für alle Jugend-
lichen erneut die Möglichkeit, durch vielgestaltige Lernprozesse
einen neuen Zugang zu sich selbst und ihrem Lernen zu erleben.

Spielanleitung:
Du hast zwei Würfel. Zwölf Holzplättchen sind mit den Zahlen
von eins bis zwölf beschriftet. Würfle beide Würfel. Du kannst die
Holzplättchen solange nach oben drehen, wie es dir gelingt ent-
weder den einzelnen Würfelwert oder beide Würfelwerte zusam-
mengezählt mit den Holzplättchen umzudrehen. Das Spiel geht
solange weiter wie du beide Würfelwerte umdrehen kannst. Die
liegengebliebenen Holzplättchenwerte zählst du zusammen.
Diese werden mit Bleistift und Papier dokumentiert. Gewonnen
hat, wer weniger Punkte auf dem Konto hat. (Tipp: Es gibt das
Spiel auch mit Holzplättchen nur von eins bis neun.)
Die Arbeit in der Gruppe ist manchmal anstrengend. Jeder ist mit
seiner ganzen Konzentration gefordert, die Aufmerksamkeit auf
dem Thema zu halten. Wenn wir müde sind und keine Lust zum
Arbeiten mehr verspüren, versuchen wir in der Klasse dem Leit-
spruch zu folgen: Was mache ich gerne? Was tut mir gut? Per-
sönliche Powerbreaks ermöglichen den Protagonisten ihr Motiva-
tionsreservoir wieder aufzufüllen, bevor sich das Verhalten mit
Wut oder Aggression, kleinen Ticks oder nervtötenden Geräu-
schen Raum im Klassenzimmer verschafft. Die Kunst für jeden
Einzelnen dabei ist, der eigenen guten Seite zu vertrauen oder sie
zuerst einmal wahrzunehmen und ausdrücken zu lernen. Für die
Lehrpersonen bedeutet dies, der individuellen Konstitution und
dem guten Charakter der Jugendlichen zu vertrauen – ihnen
Raum zu verschaffen, um manchmal mit stoischer Geduld Hand-
lungsalternativen zu ermöglichen.

