Monatsbericht des BMF - September 2015

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Monatsbericht des BMF - September 2015
Monatsbericht des BMF

September 2015
Monatsbericht des BMF - September 2015
Monatsbericht des BMF

September 2015
Zeichenerklärung für Tabellen
                      Zeichen                                                          Erklärung
                         -                           nichts vorhanden
                                                     weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Stelle, jedoch mehr als
                        0
                                                     nichts
                         .                           Zahlenwert unbekannt
                         X                           Wert nicht sinnvoll

 Redaktioneller Hinweis

 Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifisch differenzierende
 Formulierungen - z. B. der/die Bürger/in - verzichtet. Die in dieser Veröffentlichung verwendete
 männliche Form gilt im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für Frauen wie Männer
 gleichermaßen.
Monatsbericht des BMF September 2015

     Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Editorial .........................................................................................................................................................4

Überblick zur aktuellen Lage .....................................................................................................................5

Analysen und Berichte ................................................................................................................................6

Einhaltung der Schuldenbremse 2014 durch „schwarze Null“ abgesichert ..................................................6
Subventionen auf dem Prüfstand .......................................................................................................................11
Steuerliche Entlastungen für Arbeitnehmer, Familien und Alleinerziehende...........................................18
Stärkung des Verbraucherschutzes in Deutschland – Zahlungskonto für alle ...........................................24
Finanzhilfen für die Stabilisierung und Reformen in Griechenland ............................................................32

Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage ................................................................................................... 45

Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht ......................................................................................45
Steuereinnahmen im August 2015 .....................................................................................................................52
Entwicklung des Bundeshaushalts bis einschließlich August 2015 ..............................................................56
Entwicklung der Länderhaushalte bis Juli 2015 ...............................................................................................60
Finanzmärkte und Kreditaufnahme des Bundes .............................................................................................62
Europäische Wirtschafts- und Finanzpolitik ....................................................................................................67
Termine, Publikationen ........................................................................................................................................69

Statistiken und Dokumentationen........................................................................................................ 71

Übersichten zur finanzwirtschaftlichen Entwicklung....................................................................................73
Übersichten zur Entwicklung der Länderhaushalte .................................................................................... 104
Gesamtwirtschaftliches Produktionspotenzial und Konjunkturkomponenten des Bundes ................ 111
Kennzahlen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ............................................................................... 125

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Monatsbericht des BMF September 2015

   Editorial

Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle Flüchtlingssituation stellt
Deutschland vor die größte Herausforderung
seit langer Zeit. Alleine in diesem Jahr werden
voraussichtlich rund 800 000 Flüchtlinge in
unser Land kommen. Bundesfinanzminister
Dr. Wolfgang Schäuble hat anlässlich der
Einbringung des Regierungsentwurfs zum
Bundeshaushalt 2016 und des Finanzplans
bis 2019 deutlich gemacht, dass die Bewälti-
gung der Flüchtlingssituation oberste Priorität
genießt.                                              sind dafür eine unerlässliche Voraussetzung.
                                                      Deshalb strebt die Bundesregierung – trotz
Die Spitzen der Regierungskoalition haben sich        der zusätzlichen Haushaltsbelastungen –
darauf verständigt, dass der Bund die Ansätze         weiterhin einen ausgeglichenen Haushalt für
im Haushalt 2016 um 3 Mrd. € erhöht und den           dieses und das nächste Jahr an. Zusätzliche
Ländern und Kommunen weitere 3 Mrd. € für             Ausgabenwünsche haben sich in diesen
Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge              Rahmen entsprechend einzuordnen.
zur Verfügung stellt. Der Bund wird Länder
und Kommunen beim Ausbau von rund                     Die Bundesregierung sichert mit ihrer
150 000 winterfesten Plätzen in Erstaufnahme-         Haushalts- und Finanzpolitik auch künftig
einrichtungen verstärkt unterstützen. Die             die staatliche Handlungsfähigkeit. Derzeit
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat              günstige Steuereinnahmen und eine niedrige
bisher rund 42 000 Unterbringungsmöglich-             Zinsbelastung der öffentlichen Haushalte
keiten für Flüchtlinge und Asylsuchende               dürfen den Blick auf finanzielle Nachhaltig-
mietzinsfrei zur Verfügung gestellt. Darüber          keitsrisiken nicht verstellen. Gerade aber das
hinaus will der Bund die Herrichtungskosten           Vertrauen in die Nachhaltigkeit der Finanz-
für diese Liegenschaften übernehmen. Das              politik hat sich als maßgeblich erwiesen für
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge               den robusten konjunkturellen Aufschwung,
wird in diesem und im nächsten Jahr rund              den wir seit dem Jahr 2010, dem Startjahr der
2 000 zusätzliche Stellen zur schnelleren             Schuldenbremse, in Deutschland erleben.
Bearbeitung der Asylverfahren erhalten
und auch für Integrationskurse werden die
finanziellen Mittel bedarfsgerecht erhöht.

In der aktuellen Situation wird deutlich
erkennbar, wie wichtig es ist, dass der Staat
handlungsfähig ist und auf unerwartete                Dr. Thomas Steffen
Herausforderungen auch kurzfristig                    Staatssekretär im Bundesministerium der
angemessen reagieren kann. Solide Finanzen            Finanzen

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Monatsbericht des BMF September 2015

   ÜberblickWirtschafts-
   Aktuelle  zur aktuellen Lage
                         und Finanzlage

Überblick zur aktuellen Lage
Wirtschaft

 Die moderate konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Deutschland dürfte sich den aktuellen
   Wirtschaftsdaten zufolge fortsetzen.

 Der Arbeitsmarkt entwickelte sich zum Beginn des 3. Quartals weiter günstig. Der Außenhandel
   zeigt sich in einer guten Verfassung und die Industrie kann eine leichte Produktionsausweitung
   verzeichnen.

 Das Verbraucherpreisniveau stieg erneut marginal um 0,2 % und blieb damit im Vergleich zum
   Vorjahr nahezu stabil. Im weiteren Jahresverlauf wird die Preisniveauentwicklung auf der
   Konsumentenstufe verhalten bleiben.

Finanzen

 Die Steuereinnahmen (ohne reine Gemeindesteuern) sind im August im Vorjahresvergleich um
   insgesamt 6,9 % gestiegen. Die gemeinschaftlichen Steuern verzeichneten einen Anstieg von 6,6 %.
   Basis des Wachstums sind erhebliche Zuwächse bei den beiden aufkommensstärksten Steuern,
   der Lohnsteuer sowie den Steuern vom Umsatz. Ferner haben die nicht veranlagten Steuern
   vom Ertrag sowie die Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge zum guten Ergebnis
   beigetragen.

 Die Einnahmen und Ausgaben entwickeln sich wie bereits in den Vormonaten positiv. Bis
   einschließlich August 2015 sanken die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 %.
   Die günstige Entwicklung der Zinsausgaben ist hier weiterhin hauptausschlaggebend. Die
   Einnahmen bis einschließlich August übertrafen das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 9,1 %.

 Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe betrug Ende August 0,80 %. Die Zinsen im Dreimonats-
   bereich – gemessen am Euribor – beliefen sich auf - 0,033 %.

Europa

 Im Vordergrund der Gespräche der Wirtschafts- und Finanzminister der Eurogruppe am
   12. September 2015 in Luxemburg standen die wirtschaftliche Situation im Euroraum, die Situation
   in Griechenland und Zypern sowie Diskussionen zu Wachstum und Beschäftigung.

 Beim informellen ECOFIN am 11. und 12. September 2015 in Luxemburg, an dem auch die Zentral-
   bankpräsidenten teilnahmen, wurden die Klimafinanzierung, die effektive Mindestbesteuerung,
   die Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion und die Brückenfinanzierung für
   den Einheitlichen Abwicklungsfonds beraten (Näheres siehe Seite 73f).

