MOBILITÄTSPAKET NIEDERÖSTERREICH - 2023-2027 multimodal, vernetzt, nachhaltig, resilient, robust, effizient, zuverlässig, sicher, vorausschauend ...
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MOBILITÄTSPAKET NIEDERÖSTERREICH 2023–2027 multimodal, vernetzt, nachhaltig, resilient, robust, effizient, zuverlässig, sicher, vorausschauend, © ÖBB / Harald Eisenberger ausgewogen, miteinander
MOBILITÄTSPAKET INHALT NIEDERÖSTERREICH 2023–2027 1 Rückblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2 Schwerpunkte 2023–2027 . . . . . . . . . . . 8 3 Initiativen und Projekte . . . . . . . . . . . . . .12 4 Innovationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 VORWORT Mobilitätspaket Niederösterreich 2023–2027 Stand: Oktober 2022 Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Damen und Herren! Impressum: Amt der NÖ Landesregierung Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten Die Mobilität in Niederösterreich ist geprägt von einem Mitein- Das bestmögliche Mobilitätssystem für alle Niederösterreiche- Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr ander zwischen öffentlichem Verkehr, der aktiven Mobilität rinnen und Niederösterreicher zu schaffen ist uns als Land Gruppe Straße und dem für uns nach wie vor nicht irrelevanten Individualver- Niederösterreich von größter Bedeutung. Mit dem Mobilitäts- Abteilung Raumordnung und kehr. Es ist ein Miteinander zwischen urbanem und ländlichem paket für die Jahre 2023-2027 definieren wir konkrete Maß- Gesamtverkehrsangelegenheiten Telefon: +43 2742 9005-14971 Raum, das vielfältige und unterschiedliche Ansprüche an die nahmen und Vorhaben um festzuhalten, was die Bevölkerung E-Mail: post.ru7@noel.gv.at Mobilität der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher aber genauso die Wirtschaft in Niederösterreich in Sachen Abteilung Landesstraßenplanung stellt. Was uns bei aller Vielfalt und den Unterschieden aller- Fortschritt der Mobilität erwarten können – kurz gesagt: Wir Telefon: +43 2742 9005-60310 dings eint ist, dass die Faktoren Sicherheit, Zuverlässigkeit, wollen Sicherheit und Planbarkeit in unsicheren Zeiten schaffen. E-Mail: post.st3@noel.gv.at Nachhaltigkeit, Resilienz und Leistbarkeit in ganz Niederöster- Trotz all dieser Unsicherheiten wird Niederösterreich eine Redaktion: reich von zentraler Bedeutung sind. All diesen Anforderungen verlässliche und kontinuierliche Mobilitätspolitik fortsetzen, Rosinak & Partner ZT GmbH wollen wir durch eine ausgewogene Mobilitätspolitik, in der wir wie sie seit langem bereits verfolgt wird. Schlossgasse 11, 1050 Wien Telefon: +43 1 544-0707 allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern ihren Besonders wichtig ist dabei ein starker Umweltverbund – E-Mail: office@rosinak.at Raum geben, gerecht werden. In diesem Mobilitätspaket sind also der öffentliche Verkehr sowie die aktive Mobilität – der die zentralen Maßnahmen und Schwerpunkte einer zukunfts- Multimodalität erleichtert und einen flächendeckenden Zu- Gestaltung: GPK public GmbH fähigen Mobilität in Niederösterreich abgebildet. Damit gehen gang zu einer nachhaltigen Mobilität ermöglicht. Neben dem Gußhausstraße 14/2, 1040 Wien wir unseren Weg der Mobilitätswende konsequent weiter in notwendigen Angebot braucht es dafür auch moderne und Telefon: +43 1 585 6969 E-Mail: gpk.public@gpk.at Richtung Zukunft. sichere Infrastruktur, um die Weichen der Mobilität in Nieder- österreich Richtung Zukunft zu legen. All das werden wir im Druck: Rahmen unseres in Worte gegossenen Plans umsetzen. Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gebäudeverwaltung, Amtsdruckerei LH Johanna Mikl-Leitner LR Ludwig Schleritzko © Shutterstock Inc.
4 5 MOTIVATION Handlungsdynamik durch Mobilitätspakete Der Leitsatz „Mobilität in ihrer Vielfalt sichern, zukunftsfähig Dabei wurden Voraussetzungen für eine zukunftsweisende gestalten und fördern“ aus dem Mobilitätskonzept 2030+ ist Mobilität formuliert, die als zusammenhängende Handlungs- die längerfristige und strategische Grundlage einer konse- felder weiterhin Gültigkeit haben: quenten und kontinuierlichen Mobilitätspolitik in Niederös- terreich (https://www.noe.gv.at/noe/NOEL_Mobilitaets- VERKEHRS- konzept_180815_Druckversion.pdf). Dabei werden die INFRASTRUKTUR unterschiedlichen regionalen Ausprägungen Niederöster- reichs, wie Zentren, Achsen und ländliche Räume berück- sichtigt und zielgerichtet die Stärken der unterschiedlichen Verkehrsmittel genutzt, um regional angepasste Verkehrslö- MULTIMODALE SCHNITTSTELLE UND sungen und Mobilitätsangebote zu schaffen. Für das Land ANGEBOTE KOOPERATIONEN Niederösterreich stehen dabei die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung im Mittelpunkt. INNOVATIVE IMPULSE Diese strategische Orientierung des Mobilitätskonzepts ist für einen Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren ausgerichtet. Es hat sich bewährt, dieses Konzept durch mittelfristige Pro- gramme zu konkretisieren. Dies ist mit dem Mobilitätspaket ■ eine leistungsfähige Infrastruktur für den Umweltverbund 2018–2022 erstmals erfolgt (https://www.noe.gv.at/noe/ (öffentlicher Verkehr, Fußverkehr, Radverkehr) und den Mobilita_tspaket-Niederoesterreich_2018-2022_ES.pdf). motorisierten Individualverkehr (MIV), Wesentliches Ziel dieses Paketes war, die Handlungsdynamik in einer unmittelbaren Zukunft zu erhöhen. ■ attraktive, verkehrsmittelübergreifende Angebote, die den Trend zur Multimodalität, einer situativen Nutzung jeweils passender Verkehrsmittel unterstützen, ■ effiziente Schnittstellen zwischen den Verkehrsmitteln, Impulse zur Förderung und Verbreiterung von neuen Formen der Mobilität (Teilen statt Besitzen, Elektromobilität, Sharing-Systeme, autonomes Fahren usw.), ■ innovative Impulse, die zu einer intelligenten, nachhaltigen Mobilität beitragen. 1 RÜCKBLICK NÖ Landesverkehrskonzept Mobilitätskonzept Mobilitätspaket Niederösterreich 2030+ Niederösterreich 2018–2022 1990 1997 2015 2017 2022 Mobilitätspaket Niederösterreich 2023–2027 NÖ Landesverkehrskonzept © Shutterstock Inc.
