MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte

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MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte
n 1 | 2020
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MIND THE                                                GAP
                            Bildung und Gerechtigkeit
                            im digitalen Wandel
MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte
bildungsräume

          die richtung stimmt                                             vielfalt

übersicht zu projekten                              lösung sucht problem

                                            gefällt mir               was ist mit datenbasiert
     lust auf digitales

                fachebenen mischen                                    große aufgaben

                                                                 unumgänglich

         Auf der Jahrestagung der Transferagentur für Großstädte zum Thema
         „Mehr Digitales – mehr Bildungsgerechtigkeit“ haben wir gefragt:
         Welche Visionen, Ideen und Gedanken ergeben sich für mich aus dem
         gesamten Tag?

         Die Dokumentation mit allen PowerPoint-Präsentationen
         und Vorträgen im Videoformat finden Sie unter
         www.transferagentur-grossstaedte.de/veranstaltungen/
         mehr-digitales-mehr-bildungsgerechtigkeit
MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte
Editorial

Freunde treffen, Sport, Familie – das sind die drei beliebtesten Freizeit-
aktivitäten von Kindern und Jugendlichen. Zu diesem Ergebnis kam
die JIM-Studie 2019 – Jugend, Information, Medien, in der jedes Jahr
untersucht wird, wie junge Menschen im Alter von 12 bis 19 Jahren mit
Medien umgehen. Rund Dreiviertel der befragten Jungen und Mädchen
gaben an, sich mehrmals pro Woche mit anderen zu treffen – der analoge
Raum lebt also!

Ein weiterer Befund der Studie lautet: Mehr als 90 Prozent der jungen
Menschen besitzen ein Smartphone und sind fast täglich online. Ist
Deutschland also gewappnet für die digitale Transformation? Und
schaffen die Veränderungen, die durch die Digitalisierung in Gang gesetzt
wurden, automatisch mehr Bildungsgerechtigkeit? Eine Idee davon, wie
die Großstädte in Sachen Digitalisierung und Bildung aufgestellt sind
und was die aktuellen Entwicklungen für die analoge Bildungslandschaft
bedeuten, bekamen die rund 80 Teilnehmenden der Jahrestagung der
Transferagentur für Großstädte, die Anfang des Jahres in Dortmund
zusammenkamen.

Die Gefühle und Gedanken, mit denen sich die Bildungsmanagerinnen
und -manager, Verwaltungsmitarbeitenden sowie Dezernentinnen und
Wissenschaftler am Abend voneinander verabschiedeten, reichten von:
„Da warten große Aufgaben“ über „Die Richtung stimmt“ bis hin zu
„Das hat Mut gemacht“ und „Spaß bereitet“. Daran wollen wir mit der
neuen Ausgabe unseres Bildungslandschaften-Magazins anknüpfen.
Die verschiedenen Fäden, die auf der Tagung gelegt wurden, nehmen
wir hier wieder auf: So gibt Dr. Kerstin Drossel von der Universität
Paderborn in einem umfangreichen Interview einen Überblick darüber,
worauf die digitale Transformation eigentlich zielen sollte. Auch den
Digitalisierungsprozess der Stadt Köln zeichnen wir noch einmal
konkret nach. Aber wir spinnen die Fäden auch weiter: In der Rubrik
„Stadtspaziergang“ unternehmen wir diesmal eine Rundtour durch die
ganze Bundesrepublik und stellen die unterschiedlichsten digitalen
Projekte vor. Auch wie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung sich
digitaler aufgestellt hat, lesen Sie in dieser Ausgabe von bewegt.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Team der Transferagentur für Großstädte

P. S.: Und dann kam Corona und hat seitdem unseren Alltag im Griff.
Die meisten sitzen im Homeoffice und wir werden schneller digitaler als
gedacht. Die Krise ist auf der einen Seite also eine Chance. Sie rückt den   JIM-Studie 2019 –Jugend,
Fokus aber vor allem nochmal auf die eigentliche Frage: Wie ist es um        Information, Medien:
die Bildungsgerechtigkeit in deutschen Städten bestellt? Und inwiefern       www.mpfs.de/fileadmin/files/
                                                                             Studien/JIM/2019/JIM_2019.pdf
können digitale Medien hier Lücken schließen?

                                                                                                             3
MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte
Inhalt
                bewegt 1/2020

           08

                    6 FRAGEN AN: DR. KERSTIN DROSSEL
                06 Werden Digital Natives überschätzt?
                    Im Interview gibt die Erziehungswissenschaftlerin der Universität
                    Paderborn Einblicke in die International Computer and
                    Information Literacy Study 2018, die sich der Medienkompetenz
                    von Schülerinnen und Schülern widmet

                    STÄDTESPAZIERGANG
                08 Update läuft … Bitte schalten Sie die Computer
                   nicht ab
                    Wo stehen Deutschlands Städte in Sachen Digitalisierung?
                    Eine Auswahl von guten Beispielen

4 BEWEGT
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                               h a ben Leben
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 18

 13                                                                   16

     WER VISIONEN HAT … KANN EINE STADT VERÄNDERN                         SEITENBLICK
13   Virusalarm! Wo standen wir vor Corona?                          18   Dating: online oder analog?
     Und wo könnte es nach der Krise hingehen?                            Vier Thesen, viel Wenn und noch mehr Aber
     Vom DigitalPakt über Medienkonzepte bis hin zum
     Kooperationsverbot mit Dezernentin Daniela Schneckenburger,          BACKSTAGE
     Klaus Hebborn vom Deutschen Städtetag und Markus Lindner        20 Mit Cloud, Chat und Intranet
     von der Transferagentur Großstädte                                   Erfahrungsbericht einer Stiftung, die sich auf digitale Pfade begab

     QUERGEDACHT                                                          KONTROVERS
16   „Wenn die Entwicklungswerkstatt tagt, dann                      22 Analog versus Digital oder Analog und Digital?
     wackelt in Köln nicht gleich die digitale Welt“                      Ein Plädoyer für die Bibliothek als dritter Raum des Miteinanders
     Wie sich das Kölner Bildungsbüro an das Thema Digitalisierung
     gewagt hat, berichten Ursula Brockmann und Dr. Iris Flagmeyer   23   IMPRESSUM

                                                                                                                                              5
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Inwieweit kann kommunales Bildungsmanagement
                             einer digitalen Spaltung entgegenwirken?

                                      Beratung Kooperation
                            Bewusstsein
                                          Transparenz
                                              Qualifizierung
                                Vernetzung Handlungsempfehlungen
                                       Professionalisierung

6 FRAGEN AN: DR. KERSTIN DROSSEL

Werden Digital Natives überschätzt?
Digital Natives sind fast ständig online. Ob sie aber Kätzchenvideos anschauen oder selbst coden,
ist ein großer Unterschied. Dr. Kerstin Drossel, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Pa-
derborn, ist im Projektteam der ICILS 2018 (International Computer and Information Literacy Stu-
dy) tätig. Zum zweiten Mal wurden die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von
Achtklässlerinnen und -klässlern in Deutschland international verglichen. Deutschland landet dabei
im Mittelfeld. Was die Expertin aus diesem Ergebnis ableitet, lesen Sie im Interview.