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Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht

Konjunkturentwicklung aus
finanzpolitischer Sicht
   Die moderate konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Deutschland dürfte sich den aktuellen
     Wirtschaftsdaten zufolge fortsetzen.

   Der Arbeitsmarkt entwickelte sich zum Beginn des 3. Quartals weiter günstig. Der Außenhandel
     zeigt sich in einer guten Verfassung und die Industrie kann eine leichte Produktionsausweitung
     verzeichnen.

   Das Verbraucherpreisniveau ist im Vergleich zum Vorjahr erneut marginal um 0,2 % gestiegen
     und blieb damit nahezu stabil. Im weiteren Jahresverlauf wird die Preisniveauentwicklung auf
     der Konsumentenstufe verhalten bleiben.

Konjunkturelle Aufwärtsbewegung                          gegenüber dem 1. Quartal 2015). Der Beitrag
setzt sich fort                                          der inländischen Verwendung hingegen war
                                                         leicht negativ (- 0,3 Prozentpunkte). Zwar
Die deutsche Wirtschaft dürfte im 3. Quartal             nahmen die privaten Konsumausgaben
dieses Jahres ihren moderaten Wachstumskurs              leicht zu (+ 0,2 % gegenüber dem Vorquartal
fortsetzen. Dafür sprechen die Stimmungs-                nach + 0,4 % im 1. Quartal) und auch die staat-
verbesserung in der gewerblichen Wirtschaft              lichen Konsumausgaben wurden ausge-
im Juli und August sowie die tendenziell                 weitet (+ 0,3 % gegenüber dem Vorquartal),
aufwärtsgerichtete Entwicklung der Auftrags-             jedoch dämpften rückläufige Bruttoanlage-
eingänge in der Industrie. Zudem profitieren             investitionen (- 0,4 %) sowie ein merklicher
die Unternehmen von den niedrigen Öl-                    Vorratsabbau (- 0,4 Prozentpunkte) den
preisen durch Kostenentlastungen. Hinzu                  Anstieg des BIP.
kommt, dass die Euro-Abwertung über eine
höhere preisliche Wettbewerbsfähigkeit die               Die Schwäche bei den Bruttoanlageinvestiti-
Absatzchancen der deutschen Unternehmen                  onen ist vor allem auf Einbußen bei den
erhöht. Die Arbeitskräftenachfrage und                   Bauinvestitionen zurückzuführen (- 1,2 %),
auch das Verbrauchervertrauen befinden                   während die Investitionen in Ausrüstungen
sich auf einem hohen Niveau. Allerdings                  nahezu stagnierten (+ 0,1 %). In Bauten, ins-
bestehen im außenwirtschaftlichen Umfeld                 besondere Nichtwohnbauten, wurde sowohl
Abwärtsrisiken, die sich insbesondere aus einer          beim Staat als auch in nichtstaatlichen
wirtschaftlichen Abschwächung in China und               Sektoren weniger investiert. Die rückläufigen
anderen Schwellenländern ergeben.                        Bauinvestitionen könnten zum Teil auch
                                                         mit einer Gegenreaktion auf den Anstieg im
Im 2. Quartal war das Bruttoinlandsprodukt               Winterhalbjahr 2014/2015 – aufgrund des
(BIP) preis-, kalender- und saisonbereinigt              ungewöhnlich milden Winterwetters – im
um 0,4 % gestiegen und damit etwas stärker               Zusammenhang stehen. Die Ausrüstungs-
als im vorangegangenen Vierteljahr. Positive             investitionen wurden durch Zunahmen
Wachstumsimpulse kamen im 2. Quartal                     im gewerblichen Bereich gestützt. Die
hauptsächlich vom Außenbeitrag                           Investitionen in sonstige Anlagen setzten
(+ 0,7 Prozentpunkte), da die Exporte                    ihren Aufwärtstrend fort. Betrachtet man
schneller als die Importe angestiegen                    die Entwicklung der Investitionen im Durch-
waren (Exporte + 2,2 % und Importe + 0,8 %               schnitt des 1. Halbjahres, so zeigt sich ein

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Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht

merklich günstigeres Bild: Die preis-, kalender-         sich – nach einem Rückgang im Juni – leicht.
und saisonbereinigten Investitionen in                   Im Zeitraum Januar bis Juli 2015 im Vergleich
Ausrüstungen, Bauten und sonstige Anlagen                zum entsprechenden Vorjahreszeitraum
überschritten das Niveau des 2. Halbjahres 2014          (nach Ursprungswerten) stiegen die Waren-
deutlich.                                                exporte um 6,8 % sehr deutlich an. Die Importe
                                                         überschritten das Vorjahresniveau weniger
Die privaten Haushalte profitieren von Ein-              stark (+ 3,4 %). Hinsichtlich der Aufgliederung
kommenszuwächsen, die sowohl auf den bis                 nach Regionen entsprechend dem Ursprungs-
zuletzt anhaltenden Beschäftigungsaufbau                 landprinzip liegen bisher nur Daten für die
als auch auf solide Tariflohnsteigerungen                ersten sechs Monate dieses Jahres vor. Danach
zurückzuführen sind. Die Bruttolöhne und                 wurden im 1. Halbjahr 2015 sowohl die Exporte
-gehälter nahmen im 2. Quartal 2015 um 4,0 %             in die EU-Länder außerhalb des Euroraums
gegenüber dem Vorjahr zu (nach + 3,5 % im                (+ 8,5 % gegenüber dem Vorjahr) als auch in
1. Quartal). Angesichts der steigenden Zahl              Drittländer kräftig ausgeweitet (+ 8,2 %). Dabei
der Arbeitnehmer (+ 0,7 % im Vergleich zum               konnte ein schwacher Anstieg der Ausfuhren
Vorjahr) stiegen die Löhne und Gehälter je               nach China durch eine deutliche Zunahme
Arbeitnehmer etwas weniger stark (brutto                 der Exporte in andere Märkte (z. B. Vereinigte
um 3,2 %). In der Nettobetrachtung belief sich           Staaten, ostasiatische Schwellenländer, und
die Einkommenszunahme je Arbeitnehmer                    Euroraum) mehr als kompensiert werden. Die
auf 2,5 %. Bereinigt um die Preisniveauentwick-          Einfuhren aus Drittländern (+ 5,5 % gegen-
lung (Deflator des privaten Konsums + 0,9 %              über dem Vorjahr) waren im gleichen Zeit-
gegenüber dem Vorjahr) fiel die Steigerung der           raum weniger dynamisch als die Exporte.
realen Nettolöhne und -gehälter mit + 1,6 % so           Dennoch legten insbesondere die Einfuhren
hoch aus wie im 1. Quartal. Dies trug wesentlich         aus den Vereinigten Staaten, China und
zur Stärkung der Kaufkraft der Verbraucher bei.          südostasiatischen Schwellenländern kräftig
                                                         zu. Dämpfende Effekte auf den Importwert
Die gute Beschäftigungslage, die Lohnstei-               beziehungsweise eine rückläufige
gerungen und das günstige gesamtwirtschaft-              Entwicklung, infolge des niedrigen Ölpreises,
liche Umfeld trugen weiterhin zur Erhöhung               zeigen sich beispielsweise bei den OPEC-
der Steuereinnahmen bei. Insbesondere das                Ländern sowie Russland.
Aufkommen aus der Lohnsteuer verzeichnete
von Januar bis August 2015 einen kräftigen               Der Leistungsbilanzüberschuss erhöhte
Zuwachs von 6 % gegenüber dem Vorjahr. Auch              sich im Zeitraum Januar bis Juli gegenüber
die Steuern vom Umsatz stiegen in diesem                 dem Vorjahr um 23,0 Mrd. €. Dies war
Zeitraum mit + 3,8 % deutlich.                           ausschließlich auf eine Zunahme des Handels-
                                                         bilanzüberschusses (nach Ursprungswerten)
Außenhandel zeigt sich in guter                          zurückzuführen (+ 24,6 Mrd. €), da der
Verfassung                                               Wert der Importe durch die rückläufigen
                                                         Rohstoffpreise merklich gedämpft wurde.
Der deutsche Außenhandel zeigt sich zu Beginn
des 3. Quartals – trotz eines rückläufigen Welt-         Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich ein
handelsvolumens im 1. Halbjahr 2015 – in einer           uneinheitliches Indikatorenbild. Positiven
guten Verfassung.                                        Signalen stehen negative gegenüber, die auf
                                                         eine verhaltene Dynamik der Exporte in den
Die nominalen Warenexporte und die Waren-                kommenden Monaten hindeuten.
importe nahmen im Juli in saisonbereinigter
Betrachtung deutlich zu. Im Zweimonats-                  Bislang zeichnet sich kein beschleunigtes
vergleich (saisonbereinigt Juni/Juli 2015                Wachstum der Weltwirtschaft ab. Dafür
gegenüber April/Mai 2015) erhöhten sie                   spricht u. a. die Seitwärtsbewegung des