In diesem Moment tönt es manchmal aus Kindermund: Spielen
wir das Würfelspiel!
Mit einem Lächeln übers ganze Gesicht erfragen sich die Jugend-
lichen einen Zweikampf. Die Würfel sind gefallen. Jeder versucht
das Glück mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auf die
eigene Seite zu ziehen. Und wenn man hingefallen ist – verloren
hat – steht man auf und versucht es ein zweites, drittes, viertes
Mal…
                                                                     12
Florian Fässler
Mit spielerischer
     Leichtigkeit in die berufliche
     Eingliederung
     Ob Brettspiele, Würfelspiele, Sportspiele, Rollenspiele – Spielen   Manchmal entwickeln die SchülerInnen Spielformen automatisch
     macht Spass und bereitet Freude. In erster Linie dient das Spie-    aus Tätigkeiten heraus. Wie zum Beispiel bei einem Arbeitsein-
     len bei Kindern und Jugendlichen nicht dem Lernen oder Einüben      satz im Wald. Der Auftrag an die SchülerInnen bestand darin
     von Fertigkeiten. Kinder und Jugendliche spielen, weil es ihnen     gespaltenes Holz aus dem Wald auf einen Anhänger zu laden. Der
     hilft mit den Anforderungen in ihrem Leben besser fertig zu wer-    Anhänger stand zirka 30 Meter vom Ort entfernt. Die jungen
     den. Gerade in der Übergangszeit von der Schule in das Berufsle-    Männer wollten sich schnell gegenseitig beweisen, wer die mei-
     ben kommen viele herausfordernde Elemente auf die Jugend-           sten Meterstücke zum Anhänger tragen konnte. Übrigens stan-
     lichen zu. In Lernsequenzen eingebaute spielerische Lernformen      den die jungen Frauen dem starken Geschlecht in nichts nach
     wirken auf die SchülerInnen motivierend. Im besten Fall verges-     und stapelten fleissig Rundholz auf Rundholz auf ihren Armen.
     sen sie, dass es sich um Lernen handelt.                            Fällt Schnee, bricht bei allen der Spieltrieb aus. Als Lehrperson ist
                                                                         es immer wichtig an solchen Tagen in den Pausen Handschuhe
     Oft spielen wir schwierige Situationen, wie ein Vorstellungsge-     zu tragen. Niemand wird verschont, die Bälle fliegen in alle Rich-
     spräch, in Rollenspielen nach. Die SchülerInnen übernehmen          tungen. Hierarchien werden auf den Kopf gestellt, und manche
     jeweils den Part des Interviewers oder des Bewerbers. Es wird       Lehrperson flieht weiss eingepudert in das schützende Schulhaus
     gemeinsam diskutiert, was gelungen ist und welche Aussagen          hinein.
     oder Handlungen besser vermieden werden sollten. Lustig und
     lehrreich für die SchülerInnen sind Sequenzen mit falschen oder     Während dem «Töggele» fühlt sich manche Lehrperson ein wenig
     über- respektiv untertriebenen Handlungen. Viel zu lachen verur-    «gebauchpinselt», wenn er mit dem Zweier über das ganze Spiel-
     sachen Aktionen, die direkt ins Auge stechen, Nasenbohren, sich     feld hinweg den Ball gleich einer Granate ins Goal knallt. Mei-
     am Hintern kratzen, Füsse auf den Tisch legen den Interviewer       stens gefolgt von einem langgezogenen «ooohhh» auf Seiten der
     umarmen, wütend werden oder sich auf den Boden legen und Tod        SchüIerInnen.
     stellen etc. Diese karikativen Situationen zeigen den Jugend-
     lichen, durch verschiedene Sinne erlebbar, unangebrachtes Ver-      Spielformen sind in allen Bereichen des Lernens ein bewährtes
     halten.                                                             und lustvolles didaktisches Mittel um Stoff zu vermitteln. Kopf-
                                                                         rechnen verbunden mit Wandtafelfussball entstaubt die trockene
                                                                         kopflastige Materie und verwandelt das Klassenzimmer blitz-
                                                                         schnell in einen Hexenkessel. Resultate werden herausgeschrien
                                                                         und das Magnet auf der Wandtafel ins gegnerische Netz gejagt.
                                                                         Speed stacking trainiert, neben dem Spielspass, gleichzeitig die
                                                                         Augen – Hand – Koordination und das planerische Denken, eben-
                                                                         falls wichtige Eigenschaften in verschiedenen Berufen.