6 7 BILANZ ZIEHEN MOBILITÄT IM WANDEL Das Mobilitätspaket Niederösterreich 2018–2022 Zusätzliche Impulse 2018–2022 Mit dem Mobilitätspaket 2018–2022 wurden zahlreiche Projekte Bei der Straßeninfrastruktur wurden mehrere Bundesstraßen- ■ Mit einer Vereinbarung zwischen ■ Gemeinsam mit der Stadt Wien so- ■ Intelligent Transport Systems (ITS) eingeleitet und zu einem großen Teil umgesetzt. So werden bei projekte dem Bundesministerium für Klima- wie den Wirtschaftskammern Nie- bzw. Verkehrstelematik gewinnen zu- den Schienenprojekten wichtige Achsenprojekte wie schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, derösterreich und Wien wurde ein nehmend an Bedeutung für das Ver- ■ A5, Nord Autobahn Schrick – Poysbrunn, Innovation und Technologie und dem Aktionsplan für nachhaltige Logistik kehrssystem. Das Kompetenzzent- ■ Ausbau des Marchegger Astes, Land Niederösterreich zur Schaffung 2030+ im Raum Niederöster- rum für ITS in der Ostregion „ITS ■ A5, Umfahrung Drasenhofen, und Weiterentwicklung nachhaltiger, reich-Wien erarbeitet, mit dem Ziel Vienna Region“ gestaltet diesen Pro- ■ Ausbau der Pottendorfer Linie, überregionaler Mobilitätslösungen Güterverkehr in beiden Bundeslän- zess und entwickelt Methoden, Pro- ■ S3, Weinviertler Schnellstraße, Hollabrunn – Guntersdorf im nördlichen Niederösterreich wur- dern umweltfreundlich und stadt- dukte und Services, die eine verlässli- ■ Ausbau der Inneren Westbahn de die Perspektive für eine spürbar verträglich zu organisieren (https:// che Verkehrsinformation und Analyse fertiggestellt, die A4 Ost Autobahn (Fahrstreifenzulegung) dynamische Entwicklung des Wald- www.logistik2030.at/wp-content/ des Verkehrsgeschehens ermögli- bis 2025 fertiggestellt sein und verbesserte Angebote ermög- wurde schrittweise bis 2022 verkehrswirksam. Bei den Lan- viertels und des westlichen Wein- uploads/2019/12/BROSCHUERE_ chen (z. B. AnachB.at Routenplaner, licht. Der Ausbau der Nordbahn und des Semmering-Basistun- desstraßen wurden mehrere der im Mobilitätspaket 2018–2022 viertels geschaffen. Logistik2030_BarrFree.pdf). Verkehrsmodell Ostregion). Zudem nels sollen bis 2030 verkehrswirksam werden. Zudem wurden angeführten Projekte (L9, L88, B25, B30, B6; B2 / B4, B36 / hilft ein verbindlicher gemeinsamer 30 Bahnhöfe modernisiert und als multimodale Schnittstellen B37 / B38) umgesetzt oder werden laufend vorangetrieben. ■ Die Anzahl der Mobilitätsgemeinden, ■ Mit dem Ziel, allen Niederösterrei- Datenstandard dabei, zahlreiche aufgerüstet. Das Angebot im Schienenpersonennahverkehr die das Service des Regionalen Mobi- cherinnen und Niederösterreichern E-Government-Prozesse sowie die ak- (SPNV) konnte auf vielen Relationen durch neue, barriere- Da sich diese Vorgangsweise bewährt hat, wird nunmehr ein litätsmanagements nutzen, konnte einen Zugang zu einem attraktiven tuelle Information über das Verkehrs- freie Nahverkehrszüge mit modernem Fahrgastinformations- neues Mobilitätspaket für den Zeitraum 2023 bis 2027 kontinuierlich auf inzwischen 527 Mobilitätsangebot zu ermöglichen geschehen und zur aktiven Verkehrs- system, WLAN, mehr Sitzplätzen und durch Taktverdichtungen „geschnürt“. (Stand 23.09.2022) gesteigert wer- wurde der Startschuss für ein neues lenkung und –steuerung umzusetzen und zusätzliche Angebotsleistungen verbessert sowie die den. Dies stellt sicher, dass kombinier- Verständnis des Mobilitätssystems (Graphenintegrationsplattform GIP). Planungen zum Infrastrukturausbau von Regionalbahnen im Das Land Niederösterreich hat frühzeitig damit begonnen, te Mobilitätslösungen und auf die je- gegeben und die Initiative „Mobility. Land begonnen werden. das Mobilitätssystem neu zu denken und Rahmenbedingun- weilige Gemeinde zugeschnittene Lab in Niederösterreich“ ins Leben In Zukunft sollen durch die optimale gen zu schaffen, die es ermöglichen, im Personen- und Güter- Verkehrslösungen umgesetzt werden. gerufen, um gemeinsam mit den Ge- Vernetzung aller verfügbaren Verkehrs- Die Neuordnung des Regionalbusverkehrs – im Jahr 2009 be- verkehr Umweltauswirkungen und Verkehrsbelastungen zu meinden neue Mobilitätslösungen in träger und Verkehrsmittel vielfältige gonnen – wurde weitergeführt, mittlerweile sind ca. 60 Mio. reduzieren. Hierfür wurden langfristig angelegte Maßnah- ■ Die Umsetzung flexibler, öffentlicher sogenannten Reallaboren zu erpro- Mobilitätsangebote bereitgestellt wer- Angebotskilometer pro Jahr ausgeschrieben. Die Vergabe er- men, die die unterschiedlichen regionalen Bedingungen Nie- Mobilitätsangebote wie Anrufsam- ben. den, damit bestmögliche Erreichbar- folgt nach Ausschreibungsprinzipien (starke Achsen, attraktive derösterreichs bestmöglich berücksichtigen, definiert. meltaxis, Rufbusse und Gemeinde- keitsverhältnisse für die Bevölkerung Zubringer zur Bahn, Angebot für den Schienenverkehr) und busse wurde intensiviert. So werden ■ Zudem ist mit dem VOR KlimaTicket im Land geschaffen werden. Mit nach weiteren Qualitäts- und Sozialkriterien. Auf diesem Weg Eine konsistente Mobilitätspolitik muss nicht nur nachhaltig, vorhandene Mobilitätslücken ge- Region und dem VOR KlimaTicket dem Mobilitätspaket Niederösterreich konnten im Sommer 2022 im Südlichen Weinviertel die ersten sondern auch resilient und robust sein, also auf unerwartete schlossen und die Abhängigkeit vom MetropolRegion die Benützung öf- 2023–2027 wird ein Maßnahmenmix Elektrobus-Linien Niederösterreichs in Betrieb gehen (1,3 Mio. Veränderungen reagieren können. Deshalb wurden auf Grund- Auto reduziert. fentlicher Verkehrsmittel nicht nur formuliert, der die Vielzahl der vorhan- Angebotskilometer pro Jahr, elf E-Busse). lage des Mobilitätskonzepts 2030+, aber über das Mobilitäts- einfacher, sondern auch billiger ge- denen Verkehrsträger sichtbar macht paket 2018–2022 hinaus in den letzten Jahren eine Fülle von ■ Radfahren und Zufußgehen gewin- worden – mit Fahrgastzunahmen, und im Sinne der Mobilitätsbedürfnisse Neben Investitionen in eine leistungsfähige Infrastruktur für zusätzlichen Initiativen – über unmittelbare Zuständigkeiten nen zunehmend an Bedeutung für die weitere Angebotsverbesserun- der Niederösterreicherinnen und Nie- den Umweltverbund und den Ausbau attraktiver verkehrs- hinweg, auf Landesebene und in den einzelnen Regionen – als eine nachhaltige Mobilität. Mit einer gen erfordern werden. derösterreicher optimal miteinander mittelübergreifender Angebote wurden effiziente Schnitt- Konzepte bzw. konkrete Maßnahmen ergriffen: Strategie für mehr aktive Mobilität vernetzt und umweltgerecht weiterent- stellen zwischen den Verkehrsmitteln installiert und Impulse in Niederösterreich werden Maß- ■ Zusammenarbeit – im Mobilitätspaket wickelt. zur Förderung und Verbreitung von neuen Formen der Mobi- nahmenpakete in unterschiedlichen 2018–2022 als Schwerpunkt bei lität gesetzt. Handlungsfeldern geschnürt (https: überregionalen Aufgaben formuliert //www.noe.gv.at/noe/P83844_ – ist zur Querschnittsaufgabe gewor- Strategie_Broschuere_050321_BT_ den, die alle folgenden Schwerpunk- bfrei.pdf). Hierzu gehören u. a. die te betrifft – etwa auch die Anliegen Gründung der Radland GmbH sowie von Unternehmen und der Bevölke- die Initiierung eines Förderpro- rung die nach dem „One-Stop-Shop“- gramms für Radschnellwege und Prinzip effizient und schnell erledigt Rad-Basisnetze sowie für ländliche werden müssen. Erschließungsradwege.