                                                    46
Monatsbericht des BMF September 2015

       Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

    Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht

Finanzpolitisch wichtige Wirtschaftsdaten
                                                   2014                                     Veränderung in % gegenüber
    Gesamtwirtschaft/Einkommen          Mrd. €       gegenüber           Vorperiode saisonbereinigt                        Vorjahr
                                      bzw. Index     Vorjahr in %   4. Q. 14     1. Q. 15      2. Q. 15      4. Q. 14    1. Q. 15         2. Q. 15
Bruttoinlandsprodukt
  Vorjahrespreisbasis (verkettet)                                                                                 
  jeweilige Preise                                                                                                
Einkommen
  Volkseinkommen                                                                                                  
     Arbeitnehmerentgelte                                                                                         
     Unternehmens- und
                                                                                                                   
     Vermögenseinkommen
  verfügbare Einkommen der privaten
                                                                                                                  
  Haushalte
  Bruttolöhne und -gehälter                                                                                       
  Sparen der privaten Haushalte                                                                                    
                                                   2014                                     Veränderung in % gegenüber
 Außenhandel/Umsätze/Produktion/                                                                                                    1
                                                                         Vorperiode saisonbereinigt                       Vorjahr
        Auftragseingänge                Mrd. €       gegenüber
                                      bzw. Index     Vorjahr in %                           Zweimonats-                                 Zweimonats-
                                                                    Jun 15       Jul 15                      Jun 15      Jul 15
                                                                                            durchschnitt                                durchschnitt
in jeweiligen Preisen
Außenhandel (Mrd. €)
  Waren-Exporte                                                                                                  
  Waren-Importe                                                                                                     
in konstanten Preisen von 2010
Produktion im Produzierenden
                                                                                                                  
Gewerbe (Index 2010 = 100)
            2
  Industrie                                                                                                       
  Bauhauptgewerbe                                                                                                 
Umsätze im Produzierenden
Gewerbe (Index 2010 = 100)
            2
  Industrie                                                                                                       
     Inland                                                                                                       
     Ausland                                                                                                      
Auftragseingang
(Index 2010 = 100)
            2
  Industrie                                                                                                       
     Inland                                                                                                       
     Ausland                                                                                                     
  Bauhauptgewerbe                                                                                                       
Umsätze im Handel
(Index 2010 = 100)
  Einzelhandel
                                                                                                                  
  (ohne Kfz, mit Tankstellen)
  Handel mit Kfz                                                                                                       

                                                                    47
Monatsbericht des BMF September 2015

          Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

       Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht

Finanzpolitisch wichtige Wirtschaftsdaten
                                                     2014                                       Veränderung in Tausend gegenüber
               Arbeitsmarkt               Personen     gegenüber            Vorperiode saisonbereinigt                           Vorjahr
                                            Mio.       Vorjahr in %     Jun 15         Jul 15         Aug 15       Jun 15       Jul 15     Aug 15
Arbeitslose
                                                                                                                         
(nationale Abgrenzung nach BA)
Erwerbstätige, Inland                                                                                                       
Sozialversicherungspflichtig
                                                                                                                                 
Beschäftigte
                                                     2014                                          Veränderung in % gegenüber
                Preisindizes
                                                       gegenüber                      Vorperiode                                 Vorjahr
                 2010 = 100                 Index
                                                       Vorjahr in %     Jun 15         Jul 15         Aug 15       Jun 15       Jul 15     Aug 15
Importpreise                                                                                                              
Erzeugerpreise gewerbliche Produkte                                                                                       
Verbraucherpreise                                                                                                 

            ifo Geschäftsklima                                                       saisonbereinigte Salden
          gewerbliche Wirtschaft            Jan 15          Feb 15      Mrz 15         Apr 15         Mai 15       Jun 15       Jul 15     Aug 15
Klima                                                                                                            
Geschäftslage                                                                                              
Geschäftserwartungen                                                                                               

1
    Produktion arbeitstäglich, Umsatz, Auftragseingang Industrie kalenderbereinigt, Auftragseingang Bauhauptgewerbe saisonbereingt.
2
    Ohne Energie.
Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Bundesbank, ifo Institut.

      OECD Composite Leading Indicator, welcher                                    außerhalb der Europäischen Währungsunion
      als Frühindikator für erste Signale einer                                    nach wie vor deutlich aufwärtsgerichtet.
      konjunkturellen Trendwende in den OECD-                                      Die vom ifo Institut befragten Firmen waren
      Ländern fungiert. Auch die Erwartungen des                                   jedoch bereits den fünften Monat in Folge
      ifo Weltwirtschaftsklimas stagnierten auf                                    weniger optimistisch gestimmt hinsichtlich
      dem Niveau des Vormonats und deuten damit                                    ihrer Exportgeschäfte in den nächsten drei
      ebenfalls in diese Richtung. Dem entgegen                                    Monaten.
      wirkt, dass das BIP in den Vereinigten Staaten
      in diesem Jahr voraussichtlich deutlich steigen                              Industrie mit leichter Produktions-
      wird und auch der Euroraum derzeit auf                                       ausweitung ins 3. Quartal gestartet
      dem Wege einer leichten Erholung ist. Dies
      dürfte die deutsche Exportwirtschaft stützen                                 Die Industrie ist mit einem moderaten
      und Einbußen, infolge einer Abschwächung                                     Aktivitätsanstieg in das 3. Quartal gestartet. Die
      der wirtschaftlichen Aktivität einiger                                       Industrieproduktion nahm im Juli gegenüber
      Entwicklungs- und Schwellenländer, könnten                                   dem Vormonat saisonbereinigt leicht zu. Dies
      damit zum Teil ausgeglichen werden. Darüber                                  resultierte ausschließlich aus einer Ausweitung
      hinaus profitieren die deutschen Export-                                     der Investitionsgüterherstellung (+ 2,8 %). Im
      unternehmen von der Abwertung des Euro                                       Zweimonatsdurchschnitt war die industrielle
      gegenüber dem US-Dollar, wodurch ihre                                        Erzeugung – aufgrund des Minus im Juni –
      preisliche Wettbewerbsfähigkeit erhöht wird.                                 jedoch noch leicht rückläufig. Alle drei Güter-
      Bislang ist die Auslandsnachfrage sowohl                                     gruppen, Vorleistungs-, Investitions- und
      aus dem Euroraum als auch aus den Ländern                                    Konsumgüter, trugen hierzu bei.