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Michaelschule_2020
                                                                     Betreuung
Gerade in der Arbeit mit Jugendlichen stellt sich manchmal           «Häsch gseh, ich bin e Prinzessin!» strahlt uns das Mädchen der
scherzhaft die Frage: «Wieso brauche ich Google, bin ja umgeben      Mittelstufe beim Öffnen der Türe an. Etwas weiter zurück geht
von Teenager, die alles Wissen». Ok, lösen wir dies, indem wir       ein alter Mann mit braunem Sakko am Stock, zeigt mir seine
den Lerninhalt in ein Spiel verpacken. Auf einen Post-it Zettel      Freude nonverbal mit einem Augenaufschlag. Am Tisch die Prak-
wurde ein zu erratender Begriff geschrieben. Dieser wurde einem/r    tikantin mit dem Schminkzeug zu weiteren fantastischen Akti-
SchülerIn auf die Stirne geklebt. Nun musste der Jugendliche den     onen bereit. Sichtlich durchwühlt und erst recht einladend für
Begriff durch Fragen an seine MitschülerInnen herausfinden. Es       weitere Rollenspiele, liegt in der Mitte des Betreuungszimmers
durfte nur mit Ja oder Nein geantwortet werden. Während des          der Verkleidungskoffer bereit. Während sich Erwachsene oft
Spielverlaufs lernten sie, durch Hilfestellungen der Lehrperson,     schwertun, mit rollenden Augen und verstellter Stimme ein Mon-
durch Erfolg und Misserfolg, die besten Fragen zu stellen, um        ster zu spielen oder als Löwe brüllend durch einen imaginären
schnellst möglich den Begriff zu erraten. Das Ziel des Spiels war    Urwald zu schleichen, blühen Kinder darin auf. Sie tasten sich so
es, den SchülerInnen aufzuzeigen, dass Fragen wichtig sind. Erst     intuitiv in die Welt der Erwachsenen vor und lernen, sich in
durch genügend Informationen ist ein richtiger Entscheid mög-        andere hineinzufühlen.
lich. Dies ist mit Hinblick auf die anstehende Berufswahl eine
wichtige Kompetenz.                                                  Nicht nur die Grösseren lieben es, in der freien Zeit miteinander
                                                                     zum Beispiel ein UNO zu spielen. Sich an Regeln halten, zu war-
Gegenüber Jugendlichen mit der Einstellung «traue keinem über        ten bis man dran ist, Gewinnen und Verlieren, sind nur einige
dreissig» macht es oft Sinn ein Spiel zu spielen, um ihr Vertrauen   Lernfelder beim gemeinsamen Spielen. Auf dem Schulplatz wird
zu gewinnen. Durch Spielen werden Mauern abgebaut, Ansichten         mit dem Tret-Kart Auto gespielt, das Velo ist ein Töff. Hier wird
rücken in den Hintergrund und der Spass und die Freude in den        Fitness, Geschicklichkeit, Fairness, Toleranz und gleichzeitig die
Vordergrund. Exzellente Voraussetzungen um zu lernen, oder?          eigene Wahrnehmung trainiert.

Lukas Meier                                                          «Spielen ist die Grundbedingung für alle Lern- und Bildungspro-
                                                                     zesse im Leben», sagt Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeu-
                                                                     tin Hedi Friedrich aus Frankfurt. Einfach gesagt trainieren Kinder
                                                                     bei Spielen drei Bereiche: ihre Sinne, Kommunikationsfähigkeit
                                                                     und soziale Kompetenzen. Zu Neugier und Interesse an Dingen
                                                                     kommt beim Spielen auch körperlicher Einsatz – ein Zusammen-
                                                                     wirken der Sinne entsteht. Gleichgewicht, Sehen, Hören und
                                                                     Tasten entwickeln sich genauso weiter wie Geschicklichkeit.

                                                                     Die Betreuung lädt geradezu ein, all dies und vieles mehr zu erle-
                                                                     ben und so, ganz motiviert ohne es zu merken, an vielen Fertig-
                                                                     keiten und Kompetenzen zu üben.