6 BEWEGT
MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte
Wie gut sind Jugendliche auf die digitale                                                                  Deutschland ist eines der
Arbeitswelt vorbereitet?                                                                                   Länder, in dem die soziale
Zunächst muss man sagen, dass die Jugend-                                                                  Herkunft mit den digitalen
lichen sehr unterschiedlich vorbereitet sind.                                                              Kompetenzen am stärksten
Laut den Ergebnissen der ICIL-Studie sind ein
Drittel der Schülerinnen und Schüler in der ach-
                                                                                                           im Zusammenhang steht
ten Klasse und damit ein sehr erheblicher Teil                                                             Kerstin Drossel
auf den unteren beiden Kompetenzstufen zu
verorten. Sie verfügen lediglich über rudimen-
täre und basale Kenntnisse. Das bedeutet in
der Praxis, dass diese Jugendlichen lediglich
unreflektiert einen Link anklicken können. Sie
können jedoch nicht einschätzen, inwieweit
dieser Link Spam oder virenbelastet ist. Auch
sind diese Achtklässlerinnen und Achtklässler
nicht in der Lage, Informationsprodukte, wie
eine PowerPoint-Datei, nach vorgegebenen            Wie lassen sich diese Unterschiede erklären?     die Fläche getragen werden, damit es nicht
Kriterien zu erstellen.                             Es lassen sich vier Dimensionen des soge-        nur vom einzelnen Engagement der Lehrer-
                                                    nannten #Digital Divides differenzieren. Die-    innen und Lehrer abhängt, ob die Schülerin-
Es gibt aber auch Jugendliche, die sich der         ser setzt sich zusammen aus:                     nen und Schüler einen Unterricht genießen, wo
obersten Kompetenzstufe V zuordnen lassen                                                            sie gleichzeitig digitale Kompetenzen vermit-
und damit sehr gut auf die digitale Arbeits-        # Zugang: Was haben die Jugendlichen für         telt bekommen und der Unterricht insgesamt
welt vorbereitet sind. In Deutschland liegt die-      Endgeräte zur Verfügung? Und inwieweit         besser wird, indem zum Beispiel die Poten-
ser Anteil allerdings bei unter zwei Prozent. Da      ist die Ausstattung für eine bildungsbezo-     ziale digitaler Medien zur individuellen För-
ist noch sehr viel Luft nach oben.                    gene Nutzung geeignet?                         derung genutzt werden. Hierbei ist sicherlich
                                                    # Motivation und Einstellung: Vertreten die      die #Lehrerprofessionalisierung ein wichtiger
Welche Kompetenzen sind für einen reflek-             Jugendlichen eher die Ansicht, dass es         Schlüssel.
tierten Umgang mit Digitalem wichtig?                 erstrebenswert ist, sich gut mit digitalen
                                                      Medien auszukennen und dass dies wich-         Was kann der DigitalPakt Schule leisten,
Eine gute Grundlage für einen vernünftigen            tig für die Zukunft ist?                       um dem Zusammenhang zwischen sozialer
Umgang bilden die computer- und informa-            # Nutzung: Für welche Zwecke werden              Herkunft und kompetentem Umgang der
tionsbezogenen Kompetenzen, wie sie in der            digitale Medien genutzt? Wie divers ist die    Jugendlichen mit digitalen Medien entgegen-
ICIL-Studie 2018 definiert sind. Hier wurden          Anwendung?                                     zuwirken?
vier große Teilbereiche, über die Jugendliche       # Digitale Kompetenzen: Dies können zum
verfügen sollten, festgelegt, die aus meiner          Beispiel computer- und informationsbe-         In erster Linie bedeutet der #DigitalPakt
Sicht notwendig sind, um am Leben in der di-          zogene Kompetenzen sein.                       Schule zusätzliches Geld. Vor allem aber müs-
gitalen Welt teilzuhaben:                                                                            sen entsprechende #pädagogische Konzep-
                                                    Zusammenfassend geht das Stufenmodell            te her, wie man die Ausstattung sinnvoll nutzt.
#   Wissen zur Nutzung von Computern                des Digital Divides davon aus, dass sich Zu-     Bisher gab es keine spezifischen Angebote in
#   Informationen sammeln und organisieren          gang, Motivation, Einstellungen und die Art      Hinsicht auf soziale Herkunft, zumindest nicht
#   Informationen erzeugen                          der Nutzung letztlich auf die digitalen Kom-     in der Fläche.
#   Informationen austauschen sowie verant-         petenzen auswirken. Studien zeigen beispiels-
    wortungsvoll und sicher nutzen                  weise, dass Kinder aus weniger privilegierten    Es geht jedoch nicht nur um die Vermittlung
                                                    Elternhäusern digitale Medien eher freizeit-     von Kompetenzen, sondern auch darum, wie
Die ICILS 2018 hat gezeigt, dass die soziale        orientiert nutzen, während Kinder aus privile-   man sich an der #Lebenswelt der Jugendli-
Herkunft großen Einfluss auf den Kompe-             gierten Häusern diese eher bildungsbezogen       chen orientieren kann. Vielleicht kann die frei-
tenzstand hat. Können Sie die Ergebnisse            einsetzen.                                       zeitorientierte Nutzung zeigen, dass es auch
kurz erläutern?                                                                                      eine bildungsbezogene Nutzung gibt, die
                                                    Welche Maßnahmen sind notwendig, um die          Spaß macht. Ich denke hier an das Stichwort
Insgesamt zeigt sich in allen an der Studie teil-   Kompetenzen der Jugendlichen auszubauen?         YouTube. Es geht also nicht zuletzt darum,
nehmenden Ländern, dass es signifikante her-                                                         formale Bildung stärker mit #non-formaler
kunftsbedingte Unterschiede in den digitalen        Es kann nur gelingen, den Schülerinnen und       Bildung zu koppeln.
Kompetenzen der Achtklässlerinnen und Acht-         Schülern systematisch digitale Kompeten-
klässler gibt. Wenn man sich das kulturelle Ka-     zen zu vermitteln, wenn man #verschiedene                „ICILS 2018. #Deutschland. Computer- und
pital von Schülerinnen und Schülern anschaut,       Ebenen mitdenkt. Damit meine ich beispiels-              informationsbezogene Kompetenzen von
                                                                                                             Schülerinnen und Schülern im zweiten inter-
haben wir einen Unterschied von 50 Punkten          weise konkret die Professionalisierung und               nationalen Vergleich und Kompetenzen im
zugunsten von Jugendlichen aus sozioökono-          Unterstützung der Lehrkräfte, die konzeptio-             Bereich Computational Thinking“:
misch privilegierten Elternhäusern. Das liegt       nelle Weiterentwicklung unterrichtlicher Lehr-           www.waxmann.com/index.php?eID=down-
                                                                                                             load&buchnr=4000
etwa im Bereich, den wir schon in der Studie        und Lernprozesse, die schulische Ausstattung
2013 gemessen haben. Es gab keine Verbes-           und das Schulleitungshandeln.                            „Dagstuhl-Erklärung. Bildung in der digitalen
serung. Diese 50 Punkte können wir mit einem                                                                 vernetzten Welt“ 2016:
mittleren bis starken Effekt übersetzen. Das ist    Es gibt einzelne Pilotprojekte und sogenannte            gi.de/fileadmin/GI/Hauptseite/Themen/
wirklich substanziell und verheerend. Deutsch-      Leuchtturmschulen, in denen positive Effek-              Dagstuhl-Erkla__rung_2016-03-23.pdf
land ist eines der Länder, in dem die soziale       te bei den Schülerinnen und Schülern sowohl
                                                                                                             Jahrestagung 2020:
Herkunft mit den digitalen Kompetenzen am           hinsichtlich ihrer digitalen Kompetenzen, aber
                                                                                                             www.transferagentur-grossstaedte.de/
stärksten im Zusammenhang steht.                    auch der fachspezifischen Kompetenzen er-                veranstaltungen/mehr-digitales-mehr-
                                                    sichtlich sind. Diese Bemühungen müssten in              bildungsgerechtigkeit

                                                                                                                                                           7
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STÄDTESPAZIERGANG

            Update läuft …
            Bitte schalten Sie die
            Computer nicht ab
            Wie digital sind Deutschlands Großstädte? In dieser Ausgabe vom
            bewegt-Magazin zoomen wir nicht in eine bestimmte Stadt, sondern
            machen einen digitalen Roadtrip durch die Bundesrepublik mit einem
            Abstecher nach Neuseeland. Bei unserer Recherche zeigte sich: Alle
            deutschen Großstädte sind dabei, eine digitale Strategie zu entwickeln
            und umzusetzen. Hier haben wir eine kleine Auswahl an Beispielen
            zusammengestellt. Von Apps über strukturelle Projekte bis hin zum
            Masterplan ist alles dabei.

                                                                              Die Top 10
                                                                              Die Antwort auf die Frage, welche Städte in Sachen
    Das Projekt „Smart Country“                                               Digitalisierung vorne liegen, liefert der Smart City
                                                                              Index des Digitalverbands Bitkom. Die Daten von
    der Bertelsmann Stiftung                                                  81 deutschen Großstädten mit mehr als 100.000
                                                                              Einwohnerinnen und Einwohnern wurden von Exper-
    Digitale Lösungen für mehr Lebensqualität in Kom-
                                                                              tinnen und Experten des Bitkom Research erfasst,
    munen stellt die Bertelsmann Stiftung im Projekt
                                                                              überprüft und gerankt. In alphabetischer Reihen-
    „Smart Country“ vor. Besonders hervorzuheben ist
                                                                              folge sieht das so aus: Berlin, Bonn, Darmstadt,
    der Musterkatalog für Kommunen. Dieser verschafft
                                                                              Dortmund, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Köln,
    einen Überblick über Open Data in Kommunen:
                                                                              München, Stuttgart.
    zunächst in Nordrhein-Westfalen.
                                                                              kurzelinks.de/rn4q
    kurzelinks.de/vrti

                                                 Das Handlungsfeld „Digitale Bildung“
                                                 der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung
                                                 Digitale Kompetenzen sind eine Voraussetzung für gesellschaftliche Teil-
                                                 habe. Der reflektierte und kreative Umgang mit digitalen Medien ist eine
                                                 neue Kulturtechnik, die – genau wie das Lesen, Schreiben und Rechnen
                                                 – erlernt werden muss: Denn nur kritische und kompetente Nutzerinnen
                                                 und Nutzer finden sich in einer digitalen Welt dauerhaft zurecht. Die
                                                 Schwerpunkte der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Bereich der
                                                 digitalen Bildung liegen daher in: der Medienkompetenz und Orientierung,
                                                 digitalen Lebenswelten Jugendlicher, Mediennutzung statt Medienkon-
                                                 sum, digitale Technologien und soziales Engagement, Mitbestimmung
                                                 junger Menschen und Praxisforschung zu Chancen, Risiken und pädago-
                                                 gischen Konzepten.