                                                                         48
Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht

Der Umsatz in der Industrie ging im Zwei-                monat). Aufgrund des vorangegangenen
monatsdurschnitt mit etwa gleicher Rate                  Rückgangs der Bauproduktion bleibt im
wie die Industrieproduktion zurück. Dies                 Zweimonatsdurchschnitt jedoch eine
könnte ein Hinweis darauf sein, dass es bei              Abwärtsbewegung erhalten. Diese resultiert
den Vorräten keine Veränderung gab. Im                   aus Einbußen in allen drei Bereichen –
Inlandsgeschäft stand einem Umsatzplus bei               Tiefbau, Hochbau und Ausbaugewerbe.
Investitions- und Konsumgütern ein Minus bei             Die vorlaufenden Indikatoren lassen keine
Vorleistungsgütern gegenüber. Der Auslands-              eindeutige Entwicklungstendenz der Bau-
umsatz wurde dagegen von einem Anstieg des               produktion erkennen. Das ifo Geschäftsklima
Umsatzes mit Vorleistungsgütern gestützt.                im Bauhauptgewerbe verbesserte sich sehr
Eine rückläufige Entwicklung der anderen                 deutlich und erreichte damit das höchste
beiden Gütergruppen überwog jedoch.                      Niveau seit März 2014. Dabei schätzten die
                                                         Unternehmen sowohl die aktuelle Lage als
Die aufwärtsgerichtete Grundtendenz der                  auch die Aussichten günstiger ein als vor
Auftragseingänge bietet gute Voraussetzun-               einem Monat. Die Auftragseingänge im
gen für einen fortgesetzten Anstieg der                  Bauhauptgewerbe gingen jedoch im 2. Quartal
Industrieproduktion im weiteren Quartals-                kräftig zurück (saisonbereinigt - 5,1 % gegen-
verlauf. Im Zweimonatsdurchschnitt stiegen               über dem Vorquartal). Dies könnte teilweise
die saisonbereinigten Bestellungen von                   mit einem Gegeneffekt auf den markanten
Industriegütern leicht gegenüber der Vor-                Eingang von Aufträgen im 1. Quartal
periode an. Dabei sind Inlandsaufträge nahezu            zusammenhängen (+ 8,3 %). Auch bei den Bau-
seitwärtsgerichtet und Auslandsorders wurden             genehmigungen für den Hochbau von Nicht-
spürbar ausgeweitet. Im Inlandsgeschäft                  wohngebäuden ist eine solche Entwicklungs-
zeigen ausschließlich die Investitionsgüter-             tendenz erkennbar (saisonbereinigt
bestellungen eine leichte Aufwärtsbewegung.              2. Quartal - 3,4 % nach + 7,4 % jeweils gegenüber
Dies ist insbesondere auf eine Auftragszunahme           dem Vorquartal). Dies dämpfte die Bau-
bei Kraftfahrzeugen und -teilen (+ 1,4 %) sowie          genehmigungen für den Hochbau insgesamt.
beim Maschinenbau (+ 4,1 %) zurückzuführen.              Stützend wirkte dagegen die Zunahme von
Für eine fortgesetzte moderate Ausweitung                Genehmigungen für den Wohnungsbau.
der industriellen Produktion sprechen auch
die verbesserten Einschätzungen der Einkaufs-            Privater Konsum setzt positive Impulse
manager im Verarbeitenden Gewerbe für
den Monat August sowie die günstigere                    Der private Konsum dürfte auch im 3. Quartal
Bewertung der aktuellen Lage der vom                     eine wichtige Triebkraft des Wirtschafts-
ifo Institut befragten Unternehmen dieses                wachstums bleiben. Die Konsumausgaben
Wirtschaftsbereiches. In den Umfragen war                waren im 2. Quartal weiter gestiegen, wenn
die Verschärfung der Turbulenzen in China                auch nicht so kräftig wie zu Beginn dieses
jedoch noch nicht enthalten.                             Jahres. Der Aufwärtstrend dürfte sich im
                                                         3. Quartal fortsetzen. Dafür sprechen der
Risiken für die deutsche Industrie ergeben sich          anhaltende Beschäftigungsaufbau, die
aus einer wirtschaftlichen Abschwächung in               Einkommenszuwächse sowie die niedrigen
China und anderen Schwellenländern. Der im               Rohölpreise, die die Verbraucher entlasten.
Juli kräftige Rückgang der Auftragseingänge              Die Umsätze im Einzelhandel (ohne Kraft-
für Investitionsgüter aus den Ländern                    fahrzeuge) sind im Juli saisonbereinigt
außerhalb des Euroraums könnte zum Teil                  im Vergleich zum Vormonat merklich
bereits damit im Zusammenhang stehen.                    gestiegen. Im Zweimonatsvergleich zeigen
                                                         sie jedoch noch eine Seitwärtsbewegung.
Die Bauproduktion nahm im Juli kräftig                   Der Kraftfahrzeug-Handel, für den nur
zu (saisonbereinigt gegenüber dem Vor-                   Daten bis Juni 2015 vorliegen, setzte seinen

                                                    49
Monatsbericht des BMF September 2015

    Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht

 BIP-Wachstum und ifo Geschäftsklima

      Salden                                                                                                          in %
                                                                                                                           

    
                                                                                                                             

                                
                                                                                                                         
    
                                                                                                                         
    
                                                                         
                                                                                                                            
                                                                                            
   
                                                                                                                             

   
                                                                                                                             
   

                                                                                                                             
                       

                                                                                                                          
                                                                                  

                   BIP (Quartal), real, % zum Vorjahr
                   Geschäftslage gewerbliche Wirtschaft, saisonbereinigte Salden
                   Geschäftserwartungen gewerbliche Wirtschaft, saisonbereinigte Salden
                   Geschäftsklima gewerbliche Wirtschaft, saisonbereinigte Salden
                   BIP (Jahresdurchschnitt), real, % zum Vorjahr

 Quellen: Statistisches Bundesamt, ifo Institut.

Aufwärtstrend fort, wenn auch mit etwas                                         Rekordniveau vom Juli nicht halten und
verringertem Tempo. Auf weitere Verbes-                                         die Konjunkturerwartungen sowie die
serungen des Umsatzes im Kraftfahrzeug-                                         Anschaffungsneigung gingen moderat zurück,
Handel deuten die Kraftfahrzeug-Neu-                                            jedoch befindet sich das Konsumklima nach
zulassungen in Deutschland hin, die im                                          wie vor auf hohem Niveau. Neben der guten
Zweimonatsdurchschnitt Juli/August                                              Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung
gegenüber Mai/Juni saisonbereinigt deutlich                                     tragen auch die niedrigen Zinsen und die Preis-
um 6,3 % zunahmen. Auch die Stimmung                                            niveaustabilität hierzu bei.
der Firmen im Einzelhandel ist hinsichtlich
der aktuellen Lage und des Ausblicks auf                                        Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter
die kommenden Monate gut. So hat sich der                                       günstig
ifo Geschäftsklimaindex im Einzelhandel
im August 2015 auf den höchsten Stand                                           Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter
seit Juni 2011 verbessert. Die Ergebnisse                                       günstig. Im August waren nach Ursprungs-
der Umfrage der Gesellschaft für Konsum-                                        werten 2,80 Millionen Personen als arbeitslos
forschung belegen ein weiterhin hohes                                           registriert. Das waren 106 000 Personen
Verbrauchervertrauen. Zwar konnten die                                          weniger als vor einem Jahr. Die entsprechende
Einkommenserwartungen im August das                                             Arbeitslosenquote lag bei 6,4 % und damit

                                                                        50
Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Konjunkturentwicklung aus finanzpolitischer Sicht