                                                                     Fredy Metzger

                                                                                                                                               14
Chronik 2020
     Januar                                                              Mai
     An der Jahreseröffnungsfeier für die Schülerinnen und Schüler       Der 11. Mai 2020 bringt die Kinder zurück in die Schule. Mit
     wird mit viel Freude das neue Jahr begrüsst. Am Schluss der Feier   einem eingeschränkten Stundenplan wird der Schulbetrieb wieder
     bekommt jede Klasse einen Drei-Königs-Kuchen. Mit grossem           aufgenommen. Mit Gemeinschafts- und Gruppenspielen werden
     Genuss werden die Brötchen gegessen und wer den König findet,       die Schülerinnen und Schüler nach der langen Pause wieder auf
     freut sich umso mehr, denn in manchen Klassen ist es Brauch,        einander eingestimmt und ermuntert, aufeinander zu achten und
     dass sich der König oder die Königin ein Spiel wünschen darf.       miteinander etwas zu erreichen. Es zeigt sich einmal mehr, wie
                                                                         wertvoll es ist, wenn auf bekannte Kreis- und Gemeinschafts-
     Februar                                                             spiele zurückgegriffen werden kann. Vertrautes und Bekanntes
     Wer hätte gedacht, dass das beliebte Skilager für viele Schüle-     überwindet Hindernisse und baut Brücken. Erstaunlich schnell
     rinnen und Schüler, Corona bedingt, das letzte Ferienerlebnis in    gewöhnen sich die Schülerinnen und Schüler schnell wieder an
     diesem Rahmen sein würde? Freudig und mit vielen tollen Spie-       das Schulleben.
     len für draussen und drinnen ziehen unsere Wintersportlerinnen
     und Wintersportler los. Den Daheimgebliebenen bietet die Feri-      Juni
     enbetreuung ein schönes Winterprogramm an. Es wird geklebt,         Ab dem 08. Juni 2020 normalisiert sich der Schulalltag für die
     gebastelt, gemalt und ganz viel gespielt. Die Gewinner zeigen       Schülerinnen und Schüler wieder. Die Hoffnungen sind gross,
     dies über die strahlenden Augen, Jubelrufe oder einen Hey-5-        dass alles bald vorbei ist und die Covid-Krise ein Ende findet. Die
     Touch.                                                              Zeichen stehen auf Grün und Zuversicht breitet sich schnell aus.
                                                                         Das sonnige Wetter zieht die Klassen auf die Wiese, um Fussball
     März                                                                zu spielen, Velo zu fahren, Hüpfspiele zu üben und einfach auf
     Etwas liegt in der Luft! Die Schülerinnen und Schüler fragen:       dem Spielplatz zu verweilen.
     «Was ist das für ein Virus?», «warum sprechen alle von Corona?».
     Als am 13. März 2020 bekannt wird, dass der Präsenzunterricht       Juli
     eingestellt wird, müssen auch wir auf Homeschooling umstellen.      Die grossen Ferien stehen vor der Tür. Die Kinder freuen sich auf
     Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt eine Bezugsperson,         die Sommerpause und erzählen mit Freude, was für diese Zeit
     welche zum Kind und der Familie Kontakt hält. Wir lernen schnell,   geplant ist. Auch wenn in diesem Jahr viele zu Hause bleiben und
     mit einer uns unbekannten Situation umzugehen.                      die nähere Umgebung erkunden, ist das Baden in der «Badi» der
                                                                         Inbegriff der Sommerferien. Für viele Schülerinnen und Schüler ist
     April                                                               es ein Glück, dass sie in das kühle Nass der Schwimmbäder ein-
     Jedes Kind wird im Homeschooling intensiv von den Bezugsper-        tauchen können.
     sonen betreut. Es werden Spielsachen vor die Haustüren gelegt,
     Aufgaben in die Briefkästen gesteckt, Pakete mit Bastelmateri-
     alien verschickt, Onlinesitzungen abgehalten und Beratungsge-
     spräche mit den Eltern geführt. Diese intensive Zusammenarbeit
     mit den Eltern hat viele wertvolle Türen geöffnet aber auch auf-
     gezeigt, wo sich Schwierigkeiten verbergen. Es wurden Wege
     gesucht, die Eltern zu erreichen. So entstand der Blog www.
     schaffe.diehei.ch. Viele Ideen und Möglichkeiten, wie die Kinder
     auch in einem eingeschränkten Umfeld spielerisch wertvoll geför-
     dert werden können, finden sich auf dem Blog.