                                                 kurzelinks.de/lwck

8 BEWEGT
MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte
STADT                                                       STADT

                Auckland                                                    Bielefeld

Learn, Create, Share – Schülerinnen
und Schüler im Zentrum des Lernens                           Medienentwicklungsplanung für die
                                                             Bielefelder Schulen
An der Point England Schule in der neuseeländischen
Großstadt Auckland hat sich der Ansatz „Learn, Create,       In Bielefeld wird seit März 2019 an einem ganzheitlichen
Share“ als Pädagogik durchgesetzt. Durch die Förde-          Schulentwicklungsplan sowie einer Digitalstrategie/
rung der Kreativität, das Teilen von Lernerfolgen und        Medienentwicklungsplanung (MEP) gearbeitet. Bis Ende
das am Bedarf der gemeinschaftlichen Lebenswelt an-          2020 soll ein Bericht für Grundschulen und weiterfüh-
gepasste Lernen hat sich die Leistung der Schülerinnen       rende Schulen vorliegen.
und Schüler enorm erhöht. Auf die Schule – gelegen in
einem der ärmsten Viertel Aucklands – gehen viele Kin-       kurzelinks.de/xou3
der, die Englisch lediglich als Zweitsprache beherrschen
und die zu Minderheiten Neuseelands gehören. Durch
Mikrokredite können sich ärmere Familien mit mobi-
len Endgeräten ausstatten. Den Zugang zum Internet
erhalten sie durch ein eigens errichtetes Netz: Antennen
auf öffentlichen Beleuchtungseinrichtungen in den so-
zial schwachen Vierteln machen es möglich.
                                                                            STADT

kurzelinks.de/krod                                                          Dortmund

                                                             Masterplan „Digitale Bildung in
                                                             Dortmund“
                STADT
                                                             Ziel des Masterplans ist es, Prozesse der Digitalisierung
                Berlin                                       im Bildungsbereich so zu gestalten, dass Kinder, Ju-
                                                             gendliche, junge Erwachsene sowie auch Ältere auf die
                                                             Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 vorbereitet sind. Au-
                                                             ßerdem sollen sie die Voraussetzungen dafür vorfinden,
                                                             ihre Kompetenzen und Fertigkeiten zu entwickeln.
Programmieren für die Zukunft
                                                             kurzelinks.de/nqtn
An der privaten, staatlich anerkannten Fachhochschule
CODE Berlin | University of Applied Science in Berlin
haben Interessierte seit 2017 die Auswahl zwischen drei
Bachelor-Studiengängen: Software Engineering, Inter-
action Design und Product Management. Das Konzept
der Hochschule sieht ein von Neugierde getriebenes
praxisnahes Lernen in interdisziplinären Teams, agile
Methoden und Kooperationen mit der Wirtschaft vor.

kurzelinks.de/q2gm                                           Digital Literacy Lab
                                                             Ziel des „Digital Literacy Lab“ ist es, Lehrkräfte dabei
App für frischgebackene Eltern                               zu unterstützen Nachhaltigkeitsthemen und digitale
                                                             Werkzeuge in ihren Unterricht zu bringen. Um dies zu
Vor und direkt nach der Geburt eines Kindes stehen           erreichen, stellen die Verantwortlichen des Projekts kos-
Behördengänge und Papierkram an. Um nicht den                tenfreies Lehrmaterial und Erklärvideos zur Verfügung,
Überblick zu verlieren, gibt es für alle Berlinerinnen und   geben Fortbildungen und unterstützen Schulen bei der
Berliner die Baby-Berlin App – individuell auf den eige-     Ausstattung mit digitalem Werkzeug.
nen Wohnbezirk abgestimmt.
                                                             kurzelinks.de/nk9t
kurzelinks.de/eump

                                                                                                                         9
MIND THE GAP - Die Transferagentur für Großstädte
STADT

                      Düsseldorf                                                         STADT

                                                                                         Freiburg

       Lernplattform „Its learning“
       Corona hat auch in Düsseldorf die digitale Kommunika-              Interaktives Netz der
       tion im schulischen Zusammenhang vorangetrieben:                   Freiburger Bildungswege
       So startete in der Landeshauptstadt die Lernplattform
       „Its learning“ kurzfristig im März. Sie erleichtert Kommu-         Die Freiburger Lupe ist ein digitaler Linienfahrplan, der
       nikationswege von Lehrerinnen und Lehrern zu Schüler-              die Bildungswege in Freiburg darstellt. Die interaktive
       innen und Schülern und ermöglicht es, Lehrmaterialien              Anwendung dient als Navigationssystem für die eigene
       bereitzustellen.                                                   Bildungsbiografie sowie Einstiegs-, Umstiegs- und
                                                                          Weiterentwicklungsmöglichkeiten in jeder Alters- und
       kurzelinks.de/z5iu                                                 Lebensphase.

                                                                          kurzelinks.de/8sxq

                      STADT                                                              STADT

                      Flensburg                                                          Gelsenkirchen

       „Business Intelligence“-Projekt                                    Reallabor der Lernenden
                                                                          Stadt Gelsenkirchen
       Die Stadt Flensburg versucht mithilfe eines „Business
       Intelligence“-Projekts eine Herausforderung zu lösen,              Im Reallabor Digitale Stadt werden neue (digitale)
       die fast alle deutschen Kommunen beschäftigt: Daten                Lernmethoden und -konzepte erprobt. Es geht dabei
       sinnvoll und handlungsorientiert zu sammeln und zu                 um die Verbindung von realen und virtuellen Lern- und
       verarbeiten. Ziel ist es, planungsrelevante Daten sofort           Beteiligungsräumen und die Aktivierung von analogen
       verfügbar zu machen. Drei Fachbereiche wurden für den              Lernprozessen durch digitale Instrumente.
       Testbetrieb, der Ende 2019 startete, ausgewählt: Jugend
       und Soziales, Bildung und Stadtentwicklung.                        kurzelinks.de/gybg

       kurzelinks.de/hiww

                 Stadtsache – Beteiligung von
                 Kindern und Jugendlichen
                 Kinder und Jugendliche sind Nutzerinnen und Nutzer öffentlicher Räume, deren
                 Meinung jedoch wenig eingeholt wird, wenn es darum geht, solche Orte zu gestal-
                 ten. Mit der App Stadtsache geht das ganz einfach. Zugleich werden Kinder und
                 Jugendliche ermutigt, sich mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen.

                 kurzelinks.de/k5ri

10 BEWEGT
STÄDTE

               Hamburg und                                                  STADT

               München                                                      Heidelberg

TECHNOVATION GIRLS GERMANY
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und Technovation         #HolDenOberbürgermeister
Das Programm „Technovation“ ermutigt junge Mäd-              Mit #HolDenOberbürgermeister bietet Heidelberg den
chen weltweit, ihre Potenziale zu entfalten. Begleitet von   Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, den Oberbür-
Mentorinnen und Mentoren aus Unternehmen sowie den           germeister an einen Ort in der Stadt zu holen, der ihnen
eigenen Lehrkräften entwerfen die 10- bis 18-Jährigen        am Herzen liegt. Auf der Plattform können Projekte
Apps, die Lösungen für aktuelle Probleme rund um den         eingereicht und Stimmen gesammelt werden.
Alltag und die eigene Umwelt bieten: z. B. FoodSaver,
Upcycling Coach, No Trash App. In Deutschland un-            kurzelinks.de/x06s
terstützen u. a. Adobe und Salesforce die Schülerinnen.
„Technovation“ bestärkt Mädchen, ihren Teil zur Digita-
lisierung beizutragen und bringt ihnen technische und
unternehmerische Kompetenzen nahe; es unterstützt
die Gestalterinnen und Gründerinnen von morgen.

                        kurzelinks.de/jjhi

                                                                            STADT

                                                                            Kiel

                                                             Familien-App und Kompass
                                                             für Neuzugewanderte
               STADT

               Hannover                                      Die Kieler Familien-App und der Kiel-Kompass geben
                                                             einen Überblick über kommunale Angebote und Träger
                                                             in den Bereichen Familienbildung und Neuzugewan-
                                                             derte. Besonders bemerkenswert war die Entwicklung
                                                             der Apps: Die Landeshauptstadt arbeitete mit der
Mein Hannover 2030                                           Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule
                                                             Kiel GmbH (FuE) zusammen. Die Idee dafür entsprang
Mit dem Arbeitsprogramm „Mein Hannover 2030“ ist             aus der Bildungskonferenz „Starke Familien in Kiel – von
die niedersächsische Landeshauptstadt die ersten             Anfang an!“. Die FuE legte einen partizipativen Prozess
Schritte einer gesamtstädtischen Strategie gegangen          auf. Sowohl die Darstellung der Apps als auch die Mög-
– mitsamt Digitalisierungskonzept. An dem Programm           lichkeit der Filterung legen doppelte Strukturen als auch
orientieren sich alle Bereiche der Verwaltung, auch das      fehlende Angebote offen.
Thema Bildung. „Mein Hannover 2030“ soll eine integ-
rierte, inklusive und nachfragegerechte Bildungsinfra-       kurzelinks.de/7nod
struktur bieten, die die Bildungsbiografie jedes einzel-
nen Menschen unabhängig von der Herkunft und den
unterschiedlichen Voraussetzungen in den Mittelpunkt
stellt. Außerdem soll es Bildung für alle – von der Kin-
dertagesstätte bis ins Erwachsenenalter – ermöglichen.

kurzelinks.de/c90m

                                                                                                                         11
STADT

                                                                                              Stuttgart

                                                                             Clips für Kids
                      STADT
                                                                             Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger können sich auf
                      Paderborn                                              dem YouTube-Kanal der Landeshauptstadt über Neu-
                                                                             igkeiten informieren. In Corona-Zeiten bietet beispiels-
                                                                             weise die Aktion „Fit mit Clips für Kids“ jede Menge
                                                                             Bewegungsideen für Kinder.