0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.             ifo Beschäftigungsbarometer zeigt, dass die
Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl sank               Unternehmen weiterhin zusätzliches Personal
um 7 000 Personen, nachdem sie im Juli um                einstellen wollen. Im Dienstleistungssektor
9 000 Personen angestiegen war.                          verbesserte sich der Indikator auf den höchsten
                                                         Wert seit 2011. Nur bei der Industrie zeigte sich,
Der Beschäftigungsaufbau gewann im Juli                  insbesondere im Fahrzeugbau, eine Dämpfung
deutlich an Schwung. Die saisonbereinigte                der Einstellungsbereitschaft.
Erwerbstätigenzahl nahm um 26 000 Personen
im Vergleich zum Vormonat zu und wuchs                   Verbraucherpreise steigen marginal
damit etwas kräftiger als in den Monaten
zuvor. Nach Ursprungswerten waren im                     Der Verbraucherpreisindex für Deutschland
Juli 42,99 Millionen Personen erwerbstätig               stieg nach Berechnungen des Statistischen
(+ 160 000 Personen gegenüber dem Vorjahr).              Bundesamtes im August 2015 wie schon im
Insbesondere die sozialversicherungspflichtige           Juli 2015 gegenüber dem Vorjahr um 0,2 %.
Beschäftigung nahm weiter zu und übertraf                Gegenüber Juli 2015 blieb die jährliche
im Juni den Vorjahresstand um 1,8 %. Der                 Teuerungsrate auf der Verbraucherstufe
kräftigste Beschäftigungsaufbau war bei                  unverändert. Der Grund für die verhaltene
den Unternehmensdienstleistungen zu                      Entwicklung der Inflation liegt weiterhin ins-
verzeichnen sowie im Bereich Pflege und                  besondere bei den fallenden Energiepreisen.
Soziales. Auch saisonbereinigt nahm die                  Die Energiepreise sanken im August um 7,6 %.
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung              Auf der anderen Seite stieg das Preisniveau
dynamisch zu: Im Durchschnitt des                        bei Nahrungsmitteln wieder etwas stärker an
1. Halbjahres war eine Beschleunigung im                 (+ 0,8 % nach + 0,4 % im Juli gegenüber dem
Vergleich zu den zweiten sechs Monaten des               Vorjahr). Auch Dienstleistungen verteuerten
vergangenen Jahres zu beobachten.                        sich leicht (+ 1,2 % nach + 1,1 % im Juli gegenüber
                                                         dem Vorjahr). Der Verbraucherpreisniveauan-
Neben der konjunkturellen Aufwärtsbewe-                  stieg ohne Berücksichtigung von Energie und
gung tragen laut Bundesagentur für                       Nahrungsmitteln (Kerninflation) übersteigt im
Arbeit der sektorale Wandel, eine hohe                   August den entsprechenden Vorjahresstand
Arbeitsmarktanspannung, Zuwanderung und                  merklich (+ 1,3 % nach + 1,1 % im Juli).
Lohnzurückhaltung zum Aufwärtstrend bei
der Erwerbstätigkeit bei. Der Beschäftigungs-            Im weiteren Jahresverlauf sollte die Preis-
aufbau speist sich weiterhin zum großen Teil             niveauentwicklung auf der Konsumentenstufe
aus der Stillen Reserve sowie einem Anstieg              verhalten bleiben. Darauf deutet der im August
des Erwerbspersonenpotenzials aufgrund                   beschleunigte Rückgang des Rohölpreises
von Nettozuwanderung und gestiegener                     auf dem Weltmarkt hin. Damit dürften sich
Erwerbsneigung.                                          die Importe und die Erzeugung gewerblicher
                                                         Produkte auch in den kommenden Monaten
Die günstige Entwicklung auf dem Arbeits-                verbilligen. Eine leichte Gegenbewegung gibt
markt dürfte sich im Laufe dieses Jahres                 es jedoch durch die aktuelle Abwertung des
fortsetzen. Dafür spricht der Aufwärtstrend              Euro gegenüber dem US-Dollar, die Importe
der Arbeitskräftenachfrage (gemäß Stellen-               von Waren und Dienstleistungen mit hohem
index der Bundesagentur für Arbeit BA-X),                Importanteil verteuert.
der nun bereits seit einem Jahr anhält.
Insbesondere das Wachstum der Branchen                   Die gefallenen Rohstoffpreise entlasten
im Dienstleistungssektor macht sich dabei                Unternehmen und Verbraucher und setzen
bemerkbar. Auch das im August gestiegene                 damit positive Konjunkturimpulse.

                                                    51
Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Steuereinnahmen im August 2015

Steuereinnahmen im August 2015
Vor dem Hintergrund einer anhaltend                    Gesamtüberblick kumuliert bis
positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung           August 2015
in Deutschland sind die Steuereinnahmen
(ohne reine Gemeindesteuern) im August 2015            In den Monaten Januar bis August 2015 stieg
im Vorjahresvergleich um insgesamt 6,9 %               das Steueraufkommen insgesamt (ohne reine
gestiegen. Die gemeinschaftlichen Steuern              Gemeindesteuern) um 6,0 % gegenüber dem
verzeichneten einen Anstieg von 6,6 % gegen-           Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen aus den
über dem Vorjahresmonat. Basis des Wachstums           gemeinschaftlichen Steuern verbesserten
sind erhebliche Zuwächse bei den beiden                sich um 5,4 %. Die Wachstumsrate der Bundes-
aufkommensstärksten Steuern, der Lohnsteuer            steuern von 6,9 % ist durch eine geringe
sowie den Steuern vom Umsatz. Ferner haben die         Vorjahresbasis in Folge der Rückerstattung
nicht veranlagten Steuern vom Ertrag sowie die         bei der Kernbrennstoffsteuer im Mai 2014
Abgeltungssteuer auf Zins- und Veräußerungs-           überzeichnet.
erträge zu dem guten Ergebnis beigetragen.
                                                       Verteilung auf Bund, Länder,
Die Bundessteuern konnten im August 2015 im            Gemeinden
direkten Vorjahresvergleich einen Zuwachs
von 6,0 % verzeichnen, der zu einem großen Teil        Die Steuereinnahmen des Bundes lagen im
durch den Anstieg der Energiesteuer generiert          August 2015 mit einem Plus von 5,1 % über dem
wurde. Daneben hatten auch die Tabaksteuer             Vorjahresniveau. Das robuste Aufkommen der
und die Kraftfahrzeugsteuer kräftige Zuwächse          Bundessteuern sowie deutliche Zuwächse bei
zu verzeichnen. Mindereinnahmen gab es                 den gemeinschaftlichen Steuern trugen hierzu
bei der Stromsteuer sowie bei den kleineren            bei. Höhere EU-Eigenmittelabführungen
Verbrauchsteuern für Branntwein oder Kaffee.           dämpften den Zuwachs. Zudem wurde eine
Die Ländersteuern entwickeln sich weiterhin            veränderte Verteilung des Umsatzsteuer-
mit einem Zuwachs von 17,6 % sehr dynamisch,           aufkommens berücksichtigt. Nach Artikel 3
wobei die Aufkommensentwicklung hier                   des Gesetzes zur Förderung von Investitionen
nahezu vollständig vom guten Ergebnis der              finanzschwacher Kommunen und zur
Grunderwerbsteuer getragen wird.                       Entlastung von Ländern und Kommunen
                                                       bei der Aufnahme und Unterbringung von
EU-Eigenmittel                                         Asylbewerbern vom 24. Juni 2015 wurden rund
                                                       42 Mio. € Umsatzsteuer aus dem Bundesanteil
Die Zolleinnahmen stiegen im August 2015               den Ländern zugewiesen. Insgesamt war im
gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,6 %.                abgelaufenen Jahr bis August 2015 mit + 7,1 %
Zudem waren in diesem Monat höhere Mehr-               ein erheblicher Zuwachs der Steuereinnahmen
wertsteuer- und BNE-Eigenmittelabrufe aus              des Bundes zu verzeichnen.
dem Bundeshaushalt zu verzeichnen. Die
Abrufe orientieren sich am jeweiligen Finanz-          Die Steuereinnahmen der Länder stiegen
bedarf der EU und bewegen sich aufs Jahr               im Monat August 2015 um 7,0 % gegenüber
gerechnet im geplanten Rahmen. Im Ergebnis             August 2014. Kumuliert von Januar bis
stiegen die EU-Eigenmittel im Berichtsmonat            August 2015 konnten die Länder 5,4 % Steuer-
August 2015 im direkten Vorjahresvergleich             mehreinnahmen verzeichnen. Der Gemeinde-
um insgesamt 21,5 %. Kumuliert bis August 2015         anteil an den gemeinschaftlichen Steuern
liegen die EU-Eigenmittel um 0,8 % über dem            stieg im August 2015 um 10,3 %; kumuliert bis
Vorjahresniveau.                                       August 2015 um 8,4 %.