8 9 DIE HANDLUNGSFELDER Verkehrsmittel intelligent verknüpfen und Bewusstsein für verändertes Verhalten schaffen Die Schwerpunkte 2023–2027 leiten sich aus den aktuellen Herausforderun- VERKEHRS- gen ab. Sie aktualisieren und ergänzen INFRASTRUKTUR die im Mobilitätspaket 2018–2022 ent- haltenen Handlungsfelder. Das Land Niederösterreich schlägt dabei einen MULTIMODALE SCHNITTSTELLE UND Weg ein, bei dem das Miteinander der ANGEBOTE KOOPERATIONEN Verkehrsarten im Sinne der Multimoda- lität im Vordergrund steht. Ziel ist, je nach individuellem Bedarf zweckgebun- den das jeweils beste multimodale An- INNOVATIVE IMPULSE gebot zu schaffen. Dabei ist ein auf die regionalen Mobilitätsbedürfnisse abge- stimmtes Angebot von Regionalbahnen, Linienbussen und flexiblen Mobilitätslö- sungen zu entwickeln. Neben dem Aus- Der Ausbau, die Modernisierung und bau der Verkehrsinfrastruktur – sowohl der Betrieb der Verkehrsinfrastruktur 1. Der Verknüpfung des Linienver- auf der Straße als auch der Schiene – stehen im Zeichen der Qualitätssiche- kehrs (Eisenbahn, Regionalbusse) und der Verbesserung öffentlich zu- rung. Dort, wo es vorrangig um die Ent- mit bedarfsorientierten Mobili- gänglicher Verkehrsmittel, sind dabei lastung der Bevölkerung geht – in stark tätsangeboten bzw. Mikro-ÖV im alle Mobilitätsformen intelligent zu ver- befahrenen Ortszentren und bei hohen flächigen Verkehr und außerhalb knüpfen. Grundvoraussetzungen dafür Umweltbelastungen – wird die Straßen- der Hauptverkehrszeiten sowie sind infrastruktur weiterzuentwickeln sein. die Integration von Sharing- und In diesem Sinne bekennt sich Nieder- Leihsystemen. Ziel ist es, in ■ eine leistungsfähige Infrastruktur österreich zu den geplanten Bundes- ländlichen Bereichen ein öffentli- für den Umweltverbund (öffentlicher straßenprojekten; bei Landesstraßen ches Mobilitätsangebot zu Verkehr, Fuß- und Radverkehr), wird die im Mobilitätskonzept Nieder- realisieren, das dazu beitragen genauso wie den motorisierten österreich 2030+ festgelegte Beurtei- kann, Fahrten mit dem privaten Individualverkehr (MIV), lungsmethodik zur Priorisierung von PKW zu substituieren. Projekten im Hinblick auf den aktuellen ■ eine räumlich und zeitlich hohe Diskurs vertieft – die Kriterien Flächen- 2. Förderung der aktiven Mobilität Verfügbarkeit der Verkehrsträger, bedarf und Klimaschutz werden ange- durch den Ausbau von Landes- 2 ■ effiziente Schnittstellen zwischen messen berücksichtigt, eine Abwägung aller Kriterien wird weiterhin stattfin- radnetzen, stärkere Berücksichti- gung der Ansprüche der Fußgän- SCHWER- ■ den Verkehrsmitteln, Impulse zur Förderung und Verbrei- den. Neben den genannten Schwer- punkten wird zusätzlich der Fokus auf drei Zukunftsthemen liegen: gerinnen und Fußgänger. 3. Einer an den jeweiligen Lebens- PUNKTE tung von neuen und kooperativen Formen der Mobilität. verhältnissen orientierten Bewusstseinsbildung, wobei 2023–2027 die Erkenntnisse der Verhaltens- ökonomie – mit Impulsen und „Anstößen“ – genutzt werden sollen. © Shutterstock Inc.
10 11 SCHWERPUNKTE MITTEL- UND LANGFRISTIGE ZIELE Angebote für die Mobilität der Zukunft Stabilität, Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit, Weitblick Die Qualität der Mobilitätspolitik entfal- Die Ziele des Mobilitätskonzeptes 2030+ Angesichts zwischenzeitlicher Erkennt- Mit den Schwerpunkten des Mobilitäts- tet sich durch eine Verknüpfung der bis- und des Mobilitätspakets 2018–2022 nisse und Trends werden zusätzliche pakets 2023–2027 werden im Übrigen herigen Handlungsfelder und Schwer- VERKEHRS- werden konsequent weiterverfolgt: Akzente gesetzt: die Ziele und Maßnahmen stärker ver- punkte, die weiterhin gelten. Im Vorder- INFRASTRUKTUR knüpft. Mobilitätschancen verbessern – grund stehen dabei die Adressaten – die ■ die Mobilitätschancen verbessern, ■ die notwendige Anpassung an die das heißt etwa auf der Handlungsebene Menschen mit ihrer täglichen Wahl der Klimaveränderung als permanente ein durchgängiges Mobilitätsangebot Verkehrsmittel. Infrastruktur, Angebots- ■ verkehrsbedingte Klima- und Aufgabe verankern und als Chance von „Tür-zu-Tür“ schaffen. MULTIMODALE SCHNITTSTELLE UND qualitäten und Bewusstseinsbildung ANGEBOTE KOOPERATIONEN Umweltbelastungen minimieren, zur Aufwertung des öffentlichen müssen zusammenwirken, positive Ent- Raumes nutzen, wicklungen in der Mobilität zeitgerecht ■ das Verkehrssystem effizienter genutzt werden. Und: der Weg zu einer machen, ■ eine optimale Verknüpfung des zukunftsweisenden Mobilität erfordert BEWUSSTSEINSBILDUNG INNOVATIVE IMPULSE öffentlichen Verkehrs mit intelligen- Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Die ■ einen sicheren Betrieb der ten Mobilitätsdiensten vorantreiben. Handlungsfelder für eine zukunftswei- Infrastruktur gewährleisten. sende Mobilität werden nunmehr um das Thema Bewusstseinsbildung er- gänzt. © Amt der NÖ Landesregierung / Paul Liebhart © ÖBB / Michael Fritscher
12 13 STRASSE Das Straßennetz gut erhalten und sorgsam weiterentwickeln EIN QUALITÄTSNETZ NETZERGÄNZUNGEN ■ S1 Wiener Außenring Schnellstraße BETRIEBSSICHER HALTEN VON BUNDESSTRASSEN im Abschnitt Schwechat – Süßen- (AUTOBAHNEN UND brunn, Niederösterreich hat ein ausgedehntes SCHNELLSTRASSEN) Landesstraßennetz. Es sichert für die ■ S8 Marchfeld Schnellstraße Bevölkerung, den Regionalbusverkehr Straßennetzergänzungen sind kein im Abschnitt West, und den Güterverkehr die Erschlie- Selbstzweck eines überkommenen Mo- ßungsqualität und die Erreichbarkeit bilitätsverständnisses, sie sind zualler- ■ A5 Umfahrung Drasenhofen aller Landesteile. Vorrangig ist das Be- erst für die Entlastung der Bevölkerung Vollausbau, standsnetz sicher und gut nach Quali- notwendig: bei schützenswerten Sied- tätsstandards zu erhalten. Gleichzeitig lungsgebieten und in belebten Orts- ■ S34 Entlastungsstraße für müssen notwendige Netzergänzungen zentren. Sie schaffen zudem Spielräu- St. Pölten (B1 - A1 - B139 - B20), unter besonderer Beachtung von Um- me für einen attraktiveren öffentlichen welt, Ökologie und Klima umgesetzt Verkehr und mehr Platz für Fußgänger- ■ den Kapazitätserweiterungsprojek- werden. Zudem ist der Bodenverbrauch innen und Fußgänger sowie für wichtige ten in Niederösterreich (A2, A4, A22, auf das geringste erforderliche Aus- Radverkehrsrouten. S3, S4) sowie den Projekten für maß zu beschränken. zusätzliche Anschlussstellen, die der In diesem Sinne bekennt sich das Land Entlastung von Siedlungsgebieten zu den in Planungs- und Genehmi- dienen. gungsverfahren weit fortgeschrittenen Bundesstraßenprojekten, also der Niederösterreich geht davon aus, dass diese im Bundesstraßengesetz veran- kerten Vorhaben realisiert werden. 3 INITIATIVEN UND PROJEKTE © Amt der NÖ Landesregierung © Radland GmbH
