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Nr. 453, 24. Oktober 2013

Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz

Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz

Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz

                            Eine Dienstleistung des Handels- und Industrievereins des Kantons Schwyz
Adressen H+I Kanton Schwyz

H+I-Präsident:                              Für die H+I-AUSLESE nehmen in     Sekretariat Wirtschafts-
Ruedi Reichmuth                             den einzelnen Regionen gerne      wochen:
lic. iur. HSG, Rechtsanwalt                 Meldungen entgegen:               Georg Stäheli
Convisa AG, Unternehmens-,                                                    Treuhandbüro
Steuer- & Rechtsberatung                    Schwyz–Brunnen–Steinen–           Kirchstrasse 42
6431 Schwyz                                 Küssnacht–Gersau–Arth-Goldau:     Postfach
Tel. 041 819 60 60                          Roman Weber                       8807 Freienbach
Fax 041 819 60 69                           Tel. 041 820 34 44                Tel. 055 415 78 00
praesident@h-i-sz.ch                        info@h-i-sz.ch                    Fax 055 415 78 01
ruedi.reichmuth@convisa.ch                                                    g.staeheli@staeheli-treuhand.ch
                                            March, Höfe, Einsiedeln:
                                            Georges Kaufmann
H+I-Geschäftsführer:                        Tel. 055 410 11 69
Roman Weber                                 georg.kaufmann@winterthur.ch
lic. iur. Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Weber
Gersauerstrasse 7                           Gesamtverantwortung
Postfach 618                                für die H+I-Auslese
CH-6440 Brunnen                             (Herausgabe und Redaktion):
Tel. 041 820 34 44                          Sekretariat H+I
Fax. 041 820 34 55                          Redaktion Teil «SZ»:
info@h-i-sz.ch                              Franz Steinegger, Schwyz
                                            Tel. 041 819 08 76
                                            Abschlussredaktion:
Kasse :                                     RA Dr. iur. Reto Wehrli, Schwyz
Schwyzer Kantonalbank                       Tel. 041 811 80 80
Tel. 041 819 41 11                          Satz, Druck, Spedition:
Fax 041 819 41 27                           Bruhin AG, druck | media,
                                            Freienbach                         Inhaltsverzeichnis
                                            Tel. 055 415 34 34
                                            www.bruhin-druck.ch                SZ
                                                                               Wirtschaftsmeldungen.............................. 4–7

                                                                               Aktuell
                                                                               Ein Leitfaden zur Aufwertung
                                                                               von Stadt- und Ortskernenz.......................... 8

                                                                               Themen
                                                                               Autobahnvignette:
                                                                               Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.......... 9–10

                                                                               Familieninitiative: Berechtigtes Anliegen –
                                                                               schlecht umgesetzt.................................10–11

                                                                               Szenarien 2013-2022 für
                                                                               das Bildungssystem............................... 11–12

                                                                               Wettbewerbsfähigkeit der SERV
                                                                               längerfristig sichern.................................... 13

                                                                               Index.......................................................... 14

                                                                               Kommentar
                                                                               Politische Nebensächlichkeiten.................. 15

2   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
Editorial / Inhaltsverzeichnis

Nein zur 1:12-Initiative

                                         überwinden heisst eben genau, die        sind auf die Wahrung der Wirt-
                                         Ausbeutung beenden, die Herr-            schaftsfreiheit und vor allem auf
                                         schaft von einigen wenigen über          den Verzicht von unnötigen und ge-
                                         viele zu beenden. … Den Kapitalis-       fährlichen Eingriffen des Staates in
                                         mus abschaffen, heisst, den Men-         wirtschaftliche Entscheide ange-
                                         schen wieder Hoffnung zu geben …         wiesen.
                                         Unsere 1:12 Initiative ist die erste,
                                         die sich getraut wieder die Macht-            Es werden uns in nächster Zeit
                                         frage ins Zentrum zu stellen.» (Zitat    weitere überrissene und schädliche
                                         aus http://www.cedricwermuth.ch/         Initiativen beschäftigen (Mindest-
                                         blog/skriptjv2010)                       lohn-Initiative, Erbschaftssteuerin-
                                              Ausgehend vom Ansatz der            itiative, Zuwanderungsinitiative,
                                         JUSO, dass der Kapitalismus been-        ECOPOP-Initiative).
                                         det werden soll, wäre eigentlich fol-         Alle haben eines gemeinsam:
                                         gerichtiger die Lancierung einer 1:1     Sie stellen gefährliche Experimente
                                         Initiative gewesen. Dies würde dem       mit unserer bewährten und sozial
Ruedi Reichmuth,                         deklarierten Ziel ehrlicher entspre-     austarierten Wirtschaftsordnung
Präsident H+I Kt. Schwyz                 chen.                                    dar. Gleichzeitig ist zu befürchten,
                                                                                  dass diese Initiativen und vor allem
    Der Erfolg der Schweiz ist dank          Ich bin überzeugt, dass nur eine     die 1:12 Initiative auf verschiedenen
Wirtschaftsfreiheit (Art. 27 der BV;     soziale Marktwirtschaft, zu welcher      Ebenen (betreffend Steuern/Sozi-
früher Handels- und Gewerbefrei-         ein liberales Arbeitsrecht gehört,       alversicherungen/Arbeitsplätze/
heit) und der Ausrichtung auf            ein zentrales Element für den Wohl-      generelle Signalwirkung) und mit
eine marktwirtschaftliche Grund-         stand unseres Landes bildet.             befürchtetem hohem Umfang (Aus-
ordnung stetig gewachsen. Dabei              Man muss sich bewusst sein,          fälle von Millionen bis Milliarden
wurden auch immer flankierende           dass mit der 1:12 Initiative die         Franken) äusserst negative Folgen
soziale Leitplanken mit Augenmass        Grundsäulen unseres Wirtschaf-           haben.
gesetzt. Gleichzeitig ist das liberale   tens und die seit sehr langer Zeit
Arbeitsrecht und eine funktionie-        guten Beziehungen zwischen Ar-                Ein wuchtiges NEIN zur 1:12 In-
rende Sozialpartnerschaft verant-        beitgebern und Arbeitnehmern in          itiative ist wichtig. Damit wird die
wortlich, dass wir in der Schweiz        Frage gestellt werden. Gleichzeitig      bisherige Wirtschaftsfreiheit und
tiefe Arbeitslosenquoten und eine        wird unterstellt, dass in der Vergan-    unsere soziale Marktwirtschaft als
trotz schwierigem Marktumfeld            genheit eine kleine herrschende          Basis des allgemeinen Wohlstan-
gutgehende Wirtschaft mit ent-           Klasse die vielen Anderen unter-         des auch für die Zukunft gesichert.
sprechender positiver Entwicklung        drückt, ausgenützt und unfair be-
sehen.                                   handelt hätte. Der alte Klassen-
                                         kampf wird krampfhaft wiederbelebt       Ruedi Reichmuth,
    Die 1:12 Initiative ist ein Fron-    und die sozialen Errungenschaften
talangriff auf die Wirtschaftsfreiheit   und die zentrale und tragende
als Grundlage unseres erfolgrei-         Funktion einer marktorientierten         Präsident H+I Kt. Schwyz
chen Volkswirtschaft. Dies wurde         und liberalen Arbeitswelt werden
auch durch den JUSO-Präsidenten          ausgeblendet.
im Jahr 2010 klar so deklariert.
    Er hielt fest: «Unser nächstes            Die wenigsten Unternehmen im
Ziel kann nur das Ende dieses ab-        Kanton Schwyz werden von der 1:12
surden Systems, das Ende des Ka-         Initiative direkt betroffen sein. Aber
pitalismus sein. Und Kapitalismus        auch die Schwyzer Unternehmen

                                                                                       H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013   3
Wirtschaftsmeldungen