                                                  52
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  Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Steuereinnahmen im August 2015

  Entwicklung der Steuereinnahmen (ohne reine Gemeindesteuern) im laufenden Jahr1
                                                                              Veränderung    Januar bis   Veränderung Schätzungen Veränderung
                                                                 August
                                2015                                          ggü. Vorjahr    August      ggü. Vorjahr  für 20154 ggü. Vorjahr
                                                                 in Mio. €        in %        in Mio. €        in %        in Mio. €        in %
  Gemeinschaftliche Steuern
       Lohnsteuer²                                                                                                   
       veranlagte Einkommensteuer                                                   X                                      
       nicht veranlagte Steuern vom Ertrag                                                                             
       Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge
                                                                                                                         
       (einschließlich ehemaligen Zinsabschlags)
       Körperschaftsteuer                                                           X                                      
       Steuern vom Umsatz                                                                                            
       Gewerbesteuerumlage                                                     +12,4                                          
       erhöhte Gewerbesteuerumlage                                               +7,2                                          
  Gemeinschaftliche Steuern insgesamt                                                                                
  Bundessteuern
       Energiesteuer                                                                                                  
       Tabaksteuer                                                                                                      
       Branntweinsteuer inklusive Alkopopsteuer                                                                          
       Versicherungsteuer                                                                                                
       Stromsteuer                                                                                                     
       Kraftfahrzeugsteuer                                                                                                
       Luftverkehrsteuer                                                       +5,8                      +3,7                   +2,0
       Kernbrennstoffsteuer                                                          X                        X                +97,7
       Solidaritätszuschlag                                                                                               
       übrige Bundessteuern                                                                                               
  Bundessteuern insgesamt                                                                                              
  Ländersteuern
       Erbschaftsteuer                                                                                                    
       Grunderwerbsteuer                                                                                                
       Rennwett- und Lotteriesteuer                                                                                   
       Biersteuer                                                                                                          
       sonstige Ländersteuern                                                                                                 
  Ländersteuern insgesamt                                                                                             
  EU-Eigenmittel
       Zölle                                                                                                             
       Mehrwertsteuer-Eigenmittel                                                                                         
       BNE-Eigenmittel                                                                                               
  EU-Eigenmittel insgesamt                                                                                             
          3
  Bund                                                                                                               

  Länder3                                                                                                            
  EU                                                                                                                   
  Gemeindeanteil an der Einkommen- und Umsatzsteuer                                                                    
  Steueraufkommen insgesamt (ohne Gemeindesteuern)                                                                   

  1
      Methodik: Kassenmäßige Verbuchung der Einzelsteuer insgesamt und Aufteilung auf die Ebenen entsprechend den gesetzlich festgelegten
      Anteilen. Aus kassentechnischen Gründen können die tatsächlich von den einzelnen Gebietskörperschaften im laufenden Monat
      vereinnahmten Steuerbeträge von den Sollgrößen abweichen.
  ² Nach Abzug der Kindergelderstattung durch das Bundeszentralamt für Steuern.
  3
      Nach Ergänzungszuweisungen; Abweichung zu Tabelle "Einnahmen des Bundes" ist methodisch bedingt (vergleiche Fußnote 1).
  4
      Ergebnis AK "Steuerschätzungen" vom Mai 2015.

  Quelle: Bundesministerium der Finanzen.

                                                                             53
Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Steuereinnahmen im August 2015

Gemeinschaftliche Steuern                              Die Zusammensetzung des Aufkommens
                                                       aus Vorauszahlungen, Nachzahlungen
Lohnsteuer                                             und Erstattungen hat sich gegenüber
                                                       dem Vorjahresmonat kaum verändert. Im
Bei der Lohnsteuer zeigt sich weiterhin das            bisherigen Jahresverlauf ergibt sich kumuliert
günstige gesamtwirtschaftliche Umfeld. Im              ein Zuwachs von 6,8 % gegenüber dem
August 2015 stieg das Bruttoaufkommen der              Vorjahreszeitraum.
Lohnsteuer gegenüber dem Vorjahr um 5,9 %,
wobei das aus dem Lohnsteueraufkommen                  Nicht veranlagte Steuern vom Ertrag
gezahlte Kindergeld auf Vorjahresniveau
lag. Die mit dem Gesetz zur Anhebung des               Das Aufkommen der nicht veranlagten Steuern
Grundfreibetrages, des Kinderfreibetrags, des          vom Ertrag verzeichnet im August mit + 27,0 %
Kindergeldes und des Kinderzuschlags vom               deutliche Zuwächse. Allerdings zählt der Monat
16. Juli 2015 beschlossene Erhöhung des Kinder-        August nicht zu den aufkommensstarken
geldes rückwirkend zum 1. Januar 2015 wurde            Monaten. Neben den Auswirkungen der im
im August noch nicht aufkommenswirksam.                Jahresvergleich differierenden Terminierung
Nach Abzug des Kindergeldes und der                    der Ausschüttungszeitpunkte durch die
ebenfalls aus dem Lohnsteueraufkommen                  Kapitalgesellschaften ist auch mit aufkom-
gezahlten Altersvorsorgezulage stieg das               menserhöhenden Wirkungen heraufgesetzter
Nettoaufkommen der Lohnsteuer um 7,8 %                 Dividenden zu rechnen. Das Bruttoaufkommen
gegenüber August 2014. Kumuliert von Januar            dieser Steuer stieg im August 2015 mit 23,9 %
bis August 2015 lagen die kassenmäßigen                nochmals stark an. Die Erhöhung der Erstat-
Lohnsteuereinnahmen um 7,4 % über dem                  tungen des Bundeszentralamtes für Steuern
Vorjahresniveau.                                       um 8,2 % beeinflusste das Ergebnis aufgrund
                                                       des – absolut betrachtet – nur geringfügigen
Körperschaftsteuer                                     Änderungsbetrags kaum. Kumuliert im
                                                       Zeitraum Januar bis August 2015 ist ein Anstieg
Im August 2015 wurden rund 0,4 Mrd. € Körper-          der kassenmäßigen Einnahmen von 7,4 %
schaftsteuer ausgezahlt. Da im Vorjahres-              gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
monat rund 0,3 Mrd. € eingenommen worden
waren, bedeutete dies 0,7 Mrd. € Minder-               Abgeltungsteuer auf Zins- und
einnahmen gegenüber dem Vorjahr. Die                   Veräußerungserträge
Einnahmenveränderungen resultieren im
Wesentlichen aus der Veranlagungstätigkeit.            Die Abgeltungsteuer auf Zins- und
So sind insbesondere die nachträglichen                Veräußerungserträge konnte den insgesamt
Vorauszahlungen und die Erstattungen –                 positiven Trend im bisherigen Jahresverlauf
beide für das Veranlagungsjahr 2014 –                  fortsetzen. Nachdem im Vormonat ein Rück-
zurückgegangen. Kumuliert bis August 2015              gang zu verzeichnen gewesen war, stieg das
stieg das Körperschaftsteueraufkommen                  Steueraufkommen um 15,0 % gegenüber einem
um 0,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.              vergleichsweise schwachen August 2014.
                                                       Kumuliert im Zeitraum Januar bis August 2015
Veranlagte Einkommensteuer                             stieg das Steueraufkommen um 8,8 %
                                                       gegenüber dem Vorjahreszeitraum an.
Auch bei der veranlagten Einkommensteuer
bestimmt die Veranlagungstätigkeit im August           Steuern vom Umsatz
die Aufkommensentwicklung. Im aktuellen
Berichtsmonat August 2015 wurden rund                  Die Einnahmen der Steuern vom Umsatz
0,4 Mrd. € Einkommensteuer ausgezahlt.                 verzeichneten im August 2015 mit einem