       Digitalprojekt                                                        kurzelinks.de/8ouw
       „Lernstatt Paderborn 2020“
       Im Rahmen des Digitalprojekts „Lernstatt Paderborn
       2020“ sind alle 37 städtischen Schulen mit einer ein-
       heitlichen und zentralen IT-Infrastruktur ausgestattet.
       Rund 45 Server und etwa 3.000 Endgeräte ermöglichen
       das kooperative Arbeiten in Medienecken, Klassenräu-
                                                                                              STADT
       men, Schulbibliotheken und schulischen Internet-Cafés
       ebenso wie in den Lehrerzimmern. Mit der Einschulung                                   Wiesbaden
       erhalten die rund 20.000 Schulkinder eine Netzidentität
       und behalten diese beim Schulwechsel innerhalb des
       Stadtgebiets.

       kurzelinks.de/fnk4                                                    Webkonferenz-Plattform
                                                                             BigBlueButton
                                                                             Wiesbadens Schulen können eine Webkonferenzplatt-
                                                                             form des Medienzentrums nutzen, die auf der Open
                                                                             Source-Lösung BigBlueButton basiert. Das Konzept ist
                                                                             datenschutzkonform, da es auf eigenen Servern des
                                                                             Medienzentrums betrieben wird.

                                                                             kurzelinks.de/sjdy

   90 Prozent der befragten Lehrerinnen und                                       Fast 90 Prozent
   Lehrer sehen die Krise als eine Chance für Verände-                            der Lehrkräfte nutzen private Endgeräte,
   rungen in Sachen Digitalisierung.                                              um den Fernunterricht zu gestalten.

                                       Nur   rund ein Viertel der befragten
                                       Schülerinnen und Schüler gibt an, über die benötigte
                                       Hardware zu verfügen.
                                                                                                        Quelle: fobizz.com/umfrage-ergebnisse-so-sehen-
                                                                                                        lehrkraefte-die-corona-krise-in-der-bildung

12 BEWEGT
WER VISIONEN HAT … KANN EINE STADT VERÄNDERN

Virusalarm!
Wo standen wir vor Corona? Und wo könnte
es nach der Krise hingehen?
Um sich dem Thema Digitalisierung im Bereich Bildung zu nähern, liegt             Schulschließungen, Kontaktsperre, Lockdown
es nahe, zunächst einen Blick in die Schulen zu werfen. Doch was treibt           – das Corona-Virus (COVID-19) hat viele Be-
                                                                                  griffe in unseren Alltag gebracht, von denen
Bildungslandschaften in Sachen Digitalisierung darüber hinaus um? Das             die meisten gar nicht wussten, dass es sie gibt.
zeigt sich klarer als je zuvor in der derzeitigen Krise – ausgelöst durch ein     Schulen und Kindergärten arbeiteten im Not-
Virus. Aber wo wollen wir eigentlich hin?                                         betrieb und kehren allmählich in die Normali-
                                                                                  tät zurück, wenn vom Zurückkehren überhaupt
                                                                                  gesprochen werden kann. Denn Abstandsre-
                                                                                  gelungen und besondere Hygienemaßnah-
                                                                                  men müssen weiterhin eingehalten werden.
                                                                                  Mit dieser herausfordernden Situation um-
                                                                                  zugehen, fordert nicht nur die Kinder und Ju-
                                                                                  gendlichen selbst, sondern auch Eltern, pä-
                                                                                  dagogisches Personal und Verwaltung. Viele
                                                                                  Kommunen haben schnell reagiert: Mitarbei-
                                                                                  tende der Schul- und Jugendämter, pädago-
                                                                                  gische Fachkräfte, Vertreterinnen und Vertreter
                                                                                  von Vereinen, Stiftungen, Bibliotheken haben
                                                                                  kreative Wege – analog wie digital – gefunden,
                                                                                  Familien zu Hause zu unterstützen und das
                                                                                  Lernen weiterhin zu ermöglichen: Straßen wur-
                                                                                  den zu Spielzonen umfunktioniert, Volkshoch-
                                                                                  schulen bieten ihre Kurse online an, Schulen
                                                                                  verleihen Laptops an die Kinder und Jugend-
                                                                                  lichen. Und zwei Dinge kommen in der Krise
                                                                                  deutlich zutage: Wo es schon kriselte, treten die
                                                                                  Probleme noch stärker hervor. Und wo bereits
                                                                                  gute Strukturen vorhanden sind, kann schnell
                                                                                  und flexibel reagiert werden. Damit gemeint ist
                                                                                  jedoch mehr als die funktionierende Hardware
                                                                                  an Schulen.

                                                                                  Mehr als nur eine Sache der Infrastruktur

                                                                                  Bei der Jahrestagung der Transferagentur für
                                                                                  Großstädte Anfang 2020 haben wir gefragt:
                                                                                  Schafft die Digitalisierung im Bildungsbereich
                                                                                  mehr Gerechtigkeit? In einem Podiumsge-
                                                                                  spräch diskutierten dazu Daniela Schnecken-
                                                                                  burger, Dezernentin des Kinder- und Jugend-
                                                                                  bereiches der Stadt Dortmund, Klaus Hebborn,
                                                                                  Beigeordneter des Deutschen Städtetags, und
                                                                                  Markus Lindner, Leiter der Transferagentur für
                                                                                  Großstädte. Und alle waren sich einig: Der Di-
   Klaus Hebborn, Deutscher Städtetag, und Daniela Schneckenburger, Dezernentin   gitalPakt ist ein wichtiger Meilenstein bei der
   der Stadt Dortmund, auf der Jahrestagung der Transferagentur für Großstädte    Digitalisierung des Bildungsbereichs. Aber es
                                                                                  ist nur einer von vielen. Dezernentin Daniela
                                                                                                                                 →
                                                                                                                                 13
Schneckenburger formuliert es so: „Wenn die
technische Ausstattung von Schulen, die wir
bereitstellen, flankiert wird durch eine Verände-
rung der Unterrichtsinhalte und noch viel wich-
tiger von Arbeitsweisen, die auf eine individuel-
le Förderung von Kindern abstellt, dann ist das
die richtige Antwort darauf, mit Bildungspolitik
sozialer Spaltung entgegenzuwirken“.

Dieser Eindruck hat sich während der Krise
verstärkt. Denn neben der technischen Ausrüs-
tung war es vor allem die Medienkompetenz,
an der es vielerorts mangelte. Viele Lehrkräfte,
so scheint es, sind noch nicht ausreichend ge-
rüstet für die digitale Transformation des Un-
terrichts an Schulen. Auch Klaus Hebborn sieht      Nordrhein-Westfalen.“ Den Kommunen als
darin die größte Herausforderung, Pädagogik         Lebensort der Menschen komme dabei eine            Die Strategie „Bildung in der digitalen
und Technik in ein sinnvolles Zusammenspiel         besondere Rolle zu, so Markus Lindner von          Welt“ der Länder
zu bringen. Und das erfordere nicht nur eine        der Transferagentur. Denn auch in einer di-
ämterübergreifende Zusammenarbeit. Auch             gitalisierten Welt gilt, was der Städtetag vor     Mit der Strategie „Bildung in der digitalen
zwischen allen Staatsebenen müsse kooperiert        mehr als zehn Jahren in der Aachener Erklä-        Welt“ veröffentlichte die Kultusminister-
werden.                                             rung postulierte: Vor Ort entscheiden und zei-     konferenz schon 2016 ein Handlungskon-
                                                    gen sich Erfolg oder Misserfolg von Bildung.       zept für Deutschland. Bis 2021 soll jede
Trotzdem sei der DigitalPakt, so Hebborn,           Hier werden die Grundlagen für berufliche          Schülerin und jeder Schüler eine digitale
eine sinnvolle Sache: „weil da immerhin 5,5         Perspektiven, gesellschaftliche Teilhabe und       Lernumgebung und einen Zugang zum
Milliarden Euro fließen.“ Er betont aber auch       gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit einer Region    Internet nutzen können, so lautet ein
die #Nachhaltigkeit: „Natürlich müssen Be-          gelegt. All dies werde künftig immer mehr da-      Ziel des Strategiepapiers. Der gesamte
triebs- und Folgekosten berücksichtigt wer-         von abhängen, ob man über die notwendigen          Bildungsbereich steht mit der Digita-
den. Eine Studie der Uni Bremen* besagt: Ein        digitalen Zugänge und Kompetenzen verfügt.         lisierung vor vielen Chancen als auch
Euro, der investiert wurde, zieht einen Euro        Für Kommunen bedeutet dies, Fragen der Bil-        Herausforderungen. Einerseits können
Folgekosten nach sich. Und diese Frage ist          dungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und          diese laut KMK dazu beitragen, formale
einfach nicht geregelt.“                            Teilhabe im Kontext der Digitalisierung zu den-    Bildungsprozesse so zu verändern, dass
                                                    ken. Dabei kommt es auf das Zusammenspiel          Schülerinnen und Schüler #individueller
Er sehe aber auch die große Chance: „Der Bund       in der ganzen Bildungslandschaft an. Denn –        gefördert werden. Andererseits stehen
hat jetzt die Möglichkeit, über den DigitalPakt     das zeigt sich aktuell so deutlich wie nie zuvor   Schulen vor der Herausforderung, bisher
hinaus in die Infrastruktur von Schule zu inves-    – wenn der außerschulische Bereich stillsteht,     praktizierte Lehr- und Lernformen, die
tieren. Und aus dieser verfassungsrechtlichen       ist das vor allem für Familien in schwieriger      Struktur von Lernumgebungen und
Kompetenz, die der Bund bekommen hat,               sozialer Lage problematisch. Die Kluft im Bil-     Bildungsziele zu überdenken und neu zu
müssen wir ein Dauermodell machen in der            dungssystem wächst.                                gestalten. Diese sechs Handlungsfelder
Zusammenarbeit mit Ländern und Kommu-                                                                  wurden identifiziert:
nen. Dann kann der Streit über die föderalen        Eine Sache der Strategie
Zuständigkeiten vom Tisch und durch Prag-                                                              # Bildungspläne und Unterrichtsent-
matismus ersetzt werden.“                           Ob der digitale Wandel im Gange ist, diese           wicklung, curriculare Entwicklungen
                                                    Frage stellt sich nicht mehr – denn wir sind       # Aus-, Fort- und Weiterbildung von
Mehr als nur eine Sache der Schule                  mittendrin. Dass es für Kommunen und allen           Erziehenden und Lehrenden
                                                    voran die Großstädte nicht nur darum geht,         # Infrastruktur und Ausstattung
Dezernentin Daniela Schneckenburger geht            für die entsprechende Infrastruktur zu sor-        # Bildungsmedien
noch einen Schritt weiter. Für sie ist die Kom-     gen, darüber sind sich die meisten auch einig.     # E-Government und Schulverwal-
mune Sensor für staatliche Bildungspolitik:         Immerhin geben der Studie „Zukunft wird vor          tungsprogramme, Bildungs- und
„Wir erleben konkret, was Schulen, aber auch        Ort gemacht“ der Initiative Stadt.Land.Digital       Campusmanagementsysteme
außerschulischen Lernorten in der kommuna-          (2018) zufolge mehr als die Hälfte der befrag-     # rechtliche und funktionale Rahmen-
len Bildungslandschaft auf den Nägeln brennt,       ten Kommunen an, an einer Digitalisierungs-          bedingungen
weil sie sich bei uns melden. Und wir gehen in      strategie zu arbeiten oder diese bereits um-
die Quartiere, um ihre Probleme aufzuneh-           zusetzen. Aber wo die Reise konkret hingehen
men: zum Beispiel über die Stadtentwicklung         soll und wie man den Weg dorthin gestaltet,
oder kommunale Jugendhilfeplanung. Wenn             das ist noch nicht überall klar. 70 Prozent der
diese Kommunikationsebene stimmt, dann              Kommunen erklären darin, dass ihnen schlicht
kann man etwas zurückspielen an das Land            die Expertise fehlt.