14 15 STRASSE ÖFFENTLICHER VERKEHR: SCHIENE Landesstraßenprojekte Infrastruktur: Ein attraktives, intermodales Angebot Bei Landesstraßenprojekten kommt EISENBAHNINFRASTRUKTUR den Kriterien Umwelt, Ökologie, Klima PROJEKT REALISIERUNGSHORIZONT1 und Bodenverbrauch künftig noch Leistungsfähige Schienenstrecken sind eine Voraussetzung mehr Beachtung zu. Bei den ange- für die Schaffung von Tür-zu-Tür-Angeboten im öffentlichen ab 2023 führten Landesstraßenprojekten wird und kombinierten Verkehr. Angesichts dessen sind von 2023 B3, Umfahrung Groß-Enzersdorf (abhängig von der S1) eine Umsetzung bis 2027 angestrebt. bis 2027 und darüber hinaus folgende Maßnahmen auf L2070, Entlastungsspange Schwechat-Kledering ab 2023 den Verkehrsachsen vorgesehen und im ÖBB Rahmenplan Ein Maßnahmenpaket für das nördliche 2022–2027 enthalten. 2 ab 2024 Niederösterreich (Sicherheitsausbauten L5181, Spange Wörth (abhängig von der S34) B2 / B4, B36 / B37 / B38, B38 / B41, Umfahrungen Stögersbach, Scheidel- STRECKENNEUBAU- UND AUSBAU B6, Umfahrung Harmannsdorf-Rückersdorf bis 2024 dorf, Brunn/W.) soll bis 2035 umge- setzt werden. Für die Umfahrungen STRECKE MASSNAHME B17, Ostumfahrung Wiener Neustadt ab 2024 B260 Airport Region finden derzeit die MARCHEGGER OSTBAHN durchgehende Zweigleisigkeit B60, Niveaufreimachung ÖBB Kreuzung Götzendorf ab 2025 Planungen zur UVP statt. Niveaugleiche Bahnübergänge an Hauptbahnverbin- Modernisierung und Neubau der Verkehrsstationen ab 2025 (abhängig von dungen sollen laufend durch Unter- bzw. L120, Umfahrung Königstetten Elektrifizierung der Strecke Grundeinlösungen) Überführungen ersetzt werden. Weiter- hin werden laufend Park & Drive Anla- POTTENDORFER LINIE durchgehende Zweigleisigkeit von Wien bis Wampersdorf B123b Neue Donaubrücke Mauthausen ab 2024 gen an wichtigen Verkehrsknotenpunk- ten errichtet. Modernisierung und Neubau der Verkehrsstationen B54 Unterführung Wr. Neustadt bis 2024 SÜDBAHN, Umbau Nordkopf Wiener Neustadt viergleisig ab 2026 (abhängig von Zur Förderung des Radverkehrs mit SEMMERINGBASISTUNNEL B233, Umfahrung Zwölfaxing Grundeinlösungen) Routen durch die Stadt- und Gemeinde- UND ZULAUFSTRECKE Geschwindigkeitsanhebung Wiener Neustadt – Gloggnitz zentren können Radverkehrsanlagen B36, Umfahrung Großglobnitz-Kleinpoppen, zwei zusätzliche Gleise zwischen Wien Meidling und Mödling bis 2027 auf Landesstraßen erforderlich sein, Nord und Süd und damit einhergehend Geschwindig- zusätzliche Haltestellen „Rosenhügel“ und „Brunn Campus“ keitsbeschränkungen (Tempo 30), ins- Semmeringbasistunnel besondere bei Radfahrstreifen und Mehrzweckstreifen. Modernisierung Semmering Bergstrecke FLUGHAFENSPANGE Neubaustrecke Flughafen Wien – Bruck an der Leitha FRANZ-JOSEFS-BAHN PAKET 1 Reinvestitionsmaßnahmen und Attraktivierungsmaßnahmen Erhöhung Höchstgeschwindigkeiten (bis zu 160 km/h), erhöhte Seitenbeschleunigung Fahrzeitverkürzung bis zu 8 Minuten (REX) und bis zu 12 Minuten (Sprinter-REX) PAKET 2 DIREKTANBINDUNG HORN & ZWEISPURINSEL Errichtung einer Verbindungsstrecke nach Horn (rund 3 km Neubaustrecke) Elektrifizierung bis Horn, Bahnhofsumbau selektive zweigleisige Ausbaumaßnahmen südlich von Irnfritz und südlich von Sigmundsherberg, weitere Beschleunigungsmaßnahmen INNERE WESTBAHN Attraktivierung der Verkehrsstationen und barrierefreier Ausbau Ausbau und Attraktivierung der Strecke mit zusätzlichen Wendeanlagen © ROSINAK & PARTNER ZT GmbH 1 in Abhängigkeit der Genehmigungsverfahren und technischen Realisierbarkeit 2 in Abhängigkeit der Genehmigungsverfahren und technischen Realisierbarkeit
16 17 ÖFFENTLICHER VERKEHR: ÖFFENTLICHER VERKEHR: SCHIENE SCHIENE Infrastruktur: Kundenorientiert und nachhaltig Angebotsverbesserungen STRECKENMODERNISIERUNG – Zusätzlich werden die Traisentalbahn, Nordwestbahn, Flughafen-S-Bahn ANGEBOTSVERBESSERUNGEN ATTRAKTIVE REGIONALBAHNEN die Erlauftalbahn und die Kremser Bahn sowie der Südbahn-Achse. Die IM SCHIENENPERSONENVERKEHR elektrifiziert. In diesem Zusammenhang Verbindungsbahn soll bis 2029 Bis zum Jahr 2027 und darüber hinaus3 erfolgt die Prüfung des zweigleisigen modernisiert und attraktiviert Neben dem Ausbau der Infrastruktur erfolgen umfangrei- erfolgen umfassende Investitionen in Ausbaus St. Pölten - Herzogenburg für werden, mit einem dichteren che Angebotsverbesserungen, die auch den Einsatz neuer die Attraktivierung und den barriere- den Nahverkehr der Tullnerfeldbahn Intervall und neuen Stationen. Fahrzeuge für den schnellen Nahverkehr auf den Hauptstre- freien Ausbau der Verkehrsstationen. (Linie S40) und Kamptalbahn-Linie cken umfassen. Das zukünftige Angebot wurde in mehreren Gleichzeitig werden die Gleise und die (R44 nach Krems und weiter nach Horn). ■ Weiterführung der Überlegungen Verkehrsdiensteverträgen für die ÖBB Personenverkehr, die Sicherungstechnik erneuert, die Ge- zum Ausbau von Stadtregional- Niederösterreich Bahnen, die Wiener Lokalbahnen und die schwindigkeiten angehoben und Kreu- DEKARBONISIERUNG bahnen zwischen Wien und Raaberbahn vereinbart und umfasst bei den Fahrplänen fol- zungsstationen angepasst. In Folge des- Niederösterreich. gende Verbesserungen, die drei Kategorien zugeordnet sen wird eine Verdichtung auf einen ■ Die Regionalbahnen Aspangbahn, werden können: 30-Minuten-Takt erfolgen, und neue Triestingtalbahn, Gutensteinerbahn Eine steigende Nachfrage im öffentli- barrierefreie Züge kommen zum Ein- und Puchbergerbahn sollen bis chen Nah- und Fernverkehr wird lang- satz. Dies betrifft die Regionalbahnen: 2030 elektrifiziert bzw. fahrzeug- fristig die Schaffung zusätzlicher Kapa- seitig dekarbonisiert werden. zitäten bzw. Netzerweiterungen bei der STRECKE MASSNAHME KATEGORIE ■ Kamptalbahn, Schieneninfrastruktur erfordern, des- INFRASTRUKTURAUSBAU halb werden Planungsprozesse zeitge- SÜDBAHN Anpassung des Semmeringverkehrs im Zuge der Neuordnung T INKL. SEMMERINGBAHN des Fernverkehrs ■ Puchbergerbahn, AN DER SCHNITTSTELLE NÖ-WIEN recht