In 15 Jahren 300 Mio. Franken verbauen                    Technologiezentrum Schwyz auch in Ausser-
                                                          schwyz aktiv
    Seit vier Jahren plant die Schwyzer Kantonalbank
die Grossüberbauung «Nova Brunnen». Jetzt steht das            Das in Innerschwyz schon länger tätige Technolo-
Projekt vor der Realisierungsphase. Gemäss der da-        giezentrum Schwyz (tzs) wird nun auch in Ausserschwyz
mals festgesetzten Strategie zieht sich die SZKB nun      aktiv. In Wangen, in der Firma Ilag Indusrielack AG,
weitgehend aus «Nova Brunnen» zurück. Nach Ab-            fand im Beisein von Volkswirtschaftsdirektor Kurt Zi-
schluss der Entwicklungs- und Richtplanphase hat die      bung der erste, gutbesuchte Anlass im äusseren Kan-
Bank die Nova Brunnen Immobilien AG zu mehr als 90        tonsteil statt. Das Thema «Der Endkunde – eine Quelle
Prozent an die Kumaro Holding AG, Wollerau, verkauft.     für Innovationen» zeigte auf, wie man Innovationen in
Diese wird nun das Riesenprojekt als Investorin um-       Produkten oder Prozessen und Strukturen erfolgreich
setzen und durch die HRS Real Estate AG realisieren       einsetzen kann. Denn insbesondere im Hochlohnland
lassen. HRS wie die Kumaro haben bereits sehr grosse      Schweiz ist es wichtig, besser zu sein als die Mitbewer-
Projekte verwirklicht. Die erste Phase mit fünf Bauten    ber. Unternehmen können vom Netzwerk und den Er-
soll auf dem ehemaligen, 73 000 Quadratmeter gros-        fahrungen des tzs profitierten. Das kostenlose Inno-
sen Holcim-Areal im nächsten Frühjahr starten. Das        vationscoaching soll Firmen helfen, sich in einem
Gelände soll einer kontrollierten, volkswirtschaftlich    immer härteren Marktumfeld zu verbessern. Dem Ver-
interessanten Umnutzung zugeführt werden. Die SZKB        ein tzs gehören grosse und kleine Firmen an, so zu
hält noch weniger als zehn Prozent und wird in der        Beispiel der Kanton Schwyz, Bezirke und Gemeinden
nächsten Etappe, wenn die weiteren drei Bauphasen         oder die Schwyzer Kantonalbank.
grünes Licht haben, auch diesen Rest verkaufen. Die
drei zentralen Personen im Eigentümerwechsel sind         Unternehmer trafen sich in Benken
Marcel Séverin, Martin Kull und Rebecca Zuber. Ge-
samthaft sollen in Nova Brunnen in den nächsten 15            Über 60 Entscheidungsträger von regionalen Un-
Jahren rund 300 Mio. Franken investiert werden. Es        ternehmen von Glarus bis Pfäffikon trafen sich im Sep-
sollen 1400 neue Arbeitsplätze geschaffen und Wohn-       tember in Benken zum gemütlichen Austausch. Die
raum für 1200 Personen entstehen.                         junge Unternehmergruppe Linth hat sich zu einem star-
                                                          ken Team gemausert, innert Jahresfrist ist die Mitglie-
Kanton Schwyz auf Platz vier                              derzahl von sechs auf 25 angestiegen. Die regelmäs-
                                                          sigen Meetings sind strukturiert und stellen modernes
    Der Kanton Schwyz ist der viert attraktivste Stand-   Netzwerken, privat wie beruflich, ins Zentrum, sodass
ortkanton für die Wirtschaft. Dies geht aus einer Stu-    sich die Mitglieder gegenseitig aktiv unterstützen und
die der Credit Suisse hervor. Spitzenreiter ist gemäss    weiterbringen. Die Unternehmergruppe ist für Jung-
dieser Erhebung der Kanton Zug. Mit tiefen Steuern,       unternehmer eine gute Plattform, um sich mit erfah-
einer guten Verkehrslage sowie einer hohen Verfüg-        renen Managern auszutauschen. Für erprobte Persön-
barkeit von qualifizierten Mitarbeitern biete Zug die     lichkeiten ist es eine Möglichkeit, ihr eigenes Netzwerk
besten Voraussetzungen. Die Innerschweiz verfüge          zu vergrössern.
wegen der vergleichsweise tiefen Steuerbelastung für
Firmen und Privatpersonen über generell gute Voraus-      1115 Mio. in einem Jahr verbaut
setzungen, schreiben die CS-Experten in ihrer Ana-
lyse. Hinter dem Kanton Zug, noch vor Schwyz plat-            Die Daten aus dem Erhebungsjahr 2011 zeigen im
zierten sich Zürich und Basel-Stadt. Der Kanton Jura      Trend ziemlich klar, was an der Baufront alles abläuft.
bildet das Schlusslicht der Rangliste. Spiegelbildlich    Es wird gebaut im Kanton Schwyz wie noch selten
zur Standort-Attraktivität entwickeln sich die Kosten.    zuvor. Die gesamten Bauausgabenerreichten ein Vo-
Die besonders begehrten Kantone sind auch die mit         lumen von 1115 Mio. Franken. Pro Einwohner waren
den höchsten Immobilienpreisen. Diese wurden bei          dies 7562 Franken, mehr als im Durchschnitt der übri-
der Bewertung der Standortattraktivität von der CS        gen Schweiz mit 7486 Franken. Von den 1115 Mio. Fran-
bewusst ausgeklammert.                                    ken sind 229 Mio. Franken durch die öffentliche Hand
                                                          ausgelöst worden. Die übrigen 885 Mio. Franken ge-

4   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
Wirtschaftsmeldungen

nerieren sich aus privaten Aufträgen. Dabei handelt       Munitionsfabrik streicht Stellen in Studen
es sich um institutionelle Investoren, private Bauher-
renund in anhaltend vielen Fällen auch um General-,           Der Munitionshersteller RWM baut in der Schweiz
Bau- und Architekturunternehmungen, die in eigener        18 von 200 Stellen ab. Betroffen davon sind auch fünf
Regie Bauten am Immobilienmarkt realisieren. Von die-     Mitarbeitende im Erprobungszentrum Ochsenboden
sen übrigen Investitionen betrafen 712 Mio. Franken       in Studen-Unteriberg. Den fünf betroffenen von ins-
den Wohnungsbau und 172 Mio. Franken übrige Bau-          gesamt 50 in Studen beschäftigten Mitarbeitenden
ten, vor allem für Gewerbe, Handel und Dienstleis-        sind die Kündigungen bereits mitgeteilt worden. Es
tung. Die Gesamtbauausgaben sind heute fast drei-         handelt sich vor allem um jüngere Mitarbeiter in den
mal so hoch wie 1980. Die Daten aus der Bauwirtschaft     Abteilungen Administration und Technik. Grund für
haben sich ein Jahr später zu einem wesentlichen Teil     den Stellenabbau seien Kürzungen der Verteidi-
in der Statistik der Handänderungen niedergeschla-        gungsetats in Kundenländern. Dadurch seien Beschaf-
gen. 2011 sind im Kanton total 1074 Wohnungen neu         fungen ausgesetzt und Auftragsumfänge reduziert
erstellt worden. Im Folgejahr darauf sind für 2,42 Mrd.   worden, teilte das auf Mittelkalibermunition speziali-
Franken Wohn- und Betriebsgebäude verkauft wor-           sierte Unternehmen RWM Schweiz AG mit.
den. In Innerschwyz sind Handänderungen im Wert
von 762 Mio. Franken vorgenommen worden, in Aus-          Christen AG hat stärksten Mobilkran der Schweiz
serschwyz im Wert von 1658 Mio. Franken.
                                                               Mitte Oktober präsentierte die Küssnachter Bau-
Vergleich zeigt: Schwyz ist sparsam                       firma Firma Christen ihre neuste Errungenschaft. Der
                                                          neue Mobilkran Grove GMK 6400 ist der weltweit leis-
     Der Kanton Schwyz und seine Gemeinden arbei-         tungsstärkste 6-Achs-Mobilkran der Welt. Der Teles-
ten bei der Erfüllung ihrer Aufgaben günstiger als die    kop-Mobilkran hebt Lasten bis zu 400 Tonnen und er-
meisten anderen Kantone. Die Analyse der Staatsaus-       reicht Höhen von 138 Meter. Dank des patentierten
gaben erfolgte durch die «Sonntags-Zeitung». Gemäss       Mega-Wing-Lift-Systems ist für die Montage kein Hilfs-
diesem Vergleich kosten im Kanton Schwyz Regie-           kran erforderlich. Das neue Mega-Drive-System treibt
rungsrat, zentrale Ämter wie Steuern und Finanzen         den Kran bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten bis
oder die Gemeinderäte und Gemeindekanzleien pro           ­20 km/h an und liefert beim Rangieren auf schwieri-
Einwohner 871 Franken jährlich. Damit liegt Schwyz         gem Untergrund eine verbesserte Traktion. Mitarbei-
hinter Thurgau (817 Franken) und Bern (865 Franken)        ter und Kunden konnten den Kran und seine eindrück-
auf dem dritten Platz der günstigsten Kantone. Beim        lichen Dimensionen an diesem Tag ausgiebig
nationalen Vergleich aller Staatsausgaben von Kanto-       begutachten. Zu guter Letzt wurde der Kran durch sei-
nen und Gemeinden zeigen sich grosse Unterschiede.         nen Taufpaten Andreas Ulrich – stärkster Innerschwei-
Am sparsamsten ist der Kanton Aargau mit 10 573 Fran-      zer Schwinger am Eidgenössischen Schwingfest – stil-
ken pro Einwohner. Auch hier liegt Schwyz mit 10 976       gerecht mit Champagner getauft.
Franken pro Einwohner hinter Aargau und Appenzell
Innerrhoden an dritter Stelle. Für den Schwyzer Finanz-   Casino Pfäffikon spürt Zürcher Konkurrenz
direktor Kaspar Michel ist das keine Überraschung, wie
er gegenüber «20 Minuten» ausführte: «Schwyz hatte            Seit der Eröffnung des Swiss Casinos Zürich vor
traditionell schon immer eine schlanke Verwaltung.»       knapp einem Jahr verzeichnet das Casino Pfäffikon-
Im Vergleich sind nebst den gesamten Ausgaben und         Zürichsee Einbussen. Mit 10 bis 15 Prozent Minderer-
den Verwaltungsausgaben auch die Aufwendungen             trag hatte man gerechnet, mit fast 15 Prozent liegt man
für einzelne Bereiche wie Gesundheit, Bildung, Ver-       an der Obergrenze dieser Schätzung. Direktor Daniel
kehr, Sozialleistungen, Wirtschaftsunterstützung, Kul-    Vogt sieht in der Umsatzeinbusse nicht allein die Zür-
tur, Sport und Freizeit, Sicherheit, Finanzen und Um-     cher Konkurrenz, sondern auch das schöne Wetter im
weltschutz einander gegenübergestellt worden.             Sommer, welches Gäste vom Casinobesuch abhalte.
                                                          Doch sei der Druck spürbar, vor allem an den Werkta-
                                                          gen. Die Mindererträge und die neue Konkurrentin
                                                          aus den eigenen Reihen – beide Casinos gehören der