                                                  54
Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Steuereinnahmen im August 2015

Plus von 8,7 % im Vorjahresvergleich einen           hier insbesondere bei der Energiesteuer auf
kräftigen Anstieg. Zu berücksichtigen ist            Kraftstoffe –, der Tabaksteuer (+ 8,2 %), der
allerdings, dass dieser hohe Zuwachs auch            Versicherungsteuer (+ 1,0 %), dem Solidaritäts-
auf einer sehr schwachen Entwicklung im              zuschlag (+ 2,1 %) und der Kraftfahrzeugsteuer
Vorjahreszeitraum basiert. Zudem ist die             (+ 12,0 %) zu verzeichnen. Die Steueraufkom-
unterjährige Aufkommensentwicklung                   men kleinerer Verbrauchsteuern sowie der
durch hohe Schwankungen gekennzeich-                 Stromsteuer (- 7,2 %) fielen dagegen geringer
net – zwischen - 0,8 % im März und + 8,7 % im        aus als im Vorjahr. Bei der Kernbrennstoffsteu-
August –, was vorrangig auf die wirtschaft-          er wurden 0,1 Mrd. € vereinnahmt (Vorjahres-
lichen Aktivitäten der Unternehmen und               zeitraum 0 €) . Kumuliert stieg das Aufkom-
weniger auf das Konsumverhalten der                  men bei den Bundessteuern bis August 2015
Bevölkerung zurückzuführen sein dürfte. Das          um 6,9 % gegenüber 2014.
kumulierte Ergebnis bis August 2015 weist
mit einem Zuwachs von 3,8 % jedoch auf eine          Ländersteuern
grundsätzlich aufwärtsgerichtete Entwicklung
des privaten Konsums hin. Die (Binnen-)              Die Ländersteuern verzeichneten im Berichts-
Umsatzsteuer verzeichnete im August einen            monat August 2015 einen Zuwachs von 17,6 %.
Zuwachs von 10,7 %, während die Einfuhrum-           Der Aufkommenszuwachs ist fast vollständig
satzsteuer lediglich um 3,1 % anstieg.               auf die Entwicklung der Grunderwerbsteuer
                                                     zurückzuführen. Im August 2015 konnte diese
Bundessteuern                                        um 30,7 % gegenüber dem Vorjahrsmonat
                                                     zulegen. Bei der Erbschaftsteuer war ein
Das Aufkommen der Bundessteuern stieg im             Anstieg von 1,1 % und bei der Biersteuer von 3,5 %
August 2015 im Vorjahresvergleich um 6,0 %           zu verzeichnen. Im Zeitraum Januar bis
an. Deutliche aufkommensrelevante Zuwäch-            August 2015 stieg das Steueraufkommen der
se waren bei der Energiesteuer (+ 6,9 %) –           Ländersteuern kumuliert um 14,4 %.

                                                55
Monatsbericht des BMF September 2015

         Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

     Entwicklung des Bundeshaushalts bis einschließlich August 2015

    Entwicklung des Bundeshaushalts bis
    einschließlich August 2015
    Ausgabenentwicklung                                             über dem Ergebnis vom August 2014. Die
                                                                    übrigen Verwaltungseinnahmen lagen mit
    Die Ausgaben des Bundes beliefen sich bis                       21,8 Mrd. € um 4,6 Mrd. € über dem Ergebnis
    einschließlich August 2015 auf 202,6 Mrd. €.                    vom August 2014.
    Sie liegen um 3,0 Mrd. € (- 1,5 %) unter dem
    Ergebnis vom August 2014. Die günstige                          Finanzierungssaldo
    Entwicklung der Zinsausgaben (- 3,2 Mrd. €) ist
    hier weiterhin hauptausschlaggebend.                            Bis einschließlich August 2015 betrug
                                                                    der Finanzierungssaldo - 5,6 Mrd. €. Die
    Einnahmenentwicklung                                            Kassenmittel unterliegen jedoch im Laufe des
                                                                    Haushaltsjahres starken Schwankungen und
    Die Einnahmen bis einschließlich August                         beeinflussen somit den Kapitalmarktsaldo
    übertrafen mit 196,9 Mrd. € das Ergebnis des                    ungleichmäßig. Erst im weiteren Jahres-
    Vorjahreszeitraums um 16,4 Mrd. € (+ 9,1 %).                    verlauf ist eine belastbare Aussage zum
    Die Steuereinnahmen des Bundes betrugen                         Finanzierungssaldo für das Gesamtjahr 2015
    175,1 Mrd. € und lagen um 11,9 Mrd. € (+ 7,3 %)                 möglich.

Entwicklung des Bundeshaushalts
                                                                                                                         1
                                                                                                           Ist-Entwicklung August
                                                                    Ist 2014            Soll 2015
                                                                                                                     2015
Ausgaben (Mrd. €)                                                                                              
     unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in %                                                                         
Einnahmen (Mrd. €)                                                                                             
     unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in %                                                                          
Steuereinnahmen (Mrd. €)                                                                                       
     unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in %                                                                          
Finanzierungssaldo (Mrd. €)                                                                                          
Finanzierung durch:                                                                                                     
Kassenmittel (Mrd. €)                                                                                                      
Münzeinnahmen (Mrd. €)                                                                                                  
                                                       2
Nettokreditaufnahme/unterjähriger Kapitalmarktsaldo (Mrd. €)                                                           

Abweichungen durch Rundung der Zahlen möglich.
1
    Buchungsergebnisse.
2
    (-) Tilgung; (+) Kreditaufnahme.
Quelle: Bundesministerium der Finanzen.

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Monatsbericht des BMF September 2015

   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Entwicklung des Bundeshaushalts bis einschließlich August 2015

Entwicklung der Bundesausgaben nach Aufgabenbereichen
                                                                                                                                         Unterjährige
                                                                                                                   Ist-Entwicklung
                                                             Ist                         Soll                                            Veränderung
                                                            2014                         2015                  Januar bis     Januar bis  gegenüber
                                                                                                              August 2014 August 2015      Vorjahr
                                                in Mio. €      Anteil in %   in Mio. €          Anteil in %            in Mio. €             in %
Allgemeine Dienste                                                                                          
  wirtschaftliche Zusammenarbeit und
                                                                                                                   
  Entwicklung
  Verteidigung                                                                                               
  politische Führung, zentrale Verwaltung                                                                        
  Finanzverwaltung                                                                                                 
Bildung, Wissenschaft, Forschung,
                                                                                                               