14 BEWEGT
90 Prozent der Städte, Gemeinden und                                                                                                                    17 %
                    Landkreise betrachten die Digitalisierung als
                    wichtigen Hebel bei der Entwicklung kommu-
                    naler Bildungslandschaften mit attraktiven
                                                                                                   41 %                                                                     verfügen über
                                                                                                                                                                            eine Strategie
                    Angeboten
                                                                                                  verfügen
                                                                                                 über keine
                    34 Prozent der Kommunen verfolgen                                             Strategie                        Digitalisierungs-
                    Digitalisierungsprojekte im Bildungsbereich                                 und planen
                                                                                                 auch keine                           strategien
                    70 Prozent der Kommunen nennen
                    fehlende Expertise und …
                                                                                                                                    in Kommunen
                                                                                                                                                                                    23 %
                                                                                                                                                                                    arbeiten
                                                                                                                                                                                    zur Zeit
                                                                                                                                                                                    an einer
                    59 Prozent mangelnde finanzielle                                                                                                                                Strategie
                    Ressourcen als Gründe für das Scheitern
                    von Digitalisierungsstrategien

   Quelle: „ZUKUNFT WIRD VOR ORT GEMACHT. Digitalisierung und Intelligente Vernetzung deutscher Kommunen – Ergebnisse einer
   repräsentativen Befragung von Kommunen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie“, 2018: www.de.digital/
   DIGITAL/Redaktion/DE/Publikation/stadt-land-digital-digitalisierung-und-intelligente-vernetzung-deutscher-kommunen. pdf
                                                                                                                                     19 %         beabsichtigen die
                                                                                                                                                  Ausarbeitung einer Strategie

Wir sind Sensor für staatliche Bildungs-
politik: Wir erleben konkret, was Schulen,
aber auch außerschulischen Lernorten
in der kommunalen Bildungslandschaft
auf den Nägeln brennt, weil sie sich bei
uns melden.
Daniela Schneckenburger,
Dezernentin der Stadt Dortmund

   Copy & Paste als Antwort auf die Fragen rund um die
   Digitalisierung an Schulen?

   Wenn man Svenia Busson fragt, lautet die Antwort wohl
   eher „jein“. Bei der Jahrestagung 2020 der Transferagen-
   tur für Großstädte nahm die Gründerin von LearnSpace &
   Edtech Tours ihr Publikum mit auf einen digitalen Rund-
   gang um die Welt: Von Chile bis Südkorea, von Finnland
   bis Namibia war Busson auf der Suche nach innovativen
   Projekten der digitalen Bildung und schaute genau hin:
   Welche Schulen nutzen Technik aktiv anders? Denn vie-
                                                                                                                 Svenia Busson, LearnSpace & Edtech Tours
   lerorts sei zwar eine neue Hardware in die Klassenzimmer
   eingezogen: Whiteboard statt Tafel, Tablet statt Schnell-
   hefter. Die Art und Weise, wie diese eingesetzt werden,
   unterscheide sich aber nicht wesentlich vom Unterricht von                                                         „ZUKUNFT WIRD VOR ORT GEMACHT. Digitalisierung und Intelligente Vernet-
   vor einem Jahrzehnt.                                                                                               zung deutscher Kommunen – Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von
                                                                                                                      Kommunen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie“,
   Busson möchte damit bewusst Impulse setzen: zum Abgu-                                                              2018:
   cken, aber nicht zum Kopieren. Auch sie ist überzeugt: Die                                                         www.de.digital/DIGITAL/Redaktion/DE/Publikation/stadt-land-digital-digi-
                                                                                                                      talisierung-und-intelligente-vernetzung-deutscher-kommunen.pdf
   Ausstattung ist nicht alles, es braucht Medienkompetenz
   und -konzepte. Diese müssen dann individuell abgestimmt                                                            „Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz“, 2016:
   sein auf die Anforderungen und das Profil der jeweiligen                                                           www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/strategie-bildung-in-der-digita-
   Schule.                                                                                                            len-welt.html

   Auf ihrer Reise ist Busson aufgefallen: Junge Menschen                                                             www.edtechtours.com
   lernen dann besonders gut, wenn sie handeln. Das ist beim
                                                                                                                      *„Impulse, die Schule machen. Ausstattung an Schulen: Kommunen brauchen
   digitalgestützten Unterricht nicht anders. Jede Menge                                                              Unterstützung für milliardenschwere Daueraufgabe“, 2017:
   guter Beispiele liefern die Edtech Tours.                                                                          www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePu-
                                                                                                                      blikationen/IB_Impulspapier_IT_Ausstattung_an_Schulen_2017_11_03.pdf

                                                                                                                                                                                                      15
QU ERGE DACHT
                                lu ngs werk s t a t t t  a gt ,
              „Wenn die Entwick nicht gleich die
                                 ln
              dann wackelt in Kö
              digitale Welt“                ierung und trägt de
                                                               n Namen
                                                                                    lis
                                        s Vo rreiter-Ko m m une in Sachen Digita            n  Tr ansformation surft
                                                                                                                      und
                      rs te ht sich al                                   le de  r digi ta le
               Köln ve                                       auf der Wel                                       s regio-
                                     die Rheinmetropole                                  ckmann, Leiterin de
               Internetstadt. Wie               büro dabei spielt, haben  U rs ul a B ro
                                                                                                   rin desselben, für un
                                                                                                                        s
                       Ro  lle da s B ild ungs                          go  gisc  he  M ita rb eite
               welche                                         eyer, päda
                                        s, und Dr. Iris Flagm
                nalen Bildungsbüro
                nachgezeichnet.