                                                                                   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013   5
Wirtschaftsmeldungen

Swiss Casinos Holding AG – erforderten Massnahmen.        könnte und den Hochwasserschutz sicherstellt, aber
Pfäffikon-Zürichsee gab 15 seiner Mitarbeiter an Zü-      je nach Variante zwischen 600 und 950 Mio. Franken
rich ab. Das Casino in Pfäffikon wurde im November        kostet. Der jetzige Stollen, der vom Sihlsee her Was-
2002 eröffnet und es ging vorerst flott voran. Bis 2007   ser in die Kraftwerkzentrale in Altendorf leitet, soll neu
stiegen die Umsätze jährlich, von 2007 bis 2011 blie-     und im Durchmesser viermal so gross gebaut werden.
ben die Zahlen trotz Raucherverbot und wirtschaftlich     Heute produziert das Etzelwerk 120 Megawatt Bahn-
schlechten Zeiten konstant. Pfäffikon verfügt über eine   strom, neu könnten bis zu 500 Megawatt produziert
B-Konzession, die Tischspiele auf drei Arten und die      werden. Zum Vergleich: Das AKW Mühleberg liefert
Anzahl Automaten auf 250 beschränkt. Im Gegensatz         350 Megawatt. Zur Debatte stehen drei Varianten: ein
dazu hat das Swiss Casino Zürich eine A-Lizenz. Es darf   Ausbau auf jetzigem Niveau mit einem neuen Turbi-
eine unbeschränkte Anzahl Automaten und Tischspiele       nenschacht; die doppelte Leistung mit zwei Schäch-
betreiben.                                                ten oder der Neubau einer Kaverne im Gebiet Schön-
                                                          boden/Chlos ob Altendorf. Die letztere wäre die
Kühne + Nagel neu mit VTG                                 Maximalvariante. Dafür suchen die SBB als Eigentü-
                                                          merin der Etzelwerk AG einen Partner aus der Gilde
    Der Logistikdienstleister Kühne+Nagel, Schindel-      der Stromproduzenten. Die jetzige Kraftwerkzentrale
legi und das deutsche Waggonvermiet- und Schienen-        in Altendorf würde nachgerüstet, um noch etwa bis
logistikunternehmen VTG legen ihre Aktivitäten im Be-     2025 die Stromversorgung für die SBB sicherzustellen.
reich Schienenlogistik zusammen. Eine entsprechende       Im Frühling des nächsten Jahres soll der Variantenent-
Vereinbarung zur Gründung eines Gemeinschaftsun-          scheid fallen. Gebaut werden soll das neue Etzelwerk
ternehmens wurde Ende September unterzeichnet,            zwischen 2021 bis 2025.
teilen die beiden Konzerne mit. Vorbehältlich der Zu-
stimmung der Kartellbehörden werde das neue Unter-        Lombardei zeigt Interesse
nehmen, das unter VTG Rail Logistics firmiert, am 1.      am Wirtschaftsraum Schwyz
Januar 2014 seine Aktivitäten aufnehmen. Die Fusion
führe zu einem deutlichen Anstieg des Geschäftsvo-            Mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels 2016
lumens.                                                   rückt die Lombardei mit der Wirtschaftsmetropole
                                                          Mailand sehr nahe an die Region Innerschwyz. Ab Arth-
Kühne+Nagel wächst weiter                                 Goldau wird die Fahrt nach Milano Centrale weniger
                                                          als zwei Stunden dauern. Auf dieses Pferd setzt das
    Der Logistikkonzern Kühne+Nagel konnte seinen         Schwyzer Volkswirtschaftsdepartement. Auf eine Aus-
Umsatz in den ersten neun Monaten auf 15,7 Mrd. Fran-     schreibung der Wirtschaftsförderung hin haben mehr
ken steigern. Das sind 1,5 Prozent mehr als im Jahr       als 20 italienische Firmen reagiert. Wie Wirtschafts-
zuvor. Der operative Gewinn lag mit 561 Mio. Franken      förderer Urs Durrer bestätigte, trifft man sich im Ok-
sechs Prozent höher als im Vorjahr. Das Gewinnplus        tober erstmals mit einer Gruppe von über 20 Unter-
führt der in Schindellegi domizilierte Konzern unter      nehmern aus der Lombardei. Sie haben sich auf eine
anderem darauf zurück, dass er in der Seefracht die       Schwyzer Ausschreibung via die Handelskammer
Profitmarge verbessern konnte. Kühne+Nagel hat sich       Schweiz–Italien gemeldet. Es gehe um Niederlassun-
bewusst dem intensiven Wettbewerb im Asien-Eu-            gen oder gar steuergünstige Hauptsitze von italieni-
ropa-Verkehr entzogen und seine Containermengen           schen Firmen nördlich der Alpen und näher am mit-
in den ersten drei Quartalen um lediglich 2,3 Prozent     teleuropäischen                 Mar k t.          Das
gesteigert.                                               Volkswirtschaftsdepartement reagiert mit dieser Initi-
                                                          ative auf das Projekt «Rurbance», das Teil des europä-
Etzelwerk wird neu gebaut                                 ischen Alpenraumprogramms (Alpine Space) der EU
                                                          für die künftige transnationale Zusammenarbeit für die
    Im Jahr 2017 läuft die Konzession für das Etzelwerk   Länder in den Alpen konzipiert ist.
ab. Bis dahin werden auch die 80-jährigen Anlagen am
Ende ihrer Lebenszyklen sein. Jetzt wird ein Neubau
ins Auge gefasst, der dreimal so viel Strom liefern