einzuleiten sein, gestützt auf ent- sprechende Nachfrageprognosen. schnelle Nahverkehrslinie REX9 Wien Meidling – Baden – Wiener Neustadt ■ Traisentalbahn, ■ Modernisierung der mit Durchbindung nach Payerbach-Reichenau (täglich, stündlich) T, A S-Bahn-Stammstrecke Wien und Taktknoten Wiener Neustadt ■ Erlauftalbahn. (Wien Meidling - Wien Floridsdorf) neue Fahrzeuge für den schnellen Nahverkehr F und Verknüpfung mit der Nordbahn, Laaer Ostbahn, Verdichtung REX- und S-Bahn-Verkehr (Wien – Wiener Neustadt) T WESTBAHN Innere Westbahn: Taktverdichtungen (S50, REX51) T neue Fahrzeuge für den schnellen Nahverkehr F REGIO-NETZ ST. PÖLTEN Einsatz von barrierefreien Zügen und Fahrplananpassungen, T, F abgestimmt auf den Infrastrukturausbau FRANZ-JOSEFS-BAHN Direktzug Wien FJB – Gmünd NÖ – Prag („Silva Nortica“) A weitere Taktverdichtungen und Fahrzeitverkürzungen T Inbetriebnahme Taktknoten Hadersdorf am Kamp mit neuem T Taktfahrplan-Konzept Wien FJB - Krems weitere Fahrplananpassungen je nach Ausbaufortschritt T, A MARCHEGGER OSTBAHN Angebotsverdichtungen in der Hauptverkehrszeit T täglicher Stundentakt R81, Verlängerung S80 bis Siebenbrunn- Leopoldsdorf nach Fertigstellung zweigleisiger Ausbau T Marchegger Ostbahn POTTENDORFER LINIE Umsetzung Taktverdichtung S60 im Halbstundentakt in der T, A Hauptverkehrszeit bis Ebreichsdorf T ………. Taktverdichtung, Fahrplananpassung A ………. Angebotserweiterung © Amt der NÖ Landesregierung / Paul Liebhart © Amt der NÖ Landesregierung / Paul Liebhart F ………. neue Fahrzeuge 3 in Abhängigkeit der Gremienbeschlüsse, Genehmigungsverfahren und technischen Realisierbarkeit
18 19 ÖFFENTLICHER VERKEHR: ÖFFENTLICHER VERKEHR: BUSLINIEN SCHIENE & FLEXIBLER ÖFFENTLICHER VERKEHR Angebotsverbesserungen Angebotsqualität im integrierten Regionalverkehr Im vergangenen Jahrzehnt wurden sämtliche NÖ Regional- busverkehre im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen neu vergeben, geordnet und optimiert. Dabei wurden unter STRECKE MASSNAHME KATEGORIE anderem Umstiegsverbindungen Bus/Bus sowie Bus/Bahn INNERE ASPANGBAHN Angebotsausweitung auf der Inneren Aspangbahn von 5 bis 23 Uhr verbessert, Taktverkehre eingeführt, auf barrierefreie Zugänge A von Wien Hbf. bis Wiener Neustadt geachtet, ein zeitgemäßes und neues Fahrzeugmaterial einge- setzt und die Verwendung von GPS-basierter Echtzeitinforma- NORDWESTBAHN, Ausweitung des schnellen Nahverkehrs T, A LAAER OSTBAHN, tionen im Routenplaner forciert. Diese Regionalbusstrategie NORDBAHN punktuelle Maßnahmen für Angebotsverbesserungen A wird auch in Zukunft weitergeführt. Dafür erfolgten eine Un- terteilung des Landes in 16 funktionale Regionen und die Einsatz neuer Doppelstockzüge F Festlegung von Planungsgrundsätzen und Vergabekriterien. MARIAZELLERBAHN Halbstundentakt (St. Pölten – Kirchberg an der Pielach) T Neben ökonomischen und technischen Aspekten werden Qualitäts- und Sozialkriterien berücksichtigt. In den nächsten KAMPTALBAHN Einsatz von Akku-Zügen F Jahren schreibt der VOR folgende Regionen neu aus: © Amt der NÖ Landesregierung / Paul Liebhart Durchbindung aller Züge umsteigefrei über Krems nach St. Pölten A BADNER BAHN Einsatz der neuen Triebwagen Tw500 und Ersatz der alten, Da die Bevölkerungsverteilung in Niederösterreich eine opti- F nicht barrierefreien Züge Tw100 male ÖV-Versorgung aller Landesteile mit linienbasieren An- Ausbau der Sitzplatzkapazitäten zwischen Wien Oper und Wiener geboten bei Bus und Bahn nicht ermöglicht, wird zukünftig A REGION BETRIEBSSTART Neudorf das sehr gute ÖV-Angebot im Regionalbusverkehr im Wesent- Mostviertel West 2023 lichen auf Achsen konzentriert und durch Bedarfsverkehre (Anrufsammeltaxi-Verkehre) ergänzt. Dabei werden linienge- T ………. Taktverdichtung, Fahrplananpassung Römerland-Carnuntum 2023 bundene (Bahn, Bus) sowie bedarfsgesteuerte Verkehre A ………. Angebotserweiterung (AST) in der Flächenbedienung gesamthaft geplant und in F ………. neue Fahrzeuge Krems-Hollabrunn 2024 „integrierten Ausschreibungen“ umgesetzt. Damit sollen so- wohl ein Grundangebot zu Schwachlastzeiten als auch ein Wienerwald 2025–2027 leistungsstarkes und linienorientiertes ÖV-Angebot abseits Weinviertel West 2025–2027 starker ÖV-Achsen schrittweise entwickelt werden. Neu ist, dass bedarfsgesteuerte Verkehre nun im Rahmen einer LUP-St. Pölten 2025–2027 Grundversorgung vom Land Niederösterreich finanziert wer- den. Damit ist dieses Angebot – anders als heute – zukünftig Region St. Pölten 2026–2028 Bestandteil des Verbundtarifs und ohne Aufpreis mit den be- kannten Fahrkarten nutzbar. Derzeit wird eine erste integrierte Klosterneuburg 2026–2028 Ausschreibung mit Betriebsstart im dritten Quartal 2023 im Mostviertel Zentralraum Süd 2027–2029 Mostviertel verwirklicht. Im Herbst 2024 soll mit einer weite- ren integrierten Ausschreibung im Raum Krems-Hollabrunn Waldviertel 2027–2029 ein neues, integriertes Gesamtangebot für diese Region um- gesetzt werden. Baden 2028–2030 Neunkirchen 2028–2030 Wachau 2028–2030 Tullnerfeld 2028–2030 Weinviertel Ost 2029–2031 Südraum 2030–2032 © Amt der NÖ Landesregierung / Paul Liebhart © ÖBB / Phillip Horak
20 21 ÖFFENTLICHER VERKEHR: BUSLINIEN ÖFFENTLICHER VERKEHR: & FLEXIBLER ÖFFENTLICHER VERKEHR PARK & RIDE UND BIKE & RIDE Der Weg zu einem attraktiven Angebot abseits der Schienenstrecken Angebote im kombinierten Personenverkehr Um das Angebot an Linienverkehren und bedarfsgesteuerten PARK & RIDE UND BIKE & RIDE Verkehren in Niederösterreich für Fahrgäste bestmöglich zu PARK & RIDE-/BIKE & RIDE- gestalten und für die Fahrgäste unkompliziert und verlässlich Der Stellenwert des kombinierten Personenverkehrs zeigt sich BAUPROGRAMM abwickeln zu können, wird die bereits seit 2002 bestehende im Verkehrsverhalten – fast 40 % aller ÖV-Wege sind Zubringer- und seit 2021 mit einer neuen Software ausgestattete „NÖ verkehre. Seit vielen Jahren verbessert das Land Niederöster- Dispositionszentrale“ für AST-Verkehre genutzt. Die Anmel- reich deshalb das Angebot durch den Ausbau von Park & Ride- dung des individuellen Fahrtwunsches kann über eine App und Bike & Ride-Anlagen an Bahnhöfen und Haltestellen – mit am Mobiltelefon oder telefonisch erfolgen. Die Anmeldungen derzeit etwa 41.800 kostenlosen PKW-Stellplätzen und ca. BAHNSTRECKE P&R B&R werden gebündelt, so dass mehrere Fahrgäste gemeinsam 23.700 Zweirad-Stellplätzen. Südbahn