Kulturelle Angelegenheiten
  Förderung für Schüler, Studierende,
                                                                                                                  
  Weiterbildungsteilnehmende
  Wissenschaft, Forschung, Entwicklung
                                                                                                                 
  außerhalb der Hochschulen
Soziale Sicherung, Familie und Jugend,
                                                                                                         
Arbeitsmarktpolitik
  Sozialversicherung einschließlich
                                                                                                           
  Arbeitslosenversicherung
  Arbeitsmarktpolitik                                                                                        
  darunter:
     Arbeitslosengeld II nach SGB II                                                                           
     Leistungen des Bundes für Unterkunft und
                                                                                                                  
     Heizung nach dem SGB II
  Familienhilfe, Wohlfahrtspflege u. ä.                                                                            
  soziale Leistungen für Folgen von Krieg und
                                                                                                                  
  politischen Ereignissen
Gesundheit, Umwelt, Sport, Erholung                                                                                 
Wohnungswesen, Raumordnung und
                                                                                                                  
kommunale Gemeinschaftsdienste
  Wohnungswesen, Wohnungsbauprämie                                                                                
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten                                                                                  
Energie- und Wasserwirtschaft, Gewerbe,
                                                                                                                   
Dienstleistungen
  regionale Förderungsmaßnahmen                                                                                       
  Bergbau, verarbeitendes Gewerbe und
                                                                                                                  
  Baugewerbe
Verkehrs- und Nachrichtenwesen                                                                                   
  Straßen                                                                                                         
  Eisenbahnen und öffentlicher
                                                                                                                  
  Personennahverkehr
Allgemeine Finanzwirtschaft                                                                                
  Zinsausgaben                                                                                               
Ausgaben insgesamt                                                                                    

Quelle: Bundesministerium der Finanzen.

                                                                        57
Monatsbericht des BMF September 2015

    Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Entwicklung des Bundeshaushalts bis einschließlich August 2015

Die Ausgaben des Bundes nach ökonomischen Arten
                                                                                                                                      Unterjährige
                                                                                                               Ist-Entwicklung
                                                              Ist                         Soll                                        Veränderung
                                                             2014                         2015              Januar bis     Januar bis  gegenüber
                                                                                                           August 2014 August 2015      Vorjahr
                                                 in Mio. €      Anteil in %   in Mio. €      Anteil in %            in Mio. €             in %
Konsumtive Ausgaben                                                                                     
  Personalausgaben                                                                                            
     Aktivbezüge                                                                                              
     Versorgung                                                                                                   
  Laufender Sachaufwand                                                                                       
     sächliche Verwaltungsaufgaben                                                                                 
     militärische Beschaffungen                                                                                  
     sonstiger laufender Sachaufwand                                                                            
  Zinsausgaben                                                                                              
  Laufende Zuweisungen und Zuschüsse                                                                    
     an Verwaltungen                                                                                         
     an andere Bereiche                                                                                 
     darunter:
       Unternehmen                                                                                            
       Renten, Unterstützungen u. a.                                                                          
       Sozialversicherungen                                                                              
  Sonstige Vermögensübertragungen                                                                                    
Investive Ausgaben                                                                                         
  Finanzierungshilfen                                                                                       
     Zuweisungen und Zuschüsse                                                                                 
     Darlehensgewährungen,
                                                                                                                    
     Gewährleistungen
     Erwerb von Beteiligungen, Kapitaleinlagen                                                                      -95,0
  Sachinvestitionen                                                                                              
     Baumaßnahmen                                                                                                
     Erwerb von beweglichen Sachen                                                                                  
     Grunderwerb                                                                                                      
Globalansätze                                                                                                               X
Ausgaben insgesamt                                                                                   

Quelle: Bundesministerium der Finanzen.

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   Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Entwicklung des Bundeshaushalts bis einschließlich August 2015

Entwicklung der Einnahmen des Bundes
                                                                                                                                        Unterjährige
                                                                                                                  Ist-Entwicklung
                                                              Ist                       Soll                                            Veränderung
                                                             2014                       2015                  Januar bis     Januar bis  gegenüber
                                                                                                             August 2014 August 2015      Vorjahr
                                                  in Mio. €     Anteil in %   in Mio. €        Anteil in %            in Mio. €             in %
I. Steuern                                                                                                 
Bundesanteile an Gemeinschaftsteuern:                                                                      
  Einkommen- und Körperschaftsteuer
  (einschließlich Abgeltungsteuer auf Zins- und                                                              
  Veräußerungserträge)
  davon:
     Lohnsteuer                                                                                                
     veranlagte Einkommensteuer                                                                                 +6,8
     nicht veranlagte Steuer vom Ertrag                                                                              
     Abgeltungsteuer auf Zins- und
                                                                                                                     
     Veräußerungserträge
     Körperschaftsteuer                                                                                            
  Steuern vom Umsatz                                                                                         
  Gewerbesteuerumlage                                                                                                 +2,1
Energiesteuer                                                                                                 
Tabaksteuer                                                                                                        
Solidaritätszuschlag                                                                                               
Versicherungsteuer                                                                                                 
Stromsteuer                                                                                                         
Kraftfahrzeugsteuer                                  8 501                                                               +7,2
Kernbrennstoffsteuer                                  708                                                              -145,3
Branntweinabgaben                                                                                                    
Kaffeesteuer                                                                                                           
Luftverkehrsteuer                                                                                                       
Ergänzungszuweisungen an Länder                                                                             
BNE-Eigenmittel der EU                                                                                    
Mehrwertsteuer-Eigenmittel der EU                                                                              
Zuweisungen an Länder für ÖPNV                                                                                 
Zuweisung an die Länder für Kfz-Steuer und Lkw-
                                                    -8 992                                                         +0,0
Maut
II. Sonstige Einnahmen                                                                                         
Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit                                                                             
Zinseinnahmen                                                                                                           
Darlehensrückflüsse, Beteiligungen,
                                                                                                                     
Privatisierungserlöse
Einnahmen insgesamt                                                                                      

Quelle: Bundesministerium der Finanzen.

                                                                       59
Monatsbericht des BMF September 2015

    Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

Entwicklung der Länderhaushalte bis Juli 2015

Entwicklung der Länderhaushalte bis
Juli 2015
Die Einnahmen der Länder erhöhten sich im                                     erwirtschaftete bis Ende Juli einen Finan-
Vergleich zum Vorjahr um 5,3 %, während die                                   zierungsüberschuss von 0,1 Mrd. €. Gegenüber
Ausgaben um 2,5 % zunahmen. Die Steuerein-                                    dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine
nahmen stiegen gegenüber dem Vergleichs-                                      Verbesserung um knapp 4,9 Mrd. €.
zeitraum um 6,7 %. Die Ländergesamtheit

Entwicklung der Länderhaushalte bis Juli 2015, Länder insgesamt

             Veränderungsraten im Vergleich zum Vorjahr in %
 
                                                                            
                                                                                                                  
   
                                                              
                                                                                                      
                                                                                                                                  
   

  
                                                                                             

        bereinigte       Steuer-        übrige    bereinigte   Personal-     laufender      Zins-     Sachinves- Zahlungen an    übrige
        Einnahmen      einnahmen     Einnahmen    Ausgaben     ausgaben        Sach-      ausgaben     titionen  Verwaltungen   Ausgaben
                                                                              aufwand

Quelle: Bundesministerium der Finanzen.

Entwicklung der Länderhaushalte bis Juli 2015, Flächenländer (West)

            Veränderungsraten im Vergleich zum Vorjahr in %
 
                           
            
                                                                                                                   
  
                                                                                                
                                                                                                                                   

  

 
                                                                                             

        bereinigte       Steuer-         übrige   bereinigte   Personal-     laufender       Zins-    Sachinves- Zahlungen an     übrige
        Einnahmen      einnahmen      Einnahmen   Ausgaben     ausgaben        Sach-       ausgaben    titionen  Verwaltungen    Ausgaben
                                                                              aufwand

Quelle: Bundesministerium der Finanzen.

                                                                        60
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