6   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
Wirtschaftsmeldungen

Uhrengeschäft zusammengelegt                               ergebnis fiel gemäss Verwaltungsratspräsident Robert
                                                           Jung enttäuschend aus. Es sank um einen Viertel auf
    Die Victorinox-Gruppe legte per 1. Oktober ihr Uh-     3 Mio. Franken. Im vergangenen Jahr wurden die bei-
rengeschäft zusammen. Alexander Bennouna wird Ge-          den Bahnhöfe Goldau und Rigi Kaltbad teilweise neu
schäftsführer der Marken «Wenger» und «Victorinox          in Betrieb genommen. Im Juli öffnete auf der Rigi das
Swiss Army». Damit würden die beiden Uhrenmarken           neue Bad nach den Plänen des Architekten Mario
künftig gezielter und fokussierter auf die Marktbedürf-    Botta. Ende 2012 beschäftigten die Bahnen 146 Mit-
nisse und Konsumentensegmente ausgerichtet, teilte         arbeitende.
Victorinox mit Sitz in Ibach Anfang Oktober mit. Ben-
nouna ist seit neun Jahren in verschiedenen Funktio-       528 leere Wohnungen im Kanton Schwyz
nen für Victorinox Swiss Army tätig. 2007 übernahm
er die Leitung der Uhrensparte. Victorinox übernahm            Wie die von der Schwyzer Kantonalbank (SZKB)
den defizitären Konkurrenten Wenger im April 2005.         jährlich erhobenen Zahlen zeigen, hat der Leerwoh-
Im Januar kündigte Victorinox an, dass Taschen- und        nungsbestand im vergangenen Jahr leicht abgenom-
andere Messer der Marke Wenger verschwinden wür-           men. Seit der Leerwohnungsbestand im Jahre 1990
den. Wenger-CEO Peter Hug verliess das Unterneh-           mit 68 Einheiten einen Tiefststand erreichte, folgte ein
men per Ende September.                                    kontinuierliches Ansteigen, das 1997 zu einem Höchst-
                                                           stand von 1191 leerstehenden Wohnungen führte. Be-
«Ramada» auf Expansionskurs                                reits im Folgejahr setzte wieder eine Trendwende ein,
                                                           die im Jahr 2004 zu einem Tiefstand von 281 Wohn-
    Die Swiss Hospitality Management AG, Betreibe-         einheiten führte. Bis 2010 stiegen die leerstehenden
rin des «Ramada» Feusisberg-Einsiedeln, expandiert         Wohnungen auf 631 Wohneinheiten an, 2012 wurden
mit ihrem erfolgreichen Hotelkonzept. Im Oktober           556 verzeichnet und in diesem Jahr (1. Juni) reduzierte
2013 eröffnet sie in Affoltern am Albis ein neues Dreis-   sich der Leerwohnungsbestand auf 528 Wohneinhei-
ternehotel. Der Bezirk Affoltern mit seiner sehr guten     ten. Das Immobilienportal www.newhome.ch, das die
Verkehrsanbindung ist äusserst attraktiv für ein Hotel.    SZKB allen Interessenten gratis zum Inserieren oder
Auch das Angebot in Schindellegi weitet das Gespann        Suchen von Immobilien und Bauland zur Verfügung
um Betreiber Martin Studer und Direktorin Nicoletta        stellt, ist tagesaktuell. Per 31. Juli 2013 wurden darauf
Müller aus. Das Anfang 2010 eröffnete «Ramada» Feu-        total 781 (Vorjahr 608) Wohneinheiten im Kanton
sisberg-Einsiedeln hat sich trotz schwieriger wirt-        Schwyz zum Kauf oder zur Miete angeboten. Dabei
schaftlicher Umstände sehr gut entwickelt. Das Res-        bestehen grosse regionale Unterschiede. Dies fällt so-
taurant Fuego erfreut sich einer enormen Beliebtheit.      wohl bei den fertigen Wohnbauten wie beim Bau-
Derzeit prüft Studer eine Weiterentwicklung des            landangebot auf. Auf www.newhome.ch war per 31.
«Fuego»-Konzepts mit Lizenzpartnern, um zu expan-          Juli 2013 im Kanton Schwyz nur in Alpthal, Altendorf,
dieren. Auch im Segment der Firmenkunden wollen            Brunnen, Buttikon, Feusisberg, Gersau, Oberiberg,
sich die erfolgreichen Hoteliers weiter verbessern. Der    Pfäffikon, Reichenburg, Schindellegi, Siebnen, Vor-
Hauptfokus gilt dem Seminarbereich mit einem zusätz-       derthal und Wangen Bauland für Wohnbauten ausge-
lichen, 100 Quadratmeter grossen Raum.                     schrieben. Die regionalen Unterschiede zeigen sich
                                                           auch im Preisniveau. Innerhalb weniger Kilometer Di-
Acht Prozent weniger Rigi-Gäste                            stanz können die Preise für ein vergleichbares Objekt
                                                           sehr unterschiedlich sein.
   Die Passagierzahlen der Rigi Bahnen sind im Jahr
2012 um 8 Prozent auf 1,2 Millionen eingebrochen.
Nach dem Rekord von 2011 liegt das Ergebnis im ver-           Die Wirtschaftsmeldungen wurden aus Beiträgen
gangenen Jahr mit 32 weniger Sonnentagen unter den         im Bote der Urschweiz, dem Einsiedler Anzeiger, dem
Erwartungen. Immerhin bewegt es sich im Durch-             Höfner Volksblatt, dem March Anzeiger und der
schnitt der letzten fünf Jahre. Der Betriebsertrag sank    Schweizerischen Depeschenagentur (sda) zusammen-
um 6,4 Prozent auf 15,4 Mio. Franken. Der Aufwand          gestellt.
ging leicht auf 12,3 Mio. Franken zurück. Das Betriebs-

                                                                                     H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013   7
Aktuell

Ein Leitfaden zur Aufwertung von Stadt- und
Ortskernen
Der Schweizerische Gemeindever-             Praxisbeispiele aus                     usam als PDF heruntergeladen wer-
band (SGV) und der Schweizerische           elf Gemeinden                           den. Die beiden Verbände sam-
Gewerbeverband (sgv-usam) ha-                    Der Leitfaden zeigt anhand von     meln weiterhin gute Beispiele von
ben zusammen den Leitfaden «Re-             Beispielen aus der Praxis Wege auf,     Revitalisierungen, um auch zukünf-
vitalisierung von Stadt- und Orts-          wie Ortszentren aufgewertet wer-        tig praxisbezogen über das Thema
kernen» herausgegeben. Er                   den können. Auf je zwei Seiten          informieren zu können.
beinhaltet gute Beispiele aus elf           ­werden die erfolgreichen Revitali-
Gemeinden, Erfolgskriterien und              sierungen in den Gemeinden Gren-       (sgv-usam und SGV)
zehn Handlungsempfehlungen. Da-              chen, Horw, Lenzburg, Pruntrut,
mit sollen andere Städte und Ge-             Stans, Lichtensteig, Sattel, Bel-
meinden ermuntert werden, eben-              mont-sur-Lausanne, Monte Ca-
falls Revitalisierungsprojekte zu            rasso, Schmitten und Fontenais be-
lancieren.                                   schrieben.       Damit     werden
                                             Zentrumsaufwertungen von Ge-
     Wegziehende Läden, leer ste-            meinden unterschiedlicher Grösse,
hende Erdgeschosse, sinkende Er-             aus verschiedenen Landesteilen
träge auf Liegenschaften und damit           und mit unterschiedlichen Orts-
einhergehend Verlust von Steuer-             kerntypen abgebildet. In den Tex-
substrat und Arbeitsplätzen: In den          ten liegt der Fokus auf den auslö-
vergangenen Jahren haben viele               senden         Faktoren,       der
Stadt- und Ortskerne an Attraktivi-          Zusammenarbeit und den getroffe-
tät eingebüsst.                              nen Massnahmen. Bei jedem Pra-
     Diesem Negativtrend treten              xisbeispiel finden sich ausserdem
der SGV und der sgv-usam entge-              Kontaktangaben, damit sich Inter-
gen. Die Umsetzung einer nachhal-            essierte noch genauer über den je-
tigen Raumentwicklung ist ein po-            weiligen Revitalisierungsprozess in-
litischer Schwerpunkt der beiden             formieren können. Basierend auf
Verbände. Aus ihrer Sicht muss die           den Erkenntnissen aus den Praxis-
Funktion der Ortszentren als Orte            beispielen wurden fünf Erfolgskri-
der Begegnung und der Versor-                terien und zehn Handlungsempfeh-
gung für die Bevölkerung gestärkt            lungen für die Revitalisierung von
werden. Sie unterstützen und för-            Stadt- und Ortskernen formuliert.
dern deshalb Revitalisierungen von
Stadt- und Ortskernen. In partner-          Beilage der «Schweizer Ge-
schaftlicher Zusammenarbeit und             meinde» und PDF auf Websites
unter dem Motto «Gemeinden und
Gewerbe gemeinsam für belebte                   Der Leitfaden soll möglichst
Zentren» entstand der Leitfaden             viele Städte und Gemeinden moti-
«Revitalisierung von Stadt- und             vieren, Projekte zur Belebung ihrer
Ortskernen». Mit dessen Publika-            Ortszentren zu lancieren. Die
tion leisten die beiden Verbände            32-seitige Broschüre lag der aktu-
zudem einen wichtigen Beitrag, um           ellen Ausgabe der Fachzeitschrift
der Zersiedelung entgegenzuwir-             «Schweizer Gemeinde», die jüngst
ken und die Verdichtung nach innen          an alle Gemeinden der Schweiz ver-
zu fördern.                                 sandt wurde, bei und kann auf den
                                            Websites des SGV und des sgv-