X X entlang bestimmter Streckenabschnitte befördert werden können. Das Angebot ist mit Verbundzeitkarten meist ohne Allein bis 2024 sollen zusätzlich etwa 1.300 PKW-Stellplätze Westbahn X X Aufpreis nutzbar. und 700 überdachte Zweiradstellplätze errichtet werden. Ostbahn X X Längerfristig sollen in Niederösterreich den Pendlerinnen und Pendlern etwa 50.000 PKW-Stellplätze und 30.000 Franz-Josefs-Bahn X X © Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) GmbH Zweiradstellplätze zur Verfügung stehen, angepasst an den Nordbahn X X jeweiligen Bedarf. Mit diesem erweiterten Angebot reagiert das Land Niederösterreich auch auf die flächendeckende Nordwestbahn X X Parkraumbewirtschaftung in Wien. Pottendorfer Linie X X Längerfristiges Ziel ist neben einer laufenden Evaluierung Aspangbahn X X die bedarfsorientierte Erweiterung / Anpassung von P & R- Laaer Ostbahn X X Anlagen. Darüber hinaus wird die widmungskonforme Nutzung Der einfachste Weg von P & R-Anlagen zunehmend zu prüfen sein, um diese Stell- plätze dem kombinierten Verkehr vorzubehalten. Kremser Bahn X X zum Anrufsammeltaxi Puchberger Bahn X X Bei den Zweiradstellplätzen wird Wert auf eine einheitlich Traisentalbahn X X hohe Qualität gelegt. Um dem Trend zu hochwertigen Fahrrä- Leobersdorf-Weissenbach / dern und E-Bikes nachzukommen, wird zudem das Angebot X X Neuhaus für verschließbare und gesicherte System (Fahrradboxen, VOR Flex App Fahrt mit einem Echtzeit-Info: Wann kommt 1 herunterladen Von 2 Klick buchen mein Fahrzeug? Radgaragen) weiterentwickelt. Die Registrierung geht ganz einfach Von und in wenigen Minuten. Nach StartKREDITKARTE und Ziel in der App 0 1234 5678 9123 Nach der Buchung ist die aktuelle Position des eingeben und Fahrt bestätigen. Fahrzeugs in der App sichtbar. So können Sie genau sehen, wann das Fahrzeug ankommt. Bezahlen KREDITKARTE Nach 0 1234 5678 9123 Von Nach Bezahlen Buchen KREDITKARTE 0 1234 5678 9123 3 Fahrt antreten 4 Bequem bezahlen Bezahlen Am gewünschten Startpunkt Die Zahlung erfolgt in bar einsteigen und komfortabel direkt Von im Fahrzeug. Zu zum Zielort chauffiert werden. einem späteren Zeitpunkt Der Fußweg zur nächstgelegenen wird auch Nach die Zahlung mit KREDITKARTE Sammelstation wird in der App einer in der App hinter- 0 1234 5678 9123 angezeigt. legten Kreditkarte möglich sein. Bezahlen Buchen Buchen Buchen © Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) GmbH © Amt der NÖ Landesregierung
22 23 ÖFFENTLICHER VERKEHR: AKTIVE MOBILITÄT BAHNHÖFE UND HALTESTELLEN Mehr Platz für Fußgängerinnen, Fußgänger Die Bahnhöfe als multimodale Mobilitätsknoten und den Radverkehr Moderne Bahnhöfe nehmen als multimodale Mobilitätsknoten Barrierefreiheit und eine funktionale Ausgestaltung der In Niederösterreich werden über 15 % der zurückgelegten Mit der „Strategie für mehr aktive Mobilität in Niederöster- einen hohen Stellenwert im Verkehrssystem ein. Im Rahmen Bahnhöfe stehen für das Land Niederösterreich im Mittel- Wege an einem Werktag hauptsächlich zu Fuß absolviert und reich“ hat das Land zudem einen Weg eingeschlagen, um ei- von Konjunktur- und Infrastrukturpaketen wurden bis zum punkt. Darüber hinaus sollen an diesen Knotenpunkten un- für knapp 7 % wird das Fahrrad genutzt. Werden jene Wege genständig Maßnahmen zu setzen, die Barrieren abbauen Jahr 2018 bereits 34 Bahnhöfe und Haltestellen umgebaut ter dem Begriff „Mobilitätsstation“ verschiedene Verkehrs- dazu gezählt, bei denen das Fahrrad in Kombination mit dem und Anreize schaffen. Die Handlungsfelder gliedern sich in und attraktiviert. Die Modernisierung von weiteren 30 Bahn- mittel, Mobilitätsservices und weitere Serviceangebote öffentlichen Verkehr genutzt wird, erhöht sich der Wert auf die Bereiche Infrastruktur, Multimodalität, Digitalisierung und höfen wird bis 2023 abgeschlossen sein. Für den Zeitraum räumlich konzentriert und systemisch kombiniert werden. über 8 %. Bei diesen aktiven Mobilitätsformen handelt es Elektromobilität, Information und Kooperation sowie neue 2023 bis 2027 sind weitere rund 50 Bahnhöfe und Haltestellen Die Nutzerinnen und Nutzer haben so die Möglichkeit, ent- sich unbestritten um die gesündesten und umweltfreund- Strukturen. vorgesehen. Zusätzlich erfolgen im Zuge von Streckenausbau- sprechend ihren Anforderungen zwischen verschiedenen lichsten Fortbewegungsarten. Deshalb hat sich das Land ten bzw. -adaptierungen weitere Modernisierungs- und Um- Verkehrsmitteln zu wählen und umzusteigen. Niederösterreich zum Ziel gesetzt, den Anteil der täglich in baumaßnahmen, wie etwa bei der Franz-Josefs-Bahn. der aktiven Mobilität – auch in Kombination mit dem Öffentli- Allerdings hängt die Attraktivität von Bahnhöfen von der chen Verkehr – zurückgelegten Wege bis 2030 zu verdoppeln. Qualität des Umfeldes für Zubringerverkehre in der aktiven Mobilität entscheidend ab. Um Verbesserungspotenziale für Aktive Mobilität im Alltag bedeutet in Niederösterreich auf den Fuß- und Radverkehr zu identifizieren, hat das Land sicheren, direkten und attraktiven Wegen in einem zusammen- Niederösterreich eine Methodik zur standardisierten Bahn- hängenden Netz unterwegs zu sein und so alle wichtigen Ziele hofs-Umfeldanalyse entwickelt. Die Analysen werden durch erreichen zu können. Es liegt im Wesentlichen an den Städten die Mobilitätsmanagerinnen und Mobilitätsmanager der und Gemeinden, entsprechende Maßnahmen zu Gunsten des NÖ.Regional durchgeführt. Hierauf aufbauend sind dann in Fuß- und Radverkehrs umzusetzen. Das Land unterstützt sol- Kooperation mit den betroffenen Städten und Gemeinden che Initiativen, insbesondere bei Maßnahmen auf Landes- Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. straßen und durch die Radland GmbH, die Agentur für aktive Mobilität. Sie dient Gemeinden, Bildungseinrichtungen, Betrie- be und Partnerorganisationen als Anlauf- und Servicestelle. © ÖBB / Harald Eisenberger © Radland GmbH