                                                                                                                                                io na le
                                                                                                                                 2017 – 7. Reg
                                                                                                                                                 erenz
               ita le                                                                                                            Bild u ngsko nf
2010 – Die Dig                                                                                                                   Köln „In jedem
                                                                                                                                                    Alter:
Ag enda 2012                                                                                                                                      ita len
                                                                                                                                 Bild u ng im dig
Der Rat der Stadt Kö
                        ln beauftragt die Ve
                                                    r-
                                                                2014 – Auftr
                                                                               ag                                                Wa ndel“
                                                                                erenz
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                                                                                                                                                                                          entie-
„Internet st ad t“ vo rzu legen:                                                                                                       > Ziel: Ergebnisse               eren, um die in die
                                                                                                                                                                                         se
                         dig italen Netzwerks                                                                                              ren  , teilen und priorisi
> mit der Idee eines                                rin                                  wird vom Lenk          un  gs  kr  eis                                       trategie einfließen
                                                                                                                                                                                                  zu
                         r Oberbürgermeiste                     Das Bildungsbüro                                                            städtische Gesamts
 > angesiedelt bei de                  sth em   a                                         ldungskonf       er en  z  zu   or ga  -
 > und gedacht als
                       Querschn    itt                          beauftragt, eine Bi                                        len              lassen
                                                                               m   Th  em  a „Bildung im digita
                                                                nisieren zu                                                                                             ende und Leitungs-
                         e im Bereich Bildun
                                                    g:                                     gebrochen auf die                                    elgruppe: Mitarbeit
  Anknüpfungspunkt                                              Wandel“ – herunter                              s.                       >   Zi
                                                                                                                                                                       ngen, die entlang
                                         om   pe  te nz“                                     ngen Lernen                                     kräfte aller Einrichtu
  > „Bildungsnetzwe
                        rk Internet-K                            Phasen des lebensla                                                                                                               m
                                              r                                                                                                                      arbeiten und mit de
                        net-Infra  str  uk tu                                                                                                der Bildungskette
  > Ausbau der Inter                                                                       rm von     4   Fa ch  fo ren   :                                            ng  zu  tu n ha  be  n
           Ar be its- un d Lebensmodelle                         Vorbereitung in Fo                                                          Thema Digitalisieru
  > neue                                                                                          …
                           gie und kommunale                     Digitali  sie ru ng  ru nd  um
   > Internet-Technolo                                                                                                                                             de: Entscheider- un
                                                                                                                                                                                               d
     Infrastruk tur                                                                                                                        > 130 Teilnehmen                     am  s, m  it  da  bei:
                                                                                                                                                                       hte Te
                                                                  1. Kita                                                                     Fachebene, gemisc               len, Schulau cht,  fsi
                                                  bil-                                                                                                ndliche, Kitas, Schu
                            rgerdienste, Weiter                   2. Schule                                                                   Ju  ge                                                  , der
   Beispiele: Online-Bü                         he it-                                      und informelle                                                               r freien Jugendhilfe
                           g, Konzept zur   ein
                                                                   3. außerschulische                                                          Jobcenter, Träger de
   dung der Verwaltun                         ut s an                                                                                                                  dung , Er   wa  ch  se  ne  nb  il-
                          ttung , Medie ns co                         Jugendarbeit                                                             Aus- und Weiterbil
   lichen Schulaussta                             g                                           rnen: Ausb      ild un  g  un   d                                            ch sc hu len
                   all ot se n in der Verwaltun                    4. Lebenslanges Le                                                           dung , Stiftungen, Ho
   Schulen, Di git
                                                                                ell e) W  eiter bil du  ng Er wachsener im
                                                                       (inform                                                                                                                     den
                                                                                                                                                                       und Vertreter aus
                                                                       digitalen Wandel                                                      > 31 Vertreterinnen                     sig na  lis ier en
                                                                                                                                                                           tungen
                                                                                                                   t es   in  de  n              anwesenden Einrich              be it de  r  Vo   rb erei-
                                                                                              he Fragen       gib                                             nferenz, die Ar
                                                                    > Leitfragen: Welc                                            ?              au f de r Ko
                                                                                                 n zur Digitalisierung                           tungsforen weiterfü
                                                                                                                                                                           hren zu wollen
                                                                        vier Bildungsphase                  en  be   rei ts?
                                                                                                    ist ier
                                                                         Welche Produk te ex                                                                                                        ngs-
                                                                                                      d Lösungsansätze                                                  r Regionalen Bildu
   Regionales Bildungsbü
                           ro Köln: Ansiedlung als                       Welche Probleme un warten die Ak teure > Lenkungskreis de                                             die se  Em    pf eh   lungen
   biet im Amt für Schule
                          ntwicklung im Bereich
                                                     Sachge-
                                                                         sind vorhanden? W
                                                                                                   as er                                          lan ds ch af t beschließt,
   Bildungslandschaft Köl                         Regionale                                          chen Bereichen?                                                      renz umzusetzen
   gemeinsame Einrichtun
                           n, ist die operative Ein
                                                    heit und             in den unterschiedli                     he    gib  t  es?                der Bildungskonfe
                                                                                                     d  W  ün  sc
   Köln mit Personal von
                           g vom Land NRW und
                         Land und Kommune
                                                    der Stadt             Welche Visionen un
                                                                                                 pen: pädagogische
   Lenkungskreis: betreib
                                                                       > heterogene Grup                                            cht,
                                                                                                     itungen, Schulaufsi
                          t das strategische Ges
                                                 chäft,
                                                                          Fachkräfte, Schulle
  bestimmt die Themen,
                          Ziele und steuer t Vorhab                                                                             ne , Uni,
  besteht aus den relevan                           en, er                                           Träger und Ve          rei
  tern der Bildungseinrich
                           ten Ver treterinnen und
                                                   Ver tre-               regionale Ak teure,                        nd  lic he   un d
                                                                                                     auch Juge
                                                                           Schulservice, aber
                           tungen des Landes NR
  Stadt Köln                                      W und der                                                                    ge  m ein  -
                                                                                                         Jahr   Ze  it, um
                                                                           Star t-ups haben ein                                    ha se
                                                                                                       ofil der Bildungsp
  Bildungskonferenz: par
                           tizipatives gesamtstä                           sam das digitale Pr
  Forum, gibt Impulse, Hin                       dtisches                                         w.    zu erheben
  die Arbeit im regionale
                             weise und Empfehlunge
                                                     n für                 abzustimmen bz
                          n Bildungsnetzwerk

16 BEWEGT
Fachlich wünschen wir uns, dass wir ei-
                                                                                                     nen Beitrag dazu geleistet haben, dass
                                                                                                     Technik und pädagogische Konzeption
                                                                                                     rund um das Thema Digitalisierung
                                                                                                     miteinander verquickt sind.
                                                                                                     Dr. Iris Flagmeyer

                                                                                                                          Auf der praktischen Ebene
                                                                                                                          wollen wir ein Motor für Verän-
                                                                                     mann und                             derung generell sein und Vor-
                                                                     Ursula Brock
                                                                          D r. Iri s Flagmeyer
                                                                                                                          bild für die Frage: Wie arbeite
                                                                                                                          ich mit anderen Kooperations-
                                                                                                                          partnern zusammen?
                                                                                                                          Ursula Broschmann

                » Die „Entw
                             icklungswer
                  im Digitalen           kstatt
                                Wandel“ ents Bildung
                 als ein gemei                teht –
                                nsames Fac
                 entlang der               hforum
                              Bildungskett
                                           e.                                                                                       Fazit
                                                                   Lesso ns
                                                                                             Le a r n e d                        „Die Entwickl
                                                                                                                                                     ungswerksta
                                                                                                                                 S chif f auf der                      tt is
                                                                   > Themen p
                                                                                  roak tiv sam                                                        großen Welle t ein kleines
                                                                                                 m  el n, setzen un             d as   G el eg                          der Digitalis
                                                                     qualifizierten                                  d für Kooper enheit für Austausch, L                              ierung ,
         Erfolg e                                                 > früh genu         Input sorgen                                        ation bietet.                        ernen und
                                                                                g digitale Mit                                 Art Labor, w                   G leichze
                                                                    Arbeitsmögl                 gestaltungs-
                                                                                    ichkeit schaf                 und                             o Produkte au itig ist sie eine
                                                                    z. B. die VHS                  fen (Köln nu                ge  te stet  werden könn               f Über tragbar
         > Teilnehmen                                                               -Cloud als P                   tzt                                         en: So wurd             keit
                        de kommen                                   Bildungskon                    la ttform und d            sp  ie ls wei se                                 e dort bei-
           an den digit                immer wied                                  ferenz selbst                      ie                         K IK S –  d ie Kölner Sch
                        alen Konzep                 er, um      > Perspek ti                       )                          gestellt und                                    ulApp vor-
           ten                        ten weiterzu                             ven von Akt                                                       Einsatzmögl
                                                   arbei-                                    eu  ren aus unte                h in au  s diskutier t o              ichkeiten üb
        > Schlüsselth                                              schiedlichen                                 r-                                       der Ideen fü              er Schule
                       emen sind in                                                Bereichen so                              digitales Jah                                r ein freiwillig
                                      die digitale G              ef fekte                         rgen für Syn                                 r en  tw ickelt.“                         es
          samtstrateg                                                                                             ergie-
                       ie der Stadt                  e-        > externe U
       > Entwicklu                   Köln eingefl                             nterstü                                       „Wir überlege
                    ngswerkstatt
                                    als Startpun
                                                  ossen          durch die Med tzung (die Begleitung                                             n: Wie können
         neue Projekt                            kt für                            ienberatung                              P ädagogik                               Technik und
                       e und Kooper                              fern hilfreich                    NRW war in
         „Arbeitskrei                  at                                       , als sie für d                   so- wir mac zusammenkommen. D
                      s Digitalisieru ionen, z. B.:             Medienkom                       en Auftak t d                          h en klei                             as heißt,
         Schule und S
                       ch
                                     ng in Schule
                                                  “ mit         Beispiel für
                                                                               petenzrahm
                                                                                              en NRW als
                                                                                                                en         gut so, denn ne Schritte, aber das ist
        anlässlich des ulaufsicht, der nicht nur                               Transferprod                   ein         er folgreich.“
                                                                                                                                              sie sind greifb
                                                                                                                                                                  ar und dadu
                                                                                                                                                                                    auch
                        DigitalPak ts                           und gefragt                   ukt
                                       regelmäßig ta                           hat: „Inwiefe e vorgestellt                                                                        rch
                                                      gt                                      rn
  Hera usf
                                                               Medienkom
                                                                              petenzrahm kann der                         Wie man sieh
           o             rderu ng                              schulische B                  en auch für
                                                                                                             außer- Wel                       t, wackelt sie
                                  e
                                                                              ildungsak teu
                                               n               Was können                     re praktisch                    t in Köln, au                      doch – die d
                                                                              wir tun?“)                      se in? des Bild                    ch wenn die                     igitale
  > Einbindun                                                                                                                       ungsbüros n                   Protagonisti
               g der unters                                                                                                                            u r ei nen                 nnen
                                                                                                                         digitalen Ges
    von Stadt, L             chied
                  and und frei lichen Akteure                                                                                              amtstrategie Baustein zur
    Stiftungen                 en Trägern so                                                                            aber das unte                          der Stadt lie
                                                                                                                                            r Beteiligung                      fern
 > inhaltliche
                                            wie                                                                         und Bürger.                            der Bürgerin ,
                                                                                                                                                                                nen
   Formats entl
               Gestaltung ei
                 an
                              nes gemeinsa
                                            men              Ausblick
   Mehrwer t fü g der Bildungskette mit
                r alle Akteure
> Ankopplu                                                   > Teil des ge
             ng an die dig                                                 samtstädtisc
                           itale Gesam                         gramms: en                hen
                                       tstrategie                           tlang der Bild Bildungspro-
                                                               dem Einbez                 un                                       Jahrestagu
                                                                            ug der Stadtg gskette mit                                          ng 2020:
                                                                                          esellschaf t                            w w w.transf
                                                                                                                                               er
                                                                                                                                  veranstaltu agentur-grossstaedte.d
                                                                                                                                              ng
                                                                                                                                  bildungsgere en/mehr-digitales-mehe/
                                                                                                                                                chtigkeit            r-