8   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
Themen CH

Autobahnvignette: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

    Die Kampagne für die 100-Fran-     der Wirtschaftsverbände e   ­ rreicht   enorm. Man muss offen gestehen,
ken-Vignette hat begonnen. Die         worden ist: Es ist heute möglich,       dass die Erhöhung des Vignetten-
Wirtschaftsverbände wünschen,          politische Mehrheiten zusammen          preises auf 100 Franken ein erster
ebenso wie die Kantonsregierun-        zu bekommen, rechts wie links, zu       Schritt ist, auf welchen in einer
gen, eine Preiserhöhung für die Au-    Gunsten einer ausgewogenen Ent-         zweiten Phase eine Erhöhung des
tobahnvignette auf 100 Franken,        wicklung von Strasse und Schiene,       Benzinpreises um voraussichtlich
um damit den Ausbau des Auto-          was noch vor einigen Jahren unvor-      10 bis 12 Rappen folgen wird. Die
bahnnetzes finanzieren zu können.      stellbar gewesen wäre. Diese neue       Finanzierung würde in sinnvoller
Aber die Kampagne im Hinblick auf      politische Konstellation öffnet, mit    Weise zwischen einer jährlichen
die Volksabstimmung vom 24. No-        Ausnahme der Infragestellung der        Pauschalsteuer und einer nach zu-
vember gestaltet sich schwierig.       Subventionierung des öffentlichen       rückgelegten Distanzen erhobenen
Zur Opposition des «harten Kerns»      Verkehrs durch die Strasse, zumin-      Steuer aufgeteilt. Ohne die rund
der Autogegner gesellt sich die Kri-   dest die Tür zu einer ehrlichen         300 Millionen Franken, welche sich
tik zahlreicher Anhänger der           Zweckbestimmung der neuen Ab-           jährlich aus der Erhöhung des Vig-
Strasse, die argumentieren, bereits    gaben. Dieser Wille ist sehr konkret    nettenpreises ergeben, müsste
genug zu bezahlen.                     im Projekt für einen Infrastruktur-     man eine zusätzliche Verteuerung
                                       fonds zugunsten von Strassenver-        von Benzin um mindestens fünf
    Man kann ihre Verbitterung ver-    kehrsprojekten erkennbar, der auf       Rappen anstreben, was in erster
stehen. Die Vignette, ursprünglich     Basis des Modells des Infrastruktur-    Linie diejenigen bestrafen würde,
als vorübergehende Steuer für das      fonds zugunsten von Eisenbahn-          die viel fahren: Für einen Firmen-
Autobahnnetz angekündigt, wurde        projekten geschaffen wird und der       wagen, der mit einem durchschnitt-
anschliessend zu einer ständigen       es ausdrücklich erlauben wird, die      lichen Verbrauch von sieben Litern
Einrichtung gemacht und der Erlös      neuen Strassenverkehrsabgaben           jährlich 25‘000 Kilometer zurück-
zum Teil zweckentfremdet zu Guns-      für die Strasse einzusetzen. Es han-    legt, würden diese fünf Rappen
ten des öffentlichen Verkehrs. Aber    delt sich dabei um eine seriöse Ga-     zum Beispiel Mehrkosten von rund
man muss zugeben, dass diese be-       rantie angesichts der Bedenken der      87 Franken verursachen, anstatt 60
dauerliche Entwicklung ausdrück-       Automobilisten, die ihre Beiträge       mit der neuen Vignette.
lich und mehrmals in Volksabstim-      einmal mehr zweckentfremdet
mungen bestätigt worden ist…           sehen.                                  Projekte, von denen das ganze
Heute erheben sich Stimmen, um                                                 Land profitiert
zu fordern, dass man diese Situa-      Vignette + Benzin:
tion korrigiert und dass die Einnah-   eine sinnvolle Aufteilung                   Ist das teuer bezahlt? Ohne
men aus den Strassengebühren                                                   Zweifel. Zu teuer? Nein, wenn man
komplett für die Strasse verwendet         Die komplette Ablehnung einer       berücksichtigt, dass unser Stras-
werden sollen, was neue Abgaben        Verteuerung der Vignette oder von       sennetz massgeblich zu unserem
überflüssig machen würde. Das          Benzin würde ein allmähliches Ver-      wirtschaftlichen Wohlstand bei-
wäre ideal… aber das erscheint lei-    siegen der Strassenkredite bedeu-       trägt und damit zu unserem ausser-
der unrealistisch: Die meisten Poli-   ten und folglich zur Streichung         gewöhnlich hohen Lebensstan-
tiker und Bürger möchten ihre ein-     einer bestimmten Anzahl von Un-         dard. Es ist richtig zu behaupten,
mal gefasste Meinung nicht ändern,     terhalts- oder Ausbauprojekten des      wie es der Bundesrat tut, dass die
so dass das aktuelle politische        Autobahnnetzes führen.                  Situation der Schweizer Autofahrer
Klima einen solchen Sinneswandel                                               im Vergleich mit den anderen Nach-
wenig wahrscheinlich macht.                Nun ist der Bedarf an Infrastruk­   barländern beneidenswert ist. Man
                                       turen sehr hoch; unter den Vertei-      muss darüber hinaus hervorheben,
    Dennoch muss man den be­reits      digern der Strasse bestreitet das       dass dank dieses zusätzlichen Geld-
erzielten Fortschritt hervorheben,     niemand. Die Summen, die hierfür        segens das ganze Land von den ge-
der dank des geduldigen L­ obbyings    ausgegeben werden müssen, sind          planten Projekten profitiert. Bevor

                                                                                    H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013   9
Themen CH

die grossen Strassenbauprojekte              jenigen Strassen verwenden, die in      subventionieren müssen, aber die
im Arc Lémanique und in der Re-              ihrer Verantwortung bleiben.            heute vorgeschlagene Lösung
gion Zürich in Angriff genommen                                                      bleibt nichtsdestotrotz im aktuel-
werden, wird der Bund in einer ers-             Zur Wiederholung: Man kann es        len politischen Umfeld die best-
ten Phase 400 km Kantonsstrassen             bedauern, dass die Autofahrer ein       mögliche.
übernehmen, die er verbessern und            weiteres Mal zur Kasse gebeten
ausbauen wird. Die Kantone selbst            werden und dabei nach wie vor die       (Centre Patronal)
können daher mehr Mittel für die-            Benützer des öffentlichen Verkehrs