24 25 AKTIVE MOBILITÄT Radschnellwege und Radwegprojekte Im Handlungsfeld Infrastruktur werden in den nächsten Jahren folgende Schwerpunkte gesetzt: BAUMASSNAHMEN 2022 (AUSWAHL) RADSCHNELLWEGE ■ Planung und Ausbau von Radschnellwegen, GEMEINDE PROJEKTBEZEICHNUNG ■ Planung und Ausbau von Rad-Basisnetzen in potenzialstarken Regionen, ARGE Radweg Zarnsdorf: Radweg entlang der Gemeinde Wolfpassing/ Landesstraße L 89 ■ Förderung von Radwegen zur ländlichen Erschließung. Marktgemeinde Purgstall in Richtung Gimpering an der Erlauf Grundsätzlich hat sich das Land Niederösterreich zum Ziel ge- Schrems ARGE Gemeinde Geh- und Radweg entlang setzt, etwa 200 km Radschnellwege zu errichten, die die Heiligenkreuz - der Landesstraße B 11 hochrangigen und somit schnellsten und direktesten Rad- Gemeinde Gaaden Gmünd wegeverbindungen im Alltagsradverkehr sind. Seit Bestehen der Förderrichtlinie, also im Zeitraum von November 2020 Stadtgemeinde Horn Radweg im Bereich bis August 2022, wurden für mehr als 130 Radwegprojekte Ferdinand-Kurz-Gasse - Förderungen vergeben. Somit können bis zum Jahresende Bauteil 1 2022 mehr als 100 km neue Radverkehrsanlagen in Nieder- österreich errichtet werden. Für etwa 50 Projekte wird der- ARGE SG Zistersdorf - Bahntrassenradweg Hadersdorf zeit bei der Landesstraßenplanung eine Förderungswürdigkeit MG Palterndorf- Dobermannsdorf - Dobermannsdorf Krems Stockerau geprüft. Für die nächsten Jahre wird eine ähnliche Entwick- Loidesthal Mautern Korneuburg Gänserndorf lung erwartet. Bisamberg Stadtgemeinde Stockerau Radfahrmehrzweckstreifen Emmersdorf Strasshof a.d. Nordbahn auf der Landesstraße L 1127 - Deutsch-Wagram Bei der Umsetzung von Radverkehrsprojekten werden die Persenbeug Melk Purkersdorf Wiesenerstraße St. Pölten Wien (Hütteldorf) Gemeinden bei der Planung und Errichtung von den Fachab- Pressbaum teilungen des Landes Niederösterreich unterstützt. Zudem Ybbs Loosdorf Wien (Liesing) Marktgemeinde Neuhofen Radweg Ortsteil Amstetten werden Radnetzplanungen (Maßnahmenkonzepte) in den Wieselburg Wilhelmsburg Perchtoldsdorf Brunn/Gebirge an der Ybbs Pumperlberg - Bauteil 1 Gemeinden oder Regionen durch das Land Niederösterreich Hainfeld Guntramsdorf Kematen Traisen Gumpoldskirchen gefördert. In Gemeinden mit sehr großem Potenzial für Alltags- Traiskirchen radverkehr erfolgt durch das Land Niederösterreich eine zu- Marktgemeinde Strasshof Lilienfeld Baden Geh- und Radweg Waidhofen/Ybbs Kottingbrunn sammenhängende Radwegenetze-Planung (Rad-Basisnetze). a.d. Nordbahn entlang der Antoniusstraße Sollenau Wiener Neustadt Stadtgemeinde Zwettl Radweg entlang der L8253 Neunkirchen Ternitz Gloggnitz Stadtgemeinde Mistelbach Radweg im Bereich der Landesstraße B 46, Hörersdorf-Frättingsdorf - Bauabschnitt 2 Radweg entlang der Zaya in der KG Hüttendorf Korridore Radschnellwege Gemeinden Rad-Basisnetze Gemeinden Ländliche Erschließung
26 27 MOBILITÄTSVERHALTEN GÜTERVERKEHR Bevölkerung und Wirtschaft in der Mobilitätswende durch Anreize begleiten Eine umweltschonende Logistik Der Umstieg auf klimaschonende Mobilitätsformen wird nur So ist in einem ersten Schritt vorgesehen, ein Programm zu Im Fokus steht die Umsetzung der Inhalte des Aktionsplans Die Maßnahmen und Aktionen des Aktionsplans werden lau- dann gelingen, wenn neben den beschriebenen Maßnahmen initiieren, das Mobilitätsfragen in den Betrieben thematisiert Logistik 2030+ in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und fend umgesetzt und durch ein Monitoring begleitet. Laut im Bereich der Infrastruktur und der Angebote eine tatsächli- und Mobilitätstrainerinnen und -trainer in den Unternehmen den Wirtschaftskammern Niederösterreich und Wien. Folgen- Fortschrittsbericht 2021 war der Umsetzungsstand der lau- che Verhaltensänderung stattfindet. Hierzu bedarf es zusätz- verankert. Zudem wird die verstärkte Förderung des betriebli- de Handlungsfelder werden im Zeitraum 2023-2027 voran- fenden Aktionen Ende 2021 bereits bei 44 %. Bis zur nächs- licher Anreize, Rahmenbedingungen und Regeln, die zusam- chen Mobilitätsmanagements im Schulterschluss mit den getrieben: ten Evaluierung 2025 soll ein Umsetzungsgrad von 75 % er- menwirken und im Bewusstsein verankert werden müssen. Kommunen, der Wirtschaftskammer und den Betrieben eine reicht werden. Mithilfe von Pilotprojekten werden die Als besonders wirksam haben sich Anreize herausgestellt wesentliche Maßnahme sein. In Ergänzung dazu wird das The- ■ Güterkonsolidierung mit Hilfe neuer Geschäftsmodelle, Erkenntnisse in der Praxis erprobt und damit weiteres Wissen („Nudging“), also ein aus der Verhaltensökonomie abgeleite- ma schulisches Mobilitätsmanagement (z. B. autofreie Schul- gewonnen. Beispielsweise wird derzeit an einem Lücken- tes „anstoßen“ von beabsichtigten Aktivitäten. umfelder, systematische Schulwegsicherung, vor allem aber ■ effiziente und nachhaltige Paketzustellung, schluss zwischen den bestehenden Gleisanlagen der ecoplus ein Mobilitätstraining für Schülerinnen und Schüler sowie das im Industriezentrum Niederösterreich-Süd und einer beste- Die Studie „Mobilitätswende: Ermittlung von Erfolgsfaktoren Lehrpersonal) angegangen. Es zeigt sich allerdings auch, dass ■ nachhaltige Logistikkonzepte für Unternehmen, henden Anschlussbahn gearbeitet, um eine stärkere Schie- und Lösungsansätzen“ identifiziert erfolgsversprechende der eingeschlagene Weg des Landes, Mobilitätslabore in Regi- nengüterverkehrsnutzung zu ermöglichen. Zudem erscheint Maßnahmen für Verhaltensänderungen. Darin wird deutlich, onen und Gemeinden einzuführen, um Angebote zu bündeln, ■ Beschleunigung der Fuhrparkumstellungen, das Pilotprojekt „Umschlagsboxen in Niederösterreich“ sehr dass sich persönliches Mobilitätsverhalten stark über die indi- Neues zu testen und offensiv zu kommunizieren, Erfolge ver- vielversprechend. Dabei wird an acht Standorten evaluiert, viduelle Einstellung zur Mobilität manifestiert. Von Bedeutung zeichnet. ■ Ausbau von digitalen Informationen und Services, ob und in welchem Umfang Paketboxen einen Beitrag zur ist außerdem, welche Werte einem bei der Ausgestaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum, zur Belebung von Orts- Distanzüberwindung wichtig sind (z. B. Kosten, Umweltfreund- Deutlich wird außerdem, dass Verhaltensänderungen immer ■ Festlegung von Rahmenbedingungen für eine zentren und zum Klimaschutz leisten können. lichkeit, Verfügbarkeit). Raumtypspezifisch betrachtet zeigen noch an Vorurteilen und fehlenden Informationen scheitern, nachhaltige Logistik, sich kaum einstellungsrelevante Unterschiede. etwa über die tatsächlichen Verkehrskosten und die Angebote Durch eine regelmäßige und transparente Kommunikation und Qualitäten im Umweltverbund. Deshalb wird auf dem Weg ■ aktive Kommunikationen der Leistungen der