                                                                                                                                                                                   17
SEITENBLICK

                     Filterblasen gibt es nur im digitalen Raum. Nein,
                     auch in der analogen Welt gibt es Milieus und Aus-
                     wahlmechanismen.

                                                                                   Aber: Dating-Apps können Exklusionsmechanis-
                                                                                   men verstärken, etwa durch offene oder versteckte
                                                                                   Algorithmen. So gibt es z. B. in den USA bei einigen
                                                                                   beliebten Dating-Apps die Möglichkeit, eine Vor-
                                                                                   auswahl anhand äußerlicher Kriterien zu treffen.

Dating: online oder analog?
In unserem Seitenblick nähern wir uns dem Schwerpunktthema dieser Aus-
gabe von bewegt mit einem Augenzwinkern. Wir haben uns gefragt, was
macht die Digitalisierung eigentlich mit der Liebe. Gelandet sind wir beim
Online-Dating, wo es viele Bilder im Kopf gibt. Und keine einfachen Antwor-
ten auf die Frage: Was ist denn nun besser – analog oder digital?
     ZEIT-Podcast „Wird das was“:
     www.zeit.de/digital/inter-
     net/2019-11/dating-portale-digi-
     talisierung-liebe-wird-das-was-
     digitalpodcast                        Digital läuft alles effizienter. Ja,
     „Sexual Racism Is Associated          man kann mehr Menschen in
     with Lower Self-Esteem and Life
     Satisfaction in Men Who Have Sex      kürzerer Zeit kennenlernen.
     with Men“:
     kurzelinks.de/2xei
     „Who are People Willing to Date?
     Ethnic and Gender Patterns in                  Aber: Wenn ich jede Woche in einem an-
     Online Dating“:                                deren Club tanzen gehe, um jemand ken-
     kurzelinks.de/wvv3                             nenzulernen, treffe ich viele Menschen
     „Jeder dritte Deutsche sucht die               auf einmal und bleib gleichzeitig fit.
     Liebe im Internet“:
     kurzelinks.de/1io6
     „The Strength of Absent Ties: Soci-
     al Integration via Online Dating“:
     kurzelinks.de/g0qa

18 BEWEGT
Sich auf einer Online-Plattform kennenzulernen
                                                                 entromantisiert die Liebe. Vielleicht ist es tatsäch-
                                                                 lich schöner, sich in der U-Bahn oder in einer Bar
                                                                 zu begegnen.

                                                                                      ie
                                                                              a b en S ebens
                                                                            h         L
                                                                       wo hres
                                                                   Und iebe I rnt?
                                                                       L           e
                                                                    die engel
                                                                        n n
                                                                     ke

Aber: Auf einer Skala von 1 – 10,
wie romantisch finden Sie es,
sich in der Warteschlange vor
dem Klo kennenzulernen?

 Online-Dating ist easy. Ja, digitale Tools schaffen
 niedrigschwellige Zugänge für alle – ob mobil oder
 nicht, Großstadtmensch oder Landei.
                                                                                        ThirdSpace

         Aber: es kommt immer darauf an, wofür man digi-
         tale Tools nutzt. In den sozialen Medien ist es z. B.
         auch einfacher, andere Menschen verbal anzugrei-
         fen und das anonym.

                                                                                                                         19
BACKSTAGE

                          Mit Cloud, Chat und Intranet
                          Die Transferagentur für Großstädte ist ein Programm der Deutschen Kinder-
                          und Jugendstiftung. Wie diese sich vor Jahren digital neu aufgestellt hat,
                          erfahren Sie hier.

In der Berliner Geschäftsstelle der Deutschen
Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) sitzt Dr.
Heike Kahl vor ihrem Computer. Die Ge-
schäftsführerin der Stiftung trägt Kopfhörer
und spricht in ein Mikrofon, sie skypt: ein Bild,
das die Stiftung nicht erst seit Corona prägt.
Schon vor fünf Jahren hat die DKJS beschlos-
sen, die Zusammenarbeit innerhalb der Orga-
nisation agiler zu gestalten. Besprechungen
per Videochat sind die Regel. Und das ist nur
der technische Aspekt der Veränderungen,
die angeschoben wurden. „Die DKJS war im-
mer schon regional aufgestellt“, erzählt Heike
Kahl. „Das ist sehr wichtig, denn wir arbeiten
eng mit den lokalen Bildungsmachern zu-
sammen. Unser regionales Netzwerk um-
fasst zehn Büros und die meisten Kollegin-
nen und Kollegen sitzen nicht in der Berliner
Geschäftsstelle.“ Von Trier bis Dresden, von
Kiel bis München – die Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung versteht sich trotz regionaler
Untergliederung als Einheit. Bis vor einigen
Jahren bedeutete dies allerdings: lange Rei-
sezeiten, komplizierte Terminabsprachen und
eine Menge Telefonkonferenzen.

#Schneller und agiler

2016 beschloss die Stiftung, nach einer tech-                                          nicht einfach einen Digitalisierungsprozess
nischen Lösung für diese Probleme zu suchen.
                                                    Ganz sicher war, dass              von oben bestimmen wollten“, sagt die Ge-
„Auf der einen Seite ging es uns darum, dass        wir nicht einfach                  schäftsführerin, „dann hätten wir schwer die
wir uns besser absprechen und austauschen           einen Digitalisierungs-            Zustimmung aller Mitarbeitenden für einen
konnten. Gleichzeitig wollten wir die Digitali-
sierung, die in unseren Bildungsprogrammen
                                                    prozess von oben                   so tiefgreifenden Umbau bekommen.“ Und
                                                                                       Frank Hinte ergänzt: „Außerdem wollten wir
schon lange ein wichtiges Thema war, nutzen,        bestimmen wollten.                 nicht nur die IT in die Pflicht nehmen, alle Pro-
um interne Abläufe schneller und agiler zu ge-      Dr. Heike Kahl,                    bleme unserer Zusammenarbeit zu lösen. Und
                                                    Vorsitzende der Geschäftsführung
stalten“, so Frank Hinte, zweiter Geschäftsfü-                                         wir mussten uns die Ressourcenfrage stellen
her der DKJS. So wurde z. B. das Wissensma-                                            – wie viel können und wollen wir an Geld und
nagement überdacht: „In den Anfängen der                                               Zeit investieren?“
Stiftung kannten wir uns alle untereinander
und man wusste, wer auf welche Fragen Ant-                                             #Diskutieren und probieren
worten hatte. Nun sind wir 300 Mitarbeitende
und es sind andere Abläufe zwingend“, fasst                                            In der Abteilung Entwicklung & Evaluation
Heike Kahl die Situation zusammen. Neue                                                (E&E) wurden zwei neue Stellen eingerichtet.
technische Möglichkeiten sollten helfen, das                                           Gemeinsam mit den IT-Verantwortlichen re-
Wissen in der operativen Stiftung leichter zu-                                         cherchierte das Team geeignete Tools. Außer-
gänglich und langfristig verfügbar zu machen                                           dem startete ein stiftungsweiter Beteiligungs-
und es aus der Alleinzuständigkeit einzelner                                           prozess: Eine regelmäßige Runde aus freiwillig
Personen zu lösen. „Ganz sicher war, dass wir                                          Mitarbeitenden verschiedener Abteilungen