Familieninitiative: Berechtigtes Anliegen – schlecht
umgesetzt
Eine steuerliche Diskriminierung             die Frauen dazu ermuntert zu Hause          Dennoch gibt es einen triftigen
beseitigen                                   zu bleiben, um sich um die Kinder       Grund, diese Initiative nicht zu un-
                                             zu kümmern. Die Linke beteuert,         terstützen: Das Steuerrecht, zumin-
    Im Rahmen der Abstimmungen               dass in erster Linie die Kinderzula-    dest das der direkten Besteuerung,
vom 24. November befindet sich               gen zu erhöhen sind.                    ist nicht dazu da, diese oder jene
auch die Initiative der SVP mit dem                                                  Tugend zu fördern wie auch nicht,
Titel «Familieninitiative: Steuerab-         Die Besteuerung belohnt                 dieses oder jenes Laster zu bestra-
züge auch für Eltern, die ihre Kin-          keine Tugend                            fen. Es ist ausschliesslich dazu da,
der selber betreuen». Die Initiative                                                 dem Gemeinwesen für seine Auf-
fordert eine Ergänzung von Artikel                Bei der Kritik, welche auf diese   gaben die notwendigen Mittel in
129 der Verfassung mit folgendem             Initiative herab hagelt, fühlt man      die Hand zu geben. Zu diesem
neuen Absatz 4: «Eltern, die ihre            sich an Karikaturen erinnert. Es ist    Zweck wird jeder Einzelne nach sei-
Kinder selber betreuen, muss für             eine Tatsache, dass die aktuelle Ge-    ner wirtschaftlichen Leistungsfä-
die Kinderbetreuung mindestens               sellschaft davon ausgeht, dass          higkeit besteuert. Aus dieser Pers-
ein gleich hoher Steuerabzug ge-             Frauen weiter ihrer Arbeit nachge-      pektive sind einzig diejenigen
währt werden wie Eltern, die ihre            hen können, wenn sie Kinder haben       Kosten von der Steuer absetzbar,
Kinder fremd betreuen lassen.»               und dass die Wirtschaft auf diese       die direkt mit der Erwerbsfähigkeit
                                             Arbeitskräfte angewiesen ist. Ent-      im Zusammenhang stehen.
    Mit der Initiative soll die steu-        sprechende Tagesstrukturen wur-
erliche Diskriminierung von Eltern           den ja zu diesem Zweck geschaf-         Besser als eine Anhäufung von
beseitigt werden, die ihre Kinder            fen. Es ist aber auch eine Tatsache,    Steuerabzügen sind tiefe Steu-
selber betreuen. Betont wird dabei           dass Eltern, welche die Kinderbe-       ersätze
die Stärkung der Eigenverantwor-             treuung selber wahrnehmen ohne
tung und die Rückweisung einer               auf Dritte Rückgriff zu nehmen, eine        Leider wird dieses Prinzip regel-
immer häufigeren Kollektivierung             ebenso wichtige Rolle für die Ge-       mässig vergessen: man lässt die
elterlicher Pflichten. Die Gegner            sellschaft wahrnehmen. Deren Kin-       Steuern in exzessiver Weise anstei-
der Initiative sind der Meinung,             der integrieren sich genauso gut        gen, um anschliessend diese Situ-
dass massive Steuerausfälle bei              wie die anderen Kinder in die Ge-       ation mit allen möglichen Steuer-
Bund und Kanton die Folge sind               sellschaft.                             abzügen zu korrigieren, je nachdem
und zusätzlich eine rückständige                                                     wer Nutzniesser sein soll. Das Steu-
Art der Familie unterstützt werde,                                                   ersystem wird auf diese Weise

10   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
Themen CH

immer komplexer. Das Resultat ist      hätten die Kinderbetreuungsab-        vorzugen die Initiativbefürworter
niemals wirklich «richtig» oder auch   züge ins Visier nehmen sollen, wel-   die Flucht in den Steuerabzug und
nur gerecht, da diese Mechanis-        che nur potentiell und indirekt mit   verletzen gleichzeitg das Prinzip,
men, so komplex sie auch sind, das     dem Erwerbseinkommen im Zu-           indem der Abzug von nicht effek-
reale Leben der Bürger nie in sei-     sammenhang stehen. Sie hätten         tiv anfallenden Kosten gefordert
ner ganzen Vielfalt berücksichtigen    auch die Variante «Familienquoti-     wird. Dem kann man nicht zustim-
können. Ein gutes Steuersystem ist     ent Typus Waadt» berücksichtigen      men.
ein mildes System, mit tiefen Steu-    können, der das Steuereinkommen
ersätzen und wenigen Abzügen!          der Ehegatten je nach Anzahl der      (Centre Patronal)
    Die Urheber dieser Initiative      Kinder variiert. Anstatt dessen be-

Szenarien 2013-2022 für das Bildungssystem

Anstieg des Bedarfs an neuen           2012 als 2006 einem Höchststand.      Lehrkräfte der Sekundarstufe II:
Lehrkräften in der obligato-           Auf der Primarstufe wird der Bedarf   Zahl der Austritte sowie Bedarf
rischen Schule in allen Kantonen       an neuen Lehrkräften vermutlich in    an neuen Lehrkräften stabil
                                       allen Schweizer Kantonen zuneh-
    Das Bundesamt für Statistik        men. Einige Kantone könnten in            Zum ersten Mal wurden Szena-
(BFS) stellt seine neuen 10-Jahres-    den nächsten fünf Jahren sogar An-    rien für die Lehrkräfte der Sekun-
Szenarien für das ganze Bildungs-      stiege von über 30 Prozent aufwei-    darstufe II erarbeitet. Anders als bei
system vor. Die wichtigsten Ergeb-     sen. Auf der Sekundarstufe I dürfte   der obligatorischen Schule dürften
nisse sind ein allgemeiner Anstieg     die Hälfte der Kantone in den         die Zahl der Pensionierungen und
der Schülerbestände und ein zu-        nächsten fünf Jahren einen Rück-      der Bedarf an neuen Lehrkräften
nehmender Bedarf an neuen Lehr-        gang bei der notwendigen Rekru-       auf der Sekundarstufe II bei den all-
kräften in der obligatorischen         tierung von neuen Lehrkräften ver-    gemeinbildenden Ausbildungen
Schule in allen Kantonen, ein erneu-   zeichnen.                             sowie bei der beruflichen Grundbil-
ter Anstieg der Schülerzahlen ab                                             dung im Allgemeinen stabil blei-
2019 und eine Stabilisierung des        Ab 2015 Anstieg der Schüler­         ben. Die Frauen stellen bei den
Bedarfs an neuen Lehrkräften auf        bestände in der gesamten             Lehrkräften der obligatorischen
der Sekundarstufe II sowie ein mög-    ­obligatorischen Schule               Schule die Mehrheit dar. Dies wird
licher Unterbruch des Anstiegs der                                           ab 2017 auch für die allgemeinbil-
Studierendenzahl an den universi-          Der seit 2003 anhaltende Rück-    denden Ausbildungen der Sekun-
tären Hochschulen.                     gang der Schülerbestände in der       darstufe II erwartet (2012: 46%;
                                       gesamten obligatorischen Schule       2022: 53%).
Lehrkräfte der obligatorischen         (-50'000 Schülerinnen und Schüler
Schule: erste Ergebnisse auf           zwischen 2003 und 2012, d.h. -6%)
kantonaler Ebene für den Be-           wird voraussichtlich in zwei Jahren
darf an neuen Lehrkräften              ein Ende finden. Danach dürfte die
                                       Anzahl Schülerinnen und Schüler
   Die Zahl der Pensionierungen        wieder ansteigen und im Jahr 2022
von Lehrkräften der obligatori-        den Wert von 2012 (710'000) um
schen Schule nähert sich mit 65 Pro-   48'000 übersteigen (+7%).
zent mehr Pensionierungen im Jahr

                                                                                  H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013   11
Themen CH

 Sekundarstufe II: Auf leichte               turitäten, Übertritt an universitäre   45% im Jahr 2022 ansteigen. Der
 ­Abnahme der Schülerbestände                Hochschulen (UH) und Zahl der          Anteil der Personen ohne nachob-
  folgt ab 2019 ein erneuter                 neuen ausländischen Studierenden       ligatorische Ausbildung wird vor-
­Anstieg                                     – wird die Zahl der Studierenden an    aussichtlich abnehmen, im Jahr
                                             UH bis 2022 voraussichtlich ledig-     2022 jedoch nach wie vor mehr als
    Die Bestände des ersten Jahres           lich um durchschnittlich 0,8 Prozent   10% betragen (2012: 14%). In der
der beruflichen Grundbildung wer-            pro Jahr zunehmen (gegenüber           ausländischen Bevölkerung dürfte
den zwischen 2012 und 2018 vor-              +3% pro Jahr zwischen 2002 und         der Anteil von 28% im Jahr 2012 auf
aussichtlich leicht abnehmen (-3%),          2012).                                 23% im Jahr 2022 zurückgehen,
dann leicht ansteigen (+2% von                    An den Fachhochschulen (FH)       womit der Rückgang etwas gerin-
2018 bis 2022) und in eine erneute           dürfte die Studierendenzahl hinge-     ger ausfällt als in der Vergangen-
Wachstumsphase übergehen. In                 gen deutlicher ansteigen (+3% pro      heit erwartet.
den gymnasialen Maturitäts- sowie            Jahr zwischen 2012 und 2016, dann
den Fachmittelschulen wird bei den           +1% pro Jahr bis 2022). Die Gründe     (BFS)
Beständen des ersten Jahres in den           dafür sind der Anstieg der Zahl der
nächsten Jahren nur eine leichte             Berufsmaturitäten und der immer
Verringerung erwartet (-4% von               häufigere Übertritt an FH nach dem
2012 bis 2018), gefolgt von einem            Erwerb der Berufsmaturität.
erneuten Anstieg (+3% von 2018 bis
2022).                                       Moderater Rückgang des An-
                                             teils der Personen ohne
Minime Zunahme der                           nachobligatorische Ausbildung
Studierendenzahl an den                          Der Anteil der Personen mit
universitären Hochschulen                    Tertiärabschluss (Hochschulen und
    Aufgrund der möglichen Stag-             höhere Berufsbildung) an der Be-
nation mehrerer bedeutender Fak-             völkerung zwischen 25 und 64 Jah-
toren – Zahl der gymnasialen Ma-             ren dürfte von 37% im Jahr 2012 auf