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Michaelschule_2020
August                                                                November
Kann der Unterricht nach der Sommerpause ganz normal und              Alle müssen zurückbuchstabieren. Wegen Corona ist das Kochen
ohne Auflagen wieder aufgenommen werden? Die Ansteckungs-             in den Klassen nicht mehr möglich und die Begegnungen werden
zahlen sind tief und es ist sogar möglich, dass wir Sitzungen im      wieder eingeschränkt. Plötzlich sind alle Mitarbeitenden im
gewohnten Rahmen abhalten können. Für die Klassen gibt es             Schulhaus mit Gesichtsmasken anzutreffen, und auch die gros-
Entwarnungen und so können die Kinder in der Pausenzeit mitei-        sen Schülerinnen und Schüler tragen sie. Die Befürchtung, dass
nander spielen und zusammen sein.                                     sich die Masken negativ auf die Schülerinnen und Schüler auswir-
                                                                      ken, bleibt weitgehend aus. Geschickt weben die Lehrpersonen
September                                                             PICTOS mit Gesichtern in den Unterricht ein und im Morgenkreis
Der Schulalltag nimmt seinen Lauf, die neuen Stufenklassen            werden gezielt Gebärden eingesetzt. Was für Aussenstehende wie
haben sich formiert und die Schülerinnen und Schüler haben sich       ein Spiel aussieht, ist für die Schülerinnen und Schüler eine wich-
an die neuen Stunden- und Betreuungspläne gewöhnt. In der Ein-        tige Möglichkeit, sich kommunikativ mitzuteilen.
gangshalle organisiert der Kulturagent ein gemeinsames Malen.
Alle Klassen sind eingeladen, ihren kreativen Beitrag an den gros-    Dezember
sen Bildern zu leisten. Spielend lernen die Schülerinnen und          Der beliebte Lichterumzug wird abgesagt und der Samichlaus
Schüler, sich an einem gemeinsamen Grossen zu beteiligen.             bleibt in diesem Jahr im Wald. Trotzdem basteln die Schülerinnen
                                                                      und Schüler Laternen und nähen Samichlaussäcke. In der Ein-
Oktober                                                               gangshalle steht ein grosser Tannenbaum, welcher mit selber her-
Mit den Herbstferien stehen bei vielen Schülerinnen und Schü-         gestelltem Baumschmuck verschönert wird. Und obwohl die
lern grosse Reisepläne an. Andere Schülerinnen und Schüler            gemeinsame Weihnachtsfeier, das «Guetzlen» und das Singen
besuchen die Ferienbetreuung, welche von der Schule in beiden         entfällt, tauchen wir dank den täglichen Weihnachtstönen der
Ferienwochen angeboten wird. Die Ausflüge ins Bruderhaus wer-         Hausmusik in vorweihnachtliche Stimmung ein. Wir wissen, die
den zum Highlight und zurück in der Ferienbetreuung werden die        Schülerinnen und Schüler werden in diesem Jahr die Feiertage im
vielen Erlebnisse spielerisch weiterentwickelt. Traditionellerweise   engen Familienkreis verbringen. Da sind die verspielt verpackten
können sich alle zum Abschluss der Woche beim Mittagessen im          kleinen Weihnachtsgeschenke sicher sehr willkommen.
Restaurant verwöhnen lassen.
                                                                      Anne Müller