Logistik. werden die Ergebnisse des Aktionsplans Logistik 2030+ ver- Darüber wird deutlich, dass bis zu 23 % der Niederösterreicher- zur Mobilitätswende ein „langer Atem“ bei Politik und Verwal- mittelt und Best-Practice-Beispiele vor den Vorhang geholt. innen und Niederösterreicher, die ihre Wege aktuell mit dem tung notwendig sein. Informationskampagnen zu Mobilitäts- Ein Vorzeigeprojekt ist etwa GÜMORE, das Güterverkehrs- Auto zurücklegen Potenzial für einen Umstieg auf öffentliche angeboten werden an Bedeutung gewinnen. modell Ostregion. Die Ergebnisse dienen Stakeholdern aus Verkehrsmittel haben. Die größte Verlagerungswirkung ist der Logistik für eine verlässliche Planung der Routen und der demnach bei Ausbildungs- und Arbeitswegen zu erzielen. Um Standortwahl. Die öffentliche Hand nutzt die Modelle zur Inf- diese Dynamik entfalten zu können, wird ein „Blumenstrauß“ rastrukturplanung. aus vielfältigen Mobilitätsmaßnahmen notwendig sein. FAKTOREN DER MOBILITÄTSENTSCHEIDUNG Mittelwert auf einer Skala von 1–4 h, m lic 1 = sehr entscheidend // 4 = gar nicht entscheidend im ss st lä t be er st ll, v se hne sc lb ät en lit a st qu Ko is e) bn rt le ie Er lis le na na er io xt ot (e em rationale Entscheidung ökonomische Entscheidung emotionale Entscheidung © MAKAM Research GmbH / Herry Consult © Amt der NÖ Landesregierung / Michael Kopp
28 29 INNOVATIONEN Nachhaltige und zukunftsweisende Initiativen einleiten und fördern Neben dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Ver- stärkung öffentlich zugänglicher Mobilitätsangebote können und sollen technologische und organisatorische, aber auch ex- perimentelle Vorhaben ermöglichen, innovative Formen von Mobilität zu testen. Diese Projekte haben dabei das Ziel, den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern ein attrak- tives öffentlich zugängliches Mobilitätsangebot zu machen: ■ MILA – MOBIL IM LAND ■ LISA.TULLN ■ MOBILITÄT IM PIELACHTAL ■ ■ ■ Das Vorhaben „Mobilität im Pielachtal – Pilotprojekt Mariazellerbahn“ zielt ■ ■ darauf ab, mehr Menschen zur Nut- zung öffentlich zugänglicher Mobili- ■ ■ tätsangebote im Pielachtal zu brin- gen. Hierzu wird es notwendig sein, ■ ■ Das Land Niederösterreich und die aufbauend auf bestehende Angebote Mehr Informationen dazu im NOEL-Intranet Stadt Tulln werden ab Jänner 2023 ergänzende Elemente zu entwickeln ■ für die Dauer von zunächst drei Jah- und umzusetzen. ren neue Mobilitätsdienste testen. ■ Der Landesdienst Niederösterreich Ziel ist die attraktive Anbindung des ■ trans|formator:in bietet mit „Mila – Mobil im Land“ eine Hauses der Digitalisierung und wei- weitreichende, App-basierte Mitfahr- terer Standorte in Tulln zu den Bahn- ■ Ziel des FFG-Forschungsvorhabens börse für die niederösterreichischen höfen Tullnerfeld und Tulln zu ge- ist es, eine Verkehrsverlagerung zu- Landesbediensteten am Standort St. währleisten. Außerdem sollen die gunsten des öffentlichen Verkehrs Pölten an. Diese Mitfahrbörse Mila wichtigsten innerstädtischen Ver- und der aktiven Mobilität zu errei- ermöglicht es einfacher Fahrgemein- bindungen sichergestellt werden. chen. Dazu werden in diesem Projekt schaften zu gründen, Synergien zu LISA.Tulln ist eine optimale Kombina- am Beispiel des Bahnhofs Langenlo- nutzen, Verkehr zu reduzieren und tion aus Linienverkehr, On-Demand is innovative Lösungen zur Umge- die Umwelt zu schonen. Mila nimmt Shuttle, Sharing Angeboten, aktiver staltung öffentlicher Räume im Sinne als intelligente Mobilitätslösung, die Mobilität und moderner Infrastruktur. der Mobilitätswende bzw. Erreichung darüber hinaus einen wichtigen Bei- der Klimaziele über vier Jahre (2023 4 trag für den sorgsamen Umgang mit der Umwelt ermöglicht, eine Vorbild- bis 2025) hinweg erforscht, entwi- ckelt, demonstriert und evaluiert. funktion ein. Eine Ausrollung auf wei- INNOVATIONEN tere Standorte ist geplant. © Shutterstock Inc.
30 31 NEUE TECHNOLOGIEN Technologische Neuerungen prüfen und anwenden ■ WIDMUNGSKONFORME NUTZUNG ■ ■ ■ PARK & RIDE ■ MOBILITY AS A SERVICE ■ EINSATZ VON DROHNEN VON PARK & RIDE-ANLAGEN ECHTZEITDARSTELLUNG ■ ■ ■ Um das vielfältige Mobilitätsangebot ■ Der Einsatz von Drohnen ist vielseitig, ■ Das Land Niederösterreich und die Dazu dient ein am Ticket aufge- ■ Die Einführung des neuen Systems nutzen zu können, werden in Zukunft im NÖ Straßendienst werden sie von ÖBB Infrastruktur AG wollen den druckter Fahrschein-Code. Dieses ■ zur Sicherstellung der widmungskon- Mobility as a Service (MaaS)-Systeme der Planung über die Ausführung bis Umstieg auf die Bahn so einfach wie Zufahrtssystem kommt ohne Schran- formen Nutzung von P & R-Anlagen eine bedeutende Rolle spielen. Wel- hin zu Betrieb und Erhaltung einge- möglich machen. Deshalb sorgen sie ken aus. Eine Kamera erfasst auto- in Niederösterreich ermöglicht es au- che Anforderungen aus den Berei- setzt. Exemplarische Anwendungs- dafür, dass die bereitgestellten Park- matisch das Kennzeichen des einfah- ßerdem, die aktuelle Auslastung der chen Information, Planung, Buchung fälle sind z. B. flächen auf den P & R-Anlagen aus- renden Autos. Beim Ausfahren aus P & R-Anlagen in Verkehrsauskunfts- und Bezahlung zu erfüllen sind, wird schließlich für Kundinnen und Kun- der P & R-Anlage registriert eine wei- Systemen anzeigen zu lassen. Es ist derzeit erarbeitet. — der Einsatz zur Schadensdoku- den des öffentlichen Verkehrs zur tere Kamera mittels Kennzeichener- vorgesehen, die Anzeige der freien mentation nach Katastrophen- Verfügung stehen. Dies erfolgt mit- fassung, dass dasselbe Auto die An- Stellplätze der P & R-Anlagen in der ereignissen, tels eines neuen Zufahrtssystems, lage wieder verlässt. AnachB-App zu integrieren (genaue das den gültigen Fahrschein mit dem Anzahl plus Farbcode zur Auslas- — die laufende Kontrolle und Autokennzeichen verknüpft. tung: grün-gelb-rot). Ein weiterer Prüfung von Brückenobjekten, Schritt wird darin bestehen, die Aus- lastung der Anlagen bereits in die — die Erhebung von Planungs- Berechnung der Route einfließen zu grundlagen sowie zur Baufort- lassen (volle Anlagen werden dann schrittsdokumentation. nicht mehr berücksichtigt) bzw. die ■ Möglichkeit anzubieten einzelne Stell- Weitere Anwendungsfälle werden plätze zu reservieren. laufend getestet. ■ © ÖBB / Olsacher © Shutterstock Inc.
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