12   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
Themen CH

Wettbewerbsfähigkeit der SERV längerfristig sichern

      Die Exportanstrengungen der              Weiter soll die SERV künftig in          Die SERV verfügt über das
schweizerischen Unternehmen sol-          der Regel ihre Versicherungs­             erforderliche Kapital, das ihr er-
                                                                                    ­
len weiterhin wirkungsvoll unter-         policen und Garantien in der Form         möglicht, das Versicherungs- und
stützt und die internationale             der Verfügung gewähren können,           ­vorgeschlagene Garantiegeschäft
­Wettbewerbsfähigkeit der Schwei-         wie dies bei der Exportrisikogaran-       selbständig und auf eigene Rech-
 zerischen Exportrisikoversicherung       tie (ERG) der Fall war. Bisher erfolgt    nung zu führen. Die finanziellen
 (SERV) sichergestellt werden.            der Abschluss der Versicherung            Aus­w irkungen der vorgeschlage-
 Mit diesem Ziel ist die Vernehmlas-      ausschliesslich durch öffentlich-         nen Neuregelung auf die SERV, na-
 sung über die Teilrevision des Ex-       rechtlichen Vertrag. Die SERV be-         mentlich auf ihren Verpflichtungs-
 por trisikoversicherungsgesetzes         treibt ein standardisiertes Ge-           rahmen sowie auf ihr finanzielles
 (SERVG) sowie der Verordnung             schäft, welches mittels Verfügung         Gleichgewicht (risikogerechte Prä-
 (SERV-V) eröffnet worden. Von den        transparenter und mit geringerem          mien) bleiben gering.
 Revisionsvorschlägen profitieren         administrativem Aufwand betrie-               Die Ziele der SERV sind die Er-
 vor allem kleine und mittlere Unter-     ben werden kann.                          haltung und Schaffung von Arbeits-
 nehmen (KMU), welche zwei Drittel             Auf Verordnungsstufe sieht das       plätzen sowie die Förderung des
 der Versicherungsnehmer der SERV         Revisionsvorhaben zudem vor, die          Wirtschaftsstandortes     Schweiz
 ausmachen und wichtige Zulieferer        Ausnahmeklausel bei Exportge-             durch die Erleichterung der Teil-
 von grösseren Exportunternehmen          schäften mit einem schweizerischen        nahme der schweizerischen Ex-
 sind. Die Vernehmlassung dauert          Wertschöpfungsanteil von weniger          portwirtschaft am internationalen
 bis am 23. Januar 2014.                  als 50 Prozent durch eine Ermes-          Wettbewerb. Die SERV arbeitet ei-
      Das schweizerische Exportrisi-      sensregelung zu ersetzen. Dies mit        genwirtschaftlich und bietet ihre
 koversicherungsgesetz (SERVG),           dem Ziel, Ausnahmen in Zukunft            Deckungen nur im nicht marktfähi-
 das am 1. Januar 2007 in Kraft ge-       aufgrund einer Liste von Beurtei-         gen Bereich an (Grundsatz der Sub-
 treten ist, hat sich bewährt. Die vor-   lungskriterien bewilligen zu kön-         sidiarität).
 liegende Revision sieht vor, das Ge-     nen. Dies verbessert die Transpa-
 setz in einzelnen Bereichen zu           renz für den Exporteur, indem die        (SECO)
 ­o ptimieren. So sollen die Versiche-    bisherige unspezifizierte Ausnah-
  rungen der SERV mit der Fabrikati-      meklausel neu mit einer Liste von
  onskreditversicherung, der Bond-        Beurteilungskriterien ergänzt wird.
  garantie und der Refinanzierungs­            Ferner soll die Benachteiligung
  garantie dauerhaft ergänzt werden.      einer verhältnismässig kostspieli-
  Diese Instrumente wurden 2009 im        gen Risikoabsicherung kleinerer Ex-
  Rahmen der Stabilisierungsmass-         porteure beseitigt werden, indem
  nahmen vorübergehend einge-             der maximale Deckungssatz bei der
  führt. Infolge der grossen Nach-        Lieferantenkreditversicherung von
  frage seitens der Exporteure wurde      85 auf 95 Prozent erhöht wird. Wei-
  das zunächst auf Ende Dezember          ter soll die SERV bei der Fabrikati-
  2011 befristete Bundesgesetz bis        onskreditversicherung sowie der
  Ende Dezember 2015 verlängert.          Bondgarantie mehr Flexibilität für
  Von der Unterstützung durch die         die Festlegung der Deckungssatzo-
  neuen Instrumente der SERV profi-       bergrenze erhalten. Sie kann da-
  tieren vor allem KMU. Von 2009 bis      durch besser auf die spezifischen
  2012 betrug der Anteil der KMU am       Bedürfnisse der Exporteure einge-
  durch die neuen Instrumente unter-      hen und rasch auf Änderungen des
  stützten Auftragsvolumen von 4,4        Marktumfeldes reagieren.
  Mrd. Franken rund 80 Prozent.

                                                                                       H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013   13
Index

Grosshandelspreise                                                      (Basis Dezember 2010 = 100)

Gesamtangebot
                                Jan.     Feb.      März      April       Mai      Juni     Juli     Aug.       Sept.             Okt.      Nov.     Dez.
     2011                      100,1     100,3     100,7     101,0       100,8   100,3     99,7      98,5         98,4           98,1      97,3     97,7
     2012                       97,7      98,4     98,8      98,7        98,5    98,2      97,9      98,3         98,7           98,6      98,5     98,6
     2013                      98,4      98,5      98.5       98.6        98,3    98,4     98,4      98,5         98,6
       ¹                       +0,8      +0,1       –0,3      –0,1        –0,2    0,2       0,5       0,2          0,0

Produzentenpreise
                                Jan.      Feb.     März       April      Mai      Juni     Juli      Aug.       Sept.            Okt.      Nov.     Dez.
     2011                      100,1     100,0     100,2     100,3       99,9     99,7     99,3      98,5         98,4           98,3      97,5     97,8
     2012                       97,8      98,5     98,7      98,6        98,6     98,5     98,4      98,7         98,8           98,8      99,0     99,1
     2013                       99,0      99,0     99,0       99,2       98.9     99,0     99,0      99,0         99,1

Importpreise
                                Jan.      Feb.     März       April      Mai      Juni     Juli      Aug.       Sept.            Okt.      Nov.     Dez.
     2011                      100,0     100,9     101,9     102,5       102,8   101,6    100,5      98,5         98,2           97,7      96,9     97,4
     2012                       97,4      98,3     99,0      99,0        98,2    97,4     96,7       97,5         98,3           98,0      97,5     97,5
     2013                       97,3      97,6     97,5       97,5        97,0    97,1     97,1      97,5         97,7

Konsumentenpreise                                                       (Basis Dezember 2010 = 100)
Totalindex
                                Jan.     Feb.      März      April       Mai      Juni     Juli     Aug.       Sept.             Okt.      Nov.     Dez.
     2011                       99,6     100,0     100,7     100,8       100,8   100,5     99,7      99,4         99,7           99,6      99,4     99,3
     2012                       98,9     99,1       99,7      99,8        99,8    99,5     99,0      99,0         99,3           99,4      99,1     98,9
     2013                       98,6      98,9      99,1      99,1        99,2    99,3     99,0      98,9         99,2
       ¹                       - 0,3      - 0,3     -0,6      -0,6       -0,5     -0,1     0,0       0,0          -0,1

                                                                         2011²   2012²                                   2013
                                                                                         März     April     Mai          Juni       Juli     Aug     Sep
                           Monatsindex (Dezember 2010 = 100)
                                            Totalindex                    100    99,3    99,1     99,1      99,2         99,3        99     98.9    99,2
                             Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke     98,3    97,4    98,0     97,9      98,7         99,1     100,0     99,0    99,3
                                Alkoholische Getränke und Tabak          101,0   102,1   103,2    103,4     102,8        103,8     103,5    103,7   104,2
 Nach Gruppen von Gütern