                                                                                                                                                 16
Mitarbeitende 2020
     Leitung                                 Klein Deborah, (Logopädie)          Lernende FaBe
     Seger Günter, Schulleiter               Kühnle Vreni (Bewegungstherapie)    Carrubba Samanta
     Müller Anne, stv. Schulleiterin         Kümin Isabelle (Einzelunterricht)   Dos Santos Marcos
     Metzger Fredy, Leitung Betreuung        Okrongli Bettina (Physiotherapie)   Meili Nora
                                             Sesemann Jason (Einzelunterricht)   Räss Florian
     Sekretariat                             Sutter Johanna (Ergotherapie)
     Gunterswiler Susanne                    Wirz Gabriela (Einzelunterricht)    Küche
     Furrer Monika                           Zehnder Anna (Ergotherapie)         Monhart Vera
     Gambaro Marisa                          Zellweger Corina (Logopädie)
                                                                                 Religion
     Hauswart                                Handarbeit/Schwimmen/               Mauron Regina, kath.
     Gubler Roger                            Werken                              Röther Silke, ref. US
     Gubler Barbara                          Graf Brigitt (Handarbeit)           Sierra Ruth, kath.
                                             Seger Susanne (Werken)
     Klassenlehrpersonen                     Siegrist Margrit (Schwimmen)        Integration
     Berger Simon                            Stihl Barbara (Handarbeit)          Akermann Judith
     Berni Rahel                                                                 Betschart Markus
     Bilgeri Jarju Ariane                    Betreuung/Pädagogische              Brander Patricia
     Bishop Renate                           MitarbeiterInnen                    Bühler Sibilla
     Casutt Adriana                          Albayrak Tugba                      Burkhardt Brigitt
     Eisenhardt Johannes                     Bäggli Michael                      Camenisch Mirjam
     Fässler Florian                         Bakija Afrim, Gruppenleiter         Christoffel Barbara
     Gubler Giuseppina                       Bammatter Sonja                     Durner Daniela
     Hungerbühler Seraina                    Borsien Gabriela, Gruppenleiterin   Franks Janet
     Meier Lukas                             Britt Cornelia                      Gerber Barbara
     Merz Roswitha                           Brun Aline                          Gondorf Christiana
     Monteleone Maurizio                     Eichhorn Siria                      Grob Marla
     Schaffner Nadja                         Feller Natascha                     Härtner Hilde
     Wanner Susanne                          Fischer Daniela                     Haudenschild Marianne
     Weber Paul                              Frei Gladis                         Höppner Margrit
     Wettstein Regula                        Gnielka Jennifer                    Horber Brigitte
     Zaccaria Andrea                         Hernandez Inmaculada                Hörnlimann Vanessa
     Zogaj Kalliopi                          Kapfer Gabriela                     Jenal Marc
                                             Krechetova Olesya                   Jörger Anja
     Therapien/Einzelunterricht              Loher Brigitte                      Kaspar Verena
     Boesch Franziska (Logopädie)            Mancarella Stefania                 Keller Dotoi
     Bührer Anna, (Ergotherapie)             Nagy Boglarka                       Laager Katharina
     Courtet Nicole (Psychomotorik)          Noack Sandra, Gruppenleiterin       Markovic Mirjana
     Dröge Katharina (Ergotherapie)          Schmid Monika, Gruppenleiterin      Martinez Sierra Petra
     Hamberg Marina (Physiotherapie)         Segui-Zuppinger Helga               Mock Stefanie
     Imwinkelried Karin (Einzelunterricht)   Seitz Elisabeth                     Nagy Roland
     Jerg Barbara (Einzelunterricht)         Shehu Laura                         Reinoso José Manuel
                                             Steffen Sarah                       Schütz Rebecca

17
Schwab Christine                    Kommission städtische
Schwager Cornelia
Seiler Christine
                                    Sonderschulen
                                    Altwegg Jürg, Präsident (Vorsteher DSS)
Signer Andrea
                                    Galladé Chantal,
Stadelmann Cornelia
                                       Mitglied KSP Stadt-Töss
Studer-Simmler Regina
                                    Schürmann René,
Tschiersch Peggy
                                       Mitglied KSP Veltheim-Wülflingen
Tschopp Cornelia
                                    Jakob Martha,
von Wartburg Franziska
                                       Mitglied KSP Seen-Mattenbach
Weber Regula
                                    Baumann Christoph,
Weyn Katrin
                                       Mitglied KSP Oberwinterthur
Wickli Anita
                                    Dr. med. Eicke Michael,
Wieduwiit Ursula
                                       Vertretung Medizin
Winteler Karin

                                    Meili Bettina, Kanzlei Zentralschulpflege
Praktikantinnen                     Hauser David, Schreiber ZSP
Praktikanten                          (Bereichsleiter Bildung)
Bauer Emily
Capraro Lorena                      ständige Beizüge
Ebneter Milena                      Seger Günter, Schulleiter HPS
Karuna Jennitra                     Madianos Selina, Schulleiterin CPS
Leuthold Anja Federica              Zuber Thomas, Schulleiter KGS
Siegenthaler Adrian
Strässle Sueli
Wyler Olivia

Abteilung
schulische Integration
Erlach-Jaquier Christine, Leitung
Zappini Doris
Impressum
Herausgeber: Stadt Winterthur, Mai 2021
Departement Schule und Sport
Redaktion: Günter Seger und Mitarbeitende
Konzept und Gestaltung: Manuela Fischer, Winterthur
www.atelier22mfischer.ch
Textredaktion: Christa Schudel, DSS
F0tos: Mitarbeitende Michaelschule
Druck: Printimo AG
Papier: Profibulk 1.1, matt gestrichen, FSC-Zertifiziert
Auflage: 700
Michaelschule
Florenstrasse 11
8405 Winterthur
Telefon 052 267 10 80
michaelschule@win.ch
www.hps.winterthur.ch
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