20 BEWEGT
Die flexiblen Strukturen, die wir geschaffen
                                                    haben, passen zu unserer Arbeitskultur.
                                                    Wir teilen unser Wissen jetzt viel einfacher
                                                    auch über Bürogrenzen hinaus.
                                                    Davon können auf Dauer auch unsere
                                                    Projektpartner profitieren
                                                    Frank Hinte,
                                                    Geschäftsführer

und Regionen diskutierte, probierte, gab Feed-      #Standortübergreifend arbeiten                   Und auch technisch haperte es manchmal –
back. Und stellte auf diese Weise sicher, dass                                                       zum Beispiel in Sachen Internet-Geschwin-
nicht an den Bedarfen der Kolleginnen und           Eine tiefgreifende Veränderung im Ar-            digkeit. Und doch hat sich aus Sicht von Frank
Kollegen vorbei entwickelt wurde. Schließlich       beitsalltag stellte die Umstellung der Do-       Hinte die Umstellung gelohnt: „Die flexiblen
entschied man sich für die Lösung Office 365        kumentenablage dar. Zuvor arbeiteten alle        Strukturen, die wir geschaffen haben, passen
von Microsoft. Das Paket enthält verschiede-        Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über einen      zu unserer Arbeitskultur. Wir teilen unser Wis-
ne Anwendungen, mit denen ein umfassen-             hauseigenen Server. Mit wachsenden Daten-        sen jetzt viel einfacher auch über Bürogrenzen
der Wandel in der Arbeitskultur der Stiftung        mengen führte dies zu Problemen, beispiels-      hinaus. Davon können auf Dauer auch unse-
möglich werden sollte: Die digitale Doku-           weise bei der Synchronisierung der Daten         re Projektpartner profitieren. Denn so sind wir
mentenablage Sharepoint, Kalender, Aufga-           einzelner Standorte. Alle Teams zogen nach       noch näher dran.“ „Und dass sich die Mühen
benverwaltungen, ein Social Intranet und der        und nach in sogenannte digitale Arbeitsräu-      gelohnt haben, zeigt nicht zuletzt der aktuelle
Videochat Skype for Business gehören dazu.          me um. Dort gibt es Tools zur Aufgabenver-       Belastungstest durch das Corona-Virus“, er-
Doch die Vielzahl von verwendbaren Applika-         waltung, einen teaminternen Chat und eine        gänzt Geschäftsführerin Heike Kahl.
tionen stellte das Team bei der Implementie-        Dateiablage. Die Räume sind cloudbasiert,
rung vor Herausforderungen.                         sodass man auch von zu Hause oder auf            Dieser Text ist zuerst erschienen im Magazin Stiftungs-
                                                    Reisen darauf zugreifen kann. „Das ist für die   welt, Ausgabe Frühling 2018, und wurde im Mai 2020
#Einführen und begleiten
                                                                                                     aktualisiert:
                                                    Kollegen wichtig, die oft unterwegs sind und     shop.stiftungen.org/media/mconnect_uploadfiles/s/t/
                                                    ihre Zeit im Zug produktiv nutzen wollen“, er-   stiftungswelt-2018-01-stiftungen-im-digitalen-zeital-
                                                                                                     ter_2.pdf#page=49
Nacheinander und über einen Zeitraum von            klärt Frank Hinte. Ein Intranet mit News und
mehreren Jahren wurden die einzelnen tech-          Kalender speist sich aus den Meldungen der       TEXT:
                                                                                                     Sophia Karwinkel
nischen Angebote eingeführt – beginnend mit         Abteilungen und Stiftungsprogramme.
Skype for Business. Die Videochat-Funktion                                                           KONTAKT:
                                                                                                     frank.hinte@dkjs.de
war zwar vielen aus der privaten Nutzung be-        Natürlich ruft jede Veränderung auch Wider-
kannt. Doch um größere Meetings erfolgreich         stände hervor. Und wenn etwas nicht auf An-      LINK:
                                                                                                     www.dkjs.de
per Skype durchführen zu können, wurden             hieb funktioniert, wird schnell das ganze Sys-
spezielle Anleitungen benötigt. Und selbst-         tem verflucht. Der Schulungstermin, den jedes
verständlich brauchte es noch technisches           Team vor dem Umzug in den digitalen Arbeits-
Equipment.                                          raum machte, kostete Zeit, das Zurechtfinden             In der Toolbox der Transferagentur für Großstäd-
                                                                                                             te finden Sie Zusammenfassungen zu digitalen
                                                    in der neuen digitalen Umgebung ebenfalls.               Tools:
In mehreren Meeting-Räumen in der Ge-               Die Vielzahl an neuen Kanälen rief zuweilen              www.transferagentur-grossstaedte.de/publika-
schäftsstelle in Berlin wie in den regiona-         Überforderungsgefühle und Frustration hervor.            tionen/toolbox
len Zweigstellen gibt es nun Kameras und
Tischmikrofone sowie große Bildschirme. Als
nächstes entstand ein internes Wiki, ein On-
line-Nachschlagewerk nach Wikipedia-Vor-
bild, als Instrument des Wissensmanage-
ments. „Wir hatten schon einmal ein Wiki, das
leider auf die Dauer vernachlässigt wurde“,
gibt Heike Kahl zu. Das sollte dieses Mal an-
ders sein. Eine interne Kommunikationskam-
pagne begleitete deshalb die Einführung des
neuen Tools, jeder durfte und sollte Artikel ver-
fassen. „Die persönlichen Beziehungen inner-
halb der Stiftung sollen nicht unter der neuen
Technik leiden“, sagt Kahl. „Doch gerade neue
Kollegen finden dort einen riesigen Schatz an
Wissen“, findet auch Frank Hinte.

                                                                                                                                                          21
KOTROVERS

Analog versus Digital oder Analog und Digital?
Ein Plädoyer für ein Miteinander am Beispiel der Bibliotheken

Digitaler, schneller, besser: Hat der analoge Raum ausgedient? In unserer                                                 Digitale Bildung ist mehr als das Nutzen des
Rubrik „Kontrovers“ wollen wir uns diesmal nicht dem Für und Wider wid-                                                   Smartphones oder Surfen im Internet. Bildung
                                                                                                                          in einer digital vernetzten Welt braucht analo-
men, sondern dem Dazwischen: den sogenannten #dritten Räumen.                                                             ge Orte, wie Bibliotheken, Volkshochschulen,
                                                                                                                          Stadtteilzentren, die mit der Digitalisierung
                                                                                                                          und damit einhergehenden veränderten Nutz-
                                                                                                                          verhalten und -präferenzen umzugehen wis-
                                                                                                                          sen und neue Lernangebote machen. Es geht
                                                                                                                          also nicht um ein entweder digital oder analog,
                                                                                                                          sondern ein Ineinandergreifen von Beidem.

                                                                                                                          Was bringt die Zukunft? Werden die analogen
                                                                                                                          Orte durch digitale abgelöst? Oder könnten wir
                                                                                                                          optimistischer davon ausgehen, dass sich die
                                                                                                                          Lebensqualität der Menschen sowie die Qua-
                                                                                                                          lität der Lebensumwelt durch analoge Orte so
                                                                                                                          erhöht, dass ein Nebeneinander beider Orte
                                 Dritte Orte sind öffentliche Räume, die eine                                             möglich ist? Dann könnte man die Möglichkei-
                                                                                                                          ten der Digitalisierung einfach als Ergänzung
                                 Brücke bilden zwischen digital und analog.                                               verstehen.
                                 Die Frage ist, an welchen Stellen kriegen wir
                                 wieder Begegnungs- und Lernräume, wo                                                     Öffentliche Bibliotheken als innovative dritte
                                                                                                                          Orte der Begegnung …
                                 digital und analog aufeinandertreffen.
                                 Prof. Dr. Sandra Aßmann, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Erziehungswissenschaft,   Es gibt Orte, an denen sich analoge und di-
                                 auf der Jahrestagung der Transferagentur für Großstädte 2020
                                                                                                                          gitale Angebote ergänzen und dadurch neue
                                                                                                                          entstehen. Die Bibliothek ist ein solcher Hybrid.
                                                                                                                          Die Informationsversorgung und -angebote
                                                                                                                          erfolgen sowohl auf traditionell-materiellem
                                                                                                                          als auch zukunftsorientiert-elektronischem
                                                                                                                          Weg. Bibliotheken haben schnell auf den digi-
                                                                                                                          talen Wandel reagiert. Sie nutzen den Raum,
                                                                                                                          den sie infolge der zunehmenden digitalen
                                                                                                                          Ausleihe gewonnen haben, für neue Angebote,
                                                                                                                          Begegnungs-, Ruhe- und Lernräume, gehen
  Medienaneignung heute bedeutet gleichzei-                                                                               also kreativ und aktiv mit den Veränderungen
                                                                                                                          um. Sie schaffen in ihren eigenen Einrichtun-
  tig Individualisierung im Medienhandeln und                                                                             gen neue Angebote im digitalen wie analogen
  Rückbindung in gemeinschaftliche Räume.                                                                                 Spektrum, die über die Kernaufgaben ihrer Ein-
  Dr. Susanne Eggert, JFF – Institut für Medienpädagogik München, auf der Jahrestagung
                                                                                                                          richtung hinausgehen.
  der Transferagentur für Großstädte 2020
                                                                                                                          „Der dritte Ort ist der Ort, an dem Sie sich in der
                                                                                                                          Öffentlichkeit entspannen, wo Sie vertrauten
                                                                                                                          Gesichtern begegnen und neue Bekanntschaf-
                                                                                                                          ten schließen.“ *

                                                                                                                          Hier können sich Menschen, jenseits von Kon-
                                                                                                                          sum, begegnen. Auch wenn sie ihrem Studium,
                                                                                                                          ihren Hausaufgaben oder ihrer Arbeit zuhause
                                                                                                                          nachgehen können, suchen sie diesen Ort der
                                                                                                                          Gemeinschaft auf. Es hat sich gezeigt, dass
                                                                                                                          virtuelle Kommunikationsmöglichkeiten nicht
                                                                                                                          zwingend zu einem Rückgang des Wunsches
                                                                                                                          nach physischer Begegnung führen.

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