                                     Bekleidung und Schuhe                94,5    88,9    87,5      89       90,3         89,3      81,3     80,1    84,4
   und Dienstleistungen

                                      Wohnen und Energie                 101,7   102,5   102,2    102,1     102,3        102,3     102,5    103.0   103,1
                              Hausrat und laufende Haushaltführung        98,8    97,0    95,9     96,4      95,8         96,1      95,2     95,5    95,0
                                       Gesundheitspflege                 100,2    99,9    99,1     99,1      99,1         99,1      99,1     99,1     99
                                             Verkehr                     100,5    98,3    98,1     97,8      97,3         97,7      97,3     97,4    97,5
                                    Nachrichtenübermittlung              100,1    99,4    97,6     97,5      97,4         97,4      97,3     97,3    97,3
                                        Freizeit und Kultur               97,2    94,5    94,6     94,7      94,9         94,9      94,1     93,9    94,3
                                    Erziehung und Unterricht             100,3    102    103,1    103,1     103,1        103,1     103,1    103,1    105
                                     Restaurants und Hotels              101,6   102,2   103,2    103,1     103,1        103,2     103,1     103    102,8
                              Sonstige Waren und Dienstleistungen        100,4   100,5   100,8    100,9     101,0        101,2     101,4    101,0   101,2
                                           Inlandgüter                   100,4   100,4   100,7    100,7     100,9        100,9     101,0    101.0   101,0
Herkunft
und Art

                                          Auslandgüter                    98,7     96     94,8     94,9      94,8          95       93,6     93,3    94,3
 Nach

                                              Waren                       99,1    96,8    95,9     95,8      95,8         96,0      95,4     95,0    95,6
                                         Dienstleistungen                100,6    101    101,4    101,5     101,7        101,8     101,6    101,7   101,8

¹ Veränderungen in Prozenten zum Vorjahresmonat

Die neuesten Zahlen der Grosshandels- und Konsumentenpreise erhalten Sie jederzeit unter http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/05.html

14             H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
Kommentar zum Zeitgeschehen

Politische Nebensächlichkeiten
     Es ist ein echtes Privileg im Kan-       Die dauernde, sichere und
ton Schwyz Regierungsrat zu sein.         günstige Verfügbarkeit von Ener-
Eine anspruchsvolle, fordernde,           gie ist eine der zentralen Voraus-
aber auch sehr spannende Tätig-           setzungen für Wohlstand. Ein Blick
keit. Zwar ertragen nicht alle Kreise,    auf die Weltkarte, geordnet nach
wenn man als Regierungsrat eine           Energieverbrauch pro Kopf der je-
Meinung hat und diese auch noch           weiligen Einwohner, verdeutlicht
kund tut. Falls man das aber macht,       das. Die Schweiz baut aktuell an
ist es interessant zu sehen, wer wie      einer neuen Energiezukunft und –
reagiert! Verursacht durch meinen         wo steht der Kanton Schwyz? Ei-
Beitrag vor einem Jahr in diesem          gentlich wissen alle, welches gewal-
Heft, an dieser Stelle, durfte ich das    tige Wirtschaftspotential auf
erleben. Es war und ist sogar heute       unseren Dächern, den Wäldern, im
noch lehrreich.                           Boden, aber vor allem auch in un-
                                          serer hochstehenden Wissenschaft
    Da ich aber von Natur aus Lö-         und Forschung liegt – einzig der
sungen und nicht Provokationen            Glaube ans Machbare vermisse ich.
suche, halte ich mich dieses Jahr an
völlig sachliche Begebenheiten.              Othmar Reichmuth
Die zwei von mir nachfolgend auf-            Regierungsrat Kanton Schwyz
gegriffenen Aspekte sind zufällig
ausgewählt – ohne spezielle wei-
tere Bedeutung und allfällige Zu-
sammenhänge.

    Den Umfang der US-Schulden
von 16.7 Billionen Dollar kann ich
nicht einordnen. Ich versuche dies
mit einer unkonventionellen Um-
rechnung. Unter der Annahme,
dass eine Einhundertdollarnote 1
Gramm wiegt, dann entspricht das
Defizit der USA 167‘000 Tonnen
Einhundertdollarnoten. Müsste
man diese Menge in Papiergeld
verschieben, bräuchte man dazu
5‘964 Lastwagen mit einer Nutzlast
von 28 Tonnen!

    Unter der gleichen Gewichtsan-
nahme von einem Einhundertfran-
kenschein wiegt die aktuelle Defi-
zitgrösse des Kantons Schwyz pro
Jahr 1 Tonne Einhundertfranken-
scheine. Beheben wir das Problem,
solange wir es noch mit zehnmal
«laufen» (für Schwinger gerechnet)
wegtragen können.

                                                                                 H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013   15
Veranstaltungshinweis

9. offizielle Tischmesse
2014 des Technologie­
zentrums Schwyz
Das Technologiezentrum Schwyz führt in Zusammen-
arbeit mit dem Amt für Wirtschaft, den Wirtschafts-
verbänden KSGV und H+I am Donnerstag, 16. Januar
2014 die neunte Tischmesse durch. Die Aussteller
präsentieren ihre Business-to-Business-Angebote in
der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr im grossen Saal des
MythenForums Schwyz. Die Anmeldungen zur Teil-
nahme nimmt das Amt für Wirtschaft, 6431 Schwyz
entgegen. Einladung und Anmeldeformular unter
www.schwyz-wirtschaft.ch.

Anmeldeschluss ist Montag, 2. Dezember 2013.

                                      Diese Ausgabe wird gesponsert von
                  A. Bruhin AG, Schaumstoff-Verarbeitung,
                      Brügglistrasse 2, 8852 Altendorf
                             www.abruhin-ag.ch

Nr. Datum         Sponsor                                                456 24. 01 2014   Gutenberg Druck AG, Sagenriet 7, 8853 Lachen
446 21. 02 2013   720 Grad AG, Architekturbüro,                          457 21. 02 2014   Mattig-Suter und Partner Schwyz, Treuhand- und Revisionsge-
                  Bahnhofstrasse 1, 8852 Altendorf                                         sellschaft, Bahnhofstrasse 28, 6431 Schwyz
447 28. 03 2013   Elektrizitätswerk Schwyz AG,                           458   28. 03 2014 Bruhin & Diethelm AG, Maschinenbau, Leuholz 23,
                  Strehlgasse 11, 6430 Schwyz                                              8855 Wangen/SZ
448 25. 04 2013   Schweizerische Mobiliar, Generalagent Roland Egli,     459   25. 04 2014
                  Lachen, Generalagent Stephan Annen, Schwyz             460   30. 05 2014
449 30. 05 2013   OMIDA AG, Homöopathische Arzneimittel,                 461   27. 06 2014 PVA AG, Böden Holzwerkstoffe, Talstrasse 8, 8852 Altendorf
                  Erlistrasse 2, 6403 Küssnacht a.R.
450 27. 06 2013   pensionskasse pro, Bahnhofstrasse 4, 6430 Schwyz       462 29. 08 2014   ROESLE FRICK & PARTNER Rechtsanwälte, Pfäffikon/SZ und
451 29. 08 2013   MAB Möbelfabrik Betschart AG,                                            Zürich
                  Hauptstr. 178, 6436 Muotathal                          463   26. 09 2014 Schwyzer Kantonalbank, Bahnhofstrasse 3, 6431 Schwyz
452 26. 09 2013   Schwyzer Kantonalbank, Bahnhofstrasse 3, 6431 Schwyz   464   24. 10 2014
453 24. 10 2013   A. Bruhin AG, Schaumstoff-Verarbeitung,                465   28. 11 2014 Meister & Co. AG, Schmuckmanufaktur, Hauptstrasse 66,
                  Brügglistrasse 2, 8852 Altendorf                                         8832 Wollerau
454 28. 11 2013   Meister & Co. AG, Schmuckmanufaktur,                   466   17. 12 2014
                  Hauptstrasse 66, 8832 Wollerau
455 17. 12 2013   Wyrsch Unternehmerschule AG, Weinbergstrasse 10,       467 XX.01.2015 bpp Ingenieure AG, Riedstrasse 7, 6430 Schwyz
                  8807 Freienbach

16   H+I-Auslese Nr. 453, 24. Oktober 2013
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